Energiepreise was tun?

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Vor allem private Haushalte heizen offenbar noch wie üblich

Das klingt schon so als wäre da noch einiges an Luft. Man kann auch ohne Sanierung etc. einfach ein bisschen weniger Heizen und Warmwasser sparen. Ich mache das jedenfalls dieses Jahr so, und das garantiert nicht weil ich mir es nicht leisten könnte überall die Heizung voll aufzudrehen.
 
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Für mich klingt es nach "wir stecken die Kohle ein und setzen nen Praktikanten dran".

Da gab es ja vor ein/zwei Wochen von der Bundesnetzagentur so einen geistigen Komplettausfall, in dem der diesjährige Gasverbrauch mit dem Durchschnitt(!) als Vergleich der letzten Jahre ohne Temperaturbereinigung/Darstellung eben dieser aufgeführt wurde.

"Berechnung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung sowie der Wochenzeitung "Die Zeit" kommen allerdings zu einem anderen Ergebnis: Bereinigt um den Faktor der Temperaturschwankungen verbrauchen die Deutschen demnach seit September wöchentlich mindestens 20 Prozent weniger Gas als bei vergleichbaren Temperaturen in früheren Jahren."


Originalartikel aus der Zeit:
 
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Interessant wird für mich, wo die 20% weniger herkommen. Könnte initial vor allem aus dem hinauszögern des Anschaltens der Heizung stammen. Bin gespannt wie es in kalten Wochen aussieht, wo jeder die Heizung anhat und es um die Einstellungen geht.
 
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Könnte sein. Es gibt vielleicht auch genug Leute, welche an sich einfach auch schon die Temperatur gesenkt haben.
 
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Erzählt was von Gebäudesanierung und Anschluss an Nah- und Fernwärme und nennt das "kurzfristig". Lulz.
Wer kennt es nicht, Ende Oktober schnell das Gebäude winterfest machen :elefant:

Geil find ich aber auch die Wischiwaschi-Angabe
und sparen der Untersuchung zufolge daher nicht so viel ein, wie nötig wäre.
Zahlen würden den Leser einfach überfordern :troll:
 
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so wies aussieht, bekommen wir ja einen jahrhundertwinter. klar, wird der verbrauch dann höher als 2021/2022 sein. 18° C finde ich aber durchaus "aushaltbar", puli und decke sind zwar scheinbar allergieworte, aber kann man schon machen. und yoah, wer jetzt noch nen holzofen mit ein bisschen holz vor der hütten hoat, der ist natürlich ein gesegnetes sonntagskind. sonderkonstellationen wie frisch geborenes kind ist natürlich kacke (trifft mich ja auch im november), infrarotstrahler wickelkommode regelt da aber sehr gut und verbräuche sind auch überschaubar, ansonsten kann man den kleinen wompsi dann auch gut einpacken, ist ja nicht so, als ob der körper sowas nicht regulieren könnte.
 
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Wenn wir nach all diesen luschenwintern jetzt in die Kältekammer kommen, hat sich Gott offenbar auf Seite der brics staaten gestellt.
 
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so wies aussieht, bekommen wir ja einen jahrhundertwinter. klar, wird der verbrauch dann höher als 2021/2022 sein. 18° C finde ich aber durchaus "aushaltbar", puli und decke sind zwar scheinbar allergieworte, aber kann man schon machen. und yoah, wer jetzt noch nen holzofen mit ein bisschen holz vor der hütten hoat, der ist natürlich ein gesegnetes sonntagskind. sonderkonstellationen wie frisch geborenes kind ist natürlich kacke (trifft mich ja auch im november), infrarotstrahler wickelkommode regelt da aber sehr gut und verbräuche sind auch überschaubar, ansonsten kann man den kleinen wompsi dann auch gut einpacken, ist ja nicht so, als ob der körper sowas nicht regulieren könnte.
Woher kommt eigentlich das gerücht eines Kalten Winters?
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Gemäss link ist das fast nicht vorherzusagen und die anzeichen die es gibt, zeigen eher auf einen normalen oder etwas wärmeren winter.

Wenn wir nach all diesen luschenwintern jetzt in die Kältekammer kommen, hat sich Gott offenbar auf Seite der brics staaten gestellt.
Müssen sich Russenfäns jetzt schon der Religion zuwenden, um nicht vollkommen in Verzweiflung zu versinken?
 
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Geil find ich aber auch die Wischiwaschi-Angabe

Zahlen würden den Leser einfach überfordern :troll:
Das weglassen von Zahlen und kleinreden von Effekten ist sowieso total ätzend in den letzten Monaten.

Tempolimit? "Bringt ja nicht viel, reicht alleine nicht"
AKW? "Spielt kaum eine Rolle."
Weniger heiß Duschen? "Unverschämter Vorschlag"

Ja, wenn man alles als Peanuts antut, was nicht ins eigene Weltbild paast, wird es halt schwierig. Die Realität ist meist so, dass es nicht die eine Silver Bullet gibt, sondern der Unterschied zwischen gut und schlecht meist an einem Stapel an Maßnahmen liegt, die additiv und/oder multiplikativ wirken.
 

parats'

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Wenn wir nach all diesen luschenwintern jetzt in die Kältekammer kommen, hat sich Gott offenbar auf Seite der brics staaten gestellt.
Bild hatte früher immer Aufmacher wie "Die Russenpeitsche kommt mit -20°". :deliver:
 

Gustavo

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Das weglassen von Zahlen und kleinreden von Effekten ist sowieso total ätzend in den letzten Monaten.

Tempolimit? "Bringt ja nicht viel, reicht alleine nicht"
AKW? "Spielt kaum eine Rolle."
Weniger heiß Duschen? "Unverschämter Vorschlag"

Ja, wenn man alles als Peanuts antut, was nicht ins eigene Weltbild paast, wird es halt schwierig. Die Realität ist meist so, dass es nicht die eine Silver Bullet gibt, sondern der Unterschied zwischen gut und schlecht meist an einem Stapel an Maßnahmen liegt, die additiv und/oder multiplikativ wirken.

Dümmliche Karikatur. Niemand hier sagt, dass man Dinge aus Prinzip ignorieren soll, weil sie einen kleineren Beitrag bringen. Es bleibt aber halt damatischer Unfug, nicht auch kleine Dinge zu quantifizieren, als ob 2% und 0,2% dasselbe sind. Diese Gleichsetzung zwischen den AKWs und Tempolimit bspw. ist völlig unangebracht, weil AKWs viel mehr beitragen können als ein Tempolimit. So viel intellektuelle Ehrlichkeit kann man schon mal an den Tag legen.

ABER: Worum es hier ging ist das genaue Gegenteil, nämlich letztendlich einen kleinen Teil des Problems (AKW-Laufzeiten) pars pro toto als Gradmesser energiepolitischer Vernunft zu setzen, zumal einen der zum Kernbestand der Parteilinie gehört. Das ist in erster, zweiter und dritter Linie politics, nicht policy. Man stelle sich mal vor die Grünen würden sich jetzt auf den Standpunkt stellen, dass es unter den gegebenen ökonomischen Bedingungen Steuererhöhungen geben MUSS, weil die wirtschaftliche Lage sie erfordert. Wie würde die FDP darauf wohl reagieren?
 
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Super thread:

Einige Highlights:
- Wirtschaftsministerium hat schon vor der Konsultation mit AKW-Betreibern im März ihre Stellungnahme vorformuliert und dann unverändert veröffentlicht (sprich: Das Ergebnis stand fest)
- Laufzeitverlängerung reduziert Strompreis um 12% und ersetzt 7-8% des russischen Gases (zum Thema "spielt keine Rolle")
 
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Dazu eine kurze Einordnung:

- eine Studie, die eine signifikante Strompreissenkung postuliert, stammt vom Hans Werner Sinn-Institut, das in der Vergangenheit schon häufiger durch fehlerhafte Forschung zugunsten von Kernkraft und gegen erneuerbare Energien aufgefallen ist, z.B. hier: https://www.focus.de/auto/elektroau...und-macht-dabei-viele-fehler_id_10611851.html

- eine weitere Studie stammt von Veronika Grimm (Uni Erlangen)

- 12% Einsparung liegt eher am oberen Rand der Schätzungen, es werden sehr viele Annahmen getroffen u.a. ebenfalls der Weiterbetrieb der Kohlekraftweke. Ist aber nicht verwunderlich, dass eine Lobbyistin diese Zahl nennt.

weitere Annahmen:

- neue Brennstäbe lassen sich viel schneller beschaffen als die üblichen 12-18 Monate.

- Sicherheitsprüfungen bleiben weiterhin ausgesetzt (die letzte PSÜ wurde vor 13 Jahren durchgeführt), für den Weiterbetrieb muss man also Abstriche bei der Sicherheit in Kauf nehmen.

- die Meiler laufen reibungslos weiter und müssen nicht aufgrund von irgendwelchen Pannen im gedrosselten Betrieb laufen oder ganz still stehen wie in Frankreich
 
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Tolle Wurst, weil letztes Jahr unsere Heizung kaputt war, war der Wärmeberbrauch 50% niedriger als sonst und der Abschlagsplan wurde für dieses Jahr entsprechend angepasst. Ist natürlich kacke, wenn das dann als Grundlage für die Gaspreisbremse genommen wird. Danke Scholz.
 

parats'

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Ich kann dich beruhigen. Am Ende scheitert es ohnehin an der Bürokratie und keiner bekommt was. :deliver:
 
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Ich kann dich beruhigen. Am Ende scheitert es ohnehin an der Bürokratie und keiner bekommt was. :deliver:
Oder verzögert, oder falsch.
Und am Ende gibt es ein völlig unverhältnismäßiges Nachweisverfahren wo Bürger und Sachbearbeiter zugleich abkotzen, was mittelfristig die öffentliche Verwaltung weiter ausdünnt
#Deutschland
 
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Was ich interessant finde ist, dass eine diverse Expertenkommission die wesentliche Arbeit geleistet hat. Zwar mit viel zu wenig Zeit, aber immerhin. Da fragt man sich, warum das Modell nicht bei anderen Themen wie bspw einer grundlegenden Steuerreform oder Thema Energie, oder Thema Migration genutzt wird. Oder würde das bei ideologisch aufgeladenen Themen auch nicht unter Experten funktionieren?

Immerhin glaube ich durch die Expertenkommission schon daran, dass es praktisch umgesetzt werden kann. Denke die haben sich da sehr bewusst entschieden, dass die Umsetzung stark über die Unternehmen läuft statt über die Verwaltung.
 

parats'

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Oder verzögert, oder falsch.
Und am Ende gibt es ein völlig unverhältnismäßiges Nachweisverfahren wo Bürger und Sachbearbeiter zugleich abkotzen, was mittelfristig die öffentliche Verwaltung weiter ausdünnt
#Deutschland
So wie jetzt beim Bürgergeld und den 300k Sachbearbeitern der Jobcenter?
Manchmal kann man sich nur an den Kopffassen, wie der Staat sein Bodenpersonal derart verheizt.
 
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So wie jetzt beim Bürgergeld und den 300k Sachbearbeitern der Jobcenter?
Manchmal kann man sich nur an den Kopffassen, wie der Staat sein Bodenpersonal derart verheizt.
Ich hab ja beruflich Gesundheitshintergrund und die ganze Corona-Rettungsschirm und Corona-Prämie-Beantragungsgeschichte mitbekommen. Die Beantragung selbst war recht simpel - das Unternehmen fordert und die Kasse zahlt, das nachgelagerte Nachweisverfahren ob das ganze auch wirklich coronabedingter Aufwand war, ist ein unfassbarer Arbeitsbeschaffungsirrsinn der die Kassen an ihre Kapazitätsgrenzen führt, weil die normalen Sachbearbeiter das ja nebenher mitmachen sollen.
Noch während der Rettungsschirm aktiv war kam die Meldung, dass die Nachweisprüfung nur stichprobenartig bei 15% der Anträge erfolgen wird, weil es unmöglich ist die eingereichten Beträge so granular wie gefordert nachzuweisen. Das Nachweis-Fornular ging wirklich runter auf Stückpreis von angeschafften Handschuhen und so Späße. Eine Farce
 
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Thread, der aus Sicht der Experten die heutige Anhörung im Bundestag zum Thema Atomausstieg beschreibt.

Soll mir zumindest keiner mehr behaupten, die Grünen würden "anders" und "ehrlicher" Politik machen, oder ernsthaft und pragmatisch den Co2-Ausstoß mit allen sinnhaften Mitteln reduzieren zu wollen.
 
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Ein Atomeinstieg (den sie ja fordert) ist halt weder sinnhaft noch pragmatisch, zumindest wenn man Kosten, Zeit und Sicherheit nicht komplett ignoriert, auch wenn es der Lobbyistin nicht schmeckt. Um die wichtigen Fragen wird sich wie immer gedrückt und zu den Lifecyle emissions der Kernkraft 8 Jahre alte Zahlen zitiert.
Aber Ideologen sind natürlich trotzdem die anderen, klar.

Immerhin sind die Kommentare mal wieder Gold
1668028494402.png
 
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Naja der Atomausstieg ist jetzt vor 22 Jahren von einer rot-grünen Regierung beschlossen worden. 2010 wollte eine Schwarz-Gelbe Regierung da nochn bisschen verzögern um dann 2011 nach Fukushima panikartig alles zurückzunehmen und den endgültigen Ausstieg zu bestätigen. Und da waren damals alle für. Die Abstimmung sah so aus:

tJmFchS.png


Und die Linke waren nur dagegen weil die ihren eigenen Vorschlag eingebracht haben um die Atomkraft per Verfassung zu verbieten und haben dann aus Trotz bei dem anderen dagegen gestimmt. :catch:

Ich bin zwar linksfaschistischer Grünenwähler durch und durch und beim Thema Atomkraft durchaus bereit drüber zu reden aber der Zug ist unter Beifall von quasi ganz Deutschland vor Jahrzehnten abgefahren und wer da jetzt noch irgendwelche Petitionen startet und sich in irgendwelchen Ausschüssen mit Politikern um Zahlen streitet dem ist irgendwie langweilig im Leben oder er verdient damit sein Geld. Vor allem wenn gerade quasi die Regierungskoalition + FDP am Start ist die den ganzen Ausstieg erst aufs Gleis gebracht hat. Das Thema Atomkraft in Deutschland ist vorbei.
 
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Meinst Du nicht, dass es möglich ist seine Meinung innerhalb von 11 Jahren zu ändern?
Kriegen wir ja auch beim Thema Schwulenehe und anderen hippen Themen hin, warum darf man jetzt über Atomkraft nicht diskutieren?

Der Zug ist sowas von nicht abgefahren, denn wir brauchen Energie, wir verfeuern jetzt wie die blöden Kohle, reißen unsere CO2-Ziele und schalten voll funktionsfähige Atomkraftwerke ab, einfach weil wir es können und vor elf Jahren alle ausser die AfD ihren Verstand ausgeschaltet haben?
Lächerlich.
 
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denn wir brauchen Energie

A a aaaaber die Erneuerbaren und soooo... Und außerdem kommt der Strom doch aus der Steckdose? Wie das Geld für die Sozialsystem-Migranten, das wächst doch bekanntlich auch auf den Bäumen und muss nur gepflückt werden. Den Pöbel kostet es doch nichts. Niemand hat auch nur einen Cent weniger :deliver:
 
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"der Zug ist abgefahren" ist ein geiles Argument angesichts dessen, dass 3 noch laufen, 3 weitere eben nicht neu gebaut werden müssen, und wir auf die Klimakatastrophe zusteuern und bisher eben nicht auf Kurs sind, das 1,5° Ziel zu halten.

Es ist eine reine Mischung aus Sturheit, irrationaler Angst vor Atomkraft und politischem Kalkül (bloß nicht die Position ändern / bloß nicht ein paar Stammwähler verärgern). Bestimmt nicht klug oder pragmatisch.
 
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Es ist eine reine Mischung aus Sturheit, irrationaler Angst vor Atomkraft und politischem Kalkül


Du hast noch Dummheit vergessen. Muss man sich einfach mal gönnen, wie da so argumentiert wird und was für Argumente rausgeholt werden.
 
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Stimmt. Deswegen sind wir auch weltweit so die einzigen auf Kurs. Aber wir sind halt schon immer die klügere Herrrenrasse gewesen, das wusste ja schon der Adolf.
Wat. Die Kernkraft ist weltweit seit Jahren rückläufig, wo sind wir da die Einzigen? Kernkraft wird heute hauptsächlich zur Netzstabilisierung eingesetzt und natürlich aus militärischen Gründen (Atomwaffen). Anders lassen sich die immensen Kosten und langen Bauzeiten auch kaum rechtfertigen. Natürlich gibt es auch vereinzelt Nationen, die stark von der Kernkraft abhängig sind. In Frankreich wird auch mit Strom geheizt, total effizient und so, besonders wenn die Hälfte der Meiler still steht und man jetzt die Nachbarn um Strom anbetteln muss. Tolles Vorbild, chapeau!

"Haben wir damals so entschieden und darf sich nicht mehr ändern" ist tatsächlich ein schwaches Argument, aber sich jetzt daran aufzuhängen ist nicht mehr als ein schlechtes Ablenkungsmanöver.

Die Lage sieht ja aktuell so aus, dass wir keine Brennstäbe haben und eine umfassende Sicherheitsprüfung überfällig ist. Wie sehen die Lösungsvorschläge dafür aus? Einfach die alten Brennstäbe noch länger verwenden? (geht meines Wissens nur bei Isar 2 und auch da nur wenige Monate) Aus dem Hut zaubern?
Es wird immer damit geprahlt, dass deutsche AKWs ja so zuverlässig und sicher sein, gleichzeitig möchte die Lobby dafür sorgen, dass die Maßnahmen, die diese Sicherheit gewährleisten ausgesetzt bleiben. Tja, was soll in den letzten Jahren des Lebenszyklus schon passieren, Kernkraftwerke werden ja bestimmt immer sicherer, je länger sie in Betrieb sind - muss man wissen. Im Atg sind solche PSÜs ja sicher auch nur zum Spaß festgeschrieben.

Der Knackpunkt ist eben, dass das ganze Argument pro Weiterbetrieb hinfällig wird, wenn man die PSÜ noch durchzieht, weil langwierig und hohe Kosten.
Da könnte man das Geld auch gleich in den Ausbau der Erneuerbaren, Netze und Speicher stecken, was wir sowieso brauchen. Dieses ganze sinnlose Herumdoktorn an der Kernkraft würde den Prozess weiter verzögern ohne wirklich substanziell etwas beizutragen.

Warum also dieses Versteifen auf die Kernkraft? Darauf gibt es nie eine Antwort. Ideologie? Sturheit? Bild TV? Man weiß es nicht.
 
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Warum? Weil die Dinger schon da sind.
Egal wie positiv man den EE gegenübersteht, die Kapazität der letzten 3-6 AKWs bekommt dieses Land nicht bis nächsten Winter aufgebaut.

Ich wäre dafür, dass man aufgrund des Ukrainekriegs die AKWs soweit möglich alle am Laufen hält (und auch überprüft usw.) und parallel alles versucht, um die EE auszubauen. Warum? Damit man glaubwürdig pro Klimaschutz sein kann, damit man Strom aus Kohle und Gas möglichst weitgehend substituiert bekommt.

Was verlieren wir dadurch? Das gute Gefühl die Dinger abgeschaltet zu haben.
Was gewinnen wir? Mehr Versorgungssicherheit und weniger CO2.

Der Ausbau der Netze und Speicher usw. ist ja vollkommen unabhängig davon schon lange geboten und sollte auf keinen Fall verschoben werden … auch wenn er es zuverlässig, wie der Ausbau der EE, weiterhin werden wird, weil der Deutsche an sich selbst im Angesicht des Krieges am liebsten noch nach der Maxime "Wasch mich, aber mach mich nicht nass" verfährt.

Nochmal: Ich wäre genau aus den dargelegten Gründen für eine Laufzeitverlängerung (nicht Neubau, nicht Verstetigung). Sie sind schon da. Es lässt sich CO2 vermeiden. Deutschland wäre international glaubwürdiger was Klimafragen angeht. Würden wir sie stilllegen wäre das vor allem deswegen dum, weil man damit ohne Not Putin in die Hände spielt. So sehr ich mir eine von 0 auf 100 gehende Beschleunigung des Ausbaus der EE wünschen würde, so sehr zeigt die Vergangenheit, dass es nicht passieren wird. Es hat ja offenbar nicht einmal bei grüner Regierungsbeteiligung so viel Priorität, dass da im letzten Jahr mehr rumgekommen wäre als ein Gesetzentwurf der vor 3 Wochen im Kabinett beschlossen wurde.

PS: Man hätte das PSÜ- und das Brennstab-Problem halt auch schon im März/April angehen können, dann wäre man jetzt weiter. Ich glaube nicht, dass das unüberwindbare Probleme sind.


edit: https://www.bundesregierung.de/breg-de/suche/erneuerbare-energien-staetebaurecht-2133596 <-- das ist jetzt 3 Wochen alt und klingt windelweich ohne weitere Quellen. Weiteres Lesen ergibt: 10k MW Leistung ist fertig geplant und muss genehmigt werden, was zumindest grob über den Daumen mit Auslastung usw. Pi mal Daumen das Potential hätte die knapp 4,5k MW der drei Atomkraftwerke zu einem Teil zu ersetzen. Effektiv werden aber vermutlich einfach noch ein paar 10k MW mehr gebraucht. Wenn ich die Projektionen sehe wie viel zusätzliche Kapazität nötig ist, um die Ausbauziele zu erreichen, dann ist es einfach vogelwild hier Kohlekraftwerke anstatt der AKWs laufen zu lassen.

edit2: wobei man sagen muss, dass es erst recht absurd erscheint wenn man auf Wikipedia anschaut wie krass der Unterschied in der Stromerzeugung zwischen Kohle, Nuklear und EE ist. Jedes größere Braunkohlekraftwerk hat mehr Leistung als die drei AKWs zusammen. :rofl2:
Was allerdings nichts daran ändert, dass es fragwürdig erscheint hier sich selbst die Optionen zu nehmen.

edit3: ich habe es schon mehrfach gesagt … es war nicht so schlau die deutschen Solarenergieproduzenten mit dem EEG um die Ecke zu bringen, weil man statt R&D eben das Installieren der billigsten Lösung (aka China) subventioniert hat. Und jetzt sind wir bei relevanten Teilen des EE-Ausbaus vom Chinesen abhängig. Danke für nichts.
 
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Wat. Die Kernkraft ist weltweit seit Jahren rückläufig, wo sind wir da die Einzigen?
Falsch. Seit 2012 wieder deutliche Steigerung der Energiegewinnung durch Atomkraft:

Dazu viel under construction:

Anders lassen sich die immensen Kosten und langen Bauzeiten auch kaum rechtfertigen.
Doch, bspw. mit dem CO2-Ausstoß.
Wenn du Klimawandel ernst nimmst, musst du auch auf Kernkraft setzen.
Allermindestens auf den maximalen Weiterbetrieb bestehender Anlagen, weil dort nichtmal der Bau die Co2-Bilanz verschlechtert.
Und selbst bei neuen ist es halt besser, als Atomkraftgegner inkl. unserer Regierung behaupten, siehe:

Natürlich gibt es auch vereinzelt Nationen, die stark von der Kernkraft abhängig sind. In Frankreich wird auch mit Strom geheizt, total effizient und so, besonders wenn die Hälfte der Meiler still steht und man jetzt die Nachbarn um Strom anbetteln muss. Tolles Vorbild, chapeau!
Viele der Meiler stehen wegen Streiks still.
Und Windkraft / Solar schwankt noch mehr. Sehe da jetzt kein geiles Argument gegen Atomkraft.
Ist dir lieber, wenn Frankreich morgen statt dessen mehr Kohle und Gas verbrennt?
Sonst zum Thema Frankreich zitiere ich:
Die Lage sieht ja aktuell so aus, dass wir keine Brennstäbe haben und eine umfassende Sicherheitsprüfung überfällig ist. Wie sehen die Lösungsvorschläge dafür aus?
Das Thema Sicherheitsüberprüfungen wird auch instrumentalisiert und nicht gut dazu informiert.
Ein Thread dazu:

Einfach die alten Brennstäbe noch länger verwenden? (geht meines Wissens nur bei Isar 2 und auch da nur wenige Monate) Aus dem Hut zaubern?
Neue kaufen. Insbesonmdere wenn man das vernünftigste machen würde, und die AKW eben auf längere Sicht weiterzubetreiben.

Es wird immer damit geprahlt, dass deutsche AKWs ja so zuverlässig und sicher sein, gleichzeitig möchte die Lobby dafür sorgen, dass die Maßnahmen, die diese Sicherheit gewährleisten ausgesetzt bleiben.
Lol? Wer fordert das?
Tja, was soll in den letzten Jahren des Lebenszyklus schon passieren, Kernkraftwerke werden ja bestimmt immer sicherer, je länger sie in Betrieb sind - muss man wissen.
Man kann mit Platitüden "alte Anlagen sicher unsicher" einfach die Diskussion vom Tisch wischen ohne echte Argumente. Muss man wissen.
Im Atg sind solche PSÜs ja sicher auch nur zum Spaß festgeschrieben.
S.o.
Der Knackpunkt ist eben, dass das ganze Argument pro Weiterbetrieb hinfällig wird, wenn man die PSÜ noch durchzieht, weil langwierig und hohe Kosten.
Es sind eben im Verhältnis zum massiven Output keine hohen Kosten, die Sicherheitsüberpräfungen zu machen.
Da könnte man das Geld auch gleich in den Ausbau der Erneuerbaren, Netze und Speicher stecken, was wir sowieso brauchen.
Das ist halt kein "entweder oder", sondern ein "auch". Insbesondere solange es keine jetzt praktisch umsetzbaren Pläne für bspw Speicher gibt, die das tatsächlich ersetzen würden & 100% EE möglich machen würden.
Dieses ganze sinnlose Herumdoktorn an der Kernkraft würde den Prozess weiter verzögern ohne wirklich substanziell etwas beizutragen.
Warum sollte es das? Atomkraft konkurriert derzeit mit Gas/Kohle. Warum sollte man (gerade eine grüne Regierung) den Ausbau der EE verlangsamen, weil man AKW laufen lässt? Ist einfach eine total haltlose Behauptung.
Warum also dieses Versteifen auf die Kernkraft? Darauf gibt es nie eine Antwort. Ideologie? Sturheit? Bild TV? Man weiß es nicht.
Inwiefern gibt es "nie eine Antwort" darauf?
Die wird oft gegeben:
Jetzt gerade und auch in den nächsten Jahren ist die Alternative zu den 3/6 AKW Gas/Kohle/Öl und damit deutlich mehr Co2-Ausstoß.
Und die Risiken dabei sind eben nicht größer als die Alternativen.
 
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Ich habe in der Nuklearbrache ja mal gearbeitet.
Nach dem Ausstieg vom Ausstieg gab es - da man plötzlich wieder langfristige Perspektiven hatte - ein Auftragsvolumen von einigen hundert Millionen Euro in die Kraftwerke.
Kernkraftwerke brauchen vor allem eines: Vorlauf. Bei der Sicherheit, bei dem "Fuel", beim Personal.
Wenn man ein Kraftwerk geplant 2022 schließt dann wird ab 2020 eben nur noch das nötigste investiert. Dabei wird nicht an der Sicherheit gespart, aber garantiert auch keine neue Sicherheit angestoßen.

Nur mal als ein Beispiel dabei (und bitte, das ist aus meiner Erinnerung, also lyncht mich nicht wenn eine Zahl dabei nicht stimmt): eine Betrachtung des KKW Isar 1 brachte einen Fall zutage bei dem eine Rückstauklappe oder so brechen könnte wenn die Isar Hochwasser führt, und dann könnte ja ein Pumpenraum voll Wasser laufen. Wir haben damals Unterwasserlauffähige Motoren gebaut und getestet. Die wurden gleichzeitig noch für den Fall eines Kühlwasseraustritts mit Temperaturen von 70°C beaufschlagt, d.h. die Motoren wurden mit Unterdruck (um eine 10 Meter Wassersäule zu simulieren) bei 70°C unter Wasser laufen gelassen. 2 Wochen lang (das Wasser hat man dabei abkühlen lassen).

Das war VOR Fukushima, aber natürlich erst nach dem Ausstieg aus dem Ausstieg.
So eine Testreihe dauert halt Jahre von Planung über Test bis Einbau der Motoren.

Ich möchte aber Widersprechen, dass die Anlagen nicht über die Jahre immer sicherer geworden sind. Die systemische Sicherheit ist bei den Deutschen Kraftwerken immer besser geworden. Die Materialsicherheit nimmt im Alter natürlich ab - das ist ja allen bewusst - daher wird das an kritischen Teilen auch überprüft.

Neue Kernkraftwerke wären natürlich durch Core Catcher und alleine durch den physikalischen Aufbau (z.B. 4 x 50% Systeme statt 3 x 100%; Anordnung der Notstromdiesel, Pumpen, etc. pp, Redundanz bei Motoren / Pumpen,...) noch sicherer. Aber das wird es in Deutschland natürlich nicht mehr geben.

Was ich persönlich immer ärgert ist die Argumentation:
Kernkraft ist böse und muss abgeschaltet werden - mit dem Ergebnis, dass Kohlekraftwerke dann länger laufen. Das haben 2011 auch schon alle so gesagt, das war damals den Umweltschützern einfach weniger wichtig als die Kernkraft los zu werden. Dann werden die Kraftwerke nach und nach abgeschaltet. Dann braucht man kurzfristig Energie: Naja Kernkraftwerke brauchen zu lange zum bauen, die sind eh keine Alternative.
Die brauchen so lange im Bau, das löst keines unserer Probleme CO2 einzusparen.

1. Hätte man das Thema vor 10 Jahren angehen können, dann wären die heute so langsam fertig
2. werden wir auch in 10 Jahren noch CO2 sparen müssen!

Bei sämtlichen Diskussionen im TV aktuell sagt irgendwie auch keiner ganz klar heraus: Erneuerbare = sämtliche benötigte Energie muss 100%ig mit Gaskraftwerken in der Hinterhand bereit gehalten werden (gut, vielleicht reichen auch 90%). Was das an CO2 bedeutet, was das an Kosten bedeutet... stört niemanden irgendwie.
 
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Meinst Du nicht, dass es möglich ist seine Meinung innerhalb von 11 Jahren zu ändern?
Kriegen wir ja auch beim Thema Schwulenehe und anderen hippen Themen hin, warum darf man jetzt über Atomkraft nicht diskutieren?

Der Zug ist sowas von nicht abgefahren, denn wir brauchen Energie, wir verfeuern jetzt wie die blöden Kohle, reißen unsere CO2-Ziele und schalten voll funktionsfähige Atomkraftwerke ab, einfach weil wir es können und vor elf Jahren alle ausser die AfD ihren Verstand ausgeschaltet haben?
Lächerlich.
Klar kann man Meinungen ändern. Und Realitäten. Man kann sich z.B. vorstellen das die AFD als einzige vor elf Jahren den Verstand eingeschaltet hatte obwohl sie erst vor neun Jahren gegründet wurde.

Mit Zug abgefahren meinte ich hauptsächlich das unser neuster und modernster Reaktor 1989 (!) in Betrieb genommen wurde. Ich mein klar wir können die 3 die noch laufen weiterbetreiben (bin ich für) und vielleicht die drei die noch nicht im Rückbau sind auch noch mitnehmen falls das möglich ist und wären dann bei 6 aber das sind halt trotzdem 30 Jahre Stillstand. Und wir müssten dann mal so langsam an den Bau von neuen AKWs denken. Und das kann ich mir in Deutschland einfach nicht vorstellen. Allein mit Standortsuche und Planfeststellungsverfahren sind wir wahrscheinlich bei 2035 und dann gründen sich erstmal 200 Bürgerinitiativen. Und wie fluffig der Neubau von Reaktorblöcken in der EU so läuft sieht man ja anhand von Flamanville 3. Der Block sollte eigentlich für 3,3 Milliarden Euro in 2012 fertig sein und ist es bis heute nicht. Und wenn sich wer mit Atomkraftwerken und Nuklearenergie auskennt dann die Franzacken.
 
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Klar kann man Meinungen ändern. Und Realitäten. Man kann sich z.B. vorstellen das die AFD als einzige vor elf Jahren den Verstand eingeschaltet hatte obwohl sie erst vor neun Jahren gegründet wurde.

Mit Zug abgefahren meinte ich hauptsächlich das unser neuster und modernster Reaktor 1989 (!) in Betrieb genommen wurde. Ich mein klar wir können die 3 die noch laufen weiterbetreiben (bin ich für) und vielleicht die drei die noch nicht im Rückbau sind auch noch mitnehmen falls das möglich ist und wären dann bei 6 aber das sind halt trotzdem 30 Jahre Stillstand. Und wir müssten dann mal so langsam an den Bau von neuen AKWs denken. Und das kann ich mir in Deutschland einfach nicht vorstellen. Allein mit Standortsuche und Planfeststellungsverfahren sind wir wahrscheinlich bei 2035 und dann gründen sich erstmal 200 Bürgerinitiativen. Und wie fluffig der Neubau von Reaktorblöcken in der EU so läuft sieht man ja anhand von Flamanville 3. Der Block sollte eigentlich für 3,3 Milliarden Euro in 2012 fertig sein und ist es bis heute nicht. Und wenn sich wer mit Atomkraftwerken und Nuklearenergie auskennt dann die Franzacken.

Moment, zu Flamanville kann man bestimmt vieles finden was total bescheuert ist, aber eines darf man dabei nicht vergessen: Flamanville ist ein Prototyp. Ja, der wurde erst nach OL3 angefangen (Olkilouto, Finnland) - aber da war OL3 noch gar nicht zuende engineert.
Damals hat man die deutschen Konvoi Anlagen und die französischen N4 miteinander verschmolzen, was zu massiven Problemen geführt hat.
Man ist angefangen die Anlagen zu vermarkten obwohl das Engineering gar nicht ansatzweise fertig war. Das ist in Frankreich quasi normal, wir deutschen arbeiten da aber ganz anders. Das hat nochmal zu Problemen geführt.
Das OL3 und FA3 gebaut wurden war vor allem eine politische Entscheidung. Wirklich jeder wusste, das man die Bauzeit von 4-5 Jahren (!) niemals einhalten kann. Das haben halt Politiker versprochen, keine Techniker.
Nichtsdestotrotz laufen die Kraftwerke jetzt endlich.
China ist mit Taishan 1 und 2 im übrigen deutlich später angefangen (2009, 2010) und war deutlich eher am Netz (2018 beide). Mit Taishan ist man angefangen als OL3 und FA3 noch lange nicht fertig waren und hat diese im Bau überholt.
Die Chinesen haben BTW den Platz direkt für 4 EPR gelassen, nur werden die die nächsten beiden noch mehr Autark bauen und nur für Kernkomponenten auf westliche Technik / Know How gehen. Bauzeiten von 9 bzw. 8 Jahren waren die ersten beiden dort (sicherlich auch, weil dort Personal war welches vorher schon andere Kernkraftwerke gebaut hat) - die nächsten werden noch kürzere Bauzeiten haben. Die Dinger sind halt jetzt 3-4 Jahre in Betrieb, da weiß man wohl wie der Hase läuft.
Und wenn man sich überlegt: 6-7 Jahre Bauzeit für ein Kernkraftwerk welches dann dauerhaft 1600MW elektrische Leistung raushauen kann und für einen 60-Jährigen Betrieb ausgelegt ist - das ist schon nicht zu schlecht. Da haben wir Kohlekraftwerke in Deutschland gehabt mit längeren Bauzeiten ;)
 
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Sorry Xantos, aber auf Quote wars habe ich keine Lust, daher nur stichpunktartig.

"Seit 2012 wieder deutliche Steigerung der Energiegewinnung durch Atomkraft"

Nettes Cherrypicking. Ja, die Energiegewinnung steigt leicht, gleichzeitig stieg der Strombedarf seitdem aber stärker, der nukleare Anteil an der weltweiten Stromerzeugung sinkt dabei kontinuierlich. Neubauten gibt es, ersetzen aber zum großen Teil abgeschaltete Reaktoren, dienen also zum Status-Quo Erhalt.

"Wenn du Klimawandel ernst nimmst, musst du auch auf Kernkraft setzen."

Warum? CO2 wird bei Wind/Solar auch eingespart. Du zitierst ausschließlich die Aussagen der Lobby und versuchst diese als Fakten zu verkaufen, obwohl die Berechnung der Lifecycle Emissionen von sehr vielen Parametern abhängen und es z.B. einen gewaltigen Unterschied macht, ob man für den Bau die regulatorischen Rahmenbedingungen von Meilern aus den 80ern, die heute noch laufen annimmt, oder eben die eines Kraftwerks der Generation 3+ oder 4 , die man heute bauen würde. Bauzeit, Kosten und Emissionen sind bei "modernen" AKWs deutlich höher.

Gegen einen Weiterbetrieb bin ich nicht grundsätzlich, nur eben nicht um jeden Preis. Wenn eine Option teuer und langwierig ist mit begrenztem Potenzial (wie lange willst du die Reaktoren weiterlaufen lassen, die geplante Lebensdauer ist schon in wenigen Jahren erreicht) und die andere Option günstig ist und schneller geht, warum die teurere Opion wählen, zumal der Anteil am Strommix auch noch gering ist und ohne Neubau auch gering bleiben wird?

In Frankreich verschärfen die Streiks nur die Wartungsprobleme, sind aber nicht die Ursache. Was soll der Einwand überhaupt zeigen, Streiks können bei uns ja nicht passieren? Die Situation in Frankreich zeigt gerade sehr anschaulich, dass Kernkraft längst nicht so zuverlässig ist, wie immer behauptet wird. In Belgien übrigens auch - die Meiler dort sind völlig veraltet, oft von Störfällen und Pannen belastet und daher wartungsbedingt oft stillgelegt. Zur Unzuverlässigkeit von Atomenergie gibt es auch Forschung: https://www.europeanscientist.com/d...bare-energien-zuverlaessiger-als-atomenergie/

Es stimmt aber, dass die deutschen Meiler der Konvoi Klasse tatsächlich ziemlich gut konzipiert und auf Langlebigkeit ausgelegt sind, besonders auch der Druckbehälter. Weiterhin gut gelöst sind die Kühlsysteme, die auch bei sommerlich heißen Temperaturen nicht von Ausfall bedroht sind.

"Das Thema Sicherheitsüberprüfungen wird auch instrumentalisiert und nicht gut dazu informiert."

Möglich. Wenn die Meiler aktuellen Sicherheitsstandards entsprechen, gibt es aber doch wenig Grund, gegen die PSÜ zu opponieren, zumal der Betrieb während der Prüfung zum großen Teil fortgeführt werden kann, wie ich gerade gelernt habe. Sollte das stimmen, sehe ich einen Weiterbetrieb wesentlich entspannter, jedenfalls sofern die Kosten unter Kontrolle bleiben und durch den Weiterbetrieb der Ausbau der EE nicht kannibalisiert wird.
 
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hab jetzt die abrechnung von meinem gasanbieter bekommen, bekomm 120 EUR zurück wegen minderverbrauch, gaspreis ist von 0,04 auf 0,064 EUR/kWh gestiegen, abschlag bleibt daher erstmal gleich.
 
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hab jetzt die abrechnung von meinem gasanbieter bekommen, bekomm 120 EUR zurück wegen minderverbrauch, gaspreis ist von 0,04 auf 0,064 EUR/kWh gestiegen, abschlag bleibt daher erstmal gleich.
Welchen Anbieter hast Du denn? Bekomm ich da als Neukunde ebenfalls diese Konditionen? 😬

Edit: nur mal als Vergleich (mein Vertrag endet 31.12.22): ich habe noch kein Angebot aber die Grundversorgung liegt bei 0,12x EUR/kWh und die Ersatzversorgung bei 0,17x EUR/kWh.
Ich glaube ich muss erst 3 Monate in die Ersatzversorgung (Also Januar - März...) bevor ich dann in die Grundversorgung könnte.
Aktuell habe ich 0,056 EUR/kWh - wenn das neue Angebot unter 10 Cent wäre, würde ich sofort wieder einen 2 Jahresvertrag machen.
 
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Bei uns ist dann jetzt auch der Brief der Stadtwerke reingeflattert. Arbeitspreis verdoppelt sich fast bei Strom, naja mal schauen was kommt.
Am ende bleibts trotzdem der günstigste Anbieter
 
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Welchen Anbieter hast Du denn? Bekomm ich da als Neukunde ebenfalls diese Konditionen? 😬

Edit: nur mal als Vergleich (mein Vertrag endet 31.12.22): ich habe noch kein Angebot aber die Grundversorgung liegt bei 0,12x EUR/kWh und die Ersatzversorgung bei 0,17x EUR/kWh.
Ich glaube ich muss erst 3 Monate in die Ersatzversorgung (Also Januar - März...) bevor ich dann in die Grundversorgung könnte.
Aktuell habe ich 0,056 EUR/kWh - wenn das neue Angebot unter 10 Cent wäre, würde ich sofort wieder einen 2 Jahresvertrag machen.
Wir haben jetzt die Kündigung unseres Vertrages erhalten. Damit gehen wir zum Jahresende automatisch in die Ersatzversorgung 3 Monate.

Wir haben auch ein Angebot bekommen zur Weiterführung:
0,194 €/kWh + 10,7€ Grundpreis pro Monat, Laufzeit mindestens 12 Monate.
Ersatzversorgung ab 01.01.23: 0,2078 €/kWh + 23,54 monatlich
Grundversorgung ab 01.01.23: 0,1987 €/kWh + 24,99 monatlich

Ich kotze echt ab. Faktor 3,7 auf den aktuellen Preis, und wir zahlen 200€ im Moment Abschlag.
 
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