@Xantos2: Du lehnst dich hier arg weit aus dem Fenster. Meines Wissens gibt es keinen Beleg dafür, dass wir in irgendeiner Form einen linearen Zusammenhang zwischen praktizierter Religion und Gewaltneigung haben. Wie hier schon zig Mal betont: Ihr werft hier wild Religion und Identität durcheinander.
Nur nochmal als Denkanstoß: Viele der Probleme, die ihr bei Muslimen in Deutschland seht, gibt es in deutlich ausgeprägterer Version in den USA bei Schwarzen genauso.
Viele der Probleme, ja. Wir behaupten doch nicht, dass alle Probleme monokausal auf Religion beruhen. Natürlich gibt es rein sozio-ökonomische Faktoren.
Religion kann aber eben ein Verstärker und Nährboden für diese Probleme sein.
Dazu gibt es durchaus Studien, die keineswegs das eindeutige Bild zeichnen "mit Religion hat das alles nichts zu tun". Einige Auszüge:
- "Being certain about one’s moral principles is related to greater support for violent warfare (Shaw et al., 2011). Additionally, religiosity variables moderate this relationship. For example, in those who pray more often, stronger moral certainty is related to greater support for violent warfare. This study also identified that greater moral certainty related to greater support for violent warfare primarily in conflicts that are framed as religious rather than geopolitical."
- "findings in conflict prone African countries suggest that the dominance of one religious group and an overlap between religious and ethnic identities may be two factors that directly contribute to increased risk of armed conflict, without any necessary politicization (Basedau et al., 2011)."
- "This series of studies suggests that scripture and the presentation of God as sanctioning violence may increase aggressive behavior in both religious and secular individuals"
- "“The symbolic and social boundaries of religion (no matter how fluid or porous) mobilize individual and group identity into conflict, and sometimes violence, within and between groups” (2004, p. 291)."
- "Stronger religious identity was related to increased anger in response to threat and greater intentions to engage in confrontation."
Ich bin von folgenden zwei Faktoren überzeugt:
- Bestimmte Religionen führen zu weniger Bildung, mehr Kindern, weniger Gleichstellung zwischen den Geschlechtern. Diese Faktoren wiederum sind direkt relevant als sozio-demographische Faktoren für "mehr Probleme" (u.a. Gewaltkriminalität). Da dann nur auf den Mittelsmann der sozio-demographischen Faktoren zu schauen und die Rolle von Relgiion in der Bildung dieser Faktoren zu ignorieren halte ich für gefährlich.
- Wenn wir zwei Gruppen hätten mit ähnlichen psychischen Problemen und sozio-demographischem Background, dann wird diejenige Gruppe mehr morden und, bei denen eine Hass-Ideologie vorliegt und für entsprechende "Gründe" sorgt, mit denen vorhandene Hemmschwellen überwunden werden können.
Dabei rede ich explizit von Hass-Ideologie. Religionen in ihrer Gänze sind keine reinen Hass-Ideologien -- aber eben Teile davon. Und das in unterschiedlichem Maße. Es gibt Aspekte von Religionen, die sich auch dämpfend auf Aggressionspotential auswirken. Nicht alle Reigionen sind gleich, und die meisten Regionen haben keine super simplen Auswirkungen auf "alle" Gläubigen.
Netto halte ich aber gerade den Islam für hoch problematisch. Einerseits aus den Schriften heraus, andererseits und viel wichtiger aber, aus den tatsächlichen Einstellungen der Gläubigen heraus. Beispiel:
75% der Ägypter halten die Sharia für gottgegeben, 74% wollen sie zum Gesetz des Landes machen. Für ebenfalls 74% soll die Sharia auch für Nichtmuslime gelten. Und von den 74%, die sie zum Gesetz haben wollen, sind fucking 86% dafür, den "Abfall vom Glauben" mit dem Tod bestrafen (also bspw wenn ein jemand in eine muslimische Familie geboren wird und sich dann als Atheist outed).
Das sind einfach so krasse Ansichten, die ich für barbarisch und gemeingefährlich halte. Sie werden nicht nur von einer "kleinen Minderheit" vertreten. Es gibt da keinen Aufschrei anderer muslimischer Länder, dass die Ägypter so denken (diese Haltungen sind auch überall stark verbreitet.)
Da dann davon auszugehen, dass solche krassen Ideologien, bei denen eine Mehrheit letztlich fordert, dass unschuldige Menschen massenhaft ermordet werden, keine Auswirkungen in anderen Bereichen haben -bspw als Auswirkung auf die Mord-Wahrscheinlichkeit von psychisch gestörten Menschen- halte ich schlicht für naiv.
Dafür muss man sich ja nur bspw Proteste in allen möglichen Ländern anschauen, wenn irgendwo ein Mohammed-Cartoon veröffentlicht wird. Da gehen Leute zu zigtausenden auf die Straßen, verbrennen Flaggen, sind offenkundig gewaltbereit (da gibt es dann ja auch oft Tote, auch untereinander). Und da soll man dann glauben, dass diese massive religiöse Psychose keine Wirkung auf Alltagsgewalt im kleinen oder großen habe? Absurd.
Es ist so sinnlos, warum biegst du auf die Ideologie, oder auf Flüchtlinge ab? Ich schildere dir den idealtypischen Fall einer Radikalisierung vor einem Amoklauf, du kommst auf "ungebildete junge Männer" und "Ideologie", beides Faktoren, die nur am Rand vorkommen. Menschen morden, vergewaltigen, diskriminieren und begehen Delikte seit der Urzeit. Du wirst niemals alle vom Täter vorgeschobenen Ursachen (die eher eine Begründung denn eine Ursache im Sinne der Kausalität bilden) entfernen, weil diese vielfältig sind.
Es gibt auch genug Gewalttaten, die wenig bis nichts mit Ideologien zu tun haben. Du bringst diese Tatsache hier aber ein so als ob sie ein Beleg dafür sei, dass Ideologien keine Rolle spielen würden. Deswegen habe ich den Weg zurück genommen zu der Rolle von Ideologien, von der Religionen und damit der Islam eine Untermenge sind.
Flüchtlinge spielen eine Rolle, weil in ihnen in der Praxis eben verschiedene Negativ-Faktoren weit überproportional zusammenkommen:
- Junge Männer
- Ungebildet
- Keine soziale Verwurzelung
- Hass-Ideologie
Warum regt es dich nicht auf, dass der Fall - wie die meisten - offensichtliche Auffälligkeiten hatten, aber das System dahinter handlungsunfähig oder handlungsunwillig war? Kein einziger Mensch hätte sterben müssen, hätte man früh und effizient eingegriffen: Warum lebt ein psychisch labiler Mensch als Flüchtling in einer Obdachlosenunterkunft, wenn er bereits mehrfach auffällig wurde? Seltsamerweise, obwohl es Corona täglich quasi offenlegt, fragt man sich nicht, warum das Gesundheitssystem/politik dafür nichtmal einen Anteil hat. Nur "Einzelfall" als Entschuldigung vs. "der Islam wars". Nervtötend.
Auch das regt mich auf.
Ich bin aber Realist und möchte daher auch in einem derartig imperfekten System, wie wir es haben, die Chance minimieren, dass solche Taten entstehen.
Und da kommen wir dann eben wieder zur Silver Bullet #1 der Prävention: Möglichst wenige Risikogruppen ins Land lassen. Dabei muss man übrigens nicht religiös diskriminieren, weil die Filterung nach "ungebildete junge Männer" oder gar auch nur "ungebildet" (i.S.v. erwartetem Einkommen auf dem dt. Arbeitsmarkt) hinreichend ist.