Man bekommt schon so Kettensägen-Vibes.
Was passiert eigentlich, wenn man solche Berichtspflichten nicht erfüllt? Wer prüft überhaupt, ob und wie gründlich man prüft?
Mal in etwas länger, es ist die Antwort auf XantoS' Frage aus dem Wahl-o-mat-Seitenstrang. Die ESG-Pflicht, denn das sollte gemeint sein, wurde mir erklärt und ist die gleiche Diskussion wie damals die DSGVO. Die Pflicht ergibt sich aus der EU-Taxonomie (im Artikel halbgar angerissen). Grundsätzlich soll bei der Vergabe von Krediten / Fördermittel an Unternehmen geprüft werden, ob die Ziele der Investition nachhaltig sind. Die Nachhaltigkeit definiert sich aus den "17 Zielen" (auch angerissen), über die berichtet werden sollen. Da geht es um größere Summen an größere Unternehmen, ergo ist die Pflicht auch meist an die gerichtet, die es sich leisten können sollten. Indirekt trifft es aber auch Unternehmen in der Kette, von denen in Zukunft Auskünfte des beauftragten Unternehmens erwartet werden. In meinen Augen wieder mal ein sinnvolles Ziel, das wahrscheinlich maximal kompliziert umgesetzt wird. Solche Akte legen eher den Finger in die Wunde, insofern offensichtlich wird, was man in der Vergangenheit schon schludrig gemacht hat und jetzt geschockt ist, weil's einem auf die Füße fällt.
Allerdings muss man sagen (#
@tic0r ), dass es explizit das dümmste Gejammer allerzeiten ist, zumindest im Artikel. Man muss nicht über alle Sparten berichten, es langt ein Fokus, vma. auf die CO2-Bilanz des Unternehmens. Unsere Unternehmensmutter muss bspw. nicht über Menschenrechte berichten, weil nicht zutreffend, weil keine Leistungen aus Drittstaaten anfallen. Man muss nichtmal akute Maßnahmen planen, sondern nur darstellen, wie die alte Kennzahl durch die Investition verbessert wird. Und selbst die Kennzahlen kann (muss) man ab irgendeinem Punkt pauschalisieren, als ob er jetzt jeden Handbohrer mit einem MHD versehen müsste, oder niemand in dem Werk einschätzen könnte, ab wann die Produkte ihre Lebensdauer überschreiten.
Ja, geht. Die paar Seiten sind btw nichts im Vergleich zu dem, was sowieso bei solchen Nummern anfällt: Alleine die Prüfung von DE-Minimis-Klauseln ist aufwändiger. Wenn ich dann noch Masch-Bauer höre, die sich über so was beschweren, wenn sie sich EIGENSTÄNDIG zu sowas wie TISAX zertifizieren lassen, dann gute Nacht.
Am besten gefällt mir, dass sie das auf einmal mit ganz anderen Bereichen vermengen und zwar die der TÜV-Prüfung der Fahrzeugflotte. Und sich da dann nochmal behindert anstellen.
ESG ist so ein Thema, über das man seitenlang ranten kann, sogar berechtigt. Aber nicht in dieser Art der Details. Die Alternative ist, dass man sich hinstellt und so tut, als ob es keinen Grund für so ein Vorhaben oder die Taxonomie gäbe. Es ist ja nicht so, als ob wir in Zukunft weiter Vorfälle wie das Ahrtal ignorieren sollten, kommt sicher nie wieder vor und die Globalisierung dreht sich auch rückwärts, da uns jetzt Russland, China und die USA bald nur noch knuddeln, loben und mit Honig & Milch füttern.
Mir ging es aber tatsächlich um die zitierten Anekdoten. LdN hatte neulich was, das in dieselbe Kerbe schlug - ich sag nur: Leiterbeauftragter (nicht Leitung: Leiter, worauf man klettert).
Das ist wiederum wahlweise Arbeitsschutz oder Betreiberverantwortung im Gebäudebetrieb. Wir und unsere Unternehmensschwester prüfen so was, man soll es nicht glauben, aber Leiter (nicht Leitung: Leiter, worauf man klettert) sind lustigerweise so was, von denen Leute gerne mal runterfallen, weil diese entweder nicht genutzt werden (sondern was auch immer da steht), oder so verschmiert sind, dass Personen "nur mal eben hochkraxeln". Pro Unternehmen haben wir mindestens drei Schadensfälle pro Jahr, dann hast du aber gleich so was wie Bänderrisse oder ähnliches. Menschen tun halt Menschensachen, wenn sie nicht dauernd drauf hingewiesen werden, ich verurteile das nichtmal und mache privat auch so dumme Stunts wider besseren Willens, ob der Faulheit.
Wie
@tic0r aber sagte, das nimmt kaum Zeit in Anspruch, sondern ergibt sich aus der Mengenlage an Prüfungen, die wöchentlich, monatlich oder sonstig getaktet erfolgen. Ist auch sinnvoll, weil es Schäden gut vorbeugt. Selbst so etwas popliges wie eine kaputte Regenrinne oder ein verstopfter Abfluss im Außenbereich können die Substanz schnell und erheblich schädigen. Geprüft wird das übrigens sehr penibel, sobald ein Vorfall da ist. Sei es die Versicherung bei Arbeitsunfällen oder eben die Staatsanwaltschaft, sobald Personenschäden (auch nur potenzielle) entstehen. Ganz im ernst, so wie du im Generellen auftrittst, wärst du der Erste, wenn in deiner Kita dein Kind eine Platzwunde hätte, weil es über ein Loch in der Zufahrt gestolpert ist, die nicht sofort behoben worden wurde.