In einer Zwei-Staaten-Lösung hättest du doch genauso weiterhin ethnonationalistische Staaten, nur dann halt zwei statt einen. Wie soll denn eine Ein-Staat-Lösung aussehen, wenn die Mehrheit in Israel mit der aktuellen Lösung (Null-Staaten-Lösung, aber halt nur für Palästinenser) zufrieden ist? In meinen Augen würde jede realistische Lösung darauf hinauslaufen, dass die westliche Welt Israel unmissverständlich zu verstehen gibt, dass es Unterstützung auf aktuellem Niveau nur noch dann geben kann, wenn sie konkrete Maßnahmen beschließen, die in Richtung Zwei-Staaten-Lösung führen. Dass diese Bevölkerungen zu unseren Lebzeiten irgendwie in Frieden in einem Staat zusammen leben können, sehe ich nicht.
Mit "zionistisches System in seiner jetzigen Form beseitigen" war u.a. gemeint: Belagerung/Blockage von Gaza auflösen, Siedlungen im WJL auflösen. Israel kann und wird natürlich innerhalb der eigenen Grenzen Ethnostaat bleiben, aber das System, das aktuell den ganzen Landstrich der einst "Palästina" genannt wurde, in seinem Griff hat, muss enden.
Und ja, ich denke nach dem 7.10. hält niemand mehr eine Ein-Staaten-Lösung für realistisch. Die Zwei-Staaten-Lösung kann nur durch Druck der USA entstehen, gerade hier können Studentenbewegungen etwas ins Rollen bringen, das dafür notwendig ist.
Ganz normale antizionistische Dinge. Lügen-mikano.
Muss ich nochmal den Unterschied Antisemitismus <-> Antizionismus auspacken?
Ich kann durchaus verstehen, dass Äußerungen gegenüber Israel, die als Existenzaberkennung des Landes interpretiert werden können für Juden verstörend sind. Solche Aussagen zielen aber nicht auf Menschen, sondern einen Staat bzw. sein zugrundeliegendes System ab.
Du kannst jetzt irgendwelche Ausrufe heraus picken und daraus ableiten, dass die ganze Bewegung Israel das Existenzrecht abspricht, oder du kannst dir die Beweggründe der Studenten anhören. Letzteres findet natürlich kaum statt, denn sonst würden die nachvollziehbaren Forderungen klar werden: es geht nicht um die Aussiedlung aller Juden aus Israel, es geht um Desinvestition der jeweiligen Unis mit Israel bzw. Firmen die Israels Kriegsmaschinerie fördern, teilweise geht es darum dass Stellung bezogen werden soll zum Genozid.
Wenn wir ehrlich sind, interessieren Schleimil und dich die wirklichen Beweggründe doch überhaupt nicht. Denn wenn man sich tiefergehender informieren würde, würde heraus kommen, dass ein Teil der Protestler selbst Juden sind, die sich gegen Israels Kriegsverbrechen in Gaza stellen.
Nach dem, was in den letzten 7 Monaten in Gaza passiert ist, halte ich ein "Fuck Israel" auch für emotional völlig nachvollziehbar. Genau so wie ein "Fuck Hamas" nach dem 7.10. nachvollziehbar ist für mich.
Ich bin jetzt grillen. Nerds.