Genderstudies / -equality

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Sicherlich, aber haben sich nicht gerade deutsche Aussiedler in den USA ein bisschen abgesondert und sind dementsprechend etwas "zurück geblieben" in ihrer religiösen Entwicklung?

Überhaupt nicht, die deutschen Einwanderer sind doch völlig in der weißen US Bevölkerung aufgegangen und seit dem 1. Weltkrieg quasi unsichtbar.
Die religiösen Sekten haben sich abgesondert und ihre Sprache usw. erhalten, aber die spielen rein zahlenmäßig nur eine sehr geringe Rolle.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Jaja, Pride Month, das ist allen Unternehmen auch sehr wichtig auf jeden Fall!

image-1.png


Diese Lann ist doch schon seit Jahren in den Medien. Finds auch unverantwortlich von der ÖR eine völlig evidet psychisch kranke Person so vorzuführen :(
 
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kann mich inhaltlich null auf den beitrag focussieren, bis ich weiß ob lann penis oder scheide hat. da bin ich konservativ

 
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Ein Rant zu der ganzen Transgender-Diskussion (sind Trans-Frauen Frauen oder Trans-Frauen) und die ganze Problematik drumherum:

(Eintrag vom 15. Juni 2021)

Die Autorin falls nicht bekannt: https://de.wikipedia.org/wiki/Chimamanda_Ngozi_Adichie

Der Artikel von der taz über den ich drauf stieß: https://taz.de/Streit-um-Trans-Aussagen-von-Autorin/!5779189/

Ich fand es lesenswert.

Ohne eurer Lesensfreude vorgreifen zu wollen ist meines Erachtens der Kern der ganzen Pronomen- und Transgender-Identitäts-Diskussion eine Diskussion um Individualismus versus Konsens und geteilte Wertvorstellungen in der Gesellschaft: Hat man ein Recht darauf, dass man sich so schwul, unschwul oder ganz anders fühlen darf? Absolut. Hat man ein Recht darauf, dass alle andere Menschen dazu gezwungen werden diese individuelle Entscheidung durch Anpassung ihrer Wertvorstellungen zu akzeptieren? I'm not so sure. Müssen andere Menschen die Entscheidung an sich respektieren? Klar.
Es ist eigentlich kurios, dass die ganze Diskussion ständig um "Geschlecht" geht, weil das eigentlich allen fast egal sein könnte. Es geht darum, dass eine Rolle nicht behagt und man der Gesellschaft befehlen möchte einen nicht mehr in eine bestimmte Schublade zu stecken. Eigentlich verständlich, aber unendlich schwer weil man den Menschen nicht in den Kopf schauen kann.
 
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Es ist eigentlich kurios, dass die ganze Diskussion ständig um "Geschlecht" geht, weil das eigentlich allen fast egal sein könnte. Es geht darum, dass eine Rolle nicht behagt und man der Gesellschaft befehlen möchte einen nicht mehr in eine bestimmte Schublade zu stecken. Eigentlich verständlich, aber unendlich schwer weil man den Menschen nicht in den Kopf schauen kann.

Deswegen stellen sich Leute aus dem "LGBT-irgendwas"-Spektrum auch direkt erstmal mit ihrem bevorzugten Pronomen vor. Wenn das richtige Eintüten der eigenen Identität (und das werden unter Garantie noch mehr werden) als derart wichtig erachtet wird, ist das natürlich einigermaßen konsequent.

Der Ursprungstext ist interessant und die Grundansicht der Dame habe ich (und andere) hier ja bereits geäußert. Transfrauen sind Transfrauen, eine eigene Identität. Die männliche Vergangenheit und die körperlichen Unterschiede lassen sich nicht vollkommen wegwischen bzw. wegbehandeln. LGBT-Leute bemühen - wenn man so argumentiert - natürlich direkt gerne Superlative ("wegen sowas werden Leute ermordet"), siehe hier auch der taz-Text. Ist natürlich Schwachsinn, die Leute werden ermordet weil die entsprechenden Täter (meist aus irgendeiner toxischen Männlichkeitsgeschichte heraus) soziale Geschlechtskategorien generell für binär und unverrückbar halten. Das ist ja gerade nicht der Fall wenn man Transmenschen als eigene Identität anerkennt.
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Wieso sind Feministinnen eigentlich immer so infantil und mit sich selbst beschäftigt? Das liest sich wie eine Seifenoper, omg

Ich weiß nicht ob ich das jetzt unbedingt für "Feministinnen" unterschreiben würde, aber tatsächlich kommt man imho um diese Frage generell nicht ganz herum. Zumindest fällt mir ziemlich häufig auf, dass viele derjenigen, die sich mit Identität beschäftigen, auf erlittene Verletzungen aus Kindheit und Jugend hinweisen, weil man "anders" war. Könnte natürlich daher kommen dass viele dieser Leute noch ziemlich jung sind und das ihnen deshalb emotional noch sehr nahe ist, aber ich muss zugeben dass ich es doch ein bisschen verstörend finde, wie viele Artikel von Leuten in ihren 30ern und 40ern ich schon gesehen habe, die das thematisieren.
 
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Deswegen stellen sich Leute aus dem "LGBT-irgendwas"-Spektrum auch direkt erstmal mit ihrem bevorzugten Pronomen vor. Wenn das richtige Eintüten der eigenen Identität (und das werden unter Garantie noch mehr werden) als derart wichtig erachtet wird, ist das natürlich einigermaßen konsequent.
[…]
Wieso sind Feministinnen eigentlich immer so infantil und mit sich selbst beschäftigt? Das liest sich wie eine Seifenoper, omg
Ich weiß nicht ob ich das jetzt unbedingt für "Feministinnen" unterschreiben würde, aber tatsächlich kommt man imho um diese Frage generell nicht ganz herum. Zumindest fällt mir ziemlich häufig auf, dass viele derjenigen, die sich mit Identität beschäftigen, auf erlittene Verletzungen aus Kindheit und Jugend hinweisen, weil man "anders" war. Könnte natürlich daher kommen dass viele dieser Leute noch ziemlich jung sind und das ihnen deshalb emotional noch sehr nahe ist, aber ich muss zugeben dass ich es doch ein bisschen verstörend finde, wie viele Artikel von Leuten in ihren 30ern und 40ern ich schon gesehen habe, die das thematisieren.
Seht ihr, das meine ich. Ich möchte es nicht einmal als infantil bezeichnen. Ich kenne genügend Menschen aus der Ecke um zu glauben wissen zu können, dass die es tatsächlich so empfinden … weitestgehend.
Man kommt immer wieder zurück zu dem Kampf um Anerkennung als besonderes Individuum, was insbesondere bei Menschen nicht der Fall ist die sich unverstanden und ausgeschlossen fühlen. Das wird womöglich gefüttert/potentiert wenn man Menschen so erzieht, dass sie sich als etwas ganz besonderes betrachten.
Die Kernfrage ist mE aber wie man es schaffen kann Menschen in ihren Unterschieden anzuerkennen ohne gleichzeitig eine "individualistische Diktatur" zu erschaffen in der genau dieser Drang nach Anerkenntnis einen Konsens erzwingt mit dem niemand glücklich sein kann. Damit meine ich den bekannten Effekt, dass man lieber nichts sagt bevor man etwas falsches sagt. Sei es beim korrekten Gendern oder bei Kritik.
Wie sehr ist also das Individuum bzw. die Individualität des Einzelnen wirklich etwas genuin eigenes, und wie sehr ist es ein Produkt der Gesellschaft? Wie sehr darf ein Individuum verlangen sich sein eigenes Pronomen ausdenken zu können, und wie sehr darf eine Gesellschaft mit unseren Werten dies ggf. ignorieren bzw. wie weit muss sie es akzeptieren in ihrer Sprach- und Interaktionspraxis?
 
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Die Kernfrage ist mE aber wie man es schaffen kann Menschen in ihren Unterschieden anzuerkennen ohne gleichzeitig eine "individualistische Diktatur" zu erschaffen in der genau dieser Drang nach Anerkenntnis einen Konsens erzwingt mit dem niemand glücklich sein kann. Damit meine ich den bekannten Effekt, dass man lieber nichts sagt bevor man etwas falsches sagt. Sei es beim korrekten Gendern oder bei Kritik.

Ich verstehe das nicht.
Es kann doch jeder sein wie er will und mit seinen Extrawüsten einfach alle anderen in Ruhe lassen. Wieso muss denn die Akzeptanz des Anderssein sich in einer gesonderten Ansprache ausdrücken?
Ich verstehe das Bedürfnis gar nicht, dass irgendwer als *Innen angesprochen werden möchte. Bei 95% der Leute mit denen man kommuniziert kann es einem doch egal sein, weil man sich gar nicht tief privat austauscht und bei den anderen 5% kann man dann ja bei Gelegenheit das Thema zur Sprache bringen, einmal klären ob man anders angesprochen werden möchte und dann ist gut.
Wieso soll in jeder Kommunikation die Andersartigkeit berücksichtigt werden?
Ich sage: drauf geschissen. Viel einfacher ist es, wenn die 0,3% Schneeflöckchen in der Bevölkerung damit klarkommen, dass in ihrem Pass "männlich/weiblich" steht, auch wenn sie sich anders fühlen und sie es einfach damit Handel betreiben, wie mit dem Geburtsort, der auch im Pass steht. Interessiert keine Sau. Auf tieferer privater Ebene können sie sich dann ja als Transfrau und Einhorn austoben.
 
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Die Kernfrage ist mE aber wie man es schaffen kann Menschen in ihren Unterschieden anzuerkennen ohne gleichzeitig eine "individualistische Diktatur" zu erschaffen in der genau dieser Drang nach Anerkenntnis einen Konsens erzwingt mit dem niemand glücklich sein kann. Damit meine ich den bekannten Effekt, dass man lieber nichts sagt bevor man etwas falsches sagt. Sei es beim korrekten Gendern oder bei Kritik.
Wie sehr ist also das Individuum bzw. die Individualität des Einzelnen wirklich etwas genuin eigenes, und wie sehr ist es ein Produkt der Gesellschaft? Wie sehr darf ein Individuum verlangen sich sein eigenes Pronomen ausdenken zu können, und wie sehr darf eine Gesellschaft mit unseren Werten dies ggf. ignorieren bzw. wie weit muss sie es akzeptieren in ihrer Sprach- und Interaktionspraxis?
Darauf gibt es natürlich - wie so häufig - keine klare Antwort, am Ende wird es im zwischenmenschlichen Miteinander ausgehandelt, z.T. unterstützt von Rechtsprechung. In erster Linie muss man hier auch ein wenig konfliktfreudig sein, diese "individualistische Diktatur" entsteht nämlich auch dadurch, dass viele Leute Angst vorm anecken haben. Wo man da seine Grenze zieht, ist natürlich jedem selbst überlassen. Ich persönlich habe kein Problem damit, Transfrauen- und männer mit dem gewünschten Pronomen anzusprechen. Sie sind mittlerweile im akademischen Umfeld nicht mehr so selten und es handelt sich ja nach wie vor um "althergebrachte" Formulierungen. Bei Personen die mit selbstausgedachten Fantasiepronomen ankommen oder - besser noch - als "fluide Person" jeden Tag anders angesprochen werden möchten, zeige ich dann aber schon mal den Vogel. Häufig ist es so, dass bei solch speziellen "Schneeflöckchen" viele andere bereits ganz ähnlich denken und es sich bisher nur nicht getraut haben, mal den Mund aufzumachen. Die sind dann oft ganz froh, wenn sich mal jemand vorwagt. Und selbst energische Streiter für die "gute Sache" (meist sehr jung und unerfahren) merken früher oder später, dass es sich bei diesen speziellen Individuen auch oft generell um ziemlich toxische Persönlichkeiten handelt, denen man gerade nicht jeden seltsamen Wunsch erfüllen sollte.
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Ohne eurer Lesensfreude vorgreifen zu wollen ist meines Erachtens der Kern der ganzen Pronomen- und Transgender-Identitäts-Diskussion eine Diskussion um Individualismus versus Konsens und geteilte Wertvorstellungen in der Gesellschaft: Hat man ein Recht darauf, dass man sich so schwul, unschwul oder ganz anders fühlen darf? Absolut. Hat man ein Recht darauf, dass alle andere Menschen dazu gezwungen werden diese individuelle Entscheidung durch Anpassung ihrer Wertvorstellungen zu akzeptieren? I'm not so sure. Müssen andere Menschen die Entscheidung an sich respektieren? Klar.

Was ich daran übrigens besonders kurios finde ist die Tatsache, dass ansonsten Identitäten immer zu 100% essentialisiert werden: Ich bin weiß, hetero, Mann, cis, etc. pp. und das färbt meine Sichtweise und ich kann nie nachvollziehen wie jemand durch die Welt geht, der anders ist als ich. Ok, glaube ich nicht wirklich, aber whatever. Aber ausgerechnet das Attribut "Mann" kann man zu 100% abwerfen und als nichts anderes als eine Frau angesehen werden? Das prägt meine Sicht auf die Welt doch deutlich mehr als dass ich "weiß" bin, wenn ich in einem "weißen" Land aufwachse?
 
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Was ich daran übrigens besonders kurios finde ist die Tatsache, dass ansonsten Identitäten immer zu 100% essentialisiert werden: Ich bin weiß, hetero, Mann, cis, etc. pp. und das färbt meine Sichtweise und ich kann nie nachvollziehen wie jemand durch die Welt geht, der anders ist als ich. Ok, glaube ich nicht wirklich, aber whatever. Aber ausgerechnet das Attribut "Mann" kann man zu 100% abwerfen und als nichts anderes als eine Frau angesehen werden? Das prägt meine Sicht auf die Welt doch deutlich mehr als dass ich "weiß" bin, wenn ich in einem "weißen" Land aufwachse?
Es gibt doch in den USA Fälle in denen weiße unbedingt eine "schwarze Identität" annehmen wollten mit u.A. genau diesem Argument (inkl. Melaninbehandlung für die Haut). Die wirkten auf mich zwar wie ziemlich gestörte Persönlichkeiten, aber es ist schon witzig wie es da dann selbst der progressiven Seite "zu bunt" wurde.
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Es gibt doch in den USA Fälle in denen weiße unbedingt eine "schwarze Identität" annehmen wollten mit u.A. genau diesem Argument (inkl. Melaninbehandlung für die Haut). Die wirkten auf mich zwar wie ziemlich gestörte Persönlichkeiten, aber es ist schon witzig wie es da dann selbst der progressiven Seite "zu bunt" wurde.

Oh, das gab es zwar schon (wobei selten mit Melanin-"Therapie"), aber interessanterweise haben diese Leute dafür fast alle brutal Prügel bekommen. Gibt interessanterweise immer wieder Akademiker, die über Gruppe X schreiben ("forschen" ist meistens zu viel gesagt) und dann irgendwo auf dem Weg vom PhD zum Professor anscheinend "vergessen", dass sie selbst nicht Teil der Gruppe sind. Was mir aufgefallen ist: Es ist immer nur die Metamorphose von gesellschaftlich "privilegiert" zu "weniger privilegiert", die die Leute stört. Diese ganze TERF-Geschichte im UK entzündet sich auch immer an trans women, seltsamerweise stört sich niemand an der Transition in die andere Richtung.
 

Gelöschtes Mitglied 160054

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Nicht mit einer Unze meines Körpers kann ich nachvollziehen wieso man sich darüber aufregt. Was für Vollspastis sind das die sich über einen (vermutlich verrückten) Typen echauffieren der nun erzählt er sei Koreaner und X Schönheits-OPs durchführen lässt? Ist einfach vollkommen wayne und maximal für ein kurzes "lel" gut.

edit:
"LGBTQI+K/J"
:rofl2:
edit2:
"feeling Korean"
Woher weiß man das man sich "Korean" fühlt? Das finde ich immer sehr seltsam, wie möchte man wissen wie sich eine Klasse von Menschen fühlt die man selber aber gar nicht ist? Kompletter Schwachsinn.
 
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Gelöschtes Mitglied 137386

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Oh, das gab es zwar schon (wobei selten mit Melanin-"Therapie"), aber interessanterweise haben diese Leute dafür fast alle brutal Prügel bekommen. Gibt interessanterweise immer wieder Akademiker, die über Gruppe X schreiben ("forschen" ist meistens zu viel gesagt) und dann irgendwo auf dem Weg vom PhD zum Professor anscheinend "vergessen", dass sie selbst nicht Teil der Gruppe sind. Was mir aufgefallen ist: Es ist immer nur die Metamorphose von gesellschaftlich "privilegiert" zu "weniger privilegiert", die die Leute stört. Diese ganze TERF-Geschichte im UK entzündet sich auch immer an trans women, seltsamerweise stört sich niemand an der Transition in die andere Richtung.
Ist doch auch logisch, bei diesen kaputten Auswüchsen von Identitätspolitik geht es ja lange nicht mehr um Gerechtigkeit oder Gleichheit sondern um Vorteile die man für seine eigene Gruppe haben will. Deswegen teilt man den saftigen Opferkuchen nicht gern
 
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Leider Paywall. Aber srsly … da passt dann doch langsam das "Warum bist Du nicht homosexuell Du Nazi!??"-Meme. Aber ohne den Text lässt sich nur spekulieren. Dass es ein ze.tt-Text ist lässt aber clickbaitigen Unsinn vermuten.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Wollts grad sagen, es ist halt ze.tt und keine richtige Zeitung. Das ist ja noch ne ganze Evolutionsstufe unter ZON.
Aber tatsächlich, wo wir bei diesen Diskussionen sind, hatte ich am Wochenende eine echte Diskussion mit echten Menschen, die es "transphob" fanden, wenn man kategorisch keine Frau daten würde, die früher ein Mann war. Ort des Geschehens war natürlich Berlin :deliver:
 

Gelöschtes Mitglied 160054

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Jo, war mal mit ner Videojournalistin befreundet die war genauso drauf. Glaube die sind generell relativ verstrahlt. Ort aber Hannover.
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Diese Art von Journalismus ist so ein bisschen die Bastardisierung von diesem ganzen PoMo-Kram, der an Universitäten gelehrt wird. Und auch wenn ich den für Quatsch halte: Dieses Zeug ist (vielleicht auch absichtlich) keineswegs einfach zu verstehen. Dagegen ist ein Artikel "queering X" halt extrem einfach zu schreiben: Irgendwas mit Normativität, bam. Seite füllt sich quasi von alleine, zu jedem beliebigen Thema locker machbar.

€dit: Lol an den Typ, der sein Bild an irgendeinen Stock-Photo laden verkauft hat und jetzt über dem Artikel abgebildet ist.
 
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Was dieses sich ausgeschlossen fühlen in der jugend angeht, ich glaub da geht es garnicht so sehr um "es hat mal wer was schlimmes zu mir gesagt" oder "die leute fanden mich komisch" sondern eine andersartigkeit und ein sich nicht zugehörig fühlen, dass man garnicht artikulieren kann, weil das vokabular was man dafür bräuchte nicht mal vorhanden ist, weil es weder in der familie noch in der gesellschaft überhaupt thematisiert wird, dass es diese art von andersartigkeit überhaupt gibt. Ich glaub das führt schon zu ner sehr starken entfremdung mit der eigenen umwelt die man als nicht betroffener vermutlich kaum nachvollziehen kann.

Jetzt gibt's dieses vokabular und wird recht offensiv in die welt gekotzt, kann man jetzt natürlich rumheulen "wie können die es wagen" auf der anderen seite kann's einem doch echt scheiss egal sein. Wenn betroffenen dadurch früher bewusst wird, dass sie nicht allein sind und, dass sie nicht irgendwelche ailens sind die keiner verstehen kann ist das doch nur gut. Benutzen muss es kein mensch. Anfeindungen gibt es in beide richtungen. Damit müssen wohl beide seiten leben.
 
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Was dieses sich ausgeschlossen fühlen in der jugend angeht, ich glaub da geht es garnicht so sehr um "es hat mal wer was schlimmes zu mir gesagt" oder "die leute fanden mich komisch" sondern eine andersartigkeit und ein sich nicht zugehörig fühlen, dass man garnicht artikulieren kann, weil das vokabular was man dafür bräuchte nicht mal vorhanden ist, weil es weder in der familie noch in der gesellschaft überhaupt thematisiert wird, dass es diese art von andersartigkeit überhaupt gibt. Ich glaub das führt schon zu ner sehr starken entfremdung mit der eigenen umwelt die man als nicht betroffener vermutlich kaum nachvollziehen kann.
Treffend formuliert.
 

parats'

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Gustavo

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Eine versprengte Meinung, aber ich hätte gerne den Ausgang aus dieser Simulation.

[...] Als Scheidungskind wünsche ich mir außerdem, dass auch Patchwork-Familien und Familienverhältnisse „außer der Reihe“ in der Öffentlichkeit Aufmerksamkeit bekommen. [...]


Omg, wie es einfach jedes Mal stimmt.
 
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Der Artikel ist ja klasse. Beste Gehirnakrobatik:
15% queere Beziehungen? Das kommt mir dann doch recht hoch vor. Guckt man sich die verlinkte Statistik dann mal an, sieht man, dass die alle Leute, die "Keine Angaben" gemacht haben, einfach mal mit rein rechnen. Und das sind mehr als die hälfte der behaupteten 15%. Jetzt könnte man ja denken, dass die meisten Heterosexuellen das einfach angeben würden - bis man sich mal anguckt, woher die Daten kommen.
Die Leute die "Keine Angaben" gemacht haben, haben das Feld "Sexualität" auf einer Datingplattform nicht ausgefüllt. Mal davon abgesehen, inwiefern die Daten einer Datingplattform auf die Gesamtbevölkerung übertragbar sind.
 

zimms

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Heterosexualität gehört endlich kriminalisiert! :elefant:
 

Gustavo

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Es sind halt immer irgendwelche kindlichen Kränkungen, die diese Leute anscheinend nie losgelassen haben. Die anderen Kinder haben sich über meinen Akzent lustig gemacht, die anderen Kinder haben sich darüber lustig gemacht wie das Essen gerochen hat das meine Mutter mir für die Schule eingepackt hat, meine Eltern hatten mich nicht doll genug lieb um weiter eine Familie zu bleiben etc. pp.

Und ich sage btw ja gar nicht dass ich nicht glaube dass sich das scheiße anfühlt, gar nicht. Aber als erwachsener Mensch mit einem richtigen Beruf sollte man über sowas halt irgendwann weggekommen sein. Es ist eine Sache für die Afroamerikaner bei mir um die Ecke wenn sie ihre Identität als Minderheit verinnerlicht haben, weil sie bestimmte negative Stereotype halt einfach nie loswerden, ganz egal was sie machen. Aber als Journalistin in ihren Mitzwanzigern beim Anblick einer Möhrenfamilie noch daran zu denken, dass man selbst Scheidungskind ist? Ziemlich enervierend für alle Beteiligten, imho.
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Gerade gesehen, passt gut dazu was hier drüber steht:


Ich bin ja relativ sicher, dass sich das ZDF durchaus Mühe gibt, die Sachen nicht so zu schneiden, dass die Idpol-Seite aussieht als wären sie alles Idioten. Insofern frage ich mich, was sie da an Material nicht verwendet haben, wenn DAS drin geblieben ist. Direkt in den ersten fünf Minuten sagen "Ich würde zu dir nicht in den Friseursalon gehen, weil mir deine Hautfarbe nicht passt" ist schon hart.
 

Gelöschtes Mitglied 160054

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Finde es viel interessanter dass das überhaupt diskutiert wird. Was das ZDF so für diskussionswürdig hält.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Ich glaube die Möglichkeit eine vollends idiotische Position so zu vertreten, dass sie nicht grenzbehindert wirkt, ist halt eher begrenzt. Cultural Appropriation ist halt endlevel Dummheit, da kommt kaum
noch etwas ran, außer vielleicht Leute die leugnen, dass unser Verhalten und Geschlecht AUCH biologisch bedingt ist (von denen es ja angeblich nur ganz wenige gibt).
 
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Vielleicht sind auch einfach alle Leute die das produzieren so tief drin, dass sie gar nicht merken wie dum das auf den Durchschnittsmichel wirkt.
Srsly … ich habe mittlerweile so viele echt dumme Menschen gesehen die trotzdem sowohl beruflichen Erfolg haben als auch ihre Gene erfolgreich weitergegeben haben, dass ich nicht daran zweifle, dass es genügend ausreichend dumme Menschen gibt, dass meine obige Aussage perfectly plausible ist.
 
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Ich bin ja relativ sicher, dass sich das ZDF durchaus Mühe gibt, die Sachen nicht so zu schneiden, dass die Idpol-Seite aussieht als wären sie alles Idioten. Insofern frage ich mich, was sie da an Material nicht verwendet haben, wenn DAS drin geblieben ist. Direkt in den ersten fünf Minuten sagen "Ich würde zu dir nicht in den Friseursalon gehen, weil mir deine Hautfarbe nicht passt" ist schon hart.
Ich habe ja gedacht, dass das ein Scherz sei. Die farbige Frau hat das ja wirklich genau so gesagt :rofl2:
Wenn ich also etwas mag mit dem ich aufgewachsen bin, es aber nicht aus Deutschland kommt, dann habe ich kein Recht das zu machen weil ich damit die anderen, die es machen, abwerte (wenn diese eine unterdrückte Minderheit sind, aber nur dann).
Stringent zu Ende gedacht dürfte der deutsche Bäcker dann auch keine Croissants mehr machen, und ich als Kunde diese nicht mehr kaufen (schließlich gibt es mehr Deutsche als Franzosen und alle machen Witze über Franzosen + 2 Weltkriege und so).
Ich sage es mal so Wertneutral wie möglich: ich kann so eine Position nicht nachvollziehen.
 
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Der Vergleich mit den Indianern und Sklaven war auch super toll. Als ob jeder, der sich zum Karneval oder wo auch immer mal als Indianer verkleidet hat, ausschließlich die Unterdrückung der Indianer durch die Europäer im Kopf hatte. Außerdem wird einfach mal pauschal angenommen, dass es unter deutschen keine Diskriminierung gäbe. Schön schwarz und weiß, wie naiv.
 

Benrath

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Ich habe ja gedacht, dass das ein Scherz sei. Die farbige Frau hat das ja wirklich genau so gesagt :rofl2:
Wenn ich also etwas mag mit dem ich aufgewachsen bin, es aber nicht aus Deutschland kommt, dann habe ich kein Recht das zu machen weil ich damit die anderen, die es machen, abwerte (wenn diese eine unterdrückte Minderheit sind, aber nur dann).
Stringent zu Ende gedacht dürfte der deutsche Bäcker dann auch keine Croissants mehr machen, und ich als Kunde diese nicht mehr kaufen (schließlich gibt es mehr Deutsche als Franzosen und alle machen Witze über Franzosen + 2 Weltkriege und so).
Ich sage es mal so Wertneutral wie möglich: ich kann so eine Position nicht nachvollziehen.

Naja in Fairness wäre das nicht stringent zu ende gedacht. Du dürftest keine Croissants backen, wenn Franzosen in Deutschland immer noch eine strukturelle unterdrückte Minderheit wären. Nicht dass es das so viel besser macht. Es ging ihr aber nicht nur um mehr X als Y oder so.
 
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wie immer stellt sich dann auch die frage: wo liegen die grenzen? wie unterdrückt muss man sein, dass man anderen kram moralisch verbieten kann, der von wieder anderen vor X jahren von nochmal anderen adaptiert und als eigene kultur angeeignet wurde? das ist doch die eigentliche absurdität.
es geht um das recht auf beleidigt sein (begründet oder nicht) und dieses gegenüber leuten die nichts mit dem grund zu tun haben müssen durchsetzen zu dürfen (moralisch).

eigentlich eine gute zusammenfassung der gesellschaftlichen probleme der letzten 10 jahre: viel ichbezogenheit, aufmerksamkeit gewinnt, alle sollen solidarisch mit einem sein, aber niemand will selbst solidarisch mit anderen sein müssen, weswegen man sich beeilt die oppression olympics zu gewinnen.
 

Benrath

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Darüber hinaus, ist es dann so schlimm wenn paar Hansel etwas cultural apropriaten. Ist ja jetzt nicht so, als würde es z.B. in dem Fall einen großen Markt weißer Dreadlock Friseusen geben, da in der Tat wenig PoC zu so einer gehen würden.
Welche Verdrängung soll da sein.
 
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Naja, da Weiße grundsätzlich alles besser können, ist das schon ein Risiko

:troll:
 
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