Folgende Situation:
Ein Bekannter hat seit einigen Jahren einen GdB 30 mit Gleichstellung auf GdB 50 wegen diverser chronischer Erkrankungen. Nachdem derjenige die Gleichstellung bekommen hat, hatte er noch einen schweren Herzinfarkt, hat danach aber noch keine Prüfung auf eine Erhöhung des GdB machen lassen. Gearbeitet wird in einem Supermarkt, dem Arbeitgeber ist der GdB bekannt, aber den scheint das ganze nicht zu interessieren. Ganz im Gegenteil, der scheint sich sogar zu bemühen, den Arbeitnehmer extra hart zu belasten. Z.B. bekommen alle anderen Mitarbeiter Azubis zugeteilt, die bei der Arbeit helfen sollen, während der betroffene Mitarbeiter grundsätzlich auch auf Nachfrage keine Hilfe bekommt. Wenn es irgendwo was schweres zu tragen gibt, ist er auch immer erster Ansprechpartner. Ist er mal länger als 3 Tage krankgeschrieben, benachrichtigt der Arbeitgeber fast jedes mal den medizinischen Dienst der Krankenkasse um die Erkrankung prüfen zu lassen. Den Schichtplan für die kommende Woche erfährt er grundsätzlich immer erst Samstags Abends. Gespräche mit dem Arbeitgeber bringen nichts, entweder wird er auf einen späteren Termin vertröstet, oder es werden vage Versprechungen gemacht, an die sich dann 4 Wochen später plötzlich niemand mehr erinnern kann.
Hintergrund dieser Schikane ist, dass der Arbeitnehmer seit ca. 40 Jahren in dem Betrieb arbeitet und als letzter noch nach Tarif bezahlt wird, während seit Jahren alle Neueinstellungen nur noch den Mindestlohn bekommen. Damit ist er natürlich zu teuer und soll rausgedrängt werden. Grundsätzlich vertritt der Arbeitgeber irgendwie die Ansicht, dass derjenige trotz GdB voll belastbar sein muss, weil dem Arbeitgeber sonst ja ein Schaden entsteht.
Mein Rat war jetzt, sich erstmal längerfristig krankschreiben zu lassen (wäre wohl kein Problem, Erkrankungen sind genug vorhanden) um mal zur Ruhe zu kommen (so langsam nicht nur körperlich, sondern auch nervlich am Ende), sich dann einen Anwalt zu suchen und da mal seine Rechte und die Pflichten des Arbeitgebers prüfen zu lassen und im Zweifelsfall eine angemessene Behandlung am Arbeitsplatz auch einzuklagen. Mein Bekannter hat allerdings Angst, dass der Arbeitgeber einfach die Schikane nochmal verstärkt, wenn er sich krankschreiben lässt oder mit dem Anwalt ankommt. Ein Jobwechsel kommt in dem Alter mit der Krankengeschichte nicht mehr in Frage, Frühverrentung Aufgrund der hohen Abzüge auch nicht.
Er ist grundsätzlich noch in der Lage, diverse benötigte Tätigkeiten auszuführen. Beispiele dafür wären so Sachen wie Ware bestellen, Gemüse/Brot/Drogeriekram/Süßigkeiten einräumen oder Preise an den Regalen aktualisieren (also alles was körperlich nicht zu schwer ist). Stattdessen darf er aber Konservendosen, Getränkekisten und co. durch die Gegend wuchten.
Wie sieht das jetzt aus, was kann er da erwarten, was wäre das ideale Vorgehen? Ich habe keine Ahnung wie man bei sowas vorgeht, was man zu erwarten hat und was überhaupt das bestmögliche Ergebnis wäre? Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass er da jetzt z.B. klagt und am Ende hat er bis zur Rente einen angemessenen Arbeitsplatz.
Edit: Einen Betriebsrat gibt es nicht.