jones und oliver sind parteigänger, die fernsehen für ihre eigenen echokammern machen. wird alex jones jemals einen republikanischen kandidaten zu satan erklären, der die welt an den rand des abgrunds führt falls gewählt? nein. wer auch immer der nächste kandidat des gegnerischen teams ist, ist der nächste teufel.
haben john olivers großartigen redakteure jemals hillarys emails ausgewertet und sie zurecht als korrupte kriegstreiberin charakterisiert, die für den irakkrieg gestimmt hat und eine no fly zone in syrien errichten will? wofür will sie das eigentlich? um flugzeuge der überragenden luftmacht des IS abzuschießen? nein, solch eine außenpolitik führt unweigerlich zu krieg mit russland und noch mehr syrischen opfern.
alex jones und john oliver sind schuldig "preaching to the choire" zu betreiben und probleme in der eigenen partei unter den teppich zu kehren. beide verfolgen eine sehr transparente parteiische agenda.
Das ist genau, was ich meine: Das hat mit der Wirklichkeit kaum was zu tun, gleichzeitig erzählst du diesen Kram, als wäre das völlig offensichtlich. Mal abgesehen davon, dass Oliver die E-Mails tatsächlich thematisiert hat (und genau zu dem Ergebnis gekommen ist, das jeder unvoreingenommene Betracher erreichen würden: Spricht nicht für die Art wie sie Entscheidungen trifft, aber als "Skandal" massiv überschätzt), thematisiert Oliver häufig genau die Art von Themen, von dem der Choir gar nicht weiß, dass sie überhaupt Themen sind. Klar sind das immer Probleme, bei denen die Demokratische Partei besser wegkommt, weil nur die Demokratische Partei etwas unternehmen will, aber es ist ja nicht John Olivers Schuld, dass die Republikaner so massiv nach rechts gedriftet sind, dass sie überhaupt keinen Platz mehr für den Staat sehen, ganz egal wie offensichtlich der Markt versagt. Wenn du ernsthaft glaubst, dass darauf hinzuweisen, wie man den Armen Amerikas mit Kleinkrediten zu Wucherzinsen das Geld aus der Tasche zieht (ohne dass der Staat die Zinsen auf ein halbwegs vernünftiges Niveau deckelt), dasselbe ist wie das, was Alex Jones macht, weil in beiden Fällen eine Partei deutlich besser wegkommt als die andere, ergibt Journalismus überhaupt keinen Sinn mehr.
hier einige überschriften von heute, die übelsten race-baiting artikel gab es unmittelbar nach der wahl als bekannt wurde dass überwiegend weiße (inkl. frauen! gender traitors!) trump gewählt haben
The Mike Pence (Donald Trump) Assault On LGBTQ Equality Is Already Underway (huffpo)
Neo-Nazis Are Very Excited About Chief Trump Strategist Steve Bannon (jezebel)
White Nationalism in the White House (slate)
White flight from reality: Inside the racist panic that fueled Donald Trump’s victory (salon)
The media is starting to normalize Donald Trump, and it should make you very scared (salon)
edit: hbo, der sender auf dem olivers show ausgestrahlt wird, gehört time warner, ein unternehmen in der top10 der großzügigsten spender an clinton. alex jones hat mehr journalistische integrität als oliver.
Ich habe die ersten drei Artikel gelesen (die letzten beiden nicht, weil salon). Die Überschriften sind tatsächlich ungerechtfertigt reißerisch, aber sie versprechen letztendlich nichts, was der Text nicht hält. Vor allem Artikel 2 und 3 haben sogar inkriminierende Zitate. Ohne die reißerischen Überschriften gibt es genau dieselben Artikel auch bei NYT und WaPo. Darüber nicht zu berichten hieße, so zu tun als sei jemanden wie Bannon in die Regierung zu holen völlig normal und alltäglich und das ist nun mal einfach nicht der Fall (übrigens durchaus nicht nur durch Zitate von Demokraten belegbar). Nur weil dir die Implikation nicht passt und sie wohl auch von den meisten Leuten nicht neutral gelesen wird, heißt das nicht, dass das nicht trotzdem eine legitime Meldung ist. Ich nehme an du wirst erst mal nicht bestreiten, dass diese Leute sich tatsächlich über Trumps Entscheidung freuen, wenn sie das so schreiben. Neutral darüber zu berichten heißt nicht, so zu tun als wäre das nicht so, nur weil die meisten Leute die Nachricht mit einem bestimmten (nicht neutralen!) Werturteil aufnehmen werden. Hier wird ja nichts erfunden oder übertrieben und wenn die islamische Interessenvertretungen in den USA jubeln, wenn Keith Ellison neuer DNC-Chair wird, dann wäre das genauso eine legitime Meldung.
Im Übrigen besteht die Wählerbasis der Republikaner schon länger zu 90% aus Weißen. Was daran "race baiting" (absurde Nutzung des Begriffs übrigens) sein soll, entzieht sich mir. Ich bezweifle dass irgendwer in den USA glaubt, die Stimmen von Weißen seien weniger Wert als die aller anderen Wähler, insofern erscheint es mir schwer möglich, race baiting mit weißen Wählerstimmen zu betreiben. Dass jetzt darüber anders berichtet wird ist wohl kaum der Tatsache geschuldet, dass die Wahl unter "PoCs" (btw die Form, in der die Demokraten zurück sein werden

) einseitig war, sondern dass Trump anders über Minderheiten geredet hat als die Republikaner vor ihm.
Und ernsthaft, Time Warner spendet an Clinton und deshalb soll Oliver nichts über Trump sagen? Ist das dein Ernst? Das ergibt nicht mal Sinn oder glaubst du allen Ernstes, die Leute brauchen Anweisungen, um sich gegen Trump zu äußern? Selbst der National Review hatte in der Vorwahl eine "Against Trump"-Ausgabe und der Weekly Standard war auch nicht weniger kritisch. Hätte NBC News nicht über beide Kandidaten berichten sollen, als sie noch Generel Electric gehörten? ABC gehört Disney, CBS Viacom, alles riesige Unternehmen mit Interessen, die weit über die Nachrichtensparten eines Senders hinausgehen. Wenn einen das schon disqualifiziert, über den Wahlkampf zu sprechen, wie soll dann irgendwer mit einer nennenswerten Abdeckung über die Wahl berichten? Willst du die USA noch mehr in Richtung Bananenrepublik driften sehen?