Und was bringt eine starke Vertreteung, wenn sie keine verbindlichen Verpflichtungen für den AG herbeiführt? Genau das ist doch der Verdienst der Gewerkschaften und co. dass sie letztlich für arbeitnehmerfreundliche Gesetze gesorgt haben. Wie gut sonst Unternehmerische Selbstverpflichtungen funktionieren, haben wir doch gerade erst bei den Tests gesehen.
Heators Ansichten zu dem Thema überraschen mich gerade total, aber like
Einfaches Beispiel wäre doch jetzt, dass Leute im Home Office Zeit buchen und es klar auffallen würde, dass die auf einmal Überstunden noch und nöcher machen. Warum darf ich die nicht flaggen und z.B. mal ne Mail an die schicken mit einer Bitte zu begründen, warum sie auf einmal 20-30 % mehr arbeiten als vorher, obwohl der Arbeitsumfang eigentlich weniger wurde oder gleich geblieben ist.
Was ist jetzt noch mal die Rechtfertigung, das man auf einmal inmitten von Corona 20-30 % mehr Stunden bucht und es bis auf wenige Ausnahmen keine Gründe dafür geben wird.
Das wäre mir auch neu, wonach ist individuelle Leistungsbewertung verboten? Es gibt doch auch leistungsabhängige Sonderleistungen in vielen Branchen, wie sollten die bezahlt werden, ohne Leistungsbewertung?Das das nicht gemacht wird und prinzipiell wegen des Verbots individueller Leistungskontrollen nicht erlaubt wäre.
in was für privilegierten Blasen arbeitet ihr, wo nur Promillebereich der AN faule Säcke sind?
na da hast dus doch schon bei uns (mittelständisches unternehmen) bekommt JEDER eine individuelle leistungsorientierte vergütung, ohne leistungskontrollen könnte es das kaum geben (ja, je nach nase gefällt mir/gefällt mir nicht ginge es sicherlich auch)In unserer Dienstvereinbarung steht afaik ein Verbot individueller leistungskontrollen und ich musste für mein IT projekt schwören dass ich das nicht vor habe
Ich spreche natürlich von der heilen Welt des öffentlichen Dienstes
Ich glaube du meinst arbeitszeitüberwachungIn unserer Dienstvereinbarung steht afaik ein Verbot individueller leistungskontrollen und ich musste für mein IT projekt schwören dass ich das nicht vor habe
Ich spreche natürlich von der heilen Welt des öffentlichen Dienstes
Ok könnte dann ne ÖD Besonderheit sein, aber kommt mir auch erstmal strange vor. Es gibt doch auch im ÖD Leistungsbewertungen, auf deren Grundlage entschieden wird, wer aufsteigt zB.? Wie soll die Entscheidung getroffen werden, ohne Bewertung der Leistung des Beamten? Bei Richtern ist das etwa so, da zählen primär die Erledigungszahlen deiner Akten. Richter sind zwar streng formal keine Beamten, aber im Grunde sind die Regelungen fast identisch. Würde mich also wundern, wenn das beim ÖD so kategorisch anders wäre.In unserer Dienstvereinbarung steht afaik ein Verbot individueller leistungskontrollen und ich musste für mein IT projekt schwören dass ich das nicht vor habe
Ich spreche natürlich von der heilen Welt des öffentlichen Dienstes
warum ist das ein Zeichen von Privilegien? Hat doch eher was mit Verantwortungsbewusstsein und Teamfähigkeit zu tun.
Geiles Weltbild, wo wir nur über unendlich reiche Großkonzerne reden, die sich doch easy leisten können, Underperformer mitzuschleppen und alle Stellen doppelt zu besetzen.Warum eigentlich? Warum "muss das wer machen"? Was passiert denn, wenn man nicht "genug" macht? Bricht dann die Welt zusammen oder könnte es sein, dass der AG merkt, dass er schlicht zu wenig Menschen eingestellt hat, weil er nicht genug Geld ausgeben will?
Na dann bin ich mal auf Deine KPIs gespannt die sich halbwegs zeiteffizient und gerecht erheben lassen. Fakt ist, dass es einen Punkt gibt ab dem viele Menschen die Arbeit als Broterwerb und nicht als Lebensinhalt sehen. Der Punkt liegt typischerweise dort wo Menschen realisieren, dass sie es in ihrem Leben nicht mehr höher hinaus schaffen. Da wird dann halt die Zeit rumgebracht und so gearbeitet, dass man keine Abmahnung bekommt. Ende.Dass Underperformer so gut durchkommen hat ja aber nichts mit HO zu tun, sondern mit Führungskräften, Leistungskultur und Arbeitsrecht.
Ich kann mir sogar vorstellen, dass Firmen ihre schlechten Prozesse zur Leistungsbewertung endlich überarbeiten, weil sie realisieren "oh, mit HO ist reine Anwesenheitszeit ja vielleicht doch kein guter KPI.."
Ersteres ja, zweiteres nein. Ich habe es bisher nicht geschafft mich zuhause richtig zu motivieren, bin aber in meiner Arbeitsumgebung durchaus produktiv.Ich sag es mal ganz direkt - wer auf der Arbeit keine Leistung zeigt, der wird es auch zu Hause nicht tun und umgekehrt wer daheim keine Leistung bringt, weil der KoNtrOlLZwAnG wegfällt, wird auch auf der Arbeit eher weniger Leistung bringen.
Leistungskontrolle hat absolut nichts mit dem Ort der Arbeitsverrichtung zu tun.
Ja und nein. Die Freiheit unsere Arbeitskraft beliebig einzusetzen und zu verkaufen ist auch sehr viel wert. Der Nachteil ist eben, dass man dann auch am Ergebnis der Arbeit gemessen wird. Sobald man Menschen diese Freiheit gibt, kommt sie mit der Konsequenz, dass die besseren Arbeiter auch mehr Kartoffeln ernten … deswegen haben wir den Sozialstaat, um unbillige Unwuchten auszugleichen. Da sehe ich Orientierung an der Arbeitsproduktivität nicht als heilige Kuh, sondern als Bedingung der Freiheit. Die Rückkehr zu Subsistenz oder Feudalherrschaft sähe ich zumindest nicht als echte Option und ein Grundeinkommen auch nicht.Das mit der Leistungsbewertung muss man im Kontext der kapitalistischen Verwertung der Arbeitskraft sehen. Die wird gemeinhin als gottgegeben akzeptiert. Es hängt auch sehr von der Branche ab, wie viel individuelle Verantwortung ein Mitarbeiter hat. […]
Um den Bogen zurück zu schlagen: Solange alles an die heilige Kuh der Produktivität gekoppelt ist, sehe ich wenig Spielraum für wirklich freiheitlichen Umgang mit menschlicher Arbeitskraft. Wären Menschen evtl. weniger produktiv, wenn man ihnen mehr Freiheiten ließe? Wahrscheinlich. Würden sie die Arbeit einstellen oder anfangen, irgendeinen Quatsch zu machen? Eher nein.
Das erinnert mich an etwas, was ich vermutlich schon irgendwo mal im com geschrieben hatte:In unserer Dienstvereinbarung steht afaik ein Verbot individueller leistungskontrollen und ich musste für mein IT projekt schwören dass ich das nicht vor habe
Ich spreche natürlich von der heilen Welt des öffentlichen Dienstes
Selbstmotivation: sowas sollte man eigentlich an der Uni gelernt haben, diesen Skill nicht zu besitzen disqualifiziert meiner Meinung nach für viele komplexere Tätigkeiten.Ersteres ja, zweiteres nein. Ich habe es bisher nicht geschafft mich zuhause richtig zu motivieren, bin aber in meiner Arbeitsumgebung durchaus produktiv.
Dann bist du einer der ersten, von denen ich das höre. Weißt du warum daheim die Motivation fehlt?Ersteres ja, zweiteres nein. Ich habe es bisher nicht geschafft mich zuhause richtig zu motivieren, bin aber in meiner Arbeitsumgebung durchaus produktiv.
Wenn man in angeordneter Kurzarbeit bewusst und unnötig Überstunden schiebt, sollte man als AN vor mehr als nur einer Abmahnung Angst haben, da das Fördermittelbetrug wäre. Bei so etwas schützt dich weder ein BR noch ein Gericht.Ich kenne keinen der es gewagt hätte sich in Kurzarbeit und Coronazeiten grundlos Überstunden aufzuschreiben. Wobei ich tatsächlich Leute kenne die wesentlich mehr zu tun hatten als sonst.
Wenn das ganze System des Mitarbeiterschutzes und der Mitarbeitermitbestimmung pervertiert wird (bei den Beispielen mit den Hausmeistern oder allem von Benrath geht mir der Hut hoch) ist das ja wie so oft ein Thema der Führung - plakativ: Der Fisch fängt vom Kopf an zu stinken! Man kann so einen BR auch ruhig mal absägen, das ist kein goldenes Kalb. Muss man halt nur bereit sein zu. Man kann so einen Chef der ständig versucht den BR zu nerven auch mal strafrechtlich belangen - auch hier gibt es zwei Seiten der Medaillie.
Ich sag es mal ganz direkt - wer auf der Arbeit keine Leistung zeigt, der wird es auch zu Hause nicht tun und umgekehrt wer daheim keine Leistung bringt, weil der KoNtrOlLZwAnG wegfällt, wird auch auf der Arbeit eher weniger Leistung bringen.
Leistungskontrolle hat absolut nichts mit dem Ort der Arbeitsverrichtung zu tun.
Der erste der gesagt hat, dass es für ihn persönlich doof ist, wird gleich gedisst, dass er unfähig ist, weil er sich zu Hause nicht motivieren kann.
Das Geunke (meine nicht Benrath damit) gegen Homeoffice sind halt die Kalkköpfe der vergangenen Generation. In ein paar Jahren sind die eh alle weg und es interessiert keinen mehr was die zu erzählen hat.
Jeder von uns reagiert anders darauf - mein Chef hasst es, gerade WEIL er Kontrollen einführen muss. Das "fühlen" ob alles in Ordnung ist ist weg für ihn. Ich hab keine Ahnung wohin das führen soll oder was das "richtige" ist - offenbar aber viele hier schon. So Meinungsstark wie ihr euch hier gebt,
Die "Kalkhirnfraktion" beobachtete ich auch schon mehrfach, wie sie ihren Traum von Kontrolle, Ordnung und minutiöser Überwachung versucht hat durchzusetzen. Bisher jedes Mal mit dem gleichen Resultat: Massiver Aufwand für eine "Messung" unmessbarer Kriterien der in Unmut, Overhead und schlussendlich Unproduktivität geendet hat.Sehe ich auch so. Kann zumindest für unsere Unternehmung Benraths Beobachtungen nicht bestätigen (ich bin verantwortlich für knapp 40 Mitarbeiter). Zumal man sowas ja auch im Vorfeld klären kann und sollte (Stichwort antizipative Führung). Ich habe meine MA gebeten in den kommenden Wochen (das war Ende Februar 2020) zu prüfen und zu planen Überstunden abzubauen, weil wir nicht einschätzen konnten wie sich COVID auf das Geschäft auswirken wird (wir hatten Sorge um Kunden aus der Touristik).
Bin in der ganzen Zeit nicht eine Sekunde auf die Idee gekommen, dass sich zu Hause einer nen faulen Lenz macht. Termine wurden ausnahmslos immer in hoher Qualität gehalten, immer aussagefähig, jeder einzelne. Ich bin mächtig stolz auf mein Team!
Das Geunke (meine nicht Benrath damit) gegen Homeoffice sind halt die Kalkköpfe der vergangenen Generation. In ein paar Jahren sind die eh alle weg und es interessiert keinen mehr was die zu erzählen haben.
edit: ferner beobachte ich, dass die Krankheitstage drastisch zurückgegangen seit Homeoffice. Bei einigen sogar auf 0%. Das wird gerne "übersehen".
Und ja, er ist durch die Büroräume gelaufen und hat sich imemr mal wieder zu diesem und jenem Team gesetzt und einfach mal mit denen gequatsch - sowohl fachlich als auch einfach so. Das ist keine Kontrolle, das ist aktive Mitarbeiterführung.
Ich sehe schon worauf Du hinaus willst. Es gibt penetrante Idioten die meinen, immer präzise 12sec nach Ablauf der offiziellen 12min Kaffeezeit in Offiziersmanier durch das Büro zu stampfen und präsenz zu markieren. Das einzige was solche "Führungspersonen" daran hindert, auf eine militärische Abteilungsanmeldung durch den Mitarbeiter mit der repräsentativsten Körpergrösse zu bestehen, ist die gesellschaftliche Verachtung dafür."aktive Mitarbeiterführung"... Na klar...
Für mich ist das Kontrolle mit einem schönen Buzzword verschleiert.
Ich hab damit nicht euch beide gemeint, sondern mindestens 2 Ebenen darüber - da muss man ja hin wenn man gegen einen marodierenden BR vorgehen will.
Es gibt 2 Möglichkeiten mit dem Thema "Mein BR ist doof" umzugehen: Eigene Liste aufstellen und damit demokratisch (und laaaangsam) den BR beeinflussen, oder den BR "absägen" in dem man ihm grobe Pflichtverletzung nachweißt. Alelrdings ist das bei deinem Beispiel halt komisch - ich verstehe das Beispiel aber auch nicht, dazu müsste ich die BV kennen, denn so wie du das schreibst kann das ja garnicht funktionieren. Oder sind die Chefs damit einverstanden das jeder aufschreibt was er will und keiner kontrolliert das? Wenn ja: Neuen Chef (aka neue Arbeit) suchen - das kannst du als normaler Mitarbeiter dann nicht ändern.
Ich feiere Homeoffice auch nicht - ich finde den derzeit ungeregelten Zustand furchtbar als BR. Als Mitarbeiter funktioniert er für mich.
Wenn hier aber nach individueller Leistungskontrolle geschrien wird weil die Führung versagt, ja, dann fürchte ich wollen diese Leute amerikanische Verhältnisse, und da kann ich dann nicht anders als zu sagen :"Nö, so nicht".
Ich glaube btw nicht das sich dieser filz im ÖD auflösen lässt. Da haben zu viele Interesse dran das das alles schön so bleibt.
Ist so. Verstehe auch diese Fixierung auf Zeit nicht. Es gibt Aufgaben und es gibt Fristen und die Aufgaben müssen in den Fristen erledigt werden. Solange das passiert ist es doch vollkommen egal, wie lange es dauert? Oder geht es auch hier wieder darum, dass man Mitarbeitern die dummerweise schnell arbeiten dann einfach noch mehr reindrücken kann? Solche Chefs gibts leider auch, am schlimmsten ist dann, wenn sie schnellen Mitarbeitern irgendwelche Busyworks geben, die Null Sinn haben, einfach damit der Mitarbeiter nicht "während der Arbeitszeit" mal nichts tut. Das wäre ja füüüürchterlich."Die oberste Heeresführung" interessiert sich nur für die Stundensätze (ich hatte es weiter oben geschrieben). Das ist die einzig relevante Kennziffer zur Leistungsbewertung. Wenn der Bereich A unter den Vorgaben für Stundensätze bleibt, werden die Bereichsleiter gebeten zu prüfen, die wiederum reichen das weiter an die Capos, und die besprechen den Sachverhalt im Team und machen Lösungsvorschläge.
Es ist nicht zielführend zu glauben man könne und müsse jedes einzelne Individuum bewerten. Das blendet vollkommen Synergieeffekte und andere Wirkdynamiken in einem Team aus - von den Aufwänden ganz zu schweigen.
Geiles Weltbild, wo wir nur über unendlich reiche Großkonzerne reden, die sich doch easy leisten können, Underperformer mitzuschleppen und alle Stellen doppelt zu besetzen.
Daher vorab sorry für die Polemik:
Mach du dich mal als Anwalt selbstständig, hol dir eine Teilzeitkraft für Buchhaltung und Büro, und dann reden wir nochmal wenn die nichts oder sehr sehr wenig macht.. Hättest du dir ja auch drei Leute einstellen können und mehr bezahlen, nä?