Deutschland: Wahlen 2021

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Bildungssystem würde ich ja noch mitgehen, wenn es um Kindertheater geht. Oder Theatergruppen an Schulen.

Die Staatsoper, mehrere Philharmonieorchester, welche meistens bekanntes reproduzierten, oder die fünfhunderttausendste Aufführung von Warten auf Godot haben aber keinen Bildungswert, der im Verhältnis zu den hohen Kosten steht.

Wer in die Oper will, kann dafür bezahlen.
Sehe ich fundamental anders. Und Kindertheater und Projekte an Schulen werden ja von den ganzen Stadt- und Staatstheatern gemacht. Wenn du Theater vollprivatisierst, kriegste evtl. ne Hipsterbühne zum Laufen, aber nix, das in irgendeiner Weise mit Bildungsangeboten verzahnt wird. Und die Auseinandersetzung mit klassischen Texten hat sehr wohl einen Wert, wenngleich ich kein Fan auf die Fixierung bzgl. bestimmter kanonisierter Autoren bin.

Zudem hängt an einem Theater, bzw. an nem Opernhaus eine immense Infrastruktur dran. Früher hat man die Finanzierung durch Mäzenatentum gelöst, das ist jetzt aber nicht mehr so machbar, weshalb eigentlich nur der Staat bleibt. Klar kann ich den Brick rausholen, aber kulturelle Vielfalt ist ein Gut, das sich nicht einfach quantifizieren lässt.

Bzgl. Rente:
Ich sag das jetzt mal so klar wie möglich: Ich sehe keine Zukunft für unser jetziges Rentensystem. Die Menschen werden älter, Arbeit wird immer zerfaserter. Die entscheidende Frage nennst du ja: Was macht man mit den Gering- und Durchschnittsverdienern? Wenn 45 Jahre arbeite und dann 600 Euro bekomme, ist das ein Witz. Es muss doch möglich sein, das zu finanzieren. Evtl. könnte man für die Übergangszeit bei der Schweiz spicken. Oder man löst sich komplett von der Versorgermentalität und forciert betriebliche und private Altersvorsorge. Aber auch da fährt die zunehmende Zerfaserung dazwischen. Und wenn jmd. 1,2k netto im Monat hat, kann er schlicht nicht ernsthaft privat vorsorgen, wenn er in ner größeren Stadt lebt und Familie hat.

Ach, was solls. Es endet eh immer in irgendeinem klein-klein. Hab keine Lust mehr auf sowas, dazu ist mir dann meine Zeit zu schade. Irgendwann kommt mal wieder ein richtiger Rumms, der z.B. das Finanzsystem zerlegt und dann schauen wir weiter. Oder ein Krieg. Bis dahin wursteln wir weiter. Glaube ernsthaft nicht, dass es irgendwelche ernsthaften Reformen geben wird, weil dazu alles zu verzahnt ist. Und natürlich auch, weil es einfach zu viele Meinungen und Interessen gibt.

Allerdings frage ich mich, was aus dem sogenannten Gesellschaftsvertrag werden soll. Den sehe ich jetzt schon unterminiert. Sehe die Welt in 80 Jahren eher in so ner Art postkapitalistischem Dystopia mit Megafirmen. :ugly:

Bzgl. Landwirtschaft:
So wenig Staat wie möglich, was Subventionen angeht. Gleichzeitigig Verbote ggü. Massentierhaltung und Hyper-Ackerbau. Der Müll muss raus aus den Regalen. Weniger ist mehr. Keine Sau braucht drölftausend Sorten Schrottwurst. (Ich weiß, dass das meine Meinung ist, aber DAS WIRD MAN JA NOCH DENKEN DÜRFEN. :birb:)
 
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das ergibt doch einfach keinen sinn: automatisierung, lernende KI, geile roboter, gps gesteuerte landwirtschaft, wenn am ender der entwicklung das resultat "ach, btw längere lebensarbeitszeit" steht. wozu entwickeln wir uns denn weiter, wenn am ende mehr gearbeitet wird werden muss. das wertvollste ist frei verfügbare zeit.
 

parats'

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Weil Maschinen keine Steuern zahlen.
 

Benrath

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Stichwort Marktstammdatenregister. Eine Ausgeburt der Hölle von Politikern als Instrument geschaffen, die so dermaßen weit der Realität entrückt sind, dass es offensichtlicher nicht geht.
Wenn man angeblich Gutes im Sinn hat (insert Energiewende), aber eigentlich selbst zu behindert fürs Schuhe binden ist, dann kommt sowas dabei raus.
Soll ich da was konkretes mitteilen? ;)
 

parats'

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Ein herzliches "Ihr Trottel" reicht, danke. :)
 

Benrath

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Ein herzliches "Ihr Trottel" reicht, danke. :)
Naja bißchen konkreter wäre schon nett. Würde mich tatsächlich interessieren, dann frag ich einen mit dem ich ab und zu mittag esse. An sich find ich die Idee dahinter nicht falsch. Was würdest du denn machen wollen?
 

parats'

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Der Grundgedanke dahinter ist ja, dass wir eine zentrale Meldestelle für Stromerzeuger haben. Im Zuge der Energiewende werden wir immer weiter in eine ungleichmäßige Energieproduktion rutschen, da macht so was Sinn. Denn immerhin ist dann klar, wie viel Leistung wir wann erzeugen können um bei Bedarf zu intervenieren (standby Erzeuger etc. Pp.).

Was wir bekommen haben ist ein Register, dass alle potenziellen "Stromanbieter" zur Meldepflicht nötigt -> sonst Strafe.
Das betrifft nicht nur private Solaranlagen auf Dächern, sondern auch Firmen die dritten Personen eine Steckdose zur Verfügung stellen oder Privatpersonen die ein Balkonkraftwerk betreiben.
Eigentlich sollte das Ding längst fertig sein, es wurde zum geplanten Start ein Rundschreiben an alle bekannten PV-Betreiber geschickt mit der Aufforderung zur Eintragung am Stichtag -> sonst Strafe. Am Stichtag war das Marktstammdatenregister natürlich nicht verfügbar, weil nicht fertig. Immer wieder wurde der Start verschoben, es gab immer wieder neue Fristen, die der Bund alle nicht halten konnte.
Auf die Idee, die bekannten Daten zu migrieren ist man auch nicht gekommen. Daten für die Rundschreiben und verbauten Anlagen waren da, aber ins neue Register übernehmen? Nee das geht nicht, bitte alle melden.

Was man eigentlich im Zuge der Energiewende erreichen will sind sogenannte Prosumer zu etablieren, also Bürger die Strom durch bspw. PV produzieren, einspeisen und auch konsumieren. Die neue Regelung ist schon behindert, denn ich muss meinen Strom am Markt für die Hälfte verkaufen und darf meinen eigenen Verbrauch damit nur anteilig verrechnen. Sobald ein Netzanschluss vorhanden ist, werden 100% eingespeist und eben anteilig vergütet.
Am Ende ist das Marktstammdatenregister die Sahnehaube eines Vorhabens die deutsche private Energiewende gegen die Wand zu fahren. Scheiß Konditionen und nun noch Meldepflichten mit drohenden Bußgeldern und Verlust der EEG Umlage.

Das Problem, also die unzuverlässige Stromerzeugung, kann man damit nicht lösen, denn anstatt die versenkten Millionen in solchen Bullshit Projekten zu versenken, hätte man auch das europäische Stromnetz mal modernisieren können.
Wir haben von Bulgarien bis Portugal _ein_ Stromnetz. Anfang 2021 ist die EU knapp dem Blackout entkommen, da in Osteuropa Großerzeuger abgetrennt (afair Kurzschluss) worden sind.
Vor wenigen Wochen ist das größte polnische Kohlekraftwerk kurzfristig ausgefallen, nicht so dramatisch wie im Januar, aber die Einschläge werden häufiger.
Den meisten ist das nicht ganz klar, aber wenn wir hier in Europa wirklich einen Blackout haben, dann ist der gesamte Kontinent ohne Elektrizität; einfach so anschalten geht dann auch nicht mehr.
Für einige Millionen könnte man ja Wechselrichter zur Trennung der Stromnetze installieren und Auflösung des Verbundnetzes ansteuern. Stattdessen gängelt man lieber seine Bevölkerung mit schwachsinnigen Registern, die Jahre lang nicht fertig werden und deren Nutzen null ist.

Schau dir mal Länder wie Frankreich an, da ist gerade im Winter immer mal wieder die Angst vor einem Engpass vorhanden. Die haben zwar dutzende AKWs, aber heizen eben auch fast nur mit Strom und nicht wie hier mit Gas, Öl, Pellets.

tl;dr investiert die Kohle lieber in stabile Energienetze/Energieversorgung und nicht in einen Bürokratiemoloch. Europäisches Verbundnetz am Arsch.

€: der wiki Artikel sollte die ungefähren Ausmaße ganz gut verdeutlichen.

€²: Bevor hier wer auf die Idee kommt ich halte einen Abgesang auf die europäische Energiepolitik. Es gibt genug Sicherheitsnetze die vieles verhindern, aber es braucht eben auch commitment von Firmen die sich im Ernstfall vom Netz trennen lassen. In der kommenden Jahren wird, mit einem weiteren Wandel hin zu erneuerbaren Energien, die Schwankung im Frequenzbereich eher zu als abnehmen. Das lässt sich nicht vermeiden, wenn man von konstanter Energieversorgung über fossile Energieträger hin zu Sonne und Wind kommt.
Es muss aber weiter modernisiert und investiert werden. Deutschland ist auf dem Papier ein Nettoexporteur von Strom, das aber nur zu Zeiten in denen Wind/Sonne stark sind und damit die Energiegewinnung auch günstig ist. Die teuren Zeiten im Winter und in der Nacht dreht sich das Blatt und wir importieren. Deutschland leistet seinen Beitrag zur Energiewende in dem wir AKWs und Kohlekraftwerke abschalten, aber nur auf Wind, Solar und Biomasse werden wir uns nicht stützen können. Oberstes Ziel sollte sein, dass wir so viele private PV Anlagen wie möglich ans Netz bringen -> runter mit den Regulierungen und faire Rahmenbedingungen für Prosumer.
Wer Interesse an einem Protokollbericht vom Ereignis im Januar hat, dem empfehle ich folgenden Link, der das ziemlich gut erklärt: https://www.bdew.de/online-magazin-zweitausend50/schwerpunkt-netze/stoerfall-im-netz/
 
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Um Mal wieder etwas anderes zur Wahl beizutragen:
Der Presseclub hatte am Sonntag ne Sendung zum Wahlkampf. Thema: Schlammschacht oder Fair Play?

Ich fand es neben des Inhalts auch den Zwist zwischen Bild und Spiegel (Strunz vs. Müller).
 

Deleted_228929

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Wurde mir auf YT empfohlen. Schon der Titel hat mich direkt abgeschreckt. Welche Schlammschlacht?
 
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Auf Baerbock wurde schon von diversen Seiten angegriffen. Das ist die Schlammschlacht.
 
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Naja, man kann immer darüber bestreiten, ob ihre Fehler im Vergleich zu Laschet und Scholz zu viel Aufmerkamkeit bekommen. Dafür gibt es kein objektives Maß. Aber ich sehe zumindest nicht, dass man aus dem Nichts versucht hat ihr was anzukreiden. Das waren einfach Sachverhalte, die imo bei jedem Politiker in ihrer Position ein Thema gewesen wären und ihre teils unsouveräne Reaktion hat nicht unbedingt geholfen da schnell einen Deckel draufzusetzen.

Jüngstes Beispiel:
„Angesichts der Medienanfragen zum parteipolitischen Engagement und dem Promotionsstipendium hat Frau Baerbock die Heinrich-Böll-Stiftung gebeten, den nunmehr knapp zehn Jahre zurückliegenden Sachverhalt noch einmal zu betrachten“, teilte eine Grünen-Sprecherin mit.
Why, Annalena, why?

Sie kann es offenbar nicht lassen, die Dinge selbst zum Thema zu machen, weil sie ein bisschen zwanghaft die Bestätigung von außen braucht, dass bei ihr alles in Ordnung sei? Ich sehe, wo sie herkommt, aber ihr und ihrem Umfeld müsste klar sein, dass das unsouverän und nicht so wirkt, als sei sie mit sich selbst im Reinen.
 

Shihatsu

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Wie war das? WEr sich rechtfertigt, klagt sich an? Überspezifisches Dementi? Streisand-Effekt?
MMn kann sie jetzt nur noch verlieren, so eine ganz klassische Lose-Lose-Situation.
 

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Also entweder ich verstehe was falsch, oder die taz lügt einfach ganz dreist im Wahlkampf:

Angeblich würde Laschet lügen, weil er nur Steuern für Reiche senken will, aber die Vergleichsrechnung zeigt, dass die CDU die Steuern für alle senken will (und die FDP sogar noch mehr). Der einzige Unterschied ist, dass CDU und FDP die Steuern AUCH für hohe Einkommen senken wollen. Kleine und mittlere EInkommen profitieren aber noch viel mehr von ihren Steuerplänen als bei Grünen und SPD.

 
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Wie war das? WEr sich rechtfertigt, klagt sich an? Überspezifisches Dementi? Streisand-Effekt?
MMn kann sie jetzt nur noch verlieren, so eine ganz klassische Lose-Lose-Situation.

Kommt drauf an wie es gemacht wird, wenn Laschet in ähnlichlicher Situation selbstverliebt und Jovial getönt hätte, er würde natürlich noch einmal alle Zuwendungen haarklein und auf Heller und Pfennig prüfen lassen, da er ja sicher nichts zu verbergen habe, und nur die pöse Presse und/oder Konkurrenz, ihn im Wahlkampf in Ermangelung anderer Mittel sowieso nur ans Bein pissen wolle, käme das in der Öffentlichkeit womöglich nicht so unsouverän rüber.
 
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Also entweder ich verstehe was falsch, oder die taz lügt einfach ganz dreist im Wahlkampf:

Angeblich würde Laschet lügen, weil er nur Steuern für Reiche senken will, aber die Vergleichsrechnung zeigt, dass die CDU die Steuern für alle senken will (und die FDP sogar noch mehr). Der einzige Unterschied ist, dass CDU und FDP die Steuern AUCH für hohe Einkommen senken wollen. Kleine und mittlere EInkommen profitieren aber noch viel mehr von ihren Steuerplänen als bei Grünen und SPD.

Von Lügen kann man hier nicht wirklich sprechen. Diese Beispielrechnungen sind nur mögliche Szenarien und unterscheiden sich auch voneinander, weil sie keine fixe Grundlage haben. Dazu sind die Programme zu vage. Man vergleiche etwa:
Und beachte:
Dabei wurden die Wahlprogramme der Parteien berechnet, die für eine Regierungsbeteiligung am ehesten infrage kommen. Waren die Vorschläge in den Programmen zu unkonkret, trafen die Forscher plausible Annahmen etwa auf Basis von Beschlüssen und Äußerungen der Parteien, um die intendierten Wirkungen der Vorschläge nicht zu ignorieren.
In der Tendenz scheint es so zu sein, dass die FDP und mit Abstrichen die CDU auch bei niedrigem und mittlerem Einkommen etwas(!) stärker entlastet, allerdings nur bei Kinderlosen. Familien kommen bei Grünen und SPD wiederum etwas besser weg. Insgesamt scheint die Entlastung bei SPD/Grünen höher - suggeriert zumindest das Diagramm des ZEW, das mutmaßlich (habs nicht nachgeschaut) über alle Haushalte mittelt?

Zurück zu Laschets "keine Steuersenkungen":
Deutschland droht mit einer der höchsten Unternehmensbelastung der Welt zurückzufallen. Weltspitze bei der Steuerbelastung und Weltspitze bei der Wettbewerbsfähigkeit das passt auf Dauer nicht zusammen. Im Rahmen unseres umfangreichen Entfesse-2500lungspakets werden wir mit einer Unternehmenssteuerreform die Besteuerung modernisieren und wettbewerbsfähig machen.
(=Steuern senken?)
Wir werden den Solidaritätszuschlag für alle schrittweise abschaffen und gleichzeitig kleine und mittlere Einkommen bei der Einkommensteuer entlasten.
Wir werden auch künftig die Wirkungen der sogenannten kalten Progression ausgleichen, indem wir den Einkommensteuertarif regelmäßig an die allgemeine Preisentwicklung anpassen.
Usw.

"Kein Steuersenkungen" ist definitiv "gelogen". Vor einem Tribunal würde Laschet sich wahrscheinlich darauf berufen, dass sie doch die Steuersätze gar nicht antasten wollen. :deliver:

Dass FDP/Union für kleine Einkommen gar nichts machen, stimmt auf dem Papier erstmal nicht. Allerdings halte ich das, ehrlich gesagt, für Augenwischerei. Kleine Einkommen profitieren überdurchschnittlich stark von öffentlicher Daseinsvorsorge und Infrastruktur. Die paar Kröten mehr im Jahr werden insgesamt niemals ausgleichen, was verloren geht, wenn man wie die FDP auf 88 Milliarden(!!!) an Einnahmen verzichtet.
Für mich ist daher unterm Strich wahr, dass sowohl Union als auch FDP den kleinen Leuten nichts geben (oder sogar etwas nehmen), und den großen geben. Wie sollte es auch anders sein, wenn du deutliche Entlastungen für Gutverdiener und Unternehmen machst, aber weder Schulden machen, noch neue Einnahmequellen erschließen willst? Wenn unter den von der FDP geforderten Innovationen nicht der Goldesel ist, dann muss am Ende ja jemand weniger haben und das werden halt die "da unten" sein.

[edit]
Ein weiterer Punkt, der in diesen Berechnungen vermutlich nicht auftaucht: SPD und Grüne wollen den Mindestlohn auf 12 Euro erhöhen, was unabhängig von Steuern und Abgaben ein Plus für Niedrigstverdiener bedeutet.
 
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Gustavo

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Also entweder ich verstehe was falsch, oder die taz lügt einfach ganz dreist im Wahlkampf:

Angeblich würde Laschet lügen, weil er nur Steuern für Reiche senken will, aber die Vergleichsrechnung zeigt, dass die CDU die Steuern für alle senken will (und die FDP sogar noch mehr). Der einzige Unterschied ist, dass CDU und FDP die Steuern AUCH für hohe Einkommen senken wollen. Kleine und mittlere EInkommen profitieren aber noch viel mehr von ihren Steuerplänen als bei Grünen und SPD.

Also wenn ich den Tenor des Artikels richtig verstehe sagen sie, dass Laschet in dem Interview gesagt hat, für Steuersenkungen sei kein Geld da. Ich habe das Interview nicht gesehen, aber sowas ähnliches hat der Spiegel auch geschrieben. Glaube ihr Kritikpunkt ist, dass das dem Wahlprogramm widerspricht, in dem eben doch Steuersenkungen stehen.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Verstehe ich auch so, aber warum sollte er dann bei einem Punkt, der beim Wähler gut ankommt (Steuersenkungen für alle, ja nicht nur für die oberen Einkommen) "lügen" und sagen, dass es den Punkt nicht gibt?
 
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Vielleicht weil er in dem Moment über das eigene Programm nicht richtig Bescheid wusste und einfach Quatsch erzählt hat?
 

Gustavo

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Verstehe ich auch so, aber warum sollte er dann bei einem Punkt, der beim Wähler gut ankommt (Steuersenkungen für alle, ja nicht nur für die oberen Einkommen) "lügen" und sagen, dass es den Punkt nicht gibt?


Hör dir mal die Minute von 16:45 bis 17:50 ca. an. Kann man imho nicht ganz von der Hand weisen dass da die eine oder andere relativ blanke Lüge dabei ist.

€dit: Und die Behauptung, das BVerfG würde irgendwann den Soli einkassieren, ist auch zumindest höchst irreführend. Die SPD hat der Union in der vergangenen Legislaturperiode angeboten, den Soli komplett abzuschaffen, wenn der Teil, der sonst weiterhin Soli geblieben wäre, über die Einkommenssteuer eingetrieben worden wäre. Das hat die Union abgelehnt. Sich dann hinzustellen und zu sagen "ja haha, müssen wir leider abschaffen, sonst steigt uns das Verfassungsgericht auf die Füße" ist auch arg unehrlich.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Vielleicht weil er in dem Moment über das eigene Programm nicht richtig Bescheid wusste und einfach Quatsch erzählt hat?
Eben. Der Aufmacher des Artikels ist aber "Laschet lügt", was in dem Zusammenhang halt keinen Sinn ergibt.

Hör dir mal die Minute von 16:45 bis 17:50 ca. an. Kann man imho nicht ganz von der Hand weisen dass da die eine oder andere relativ blanke Lüge dabei ist.

Merci, mache ich gern heute Abend. Aber meinst du wirklich Lüge, oder im og. Sinne Irrtum?

Was den Soli angeht finde ich es aber tatsächlich auch unverschämt, wie der Staat jetzt davon auszugehen scheint, dass das eine ewige Einnahmequelle ist und wenn die wegfällt, weil nunmal nach x Jahren irgendwann auch gut ist mit Aufbauhilfe Ost, dass man die Summe dann halt irgendwie anders beitreiben muss. Nein? Das war eine zweckkgebundene Steuer und wenn der Zweck wegfällt, hat auch die Steuer für alle zu entfallen.
 
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Was den Soli angeht finde ich es aber tatsächlich auch unverschämt, wie der Staat jetzt davon auszugehen scheint, dass das eine ewige Einnahmequelle ist und wenn die wegfällt, weil nunmal nach x Jahren irgendwann auch gut ist mit Aufbauhilfe Ost, dass man die Summe dann halt irgendwie anders beitreiben muss. Nein? Das war eine zweckkgebundene Steuer und wenn der Zweck wegfällt, hat auch die Steuer für alle zu entfallen.
Sehe ich auch so. Kann ja von mir aus ersetzt werden durch eine Klima-Steuer oder whatever, aber eben dann auch zweckgebunden. Wäre dann auch transparenter, welche Partei welche Kosten einplant für die Energiewende.
 

Benrath

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Seit wann sind Steuern denn zweckgebunden?

@parats'
Eventuell frag ich mal den Kollegen bei Zeiten bin aber aktuell in Elternzeit
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Das ist technisch korrekt, es gibt keine zweckgebundenen Steuern. Dann sag halt "anlassgebundene Steuer". Der Soli jedenfalls für immer zu setzen ist wie zu sagen "wir erheben jetzt wegen der Flutkatastrophe 1% mehr" und das einfach beizubehalten, nachdem alle Sturmschäden beseitigt sind. Dann braucht man sich nicht wundern, wenn die Menschen sich 100 Jahre später fragen "wieso steht auf meiner Lohnabrechnung eigentlich "Sturmschadensabgabe"?
 

parats'

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Gustavo

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Was den Soli angeht finde ich es aber tatsächlich auch unverschämt, wie der Staat jetzt davon auszugehen scheint, dass das eine ewige Einnahmequelle ist und wenn die wegfällt, weil nunmal nach x Jahren irgendwann auch gut ist mit Aufbauhilfe Ost, dass man die Summe dann halt irgendwie anders beitreiben muss. Nein? Das war eine zweckkgebundene Steuer und wenn der Zweck wegfällt, hat auch die Steuer für alle zu entfallen.

Wie gesagt: Die SPD hatte der Union das ja angeboten. Aber dann zu sagen "ja, tut mir leid, das BVerfG zwingt uns leider zu einer riesigen Steuersenkungen für die wohlhabensten Haushalte" ist halt einfach unehrlich. Ökonomisch wissen wir dass selbst MIT Zweckbindung der Kram ja so oder so aus ein und demselben Topf bezahlt wird. Wenn man diese Steuersenkung will sollte man so ehrlich sein und es sagen. Das tut Laschet aber nicht, weil er weiß dass es miserabel ankommt. Und dann ist auch der taz-Artikel wieder relativ treffsicher: Was er gesagt hat ist dass die einzige Steuersenkung, die er angeblich machen muss, leider zufällig nur die einkommensstärksten Haushalte betrifft, für den Rest ist kein Geld da. Warum es eine Steuererhöhung wäre (welche die Union ja auch ausschließt), wenn du den ehemaligen Soli einfach über die Einkommenssteuer weiterlaufen lässt? Völlig unklar. Aber passt halt zu der komplett dümmlichen Art, wie in Deutschland über Steuern geredet wird.

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Das habe ich zufällig auch gesehen und war wieder eine absolute Sternstunde darin, wie Journalisten ihren eigenen Schwachsinn glauben. Auf einmal wird da eine Dichotomie aufgebaut zwischen Habeck, der nur Wahlkampf kann (das aber halt besonders gut) und Baerbock, die angeblich "Vordenkerin" ist. Dabei hat Baerbock bisher Null bewiesen, dass sie irgendeine "Vision" für Politik hat, Habeck dagegen schon. Dass Wahlkampf mit Habeck dagegen (unabhängig von den ganzen Baerbock-"Skandalen", von denen man noch nicht wusste) besser zieht als mit Baerbock ist genauso wenig bewiesen und die immer wiederholte These, dass "schöne Reden = überzeugender Wahlkamof" ist halt auch komplett unbelegt und nach allem, was wir so über den deutschen Wahlkampf wissen, vermutlich auch unbelegbar weil falsch.
 
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Mal eine Anekdote zum Thema:

Es gibt hier in der Region Splitterparteien, die bemängeln, dass ihre Plakate von den "Volksparteien" überklebt, erhöht, gedreht oder sonst wie manipuliert werden und dann schlechter sichtbar sind. Sie selbst hoffen nun auf Klage oder Rüge durch die Landesinstanzen...

Da verstehe ich, dass es kaum Splitterparteien in DTL schaffen. Wer sich so penibel an die Regeln zu Wahlzeiten hält, hat halt auch nicht verstanden, worum es da geht.
 
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Wie gesagt: Die SPD hatte der Union das ja angeboten. Aber dann zu sagen "ja, tut mir leid, das BVerfG zwingt uns leider zu einer riesigen Steuersenkungen für die wohlhabensten Haushalte" ist halt einfach unehrlich. Ökonomisch wissen wir dass selbst MIT Zweckbindung der Kram ja so oder so aus ein und demselben Topf bezahlt wird. Wenn man diese Steuersenkung will sollte man so ehrlich sein und es sagen. Das tut Laschet aber nicht, weil er weiß dass es miserabel ankommt. Und dann ist auch der taz-Artikel wieder relativ treffsicher: Was er gesagt hat ist dass die einzige Steuersenkung, die er angeblich machen muss, leider zufällig nur die einkommensstärksten Haushalte betrifft, für den Rest ist kein Geld da. Warum es eine Steuererhöhung wäre (welche die Union ja auch ausschließt), wenn du den ehemaligen Soli einfach über die Einkommenssteuer weiterlaufen lässt? Völlig unklar. Aber passt halt zu der komplett dümmlichen Art, wie in Deutschland über Steuern geredet wird.



Das habe ich zufällig auch gesehen und war wieder eine absolute Sternstunde darin, wie Journalisten ihren eigenen Schwachsinn glauben. Auf einmal wird da eine Dichotomie aufgebaut zwischen Habeck, der nur Wahlkampf kann (das aber halt besonders gut) und Baerbock, die angeblich "Vordenkerin" ist. Dabei hat Baerbock bisher Null bewiesen, dass sie irgendeine "Vision" für Politik hat, Habeck dagegen schon. Dass Wahlkampf mit Habeck dagegen (unabhängig von den ganzen Baerbock-"Skandalen", von denen man noch nicht wusste) besser zieht als mit Baerbock ist genauso wenig bewiesen und die immer wiederholte These, dass "schöne Reden = überzeugender Wahlkamof" ist halt auch komplett unbelegt und nach allem, was wir so über den deutschen Wahlkampf wissen, vermutlich auch unbelegbar weil falsch.
Stimme dir überwiegend zu. Allerdings waren nicht alle dieser Meinung. Ich glaube die taz-Frau (oder Frauinnen??) sagte ja auch, das Habeck da mehr auf dem Kasten hat. Ich fand den Mann von Globalist.com gut. Sehr klar formuliert, wenig drum herum geschnackt. Es schien mir fast, als dass er kurzfristig dachte "was mach ich hier eigentlich?". Des Weiteren würde ja noch mehr besprochen. Leider erst zum Schluss: Inhalte. Ich hoffe selbst, dass die Inhalte in den Vordergrund kommen und der Schlafwagenwahlkampf ein Ende hat.
 

parats'

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Ist mir im Brennpunkt schon aufgefallen und es betrifft btw auch nicht nur Luschet, sondern alle im Hintergrund.
Möge die Hexenjagd beginnen:
Einfach so dermaßen beschämend, aber sicherlich wird es auch dafür eine gute Erklärung geben. Die ersten Kommentare dazu gehen natürlich in die Richtung, dass ja niemand weiß worüber da so gelacht wird. Es gibt aber einfach Momente im Leben eines Politikers, da reißt man sich zusammen und hat Anstand. Lachen kann man die restlichen 23 Stunden am Tag noch genug.
 
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parats'

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Keine Sorge, das liberale Hugo Boss Model wird gewählt. :top2:
 

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Ah hatte mich schon gefragt wann es hier ankommt. Laut Tagesschau hat er sich schon entschuldigt.
 

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Soll ja keiner sagen hier würde man nur einseitig über grüne Wolkenkuckucksheime herziehen.
 

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Wird doch sicher die komplette kommende Woche von Springer breit getreten. :deliver:
 
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parats'

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Der klassische Move der Erinnerungslücke wie bei Scholz zieht hier ja nicht.
 
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Dass da über irgendwas gelacht wird, stört mich ehrlich gesagt nicht.
Aber die wissen doch genau, dass gerade Kameras in ihre Richtung gelenkt sind und auch, wie so was ankommen muss. Einfach total unprofessionell und ungeschickt. Und ich will keine unprofessionellen und ungeschickten Politiker, schon gar nicht an der Spitze.
 
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