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@Gustavo und alle die sich für den Arbeitsmarkt interessieren. Enzo Weber sagt: Weniger Sanktionen war echt nicht so die beste Idee. (Quelle: Internet)
Bisserl detaillierter: Gerade bei denen, bei denen die Sanktionen möglich gewesen wäre, war der Effekt wohl am Größten.
FAZ Artikel dazu --> https://archive.ph/UtTe4
Originalquelle --> https://www.linkedin.com/pulse/b%25C3%25BCrgergeld-sanktionsmoratorium-wirtschaftsabschwung-verl%25C3%25A4ngert-weber-olsgf/
Bisserl detaillierter: Gerade bei denen, bei denen die Sanktionen möglich gewesen wäre, war der Effekt wohl am Größten.
FAZ Artikel dazu --> https://archive.ph/UtTe4
Originalquelle --> https://www.linkedin.com/pulse/b%25C3%25BCrgergeld-sanktionsmoratorium-wirtschaftsabschwung-verl%25C3%25A4ngert-weber-olsgf/
[…]
Man kann daraus schlussfolgern, dass eine weitgehende Aussetzung der Sanktionen das sinnvolle Maß unterschreitet und zu längerer Arbeitslosigkeit führt. Der Moratoriumseffekt bedeutet, dass sieben von hundert Jobaufnahmen, die zuvor in einem Monat stattgefunden hätten, danach nicht mehr zustande kamen. Das liegt in einer spürbaren und kritischen Größenordnung. In der Tat zeigen mikrodatenbasierte Forschungsergebnisse, dass Sanktionen die Wahrscheinlichkeit einer Arbeitsaufnahme erhöhen. Bei dem hier gemessenen Moratoriumseffekt geht es dabei nicht nur um die Sanktionierten selbst, denn eine geringere Jobaufnahmewahrscheinlichkeit in rund 20.000 Fällen (der Rückgang in der zweiten Graphik) fällt im Aggregat nicht so stark ins Gewicht. Vielmehr zeigt sich auch, dass bereits die Möglichkeit einer Sanktion Verhalten beeinflusst.
Auch einige Regelungen im Bürgergeld bergen Risiken, die Arbeitsaufnahme zu verringern. Die Evidenz dafür, dass diese eingetreten sind, ist allerdings begrenzt. Angesichts der zunehmenden Verfestigung von Arbeitslosigkeit ist es aber wichtig, die Jobchancen wieder zu erhöhen. Andererseits kommt es mit steigendem Druck – etwa durch scharfe Sanktionen – aber auch dazu, dass Personen häufiger Jobs mit wenig Perspektive und geringer Bezahlung annehmen oder sich bei starken Eingriffen in die Lebensverhältnisse ganz von der Jobvermittlung abwenden.
Das Bürgergeld sollte deshalb in eine Richtung weiterentwickelt werden, die mehr Jobaufnahmen mit dem sinnvollen Fokus auf Qualifizierung und berufliche Entwicklung verbindet.
Dabei sollte „das richtige Maß“ im Fokus stehen. Dazu können folgende Punkte gehören:
Man kann daraus schlussfolgern, dass eine weitgehende Aussetzung der Sanktionen das sinnvolle Maß unterschreitet und zu längerer Arbeitslosigkeit führt. Der Moratoriumseffekt bedeutet, dass sieben von hundert Jobaufnahmen, die zuvor in einem Monat stattgefunden hätten, danach nicht mehr zustande kamen. Das liegt in einer spürbaren und kritischen Größenordnung. In der Tat zeigen mikrodatenbasierte Forschungsergebnisse, dass Sanktionen die Wahrscheinlichkeit einer Arbeitsaufnahme erhöhen. Bei dem hier gemessenen Moratoriumseffekt geht es dabei nicht nur um die Sanktionierten selbst, denn eine geringere Jobaufnahmewahrscheinlichkeit in rund 20.000 Fällen (der Rückgang in der zweiten Graphik) fällt im Aggregat nicht so stark ins Gewicht. Vielmehr zeigt sich auch, dass bereits die Möglichkeit einer Sanktion Verhalten beeinflusst.
Auch einige Regelungen im Bürgergeld bergen Risiken, die Arbeitsaufnahme zu verringern. Die Evidenz dafür, dass diese eingetreten sind, ist allerdings begrenzt. Angesichts der zunehmenden Verfestigung von Arbeitslosigkeit ist es aber wichtig, die Jobchancen wieder zu erhöhen. Andererseits kommt es mit steigendem Druck – etwa durch scharfe Sanktionen – aber auch dazu, dass Personen häufiger Jobs mit wenig Perspektive und geringer Bezahlung annehmen oder sich bei starken Eingriffen in die Lebensverhältnisse ganz von der Jobvermittlung abwenden.
Das Bürgergeld sollte deshalb in eine Richtung weiterentwickelt werden, die mehr Jobaufnahmen mit dem sinnvollen Fokus auf Qualifizierung und berufliche Entwicklung verbindet.
Dabei sollte „das richtige Maß“ im Fokus stehen. Dazu können folgende Punkte gehören:
- Die Regelsätze im Bürgergeld nicht mehr überproportional, dafür aber aktueller, an die Inflation anpassen.
- Finanziell bessere und kontinuierliche Anreize für das Ausweiten von Jobs bieten und mit einer Anschubhilfe zusätzlich unterstützen.
- Möglichkeiten früherer und längerer – statt höherer – Sanktionen mit jederzeitiger Aufhebungsmöglichkeit schaffen.
- Investieren in individuelle Betreuung, Vermittlung und Qualifizierung. Denn neben Anreizen spielen persönliche Faktoren die zentrale Rolle bei der Beendigung von Arbeitslosigkeit.