Na die contact tracer werden doch zwangsläufig Informationen bekommen, wo die Risikokontakte stattgefunden haben. Daraus müsste man doch zumindest gewisse Schlüsse ziehen können, wo Leute sich anstecken.
Meinst du damit die Gesundheitsämter? Träum weiter, die Ämter waren zu Beginn der Pandemie unterbesetzt und hatten keine Standards der Erfassung für solche Verfahren. Also weder beim tatsächlichen Workflow, noch bei der Datenerfassung und Weitergabe. Regional wurden hier die angehenden Justizfachwirte und einige 0815-Soldaten eingesetzt, die auch eher herumwursteln. Jedes Amt hat da erfahrungsgemäß unterschiedliche Strukturen eingeführt.
Wieder Nahbereichsempirie, wie schon geschrieben: "Einfach" sind vor allem Alters- und Pflegeheime, sowie Krankenhäuser in der Nachverfolgung, weil dort schnell Cluster entstehen. Beim Rest werden keine großartigen Kategorien mehr zusammengefasst / tiefgreifend analysiert und teilweise wird auch wissentlich ignoriert, weil es personell auch nicht mehr umsetzbar wäre >2 Tagesräume nachzutelefonieren. Mit bischen Glück erwischt man die ein- oder andere Schule / KiTa, das war's aber auch, mal einen Betrieb zu erwischen ist eine Seltenheit.
Nochmal: Es ist ja nicht so, dass die Leute bereitwillig alle Kontakte weitergeben, oder die große Zahl der Betriebe aus Eigenmotivation ihre Mitarbeiter meldet - erlebte da 2020 eher das komplette Gegenteil, da wird gefragt, ob man sich denn melden muss, oder ob man business as usual fahren kann.
Wenn du wieder ein Argument für Versagen der Politik willst: Die Koordination bei der Nachverfolgung und Transparenzschaffung wäre ein solches. Da wurde nichts wirklich versucht, sondern die Entscheidungshoheit lange von A nach B nach C und den weiten Weg zurück gewälzt. Große Wunder hätte ich mir nicht erwartet, aber mal ein Fokus aufs Wesentliche wäre schön gewesen, statt irgendwelche Nebenschauplätze zu stilisieren. Ich rede hier wirklich über einfache Dinge, wie eine klare Informationskette, wer für was zuständig ist. Das gibt's so in der Realität meist nicht.
Weiteres (total)Versagen sehe ich beim Wirtschaftsministerium. Lieber mal ein Jahr Kaffee mit den Arbeitgeberverbänden und der Lobby schlürfen, als sich die Finger eventuell verbrennen oder tatsächlich Hilfen für die kleineren Unternehmer bieten. Geht auch anders, sieht man bei der Bundeagentur für Arbeit. Auch hier wieder der Hinweis auf Informationsfluss und Koordination - erfolgt einfach kaum, interessiert auch in Altmaiers Lobbybude scheinbar keinen.
Weißt du das oder nimmst du das einfach nur an weil es dir grade passt? Die Grafik spricht auf jeden Fall nicht für wenig Variation.
Zwischen den Maßnahmen. Meist wird der komplette Einzelhandel inkl. Dienstleistungen abgeschaltet, aber nicht die verschiedenen Sparten zeitweise versetzt. Deswegen ist ein mehr oder weniger ein Block in der Grafik, auch wenn die Studie etwas im Text differenziert. Das meinte er mit zu wenig Variation, da keine Detailtiefe möglich ist.
Find die Studie jetzt tatsächlich auch nicht unbedingt erhellend, bzw. zweifle ich etwas an, ob die Effekte tatsächlich so toll sind wie dargestellt.
Die These dürfte sich dann aber ziemlich schwer damit tun zu erklären, warum dann ausgerecht "Leisure and entertainment venues" einen ziemlich geringen Effekt haben. Zum shoppen treff ich mich also mit wem, ins Theater geh ich dann aber allein? Klingt mir nicht sehr überzeugend.
Denke mal eher der Weg zu / zwischen den Geschäften und Dienstleistern ist problematischer als das Shoppen oder wasauchimmer. Es werden ja auch Zeiträume ohne Maskenpflicht außen betrachtet und dort steigen die Kontakte enorm, sowie halbgar kontrollierte Maskenpflicht im ÖPNV.
Bei Theater & co. gehe ich mal von Anreise abseits der üblen Stoßzeiten aus. Ob das Sinn ergibt, kA.