Deutschland im Vergleich

Gustavo

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Hmmm wieso bringt es den Kunden nix?
Wenn sie Fachverkäufer x das Brot durch schneidet aber 70% in der einen Hälfte sind die der Kunde nicht will soll er dann50% des Brotes zahlen und sein Maul halten?

Dann kriegt aber auch jemand anders 70% eines Brotes zum selben Preis.
 

Gustavo

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Womit einer geschädigt wird.

Dafür wird dann aber auch ein anderer Kunde bevorzugt. Ich finde hauptsächlich wichtig, dass der Verkäufer der Ware keinen Anreiz hat, dich übers Ohr zu hauen, weil der dich leicht schädigen kann. Wenn der Schaden zufällig ist und von dir leicht abgewendet werden könnte, wenn du aufpasst, brauchst du imho keinen so weitreichenden rechtlichen Schutz mehr.
 

Das Schaf

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Dafür wird dann aber auch ein anderer Kunde bevorzugt. Ich finde hauptsächlich wichtig, dass der Verkäufer der Ware keinen Anreiz hat, dich übers Ohr zu hauen, weil der dich leicht schädigen kann. Wenn der Schaden zufällig ist und von dir leicht abgewendet werden könnte, wenn du aufpasst, brauchst du imho keinen so weitreichenden rechtlichen Schutz mehr.
Kunde : Hey du hast mir zu wenig abgeschnitten:
Verkäufer: Nein
Kunde : Wieg doch mal
Verkäufer: Was ist eine Waage?

okay alles cool
 
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Dann lehne ich als Kunde das zu kleine halbe Brot halt ab.

Ist auch so ein absurd illusorisches Szenario, weil es so leicht ist, ein Brot halbwegs korrekt zu halbieren.
 
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Jo ist es auch, und es ist extrem bürokratisch und verdammt nochmal übertrieben, dafür Bußgelder zu verteilen. Letztlich bezahlt ein Kunde etwas mehr für den Grammpreis und der nächste etwas weniger - eine Waage hilft dir ja auch nicht dabei, gerechter zu schneiden. Bist du auch einer von denen, die alle Gurken durchgehen, um die größte zu erwischen? Die werden ja nach Stück bezahlt, da bist du im Zweifel der Dumme, wenn du ne kleinere Gurke schnappst!!!!123
Meine Fresse, es gibt halt gewisse Toleranzen bei Lebensmitteln, wer damit nicht umgehen kann sollte nur eingeschweißte Ware kaufen, dann hast du das Problem nicht.
 
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Keine Ahnung, finde es in erster Linie kurios und habe da viele Fragezeichen. Erstmal frage ich mich welche Bäckrei 2023 keine Waage im Verkaufsraum hat, mir wäre zumindest seit jeher keine bekannt, die sind doch meistens sogar mit der Kasse verbaut? Dann stellt sich mir die Frage, wer das kontrolliert, das Ordnungsamt sehe ich da nicht, eher das Gesundheitsamt oder die Gewerbeaufsicht? Wenn das Teil einer Checkliste war, dann kannste herzlich wenig machen als Kontrolleur.

Verstehe aber natürlich, dass der Bäcker in RLP seine Waage nicht von hinten nach vorn tragen kann, so eine Waage bis 5kg nimmt ja auch viel Platz weg, bzw. sind die Kosten eigentlich nicht tragbar, denn so eine Waage muss ich täglich ersetzen. Aber für Asylunterkünfte und die Rente von Nafris haben wir Geld. Danke Merkel.
Das Ordnungsamt kam mir da nur in den Sinn weil es hier mal die Diskussion gab, dass die nie dahin gehen wo die Bentleys in der dritten Reihe mit Warnblinker stehen, sondern lieber irgendeinem kleinen Hyundai i10 ein Knöllchen verpassen, der mit 4cm Stoßstange im Parkverbot steht. Nachvollziehbar irgendwie, denn in letzterem Fall kriegen sie nicht direkt einen Massenauflauf und Gewaltandrohungen.
 

Celetuiw

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Wie eine echte Zeitung herausgefunden haben will, ist der ganze Kram eine Ente. Beruht wohl auf einem Einzelfall der aufgeblasen wurde. #sommerloch
:rofl: es lebe das Sommerloch, es lebe die Empörungslust.
 
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Also der Bäcker, den ich seit ca. 15 Jahren frequentiere (und der ist auf zig Märkten in der Region. sowie einigen wenigen Filialen) hat selbstverständlich Waagen und wiegt geteilte Brote, sowie diverse leicht unregelmäßig geformte Brötchensorten etc.
was bedeutet das denn praktisch?

kann ich mir das vorstellen wie beim Metzger? also wenn jetzt ein Brot 500g hat und 4.30€ kostet, also nen Kilopreis von 8.60€ hat. Dann teilt er das und dann ist die eine Brothälfte 243 Gramm. Bezahlst Du dann 2.09€ anstatt der 2.15€?
 

Das Schaf

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was bedeutet das denn praktisch?

kann ich mir das vorstellen wie beim Metzger? also wenn jetzt ein Brot 500g hat und 4.30€ kostet, also nen Kilopreis von 8.60€ hat. Dann teilt er das und dann ist die eine Brothälfte 243 Gramm. Bezahlst Du dann 2.09€ anstatt der 2.15€?
Richtig wie beim Metzger, du zahlst einfach per kg.
Ein Laib hat ca 1kg, kostet x € wenn du davon 400g willst/kriegst dann zahlst du halt nur 40%
 
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Verstehe auch nicht wie diese Brotdiskussion entstehen konnte. Echt Sommerloch Deluxe. Der Kram der pro Gewicht verkauft wird, geht auf das Kasse-Waage-Multitool, die Zahl wird eingegeben, das Preisschild bzw. der Kassenzettel kommt raus …

@Xantos2 Auch wenn die Sache an sich traurig und nachvollziehbar ist … was wird in diese 4 Mio gendergerechte IT reingerechnet und was meinen die damit? Das kann so circa alles zwischen "prinzipiell sinnvoller Schulungsaufwand mit Genderanstrich" und "Geldverbrennung für irgendwelche Interessengruppen mit starken Connections zu $entscheidungsträger" sein.
 
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Den Hauptpunkt, den ich daraus mitnehme ist, dass die FDP mal wieder einen riesen Haufen Blödsinn geredet hat; "Digitalisierung" my ass. Es gibt Unternehmen, die mehr Geld in die Digitalisierung stecken als der Bund im Budget hat? Das ist doch albern.
 
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Jetzt lasst unsere Führungseliten doch erstmal ankommen, ist doch alles Neuland.
 
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Den Hauptpunkt, den ich daraus mitnehme ist, dass die FDP mal wieder einen riesen Haufen Blödsinn geredet hat; "Digitalisierung" my ass. Es gibt Unternehmen, die mehr Geld in die Digitalisierung stecken als der Bund im Budget hat? Das ist doch albern.
ahem … das Ministerium, das die Digitalisierungsmittel zusammengestrichen hat ist das SPD-geführte Innenministerium.
 

Benrath

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ahem … das Ministerium, das die Digitalisierungsmittel zusammengestrichen hat ist das SPD-geführte Innenministerium.
Vermutlich auf Druck des BMF und damit der FDP.

Auf der anderen Seite würde mich auch interessieren für was und wie die Gelder genutzt wurden und würden. Zusätzlich wie die Betriebs Kosten der bereits aktiven Systeme gedeckt werden. Das wird noch spannend beim OZG
 
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Klingt für mich wie die üblichen politischen Spielchen, wenn es um Digitalprojekte geht. Die FDP will Digitalisierung, das FDP-geführte Finanzministerium will Einsparungen. Also spart das SPD-Innenministerium die komplette Digitalisierung weg. Sonst macht man es meistens so, dass man so lange die Anforderungen ändert, bis das Budget weg ist.
 

parats'

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Vermutlich auf Druck des BMF und damit der FDP.

Auf der anderen Seite würde mich auch interessieren für was und wie die Gelder genutzt wurden und würden. Zusätzlich wie die Betriebs Kosten der bereits aktiven Systeme gedeckt werden. Das wird noch spannend beim OZG
Das ist der Punkt. Lindner verlangt Sparmaßnahmen und Fancy Naeser kürzt halt.
Man kann das blame game jetzt in beide Richtungen spielen, was imo nicht zielführend ist.
 
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Die deutschen Autokonzerne investieren Milliarden, doch ein Großteil davon fließt ins Ausland, sagt Autoindustrie- Präsidentin Hildegard Müller. Sie sieht die Produktion in Deutschland bedroht – und sogar die Demokratie.

geliefert wie bestellt. das mit der demokratie ist vielleicht ein bisschen dick aufgetragen, aber die autoindustrie wollen wir ja explizit aus deutschland raus haben? oder hab ich an der agenda der letzten jahre was falsch verstanden?

 
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Das Schaf

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geliefert wie bestellt. das mit der demokratie ist vielleicht ein bisschen dick aufgetragen, aber die autoindustrie wollen wir ja explizit aus deutschland raus haben? oder hab ich an der agenda der letzten jahre was falsch verstanden?

Und warum tun sie das?
 
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aber wie gustavo sagte, scheiß auf die Chemieindustrie, wären ja nur peanuts.
Idk. Die Gefahr sehe ich auch aber die Erfahrungen der letzten Jahrzehnte lässt mich zögern. In Deutschland wurde inzwischen so oft mit dem Untergang gedroht, dass es mir inzwischen häufig wie ein kalkuliertes Spiel mit der german Angst vorkommt. Ob nun Mindestlohn, Gasmangel, Spitzensteuersatz etc... stehts droht uns der Systemkollaps. Ob die Industrie wieder nur Leckerlis haben will oder echte Gefahr droht ... Fog of war.
 
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Und warum tun sie das?

emobilität läuft für die deutschen hersteller zumindestens auf dem heimatmarkt nicht richtig an, euro 7 ist technisch sehr auf kante genäht, dazu das übliche, fachkräfte, energiekosten, bürokratie. ob china jetzt das allheilmittel darstellt sei mal dahingestellt, aber usa ist aus deutscher herstellersicht zunehmend interessant. wenn man dort produziert.
 

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emobilität läuft für die deutschen hersteller zumindestens auf dem heimatmarkt nicht richtig an, euro 7 ist technisch sehr auf kante genäht, dazu das übliche, fachkräfte, energiekosten, bürokratie. ob china jetzt das allheilmittel darstellt sei mal dahingestellt, aber usa ist aus deutscher herstellersicht zunehmend interessant. wenn man dort produziert.
Und warum soll das wie bestellt sein?
 
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Naja, "wie bestellt" ist natürlich etwas populistisch.

Aber dass Deutschland sich als Standort für produzierende Industrie verschlechtert, das wird ja bewusst in Kauf genommen. Beispiele Energiepreise & Lohnnebenkosten.
 

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Naja, "wie bestellt" ist natürlich etwas populistisch.

Aber dass Deutschland sich als Standort für produzierende Industrie verschlechtert, das wird ja bewusst in Kauf genommen. Beispiele Energiepreise & Lohnnebenkosten.
Und Lohnnebenkosten gibt's nur in der produzierenden Industrie?
Und was wäre die Lösung für die Energiepreise?
Ich mein kostenloser Strom für die Industrie kann ja wohl keine Lösung sein oder?
 
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Perfekte Lösungen gibt es nicht. Aber zumindest Dinge, die es besser machen würden. Wenn man 15-20 Jahre zurück geht bspw:

Energiepreise: Kein Atomausstieg.

Lohnnebenkosten: Nicht Jahrzehntelang Rentenreform vor sich her schieben. Unternehmen steuerlich entlasten (bspw corp tax auf Niveau von Irland/Niederlande).
 

Das Schaf

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Perfekte Lösungen gibt es nicht. Aber zumindest Dinge, die es besser machen würden. Wenn man 15-20 Jahre zurück geht bspw:

Energiepreise: Kein Atomausstieg.

Lohnnebenkosten: Nicht Jahrzehntelang Rentenreform vor sich her schieben. Unternehmen steuerlich entlasten (bspw corp tax auf Niveau von Irland/Niederlande).
Also quasi bist du dafür dass Unternehmen gar keine Steuern zahlen, so wie in Holland.

Okay.
Und Rest ist ja quasi CDU Schuld :deliver:
 
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Super plan noch mehr Steuer competition to the bottom. Manchmal....
Eben nicht mehr competition to the bottom. Ich hätte kein Problem damit wenn der mindeste Steuersatz in der EU etwas höher wäre.

Die beste Möglichkeit gegen den Wettbewerb über Steuern ist, den gleichen Steuersatz wie andere zu haben - nicht eben deutlich höheren.

@Das Schaf klar ist da auch die CDU Schuld. "Wie bestellt" bezieht sich für mich nicht nur auf die letzten zwei Jahre.
 

Benrath

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Eben nicht mehr competition to the bottom. Ich hätte kein Problem damit wenn der mindeste Steuersatz in der EU etwas höher wäre.

Die beste Möglichkeit gegen den Wettbewerb über Steuern ist, den gleichen Steuersatz wie andere zu haben - nicht eben deutlich höheren.
Wie stellst du dir das vor?
Alle den gleichen Steuersatz wie Mexiko?
Alle den gleichen Satz wie Dänemark?
Oder was ist da dein Ansatz?
Und wie stellst du dir das vor wie das funktioniert?
 
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Die EU legt ja sogar einen mindesten Steuersatz für Unternehmen fest. Das finde ich gut. Den sollte man erhöhen, geht aber eben nicht im Alleingang.

Auch über die EU hinaus ist das ein Weg, um diesen Wettbewerb nach unten zu bekämpfen.

Nur: Solange große Länder wie Deutschland freiwillig der Niederlande, Luxemburg und Irland diesen Wettbewerbsvorteil zugestehen, warum sollten diese einem höheren Mindeststeuersatz zustimmen?

Deswegen würde ich das Spiel mitspielen und mich gleichzeitig für eine Steigerung einsetzen.

Ausgleichen würde ich das mit Steuern, bei denen der Wettbewerb um das Kapital nicht ganz so frei ist, bspw:
  • Entsprechend höhere Kapitalertragssteuer
  • Erbschaftssteuer ohne Ausnahmen
  • Bodenwertsteuer
 

Gustavo

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aber wie gustavo sagte, scheiß auf die Chemieindustrie, wären ja nur peanuts.

Ich frage mich bei solchen Meldungen ja immer, ob es wirklich genug Leute mit Labrador-Gehirn gibt, die "Warnungen der Industrie" noch ernst nehmen, aber offensichtlich ja schon.


€dit:


Ausgleichen würde ich das mit Steuern, bei denen der Wettbewerb um das Kapital nicht ganz so frei ist, bspw:
  • Entsprechend höhere Kapitalertragssteuer
  • Erbschaftssteuer ohne Ausnahmen
  • Bodenwertsteuer

Erstere und zweitere unterliegen ebenfalls einem Steuerwettbewerb. Du machst es dir arg einfach, immer auf die Bodenwertsteuer zu verweisen.
 
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Ich frage mich bei solchen Meldungen ja immer, ob es wirklich genug Leute mit Labrador-Gehirn gibt, die "Warnungen der Industrie" noch ernst nehmen, aber offensichtlich ja schon.

naja. schau dir einfach die elektro-branche im bereich tv an, war mal ein deutsches industrie-schwergewicht, 100.000 arbeitsplätze, glanzvolle namen wie loewe, telefunken oder grundig. muss jetzt keine blaupause sein, aber diverse industrien sind in deutschland defacto ziemlich unter druck. wenn die weg sind, wirds weh tun. maschinenbau läuft die verschiebung von inhaber geführten mittelständlern zu abverkäufen an usa- wie china-lastigen investoren schon seit gut 5-10 jahren auf hochtouren, dann so geschichten wie viessmann oder kuka. in der breite der parallel ablaufenden prozesse darf man schon mal eine augenbraue heben.
 

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naja. schau dir einfach die elektro-branche im bereich tv an, war mal ein deutsches industrie-schwergewicht, 100.000 arbeitsplätze, glanzvolle namen wie loewe, telefunken oder grundig. muss jetzt keine blaupause sein, aber diverse industrien sind in deutschland defacto ziemlich unter druck. wenn die weg sind, wirds weh tun. maschinenbau läuft die verschiebung von inhaber geführten mittelständlern zu abverkäufen an usa- wie china-lastigen investoren schon seit gut 5-10 jahren auf hochtouren, dann so geschichten wie viessmann oder kuka. in der breite der parallel ablaufenden prozesse darf man schon mal eine augenbraue heben.

Ja, darf und vor allem sollte man, gerade wenn es um den Verkauf / die Übernahme / Beteiligung an China und ähnliche Staaten geht, da bin ich tatsächlich voll und ganz bei dir.

Andererseits beschreibst du eine Entwicklung, die zumindest teilweise bis in die 90er zurückgeht und definitiv nicht monokausal ist. Gerade Loewe ist ein gutes Beispiel, das war sicherlich nicht "der" Politik im Kontext der gequoteten Quelle geschuldet. Ich schrub es bereits im AfD-Thread zu Sonneberg, Kronach zählt zu dem Eck dazu. Dort trug der Mauerfall einiges dazu bei, das Eck ist einfach am Arsch der Welt gewesen (und ist es noch). Wegfallende Subventionen der Infrastruktur und ein geöffneter Arbeitsmarkt haben in der Region einige "Schwergewichte" des lokalen Arbeitsmarkt nachhaltig geändert, sowie die Globalisierung und die internationale Öffnung der Märkte, Loewe war nur ein weiteres Stückchen auf dem Weg. Fast die komplette Polster- und Spielzeugindustrie ist weg, von ersteren krebst noch eine handvoll Mini-Firmen rum, letztere hat nur HABA/Jako-o und ausgewählte Kleinstunternehmen überlebt. Die Maschinenbauer und die Kunststoffindustrie vegetiert in einer Art Limbus, in der nichts vor- oder zurückgeht. Das macht betroffen.

Was mich extrem nervt, ist die Schauspielerei der KMU (c), es würde alles machbar sein, wenn man nur weiterhin mit dem alten Stiefel weitermachen dürfte, bzw. es immer externe Bringschulden des Staates Deutschland gäbe, andere Baustellen sind ja nicht da. Der Tenor ist so ein bißchen man sei selbst Schuld. Faktisch herrschten die Arbeitgeber mit Öffnung des EU-Ostraums und später mit "Fern-Ost" mit Angst, denn so konnte man begründen, warum die Löhne nicht steigen dürften. Der Niedriglohnsektor anderer Länder wäre ja so lukrativ, Werke zuerst in der Tschechischen Republik, Slowenien, Ungarn und Polen, später in Indonesien und jetzt China wurden gebaut. Das mit EU-Ost hat eher so mittel geklappt und jetzt ist man der betroffene Pikachu, weil China ein sagenhaftes Problem wird und die Tigerstaaten plötzlich innovativ sind. Es wird halt nur gerufen man sei wichtig, wenn nicht systemkritsich, dann wenigstens lokal ein Hidden-Champion.

Die Transfergesellschaft bei Loewe war recht schnell fertig, als ob die Leute da lange gewartet hätten, gerade alles mit Elektro-* in der Bezeichnung war sofort woanders. Ganz so schlimm scheint's noch nicht zu sein. Auch ein anderes Beispiel dieser Sparte dürfte Göbel sein, mit ihren Vor-Boomer-Hummel-Figuren. Waren so toll, dass die Figuren es bis nach South Park geschafft haben, ändert nichts dran, dass dieses Gelände brach liegt. Manche Produkte überholen sich einfach, das sollte im Kapitalismus ja auch normal sein. Daher stellt sich mir die Frage, ob es überhaupt so wichtig ist diese Zweige und Branchen durchzuschleifen und mehr Geld reinzuwerfen. So lange diese Art von Unternehmen keine eigene, wirkliche Innovation schaffen und sich neu erfinden, definitiv nicht. Die letzten 30 Jahre wurde so viel Geld in diese Zweige gepumpt und es ist immer noch keine Besserung in Sicht, außer halt das Mantra, dass man weiterhin auf die alten Konzepte (sprich Produktion im Ausland, Halten des Niedriglohnbereichs, Innovation irgendwas im Stile <eFuel>) festhält, weil man nichts anderes kennt. Irgendwann sollte man halt einfach aufhören, vor allem weil man auf lange Sicht sicher nicht mit den Niedriglohnländern und Steueroasen konkurrieren kann. Wenn Länder Menschenrechte so groß schreiben wie China, dann hat man wenig Optionen, die können und werden immer billiger sein.

Viel verwerflicher finde ich die Entscheidungen die Solarindustrie zu plätten, die Digitalisierung in den Ämtern ins Unendliche zu verzögern (obwohl das angeblich der FDP ein wichtiges Anliegen wäre), Gesundheits- und Rentensystem nicht grundlegen zu reformieren, sich die Pensionslogik und die Armee der Beamten nicht näher anzuschauen, etc. pp. Und natürlich Andi Scheuer und Hubert Aiwanger zu keulen.
 

Gustavo

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naja. schau dir einfach die elektro-branche im bereich tv an, war mal ein deutsches industrie-schwergewicht, 100.000 arbeitsplätze, glanzvolle namen wie loewe, telefunken oder grundig. muss jetzt keine blaupause sein, aber diverse industrien sind in deutschland defacto ziemlich unter druck. wenn die weg sind, wirds weh tun. maschinenbau läuft die verschiebung von inhaber geführten mittelständlern zu abverkäufen an usa- wie china-lastigen investoren schon seit gut 5-10 jahren auf hochtouren, dann so geschichten wie viessmann oder kuka. in der breite der parallel ablaufenden prozesse darf man schon mal eine augenbraue heben.

Sehr gutes Beispiel: Es gibt keinen Grund, der Produktion von Fernsehern in Deutschland nachzutrauern. Aus irgendeinem Grund ist es in Deutschland immer noch gang und gäbe, mit der Handelstheorie des 17. Jahrhunderts zu argumentieren, nach der wir möglich alles herstellen und dann an andere verkaufen sollten. Mit der durchschnittlichen Tätigkeit bei der Herstellung von Fernsehern lässt sich in Deutschland sowieso kein unsubventionierter Lebensunterhalt bestreiten. Fernseher sollten dort gebaut werden wo der komparative Vorteil am größten ist und das ist mit SICHERHEIT nicht Deutschland (und war es auch schon nicht, als wir noch deutlich mehr Arbeitslose hatten). Es ist für eine hochentwickelte Volkswirtschaft wie Deutschland weder notwendig noch wünschenswert, dass das hier passiert, Fernseher kann man sehr leicht importieren.
Genau dasselbe mit den Strompreisen: Wenn einige sehr energieintensive Produktionsprozesse sich in Deutschland nicht mehr lohnen, dann ist das halt so. Das ist für Deutschland vernachlässigbar, aber dass bei BASF et al. die Krokodilstränen rollen ist natürlich kein Wunder. Man muss allerdings nicht alles glauben, was deren Chefs so in den Diskurs werfen.
 
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Sehr gutes Beispiel: Es gibt keinen Grund, der Produktion von Fernsehern in Deutschland nachzutrauern. Aus irgendeinem Grund ist es in Deutschland immer noch gang und gäbe, mit der Handelstheorie des 17. Jahrhunderts zu argumentieren, nach der wir möglich alles herstellen und dann an andere verkaufen sollten. Mit der durchschnittlichen Tätigkeit bei der Herstellung von Fernsehern lässt sich in Deutschland sowieso kein unsubventionierter Lebensunterhalt bestreiten. Fernseher sollten dort gebaut werden wo der komparative Vorteil am größten ist und das ist mit SICHERHEIT nicht Deutschland (und war es auch schon nicht, als wir noch deutlich mehr Arbeitslose hatten). Es ist für eine hochentwickelte Volkswirtschaft wie Deutschland weder notwendig noch wünschenswert, dass das hier passiert, Fernseher kann man sehr leicht importieren.
Genau dasselbe mit den Strompreisen: Wenn einige sehr energieintensive Produktionsprozesse sich in Deutschland nicht mehr lohnen, dann ist das halt so. Das ist für Deutschland vernachlässigbar, aber dass bei BASF et al. die Krokodilstränen rollen ist natürlich kein Wunder. Man muss allerdings nicht alles glauben, was deren Chefs so in den Diskurs werfen.
Die Situation ist so lange cool, so lange abwandernde Arbeitsplätze durch neue, bessere ersetzt werden, doch genau da wirds doch langsam kritisch. Der Standortvorteil Deutschland ist kein abstraktes Gebilde sondern im Grunde die Summe aus (guter) Infrastruktur + bezahlbarem und gut ausgebildetem Humankapital. Wenn jetzt immer mehr Faktoren bröckeln, dann ist das in Summe doch nicht lapidar wegzuwischen?
Es hat doch Gründe warum Deutschland in Rankings bzgl. des Standorts stets zurückfällt anstatt Plätze gut zu machen und das liegt nicht daran dass wir noch nicht genug Trans-Toiletten aufgestellt haben.

Da passt es ins Bild dass die FAZ heute morgen von einem deutschen Kernfusions-Startup berichtet, dass jetzt in die USA geht, weils hier nicht mehr wirklich voran geht. Das ist doch armselig
 
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