Deutschland: Wahlen 2021

GeckoVOD

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Ich würde gerne noch zusätzlich erwähnen dass es mir nicht primär um Kultur oder Religion, sondern um Bildung und die soziale Schicht geht, ich würde ehrlich gesagt auch gerne ungebildete Osteuropäer wieder nach Hause schicken.
Ich weiß dass wir die ungebildeten Einwanderer "angeblich" brauchen damit sie unseren Spargel stechen und für einen Hungerlohn Billigfleisch zerteilen. Aber das gesellschaftliche Klima wird dadurch nachhaltig schlechter.
[...]
Mein Eindruck ist, wir haben uns ungebildete Menschen aus rückständigen Kulturen in unser Land geholt um sie als quasi-Sklaven zu halten damit sie die Dreckarbeit machen und glauben ernsthaft dass führt nicht zu gesellschaftlichen Problemen?
Die ausländischen Hilfsarbeiter bekommst du mit sehr hoher Sicherheit überhaupt nicht mit, noch tragen die was zu einer gefühlten gesellschaftlichen Spaltung bei. Diese Leute sind entweder saisonal im Land, oder maximal 2-3 Jahre vor Ort, bevor sie wieder gehen. Glaub mir, wäre es möglich, so einfach in diesen Branchen Roboter und Maschinen einzusetzen, dann gäbe es die schon lange.
Hier wäre ehre die Baustelle diesem Personenkreis überhaupt ein Arbeitsrecht zu Teil werden zu lassen, damit man sie nicht für Sklavenarbeit einsetzen kann. Das käme nämlich auch den prekär angestellten Deutschen indirekt zu gute, da die weniger erpressbar wären.

Ähnlich sieht es auch mit den Flüchtlingen aus. Hier greift deine (eure) Kritik noch am ehesten.
Ansonsten schreibst du selbst, dir passen die Deutschen mit Migrationshintergrund nicht. Das hat aber mit zukünftiger Flüchtlingspolitik wenig zu tun und es ändert sich mit dieser Gruppe auch nichts, wenn die Grenzen plötzlich dicht sind.
Ergo: Mir fehlt bei euch irgendeine Begründung, warum das dicke Anti gegen die Migrationspolitik, bzw. was stattdessen über "Grenzen dicht" noch erfolgen müsste - und nicht in Hinblick auf Verbesserung in den Herkunftsländern. Wie geht ihr mit den gescheitert Integrierten um? Einkerkern und hoffen, dass man sie abschieben kann?
Darüber hinaus: Was mit denen, die eindeutig deutsch sind (gegen die sich auch deine "Missmut" richtet)? Mit welchen Programmen kriegt man die wieder ein? Oder sollen die in eigens gegründeten Slums leben?

Grün würde ich auch eher ungern wählen, ich krieg auch Zustände bei deren Identitätscrap und den Gesichtern an der Spitze. Auch mir passt der Kuschelkurs mit allen realen und vor allem erdachten Subgruppen nicht. Aber wenigstens scheinen sie bereit zu sein überhaupt Geld für Ziele auszugeben, die zumindest Potenzial für ein Vorwärtskommen haben, auch über die Migration hinaus.
Das fehlt mir bei Schwarz im Generellen, Geldhahn gibt's erst, wenn die Hütte schon lang abgebrannt ist und nur in den Maßen, dass die Heulerei ausgeht. Dafür aber dann in Branchen, die sich nicht wandeln wollen (siehe Automotive). Der Rest darf langsam verrecken, hauptsache der Status Quo kann noch auf ein Wahlkampfplakat gedruckt werden.
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Es ist total pointless, mit dir zu diskutieren, weil du es dir immer so rauspickst, wie du es gerne hast.

Nichts für ungut, aber ich würde dir einfach empfehlen, nicht mehr zu antworten. Du scheiterst hier regelmäßig an dem Widerspruch, dass du eine Debatte willst, für die du selbst schlicht einfach unqualifiziert bist. Du scheinst es gewöhnt zu sein mit irgendwelchen Strohmännern (meine Vermutung: in deinem Kopf) zu argumentieren, denen du mit deiner "papa knows best" Attitüde die Seifenblasen von der Soziale-Arbeit-Wir-Müssen-Uns-Alle-Liebhaben Welt zerstechen kannst, indem du mal eben den Erwachsenen gibst und sagst, dass das alles nicht so einfach ist wie die sich das vorstellen. Und: Diese Leute nerven mich auch, keine Frage. ABER: Diesen Leuten kannst du vielleicht deine Raffelhüschen-Links entgegenbringen und damit ist die Diskussion erledigt. Das zieht nur hier halt nicht, weil ich mich halt nicht mit einem Link zufriedengebe (schon gar nicht einem der selbst nur eine Behauptung aufstellt) und da endet es dann bei dir, weil dann halt schnell klar wird, dass du die Modelle, die Raffelhüschen skizziert, selbst nicht mal verstehst geschweige denn dir genauer angeschaut hast. So läuft das einfach immer bei dir: Auf genauere Nachfrage hast du halt doch nur irgendwas irgendwo aufgeschnappt oder zusammengegoogelt und hinter deiner im Brustton der absoluten Überzeugung vorgetragenen Behauptung, zu sagen "wie die Welt ist" steht nie irgendein tieferes Wissen sondern einzig und alleine die Überzeugung, dass du denkst die Welt sei halt so. Darüber kann man aber halt nicht diskutieren.

Ich habe mir hier sogar die Mühe gemacht einen Lit Review (!) mit Arbeiten rauszusuchen, die die verschiedenen Modelle beleuchten, die zu dem Thema existieren und mir das eine (!) Modell, das herhalten muss um deine Meinung zu untermauern*, genauer angeschaut. Ich mache das weil es mich interessiert und weil ich weiß wie diese Modelle funktionieren. Das Nervige an deinen Posts ist nicht nur dass du das offensichtlich nicht weißt (was verschmerzbar wäre, das ist ziemlich spezialisierter Kram), sondern dass es dich auch offensichtlich nicht wirklich interessiert. Und dann kommst du und meinst ich hätte keine "Gegenrechnung" aufgemacht, obwohl ich dir sogar eine verlinkt hatte und zwar in mehr Detail als alles, was du jemals gebracht hast, was auch schon keine "Rechnung" ist, sondern die Behauptung von irgendeinem Typ, der selbst schon nicht wirklich ernst genommen wird; das dahinterliegende Modell musste ich mir sogar selbst (!) raussuchen. Das ist schon fast unverschämt.



*du hast übrigens nicht mal VERSUCHT, zu erklären was mit den anderen, die zu völlig anderen Ergebnissen kommen als du in deinem Kopf, falsch sein soll, trotzdem kommen jetzt wieder exakt dieselben auf Sand gebauten Behauptungen als "Fakten" in deinen Posts
 
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Und jetzt atmen wir ein bisschen durch und stellen fest, dass Menschen Meinungen im Internet nicht ändern.
 
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Ansonsten schreibst du selbst, dir passen die Deutschen mit Migrationshintergrund nicht. Das hat aber mit zukünftiger Flüchtlingspolitik wenig zu tun und es ändert sich mit dieser Gruppe auch nichts, wenn die Grenzen plötzlich dicht sind.
Ergo: Mir fehlt bei euch irgendeine Begründung, warum das dicke Anti gegen die Migrationspolitik, bzw. was stattdessen über "Grenzen dicht" noch erfolgen müsste - und nicht in Hinblick auf Verbesserung in den Herkunftsländern. Wie geht ihr mit den gescheitert Integrierten um? Einkerkern und hoffen, dass man sie abschieben kann?
Darüber hinaus: Was mit denen, die eindeutig deutsch sind (gegen die sich auch deine "Missmut" richtet)? Mit welchen Programmen kriegt man die wieder ein? Oder sollen die in eigens gegründeten Slums leben?


Man kann aber nicht alle ungebildeten Migranten abschieben (aus Gründen die hier schon oft diskutiert wurde), deswegen kann man nur verhindern dass noch mehr kommen und auf der anderen Seite so attraktive Sozialisierungs- und Bildungsangebote schaffen, dass in zweiter und dritter Generation gebildete Demokraten mit westlichen Werten rauskommen. Ich weiß dass dies bei türkischen Migranten nicht wirklich gut geklappt hat. Aber mehr, als "besser werden" bleibt uns nicht oder? Und im "besser werden" traue ich den Grünen noch am meisten zu. Wobei ich auch sehe dass Integration in Süddeutschland wohl besser klappt, schwäbelnde Türken etc...

Wie ich bereits schrieb ist mir vollkommen klar dass hier mein Wunsch und die Wirklichkeit weit auseinanderklaffen 🤷‍♂️

Mehr Ideen als Bildung Bildung Bildung (für Deutsche und Migranten) sowie Einwanderung begrenzen habe ich ja auch nicht.....

Man könnte halt überlegen die Syrischen Flüchtlinge und die Wirtschaftsflüchtinge wieder abzuschieben (sollte dies mit dem Grundgesetzt überhaupt vereinbar sein) und die Festung Europa verstärken, ist nicht nett und löst natürlich auch langfristig das Problem der Armutsmigration nicht...aber vielleicht würden wir Zeit gewinnen um erstmal die die hier sind und bleiben, vernünftig zu bilden und zu integrieren.
 
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Nichts für ungut, aber ich würde dir einfach empfehlen, nicht mehr zu antworten. Du scheiterst hier regelmäßig an dem Widerspruch, dass du eine Debatte willst, für die du selbst schlicht einfach unqualifiziert bist.
Wieder und wieder kommst du mit solchen Unverschämtheiten. Zeugt von Unsachlichkeit und ist einfach schlechter Stil.

Das hier ist weder die Redaktion des Spiegel, noch ein Lehrstuhl für Politikwissenschaften, noch der Think Tank einer Partei.

Sondern ein Diskussionsforum. Hier sollte man sachlich bleiben und halbwegs respektvoll miteinander umgehen. Aber keine Standards eines akademischen Betriebs an die Diskussionsbeiträge legen.

Wenn du logische Argumente und Bierdeckelrechnungen nicht gelten lässt (zufälligerweise immer dann, wenn sie nicht deiner Meinung entsprechen), dann bleibe dich erstens trotzdem freundlich und zweitens entgegne entweder dennoch sachlich oder halte dich selbst zurück anstatt wieder und wieder von 5-Minuten-Posts die Recherche zu erwarten, alle Doppelblindstudien zum Thema zu kennen.

Die letzten Jahre haben denjenigen Recht gegeben, die damals gegen die Merkelsche Migrationspolitik waren. Das ganze kostet uns objektiv hunderte Milliarden, führt objektiv zu höherer Kriminalität und seht wahrscheinlich zu mehr gesellschaftlicher Spaltung (von der das Erstarken der AfD nur ein Aspekt ist).

Hier herablassend mit anderen umzugehen, die sich mit Politik und Wirtschaft auf eine andere Weise auseinandersetzen als deine Akademikerbubble ändert daran nichts.


Das zieht nur hier halt nicht, weil ich mich halt nicht mit einem Link zufriedengebe
Was du verkennst ist, dass sich die Welt nicht um dich dreht. Du kannst hier nicht Aufgaben verteilen und noch mehr Daten fordern. Schon gar nicht, wenn du so unfreundlich und herablassend bist.

Entweder du kannst selbst argumentieren und die vermeintlich schlechten Rechnungen und Daten widerlegen, oder du lässt es halt.

[...] dass du die Modelle, die Raffelhüschen skizziert, selbst nicht mal verstehst
Dir fällt wahrscheinlich gar nicht auf, in welcher Frequenz du anderen Leuten Inkompetenz unterstellst, ohne sie zu kennen und ohne irgendwelche Belege dafür zu bringen. Erneut ein Beleg für einen ziemlich ekelhaften Diskussionsstil.
Das Nervige an deinen Posts ist nicht nur dass du das offensichtlich nicht weißt (was verschmerzbar wäre, das ist ziemlich spezialisierter Kram), sondern dass es dich auch offensichtlich nicht wirklich interessiert.
Was du nicht verstehst ist, dass man kein Spezialistenwissen braucht, um große Kosten abschätzen zu können.

Ich brauche keine Theorie über "generational Accounting" oder sowas, um sagen zu können, dass es sehr teuer ist, wenn eine große Gruppe Menschen ins Land kommt, wenig Steuern und Abgaben zählt, aber bis ans Lebensende eben Sozialleistungen bezieht und auf Gemeinschaftskosten ins Krankenhaus geht.

Und ich brauche auch keinen Doktortitel um zu erkennen, dass schon ohne diese Belastung, und bevor uns die demografisch problematischsten Jahre bevorstehen, diese Mehrbelastung der Sozialkassen keine Peanuts sind -- eben weil selbst vorher der Anteil der Kosten an den gesamten Staatsausgaben schon sehr hoch war.





*du hast übrigens nicht mal VERSUCHT, zu erklären was mit den anderen, die zu völlig anderen Ergebnissen kommen als du in deinem Kopf, falsch sein soll, trotzdem kommen jetzt wieder exakt dieselben auf Sand gebauten Behauptungen als "Fakten" in deinen Posts
Mache ich gerne, wenn du die Argumente und Rechnung hier selbst knapp zusammen fasst.

Mache ich aber nicht, wenn du mir einen Link hinein kopierst und dann erwartest, ich würde den durcharbeiten und dann was ausführliches dazu zu schreiben.
 

parats'

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Deine eigenen Behauptungen zu belegen machst du mal schön selbst. Aber dass es keine 28 sind müsste selbst dir klar sein.
Die Hamburger PKS von 2019 gibt 36 Straftaten gegen das Leben von nicht deutschen an. :troll:
Spar dir Kommentare zur genauen Aufteilung, wollte Mackia nur Futter geben, damit ihr weiter machen könnt.
 
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Classic. Ist die Berichterstattung schuld, dass ein großer Teil gar keine Arbeit hat und der große Teil vom Rest nur wenig verdient und damit auch nicht das Gemeinwesen mit finanziert?

Hat die Berichterstattung das Mädchen in Wien oder die Frauen in Würzburg ermordet?

Gesellschaftlicher Zusammenhalt schwindet in der Tat. Verstärkt durch die Zuwanderung. Die Bereitschaft, für einen Sozialstaat viel Geld auszugeben schwindet, wenn der Sozialstaat für quasi beliebige Zuwanderung von außen offen ist. Denn so war er nie gedacht.

Warum das?

Qualifizierte Zuwanderung ist insgesamt sehr positiv.

Qualifikation von Zuwanderern:
Laut einigen von mir gelesenen Sekundärquellen (aka Zitate in Wirtschaftspol-Büchern) soll unqualifizierte Zuwanderung netto langfristig positiv sein. Mehr unqualifizierte Leute = mehr Nachfrage nach minderqualifizierten Berufen (Kiosk, Tanke, Kasse, Waschsalon - brauch es immer). Zusätzlich steigt dadurch die Möglichkeit für Deutsche sich mit Sprachkenntnissen usw. zu differenzieren und bessere Jobs anzunehmen.
Während durch qualifizierte Zuwanderer die Löhne von qualifizierten Deutschen (TM) sinken, da Sprache als Qualifikationskriterium in der Wichtigkeit sinkt und der Wert der harten Fachskills steigen - Siehe IT-Inder.

Eine solide, möglichst einkommensunabhängige Bildung sorgt dann für langfristig positive Netto-Effekte.

Sekundärquelle: Duflo, Banerjee, Acemoglu etc.

Da ich aber kein Volkswirt bin, könnt ihr da gerne im Flüchtlingstopic zu diskutieren bzw. die Quellen einordnen.

@Berichterstattung: Lesen wir von jedem x-beliebigen mutmaßlichen (!) Mord oder Totschlag von Deutschen (TM) denn in der überregionalen Presse oder über jeden "über die stregende schlagenden Polizeieinsatz", wo leider leider zuviele Schüsse abgegeben wurden auf psychisch Kranke?

Zumindest über die paar Fälle aus der Region lese ich weder in der Welt, noch in der FAZ, Zeit, Frankfurter Rundschau und wie sie alle heißen.

Arme und gesellschaftlich Randständige machen Arme- und Gesellschaftlich Randständigen-Dinge, Überraschung!
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Die Hamburger PKS von 2019 gibt 36 Straftaten gegen das Leben von nicht deutschen an. :troll:
Spar dir Kommentare zur genauen Aufteilung, wollte Mackia nur Futter geben, damit ihr weiter machen könnt.
Ach, jeder StA kann dir erzählen, dass Gewalttaten fast ausschließlich von ethnisch Nichtdeutschen begangen werden, ich hatte im Ref auch maximal 1/10 Strafakten mit deutschem Namen zu bearbeiten, wenns um KV+ ging. Bei OK siehts nochmal heftiger aus, da ist mittlerweile so ca. 95% Anteil von Nicht-Stefans. Aber schon komisch, unsere Kriminalstatistik differenziert nicht nach Ethnie und schwupsidipubs, gibts KEINE DATEN. Oh Wunder, keine Paper, keine Problem - easy living :deliver: (Ok gibt schon Daten zumindest für Ausländer und Oh Wunder, die sind eindeutig häufiger kriminell mit Blick auf ihren Bevöllkerungsanteil aber ey, blabla böse Diskriminierung, blabla junge Männer (ist zwar auch bereinigt noch absolut deutlich der Effekt, aber egal), blabla was sollen sie denn machen, blabla Relativierung).
 

Benrath

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Können wir bitte wieder auf die Wahl focusieren und die Flüchlingsdiskussion nicht wieder zum Hauptthema machen, auch wenn es das für viele ist?

Die zwei Themen an denen sich die Entscheidung splittet sind Migration und Identitätspolitik. Anscheinend ist Klimawandel und soziale Gerechtigkeit allen wichtig und trotzdem will man lieber weiterhin CDU oder gar FDP wählen. CDU ist seit 16 Jahren im Amt und ist dann je nach Gesichtspunkt eigentlich Schuld an der aktuellen Migrationskrise und die FDP steht nicht gerade für die soziale Gerechtigkeit.

Was würde denn faktisch bei den beiden Themen passieren, wenn es z.B. Schwarz-Grün oder gar Grün-Schwarz gäbe?
Was ist der befürchtete Einfluss von Grün? Also bitte etwas konkreter? Afaik könnten Sie Abschiebungen erschweren, aber dafür braucht es afaik auch die Länder. Was soll sich auf einmal ändern? Ich gehe z.B. nicht davon aus, dass wir einen grünen Innenminister bekommen werden.

Zu Identitätspolitik wurde genug gesagt, dass ich auch nicht den direkten Einfluss über die Bundesregierung sehe, der nicht eh schon existiert und das bereits unter einer CDU Regierung.

Was dann bleibt ist wie von Saistead schön angemerkt, dass am Ende doch wieder lieber der Status Quo gewählt wird und mit eher fadenscheinigen Begründungen, obwohl man doch z.B. gerne bereits wäre mehr Steuer zu zahlen, wenn sie denn für die wohlgesonnenen Themen verwendet werden. Alle was ich hier zu den Grünen lese, gibt es in der Regel gleich schlimm oder schlimmer in FDP und CDU. Bei der Identitätspolitik fällt es euch bei den Grünen eher auf, aber so zu tun als gäbe es die nicht bei FDP und CDU ist heuchlerisch.
 
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Können wir bitte wieder auf die Wahl focusieren und die Flüchlingsdiskussion nicht wieder zum Hauptthema machen, auch wenn es das für viele ist?

Die zwei Themen an denen sich die Entscheidung splittet sind Migration und Identitätspolitik. Anscheinend ist Klimawandel und soziale Gerechtigkeit allen wichtig und trotzdem will man lieber weiterhin CDU oder gar FDP wählen. CDU ist seit 16 Jahren im Amt und ist dann je nach Gesichtspunkt eigentlich Schuld an der aktuellen Migrationskrise und die FDP steht nicht gerade für die soziale Gerechtigkeit.

Was würde denn faktisch bei den beiden Themen passieren, wenn es z.B. Schwarz-Grün oder gar Grün-Schwarz gäbe?
Was ist der befürchtete Einfluss von Grün? Also bitte etwas konkreter? Afaik könnten Sie Abschiebungen erschweren, aber dafür braucht es afaik auch die Länder. Was soll sich auf einmal ändern? Ich gehe z.B. nicht davon aus, dass wir einen grünen Innenminister bekommen werden.

Zu Identitätspolitik wurde genug gesagt, dass ich auch nicht den direkten Einfluss über die Bundesregierung sehe, der nicht eh schon existiert und das bereits unter einer CDU Regierung.

Was dann bleibt ist wie von Saistead schön angemerkt, dass am Ende doch wieder lieber der Status Quo gewählt wird und mit eher fadenscheinigen Begründungen, obwohl man doch z.B. gerne bereits wäre mehr Steuer zu zahlen, wenn sie denn für die wohlgesonnenen Themen verwendet werden. Alle was ich hier zu den Grünen lese, gibt es in der Regel gleich schlimm oder schlimmer in FDP und CDU. Bei der Identitätspolitik fällt es euch bei den Grünen eher auf, aber so zu tun als gäbe es die nicht bei FDP und CDU ist heuchlerisch.
Hier wird ja jetzt irgendwie so getan, als ob die Grünen die einzigen wären, die etwas gegen den Klimawandel tun möchten. Dabei haben (bis auf die AfD vielleicht) alle Parteien das Thema in ihren Wahlprogrammen, wobei die Grünen das ganze natürlich am stärksten in den Mittelpunkt rücken.
Und in den letzten 16 Jahren hat die CDU auch ein paar Maßnahmen umgesetzt, um den CO2 Ausstoß zu verringern. Es ist völlig legitim zu sagen, dass sie zu wenig getan haben. Aber so zu tun, als würden alle außer den Grünen rufen "ololol Klimawandel, wir ersetzen lieber mal ein paar Windräder durch Kohlekraftwerke" ist auch unehrlich.
Zumal es ja noch einen Punkt gibt: bei Migration zB kann die deutsche Politik viel mehr Einfluss nehmen als beim globalen Klimawandel. Wenn Deutschland ne Mauer drum herum baut, kommen keine Flüchtlinge mehr rein. Wenn Deutschland morgen kein CO2 mehr ausstoßen würde, würden die Temperaturen trotzdem steigen.
Dass daher nicht jeder zu dem Ergebnis kommt, aufgrund des Klimawandelsdie Grünen wählen zu müssen, halte ich für legitim und verständlich. Die Gewichtung der Schwerpunkte der Parteien ist keine 0/1 Entscheidung.
 

Benrath

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Fair enough, da übertreibt man ein bißchen aber gerade die CDU scheint Klimawandel neu zu entdecken wenn man Statements von Laschet dazu liest.

Das mit der Mauer ist affig. Klar könnte man kurz und mittelfristig eine "Mauer" bauen und Migration stark einschränken. Auf lange Sicht würde es aber enorme ökonomische Nebenkosten geben das umzusetzen.

Das könnte man jetzt stärker ausführen, aber führt auch zu nix. Haben wir hier schon getan und sind uns natürlich nicht einig geworden :deliver:

Édit ich würde wenn grün auch wegen der Verkehrspolitik wählen. Abtrennung von DB Netz von DB AG und auch sonst paar radikale Ideen
 
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Natürlich war das mit der Mauer maßlos übertrieben. Ich wollte damit sagen, dass die deutsche Politik auf die Migration nach Deutschland mehr Einflussmöglichkeiten hat als auf den globalen Klimawandel. Dort können wir "nur" unseren Beitrag leisten, der jedoch verpufft, wenn der Rest der Welt nicht auch mit zieht.
 

Benrath

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Eine fehlende globale Klimapolitik wird die Migration enorm anheizen
 

Gustavo

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Eine Regierung mit Maximalforderungen wird "die Welt" nicht überreden können.

Gibt es eigentlich irgendeinen Grund zu glauben, dass man irgendwen "überreden" kann? Ich habe noch nie ein vernünftiges Argument gehört, wie das gehen soll und es ergibt imho auch Null Sinn, weil wir beim Verbrauch letztendlich von einem Nullsummenspiel reden, insofern wäre der Anreiz ja wohl eher, MEHR auszustoßen wenn jemand anders weniger ausstößt. Ich rede jetzt explizit von "Vorbildfunktion" oder "Diplomatie" oder sowas. Durch zwischenstaatliche Verträge, evtl. mit handelspolitischen Konsequenzen, ist nochmal was anderes aber das ist ja auch nicht überreden.
 
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Das mit der Mauer ist affig. Klar könnte man kurz und mittelfristig eine "Mauer" bauen und Migration stark einschränken. Auf lange Sicht würde es aber enorme ökonomische Nebenkosten geben das umzusetzen.
Hör mal auf hier Deine Dummheit ins Forum zu kotzen.
Es war schon 2015 FALSCH und eine LÜGE, dass man Grenzen nicht schließen oder wirksam kontrollieren könnte, enorme Kosten am Arsch!
Nach monatelangem Leugnen der deutschen Regierung, wie auch der bw.de Forenschlaumaier, hat uns die Supermacht Mazedonien dann gezeigt, dass man mit ein paar Zäunen und Polizisten die Grenzen doch schließen kann.
Und:
In der Corona-Krise wurden über Nacht wieder überall Grenzkontrollen eingeführt - wo sind der Kollaps und die "enormen ökonomischen Nebenkosten" geblieben?

Jeder der weiterhin das Märchen von nicht schließbaren Grenzen verbreitet, ist entweder ein Dummkopf, oder ein Lügner. :mad:
 

Benrath

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Und:
In der Corona-Krise wurden über Nacht wieder überall Grenzkontrollen eingeführt - wo sind der Kollaps und die "enormen ökonomischen Nebenkosten" geblieben?
Orly es gab also doch keine Kosten durch die Corona Maßnahmen?

Anyhow bringt die Diskussion hier nix und ich würde es gerne dabei belassen, sonst mach gerne ein extra Thema dazu auf
 

Gustavo

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Ich brauche die Diskussion jetzt auch nicht nochmal, aber es ist halt auch schon ein Unterschied, ob du jemanden mit seinem Auto an der Grenze anhältst, der mal eben nach Deutschland zum Shoppen oder Arbeiten oder Arzt oder sonst was fahren will oder ob du ein Land so dicht machen musst, dass 24/7 niemand irgendwo seinen Fuß über die (möglicherweise grüne) Grenze bekommt.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Ich brauche die Diskussion jetzt auch nicht nochmal, aber es ist halt auch schon ein Unterschied, ob du jemanden mit seinem Auto an der Grenze anhältst, der mal eben nach Deutschland zum Shoppen oder Arbeiten oder Arzt oder sonst was fahren will oder ob du ein Land so dicht machen musst, dass 24/7 niemand irgendwo seinen Fuß über die (möglicherweise grüne) Grenze bekommt.
Ist es nicht wie beim Klimawandel? Klar kann man nicht 100% verhindern und Deutschland die unerwünschte Migration nach Europa vermutlich nicht alleine aufhalten, aber jedes Zehntel Grad zählt und wird begrüßt. Dass es nicht zu 100% klappt ist kein Grund nicht alles menschenmögliche zu versuchen ;)
 

Gustavo

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Ist es nicht wie beim Klimawandel? Klar kann man nicht 100% verhindern und Deutschland die unerwünschte Migration nach Europa vermutlich nicht alleine aufhalten, aber jedes Zehntel Grad zählt und wird begrüßt. Dass es nicht zu 100% klappt ist kein Grund nicht alles menschenmögliche zu versuchen ;)

Und dann? Wenn du Österreicher am Autobahnübergang wegschickst gehen sie halt zuhause einkaufen, aber Flüchtlinge sagen sich ja nicht "oh, bin abgewiesen worden, dann bleibe ich jetzt wohl doch in Österreich", oder? Soll die Polizei jetzt über Monate eine Menschenkette an der deutschen Grenze aufbauen, bis die Flüchtlinge es einsehen oder was? Ich finde es ein bisschen albern zu versuchen dieses Problem dadurch zu lösen, dass man Leute versucht am Grenzübertritt zu hindern, von denen man schlicht nicht bereit ist, sie wieder wegzuschicken wenn sie es doch schaffen. Das ist doch völlig unwürdig für einen Staat, Reise nach Jerusalem zu spielen. Wir ziehen daraus vielleicht andere Konsequenzen, aber das kann keine Seite wirklich wollen, oder?

Aber wie gesagt: Würde es wirklich gerne dabei belassen. Letztendlich sehe ich auch immer noch als absolut korrekt, was Babautz oben gesagt hat: Die Unterschiede in der Rhetorik sind viel größer als die Unterschiede in der tatsächlichen Politik. Die CDU hatte nun wirklich eine Menge (!) Anreize, Abschiebungen durchzusetzen und trotzdem ist die Zahl der Abschiebungen eher gering. Vielleicht würde eine etwaige Grünen-geführte Regierung noch ein bisschen weniger abschieben also ohnehin, aber der Unterschied dürfte marginal sein, einfach alleine weil die Zahl der Abschiebungen sowieso sehr niedrig ist.

Auf der anderen Seite der Medaille genauso: Ich denke niemand hier wird behaupten, dass zwischen sagen wir 2012 und 2018 die deutsche Politik (!!!) so wahnsinnig viel an den Anreizen für Flüchtlinge geändert hat, nach Deutschland zu kommen. Was sich zwischen 2012 und 2018 stark geändert hat waren hauptsächlich die humanitäre Situation (was zu einem deutlichen Anstrom geführt hat) und dann wie schwierig es ist, bis nach Mitteleuropa durchzukommen (was die Zahlen wieder deutlich gesenkt hat). An nichts davon wird die Bundestagswahl substanziell etwas ändern. Imho ist ziemlich offensichtlich, dass die nächste Bundesregierung, egal wer sie stellt (mit Ausnahme der AfD), die Regeln nicht so verändern wird, dass wir nicht immer noch jedes Jahr die baseline von Anträgen bekommen werden, die es halt trotzdem irgendwie nach Deutschland schaffen (ka, 100k oder wie viele es sind, abzüglich Neugeborene). Vielleicht gäbe es mit den Grünen ein paar mehr Kontingentflüchtlinge und mit Schwarz/Gelb ein paar weniger, aber glaubt ihr aus tiefster Überzeugung wirklich, dass eine grüne Bundesregierung so viel mehr Flüchtlinge aktiv aufnehmen (ergo: nach Deutschland bringen, nicht einfach diejenigen reinlassen, die es bis an die Landesgrenze schaffen) würde als die bisherige? Ich sehe nicht wirklich wie, insbesondere nicht wenn wir von einer halbwegs realistischen Koalition ausgehen (also weder Grün-Rot-Rot noch irgendeine Kombination in der weder SPD noch Grüne gebraucht werden). Insofern sind sich Klimawandel und Flüchtlinge dann doch nicht so unähnlich: Weder würde mit der Union nichts bzgl. Emissionsreduktion getan, noch würde mit den Grünen Deutschland von Flüchtlingen überrannt. Die Frage ist nur, wie man die Akzente setzt.

Allerdings ergibt sich daraus imho eine interessante Frage (an diejenigen, die die Flüchtlingsfrage wirklich für so wichtig halten dass sie ihre Wahlentscheidung daran festmachen würden): Wenn das Thema wirklich SO wichtig ist, würdet ihr die AfD in der Regierung sehen wollen? Ich verstehe natürlich dass man sie selbst nicht wählen möchte, aber wenn jetzt die Union mit FDP und AfD auf eine Mehrheit käme, wäre euch das lieber, wenn die AfD eine andere Flüchtlingspolitik durchsetzt als sagen wir Union/Grüne? Und falls nein: Warum nicht?
 
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Du musst eben nicht 365/24 Hundertschaften an der Grenze stehen haben, sondern nur in Krisenzeiten. Es reicht, eine signifikante Menge der illegalen Einreisen zu verhindern bzw wieder rückgängig zu machen. Dann wird es unattraktiv, sich in Dakar, Istanbul oder Lagos auf den Weg zu machen.

Dazu würde natürlich auch ein Fokus auf Abschiebungen insb von Kriminellen gehören, den man auch nicht von der CDU erwarten kann -- soweit richtig.

Niemand hat hier ja gesagt, dass die CDU die Traum-Option ist. Für mich ist schlicht jede Partei unwählbar, die nicht einmal als Lippenbekenntnis eine halbwegs vernünftige Migrationspolitik anpeilt.

Das Argument "ist eh egal" könnte man auch beim Thema Klimawandel ins Feld führen. Selbst eine CDU-Alleinregierung wäre da aufgrund der gesellschaftlichen und medialen Debatte vom Ergebnis vermutlich nicht so anders wie schwarz-grün. Dennoch verstehe ich jeden, der da aus Prinzip dann die Grünen wählt, wenn er das als #1 Prio sieht.

Meine Hoffnung ist es, dass die Klimawandel-Aktivisten eines Tages einsehen, dass die Allianz mit Linksextremisten und Identitätspolitikern verhindert, dass man eine Mehrheit für das wichtige Anliegen Klimaschutz bekommt. Die Wahrscheinlichkeit dafür steigt etwas, je schwächer die Grünen mit ihrem jetzigen Kurs abschneiden.
 
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Das Argument "ist eh egal" könnte man auch beim Thema Klimawandel ins Feld führen. Selbst eine CDU-Alleinregierung wäre da aufgrund der gesellschaftlichen und medialen Debatte vom Ergebnis vermutlich nicht so anders wie schwarz-grün. Dennoch verstehe ich jeden, der da aus Prinzip dann die Grünen wählt, wenn er das als #1 Prio sieht.
Insbesondere im Vergleich mit der Union würde ich ohne zu Zögern die Grünen wählen, selbst wenn das Klima überhaupt keine Rolle spielen würde. Und ich behaupte mal, dass das auf die meisten Grünenwähler zutrifft.
Für die meisten hat das primär was mit Weltanschauung zu tun - für mich persönlich eher nicht. Aber wenn ich ganz pragmatisch die Programme nebeneinander halte und den Punkt Klima völlig ausklammere, dann gilt klar Grün > Schwarz.
Dazu diskontiere ich jeden Programmpunkt der CDU noch, weil sie seit 16 Jahren in der Regierung ist und daher aus Prinzip mit dem werben müsste, was sie geleistet hat, statt mit dem, was sie jetzt gern endlich mal tun würde, aber bisher aus Gründen nicht hingekriegt hat.
Die Realität ist sogar noch schlimmer, weil die Union innerhalb der GroKo eher die Bremse, statt der Treiber sinnvoller Reformen war.
 

Shihatsu

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Ich verstehe wirklich nicht wie man die von Korruption und Lobbyismus zerfressende uns seit 16 Jahren kaputtregierende CDU ÜBERHAUPT gegen IRGENDWEN - und sei es die AfD - als wählbarerere Alternative ansehen kann. Will mir null in den Kopf - die sinds doch die uns mit anlauf gegen die Wand fahren. Scheuer und Spahn sind nicht trotz der DCU am Scheisse bauen am laufenden Band, die sind das wegen der CDU - die sind das Spitzenpersonal! Da wähle ich ja - unglaublich eigentlich dieser Satz - lieber die SPD! Und die ist VÖLLIG unwählbar weil Verräterpartei.
 
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Da stimme ich dir zu, die CDU ist unwaählbar.
Aus vielen Gründen.

Bevor ich CDU wählen würde, würde ich tatsächlich sowohl lieber die Grünen als auch die AfD wählen.
Zum Gück gibt es die Optionen Nichtwählen und FDP -- diesmal wird es wohl, ohne Enthusiasmus, die FDP für mich.

Übrigens würde ich mich bei AfD vs Grüne tatsächlich für die Grünen entscheiden.
Das Thema Leugnung des Klimawandels ist für mich da noch entscheidender als die Identitätspolitik bei den Grünen.
Den Grünen kann man noch eine Realo-Fraktion zubilligen, die sich durchsetzen kann -- bei der AfD habe ich keine Hoffnungen auf eine durchsetzungsstarke pragmatische Fraktion.
 

Shihatsu

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Es ist echt zum Reiern das das kleinste geringste Übel echt imemr noch so Scheiße ist. :kotz:
 
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Aber wie gesagt: Würde es wirklich gerne dabei belassen.
offenbar nicht

Auf der anderen Seite der Medaille genauso: Ich denke niemand hier wird behaupten, dass zwischen sagen wir 2012 und 2018 die deutsche Politik (!!!) so wahnsinnig viel an den Anreizen für Flüchtlinge geändert hat, nach Deutschland zu kommen. Was sich zwischen 2012 und 2018 stark geändert hat waren hauptsächlich die humanitäre Situation (was zu einem deutlichen Anstrom geführt hat) und dann wie schwierig es ist, bis nach Mitteleuropa durchzukommen (was die Zahlen wieder deutlich gesenkt hat).
Es muss ja auch nicht immer um die faktischen Anreize gehen, denn sicher wird nicht jeder, der sich aus einem fernen Land auf den Weg Richtung Deutschland macht, vorher perfekt über die gesetzliche Lage in Deutschland Bescheid wissen. Der "Anreiz" ist das man direkt oder indirekt jemanden kennt, der hier einiges an Kohle bekommen hat und davon sicher gut was nach Hause geschickt hat und gleichzeitig davon berichtet, dass er hier machen kann was er lustig ist ohne wieder zurück zu müssen. Hauptsache man zeigt seinen Pass nicht vor. Offenbar hat sich das dann irgendwann einfach genügend rumgesprochen. Das ganze natürlich gepaart mit irgendwelchen Märchen von Schleusern die einem bestimmt versprechen das in Deutschland Milch und Honig fließt, deren Geschäftsmodell haben wir ja fleißig einen Schub gegeben.
 
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Ich will ne Autofreie Innenstadt, hauptsächlich deswegen wähle und unterstütze ich die Grünen.

Bei allen anderen Themen sehe ich keine großen Unterschiede zwischen den Parteien.
Dass Deutschland von Flüchtlingen überrannt wird wenn die Grünen an der Macht sind ist natürlich absoluter Blödsinn.
Genauso wie dass die CDU auf einmal anfängt hier "aufzuräumen" und abzuschieben (hätte sie doch die letzten Jahre schon tun können).

Selbst mit der AfD würde sich nicht soviel ändern. Oder glaubt jemand die AfD würde ernsthaft beginnen eine Millionen Flüchtlinge nach Hause zu schicken, von arabischen Afrikanischen und sonstigen Wirtschaftsflüchtlingen ganz zu schweigen.
Die AfD würde vermutlich (noch mehr als andere Parteien) versuchen sich die Taschen schön voll zu machen, sich hoffnungslos zerstreiten um dann abgewählt zu werden...

Und da sind wir wieder bei den Grünen, ich glaube tatsächlich dass sie die integerste aller Parteien ist, die glaubwürdigste Partei, in der sich die Politiker am wenigsten bereichern wollen. Spart mir bitte links von korrupten Grünen, klar gibt es die, und auch mehr als genug, es geht ums Verhältnis:

meine ganz persönliche Korruptheitsskala ^^

AfD ----------------------------->
FDP ------------------------>
CDU----------------------->
Die Linke ---------------->
SPD--------------------->
Die Grünen --------->
 
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Da stimme ich dir zu, die CDU ist unwaählbar.
Aus vielen Gründen.

Bevor ich CDU wählen würde, würde ich tatsächlich sowohl lieber die Grünen als auch die AfD wählen.
Zum Gück gibt es die Optionen Nichtwählen und FDP -- diesmal wird es wohl, ohne Enthusiasmus, die FDP für mich.
Das ist schon fast ironisch, da FDP und CDU in wesentlichen Punkten (Wirtschaft, Finanzen, Soziales) fast deckungsgleich sind. Das ist halt CDU wählen, ohne CDU zu wählen ...


Nochmal: Rein die Änderungen des Steuersystems finde ich nicht das Problem für die Grünen. Sondern das, wofür das Geld dann ausgegeben bzw nicht ausgegeben wird.
Wenigstens bekennen sich die Grünen (und die SPD) zu dringend benötigten Investitionen - die maßgebliche Experten afaik seit Jahren mehrheitlich fordern. Es ist eine Ironie unseres politischen Diskurses, dass die Verwirklichung dieser Forderung gerade bei den Parteien des linken Spektrums findet, während die Parteien, die regelmäßig als wirtschaftskompetent geframt werden, sich hartnäckig dagegen sträuben.


"Regulierung des Wohnungsmarktes" klingt bei dir so, als sei es total gut. Mietpreisbremse, Mietpreisdeckel etc sind aber letztlich unfair und nicht wirksam. Wirksam sind Verdichtung (dafür stehen die Grünen halbwegs, ist aber nicht gut im Wahlprogramm ausgeführt iirc), Deregulierung (billiger und höher bauen dürfen -- dafür stehen die Grünen nicht) und einfach mehr kleine Wohnungen bauen.
Verdichtung funktioniert, bis du so viel verdichtet hast, wie du kannst. Damit verschiebst du das Problem aber in die Zukunft. Langfristig geht es nicht ohne Zukunft, wenn man bezahlbaren Wohnraum in beliebten Innenstädten erhalten will. Was daran unfair oder unwirksam sein soll, müsstest du mal erläutern.


Was genau planen die Grünen denn bei Erbschaften? Vielleicht habe ich es ja übersehen -- ich dachte es kommt da eben nicht vor?
Sie fokussieren gerade - wie die SPD - auf Vermögensteuer, sind aber einer höheren Erbschaftssteuer grundsätzlich viel offener als FDP und Union.


Ich verstehe, wenn man der FDP als Organisation nicht vertraut ihre ehemalige Lobbypolitik hinter sich zu lassen. Und sie deshalb nicht wählt. Dann muss man aber noch lange nicht unfair Lindner angreifen.
Das hat nichts mit Vertrauen zu tun. Um die FDP zu trashen, braucht man nur auf ihr Programm zeigen.
 
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Das ist schon fast ironisch, da FDP und CDU in wesentlichen Punkten (Wirtschaft, Finanzen, Soziales) fast deckungsgleich sind. Das ist halt CDU wählen, ohne CDU zu wählen ...
Es gibt genug Bereiche, in denen sich auch das nominelle Programm unterscheidet.

Aber vor allem zählt halt nicht nur das nominelle Programm, sondern was tatsächlich umgesetzt wird. Und da sieht die CDU als Kanzlerpartei der letzten 16 Jahre sehr reformfaul aus. Gemacht wird nur, wo der mediale Druck zu groß wird.

Das mag bei der FDP dann in der Praxis nicht anders sein, weshalb ich ja auch keinen Enthusiasmus bei der Wahl verspüre. Aber dennoch ist für mich dadurch konkret die CDU unwählbar. Nicht so sehr wegen des Programms, sondern wegen dem, was sie in der Praxis (nicht) auf die Kette bekommen.
Wenigstens bekennen sich die Grünen (und die SPD) zu dringend benötigten Investitionen - die maßgebliche Experten afaik seit Jahren mehrheitlich fordern. Es ist eine Ironie unseres politischen Diskurses, dass die Verwirklichung dieser Forderung gerade bei den Parteien des linken Spektrums findet, während die Parteien, die regelmäßig als wirtschaftskompetent geframt werden, sich hartnäckig dagegen sträuben.
Also Investitionen in Digitalisierung fordert die FDP am konkretesten.

SPD und Grüne fordern, auf ganz breiter Front mehr Geld auszugeben. Da sind dann auch ein paar sinnvollere Investitionen dabei, als Gesamtpaket ist es aber einfach "mehr Staatsquote".

Und gerade die SPD ist nun wirklich unwählbar:
  • Durch die Praxis so unglaubwürdig wie die CDU
  • Programmatisch viel zu viel linker Identitätspolitik-Quatsch
  • Kuscheln mit Islamisten
  • Nichtmal der starke Fokus auf Klimawandel wie bei den Grünen
Insofern verstehe ich nun wirklich 100 mal besser, wieso man die Grünen wählen wollen würde als bei der SPD.
Verdichtung funktioniert, bis du so viel verdichtet hast, wie du kannst.
Inwiefern ist denn die Verdichtung deutscher Metropolen schon am Maximum angelangt?

Damit verschiebst du das Problem aber in die Zukunft. Langfristig geht es nicht ohne Zukunft, wenn man bezahlbaren Wohnraum in beliebten Innenstädten erhalten will.
Sehe ich gerade umgekehrt. Das regulatorisch erzwungene "erhalten von bezahlbarem Wohnraum in beliebten Innenstädten" ist maximal eine kurzfristige Maßnahme. Denn dadurch entsteht keine einzige zusätzliche günstige Wohnung. Je längerfristig man denkt, desto eher ist es wichtig, auf Verdichtung, günstiges bauen etc. zu setzen.
Was daran unfair oder unwirksam sein soll, müsstest du mal erläutern.
Sozialwohnungsbau kann man machen. Mit unfair und unwirksam meine ich Mietpreisbremse und Mietpreisdeckel.
Unwirksam sieht man ja gerade am Beispiel Berlin. Da sinkt das Angebot auf dem Mietmarkt sogar, und die Neubauaktivität leidet. Gewinnen tun da vor allem Bestandsmieter, die hier ein regulatorisches Geschenk erhalten. Wer eine Wohnung in Berlin sucht (bspw zuziehende Studenten, Paare, die eine Familie gründen etc.) hat handfeste Nachteile.

Sie fokussieren gerade - wie die SPD - auf Vermögensteuer, sind aber einer höheren Erbschaftssteuer grundsätzlich viel offener als FDP und Union.
Ja, ich finde die Ablehnung einer konsequentereren Erbschaftsteuer durch Union und FDP auch durchaus als Nachteil.

Abgesehen davon dass ich es gut finde, die Staatsquote nicht zu erhöhen bin ich auch kein Fan der Steuerpoltiik der FDP, auch wenn ich von ihr profitieren würde.
Das hat nichts mit Vertrauen zu tun. Um die FDP zu trashen, braucht man nur auf ihr Programm zeigen.
Abgesehen vom Thema Einkommensteuern, was findest du denn am Programm der FDP so kritisierenswürdig?
 
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Ich finde nicht alle Ausgaben schlecht.
Ich finde aber, dass viele Ausgaben sollten von der Privatwirtschaft getätigt werden, weil sie in den meisten Fällen effizienter ist.
Und ich finde, dass die Staatsquote in Deutschland schon zu hoch ist.

Wenn man bestimmte Ausgaben mehr möchte, kann man ja auch schauen, wo man dafür weniger Geld ausgibt.

Vorschläge zur Reduktion der Ausgaben (manche davon keine Big Lever, aber so what):
  • Stopp der unqualifizierten Migration
  • Verschärfung der Bedingungen zur Erlangung der Staatsbürgerschaft
  • Reduktion der Sozialleistungen für Nicht-Staatsbürger (statt dessen Sachleistungen), um Anreize zu reduzieren, wegen der Sozialleistungen hier zu bleiben
  • Abschiebung von Kriminellen statt teurer Unterbringung in dt. Gefängnissen. Abschiebungen über diplomatischen Druck (Drohung von Streichung von Entwicklungshilfe, Sanktionen etc.), damit die Kosten pro Abschiebung sinken.
  • Rücknahme der Rentengeschenke
  • Erhöhung der Lebensarbeitszeit
  • Abschaffung von Subventionen für Theater u.ä.
Vorschläge zur Gestaltung der Steuern, so dass die negativen Nebeneffekte von Steuern minimiert werden:
  • Weniger Unternehmenssteuer, Einkommensteuer und Transaktionssteuern (Grunderwerbsteuer)
  • Mehr Bodenwertsteuer, CO2-Bepreisung und Erbschaftsteuer
 
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  • Erhöhung der Lebensarbeitszeit
  • Abschaffung von Subventionen für Theater u.ä.
Das ist halt genau dieses Zeug, bei dem ich nen Hals kriege. Anstatt starr in Konzepten wie "Lebensarbeitszeit" zu denken, ist es langfristig eher sinnvoll, unser generelles Verhältnis zur Arbeit zu hinterfragen. Schon jetzt arbeiten viele Rentner, viele tun das, weil sie es müssen. Eine Erhöhung der gesetzlichen Lebensarbeitszeit wird sicherlich nicht das Rentensystem reparieren. Das ist ca. so, als würdest du auf ein brennendes Haus pinkeln. Du denkst sehr gern innerhalb deiner Box, aber schaust nicht wirklich darüber hinaus. In deiner Welt sind diese Gedanken absolut schlüssig, aber es gibt da noch diesen Rest, der ebenfalls ein Recht auf würdiges Leben hat.

Und Kultur muss staatlich subventioniert werden. Ohne staatliche Unterstützung gehen nämlich Theater und Opernhäuser, aber auch unzählige kleine Kulturorte einfach den Bach runter. Da hat jetzt die Pandemie schon böse eingeschlagen. Theater leisten z.B. viel mehr, als nur für die "upper class" komische Stücke auf Bühnen zu bringen. Sie sind auch integraler Bestandteil des Bildungssystems.

Wenn wir über Subventionen reden, müsste es mMn eher um die Subventionierung der nicht nachhaltigen Landwirtschaft gehen. Würde mir da eine Rückkehr zu kleineren Brötchen wünschen. Weg von den Gigantobetrieben, weg von der durchindustrialisierten Landwirtschaft, hin zur Regionalität. Und ja, hin zum Verzicht.

Bzgl. Wohnungsbau: Ganz schwieriges Ding. Einfach irgendwo Ghettos hinklatschen funktioniert sicher nicht. Damit Wohnungsbau wieder sozialer wird, sollte mMn zunächst der Staat eingreifen, langfristig darf das aber gerne in privater Hand liegen, sofern man der zügellosen Spekulation mit Wohnobjekten einen Riegel vorschiebt. Natürlich hat niemand ein "Menschenrecht" auf ne billige Wohnung in der Innenstadt. Aber wenn Wohnungen am Stadtrand mit 40 m² > 1k€ Miete kosten, dann ist irgendwas Fundamentales kaputt. Die "Speckgürtelisierung" ist auch keine Dauerlösung. Evtl. regelt sich das aber tatsächlich durch zunehmende Lösung von "Arbeit vor Ort" irgendwann von alleine.
 
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Kulturelle Einrichtungen könnten aber auch komplett staatlich finanziert sein, das wäre dann keine Subvention. Für mich gehören die nämlich auch zum "erweiterten Bildungssystem". Ist wahrscheinlich nicht das, worauf Xantos hinaus wollte, aber von diesem Misch Masch, wo oft die Nachteile beider Welten vereinigt werden, bin ich kein Fan.

Subventionierung der Landwirtschaft gehört auch komplett gestrichen, der Markt ist von der Angebotsseite her völlig übersättigt. Afrika würde es uns danken :eagle: .

So etwas wäre imo auch mal was für eine wirtschaftsliberale Partei wie die FDP. Aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass die die letzen wären, die irgendwelche Subventionen streichen...
 

Deleted_228929

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Ich finde auch, wir sollten einfach alle Staatsausgaben abschaffen bzw. kürzen, von denen ich persönlich nicht unmittelbar profitiere.

€: Und was soll überhaupt das Geficke über die Staatsquote dauernd? Schon alleine das Konzept ist irgendwie dreckig, weil hier ein Umsatzkonzept und ein Wertschöpfungskonzept gegenüber gestellt werden. Taugt wenn dann für den internationalen Vergleich weil das methodische Problem überall gleichermaßen besteht, aber sonst?
 

Benrath

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Ist halt auch einfacher geil wie xantos immer wieder zum Migrations Thema kommt
 
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Das ist halt genau dieses Zeug, bei dem ich nen Hals kriege. Anstatt starr in Konzepten wie "Lebensarbeitszeit" zu denken, ist es langfristig eher sinnvoll, unser generelles Verhältnis zur Arbeit zu hinterfragen. Schon jetzt arbeiten viele Rentner, viele tun das, weil sie es müssen. Eine Erhöhung der gesetzlichen Lebensarbeitszeit wird sicherlich nicht das Rentensystem reparieren. Das ist ca. so, als würdest du auf ein brennendes Haus pinkeln.
Sehe ich nicht so. Wir haben das Problem, dass es immer mehr Leistungsempfänger für immer weniger Zahler gibt.

Bisher werden einfach die Zahler der Zukunft belastet. Nicht weil das irgendwie fair wäre, sondern schlicht weil es politisch durchsetzbar ist.

Die Lebensarbeitszeit ist ein großer Hebel. Die anderen sind Rentenniveau und Beitragssatz -- was ist an denen fundamental besser?

Du denkst sehr gern innerhalb deiner Box, aber schaust nicht wirklich darüber hinaus. In deiner Welt sind diese Gedanken absolut schlüssig, aber es gibt da noch diesen Rest, der ebenfalls ein Recht auf würdiges Leben hat.
Moralisieren bringt uns hier nichts weiter. Was ist denn besser daran, das Problem in die Zukunft zu verlagern? Was fairer?

Ist die Würde des Durchschnittsverdieners nicht relevant, der das ganze bezahlen soll, aber Rente nur knapp über H4 bekommen wird, wenn es so weiter geht?

Hat auch nichts mit meiner Box oder Lage zu tun. Ich bin zum Glück persönlich unabhängig vom Rentensystem.

Und Kultur muss staatlich subventioniert werden. Ohne staatliche Unterstützung gehen nämlich Theater und Opernhäuser, aber auch unzählige kleine Kulturorte einfach den Bach runter. Da hat jetzt die Pandemie schon böse eingeschlagen. Theater leisten z.B. viel mehr, als nur für die "upper class" komische Stücke auf Bühnen zu bringen. Sie sind auch integraler Bestandteil des Bildungssystems.
Bildungssystem würde ich ja noch mitgehen, wenn es um Kindertheater geht. Oder Theatergruppen an Schulen.

Die Staatsoper, mehrere Philharmonieorchester, welche meistens bekanntes reproduzierten, oder die fünfhunderttausendste Aufführung von Warten auf Godot haben aber keinen Bildungswert, der im Verhältnis zu den hohen Kosten steht.

Wer in die Oper will, kann dafür bezahlen.
Wenn wir über Subventionen reden, müsste es mMn eher um die Subventionierung der nicht nachhaltigen Landwirtschaft gehen.
Auch das. Schließt sich aber nicht aus. Sonst drehen wir uns immer im Kreis, weil jeder sagt "also Thema X ist ja viel wichtiger, da müssen wir zuerst dran".
Würde mir da eine Rückkehr zu kleineren Brötchen wünschen. Weg von den Gigantobetrieben, weg von der durchindustrialisierten Landwirtschaft, hin zur Regionalität. Und ja, hin zum Verzicht.
Ich bin dabei, fair Externalitäten zu bereisen. Wie Wasserverschmutzung, Energieverbrauch, Flächenverbrauch, CO2 Ausstoß. Aber bitte kein staatliches Micromanagement, wo dann eine Behörde entscheidet, wo genau die Grenze zu Nachhaltigkeit verläuft.
Bzgl. Wohnungsbau: Ganz schwieriges Ding. Einfach irgendwo Ghettos hinklatschen funktioniert sicher nicht.
Mir geht es darum, Regeln wegzunehmen. Lass den Investor doch in der Nähe der für Pendler wichtigen S-Bahn höher bauen. Und ggf billiger. Dann müssen die Leute weniger mit dem Auto pendeln, und es kann mehr Wohnraum geschaffen werden. Verstehe den Zusammenhang zu Ghettos da nicht.
Damit Wohnungsbau wieder sozialer wird, sollte mMn zunächst der Staat eingreifen, langfristig darf das aber gerne in privater Hand liegen, sofern man der zügellosen Spekulation mit Wohnobjekten einen Riegel vorschiebt. Natürlich hat niemand ein "Menschenrecht" auf ne billige Wohnung in der Innenstadt. Aber wenn Wohnungen am Stadtrand mit 40 m² > 1k€ Miete kosten, dann ist irgendwas Fundamentales kaputt.
Was da kaputt ist, ist Angebot und Nachfrage. Der Staat kann da gerne mehr Wohnungen selbst bauen, und natürlich das bauen einfacher machen. Mietpreisbremse etc klappt aber gerade langfristig nicht.
 

parats'

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Aber bitte kein staatliches Micromanagement, wo dann eine Behörde entscheidet, wo genau die Grenze zu Nachhaltigkeit verläuft.
Stichwort Marktstammdatenregister. Eine Ausgeburt der Hölle von Politikern als Instrument geschaffen, die so dermaßen weit der Realität entrückt sind, dass es offensichtlicher nicht geht.
Wenn man angeblich Gutes im Sinn hat (insert Energiewende), aber eigentlich selbst zu behindert fürs Schuhe binden ist, dann kommt sowas dabei raus.
 
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