Ach saistaed, ich würde deine „progressiven“ Parteien sofort wählen, wenn sie bei Wirtschaftspolitik bleiben würden und nicht immer mit einer nach Scheisse duftenden Tüte Identitätspolitik und Migrationsträumetei daherkommen würden. Und so geht es vielen, aber es gibt ja keine Partei die schlau genug wäre zu kapieren, dass es ein riesen Wahlpotential mit Menschen wie mir gibt, die keinen Bock auf woke Quatschpolicies haben. Eigentlich wäre das ein Job für die SPD, aber mit Esken und co gehts ja leider auch nicht ohne Race, Sex and Gender Schwachsinn.
Und welche Partei soll das überhaupt sein? Schlägt irgendwer eine vernünftige Reform der Erbschafts- und Vermögenssteuer vor? Alles was ich sehe, ist wie sie hart arbeitenden Lohnabhängigen in die Taschen greifen wollen.
Also Grüne und SPD sind jedenfalls deutlich dichter dran Vermögen und Kapitalerträge stärker zu besteuern als Union/FDP.
Sich an Nischenthemen wie Migration und Identitätspolitik aufzuhängen, die de facto wohl von verschwindend geringem Einfluss bleiben werden, finde ich albern.
Und was Pet Projects angeht: Ich bin eigentlich auch strikt dagegen jetzt erstmal nen zweistelligen Milliardenbetrag pro Jahr in eine bessere Grundsicherung zu pumpen, statt das Geld direkt in bspw. bessere Bildung zu investieren.
Aber angesichts des Eindrucks, dass die Grünen aus rational-technokratischer Sicht doch das nach allem, was ich bisher gelesen habe, beste Wahlprogramm aufbieten, in dem viele der jüngst gerade auch von Experten immer wieder geforderten Reformen ziemlich präzise adressiert werden, kann ich über sowas locker hinwegsehen.
Dito Migration, wo ich die realpolitischen Unterschiede zwischen grüner und Unionspolitik auch nicht als gravierend einschätze. Es geht ja auch nicht um ein rein linkes Bündnis - wäre das realistisch, würde ich mich wahltaktisch wohl anders entscheiden, weil RRG mir dann doch zu krass wäre.
Dazu hab ich a priori ein gewisses Vertrauen darin, dass sie in Koalitionsverhandlungen von ihren wichtigen Reformen weniger schnell abrücken als ihren Wohlfühl-Programmpunkten. Ob sich das bestätigt, werden wir sehen.
Und dicke Lols an Xantos für "wir brauchen staatliche Investitionen", während Lindner und Co erstmal den Haushalt um 60 Mrd.(?) schröpfen wollen zugunsten des oberen Viertels der Einkommensverteilung.
Wie viel Heuchelei geht denn bitte?
Ich bin von der Grundauffassung ja sogar ziemlich liberal eingestellt - habe übrigens bei meiner ersten BTW FDP gewählt. Aber allein die Pandemie hat mal wieder bewiesen, dass die FDP ne reine Ideologie/Klientel-Partei ist, die ums verrecken nicht wider besseres Wissen und wissenschaftliche Erkenntnisse was von ihrem "Freiheit, Eigenverantwortung, Leistung"-Schmu abweicht, selbst wenn die Realität ihnen was anderes ins Gesicht schreit.
Das Programm ist ein Griff in die neoliberale Grabbelkiste mit einer Handvoll eingehegter Bekenntnisse zum Gemeinwohl, bei denen jeder sich ausrechnen kann, wie viel Herzblut im Vergleich zur eigentlichen Agenda da drinsteckt.