Coronavirus Sterben wir oder doch nicht?

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Aber warum sollte hier jemand der Beteiligten nicht die Wahrheit sagen?
Gut alle Vorerkrankungen und genetischen disposition bekommen die Ärzte auch nicht sofort raus, aber die meisten schon.
Denke sie hat nicht auf die Impfung reagiert, das ist ja nicht sooo selten.

Ich sage ja auch nicht, dass irgendwer bewusst lügt. Ich sage bloß selbst mit geringer Impfreaktion wäre die Chance einer völlig gesunden, geimpften 30-jährigen, an Covid zu sterben, einfach so extrem gering dass es unwahrscheinlich ist, dass beides so zutrifft und die wesentlich wahrscheinlichere Variante ist halt, dass sie nicht so kerngesund war wie er glaubt. Es liegt mir jetzt echt fern Covid zu verharmlosen, aber wenn das so stimmt wie er es schreibt gäbe es wohl eine nicht vernachlässigbare Chance, dass sie die einzige Person mit diesen Charakterista (30 oder jünger, weiblich, geimpft, keine Vorerkrankungen) wäre, die in Deutschland an Covid gestorben ist.
 
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Ich frage mich, wie man chronisch Impfunwillige (die ohne gesundheitlichen Einschränkungen gegen die Wirkstoffe) noch erreichen kann, wenn Impfangebote kategorisch abgelehnt werden. Außer natürlich einer allgemeinen Impfflicht, die ich ebenfalls stark befürworte.

Dass die Situationen in den Krankenhäusern aktuell wieder kritisch ist und impfunwilligen Personen selbst mal in ne Notlage kommen könnten, ob nun Covid19-bedingt oder nicht, und dann wegen Überlastung nicht rechtzeitig behandelt werden könnten, merken die nicht oder denen scheint es fast schon egal zu sein. Was der Allgemeinheit nun nicht wirklich hilft.

Hoffe, dass die Sache mit den Boosstern bald endlich ins Rollen kommt, hole mir dann meine Dosis ab, sobald die Priogruppen erstmal durch sind, falls es wie bisher gehandhabt wird.
 
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war mit eine der ersten die sich im freundeskreis hat impfen lassen, wäre jetzt sicher für die booster langsam dran gewesen. keine bekannten vorerkrankungen, aber wer ist schon wirklich 100% gesund. davon ab, eine andere freundin meiner frau ist krankenschwester auf einer intensiv und meinte das die geschwindigkeit für eine embolie spricht. kann ich nicht beurteilen, aber für uns war irgendwie klar das sie nach montag zwar auf der intensiv ist und ein paar toughe wochen vor sich haben wird, aber wirklich nichts, rein gar nichts auf sowas hinaus läuft. detail am rande: der kleine hat seine mutter die woche nicht mehr gesehen, weil natürlich noch quarantäne, aber auch, weil sie nicht wollte das er sie so sieht und unnötigerweise sorgen macht. das alles ist so fucked up und grenzbehindert auf so vielen ebenen.
 
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Scheiße :8[:

Durchfall/Erbrechen scheint aktuell eines der Leitsymptome zu sein, auf der Isostation (nicht-ICU) des KHs meiner Frau sind auch alle am kacken. Neben der üblichen respiratorischen Insuffizienz natürlich.
Aber mit der Embolie kommt schon hin vom beschriebenen klinischen Bild mit dem plötzlichen Sättigungsabfall. Schon frühere Varianten haben ja diffuse Gefäßsymptomatiken verursacht, Thrombosen und Thromboembolien passen da ins Bild. Dazu Hypovolämie durch Durchfall/Erbrechen, ggf. weitere Risikofaktoren (weibl. Geschlecht, Stress (Alleinerziehend), evtl. hormonelle Verhütung und/oder rauchen...)

Kacke ey... bleibt stark!
 

Deleted_228929

Guest


Gott, dieses Rumgepisse, ey! :mad: Vorhin beim Bäcker durfte ich im Radio kurz hören wie Habeck und Lindner sich einkacken darüber wie dramatisch die Lage sei und der Kollaps der Krankenhäuser droht. Gleichzeitig beschließen exakt dieselben Leute nicht nur bewusst, die offensichtlich naheliegenden Maßnahmen (Strenge 2G-Regel bundesweit bzw. Impfpflicht) nicht zu ergreifen (weil wegen lalalalalala - was ist eigentlich btw momentan die offizielle Begründung?), sondern auch noch die offizielle Feststellung der Notlage zu beenden, obwohl sie diese selbst verbal klar benennen!

:doubledoh::doubledoh::doubledoh::doubledoh::doubledoh::doubledoh::doubledoh::doubledoh::doubledoh::doubledoh::doubledoh::doubledoh:

:kotzerle::kotzerle::kotzerle::kotzerle::kotzerle::kotzerle::kotzerle::kotzerle:
 
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wirklich kotzerle im quadrat. impfzentren hier regional ohnehin zu, obwohl bawü auch verfickt hohe zahlen hat: ergo boostern erschwert. ansonsten auch kein maßnahmen-paket das irgendwie ersichtlich auf die sich zuspitzende lage in den khs abzielt - deren personal dürfte jetzt in der vierten welle quasi jenseits jeder vorstellbare der belastungsgrenze sein, wenn da nicht noch ein rotierendes system eingeführt wird mit entsprechender finanzieller vergütung (when you pay peanuts you get monkeys, you fuckers: damit meine ich insbesondere millionen-auftrag-für-masken-spahn), dann werden wir wahrscheinlich jetzt bald opferzahlen in germoney sehen, wie wir es nicht für möglich gehalten hätten. inbesondere booster muss jetzt konzentriert anlaufen, immungedächnis ist ja bei covid19 bekannterweise nicht allzulang. was für ein unfähiger haufen.
 

parats'

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Gott, dieses Rumgepisse, ey! :mad: Vorhin beim Bäcker durfte ich im Radio kurz hören wie Habeck und Lindner sich einkacken darüber wie dramatisch die Lage sei und der Kollaps der Krankenhäuser droht. Gleichzeitig beschließen exakt dieselben Leute nicht nur bewusst, die offensichtlich naheliegenden Maßnahmen (Strenge 2G-Regel bundesweit bzw. Impfpflicht) nicht zu ergreifen (weil wegen lalalalalala - was ist eigentlich bzw. momentan die offizielle Begründung?), sondern auch noch die offizielle Feststellung der Notlage zu beenden, obwohl sie diese selbst verbal klar benennen!

:doubledoh::doubledoh::doubledoh::doubledoh::doubledoh::doubledoh::doubledoh::doubledoh::doubledoh::doubledoh::doubledoh::doubledoh:

:kotzerle::kotzerle::kotzerle::kotzerle::kotzerle::kotzerle::kotzerle::kotzerle:
Du hast noch danke Merkel vergessen. :troll:
 
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Wie wir seit der ersten Welle, wo wir das Glück günstiger Umstände hatten, nichts mehr geschissen kriegen. :deliver:
 
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Zusätzlich scheinst du auch nur deutsche Medien zu konsumieren, international wird die Lage seit Wochen nämlich anders gesehen als hier... Wir werden das grösste shithole werden, dank Karneval und "es ist doch nur ne harmlose grippe Gerede".. Sorry aber Deutschland bzw ganz Europa hat hier massiv versagt... trurig für ein erste Welt Gesundheitssystem.
Warum wurden z.B. nicht komplett alle Menschen schon vor 1-2 Wochen durchgetestet? Warum wurde Karneval nicht verboten?

Frühjahr 2020 hat angerufen...
Vielleicht hab ich am Ende traurigerweise (mal wieder :troll:) recht und wir landen im covid shithole index am ende doch noch auf den vorderen Rängen (Europa als ganzes hat sich ja schon nen Spitzenplatz gesichert), danke für nichts Impfverweigerer :rolleyes:
(Ich wette gleich kommt Gustavo und rechnet mir vor dass wir doch eigentlich richtig gut durch die Krise kamen :rofl:)

edit: Ossi flame durch Gustavo flame ersetzt. Man muss Prioritäten setzen 🤷‍♂️
 
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Benrath

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Ihr müsst nicht Freunde werden aber die meta Nicklichketen braucht es nicht. Sonst lösch ich das
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Ihr müsst nicht Freunde werden aber die meta Nicklichketen braucht es nicht. Sonst lösch ich das

Na von mir aus.

Glaube niemand hier ist wirklich mit der Politik zufrieden, insbesondere auf die Zweite Welle im Winter 20/21 hätte zumindest deutlich früher reagiert werden können und warum man ausgerechnet JETZT der FDP erlaubt, ihre Oppositionsquerulantenwünsche in Gesetze umzusetzen, verstehe ich auch nicht so wirklich. Dass man die Impfzentren nicht hätte schließen sollen: geschenkt. Dazu kommen dann einige früher geäußerte Kritikpunkte von tzui, die immer Blödsinn waren.

Aber: Stand heute kommt man imho nicht mehr wirklich um die offensichtliche Einsicht herum, dass das Hauptproblem in Deutschland eben nicht die Politik ist, sondern die Bevölkerung. Von Anfang an war die Bevölkerung zu dumm, angemessen zu reagieren: Zuerst wurde auf alle Wellen mit einer Latenz von Wochen bis Monaten reagiert, dann hat sich einfach ein zu kleiner Teil der Bevölkerung impfen lassen. Wir sind jetzt ironischerweise genau an dem Punkt, über dessen Definition als "Herdenimmunität" oder eben nicht saistaed und ich hier mit tzui diskutiert haben: Linearer Zuwachs in der Impfquote würde den Bevölkerungsschutz überlinear ansteigen lassen. Man kann sich natürlich auf immer kleinere Themen kaprizieren, denen ohne echten Beweis eine große Bedeutung zumessen und dann weiter darauf beharren, dass eben doch die Politik die Hauptschuld trägt*, aber es wird halt von Woche zu Woche immer abwegiger.
In den letzten zwei Wochen ist die Zahl derjenigen, die Corona für das wichtigste Problem Deutschlands halten, um 33 Prozentpunkte gestiegen (von 24 auf 57), die Zahl derjenigen die härtere Maßnahmen befürworten um 29 Prozentpunkte (von 20 auf 49) und im Vergleich zum August ist die Zahl derjenigen, die eine allgemeine Impfpflicht befürworten, um 20 Prozentpunkte gestiegen (von 33 auf 53). Nichts davon, was gerade passiert, war nicht vor drei Monaten (geschweige denn vor zwei Wochen) vorauszusehen.




*Paradebeispiel: Leute, die immer noch behaupten, es fehle an "Aufklärung" der Bevölkerung über den Impfstoff und dass deshalb die Impfquote zu niedrig sei
 

parats'

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ausgerechnet JETZT der FDP erlaubt, ihre Oppositionsquerulantenwünsche in Gesetze umzusetzen
Die FDP beschließt ja nun nicht alleine. Da gehören immer noch ein paar mehr Parteien zu. Daher einseitig auf der FDP rumzureiten erscheint mir etwas zu kurz gesprungen.
Richtig ist aber, dass die FDP schon vorher kein Geheimnis aus ihrer Ansicht zur Pandemie gemacht hat.
 

GeckoVOD

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Stand heute kommt man imho nicht mehr wirklich um die offensichtliche Einsicht herum, dass das Hauptproblem in Deutschland eben nicht die Politik ist, sondern die Bevölkerung. Von Anfang an war die Bevölkerung zu dumm, angemessen zu reagieren: Zuerst wurde auf alle Wellen mit einer Latenz von Wochen bis Monaten reagiert, dann hat sich einfach ein zu kleiner Teil der Bevölkerung impfen lassen.
Das scheint so eine rote Linie bei dir zu sein: Die Bevölkerung / die Masse ist "zu dumm", am größeren System Politik kann man wenig bewegen, ergo ist da wenig Schuld zu suchen. Und von da aus wird argumentiert. Bei allem Unfug, den tzui hier postet, diese Sicht ist simplifiziert, auch wenn du es in Teilen schlüssig argumentierst. Dennoch nervig immer von diesem Ross zu Geschriebenes zu lesen und fühlt sich der Realität der Durchschnittsbürgers auch nicht angemessen. Die uneinheitliche Kommunikation vom System "Politik" und die recht absurden Auswüchse der Gesetze/Verordnungen inklusiver nicht-vorhandener Kontrolle würde ich nicht "nur" _der_ Bevölkerung anlasten, noch kann sich der 0815-Bürger den ganzen Tag im universitären Umfeld in Studien vergraben, wie es hier die Experten machen, noch hätten sie die Fähigkeit diese zu deuten (oder würde sich anmaßen diese zu interpretieren oder aus der mangelnden Fähigkeit würde Dummheit schließbar sein). Dass daraus ein riesiger Frust erwächst sollte selbst evident sein. Abgesehen davon, dass "die" Bevölkerung doch durchaus Impfungen in Anspruch genommen hat.
 
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Glaube niemand hier ist wirklich mit der Politik zufrieden, insbesondere auf die Zweite Welle im Winter 20/21 hätte zumindest deutlich früher reagiert werden können
Ach was ist denn auf einmal aus "man muss auf Sicht fahren" und "ging halt nicht anders" geworden?

Zumindest sind dem Pressesprecher noch nicht die Ausreden ausgegangen, jetzt kann die Politik halt einfach nix machen, weil die Bevölkerung zu dumm ist :mond:
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Das scheint so eine rote Linie bei dir zu sein: Die Bevölkerung / die Masse ist "zu dumm", am größeren System Politik kann man wenig bewegen, ergo ist da wenig Schuld zu suchen.


Das würde ich überhaupt nicht als meine rote Linie sehen. Ich sage es mal so: Ich beschäftige mich akademisch mit Methoden der sozialwissenschaftlichen Forschung; ich bin jetzt kein Umfrageforscher in dem Sinn dass das ist womit ich mich inhaltlich beschäftige, aber weil Umfragedaten schon ein großer Teil der Daten sind, mit denen wir im Alltag arbeiten, habe ich schon eine ziemlich gute Vorstellung davon, was der durchschnittliche Bürger versteht und weiß und was eher nicht. Und tatsächlich ist das meistens relativ wenig, aber nicht weil die Bürger alle so dumm sind, sondern weil sie sich einfach nicht sonderlich für Politik interessieren und das auch nicht müssen, einfach weil es insgesamt auch so ganz okay läuft. Wenn die Aufmerksamkeit erst mal auf einem Thema ist, sind die Bürger normalerweise eigentlich gar nicht schlecht darin, zu erkennen was das beste für sie wäre. Nur reicht es halt normalerweise, wenn eine Mehrheit das tut, weil man für politische Entscheidungen keine Einstimmigkeit braucht oder 95% Zustimmung, sondern 60% häufig reichen. Hier aber halt nicht und es rächt sich jetzt, dass es bei uns eben keine 90% sind, die das Richtige tun, sondern nur 75%.


Und von da aus wird argumentiert. Bei allem Unfug, den tzui hier postet, diese Sicht ist simplifiziert, auch wenn du es in Teilen schlüssig argumentierst. Dennoch nervig immer von diesem Ross zu Geschriebenes zu lesen und fühlt sich der Realität der Durchschnittsbürgers auch nicht angemessen. Die uneinheitliche Kommunikation vom System "Politik" und die recht absurden Auswüchse der Gesetze/Verordnungen inklusiver nicht-vorhandener Kontrolle würde ich nicht "nur" _der_ Bevölkerung anlasten, noch kann sich der 0815-Bürger den ganzen Tag im universitären Umfeld in Studien vergraben, wie es hier die Experten machen, noch hätten sie die Fähigkeit diese zu deuten (oder würde sich anmaßen diese zu interpretieren oder aus der mangelnden Fähigkeit würde Dummheit schließbar sein). Dass daraus ein riesiger Frust erwächst sollte selbst evident sein. Abgesehen davon, dass "die" Bevölkerung doch durchaus Impfungen in Anspruch genommen hat.


Ich behaupte ja auch nicht, dass NUR die Bürger Schuld sind. Aber mittlerweile tragen sie den Hauptteil der Schuld, weil sie ALLE Instrumente an der Hand haben. Was du schreibst geht doch letztendlich einfach am Thema vorbei: Niemand muss sich zuhause an den Schreibtisch setzen und medRxiv in Heimarbeit studieren oder irgendwelche komplexen ODEs lösen, um zu klären was genau der eigene Beitrag zum Pandemiegeschehen ist. Die Handlungsoptionen sind für so gut wie jeden einzelnen Bürger, der ein Impfangebot bekommen hat, völlig eindeutig: Die Impfung ist die bessere Option. Für einen selbst, für andere, für die Wirtschaft, für das soziale Leben.
Jeder weiß mittlerweile genau, was gesellschaftlich passieren kann, wenn Covid wieder grassiert, weil jeder die Lockdowns erlebt hat, selbst wenn man keine Tragödien im persönlichen Umfeld hat wie bspw. YNC. Wenn das als Grund nicht reicht, weiß ich auch nicht. Da noch auf die "Kommunikation" der Politik zu verweisen ist doch der pure Hohn: Alle Parteien bis auf die AfD haben sich ganz eindeutig für die Impfung ausgesprochen, immer und immer wieder. Die Medien haben ohne Unterlass rauf und runter erklärt, dass die Impfung nur Vorteile hat und warum die Nachteile lediglich vermeintliche Nachteile sind. Dagegen damit zu kommen, dass die Verordnungen auf Landesebene nicht immer einheitlich waren oder nicht immer alle mit dem gleichen Nachdruck darauf verwiesen haben, dass impfen wichtig ist oder sogar, dass die Politik nicht genug kontrollieren lässt, ob Bürger das tun, WOVON JEDER MITTLERWEILE WISSEN MÜSSTE DASS ES DAS RICHTIGE FÜR EINEN SELBST IST, ist doch absurd.
Jeder hatte alle nötigen Informationen: Die wenigsten aus Primärquellen, was auch völlig unnötig ist*, aber nun wirklich absolut jeder aus vielfältigen, glaubhaften, gut informierten Sekundärquellen. Glaubt hier wirklich jemand, dass es in Frankreich oder Italien oder Spanien so viel einfacher ist, gute Informationen zu bekommen oder das Impfangebot wahrzunehmen? Sehe einfach NULL Anhaltspunkte dafür, dass das der Fall ist. Hier gibt es einfach mehr Leute, die sich gegen die Impfung entschieden haben. Klar könnte die Politik mehr tun um mehr Leute zum Impfen zu bewegen (saistaed hat eine gute Liste geschrieben), aber ich sehe ehrlich gesagt einfach nicht, dass es die Schuld der Politik sein soll, dass es hier einfach zu viele Deppen gibt, die zum Jagen getragen werden müssen, teilweise 25% und mehr in manchen Bundesländern.



*ich käme im Leben nicht auf die Idee, zu behaupten, man müsse sich zu allem über Primärquellen informieren, macht auch niemand den ich kenne so


Ach was ist denn auf einmal aus "man muss auf Sicht fahren" und "ging halt nicht anders" geworden?

Geil, wie du einfach mal unterschlägst oder vermutlich einfach vergessen hast, dass ich gesagt habe, auf Sicht fahren wäre besser als zu glauben, man könne von obersten Prinzipien ableiten was man tun oder lassen sollte ("Schulen werden nie wieder geschlossen"), nicht etwa dass auf Sicht fahren besser wäre als vorausschauendes Handeln. Zugegebenermaßen überrascht mich das natürlich mittlerweile nicht mehr. Aber ...


Zumindest sind dem Pressesprecher noch nicht die Ausreden ausgegangen, jetzt kann die Politik halt einfach nix machen, weil die Bevölkerung zu dumm ist :mond:

... letztendlich ist es nur recht und billig, dass wir mit dir auch etwas von der betroffenen Gruppe "Dummdeutsche" hören. 🤷‍♂️
 

Deleted_228929

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aber ich sehe ehrlich gesagt einfach nicht, dass es die Schuld der Politik sein soll, dass es hier einfach zu viele Deppen gibt, die zum Jagen getragen werden müssen, teilweise 25% und mehr in manchen Bundesländern.
Na ja, also zumindest mein Kritikpunkt war ja nicht, dass man es erst einmal ohne Impfpflicht versucht hat, sondern dass man jetzt immer noch meint mit diesem "gut zureden" weiterzukommen, wenn seit mindestens zwei Monaten offensichtlich ist, dass das nicht der Fall ist. Ein Drittel der Bevölkerung ist offensichtlich ohne massiven externen Druck nicht dazu zu bewegen sich impfen zu lassen. Diese kollektive Handlungsproblem zu überwinden ist die Uraufgabe des Gesetzgebers und er versagt dabei schändlich, weil er sich lieber aufs Merkeln beschränkt.
 

Gustavo

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Na ja, also zumindest mein Kritikpunkt war ja nicht, dass man es erst einmal ohne Impfpflicht versucht hat, sondern dass man jetzt immer noch meint mit diesem "gut zureden" weiterzukommen, wenn seit mindestens zwei Monaten offensichtlich ist, dass das nicht der Fall ist. Ein Drittel der Bevölkerung ist offensichtlich ohne massiven externen Druck nicht dazu zu bewegen sich impfen zu lassen. Diese kollektive Handlungsproblem zu überwinden ist die Uraufgabe des Gesetzgebers und er versagt dabei schändlich, weil er sich lieber aufs Merkeln beschränkt.

Ich stimme absolut zu, dass kollektive Handlungsprobleme zu lösen auf jeden Fall Uraufgabe des Gesetzgebers ist. Nur ist der entscheidende Unterschied, dass die kollektiven Handlungsprobleme sonst eigentlich immer klassische Prisoner's Dilemmata sind, wo es für mich persönlich positiv ist, etwas zu tun was für die Gemeinschaft negativ wäre. Hier ist es aber gerade nicht so: Sowohl persönlich wie kollektiv wäre sich Impfen lassen die optimale Strategie. Deshalb auch der Hauptvorwurf an den Teil der Bevölkerung, der sich nicht impfen lässt: Das Problem ist nicht mangelnde Solidarität (obwohl die natürlich auch fehlt), sondern Dummheit.
 

GeckoVOD

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Nur ist der entscheidende Unterschied, dass die kollektiven Handlungsprobleme sonst eigentlich immer klassische Prisoner's Dilemmata sind
Daraus würde aber auch folgen, dass man 'von oben' gegensteuert und immer auf Handlungen entsprechend reagiert, "tit for tat" ist m.W.n. die einzige effektive Strategie. Dieses "auf Sicht fahren" führte zu streckenweise willkürlichen Regeln, die noch dazu schwierig mit Reaktionen aus individueller Sicht in Verbindung zu bringen waren. Dort eine Maskenpflicht, da nicht, da kostenlose Tests, dort sehenden Auges Massenaufläufe zulassen, die nicht kontrollierbar sind, mal so, mal so, erst diese Kennziffer, dann jene, dann wieder in dem Bundesland, aber dort nicht, kein Zeitrahmen und irgendwo war das Thema dann im Sommer halt weg.
So unklassisch find ich es daher nicht, wenn mein individueller Nutzen aus der fehlender Impfung einfach das Ausleben meiner Faulheit ist und keine Konsequenzen für die fehlenden Handlungen ableitbar sind, dann bleib ich halt weiter faul, auch wenn Kosten/Nutzen offensichtlich pro Impfung sind - nur sind die Akteure halt nicht rational. Siehe Impfpflicht, scheint ein rotes Tuch zu sein, genau wie die Tests weiterhin kostenpflichtig für Ungeimpfte zu lassen, oder medial mit einer negativen Triage-Entscheidung für Ungeimpfte zu drohen und zwar egal wogegen die Ungeimpften verglichen werden. Die Wendehalsigkeit bei so einem Problem hilft auch nicht, sondern setzt falsche Anreize.
Was soll's unterm Strich werden wir nicht weit voneinander sein.
 
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Geil, wie du einfach mal unterschlägst oder vermutlich einfach vergessen hast, dass ich gesagt habe, auf Sicht fahren wäre besser als zu glauben, man könne von obersten Prinzipien ableiten was man tun oder lassen sollte ("Schulen werden nie wieder geschlossen"), nicht etwa dass auf Sicht fahren besser wäre als vorausschauendes Handeln. Zugegebenermaßen überrascht mich das natürlich mittlerweile nicht mehr. Aber ...
Geil wie du einfach mal unterschlägst, dass du für jede Kritik immer eine Ausrede parat hattest und jetzt einfach mal vergessen hast, dass du natürlich nicht der große Kritiker der Regierung hier warst im letzten Winter. Versagen gab es schließlich nie :mond:

Aber darauf wird sicher wieder irgendein Gelaber vom hohen Ross kommen was damit gar nix zu tun hat.
 
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Ich behaupte ja auch nicht, dass NUR die Bürger Schuld sind. Aber mittlerweile tragen sie den Hauptteil der Schuld, weil sie ALLE Instrumente an der Hand haben. Was du schreibst geht doch letztendlich einfach am Thema vorbei: Niemand muss sich zuhause an den Schreibtisch setzen und medRxiv in Heimarbeit studieren oder irgendwelche komplexen ODEs lösen, um zu klären was genau der eigene Beitrag zum Pandemiegeschehen ist. Die Handlungsoptionen sind für so gut wie jeden einzelnen Bürger, der ein Impfangebot bekommen hat, völlig eindeutig: Die Impfung ist die bessere Option. Für einen selbst, für andere, für die Wirtschaft, für das soziale Leben.
Jeder weiß mittlerweile genau, was gesellschaftlich passieren kann, wenn Covid wieder grassiert, weil jeder die Lockdowns erlebt hat, selbst wenn man keine Tragödien im persönlichen Umfeld hat wie bspw. YNC. Wenn das als Grund nicht reicht, weiß ich auch nicht. Da noch auf die "Kommunikation" der Politik zu verweisen ist doch der pure Hohn: Alle Parteien bis auf die AfD haben sich ganz eindeutig für die Impfung ausgesprochen, immer und immer wieder. Die Medien haben ohne Unterlass rauf und runter erklärt, dass die Impfung nur Vorteile hat und warum die Nachteile lediglich vermeintliche Nachteile sind. Dagegen damit zu kommen, dass die Verordnungen auf Landesebene nicht immer einheitlich waren oder nicht immer alle mit dem gleichen Nachdruck darauf verwiesen haben, dass impfen wichtig ist oder sogar, dass die Politik nicht genug kontrollieren lässt, ob Bürger das tun, WOVON JEDER MITTLERWEILE WISSEN MÜSSTE DASS ES DAS RICHTIGE FÜR EINEN SELBST IST, ist doch absurd.
Jeder hatte alle nötigen Informationen: Die wenigsten aus Primärquellen, was auch völlig unnötig ist*, aber nun wirklich absolut jeder aus vielfältigen, glaubhaften, gut informierten Sekundärquellen. Glaubt hier wirklich jemand, dass es in Frankreich oder Italien oder Spanien so viel einfacher ist, gute Informationen zu bekommen oder das Impfangebot wahrzunehmen? Sehe einfach NULL Anhaltspunkte dafür, dass das der Fall ist. Hier gibt es einfach mehr Leute, die sich gegen die Impfung entschieden haben. Klar könnte die Politik mehr tun um mehr Leute zum Impfen zu bewegen (saistaed hat eine gute Liste geschrieben), aber ich sehe ehrlich gesagt einfach nicht, dass es die Schuld der Politik sein soll, dass es hier einfach zu viele Deppen gibt, die zum Jagen getragen werden müssen, teilweise 25% und mehr in manchen Bundesländern.
Deine Auffassung darüber, was Menschen wissen, scheint mir doch arg idealisiert. Ich glaube, wenn man sich bequem in einer Social Bubble aus wissenschaftsaffinen Akademikern eingerichtet hat, beginnt man zu unterschätzen, wie - insofern stimme ich dir zu - dumm viele Menschen in Bezug auf viele Dinge sind.

Die Politik hat sich darüber imo nicht zu beschweren, sondern damit umzugehen und das hat man bei weitem nicht in ausreichender Weise getan.
Wir wissen spätestens seit August, dass eine viel zu große Minderheit den Wert der Impfung für sich selbst und die Gemeinschaft offenbar nicht erkannt hat oder nicht akzeptiert.
Es war überhaupt kein Geheimnis, dass das zu einer ähnlichen Situation führen würde, wie wir sie jetzt haben. Und letztlich hat man in großer Ähnlichkeit zu letztem Jahr zugesehen und sich wiederum wesentlich auf immer noch einen Appell verlegt, als schon längst nicht mehr damit zu rechnen war, dass diese Appelle noch Großes bewirken würden.

Man ist einmal mehr komplett überrascht, komplett unvorbereitet und komplett überfordert.
Einmal mehr ist es der Politik nicht gelungen die Mehrheit derjenigen, die sich freiwillig pandemiekonform verhalten vor dem Zugriff der Minderheit zu schützen, die das nicht freiwillig tut.

Der einzige Trost ist imo, dass die Auswirkungen auf die Mehrheit sich diesmal in viel engeren Grenzen halten werden. Insofern bin ich schon fast ein bisschen gelassen gespannt auf das, was uns bevorsteht.
Zwar hätte man das Ganze imo deutlich besser managen können, aber im Grunde gehe ich weiterhin davon aus, dass uns die ganz große Katastrophe wahrscheinlich erspart bleiben wird.
 
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Gustavo

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Daraus würde aber auch folgen, dass man 'von oben' gegensteuert und immer auf Handlungen entsprechend reagiert, "tit for tat" ist m.W.n. die einzige effektive Strategie. Dieses "auf Sicht fahren" führte zu streckenweise willkürlichen Regeln, die noch dazu schwierig mit Reaktionen aus individueller Sicht in Verbindung zu bringen waren. Dort eine Maskenpflicht, da nicht, da kostenlose Tests, dort sehenden Auges Massenaufläufe zulassen, die nicht kontrollierbar sind, mal so, mal so, erst diese Kennziffer, dann jene, dann wieder in dem Bundesland, aber dort nicht, kein Zeitrahmen und irgendwo war das Thema dann im Sommer halt weg.
So unklassisch find ich es daher nicht, wenn mein individueller Nutzen aus der fehlender Impfung einfach das Ausleben meiner Faulheit ist und keine Konsequenzen für die fehlenden Handlungen ableitbar sind, dann bleib ich halt weiter faul, auch wenn Kosten/Nutzen offensichtlich pro Impfung sind - nur sind die Akteure halt nicht rational. Siehe Impfpflicht, scheint ein rotes Tuch zu sein, genau wie die Tests weiterhin kostenpflichtig für Ungeimpfte zu lassen, oder medial mit einer negativen Triage-Entscheidung für Ungeimpfte zu drohen und zwar egal wogegen die Ungeimpften verglichen werden. Die Wendehalsigkeit bei so einem Problem hilft auch nicht, sondern setzt falsche Anreize.
Was soll's unterm Strich werden wir nicht weit voneinander sein.


Na ja, du springst jetzt aber direkt zu "wie löst man die Situation auf". Da sind wir sicher nicht weit (wenn überhaupt) auseinander, ich bin auch für viel mehr Druck auf Ungeimpfte (am besten wäre direkt eine Impfpflicht), habe ich hier ja auch schon geschrieben. Aber worauf ich hinaus wollte war ja der Umstand, dass wir hier eben KEINE solche Situation haben, in der wir normalerweise den Staat brauchen, der Leute zum sozial optimalen Handeln zwingt, weil das sozial optimale Handeln eben auch die für einen persönlich optimale Handlung ist. Da einfach drüber hinwegzusehen finde ich einfach nicht angemessen.

Ich kann mir übrigens keine Person vorstellen, für die es über die gesamten letzten sechs Monate komfortabler war, sich nicht impfen zu lassen. Faulheit kann schlecht der Grund sein, wenn man sich regelmäßig testen lassen muss, um viele Dinge zu machen. Und das ist (wie unten beschrieben) auch nicht unbedingt, was ich höre, wenn man Leute fragt warum sie nicht geimpft sind.


Deine Auffassung darüber, was Menschen wissen, scheint mir doch arg idealisiert. Ich glaube, wenn man sich bequem in einer Social Bubble aus wissenschaftsaffinen Akademikern eingerichtet hat, beginnt man zu unterschätzen, wie - insofern stimme ich dir zu - dumm viele Menschen in Bezug auf viele Dinge sind.


Versteh mich nicht falsch, ich sage nicht dass diese Leute wissen, die Impfung wäre auch für sie die beste Option, in dem Sinn dass sie das Wissen internalisiert haben. Ich sage allerdings dass diese Informationen extrem einfach für sie zugänglich sind und, wobei das nur anekdotisch ist, die meisten Ungeimpften diese Informationen durchaus auch rezipiert haben. Das kann man schön daran sehen, dass viele explizit Meinungen zur Impfung haben, die eben nicht pure Apathie oder querdenkerhafte Totalverweigerung sind, sondern "Informationen", die man sich so zurecht gelegt hat, dass es angeblich durchaus eine Abwägung gab, die nur eben einfach für einen selbst (!) zu Ungunsten der Impfung ausgefallen ist. Das sagt mir diese Leute haben diese Informationen durchaus bekommen, aber dann mentale Energie darauf verwendet, sich eine Geschichte in ihrem Kopf zurecht zu legen, die es ihnen erlaubt, sich als mündige Bürger zu fühlen und trotzdem die deutlich bessere Handlungsoption zu verwerfen. Das ist für mich eine gewisse Art von Dekadenz, in der man glaubt man habe nicht nur ein Recht auf eine Meinung, sondern auch das Recht darauf dass andere diese Meinung nicht kritisieren (oder nur auf eine pro forma "agree to disagree" Art kritisieren).


Die Politik hat sich darüber imo nicht zu beschweren, sondern damit umzugehen und das hat man bei weitem nicht in ausreichender Weise getan.
Wir wissen spätestens seit August, dass eine viel zu große Minderheit den Wert der Impfung für sich selbst und die Gemeinschaft offenbar nicht erkannt hat oder nicht akzeptiert.


Auch da sind wir nicht grundsätzlich unterschiedlicher Meinung. Die Politik muss immer mit der Welt arbeiten, wie sie nun mal ist, nicht wie man sie sich gerne vorstellt. Nur sind wir nun mal nicht "die Politik", sondern hier nur Beobachter und als Beobachter kann man halt auch einfach mal die offensichtliche Wahrheit sagen, dass das Hauptproblem nicht ist, dass die Politik ihre Bürger nicht mit noch mehr Nachdruck zu ihrem eigenen Glück zwingt, sondern dass die Bürger zu einem skandalös hohen Teil zu dumm sind, die offensichtliche Faktenlage anzuerkennen. Wir reden hier nicht von irgendwelchen komplexen Systemen oder von einem langen Zeithorizont, den man bräuchte. Man muss keine gesamtgesellschaftliche Betrachtung anlegen. Es ist eine ganz einfache Güterabwägung bzgl. der eigenen Person, wie wir sie fast alle jeden Tag zigfach machen. Zu behaupten die Politik sei schuld heißt doch nur, dass wir unentschuldigbares Verhalten zwanghaft entschuldigen.
In meiner "Blase" hier in den USA würdest du breiteste Zustimmung erhalten, wenn du darüber philosophierst wie schwierig das Leben mit (sehr) wenig Geld ist (nicht zuletzt weil sich meine Freunde das alle nicht so wirklich vorstellen können) und wie hochkomplex es für solche Menschen ist, ihren Alltag erfolgreich mit wenig Geld zu navigieren und was für besondere Kompetenzen man dafür haben muss. Gleichzeitig sind sie alle instant bereit zu entschuldigen, wenn so eine Person nicht geimpft ist, weil sie einfach nicht "die Ressourcen" haben, sich impfen zu lassen, als ob es schwieriger ist zweimal zum Impfen zu kommen als einen Alltag ohne Auto in den USA zu organisieren.


Geil wie du einfach mal unterschlägst, dass du für jede Kritik immer eine Ausrede parat hattest und jetzt einfach mal vergessen hast, dass du natürlich nicht der große Kritiker der Regierung hier warst im letzten Winter. Versagen gab es schließlich nie :mond:

Aber darauf wird sicher wieder irgendein Gelaber vom hohen Ross kommen was damit gar nix zu tun hat.

*Beta auf der Autobahn* "Ein Autist? Hunderte!"
 

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Na ja, du springst jetzt aber direkt zu "wie löst man die Situation auf".
Nein, ja, vielleicht: Ich halte es für eher wenig zielführend die Situation auf das Gefangenendilemma herunterzubrechen, da das etwas in die Richtung "ich passe die Realität auf mein Modell" an geht. Auf dem Papier gibt es die optimale Entscheidung für die Impfung, das ist klar.

Den Fehler beim Einzelnen sehe ich und teile ich. Du sprichst doch selbst von Dekadenz, ich spreche von Faulheit. Realistisch wird da vieles sein, das eher in den Bereich der Psychologie fällt und daher nicht klassisch "Gewinnoptimierung" sein dürfte: real empfundene Unsicherheit bis ausgewachsene Ängste, sowie unzureichende Informationen in einer Gemengelage.
Da hättest du die Gruppe der Unerreichbaren, die typischen Schwurbler-Dorfidioten. Dann hast du aber eine Batterie, für die es keine Folgen gab, wenn sie sich nicht impfen lassen wollten, den ganzen Sommer über: Die Realität war, dass man problemlos ohne Tests an einem sehr großen Teil des Lebens teilnehmen konnte, einfach weil es keine Kontrollen und noch weniger durchgesetzte Strafen gab. Dieser zweite Teil, die Konsequenzlosigkeit, ermöglicht es Trittbrettfahrer zu sein, oder zumindest das Gefühl zu haben, es sei möglich. Und das wiegt in meinen Augen genau so schwer, wenn nicht sogar schwerer als die Idiote des Einzelnen.
 

parats'

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Bei uns impft der Betriebsarzt jetzt Biontech booster. Vielleicht wär das bei Dir auch n Weg?
Das wäre in der Tat was, aktuell sind die Grippeimpfungen gerade eh dran.
Allerdings hat meine Hausärztin heute früh auch schon signalisiert, dass sie die 6 Monate nicht 100% genau nimmt. Meine Frau ist nächsten Donnerstag dran und ich werde dann wohl 2 Wochen danach meinen Termin haben.
 
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Wir sind jetzt ironischerweise genau an dem Punkt, über dessen Definition als "Herdenimmunität" oder eben nicht saistaed und ich hier mit tzui diskutiert haben

Ich möchte dazu mal ganz kurz erwähnen, dass du und Saistaed hier vor 2 oder 3 Monaten von "baldiger" Herdenimmunität (in welcher Definitionsform auch immer) fabuliert habt, während ich dass erreichen der Herdenimmunität (in welcher Form auch immer :rolleyes:) anhand der Impfbereitschaft der Deutschen als sehr sehr unwahrscheinlich bezeichnet habe. (Ich habe damals schon gesagt, dass wir in Deutschland gegen Delta vermutlich eine Impfquote von 90% erreichen müssten. Spanien, UK usw. brauchen weniger, da sie 2020 /2021 eine viel höhere natürlich Durchseuchungsrate hatten.).
90% Impfquote im traditionell Impfskeptischen Deutschland -> Unmöglich.
Das war damals schon abzusehen, wie gesagt vor mehreren Monaten.

Jetzt, nach den Monaten können wir ja mal rekapitulieren. Wo stehen wir denn aktuell?
"Herdenimmunität" in ger in greifbarer Nähe? Ja oder Nein?

Vermutlich sind wir noch nicht einmal nach dieser Welle mit der nötigen natürlichen Durchseuchung durch, dazu kommen Menschen deren Schutz ausläuft und die einfach verpeilen/vergessen oder keine Lust haben sich zu boostern zu lassen.

Wie ich es schon vor Monaten gesagt habe, Herdenimmunität wird es in Deutschland so schnell nicht geben. Da hatte ich wohl mal wieder (bei beiden Definitionen von Herdenimmunität) recht. :troll:


Edit: Um meine mentale Gesundheit brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Für mich persönlich ist Corona seit der Impfung Geschichte. Ich war nie besondere Risikogruppe, habe die dritte Impfung drin und mit großer Sicherheit AK to the moon (die ersten beiden Dosen haben schon sehr gut angeschlagen, natürlich lasse ich meine AKs in 7 Tagen trotzdem kontrollieren). Meine Chance da noch irgendeinen gesundheitlichen Schaden davonzutragen schätze ich (trotz Krankheitsängsten) als sehr sehr gering.
 
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Versteh mich nicht falsch, ich sage nicht dass diese Leute wissen, die Impfung wäre auch für sie die beste Option, in dem Sinn dass sie das Wissen internalisiert haben. Ich sage allerdings dass diese Informationen extrem einfach für sie zugänglich sind und, wobei das nur anekdotisch ist, die meisten Ungeimpften diese Informationen durchaus auch rezipiert haben. Das kann man schön daran sehen, dass viele explizit Meinungen zur Impfung haben, die eben nicht pure Apathie oder querdenkerhafte Totalverweigerung sind, sondern "Informationen", die man sich so zurecht gelegt hat, dass es angeblich durchaus eine Abwägung gab, die nur eben einfach für einen selbst (!) zu Ungunsten der Impfung ausgefallen ist. Das sagt mir diese Leute haben diese Informationen durchaus bekommen, aber dann mentale Energie darauf verwendet, sich eine Geschichte in ihrem Kopf zurecht zu legen, die es ihnen erlaubt, sich als mündige Bürger zu fühlen und trotzdem die deutlich bessere Handlungsoption zu verwerfen. Das ist für mich eine gewisse Art von Dekadenz, in der man glaubt man habe nicht nur ein Recht auf eine Meinung, sondern auch das Recht darauf dass andere diese Meinung nicht kritisieren (oder nur auf eine pro forma "agree to disagree" Art kritisieren).
Ich glaube, dass das für viele Menschen eher auf eine normative Frage hinausläuft: Wie stehe ich zu unserem Staat, unserer Gesellschaft und den Institutionen, die den faktischen Konsens unserer Gesellschaft tragen? Bin ich jemand, der allgemeine Wahrheiten anerkennt oder sich einbildet, es gebe eine alternative Wahrheit unter der Oberfläche?
Wenn man einmal akzeptiert, dass viele Menschen mit einer weitreichenden Skepsis ausgestattet sind, liegt es imo nahe, dass es für die nicht so einfach ist mit solchen Informationen etwas anzufangen, selbst wenn sie mannigfach verfügbar sind. Ich bin mir nicht mal sicher, ob solche Leute überhaupt eine realistische Wahl haben sich sinnvoll zu entscheiden.

Ich bezweifle übrigens, dass die meisten Ungeimpften sich auch nur halb so oft testen lassen, wie sie eigentlich müssten. Tatsache ist, dass du mit einem alten Test oder nem Screenshot eines Impfnachweises fast überall reinkommst, ohne irgendwas befürchten zu müssen.



[Edit]
Nebeneffekt von hartem 2G: AfD darf sich nicht mehr treffen.
:deliver:
 
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Dann hast du aber eine Batterie, für die es keine Folgen gab, wenn sie sich nicht impfen lassen wollten, den ganzen Sommer über: Die Realität war, dass man problemlos ohne Tests an einem sehr großen Teil des Lebens teilnehmen konnte, einfach weil es keine Kontrollen und noch weniger durchgesetzte Strafen gab. Dieser zweite Teil, die Konsequenzlosigkeit, ermöglicht es Trittbrettfahrer zu sein, oder zumindest das Gefühl zu haben, es sei möglich. Und das wiegt in meinen Augen genau so schwer, wenn nicht sogar schwerer als die Idiote des Einzelnen.
Das sehe ich genauso, zunächst gibt es sowieso kaum Kontrollen und wenn doch mal welche stattfinden, sind die Strafen in Deutschland halt idR lächerlich, falls es nicht eh bei der zigsten "Verwarnung" bleibt. Da kann man noch so lustig irgendwelche Sachen beschließen, wenn einfach 0 über die konkrete Umsetzung nachgedacht wird.

Der durchschnittliche deutsche Politiker ist offensichtlich einfach zu dumm einen Beschluss auch konsequent zu gestalten. Man hat während Corona ja auch gemerkt, dass es dabei egal ist ob es nun um Pflichten des Bürgers (Maskenpflicht im ÖPNV) oder Rechte des Bürgers (Einführung der Bürgertests).
Andere Länder kontrollieren einfach konsequenter und haben Strafen die nicht nur zu einem Schulterzucken führen.

Es ist auch völlig egal, welche Bereiche man nimmt, ob es eben die Maskenpflicht im ÖPNV ist oder Hygieneregeln in der Gastronomie oder jetzt aktueller Kontrolle das 2G nicht nur auf dem Papier am Eingang steht.
Daher halte ich auch jetzt das 3G im ÖPNV wieder für einen totalen Papiertiger.
Ich glaub ja nicht mal, dass die Ungeimpften sich en Masse die Mühe machen werden irgendwelche gefälschten Impfpässe mit sich rumzutragen, die werden mehr als genug Lücken finden und grade was zB Restaraunts etc angeht, wissen die ja bestimmt längst wo sie hingehen können, weil da eh alle Augen zugedrückt werden.
 
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Die Gesundheitsämter haben 32.048 Neuinfektionen registriert und deutlich mehr Todesfälle (265) als vor einer Woche. Die Inzidenz steigt laut RKI bundesweit auf 312,4.
30k am montag, nicht schlecht. letzten winter war noch absolute kernschmelze bei solchen zahlen, nun werden wahrscheinlich mi, do, fr alleine zusammen 200k stellen und merkel tourt weiterhin entspannt auf abschiedstournee durch die welt, während sich die potentielle zukünftige koalition um wichtigeres kümmert.
 

zoiX

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Ich bin tatsächlich zutiefst beeindruckt.
 
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30k am montag, nicht schlecht. letzten winter war noch absolute kernschmelze bei solchen zahlen, nun werden wahrscheinlich mi, do, fr alleine zusammen 200k stellen und merkel tourt weiterhin entspannt auf abschiedstournee durch die welt, während sich die potentielle zukünftige koalition um wichtigeres kümmert.
ist >300 denn krass? afaik gabs doch schon häufiger regionen in der EU, die mehr als doppelt so hohe inzidenzen hatten und das leben trotzdem weiterging.
zu beginn von covid hat mich die progonstizierte exponentielle verbreitung besorgt aber das scheint vom tisch zu sein.
 
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die frage dürfte sein, wo flacht die kurve wieder ab:

RrGs882.png


wenn wir glück haben, wie in uk bei 600. wenn wir pech haben, weil andere voraussetzungen, above and beyond.
 
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die gute Nachricht, letzte Woche wurde von den Hausärzten wieder 4x (4 Millionen) soviel Impfstoff bestelt wie in den Wochen davor.
Die 2G Drohung plus die hohen Zahlen scheinen zu wirken.

Exponentielles Wachstum bezog sich schon immer auf Modellrechnungen und hat in der echten Welt limitierende bzw dämpfende Faktoren (Maßnahmen, Änderung des Verhaltens in der Bevölkerung bei steigenden Inzidenzen usw.). Irgendwann gibs halt Lockdown und damit ist dann auch das exponentielle Wachstum erstmal wieder vom Tisch. Ist zwar seit Tag 1 so kommuniziert worden aber hey...
 
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Grundsätzlich lässt sich diese Dynamik schwer vorhersagen. Wenn man allerdings berücksichtigt, dass mangelnde Impfbereitschaft afaik mit mangelndem Schulverhalten insgesamt korreliert, könnte die selbständige Verhaltensanpassung diesmal schwächer ausfallen. Dass Geimpfte sich nochmal freiwillig so stark einschränken wie letztes Jahr, ist ebenfalls unwahrscheinlich.

Am Ende zeigt sich mal wieder, wie dämlich das ganze Gerede davon war, dass die Inzidenz an Bedeutung verliere. Solange man irgendwas kontrollieren muss, weil die Impfquote nicht hoch genug ist, sollte man natürlich die Inzidenz kontrollieren.
Ein großer Teil des Drucks, den man jetzt sowieso aufbaut, hätte man auch früher haben können.

Weiterhin wundert mich, wo die Boosterkampagne bleibt. Die bei weitem konfliktärmste und günstigste Maßnahme gegen diese Welle wäre Booster für alle sofort.
Wenn man aus allen Rohren feuert, sollte man eine guten Teil noch dieses Jahr boostern können und ab Januar Ruhe reinbringen.
 
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Deleted_228929

Guest
Dass Geimpfte sich nochmal freiwillig so stark einschränken wie letztes Jahr, ist ebenfalls unwahrscheinlich.
Ich bin ganz sicher nicht bereit einen totalen Lockdown einfach so hinzunehmen, wenn das Infektionsgeschehen zu 80% bis 90% auf Ungeimpfte zurückzuführen ist. Das fällt mir mal überhaupt nicht ein, mich krass einzuschränken um Leute zu schützen, die ihrerseits nichts beitragen. Wer meint, sich seinem irrationalen Rumgespinne ("Wer weiß, da könnte mir in dreißig Jahren ein dritter Arm/zweites Arschloch/ein Gehirn wachsen!") ergeben zu müssen, soll mal schön draußen bleiben.
 
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Es kommt ja nicht von ungefähr, dass sich der Wind mittlerweile gedreht hat und es jetzt eine Mehrheit für eine allgemeine Impfpflicht gibt. Ich finde merkwürdig, dass man darüber weiterhin so das rote Tuch ausbreitet, als sei es angesichts dessen, was man Menschen in der Pandemie bisher zugemutet hat und zumuten musste, nicht ein vergleichsweise geringer Eingriff, sie direkt und ab sofort zur Impfung zu verpflichten. Im Gegensatz zu fast allen anderen Maßnahmen, die wir in den letzten anderthalb Jahren gegen die Pandemie ergriffen haben, ist es sogar eine Verpflichtung, die für jeden Betroffenen objektiv ein positives Kosten-Nutzen-Verhältnis hat.
Insofern halte ich eine allgemeine Impfpflicht mittlerweile fast für einen trivialen Call.
 
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