Deutschland im Vergleich

Gustavo

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Interessant wäre gearbeitete Stunden pro Person 18-67

18 bis 67 ist keine Kategorie in der Forschung, meistens kriegst du entweder prime age (25-54) oder alle im OECD-Arbeitsalter (15-64). Wenn du allerdings alle Personen nimmst, nicht nur alle Arbeiter, ist nicht mehr so ganz klar was man misst: Irgendeine Kombination aus Arbeitszeitnormen und Arbeitslosigkeit. Bei "hours worked on the main job" sind wir auch Vorletzter, da sind die Niederländer mit ihrer astronomischen Teilzeitquote noch niedriger als wir.
 

Shihatsu

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Schon recht, aber nicht verheiratete bilden in schlechten Zeiten auch eine Versorgungseinheit im gleichen Sinn. Daher ist die Bessertellung für Verheiratete unangebracht und diskriminierend gegenüber unverheirateten Paaren.
Unabhängig davon ob ich Ehegattensplitting gut oder nicht gut finde (finde ich nicht) ist das hier aber kein Argument: Die Diskriminierung ist hier bewußt und anders herum zu sehen: Ehe soll gefördert werden - dies ist einer der Anreize dafür, Ob man das toll findet oder nicht sei dahingestellt (ich finde es toll), aber es ist halt durchaus Absicht. Da gibt es ja auch noch mehr Dinge, die sich am Ende alle direkt oder indirekt auf §6 GG stützen. Ist also Absicht.
 

parats'

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Schon recht, aber nicht verheiratete bilden in schlechten Zeiten auch eine Versorgungseinheit im gleichen Sinn. Daher ist die Bessertellung für Verheiratete unangebracht und diskriminierend gegenüber unverheirateten Paaren.
Zahlen die eigentlich auch einen Versorgungsausgleich und Trennungsunterhalt? Wir können jetzt gerne die Vorteile und Nachteile von Bedarfsgemeinschaften, Lebensgemeinschaften und Ehen diskutieren. Oder einfach anerkennen, dass der Staat für den Abtritt der Versorgungspflicht in erster Instanz für einen Ausgleich zu sorgen hat. Das dies bei eingetragenen Lebenspartnerschaften nicht zutrifft ist eher skandalös, entfallen doch ähnliche Pflichten auf den Partner.
 
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Jo 18-67 war ein Beispiel. Fände das mit 18-64 ähnlich interessant, oder auch 25-64 falls man die unterschiedlichen Akademiker Quote rausrechnen will.

Halt eine Metrik, bei der mehr rauskommt wenn jemand Teilzeit statt gar nicht arbeitet.

Quasi eine Art pro rata Beschäftigungsquote.
 

Gustavo

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Jo 18-67 war ein Beispiel. Fände das mit 18-64 ähnlich interessant, oder auch 25-64 falls man die unterschiedlichen Akademiker Quote rausrechnen will.

Halt eine Metrik, bei der mehr rauskommt wenn jemand Teilzeit statt gar nicht arbeitet.

Quasi eine Art pro rata Beschäftigungsquote.

Da müsste "average annual hours actually worked per worker" der Frage relativ nah kommen, oder?

 

Celetuiw

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Zahlen die eigentlich auch einen Versorgungsausgleich und Trennungsunterhalt? Wir können jetzt gerne die Vorteile und Nachteile von Bedarfsgemeinschaften, Lebensgemeinschaften und Ehen diskutieren. Oder einfach anerkennen, dass der Staat für den Abtritt der Versorgungspflicht in erster Instanz für einen Ausgleich zu sorgen hat. Das dies bei eingetragenen Lebenspartnerschaften nicht zutrifft ist eher skandalös, entfallen doch ähnliche Pflichten auf den Partner.
Ich bezog mich primär auf die Bedarfagemeinschaften in der Sozialhilfe, dort behandelt der Staat nämlich eklatant ungleich. Du genießt keine Erbschaftsfreibeträge, keine Rentenanansprüche nach dem Tod, keinen Steuervorteil, aber darfst latzen wenn dein Freund/deine Freundin Hilfe braucht. Das ist erstmal völlig daneben. Der Staat zementiert doch mit sowas die Pflicht zum Trauschein. Ich hab auch mehr aus rationalen Gründen geheiratet, der Beziehungsstand hatte damit nix zu tun.
 
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Ehepaare bilden eine Versorgungseinheit. Bedeutet in schlechten Zeiten müssen Eheleute füreinander aufkommen. Der Staat schiebt damit die Fürsorge in erster Instanz auf den Partner und gewährt im Gegenzug steuerliche Vorteile. Die Abschaffung des Splittings führt vor allem dazu, dass Ehepaare die beide einen Verdienst unter 62.810 haben in die Röhre gucken werden. Liegen beide im Spitzensteuersatz und unter 277.826 liegt der Splittingvorteil bei 0€. Man trifft vor allem mittlere Einkommen oder Alleinvesorger.

Davon mal ab: ich würde gerne vor Abschaffung des Splittings die Kompensation sehen. Ich zahle sicherlich nicht noch zusätzlich 10k ESt pro Jahr.
Als Kompensation bekommt ihr ein Flüchtlingsheim für traumatisierte afghanische Jugendliche in euren Kiez :deliver:
 
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Schon recht, aber nicht verheiratete bilden in schlechten Zeiten auch eine Versorgungseinheit im gleichen Sinn. Daher ist die Bessertellung für Verheiratete unangebracht und diskriminierend gegenüber unverheirateten Paaren.

Das höre ich zum ersten Mal. Bekommt jemand in einer nicht eingetragenen Beziehung kein Hartz4, wenn der Partner Einkommen hat?
 

parats'

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Nennt sich Einstandsgemeinschaft.
War afaik auch schon vor dem Bürgergeld so.
 
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Ja, es ist aber afaik rechtlich nicht hundert prozentig geklärt, inwieweit das rechtens ist. Es gab wohl auch schon einzelne Urteile, die dieser Praxis eine Absage erteilt haben, weil nicht verheiratete Partner damit auf einen Anspruch verwiesen werden, der rechtlich nicht durchsetzbar ist. Eigentlich müsste es also reichen, wenn man offiziell erklärt, dass man nicht gedenkt füreinander einzustehen. Ob man damit gegenüber dem Amt Erfolg hat, kA. Aber ich sehe rechtlich tatsächlich nicht, was das Amt tun wollte, wenn man das vor Gericht zieht: Es zählen afaik ja die tatsächlich verfügbaren Mittel, nicht fiktive. Wenn der Partner sagt: Du kriegst aber kein Geld von mir und man keinen Unterhalt einklagen kann, dürfte das Amt ja eigentlich keine Leistungen verwehren, oder?


Ich bin dafür, das Splitting komplett abzuschaffen, auch Kinderfreibeträge. Stattdessen sollte es imo einen Absolutbetrag geben, den man für den Partner und jedes Kind von der Steuerlast in Abzug bringen kann.
Mir erschließt sich nicht, warum Spitzenverdiener mit dem Argument, sie würden dem Staat ja die Versorgung des Ehepartners sparen, deutlich größere Steuervorteile haben sollten, als diese Versorgung kosten würde.
Wer auf großem Fuß leben will, soll das gern tun, aber warum sollte der Staat das überproportional zum Einkommen bezuschussten, was aufgrund der Steuerprogression de facto der Fall ist?
 
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Shihatsu

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Lindner so: Ehegattensplitting abschaffen nicht diese Legislaturperiode! Weil steht nicht im Koalitionsvertrag, duh! Tjoa, FDP, ehrliche Partei, weiß man genau was man kriegt. Wählste Scheiße kriegste Scheiße.
 

parats'

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Ich bin dafür, das Splitting komplett abzuschaffen, auch Kinderfreibeträge. Stattdessen sollte es imo einen Absolutbetrag geben, den man für den Partner und jedes Kind von der Steuerlast in Abzug bringen kann.
Fände ich als Alternative auch interessant, klappt beim AFBG auch super. Allerdings wird ja nie die Gegenseitige besprochen, sondern immer nur die Steuererhöhung.
 
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Exakt!

Ich hätte auch nichts gegen eine aufkommensneutrale Reform, welche spezifisch die Ehe nicht deutlich besser stellt.

Aber es ist damit zu rechnen, dass es einfach eine Steuererhöhung sein soll.
 

Gustavo

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Stehe ich auf dem Schlauch, oder sinkt diese Metrik, wenn Leute in Teilzeit statt gar nicht arbeiten? (Gesetzt der Schnitt liegt über Teilzeit.)

Sorry, ich hatte vergessen dazu zu schreiben dass man den Wert dann mit der Employment Rate multipliziert, um auf per capita statt per worker Zahlen zu kommen. Allerdings ist ein bisschen fragwürdig, was dieser Wert dann widerspiegelt, weil dann die Hauptfaktoren unterschiedliche Dinge messen: Die Frage nach der Stundenzahl ist eher eine Frage der Angebotsseite, währen die Frage nach der Employment Rate sowohl Angebotsseite (Geschlechterfrage) als auch Nachfrageseite (gesamtwirtschaftliche Situation) betrifft.



Exakt!

Ich hätte auch nichts gegen eine aufkommensneutrale Reform, welche spezifisch die Ehe nicht deutlich besser stellt.

Aber es ist damit zu rechnen, dass es einfach eine Steuererhöhung sein soll.

Das ist doch eine sehr künstliche Trennung. Mit dem Steueraufkommen wird ja auch irgendetwas gemacht, "der Staat" fährt davon ja nicht in den Urlaub.
 
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Here we go .. auch eine lustige Auswirkung der ganzen Elterngelddebatte: es gibt jetzt Artikel zu Tipps und Tricks wie man doch noch unter die Schwelle kommt. Ich zweifle kaum daran, dass die ganze kommende Beratungsbeschäftigung mit dem Thema sowie die bereits geschehene Debatte dazu führt, dass der Nettowohlfahrtseffekt dieses Vorschlags negativ ist :rolleyes:

Ich wäre genau deswegen echt für eine deutlich einfachere Regelung. Allein diese Artikel und die Umständlichkeit unseres Steuerwesens .. holy shit
 
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Artikel nicht geklickt, aber allein dass die Steuerklasse, die man im Bezugszeitraum mehrheitlich hatte, für das Elterngeld relevant ist, war schon immer ne Schnapsidee, bei der man sich fragt, welcher Horst sich sowas ausdenkt.
Es sollte eigentlich ein No-Brainer sein, dass man Transferleistungen so wenig wie möglich durch Gestaltung optimieren kann.
 
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"Wenn die Pläne so bleiben, überlege ich, für ein paar Monate in Teilzeit zu gehen, um wieder unter die Schwelle zu rutschen“, sagt er. „Dann gewährt mir aber mein Arbeitgeber vermutlich nicht auch noch die Elternzeit, und dann muss meine Frau die ganze Zeit zu Hause bleiben. Das wollen wir eigentlich nicht.“
Der Arbeitgeber hat die Elternzeit zur Kenntnis zu nehmen und kann einen gottverdammten Scheißdreck dagegen tun:

Was ist Elternzeit?​


Elternzeit ist eine unbezahlte Auszeit vom Berufsleben für Mütter und Väter, die ihr Kind selbst betreuen und erziehen. Als Arbeitnehmerin oder Arbeitnehmer können Sie Elternzeit von Ihrem Arbeitgeber verlangen. Während der Elternzeit muss Ihr Arbeitgeber Sie pro Kind bis zu 3 Jahre von der Arbeit freistellen. In dieser Zeit müssen Sie nicht arbeiten und erhalten keinen Lohn. Zum Ausgleich können Sie zum Beispiel Elterngeld beantragen.
Quelle: https://familienportal.de/familienp...gen/elternzeit/faq/was-ist-elternzeit--124702

Davon ab ob das nun fair ist oder nicht, werden hier mal wieder ein paar richtig dicke Krokodilstränchen vergossen. Germany's next top sozialer Härtefall :ugly2:
 
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Grafik zur USA vs Eurozone Entwicklung, die kürzlich Thema war.
 

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Grafik zur USA vs Eurozone Entwicklung, die kürzlich Thema war.


Die Grafik ist ein guter Lackmustest dafür, ob man ein elementares Verständnis für Makro hat. Wer die Grafik sieht und denkt "wow, krass" und nicht "wow, irgendwas daran muss eine Verzerrung sein" hat ziemlich offensichtlich keins. Zahlen für Real GDP sind ca. 28% für die USA und 15% für Europa.

Der ganze Artikel ist im Übrigen relativ banane: https://jabberwocking.com/no-europe-hasnt-been-pauperized/
 
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Seit dieser Woche hatten Bäckereifilialen in der Pfalz keine halbierten Brote mehr verkauft, was bei Kunden zu Verwunderung und Ärger geführt hatte. Hintergrund waren nach Informationen dieser Zeitung Bußgeldbescheide in dreistelliger Höhe pro Fall eines durchgeschnittenen Brots für Bäckereien, die diese Brote verkauft hatten. Nach dem deutschen Eichgesetz muss Brot vor dem Verkauf gewogen werden, was in der Regel bei der Produktion geschieht. Wenn das Brot in der Filiale durchgeschnitten und dann nicht mehr gewogen wird, ist das ein Verstoß gegen das Gesetz. Brötchen und Backwaren bis 250 Gramm sind von der Wiegepflicht ausgenommen. Das Landesamt mit Sitz in Bad Kreuznach hat, wie die Behörde gegenüber dieser Zeitung einräumte, verdeckt Käufe von halbierten Broten getätigt und Verstöße dann geahndet.

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im prinzip alles was man über deutschland 2023 wissen muss.

 

Das Schaf

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im prinzip alles was man über deutschland 2023 wissen muss.

Ja man hätte auch einfach das Brot danach wiegen können um dem zu entgehen.
Aber lieber auf Bürokratie schimpfen :deliver:

PS: es gibt viel sinnlosere Beschränkungen als das
 

Celetuiw

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im prinzip alles was man über deutschland 2023 wissen muss.

Wieso ist doch sehr sehr gut? Kann mal jmd den Elan der Amtsmitarbeiter loben die extra früh anfangen um verdeckt geschnittene Brötchen zu kaufen :elefant:
 
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Ja man hätte auch einfach das Brot danach wiegen können um dem zu entgehen.
Aber lieber auf Bürokratie schimpfen :deliver:

PS: es gibt viel sinnlosere Beschränkungen als das
Lol seriously?

Erstens: eine Bäckerei hat keine Waage im Verkaufsraum


Zweitens: Dass Gesetz mag man rechtfertigen können. Aber aktive Kontrollen? Bei halbierten Broten, wo der realistische worst case ist das ein Kunde zu Gunsten des anderen benachteiligt wird?

Absolut ist das ein hervorragendes Beispiel für überbordende Bürokratie und mangelnden Pragmatismus. Um nicht zu sagen: HuSo, wer das so entscheidet.
 
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Lol seriously?

Erstens: eine Bäckerei hat keine Waage im Verkaufsraum
Also der Bäcker, den ich seit ca. 15 Jahren frequentiere (und der ist auf zig Märkten in der Region. sowie einigen wenigen Filialen) hat selbstverständlich Waagen und wiegt geteilte Brote, sowie diverse leicht unregelmäßig geformte Brötchensorten etc.
 

Das Schaf

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Lol seriously?

Erstens: eine Bäckerei hat keine Waage im Verkaufsraum


Zweitens: Dass Gesetz mag man rechtfertigen können. Aber aktive Kontrollen? Bei halbierten Broten, wo der realistische worst case ist das ein Kunde zu Gunsten des anderen benachteiligt wird?

Absolut ist das ein hervorragendes Beispiel für überbordende Bürokratie und mangelnden Pragmatismus. Um nicht zu sagen: HuSo, wer das so entscheidet.
Yo richtige husos die leute, die sich an Gesetze halten. Einhaltung von Gesetzen kontrollieren wo kommen wir denn da hin???????
 
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Gustavo

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Yo richtige husos die letzte, die sich an Gesetze halten. Einhaltung von Gesetzen kontrollieren wo kommen wir denn da hin???????

Na ja, das Gesetz an sich verstehe ich schon. So albern solche Sachen klingen, wenn man sie ausformuliert, aber es ist imho richtig, darauf zu achten dass der Kunde nicht übervorteilt wird auch wenn er nicht mit Argusaugen auf alles schaut, was er so kauft. Der Teil des Gesetzes ist afaik dafür da, dass Bäckereien keine "1000g Brote" auszeichnen die dann alle nur 900 Gramm wiegen. Aber dafür wird ja schon gesorgt, wenn vorher gewogen wird und wie Xantos sagt ist dann das schlimmste, was dir passieren kann, dass du von dem 1000 Gramm Brot, das korrekt abgewogen war, 40% oder so bekommst und der andere Kunde bekommt 60%. Die Bäckerei macht damit aber keinen Gewinn, insofern hat sie keinen Anreiz ihre Kunden übers Kreuz zu legen, insofern sehe ich auch nicht warum man das extra kontrollieren muss.
 
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Der Punkt ist doch weniger die Regel und die Begründung, als vielmehr, dass hier relevante Kontrollkapazitäten für echt kleine Probleme aufgewendet werden sowie (offenbar?) Bußgelder für Formalitätenprobleme verschickt werden. Das mag alles vollkommen korrekt sein, fühlt sich aber ungerecht an wenn man im täglichen Leben auf einem normalen Weg durch z.B. die Innenstadt an mehreren Beispielen für gravierendere Probleme vorbeikommt, die nicht verfolgt werden, bei denen aber größeres Konfliktpotential besteht. Der Vorwurf scheint mir nachvollziehbar zu sein: "Die ziehen den Schwanz ein und verfolgen lieber irgendwelche Randprobleme und lassen diejenigen die schwieriger zu verfolgen sind bzw. sich wehren könnten gewähren."
Wobei ich die Menschen an der Front, z.B. vom Ordnungsamt, da in Schutz nehmen wollen würde, da die da kaum Möglichkeiten zum Entscheiden haben.
 

GeckoVOD

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Keine Ahnung, finde es in erster Linie kurios und habe da viele Fragezeichen. Erstmal frage ich mich welche Bäckrei 2023 keine Waage im Verkaufsraum hat, mir wäre zumindest seit jeher keine bekannt, die sind doch meistens sogar mit der Kasse verbaut? Dann stellt sich mir die Frage, wer das kontrolliert, das Ordnungsamt sehe ich da nicht, eher das Gesundheitsamt oder die Gewerbeaufsicht? Wenn das Teil einer Checkliste war, dann kannste herzlich wenig machen als Kontrolleur.

Verstehe aber natürlich, dass der Bäcker in RLP seine Waage nicht von hinten nach vorn tragen kann, so eine Waage bis 5kg nimmt ja auch viel Platz weg, bzw. sind die Kosten eigentlich nicht tragbar, denn so eine Waage muss ich täglich ersetzen. Aber für Asylunterkünfte und die Rente von Nafris haben wir Geld. Danke Merkel.
 
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Eben, habe auch sofort an diese Kassen mit integrierter Waage gedacht, stehen wirklich an jeder Fisch- und Fleischtheke. Wie die Verbreitung bei Bäckern aussieht, weiß ich spontan nicht, aber Hexenwerk wäre das wirklich nicht.

Aber die Bäcker gehen lieber den leichten und bockigen Weg und berauben der Kundschaft einer Option. Und wundern sich dann, dass die Leute lieber Brot im Aldi kaufen, obwohl es da doch gar keinen Service gibt?! :eagle:
 
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Gehts hier um 500g Brote die nochmal halbiert werden oder ist die Bäckerei zu faul was unter 1 Kg zu backen?
Klar ists im Endeffekt lächerlich in dem Fall, aber ich hab noch nie wo "halbe Brote" zum Verkauf gesehen?
 
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Lol, genau. Der "bockige" Bäcker mit niedrigen Margen ist das Problem, weil er seinen Verkaufswagen für den Markt nicht mit neuen Kassen und Waagenfunktion ausstatten will für eine Regel, die etwas regelt, was de facto für niemanden ein Problem ist.

Ich habe oft halbe Brote am Markt gekauft und gewogen wurde da nie etwas. Würde auch nur Zeit kosten, wer würde sowas ernsthaft wollen?

Aber typisch hier die Verteidigung absurder Bürokratie auf die Leier "ach der reiche Bäcker kann sich doch Waagen hinstellen, wo ist das Problem?"

Ein Freund, dem ich das geschickt hatte, hat es gut formuliert:

"Das ärgert man sich echt, dass man für so nen Scheiss Zeit hat, aber ne Baugenehmigung 12 Monate + braucht, oder wie in Köln die Genehmigung der Aussengastro 16! Monate. Aber dem kleinen Bäckersepp und den Kunden auf den Sack gehen - unfassbar"
 

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Aha, du meinst also den Markt im Sinne eines tatsächlichen Wochenmarktes. kA, auch da hab ich die Waagen schon gesehen, hatte selbst Nachbarn, die auf dem Markt Lebensmittel verkauft haben. Ist jetzt tatsächlich kein großer Aufriss. Kann aber natürlich den Äpfel und Birnenvergleich mitgehen und die Behörden zusammenwürfeln und Brotverkauf mit Baugenehmigungen vergleichen. Irgendwo dadrin hast du einen Punkt, sogar einen wichtigen, aber ernsthaft - die Bäcker auf dem Wochenmarkt, die ihr Problem eigenständig und mit geringem Aufwand lösen können?
 
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Natürlich war es komplett unnötig, diese Verordnung überhaupt systematisch zu überprüfen und mit Bußgeldern zu ahnden.

Aber auf die Forderung "ihr sollt halbe Brote wiegen" mit "lol, kein Bock, gibt's halt keine halben Brote mehr. Fuck auf die Kunden" zu reagieren, steht genauso sinnbildlich für Deutschland.
 
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Ach systematisch für Deutschland sehe ich diese Überprüfung weniger, sondern eher das Simplifizieren des Ergebnisses, sinnbildlich hier an dem Sonderfall Kleinbäcker auf dem Wochenmarkt. Deswegen schrieb ich ja, dass sich hier mehr Fragen eröffnen, warum das Problem überhaupt aufgetreten ist, angefangen mit dem Hintergrund der Norm des Messamtes. Mit Sicherheit gibt es dafür einen Grund, der sich hier nicht zwingend auf den ersten Blick erschließen muss. Eventuell hat der Grund damit etwas zu tun, dass eine vergleichbare Sonderkonstellation adressiert worden ist. Danach stellt sich die Frage, ob die Kontrolle - die wahrscheinlich von einem anderen Amt durchgeführt wird - "systematisch" die Bäcker betrifft, oder bei einem 0815-Check im Rahmen der Gesundheits- oder Gewerbeaufsichtsprüfung offenkundig wurde, wei sie ein Test-Item von vielen war und jetzt indirekt systematische Auswirkungen für den Kleinhandwerker mit Sondervetrieb und veraltetem Equipment zu tun hat. Resultat ist ein Schwarz-Weiß-Urteil und eine Spaltung, pro- oder kontra Bäcker.

Primär ist das sinnfrei und ärgerlich für den betroffenen Bäcker, wahr ist aber auch, dass die Lösung relativ kostengünstig und unkompliziert machbar wäre. Kontrafaktisch hat das 400g vs. 600g Brot für den Verbraucher ähnliche Effekte für den Bäcker, der jetzt wiegen muss. Wie viel mehr oder weniger würde er denn mit Waage durchführen? So signifikant viel, dass er dicht macht? W(a)age ich zu bezweifeln. Daran verendet jetzt sicherlich die BRD GmbH.
 

Gustavo

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Wie gesagt: Das Problem ist, dass es Aufwand ist, der dem Kunden nichts bringt. Der Bäcker ist ja nicht gezwungen, zwei halbe Brote zu jeweils 50% des Preises anzubieten, den er für ein ganzes Brot aufruft. Insofern ist es die normalste Sache der Welt, dass jemand halt weniger zahlt, wenn er mehr (ein ganzes Brot) abnimmt.
 
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Gehts hier um 500g Brote die nochmal halbiert werden oder ist die Bäckerei zu faul was unter 1 Kg zu backen?
Klar ists im Endeffekt lächerlich in dem Fall, aber ich hab noch nie wo "halbe Brote" zum Verkauf gesehen?
Ich kauf eigentlich immer n halbes Brot, weil das für eine Person reicht und ich lieber zeitnah neues frisches Brot kaufe als 3 Tage später altes zu futtern. Meine Bäckerei macht das übrigens mit ihrer Schneidemaschine, die kann man wohl auf halbes Brot einstellen und den Rest lässt er dann auch ganz. Ne Waage haben die aber auch, weil manche auch gern ihr Brot scheibenweise kaufen (gibt's bei so riesen 3 kg Broten als Option).
Ansonsten Raute an Stirling: Ich finde alle Beteiligten in dieser Geschichte bescheuert. Danke Merkel!
 

Das Schaf

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Hmmm wieso bringt es den Kunden nix?
Wenn sie Fachverkäufer x das Brot durch schneidet aber 70% in der einen Hälfte sind die der Kunde nicht will soll er dann50% des Brotes zahlen und sein Maul halten?
 
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