Der Tag ist frostig, doch lassen keineswegs die hitzigen Debatten nach. Viele Theorien kämpfen um den Sieg um die Mehrheit der Stimmen. Es dauert den ganzen Tag und alle fragen sich: „Was wusste Arvor, sollen wir seiner Anklage folgen.“ Man streitet sich und einige vergessen sogar, dass manches einen Menschen unmöglich ist. Doch all dies hilft Bruder Nama nicht. Am Ende des Abends hallen die Worte vom Tagesbeginn noch nach und die Brüder haben entschieden, er muss sterben.
An der Eiche hängt immer noch die Schlinge. Auch Nama stellt man die Frage nach den letzten Worten. Er überlegt eine Weile und antwortet schließlich: „Nein, ich brauche nicht mehr sprechen.“ „So soll es sein. Möge der Herr auch deine Seele richten. Wisse, dass deine irdischen Taten dir Lohn oder Schande in der Ewigkeit bringen werden. Möge Gott weise entscheiden und dich strafen oder erretten. Er ist die Hoffnung dieser Welt und sein Licht möge uns leiten.“ Nama steigt schließlich auf dem Stuhl, niemand muss Gewalt an ihn ausüben. Als man den Stuhl wegstößt, bricht sein Genick nicht sofort. Ihr hört noch die keuchenden Laute und werdet Zeuge des Todeskampfes, den er führen muss. Doch dann ist es vorbei und sein Körper ist immer noch menschlich. Erneut hat es einen Unschuldigen getroffen. Bedrückt schlagt ihr die Augen nieder. Die Aufregung des Tages ließ euch vergessen machen, dass noch Gräber auszuheben sind und eine Totenmesse gehalten werden muss.
Die Messe dauert nicht lange. Nicht einmal der Prediger findet Worte, geschweige denn die passenden. Wieder habt ihr eine Niederlage erlitten und der Herr scheint seine schützende Hand nicht mehr über euch zu halten. Die Hoffnung auf Rettung schwindet dahin.
Es ist Nacht.
Bruder Nama wurde gehangen, er war ein Mönch