Coronavirus Sterben wir oder doch nicht?

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Ist vermutlich nicht wahnsinnig besonders, aber mal ein paar gesammelte Zahlen aus Duisburg: https://rp-online.de/nrw/staedte/du...-aller-infizierten-sind-schueler_aid-62607063
Wie die Stadt mitteilt, sind derzeit 254 Schüler infiziert. Mitte August waren es noch 16, zwei Wochen später bereits 166. Damit liegt die Zahl der positiv getesteten Schüler nun sechzehnmal so hoch wie vor einem Monat. Zusätzlich sind 493 Schüler in Quarantäne.
Diese Zahlen zeigen: Die vierte Welle betrifft vor allem sehr junge Menschen. Am Dienstag zählte Duisburg insgesamt 360 Infizierte. 254 davon sind Schüler. Ihr Anteil am Infektionsgeschehen liegt damit bei rund 70 Prozent. Grundschulen und weiterführende Schulen sind gleichermaßen betroffen.

Werden eigentlich irgendwo auch Kinder <12 geimpft oder macht man das bisher wirklich gar nicht?
 
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Werden eigentlich irgendwo auch Kinder <12 geimpft oder macht man das bisher wirklich gar nicht?
Gibt wohl Ärzte, die das machen:

Hab leider grad kein Abo und kann den Artikel nicht lesen.
 
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kenne Menschen, die haben ihr 10 jähriges Kind impfen lassen, und die wohnen, Wunder über Wunder, im Prenzlberg 🤯
 

parats'

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Das könnte dem Ganzen nochmal etwas Auftrieb verleihen. Immerhin reicht es für die Quarantäne ja schon nur die erste Kontaktperson zu sein.

 
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Das könnte dem Ganzen nochmal etwas Auftrieb verleihen. Immerhin reicht es für die Quarantäne ja schon nur die erste Kontaktperson zu sein.

Leider muss ich dann wohl eher fragen, wie gründlich das Gesundheitsamt das kontrolliert. 1. Konsequenz die ich daraus sehen würde, das Menschen die in Quarantäne sein sollten halt auf der Arbeit auftauchen :8[:

und Biontech beantragt dann jetzt bald wohl auch Zulassung für 5-11
Der Impfstoff ist derselbe, aber weniger hoch dosiert, und es muss weniger abgefüllt werden.
 
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vor allen dingen sollen sie mal diesen beschissenen eiertanz lassen: einfach ne impfpflicht und nicht dieses rumgedruckse mit alibimaßnahmen um es vor der wahl ja nicht impflicht zu nennen, obwohl es defacto dann doch fast eine ist.
 
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# an YNC und Shi, das rumgefotze vor der Wahl ist so dermaßen erbärmlich.

Der Unterschied bei der Impfpflicht Masern/Covid ist ja, dass es bei Masern "nur" um die Kinder ging. Da fühlt sich der Stammtischprolet nicht angesprochen. Aber plötzlich muss man dann selber den Arsch hochbekommen, das geht ja mal gar nicht!!!11
 
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Was hat das denn mit der Wahl zu tun? Glaubt ihr, wir werden nach der Wahl eine Impfpflicht sehen? :rolleyes:

Imo ist es eine Geschmacksfrage, ob man eine Impfpflicht befürwortet oder Ungeimpften nur die Konsequenzen ihrer Entscheidung auferlegt. Beides ist anstrengend und mit enormen Kosten verbunden im Vergleich mit der Alternative, dass sich genug Menschen freiwillig impfen lassen.

Sehen werden wir mit Anziehen der Krankheitslast letzteres, wie immer halbherzig, zu spät usw.

Leider muss ich dann wohl eher fragen, wie gründlich das Gesundheitsamt das kontrolliert. 1. Konsequenz die ich daraus sehen würde, das Menschen die in Quarantäne sein sollten halt auf der Arbeit auftauchen :8[:
Gesundheitsamt informiert Arbeitgeber?
 

parats'

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Der Unterschied bei der Impfpflicht Masern/Covid ist ja, dass es bei Masern "nur" um die Kinder ging. Da fühlt sich der Stammtischprolet nicht angesprochen. Aber plötzlich muss man dann selber den Arsch hochbekommen, das geht ja mal gar nicht!!!11

Ja, wobei wir bei Masern hier von einem schweren Verlauf (Hirnhaut/Lungenentzündung) bei jedem 10ten Kind reden. Betrifft natürlich nicht den allgemeinen Pöbel, aber bei der schwere der Erkrankung ist für den Kita/Schulbetrieb eine Impfpflicht ohne jede Diskussion.
 
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Gesundheitsamt informiert Arbeitgeber?
Ist dem denn so? Bisher hatte ich immer nur gelesen, dass selbst einer Infektion der AN den AG informieren kann, aber nicht muss*. Wenn das Gesundsheitsamt das eh immer macht, wäre das ja recht obsolet.

*also im Sinne von "ich bin krank" statt "ich hab Corona"
 
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Ne, das passiert afaik nicht. War mehr als Vorschlag gemeint. Datenabgleich mit Finanzamt/KV wäre eine weitere Möglichkeit, ist aber hierzulande natürlich utopisch.
 

Gustavo

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Beim Impf-Dashboard der Bundesregierung ist seit ungefähr zwei Wochen der prozentuale Anteil der 18-59-jährigen, die vollständig geimpft sind, höher als der Anteil derjenigen, die mindestens eine Impfung bekommen haben. 🤔
 
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Datenabgleich mit Finanzamt/KV wäre eine weitere Möglichkeit, ist aber hierzulande natürlich utopisch.
wäre aber typisch deutsch verkopft ala tollcollect. statt keep it simple (impfpflicht und das teil auch so nennen, cuz, es ist eben scheiss gefährlich), lieber ein bürokratiemonster. das einzige, was deutschland noch auf weltniveau hinbekommt.
 
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Ich habe kein Problem mit einer Impfpflicht, aber die musst du auch erstmal administrieren.
Ich hab mir neulich im Zuge einer Diskussion spontan versucht zu überlegen, wie man jedem Bundesbürger, der bis Stichtag x geimpft ist, Geld auszahlen könnte. Selbst sowas ist keineswegs trivial.
 
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bekommt der beitragsservice formerly known as gez eben ein neues mandat und endlich eine daseinsberechtigung :deliver:
 
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Ne, das passiert afaik nicht. War mehr als Vorschlag gemeint. Datenabgleich mit Finanzamt/KV wäre eine weitere Möglichkeit, ist aber hierzulande natürlich utopisch.
Das klingt dann halt wieder nach einem Fall, wo dann ggf die Schritte in falscher Reihenfolge gegangen werden. Dann kommt erst die Aussetzung der Lohnfortzahlung und 2 Monate später fällt dann auf, dass es vielleicht nützlich wäre, wenn Arbeitsgeber auch mal informiert werden.
 
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Tja, das mag so sein. Wie sinnvoll das Ganze ist, da hab ich eh meine Zweifel. Ich bin bekanntlich sehr dafür, dass Ungeimpfte die Konsequenzen ihrer Entscheidung tragen sollen. Aber bei der Lohnfortzahlung im Krankheitsfall wird (mit gutem Grund) ja auch nicht unterschieden, ob man den Arbeitsausfall vielleicht durch eigene Entscheidung selbst zu verantworten hat oder nicht. Insofern sehe ich nicht, weshalb das unbedingt bei einer angeordneten Quarantäne so sein muss.


Btw, Drosten war kürzlich wieder im Podcast zu hören - eine imo sehr lohnende Folge.

Er schickte sich auch direkt an den schwelenden Konflikt zwischen Gustavo, tzui und mir zum Thema Herdenimmunität/Bevölkerungsschutz aufzulösen:
Und wenn man die Erwachsenen in England zählt, dann ist man inzwischen so im Bereich von 95 Prozent. Und das ist wirklich eine Situation. Da könnte man zumindest, wenn man jetzt die Kinder mal ignorieren wollte, selbst bei der Delta-Variante von einer Herdenimmunität sprechen.
Der Begriff Herdenimmunität wird schlampig verwendet in der Öffentlichkeit. [Wer würde nur sowas tun?] Die Verwendung, wie wir sie meistens kennengelernt haben, war das Ziel, den RT-Wert unter eins zu kriegen, also die Verbreitungsziffer. Das macht man zum Beispiel bei einem R0-Wert von drei, indem man zwei von diesen drei Einheiten, also die Zahl drei besteht aus dreimal einer eins. Und zwei von diesen Einsen nehmen wir weg. Dann bleibt noch eine Eins übrig. Das ist also R0 gleich 1. Und diese zwei Drittel, das sind die 67 Prozent, die wir eben immun haben müssen, um eine Herdenimmunität in diesem Sinne zu erreichen. Einige Leute haben aber den Begriff Herdenimmunität anders verstanden [tzui, bist dus?], als eine sterile Elimination, sogar Eradikation dieses Virus aus der Bevölkerung. Das war aber nie das Ziel. Und dass ein RT von eins erreicht ist, heißt ja nur, dass es nicht mehr exponentiell geht, sondern langsam schleichend. Aber es geht weiter.

Case closed? :deliver:
 
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Hab ich natürlich auch gehört

Dass es mehrere Definition gibt war doch schon von Anfang an klar, die Frage war, welche hat Deutungshoheit im wissenschaftlichen Diskurs. ich habe mich damsl auf folgende Definition berufen: https://www.vfa.de/de/arzneimittel-forschung/impfen/herdenimmunitaet
(Vorsicht an die Schwurbler böser Pharmalobby link ;) )

Auch ist Drostens Interpretation vom fehlerhaften Verständnis der Herdenimmunität falsch denn von einer vollständigen Eradikation des Virus habe ich nie und auch keine der vielen leicht abgewandelten Definitionen gesprochen!

ich habe zusätzlich genug Definitionen und Erklärungen von Herdenimmunität verlinkt, aus denen klar hervorgeht dass hier Drosten ausnahmsweise aufm Holzweg ist, kannst du ja gerne nochmal nachschauen. Ich hätte auch gedacht das er sich für seine mMn ungenaue/schwammige Interpretation von Herdenimmunität (damals auf der Pressekonferenz) entschuldigt**, aber naja Drosten ist halt auch kein allwissender Virologengott 🤷‍♂️

Da Delta ohne Maßnahmen wohl ähnlich ansteckend wie Masern ist bräuchten wir nun übrigens ganz egal welche Definition man heranzieht eine theoretische Impfquote von 95%! (ist natürlich auch Quark weil da kommen ja noch die natürlichen Infektionen drauf), auch das habe ich damals schon gesagt.

Klar ist, und war auch damals schon: Das Virus wird irgendwann endemisch werden (wenn die meisten mal angesteckt wurden oder geimpft sind -> 90-95%) dann brauch man sich auch kaum noch große Sorgen zu machen, dann poppt das eben in kleinen Clustern lokal mal auf und verschwindet wieder...

naja wie auch immer, dass sind doch eh alles (Expertenwissen)Perlen vor die Säue

ich bleibe wohl dabei, ich habe recht und ihr seid Trottel. :angel:

*Um ehrlich zu sein weiß ich garnich mehr was ihr damals behauptet habt :rofl: Irgendwas von "70-80% bis zum Herbst, dann haben wir Herdenimmunität und können wieder alles aufmachen" oder so.
Sieht ja aktuell ganau so aus, als würde das passieren... lel

Edit: **Offensichtlich hat Drosten (der in dem Punkt tatsächlich mal eher alleine da steht) das eigentlich auch schon eingesehen:

Immer mehr Experten und Expertinnen sagen: Eine Herdenimmunität gegen das Coronavirus wird es nicht geben. Unter anderem hatte zuletzt der Virologe Hendrik Streeck betont, mit den verfügbaren Impfstoffen lasse sich keine Herdenimmunität erreichen. Die Vakzine seien dafür auch gar nicht entwickelt worden, sondern für den Eigenschutz. Und auch der Berliner Virologe Christian Drosten sagte kürzlich in einem Interview, es sei von Anfang an ein Missverständnis gewesen zu glauben, eine hohe Impfquote könne auch Ungeimpfte schützen.
 
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In diesem Fall hat tzui mit der Definition von Herdenimmunität recht. Kp warum man es für corona auf ein Mal anders definieren will.
 

Benrath

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Ich versteh immer noch nicht wo jetzt der Unterschied zwischen den angeblichen lagern tzui vs. Saistead ist
 
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Natürlich haben beide unrecht. Menschen leben nicht in Herden. Aber Mediziner haben natürlich nur so 1-2 Kurse Biologie und können es nicht besser wissen. Hätten sie mal was ordentliches studiert.
 
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Ich versteh immer noch nicht wo jetzt der Unterschied zwischen den angeblichen lagern tzui vs. Saistead ist

zerbrech dir nicht den Kopf, wichtig ist, wir erreichen sie nicht (dauerhaft) ;)
(Wäre auch das erste mal bei ner Atemwegserkrankung)

Und in dem Punkt kann ich Stör und Streek gut verstehen, wir haben es hier mit einer Atemswegserkrankung zu tun und da sind sowohl Begriffe wie "vollständige Erradikation" als auch "Herdenimmunität" einfach fehl am Platz.
Das ist ein Wellenförmiges Ding wie bei alle anderen Erkältungsviren auch, auch dort wird man nie Herdenimmunität (Masern) oder Erradikation (Poken) erreichen. Der Begriff ist einfach Quatsch bei sowas wie Covid...

"endemisch werden" ist der richtige Terminus bei sowas -> Wir werden (Gegensatz zu Masern und Pocken) alle immer wieder und wieder Corona bekommen. Ständig unser Leben lang, aber wir werden halbwegs Immun sein. Weil unser Immunsystem den shizzle kennt.

Klar, wenn es irgendwann den super Impfstoff gibt, dann können wir über Herdenimmunität oder Erradikation reden, dann vielleicht auch bei Influenza. Aber das ist nicht der Punkt und Zukunftsmusik.
 
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Schon großes Kino, dass tzui die simple Transferleistungen nicht fertig bringt, dass ein Begriff je nach Kontext unterschiedlich verwendet wird, hier aber mal eben einen Forscher von internationalem Rang auf dem Gebiet unterstellt, er könne den Expertendiskurs schlechter einschätzen als tzui selbst. :deliver:

In diesem Fall hat tzui mit der Definition von Herdenimmunität recht. Kp warum man es für corona auf ein Mal anders definieren will.
Die Bedeutung eines Worts wird durch den Gebrauch bestimmt, nicht durch das, was im Lehrbuch steht. Es gibt keine "korrekte" Definition. Und es stand auch nie in Frage, dass der Begriff herkömmlicherweise anders verwendet wird.
Gleichzeitig hatte ich auch schon mehrere seriöse Quellen zitiert, die den Begriff genau so verwendet haben, wie man ihn in Bezug auf diese Pandemie sinnvollerweise verstehen sollte.

Anders ausgedrückt: Wie kann es für (mutmaßliche) Akademiker bitte so schwer sein zu akzeptieren, dass der Satz "Herdenimmunität gegen SARS CoV 2 scheint unerreichbar" und der Satz "UK ist nahe dran an der Herdenimmunität" gleichzeitig wahr sein können?

Für tzui offenbar unmöglich:
Edit: **Offensichtlich hat Drosten (der in dem Punkt tatsächlich mal eher alleine da steht) das eigentlich auch schon eingesehen:
Jo klar, weil Drosten damals natürlich naiv davon ausgegangen ist, dass bei zwei Dritteln Infizierten nicht etwa die Pandemie vorbei ist (ein Begriff von Herdenimmunität/Bevölkerungsschutz), sondern sich das letzte Drittel der Bevölkerung gar nicht mehr infiziert (anderer Begriff von Herdenimmunität/Bevölkerungsschutz). Der Stümper sollte sich entschuldigen. :troll:
 
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und der Satz "UK ist nahe dran an der Herdenimmunität"

der Satz ist ja auch einfach Quatsch, s.o.

hier aber mal eben einen Forscher von internationalem Rang auf dem Gebiet unterstellt, er könne den Expertendiskurs schlechter einschätzen als tzui selbst. :deliver:

das sind immer die besten Argumente, dumm nur wenn die meisten internationalen Wissenschaftler und der Expertendiskurs das genauso sehen wie ich.
Ich erspare dir jetzt hunderte populärwissenschaftliche und boulevard zeitungsartikel/Interviews, prints und preprints, "warum Herdenimmunität bei covid aktuell nicht möglich ist", ich bin sicher du kannst selber googlen und pubmed o.ä. bedienen. Da sieht man aber mal wieder wie dämlich es ist sich nur bei einer Quelle zu bedienen (Drosten Podcast)
 
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[ ] tzui redet Quatsch
[ ] Drosten redet Quatsch

Can't decide ...

Im Ernst: Ist die Quatschheit dieses Satzes für dich eine logische Wahrheit oder eine empirische? Oder nach Kant: ein analytisches oder synthetisches Urteil?
 
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ich weiß, es wird jetzt dein Weltbild hart erschüttern aber auch der von mir geliebte Virologengott kann mal Quatsch erzählen 🤯
 
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umgangssprachlich geht man mit Begriffen öfters etwas schlampiger um, ist das jetzt ein Beleg dafür, dass es keine korrekte Verwendung im Fach gibt?
 
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Dass Begriffe je nach Kontext eine unterschiedliche Bedeutung annehmen, hat nichts mit Schlampigkeit zu tun, sondern ist einfach, wie unsere Sprache funktioniert.
Das gilt grundsätlich auch für die Wissenschaft, obwohl der Drang nach Vereinheitlichung von Begriffen da naturgemäß stärker ist, aber auch das geht halt nur in gewissen Grenzen.

Im Übrigen übersehen sowohl tzui als auch du, dass das herkömmliche Konzept von Herdenimmunität durchaus mit dem, was Drosten schildert, verträglich ist, nur eben nicht mit einer radikalen Form davon (Ungeimpfte genießen auf Dauer vor der Infektion). Man schaue sich die Definition an, auf die tzui sich beruft (s.o.):
Von Herdenimmunität, auch Herdenschutz oder Gemeinschaftsschutz, spricht man, wenn eine Gruppe von Personen oder Tieren davor geschützt ist, dass aus der Infektion von wenigen die Ansteckung von vielen weiteren resultiert. Sie wird erzielt, wenn so viele in der Gruppe durch Impfung (oder frühere Erkrankung) immun gegen die Krankheit geworden sind, dass jede Infektionskette schnell wieder abbricht. So kann sich die Krankheit nicht weiter ausbreiten und auch Nicht-Geimpfte sind geschützt.
Wenn jede Infektionskette schnell wieder abbricht, dann würde das unweigerlich dazu führen, dass die Krankheit sich nicht mehr verbreitet und letztlich ausstirbt. Genau das will tzui aber gar nicht gemeint haben. Frage: Was hat er gemeint?
Das müsste ja ein Zustand sein, in dem Ungeimpfte zwar dauerhaft geschützt sind - was die Definition suggeriert -, andererseits aber die Krankheit trotzdem nicht ausstirbt, also weiter zirkuliert. Was merkt man? So einen Zustand kann es nicht geben.
Mit anderen Worten: Das Konzept des Herdenschutzes ist in jedem Szenario, wo wir es nicht mit einem Aussterben des Erregers zu tun haben, relativ in dem Sinne, dass der Herdenschutz graduell verläuft und Ungeimpften nur einen gewissen Schutz gewährt für eine gewisse Zeit.
Drosten sagt nun, dass den aller meisten Experten von Anfang an klar war, was er auch gesagt hat: Dass SARS CoV 2 höchst wahrscheinlich endemisch wird, sich also früher oder später jeder - übrigens egal, ob Geimpft oder Ungeimpft - mit dem Virus infizieren wird - nur wird die Infektion bei zuvor Geimpften im Mittel später stattfinden und/oder deutlich milder verlaufen.
Trotzdem ergibt der Begriff des Herdenschutzes hier einen Sinn, weil auch Ungeimpfte einen gewissen Schutz im obigen Sinne genießen: Es wird deutlich länger dauern, bis sie sich infizieren. Im Endeffekt nützt ihnen das natürlich nichts, wenn wir unterstellen, dass die Chance sich überhaupt zu infizieren trotzdem nahe 1 bleibt und jeder Ungeimpfte sich per se niemals impfen lassen will.

Was bedeutet das nun dieser graduelle und relative Charakter des Herdenschutzes für die Verwendung des Begriffs? Ab welcher Wahrscheinlichkeit P mich als Ungeimpfter innerhalb, sagen wir, eines Jahres mit Krankheit xy zu infizieren wollen wir von Herdenschutz sprechen? P = 0 wäre schön, ist aber äquivalent dazu, dass die Krankheit ausgerottet ist - solange eine Krankheit existiert, kann ich mich mit positiver Wahrscheinlichkeit infizieren. P = 1 entspricht der Situation einer Pandemie, die innerhalb eines Jahres die komplette Weltbevölkerung infiziert. Wo dazwischen liegt nun eine sinnvolle Schwelle, ab der wir sagen wollen, dass Herdenschutz da ist?

Eine intuitiv einleuchtende und theoretisch sehr exakt zu bestimmende Schwelle ist der Zustand, in dem die Reproduktionszahl allein durch Bevölkerungsimmunität, also in Abwesenheit von NPIs, unter 1 sinkt. Das ist genau die Schwelle, die Drosten meint, wenn er den Begriff verwendet und entgegen tzuis Behauptung scheint er damit keineswegs ein Außenseiter zu sein:
Today, the herd immunity threshold is generally agreed to be the proportion of the population that needs to be immune to tip a disease into decline. It occurs when the “typical” person goes on to infect fewer than one other person as a result of naturally acquired or vaccine-induced immunity, explains evolutionary biologist Katrina Lythgoe at the University of Oxford in the United Kingdom.
https://www.pnas.org/content/118/21/e2107692118
(Ist jetzt natürlich nur ein Übersichtsartikel in einem der angesehensten Wissenschaftsjournals der Welt.)

Die Verwirrung kommt zustande, wenn man die rein semantischen Frage "Was verstehen wir unter Herdenimmunität?" mit der empirischen Frage vermischt: "Was passiert mit Sars CoV 2?"
One key point is that the “end” of the pandemic likely will not mean the end of the virus. Few scientists think eradication of SARS-CoV-2 is possible in the foreseeable future. Many, including epidemiologist Lavine, believe instead that the virus will eventually be tamed through some combination of naturally acquired and vaccine-induced resistance, which doesn’t drive SARS-CoV-2 out of sight but rather turns it into a more benign disease and just another endemic, cold-causing coronavirus.
Diese Position hat Drosten afair von Anfang an vertreten. Und wenn Drosten sagt, dass der Begriff Herdenimmunität häufig missverstanden wird, dann interpretiere ich ihn so, dass häufig (bspw. von tzui) in den Begriff hineingelesen wird, dass so ein Zustand notwendigerweise dauerhaft sein müsse und damit auch Ungeimpften einen dauerhaften Schutz gewähre - was natürlich nicht stimmt und auch von ihm nie behauptet oder für wahrscheinlich erachtet wurde.

Und trotz alledem ergibt es natürlich weiterhin Sinn, wenn diverse Artikel, das RKI und Leute wie Lauterbach sagen, dass wir Herdenimmunität wahrscheinlich nicht erreichen, weil sie damit eben genau jenem Missverständnis entgegen treten wollen: Dass Ungeimpfte dauerhaft durch die Immunität der anderen geschützt werden können.
 
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Mal was anderes: momentan scheint die Dynamik der vierten Welle ja zu stagnieren. Klar, die 7-Tage Inzidenz steigt weiter (aber nur sehr leicht) und der bundesweite Anstieg geht auf Regionen zurück, die vorher eher hell waren - vor allem auf Bayern, Ba-Wü, Hessen, RLP und Niedersachsen. Die Ruhrgebietsstädte haben vor etwa zwei Wochen ihren Peak bei 150-170/100k/7d gehabt und fallen seitdem wieder stetig ab. Wars das schon?
 
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Glaube ich nicht. Wir haben momentan ziemlich gutes Wetter, man kann noch viel draußen machen. Wenn es im nächsten Monat kälter wird geht es wieder nach oben.
 

Shihatsu

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Also, Nahbereichsempirie und so, aber Salzgitter kennt mal wieder nur ein Motto: To the Moon! 216 und steigend...
 
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Mal was anderes: momentan scheint die Dynamik der vierten Welle ja zu stagnieren. Klar, die 7-Tage Inzidenz steigt weiter (aber nur sehr leicht) und der bundesweite Anstieg geht auf Regionen zurück, die vorher eher hell waren - vor allem auf Bayern, Ba-Wü, Hessen, RLP und Niedersachsen. Die Ruhrgebietsstädte haben vor etwa zwei Wochen ihren Peak bei 150-170/100k/7d gehabt und fallen seitdem wieder stetig ab. Wars das schon?

Berlin stagniert um die 80 rum, vor ein paar Tagen ging es sogar leicht nach unten, ma abwarten.. Vielleicht haben wir ja schon "Herdenimmunität" :troll:
 

parats'

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Berlin hat übrigens 2G eingeführt, allerdings ohne die Ausnahme von Kindern unter 12. :rofl2:
Allerdings kann ich alle Eltern Berlins beruhigen, in Hamburg läuft die Ausnahme in wenigen Wochen auch aus.

Herrlich diese Sozialdemokraten. :raul:

€: mittlerweile wurde das es wohl korrigiert. Allerdings nur nach dem Echo aus der Öffentlichkeit, eigentlich kann man sich da nur an den Kopf fassen.

 
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Bis vor Kurzem fand ich das Argument, 2G sei unfair gegen diejenigen, die sich noch nicht impfen lassen können, immer lächerlich, weil mir so trivial schien, dass man dafür Ausnahmen vorsieht. Well played, Mrs Kalayci. :deliver:



@tzui
Kommt jetzt eigentlich noch was oder ist der Artikel in PNAS auch Quatsch, wie das was Fauci sagt oder jeder andere, der von "Herdenimmunität ab x%" spricht bzw. je gesprochen hat? :ugly:
 
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Tatsächlich hatte ich mir die selbe Frage auch beim Thema "Ungeimpfte Zahlen dann bald ihre Tests selbst" gestellt...offenbar nicht so trivial wie man denken sollte.
 
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@tzui
Kommt jetzt eigentlich noch was oder ist der Artikel in PNAS auch Quatsch, wie das was Fauci sagt oder jeder andere, der von "Herdenimmunität ab x%" spricht bzw. je gesprochen hat? :ugly:
oh, ich kann dir sagen was nicht kommen wird: Herdenimmunität :ugly: (übrigens auch nach Faucis Definition). Zur Erinnerung es ging ursprünglich darum dass von euch behauptet wurde die Herdenimmunität stehe quasi vor der Tür (und da gab es schon Delta! :rolleyes:)

Und na klar "jeder der je davon gesprochen hat".... deswegen sind die dutzenden Fachartikel, dass bei Covid19 Herdenimmunität fast unmöglich ist alle fakenews, ne klar, muss man wissen... da hat jemand ja mal so richtig über seinen Drosten Podcast Tellerrand geschielt.
 
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parats'

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Bis vor Kurzem fand ich das Argument, 2G sei unfair gegen diejenigen, die sich noch nicht impfen lassen können, immer lächerlich, weil mir so trivial schien, dass man dafür Ausnahmen vorsieht. Well played, Mrs Kalayci.
Das ist noch relativ milde ausgedrückt. Ich kann nicht verstehen, wie man als Politker in der Landesregierung sich hinsetzen kann und in der PK die Begründung dafür raushaut, dass es für _alle_ Menschen ausreichende Impfangebote gibt und daher diese Ausnahme nicht vorgesehen wird.
Sind Kinder u12 keine Menschen?
Sorry, aber mein ohnehin schon schlechtes Bild Deutschlands gegenüber den jüngsten der Gesellschaft hat sich eigentlich nur noch verstärkt. Traurig.
Das ist so dermaßen entkoppelt jeglicher Realität und RRG in Berlin ist ein Vorgeschmack auf das was kommt.
 
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