hab seit letzter woche 2. biontech drin. keine nebenwirkungen (bei beiden)
in meinem freundes/bekanntenkreis gibt es einige, die die impfung ablehnen und klar kann man da sagen „dumme menschen“, aber das trifft allgemein absolut nicht zu… das sind intelligente menschen. ich frag mich halt wieso….
Der Grund sind aller Wahrscheinlichkeit nach verschiedene Biase, die zu einer (meiner Meinung nach) falschen Einschätzung der variablen führen. Ich hatte neulich ein Gespräch mit einem russischstämmigen Asset-Analysten bei Deloitte, der hat dann erstmal korrekterweise gesagt:
Impfbenefit = (Infektionswahrscheinlichkeit * schwerer Verlauf Infektion + Long COVID) - ((Impfschaden * Wahrscheinlichkeit + "Wir wissen ja nicht, was in 2 Jahren nach Impfung ist))
Für ihn war der rechte Teil der Gleichung größer und damit der Benefit negativ. Er warf dann (als strategischer Asset-Analyst wohlgemerkt) die Zahlen in den Raum: Infektionswahrscheinlichkeit = 0,00(00)1 x Problemwahrscheinlichkeit 0,00(00)1 etc.
Der hat dann tatsächlich so gerechnet, dass er glaubt, COVID Infektion allein sei 1 zu 10.000(0) oder so ohne Impfung und nicht, wie Drosten sagt, 0,5-1. Bei den schweren Verläufen ebenfalls im 1 zu 10.000(0) Bereich. Long COVID und unknown effects, die auftreten können quasi 0. Und das, wo die 3. Person im Bunde vor 14 Monaten COVID hatte und seit dem nichts mehr schmecken kann (was weder als schwerer Verlauf noch unter Long COVID fällt)
Es wurde ja anderweitig beschrieben, dass Impfskeptiker der COVID Infektion quasi einen Bonus gibt, dass sie "harmlos" ist, obwohl es sehr wohl Evidenzen gibt, dass echte Virusinfektionen durchaus (im Ggsatz zu Impfungen), neben schwerem Verlauf und Long COVID noch weitere Langzeitschäden auftreten können, die wir vllt erst in 1-2 Jahren verstehen, und das dafür Evidenzen gibt, dass das bei anderen Viren passiert ist.
Bei der Impfung gibt man einen Malus. Die Komplikationen werden überbewertet, die Wahrscheinlichkeiten nicht korrekt eingeordnet im Vergleich zu Alltagsrisiken, (SVT etc, Herzmuskelentzündung) und, entgegen der wissenschaftlichten Daten aus 50 Jahre Impfhistorie, glaubt man fest daran, dass ja in 2+ Jahren irgendwelche ominösen Impfschäden auftreten könnten und dem gibt man eine signifikante Wahrscheinlichkeit. mRNA Vakzine seien ja schließlich "unerforscht" und man wisse ja nicht "was mRNA im Körper so anstellen kann".