Coronavirus Sterben wir oder doch nicht?

Mitglied seit
27.06.2008
Beiträge
1.579
Reaktionen
28
Die Frage ist, wieso ihr immer nur vom Ergebnis her denkt. Ich kann den voßkuhle auch nicht leiden, aber ich finde es gut, dass 8 erfahrene Richter eines Senats (Kollektiventscheidung) darüber auf Basis von wissenschaftlichen Daten und geltendem Verfassungsrecht entscheiden und nicht ein Sozialwissenschaftler.

In der Tat ist eine Impfpflicht - wie bei Masern - nur rechtfertigbar, wenn die Impfung drittschützende Wirkung hat, also auch kontraindizierte Menschen schützt. Allein für den Selbstschutz kann der Staat nicht in die körperliche Unversehrtheit der Betroffenen eingreifen.

Das gilt hier besonders, weil Covid im Vergleich zu Masern relativ „harmlos“ ist.

Dennoch relativ müßig darüber zu diskutieren, weil das eh nicht kommt. Aber man kennt das ja, es werden ständig irgendwelche hanebüchenen Vorschläge, nicht nur, aber insbesondere von Wirtschaftswissenschaftlern gemacht, für die es entweder schon überhaupt keine politische Mehrheit auf absehbare Zeit gibt oder die schon auf rechtlicher Ebene zwangsweise nicht möglich sind.
 

Deleted_228929

Guest
Die Frage ist wohl eher: Warum sollte es ein entscheidendes Kriterium sein? Er hat direkt davor ja ein plausibles Kriterium formuliert: Liegt P(Schaden mit Impfpflicht << Schaden ohne Impfpflicht) nahe 1?
Die Frage, ob und inwieweit Geimpfte noch Überträger sind, spielt dafür allerdings kaum eine Rolle.
Häh?! :confused:

Wenn Geimpfte das Virus nicht (oder kaum noch) übertragen, dann resultiert daraus doch, dass eine Impfpflicht alle möglichen Schäden (sozial, wirtschaftlich, ...) reduziert.
 
Mitglied seit
25.09.2014
Beiträge
5.030
Reaktionen
1.311
Es genügt doch völlig, dass die Impfung die Infektion harmlos macht. Wenn dann alle geimpft sind, ist relativ egal, ob sie das Virus noch weitergeben. Zumal das früher oder später eh passiert, da der Schutz vor Ansteckung nicht ewig währt.

In der Tat ist eine Impfpflicht - wie bei Masern - nur rechtfertigbar, wenn die Impfung drittschützende Wirkung hat, also auch kontraindizierte Menschen schützt. Allein für den Selbstschutz kann der Staat nicht in die körperliche Unversehrtheit der Betroffenen eingreifen.

Das gilt hier besonders, weil Covid im Vergleich zu Masern relativ „harmlos“ ist.
Ist das so? Sterblichkeit Masern zwischen 1 zu 1000 (RKI) und 1 zu 500 (CDC).
Covid liegt näher bei 1 zu 100.

Zum ersten Punkt: Aus dieser Warte ergibt Sinn, was er sagt.
Obwohl es mir auch nicht ganz einleuchtet. Solange die Pandemie weiterhin ein systemische Risiko birgt, schade ich letztlich auch anderen, wenn ich mich nur selbst infiziere. Denn einen Platz auf der ICU krieg ich trotzdem. Darunter leidet das eh schon völlig überbelastete Personal sowie jene, deren Behandlung dadurch beeinträchtigt wird.
Dazu muss man imo ab einem gewissen Punkt auch konstatieren, dass es maximal ineffizient oder gar nicht zu leisten ist Ungeimpfte innerhalb einer Population mehrheitlich Geimpfter so zu kontrollieren, dass ihr Einfluss auf das Infektionsgeschehen wirksam eingedämmt werden kann.
Du kannst bspw. Veranstaltungen verbieten und Betriebe schließen. Sie aber zu erlauben bzw. offen zu halten und sicherzustellen, dass wirklich nur Geimpfte und Genesene reinkommen, ist deutlich schwieriger und stellt wiederum eine vermeidbare Belastung der restlichen Bevölkerung dar, auf die man bei entsprechend hoher Impfquote einfach verzichten könnte.
Mir ist natürlich klar, dass das einen Verfassungsrechtlicher relativ kalt lassen wird, aber grundsätzlich ist es für mich schon eine valide Frage: Selbst wenn wir ohne Impfpflicht durchkämen, wie viel höher ist der Preis? Und ab einem gewissen Preis würde ich grundsätzlich die Mehrheit im Recht dabei sehen, der Impfunwilligen Minderheit eine ziemlich kleines Opfer abzufordern, um das Leben für alle deutlich einfacher und sicherer zu machen.

Praktisch ist die Frage für mich allerdings kaum von Belang, weil ich eine allgemeine Impfpflicht nicht mal am Horizont sehe.
Ich würde mir ja tatsächlich wünschen, dass man zu irgendeinem Zeitpunkt mal monetäre Anreize ernsthaft diskutiert hätte: Man setze einen Stichtag und gebe jedem, der bis dahin voll geimpft ist, 500 Euro. Im schlimmsten Fall ist es ein teures Konjunkturprogramm. Aber wenn es uns die entscheidenden paar Prozentpunkte auf die Impfquote bringt, wiegt das die Kosten imo mehr als auf.
Stattdessen werden wir wohl eine quälende Salamiwursttaktik hin zu immer stärkeren Einschränkungen für Ungeimpfte erleben. Wie immer werden dabei alle Maßnahmen zu spät und zu halbherzig kommen. Dass wir nochmal volle Intensivstationen erleben, ist imo überwiegend wahrscheinlich. Alle wissen, dass unsere jetzige Impfquote nicht ausreicht. Selbst in den Risikogruppen ist die bei weitem nicht noch genug.
Und wir wissen dazu noch nicht mal, wie gut die dritte Impfung für die Hochrisikogruppen angenommen wird, die nach dann 12 Monaten wieder signifikant gefährdet sind.
All das könnte man durch entschlosseneres Handeln jetzt verhindern oder zumindest deutlich abmildern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mitglied seit
31.03.2001
Beiträge
27.008
Reaktionen
530
Über den monetären Anreiz könnte man dann auch direkt die echten Impfzahlen ermitteln, wenn man es sinnvoll angeht.
 
Mitglied seit
25.09.2014
Beiträge
5.030
Reaktionen
1.311
Schon. Obwohl ich mir in einem digitalen Entwicklungsland wie unserem die Umsetzung relativ aufwendig vorstelle, wenn man nicht massivem Betrug Tür und Tor öffnen möchte. Schon beim digitalen Impfpass hieß es afair, dass Fälschungen kaum zu entdecken seien.
 
Mitglied seit
27.06.2008
Beiträge
1.579
Reaktionen
28
Es genügt doch völlig, dass die Impfung die Infektion harmlos macht. Wenn dann alle geimpft sind, ist relativ egal, ob sie das Virus noch weitergeben. Zumal das früher oder später eh passiert, da der Schutz vor Ansteckung nicht ewig währt.


Ist das so? Sterblichkeit Masern zwischen 1 zu 1000 (RKI) und 1 zu 500 (CDC).
Covid liegt näher bei 1 zu 100.
Also nach allem was ich gelesen habe, ist Masern etwa 3-4 mal ansteckender als die Delta Variante. ASymptomatische Erkrankungen treten kaum auf. Bei der Hospitalisierungsrate liegen wir bei 20 - 25%. Laut RKI . Tödlich bei 1-3 von 1000 hier, in Entwicklungsländern nach Schätzung bis 25 %. Aber die tödlichkeitsrate ist ja bei Masern nicht alles, da selbst hierzulande die Komplikationsrate bei bis zu 20% liegt vorallem durch Pneumonien, was dann auch häufigste Todesursache der Masern ist. Laut CDC bei Kindern bei 5%. Dazu kommen schwere Mittel- und Langzeitschäden.

Bei COVID haben wir gar keine richtige Datengrundlage, was ja auch durch die neuen meldepflichtigen für die Kliniken geändert werden sollte. Deshalb hält sich das rki ja auch scheinbar zurück da konkrete Zahlen zu nennen. Hinzu kommt ja noch, dass sich covid unter den verschiedenen Bevölkerungsgruppen ganz unterschiedlich verhält.

Wir wissen, dass die tatsächlichen Fälle weitaus höher liegen als unsere offiziell bestätigen 4 Mio. Wir wissen auch, dass die erfassten Todesfälle deutlich zu hoch sind, weil es ja ausreicht, dass bei der Erfassung der Todesfällen ein positiver Test ausreicht.

Laut RKI sollen 86 % der Todesfälle in der Bevölkerungsgruppe über 70 Jahre aufgetreten sein. Zum Vergleich: in der Bevölkerungsgruppe < 20 soll es 24 Todesfälle geben, wobei es soweit bekannt bei fast allen Vorerkrankungen gegeben haben soll. Ohne jetzt den 70 jährigen Nahe zu treten und ohne jetzt hämisch zu klingen (obwohl, weniger SPD/CDU Wähler täte dem Land gut :deliver:) Ich finde das gehört auch zur Bewertung dazu.

Natürlich gibts auch bei Covid Langzeit- und Folgeschäden, das brauchen wir nicht runterzuspielen, aber auch nicht zu übertreiben. Wir haben dazu mE noch keine gesicherte Datenlage. Wir wissen aber, dass Long covid tatsächlich nicht so häufig auftritt, wie es teilweise zugeschrieben wird.

Ich denke, dass es uns - wenn wir uns die hierzulande herrschende Herdenimmunität (falls wie die nicht mittlerweile verloren haben) bei Masern wegdenken - bei einer Krankheit wie den Masern statt Covid wesentlich schlimmer getroffen hätte.
 
Mitglied seit
28.07.2006
Beiträge
3.920
Reaktionen
306
Nach allem was ich weiß, bzw. was der aktuelle Forschungsstand zu C19 so her gibt, kann man glaube ich schon sagen dass die Masern im Erwachsenenalter die "gefährlichere" Erkrankung ist.
Zu den ganzen Komplikationen kommt eine generelle Schwächung des Immunsystems, sowohl des angeborenen als auch des adaptiven, teilweise über Jahre hinzu. Mit all den möglichen Folgerscheinungen/Erkrankungen. Bei Kindern sind Masern allerdings nicht ganz so dramatisch.

Forscher haben jetzt herausgefunden, dass Masern das Immunsystem langfristig erheblich schwächen.

So ergab die Analyse der Blutproben von 77 Masernkindern, dass Masernviren neben den B- und T-Lymphozyten noch zahlreiche weitere Zellarten des Immunsystems befallen und zum Absterben bringen. Besonders stark waren die Gedächtniszellen betroffen, also die Zellen, die gegen ein Antigen sensibilisiert sind und bei erneutem Kontakt für eine schnelle Abwehrreaktion sorgen.

Auch Antikörper eliminiert
Doch Masernviren zerstören nicht nur die Zellen des Immunsystem. Sie machen auch kurzen Prozess mit den im Blut zirkulierenden Antikörpern. 2 Monate nach der Maserninfektion waren im Blut der Kinder bis zu 73% der ursprünglich vorhandenen und gegen die verschiedensten Erreger gerichteten Antikörper verschwunden. Das bedeutet, dass die betroffenen Kinder gegen diese Erreger für einen Zeitraum von 2 bis 3 Jahren weniger gut geschützt waren.

Eine Infektion mit Masernviren fördert deshalb nicht etwa die Immunabwehr, wie Impfgegner behaupten. Stattdessen schwächen Masernviren das Immunsystem, bewerten die Forscher ihre Ergebnisse. Zwar baut es im Laufe der Jahre erneut Antikörper auf. In der Zwischenzeit können Krankheiten aber deutlich heftiger ausfallen. Hundertausende Todesfälle sollen den Studienautoren zufolge auf das Konto eines maserngeschwächten Immunsystems gehen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Gustavo

Doppelspitze 2019
Mitglied seit
22.03.2004
Beiträge
6.192
Reaktionen
2.208
Die Frage ist, wieso ihr immer nur vom Ergebnis her denkt. Ich kann den voßkuhle auch nicht leiden, aber ich finde es gut, dass 8 erfahrene Richter eines Senats (Kollektiventscheidung) darüber auf Basis von wissenschaftlichen Daten und geltendem Verfassungsrecht entscheiden und nicht ein Sozialwissenschaftler.

Niemand hier will, dass das "ein Sozialwissenschaftler" entscheidet. Aber die gewählte Regierung eben schon. Im Übrigen ist das mit den "wissenschaftlichen Daten" auch nicht immer so eindeutig: Die "Experten", die zu PSPP gehört wurden, waren bspw. wissenschaftlich extrem kleine Lichter. Da kann eine Regierung schon auf mehr, schneller und kontinuierlicher auf Expertise zugreifen.

In der Tat ist eine Impfpflicht - wie bei Masern - nur rechtfertigbar, wenn die Impfung drittschützende Wirkung hat, also auch kontraindizierte Menschen schützt. Allein für den Selbstschutz kann der Staat nicht in die körperliche Unversehrtheit der Betroffenen eingreifen.

Mal abgesehen davon, dass es keineswegs offensichtlich ist, warum die Gefährlichkeit der Masern die Untergrenze dessen darstellen sollen, was eine Impfflicht rechtfertigen könnte oder ob die Masern tatsächlich ohne Impfung weniger gefährlich wären als Covid, insbesondere unter gesellschaftlichen Bedingungen die wir als steady state durchhalten: Seine Art über die Frage nachzudenken ist unempirisch und entsprechend unsinnig. Während der erste von mir rot markierte Satz noch die Vermutung zulassen würde, dass er in Wahrscheinlichkeiten denkt, nämlich wie wahrscheinlich es ist, dass ceteris paribus ein infizierter Geimpfter die Krankheit überträgt*, zeigt der zweite Satz, dass er eine stetige Variable dichotomisiert: Entweder Geimpfte können die Krankheit übertragen oder sie können es nicht. Damit unterliegt er selbst unter Annahme von gleicher Übertragungswahrscheinlichkeit der base rate fallacy, da die Chance, dass ein Geimpfter und ein Ungeimpfter überhaupt infiziert sind, sich deutlich unterscheiden, eben weil die Impfung den Geimpften zu einer hohen Wahrscheinlichkeit vor Ansteckung schützt, und dementsprechend second order auch alle, die mit einem Geimpften Kontakt haben.




*nach meinem Kenntnisstand deutlich weniger wahrscheinlicher als ein infizierter Ungeimpfter, aber eindeutig auch nicht Null
 
Zuletzt bearbeitet:
Mitglied seit
31.03.2001
Beiträge
27.008
Reaktionen
530
Niemand hier will, dass das "ein Sozialwissenschaftler" entscheidet. Aber die gewählte Regierung eben schon. Im Übrigen ist dass mit den "wissenschaftlichen Daten" auch nicht immer so eindeutig: Die "Experten", die zu PSPP gehört wurden, waren bspw. wissenschaftlich extrem kleine Lichter. Da kann eine Regierung schon auf mehr, schneller und kontinuierlicher auf Expertise zugreifen.
Wenn wir einfach stumpf die Regierung immer entscheiden lassen würden, hätten wir noch so grandiose Auswüchse wie zB die 15km-Regel.
 
Mitglied seit
25.09.2014
Beiträge
5.030
Reaktionen
1.311
@Chentsu
Mag sein, dass man am Ende zu diesem Ergebnis kommt - tue ich persönlich auch, s.u. Ich wollte lediglich in Frage stellen, ob man das einfach mal so trivial feststellen kann.

Und ich bin auch weiterhin nicht überzeugt, ob man das einfach mal so kann:
Also nach allem was ich gelesen habe, ist Masern etwa 3-4 mal ansteckender als die Delta Variante. ASymptomatische Erkrankungen treten kaum auf. Bei der Hospitalisierungsrate liegen wir bei 20 - 25%. Laut RKI . Tödlich bei 1-3 von 1000 hier, in Entwicklungsländern nach Schätzung bis 25 %. Aber die tödlichkeitsrate ist ja bei Masern nicht alles, da selbst hierzulande die Komplikationsrate bei bis zu 20% liegt vorallem durch Pneumonien, was dann auch häufigste Todesursache der Masern ist. Laut CDC bei Kindern bei 5%. Dazu kommen schwere Mittel- und Langzeitschäden.
Die 20% scheinen allenfalls eine obere Grenze zu sein: Diese Studie sagt z.B. mit Verweis auf vier weitere:
In industrialized countries, between 1.4% and 19.0% of measles cases require hospitalization.
Eine davon schätzt 5% Hospitalisierungsrate mit einer Median-Aufenthaltsdauer von 5 Tagen (1 bis 26). Das liegt von der Häufigkeit afaik in der Region von Covid und die mittlere Aufenthaltsdauer ist afaik bei Covid deutlich höher. Mechanische Beatmung brauchten in dieser Studien gerade mal 1 von 8 Hospitalisierten oder etwa 0,3% der Gesamtfälle. Das ist deutlich weniger als bei Covid.

Zu den häufigsten Masern-Komplikationen zählen Durchfall und Mittelohrentzündung. Lungenentzündung gibt die ECDC mit 1 bis 6% an. Auch das ist afaik vergleichbar mit Covid. Bei Masern liegt afaik aber der Anteil bakterieller Superinfektionen deutlich höher. Die sind zwar auch gefährlich, aber grundsätzlich gut mit Antibiotika behandelbar - anders als eine primäre virale Lungenentzündung, wie sie bei Covid häufiger ist.

Wir wissen, dass die tatsächlichen Fälle weitaus höher liegen als unsere offiziell bestätigen 4 Mio. Wir wissen auch, dass die erfassten Todesfälle deutlich zu hoch sind, weil es ja ausreicht, dass bei der Erfassung der Todesfällen ein positiver Test ausreicht.
Wenn "weitaus höher" meint "etwas mehr als doppelt so hoch", dann wissen wir das, ja. Dass wir die erfassten Todesfälle "deutlich" überschätzen, halte ich für ein Gerücht. Ich hatte hier schon sehr früh im Laufe der Diskussion mal durch eine einfache Rechnung dargelegt, dass das unplausibel ist. Afaik haben das auch Studien inzwischen bestätigt: Die aller meisten Covid-Toten sterben nicht nur mit, sondern an Covid.


Laut RKI sollen 86 % der Todesfälle in der Bevölkerungsgruppe über 70 Jahre aufgetreten sein. Zum Vergleich: in der Bevölkerungsgruppe < 20 soll es 24 Todesfälle geben, wobei es soweit bekannt bei fast allen Vorerkrankungen gegeben haben soll. Ohne jetzt den 70 jährigen Nahe zu treten und ohne jetzt hämisch zu klingen (obwohl, weniger SPD/CDU Wähler täte dem Land gut :deliver:) Ich finde das gehört auch zur Bewertung dazu.

Natürlich gibts auch bei Covid Langzeit- und Folgeschäden, das brauchen wir nicht runterzuspielen, aber auch nicht zu übertreiben. Wir haben dazu mE noch keine gesicherte Datenlage. Wir wissen aber, dass Long covid tatsächlich nicht so häufig auftritt, wie es teilweise zugeschrieben wird.

Ich denke, dass es uns - wenn wir uns die hierzulande herrschende Herdenimmunität (falls wie die nicht mittlerweile verloren haben) bei Masern wegdenken - bei einer Krankheit wie den Masern statt Covid wesentlich schlimmer getroffen hätte.
Ich bin da, wie gesagt, nach wie vor nicht so sicher. Für mich persönlich gilt wohl trotzdem, dass ich selbst eine Delta-Pandemie bei immunologisch naiver Bevölkerung jederzeit einer Masern-Pandemie vorziehen würde. Ich wäre aber auch ohne Zögern bereit eine Millionen Rentner über den Jordan zu schicken, um das Leben von tausend Kindern zu retten. Darum ist es nicht mal ein close call. Aber ob diese Auffassung wiederum so verfassungskonform ist, wage ich auch zu bezweifeln. :troll:
 
Mitglied seit
25.09.2014
Beiträge
5.030
Reaktionen
1.311
Wo ist tzui, der uns erlärt, dass Drosten kein einschlägiger Experte ist und lieber sein Laborrattenschandmaul halten sollte? :troll:
 

parats'

Tippspielmeister 2012, Tippspielmeister 2019
Mitglied seit
21.05.2003
Beiträge
19.746
Reaktionen
1.546
Ort
Hamburg
Der diskutiert noch mit den Arabern in seinem Migrantenkiez.
 
Mitglied seit
30.06.2007
Beiträge
6.112
Reaktionen
952
Bei dem Randalehurensohn hätte ich die Bullen gerufen. Ob er zu seinem Covid noch ein paar Frakturen und/oder Hämatome hätte, wär mir ziemlich egal.

Die ganz Schlauen, die alles besser wissen als wir und alles hinterfragen gehen mir da mehr auf den Sack. Wie würde wohl ein Handwerker reagieren, wenn man ihm so kommt? "Sie machen ja GWS. Ich brauche neue Leitungen im Haus und hätte gerne Bleirohre. Die MSM sagen zwar, dass Blei karzinogen und teratogen ist, aber die evidenzbasierte Wissenschaft ist eh von Bill Gates gesteuert, weil der uns mit Impfungen zu hirnlosen Drohnen machen will. Ich aber weiß es besser, weil mein Astrologe mir die Wahrheit gesagt hat, dass Bleirohre eine lebebsverlängernde Wirkung haben und außerdem die Potenz steigern."

Kehrseite des Internetz. Erstmal den Doc NIV-Therapie ansetzen lassen: gut für den Patienten, weil er dann besser Luft bekommt, gut für mich, weil er darunter die dumme Fresse hält.
 

parats'

Tippspielmeister 2012, Tippspielmeister 2019
Mitglied seit
21.05.2003
Beiträge
19.746
Reaktionen
1.546
Ort
Hamburg
Kann mir hier jemand mal erklären, was jetzt eigentlich genau die Strategie bis Dezember ist? Mittlerweile lese und höre ich nur noch ein umherschieben von Verantwortung.
 
Mitglied seit
21.10.2008
Beiträge
20.837
Reaktionen
3.747
Ort
München
Nächste Woche wird es spannend. Bund-Länder-Konferenz dürfte ein richtig schönes Chaos werden, v.a. mit dem Machtvakuum im Bund.

Mein Tipp:
Bis Dez. wird 2G gefahren, evtl. gibts nen "Minilockdown" über Weihnachten / Neujahr, falls die Zahlen oben bleiben. Impflicht fasst keiner an, weil jahrelang versprochen wurde, dass es keine geben wird, und alle Schiss haben.

Meine Meinung:
Impflicht bitte, danke. Es reicht jetzt.
 

parats'

Tippspielmeister 2012, Tippspielmeister 2019
Mitglied seit
21.05.2003
Beiträge
19.746
Reaktionen
1.546
Ort
Hamburg
Das klingt nach einer guten Zusammenfassung, jo.
Ja, find ich aber etwas zu dünn. :|
Mal davon ab, wenn das Boostern wirklich flächendeckend für alle freigegeben wird, frage ich mich, wie man das ohne gut organisierte Impfzentren so kurzfristig umsetzen will. Hausärzte impfen zwar bei Grippe gut was weg, aber nicht in 4 Wochen.

@pinko Eine Impfpflicht für Berufsgruppen wäre ja mal ein Anfang. Aber das ist nach den Karnevalbildern doch keinem mehr vermittelbar. Leider.
 
Mitglied seit
30.06.2007
Beiträge
6.112
Reaktionen
952
Inzwischen bin ich auf dem scheißegal-trip. Fahrt das Ding ruhig massiv vor die Wand. Wenn dann genügend Kollegen die Schnauze voll haben und das Handtuch werfen, gibts vielleicht ja doch noch ein paar hundert Kröten mehr im Monat :deliver:
 

parats'

Tippspielmeister 2012, Tippspielmeister 2019
Mitglied seit
21.05.2003
Beiträge
19.746
Reaktionen
1.546
Ort
Hamburg
Als ob du nicht die Stunden reduzieren würdest.
 

parats'

Tippspielmeister 2012, Tippspielmeister 2019
Mitglied seit
21.05.2003
Beiträge
19.746
Reaktionen
1.546
Ort
Hamburg
Einzig sinnvolle Maßnahme in solchen Berufen. Was nützt einem alles Geld der Welt, wenn man konstant auf 150% läuft. :rofl2:
 

Deleted_228929

Guest
Meine Meinung:
Impflicht bitte, danke. Es reicht jetzt.
Same here.

Keinerlei Verständnis mehr für dieses dümmliche Rumgepisse. Dabei ist sogar die Mehrheit der Bevölkerung dafür. Also noch nicht einmal PR-mäßig ein großes Risiko.
 
Mitglied seit
28.07.2006
Beiträge
3.920
Reaktionen
306
Mal davon ab, wenn das Boostern wirklich flächendeckend für alle freigegeben wird, frage ich mich, wie man das ohne gut organisierte Impfzentren so kurzfristig umsetzen will. Hausärzte impfen zwar bei Grippe gut was weg, aber nicht in 4 Wochen.

In vielen Bundesländern ist Boostern bereits für alle (6 monate nach der zweitImpfung) frei gegeben.... sehe da wenig chaos

---------

2 von 3 Impfgegner gehören dem politisch rechten Spektrum an, bin gegen eine Impfpflicht, lieber sollte man jetzt alles öffnen und ungeimpften bei Kapazitätsengpässen die Behandlung verweigern. Darwin regelt.
 
Zuletzt bearbeitet:

Shihatsu

Administrator
Mitglied seit
26.09.2001
Beiträge
46.717
Reaktionen
8.994
Zu kurzsichtig gedacht, da die dann unsere Gesundheitssystem verstopfen oder kollabieren lassen und der Tod außerdem ziemlich teuer ist. Aber hey, schön die Kante geritten.
 
Mitglied seit
25.09.2014
Beiträge
5.030
Reaktionen
1.311
Da es ohnehin nicht so viele Maßnahmen gibt, die man derzeit ergreifen kann, ist mir einigermaßen unklar, warum man die nicht wenigstens alle und sofort umsetzt.
Imo sinnvoll und praktikabel:
-Impfzentren auf, alle zum Booster aufrufen,
-ab sofort 2G bundesweit mit Kontrolle und harten Sanktionen, hierfür sollte der Bund Geld zuschießen,
-als geimpft zählt man nur noch mit der dritten Dosis maximal 6 Monate nach der zweiten,
-für alle Schulen und Kitas zwei bis drei Wochen Ferien um den Jahreswechsel herum, die verlorene Zeit schneidet man aus Oster- und Sommerferien raus,
-Impfpflicht für alle Angestellten in Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen sowie der ambulanten Pflege,
-3G am Arbeitsplatz,
-HO-Pflicht,
-Versammlungsverbot in Innenräumen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mitglied seit
28.07.2006
Beiträge
3.920
Reaktionen
306

Sowohl die Stiko als auch die Gesundheitsministerkonferenz haben lediglich Empfehlungen ausgesprochen. Rechtlich bindend ist hingegen die Verordnung zur Covid-Impfung, die das Bundesgesundheitsministerium ausgearbeitet hat. Dort steht: "Der Anspruch auf Schutzimpfung gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 [...] umfasst Folge- und Auffrischimpfungen" [bundesanzeiger.de].

Mit anderen Worten: Wer Anspruch auf eine Erstimpfung hat, hat rechtlich auch einen auf die Folgeimpfungen.
 
Mitglied seit
09.02.2021
Beiträge
2.131
Reaktionen
1.794
gestern ist die beste freundin meiner frau gestorben. letzte woche positiver test, durchfall/erbrechen - montag ins klinikum aufgenommen worden, da soweit stabil bis gestern nacht, sättigung ist auf 80 gefallen, gegen spätnachmittag wollten sie sie ins koma legen und intubieren, was schon nicht mehr funktioniert hat, vier stunden noch ecmo, dann der anruf der klinik, dass sie gestorben ist. durchgeimpft, 30 jahre alt, keine vorerkrankungen, alleinerziehend, hat nen kleinen fünfjährigen sohn. srsly, fuck this shit und alle impfverweigerer.
 
Mitglied seit
28.07.2006
Beiträge
3.920
Reaktionen
306
gestern ist die beste freundin meiner frau gestorben. letzte woche positiver test, durchfall/erbrechen - montag ins klinikum aufgenommen worden, da soweit stabil bis gestern nacht, sättigung ist auf 80 gefallen, gegen spätnachmittag wollten sie sie ins koma legen und intubieren, was schon nicht mehr funktioniert hat, vier stunden noch ecmo, dann der anruf der klinik, dass sie gestorben ist. durchgeimpft, 30 jahre alt, keine vorerkrankungen, alleinerziehend, hat nen kleinen fünfjährigen sohn. srsly, fuck this shit und alle impfverweigerer.

fuck, krass, tut mir leid. 😳
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
Mitglied seit
22.03.2004
Beiträge
6.192
Reaktionen
2.208
gestern ist die beste freundin meiner frau gestorben. letzte woche positiver test, durchfall/erbrechen - montag ins klinikum aufgenommen worden, da soweit stabil bis gestern nacht, sättigung ist auf 80 gefallen, gegen spätnachmittag wollten sie sie ins koma legen und intubieren, was schon nicht mehr funktioniert hat, vier stunden noch ecmo, dann der anruf der klinik, dass sie gestorben ist. durchgeimpft, 30 jahre alt, keine vorerkrankungen, alleinerziehend, hat nen kleinen fünfjährigen sohn. srsly, fuck this shit und alle impfverweigerer.

Krasse Geschichte. Zugegebenermaßen allerdings so krass, dass ich ehrlich gesagt leise Zweifel habe, dass sie 100% stimmt. Ich habe eben mal nachgeschaut, zum Stichtag 4.11. gab es in Deutschland in der Altersgruppe unter 40 bisher 154 tote Frauen. Nach Berücksichtigung von Alter, vollem Impfschutz und fehlenden Vorerkrankungen muss die Chance, an Corona zu sterben, für eine solche Frau astronomisch gering gewesen sein. Entweder deine Frau war mit einer von Deutschlands glücklostesten Frauen befreundet oder sie hatte vielleicht doch mehr Vorerkrankungen als ihr klar war?

€dit:



fuck, krass, tut mir leid. 😳

Hat er doch geschrieben: 30.
 
Mitglied seit
09.02.2021
Beiträge
2.131
Reaktionen
1.794
don't care ob du zweifel hast, wir sind gerade zu sehr geschockt, fühlt sich wie ein falscher film an, weil auch niemand damit gerechnet hat, insbesondere in der geschwindigkeit - morgens hat sie noch gewhatsappt das sie atemnot und angst hat. wir müssen erst mal schauen wie es mit dem kleinen weitergeht.
 
Mitglied seit
28.07.2006
Beiträge
3.920
Reaktionen
306
Hat er doch geschrieben: 30.

mit dem Alter und dem Sohn hab ich überlesen.

Krasse Geschichte. Zugegebenermaßen allerdings so krass, dass ich ehrlich gesagt leise Zweifel habe, dass sie 100% stimmt. Ich habe eben mal nachgeschaut, zum Stichtag 4.11. gab es in Deutschland in der Altersgruppe unter 40 bisher 154 tote Frauen. Nach Berücksichtigung von Alter, vollem Impfschutz und fehlenden Vorerkrankungen muss die Chance, an Corona zu sterben, für eine solche Frau astronomisch gering gewesen sein. Entweder deine Frau war mit einer von Deutschlands glücklostesten Frauen befreundet oder sie hatte vielleicht doch mehr Vorerkrankungen als ihr klar war?

Aber warum sollte hier jemand der Beteiligten nicht die Wahrheit sagen?
Gut alle Vorerkrankungen und genetischen disposition bekommen die Ärzte auch nicht sofort raus, aber die meisten schon.
Denke sie hat nicht auf die Impfung reagiert, das ist ja nicht sooo selten.
 
Mitglied seit
15.07.2004
Beiträge
53.207
Reaktionen
11.552
gestern ist die beste freundin meiner frau gestorben. letzte woche positiver test, durchfall/erbrechen - montag ins klinikum aufgenommen worden, da soweit stabil bis gestern nacht, sättigung ist auf 80 gefallen, gegen spätnachmittag wollten sie sie ins koma legen und intubieren, was schon nicht mehr funktioniert hat, vier stunden noch ecmo, dann der anruf der klinik, dass sie gestorben ist. durchgeimpft, 30 jahre alt, keine vorerkrankungen, alleinerziehend, hat nen kleinen fünfjährigen sohn. srsly, fuck this shit und alle impfverweigerer.
Verdammt. Dickes Beileid an die Familie, an Deine Frau und alle die den Verlust hinnehmen müssen. Schaut dem kleinen Sohnemann gut, er braucht Euch alle!
 
Oben