USA und der gute alte Liberalismus

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Ach Gott, wie rührend, diese Worthülsen a la "mehr Freiheit und auch mehr Verantwortung". Eine "radikale" Überarbeitung hin zu mehr Logik.

Es klingt wie Hohn, wenn jemand so etwas sagt, der sich mit unserem Rechtssystem vermutlich anhand einiger Wikipedia Artikel und maximal einer handvoll Spiegel Artikel aus dem Bereich "Justiz" beschäftigt hat.
:ugly2:

Immerhin gestehst du mir zu des lesens mächtig zu sein, bei dir habe ich schön langsam meine Zweifel, da du schon wieder eine komische Interpretation meines Postings vertritst. Woraus du das Wort radikal ableitest bleibt mir ein Rätsel.
Betrachte doch einmal die Geschichte des modernen Rechts, von was zu was hat es sich den entwickelt? War die Entwicklung konstant, gab es rückschläge?
Nur so als Denkhilfe.

Hier ein Auszug aus meiner damaligen Seminararbeit:
"Je genauer der Gesetzgeber im Zuge des Bemühens, Gleichmäßigkeit der Besteuerung herzustellen, versucht zu regeln, je stärker er Detailregelung auf Detailregelung häuft, desto weniger hat er das Steuerrecht noch „im Griff“. Der Perfektionismus wirkt hier kontrafunktional, er bewirkt das Gegenteil dessen, was er soll: nicht mehr Gleichheit der Besteuerung, sondern mehr Ungleichheit . Mit anderen Worten: Fehlt das „innere System“, so ist das Steuerrecht auch keine Gerechtigkeitsordnung . Letztlich vermag es kaum zu überraschen, dass die von einer steuerlichen Regelung Betroffenen typischerweise nicht in der Lage sind, die Regelungs- und Wirkungszusammenhänge im Ansatz zu durchschauen. Vielfach wird daher die Vereinfachung des Steuerrechts gefordert ."
Unglaublich wie selbstverliebt Juristen sein können. Du stellst fest, dass die Betroffenen typischerweise nicht in der Lage sind das Recht zu durchschauen und daher eine Vereinfachung des Steuerrechts fordern.
Gleichzeitig forderst du selbst ein fehlendes inneres System zu schaffen, da das jetzige Recht die Ungleichheit fördert. Das die betroffenen vieleicht doch etwas mehr verstehen und nicht aus Unverständnis etwas fordern, das ziehst du hier nicht in Erwägung.
Naja, vieleicht hast du es nur ungünstig formuliert und das daher bezieht sich auf beide Punkte.

hier irrst du dich weil du wiedermal die gewaltenteilung nicht beachtest. mag sein, dass das in einer diktatur wo machthaber gleichzeitig richter sind so ist. bei uns aber legt nicht der gesetzgeber fest was von einem unbestimmten rechtsbegriff umfasst ist und was nicht, sondern im zweifel immer die gerichte, die von der politik unabhängig sind.

Ach ja, die Gewaltenteilung, wer ernennt noch mal gleich die Richter auf die es ankommt? Die Richter, die dann den Zeitgeist interpretieren?
 
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Gelöschtes Mitglied 137386

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Unglaublich wie selbstverliebt Juristen sein können. Du stellst fest, dass die Betroffenen typischerweise nicht in der Lage sind das Recht zu durchschauen und daher eine Vereinfachung des Steuerrechts fordern.
Gleichzeitig forderst du selbst ein fehlendes inneres System zu schaffen, da das jetzige Recht die Ungleichheit fördert. Das die betroffenen vieleicht doch etwas mehr verstehen und nicht aus Unverständnis etwas fordern, das ziehst du hier nicht in Erwägung.

naja, also wenn man sieht wie hier nichtmal grundlegendes verfassungsrecht verstanden wird, welches eigentlich auch im politikunterricht in der schule mehr doer weniger thema ist, da bezweifele ich doch stark, dass der durchschnittsbürger das steuersystem nachvollziehen kann.

Ach ja, die Gewaltenteilung, wer ernennt noch mal gleich die Richter auf die es ankommt? Die Richter, die dann den Zeitgeist interpretieren?

also zum einen ist es ja beileibe nicht so, dass nur das bverfg wegweisende urteile spricht. vor allem der BGH ist in seiner rechtsprechung, sei es im strafrecht oder auch im zivilrecht, genauso wie das BAG oder das BverwG, die maßgebliche instanz, die den löwenanteil des aktuellen rechts formt.
von wem werden die richter dieser instanzen denn bestimmt? der regierung etwa?

zum anderen ist es auch ein starkes stück bverfg richtern befangenhet zu unterstellen. sie mögen zwar unter mitwirkung von politikern ernannt werden, haben aber keinerlei konsequenzen zu fürchten oder weisungsgebundenheiten zu folgen. nicht umsonst hat sich das bverfg immer wieder als hüter der verfassung profiliert und den gesetzgeber ein ums andere mal in seine schranken verwiesen. schau doch mal nach wie viele gesetze pro jahr so vom bverfg kassiert werden, bevor du mit solch starken behauptungen auffährst.
 
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Auch bei der Ernennung der Richter des BGH spielt die Politik eine große Rolle. Man beachte einfach nur einmal wer denn in den jeweiligen Ausschüssen sitzt.
naja, also wenn man sieht wie hier nichtmal grundlegendes verfassungsrecht verstanden wird, welches eigentlich auch im politikunterricht in der schule mehr doer weniger thema ist, da bezweifele ich doch stark, dass der durchschnittsbürger das steuersystem nachvollziehen kann.
Er muss es nicht nachvollziehen können, es reicht wenn er nachvollziehen kann wo es ungerecht wird.
nicht umsonst hat sich das bverfg immer wieder als hüter der verfassung profiliert und den gesetzgeber ein ums andere mal in seine schranken verwiesen. schau doch mal nach wie viele gesetze pro jahr so vom bverfg kassiert werden, bevor du mit solch starken behauptungen auffährst.
Es ist ein Unterschied ob man jemand als für Befangen oder durch die Politik bestimmt erklärt.
 
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Gelöschtes Mitglied 137386

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Ja, bei ersterem sehe ich ein problem, bei zweiterem nicht. Oder siehst du da eins?
 

Clawg

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Deine Muehe zerlege ich dann mit einer handvoll Beispielen aus dem Leben und du siehst ein, dass deine objektivierten Gesetze nie so objektiv sein können, wie du es gerne hättest.

Ach gott, ich hätte auch gerne eine Polizei, die ALLE Verbrecher schnappt.
Man sollte halt wenigstens versuchen, das Ideal anzustreben um dem Bürger eine Richtlinie an die Hand zu geben, mit der er etwas anfangen kann, anstatt bewusst alle Aussagen vage zu halten.
 
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Ach gott, ich hätte auch gerne eine Polizei, die ALLE Verbrecher schnappt.
Man sollte halt wenigstens versuchen, das Ideal anzustreben um dem Bürger eine Richtlinie an die Hand zu geben, mit der er etwas anfangen kann, anstatt bewusst alle Aussagen vage zu halten.

Ok, da dich anscheinend mehrheitlich auf das Strafrecht beziehst, machen wir es dir einfach. Du kannst ja mal den Tatbestand des Computerbetrugs (als Fachmann) so umformulieren, dass er fuer einen Laien verstaendlicher wird.
Dabei will ich gar keine Version der Paragraphen die alle Moeglichkeiten von Verbrechen im Zusammenhang mit Computern komplett abdeckt, ich will nur, dass dur eine Norm entwirfst die
a) einfacher zu verstehen ist (wir gehen dabei immer von 0815-User aus)
b) mind. den selben Schutz bietet, d.h. keine weiteren Strafbarkeitslücken eröffnet und
c) nicht mehr als doppelt so lang ist wie der bestehende Paragraph (zweck usability, du verstehst)
§ 263a
Computerbetrug

(1) Wer in der Absicht, sich oder einem Dritten einen rechtswidrigen Vermögensvorteil zu verschaffen, das Vermögen eines anderen dadurch beschädigt, daß er das Ergebnis eines Datenverarbeitungsvorgangs durch unrichtige Gestaltung des Programms, durch Verwendung unrichtiger oder unvollständiger Daten, durch unbefugte Verwendung von Daten oder sonst durch unbefugte Einwirkung auf den Ablauf beeinflußt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

(2) § 263 Abs. 2 bis 7 gilt entsprechend.

(3) Wer eine Straftat nach Absatz 1 vorbereitet, indem er Computerprogramme, deren Zweck die Begehung einer solchen Tat ist, herstellt, sich oder einem anderen verschafft, feilhält, verwahrt oder einem anderen überlässt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
 

TMC|Eisen

Guest
:ugly2:

Immerhin gestehst du mir zu des lesens mächtig zu sein, bei dir habe ich schön langsam meine Zweifel, da du schon wieder eine komische Interpretation meines Postings vertritst. Woraus du das Wort radikal ableitest bleibt mir ein Rätsel.

Komische Interpretation? Ich habe dich zitiert:

Zitat von zerg123
"Worauf ich mich bezogen habe ist die Rechtsgrundlage und die Normen als solche zu überarbeiten. Hin zu mehr Freiheit damit aber auch mehr Verantwortung. Poster wie MV, Ancient und Clawg haben nämlich nicht einmal so unrecht wenn sie eine radikale Überarbeitung hin zu mehr Logik fordern."

Darauf habe ich mich bezogen. Wo leite ich nun bitte das Wort "radikal" ab? Aber ich bin des Lesens nicht mächtig, schon klar :-)

Und wo bin ich denn selbstverliebt? Bist du einfach nicht in der Lage zu verstehen, dass das Zitat aus meiner Seminararbeit lediglich eine ganz allgemein gehaltene Einleitung der Arbeit war? Und nein, 99% der Steuerpflichtigen verstehen das Einkommensteuergesetz samt Durchführungsverordnung eben nicht, siehe alleine die Notwendigkeit des Steuerberaters. Und nicht einmal diese Einleitung hast du inhaltlich verstanden. Nicht die Betroffenen fordern ein einfacheres Steuersystem, sondern vor allem die Steuerrechtler. Eben weil! das Konglomerat an Regelungen für den Bürger zu schwer durchschaubar ist und der Bürger daher nicht das Gefühl hat, es sei gerecht.


Dann schreibst du:
"Er muss es nicht nachvollziehen können, es reicht wenn er nachvollziehen kann wo es ungerecht wird."

Das ist in ungefähr 3 Meter weit gedacht. Um nachvollziehen zu können, wo das Steuersystem ungerecht ist, muss man es doch zunächst in seiner Gesamtheit verstanden haben, erst dann ist eine Deduktion überhaupt möglich.


Und wirklich kurios wird es dann beim Thema BVerfG. Meinst du mit "bestimmt", dass die Benennung der Richter von der Politik bestimmt wird, d.h. lediglich die personelle Besetzung, oder meinst du allen ernstes, dass diese Richter in ihren Entscheidungen bestimmt werden? Mit ersterem könnte man ja noch leben, da es die schlichte Realität wiedergibt, allerdings nicht erwähnenswert. Mit der Alternative wäre es schwer, dich überhaupt noch ernst zu nehmen. Dies würde eindrücklich beweisen, dass du von der Geschichte und der Rechtsprechung des BVerfG keinen blassen Schimmer hast, indem du das BVerfG als von der Politik "bestimmt" bezeichnest. Gerade das BVerfG hat in den letzten Jahrzehnten in vielen vielen Entscheidungen seine Unabhängigkeit von den jeweiligen Regierenden unter Beweis gestellt. Die zuletzt ernannte Richterin war ein Vorschlag der GRÜNEN und wurde von allen Parteien unterstützt.
 
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Benrath

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Das Steuerrechtsystem ist wahrlich kein postivbeispiel für die Juristerei. Da blicken ja selbst Steuerrechtler nicht wirklich durch
 
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Ich bin Elektrotechniker, weiß aber auch, wo meine Grenzen in Punkto Fachwissen liegen.

das ding ist das die diskussion um gesetze und rechte rein meinungsbasierend ist.
das ist keine quantenphysik wo man irgendeine qualifikation braucht um mitzureden.
selbst ein 5jähriges kind kann der meinung sein das gesetz xy aus grund z unfair ist.
absolut legitim.
und wahrscheinlich hat ein unvoreingenommenes kind da in manchen bereichen sogar mehr feingefühl als manches rechteass.

Also, obwohl die Tea Party der letzte Abschaum ist und die Aktion unter aller Sau war, finde ich uneingeschränkte Meinungsfreiheit gut und hätte sie auch in Deutschland gerne. Eine freie, demokratische Gesellschaft muss auch mit extremen Meinungen klarkommen ohne nach dem Strafrichter zu rufen.

das heißt du fändest es cool wenn dich dein nachbar ständig beleidigen dürfte wenn er dich sieht.
macht bestimmt spaß, vorallem wenn du grad ne frau nach hause bringst.
er könnte dann auch dinge in die welt setzen, das du ein nazi bist oder whatever, das wäre dann auch keine verleumdung sondern wenn er der meinung ist das du ein nazi bist dann darf er das auch sagen, völlig egal obs richtig ist.
 
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Naja, ein bisschen sollte man sich dann doch mit Rechtstheorien/philosophie beschäftigt haben, bevor man überall mitreden will....


das heißt du fändest es cool wenn dich dein nachbar ständig beleidigen dürfte wenn er dich sieht.
macht bestimmt spaß, vorallem wenn du grad ne frau nach hause bringst.
er könnte dann auch dinge in die welt setzen, das du ein nazi bist oder whatever, das wäre dann auch keine verleumdung sondern wenn er der meinung ist das du ein nazi bist dann darf er das auch sagen, völlig egal obs richtig ist.
Die einzig erdenkliche Lösung ist natürlich staatliche Gewalt. Warum immer so engstirnig? Das hat auch nichts damit zu tun, dass man das "cool" findet.
 
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das ding ist das die diskussion um gesetze und rechte rein meinungsbasierend ist.
das ist keine quantenphysik wo man irgendeine qualifikation braucht um mitzureden.
selbst ein 5jähriges kind kann der meinung sein das gesetz xy aus grund z unfair ist.
absolut legitim.
kinder "diskutieren" aber auf dem niveau von 1+1=2, während *wir* uns "hier" über differentialgleichungen unterhalten. natürlich wäre es begrüßenswert, wenn die gesetze verständlicher forumliert wären. aber das ändert nichts daran, dass die welt, in der wir leben, nun einmal kompliziert ist. und an der komplexität ändert man nichts, wenn man wieder neu anfängt mit 1+1=2, auch nicht, wenn man dem ganzen dann den namen "objektivität" gibt.
 
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kinder "diskutieren" aber auf dem niveau von 1+1=2, während *wir* uns "hier" über differentialgleichungen unterhalten.

Ein sehr passendes Beispiel. Das Kind hat mit dem 1+1=2 nämlich einfach Recht. Wenn du da mit deiner Differentialgleichung auf etwas anderes kommst dann bist du das Problem, nicht das Kind.
 
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Und 1+1=2 ist ausreichendes Wissen um das Steuersystem zu überschauen.
 
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Im Prinzip ja, aus 1+1=2 lässt sich die komplette Mathematik ableiten ;) (bzw. es reicht schon 1>0)
 
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ja, es lässt sich alles daraus ableiten, auch die differentialgleichungen von denen wir die ganze zeit reden. aber warum hängst du immer noch bei den 1+1=2 fest, wenn wir doch schon so viel weiter sind ...
 
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weil man bei manchen dingen einfach nicht mehr braucht, auch wenn sie aktuell sind.
z.b. das rumgehampel in bezug auf glücksspiele im internet.
ein kind dem man kurz das wichtigste erklärt würde hier wahrscheinlich eine bessere lösung finden als unsere geliebten und erfahrenen politiker.
 
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ein kind dem man kurz das wichtigste erklärt würde hier wahrscheinlich eine bessere lösung finden als unsere geliebten und erfahrenen politiker.
oder würde einen gnadenlosen Fehler machen und eine völlig einseitig Entscheidung treffen, die viel schlimmer ist alles was die Politik so verzapft
 
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Im Prinzip ja, aus 1+1=2 lässt sich die komplette Mathematik ableiten ;) (bzw. es reicht schon 1>0)

Eher weniger, ein paar mehr Axiome braucht man schon, entweder Mengenlehre/ZFS oder halt die Axiome der Addition/Multiplikation. Und widersprichsfrei/in sich schlüssig ist die ganze Schose auch nicht.
 
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Wieder mal eine echte Perle, aus 1+1=2 kann man die ganze Mathematik ableiten. Stimmt, es braucht sicher sonst keine Axiome, um Gruppen, Ringe, Vektorraeume, Algebren, Koerper, Mannigfaltigkeiten usw. zu definieren.

Du bist doch Physiker, so viel solltest du doch von Mathematik verstehen, um zu wissen, dass das ein unfassbarer Schwachsinn ist, was du da von dir gibst.
 
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gott, leute, es geht doch nicht darum, welche axiome man für die mathematik braucht, sondern darum auf welcher ebene man sich bei der argumentation befindet.
 
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(...)

das heißt du fändest es cool wenn dich dein nachbar ständig beleidigen dürfte wenn er dich sieht.
macht bestimmt spaß, vorallem wenn du grad ne frau nach hause bringst.
er könnte dann auch dinge in die welt setzen, das du ein nazi bist oder whatever, das wäre dann auch keine verleumdung sondern wenn er der meinung ist das du ein nazi bist dann darf er das auch sagen, völlig egal obs richtig ist.

Ich muss zugeben, dass ich an Beleidigung und Verleumdung nicht gedacht habe, als ich den Post geschrieben habe. Wie ist das denn in den USA, die ja praktisch uneingeschränkte Meinungsfreiheit haben? Gibt es da diese Straftatbestände nicht?
 
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Das ist in ungefähr 3 Meter weit gedacht. Um nachvollziehen zu können, wo das Steuersystem ungerecht ist, muss man es doch zunächst in seiner Gesamtheit verstanden haben, erst dann ist eine Deduktion überhaupt möglich.
Nope.
Um etwas zu beweisen muss man es in seiner Ganzheit verstehen, um das Gegenteil zu beweisen reicht es einen Punkt zu widerlegen und damit hat es sich.
Hier zeigt es sich auch wieso mathematischer Sachverstand den Juristen garnicht mal so schaden würde. Dort ist es gängig entweder Schritt für Schritt eine Behauptung zu beweisen oder aber schnell und schmerzlos zu zeigen, dass man auf die Behauptung garnicht näher eingehen muss da Teile wiederlegbar sind.
Nicht die Betroffenen fordern ein einfacheres Steuersystem, sondern vor allem die Steuerrechtler. Eben weil! das Konglomerat an Regelungen für den Bürger zu schwer durchschaubar ist und der Bürger daher nicht das Gefühl hat, es sei gerecht.
Als würde es eine Rolle spielen ob die Bürger der Meinung wären etwas wäre gerecht? Wenn es um die Todesstrafe oder ähnliches geht heisst es auf einmal man solle nicht auf die Befürworter hören, selbst wenn die Bürger es als gerecht empfinden würden, da es nicht unseren Normen entspricht.
Es ist schön wenn die Bürger etwas als gerecht empfinden, nur ist das nicht das Ziel.
Das Ziel ist, wie sollte es auch anders sein, ein gerechtes Steuersystem und nicht ein solches welche die Bürger als gerecht empfinden. Was mich an deiner Aussage gestöhrt hat ist, dass du es den Bürgern nicht zugestehst Tatsachen anzusprechen. Viel mehr bleibt es schwammig, sie verstehen es einfach nicht, diese Bürger.
Gleichzeitig gibt es aber zum Glück die Rechtsexperten, die zu unserer großen Freude natürlich den vollen Durchblick besitzen, die innere Ungerechtigkeit erkennen und damit rein zufällig wie die Bürger zu dem selben Schluss kommen.

Oder noch mal ganz einfach ausgedrückt:
Inneres System fehlt -> die Bürger verstehen es nicht -> die Bürger wollen es nicht.
Dem Experten gestehst du zu diese 3 Punkte zu erfassen.
Den Bürgern maximal 2.

Ach ja, noch ein Wörtchen zur Dedudktion. In diesem Fall stellt man genauso wie die Bürger nach Analyse des inneren Systems fest: Es gibt keins. Allenfalls ist die Deduktion also unvollständig, das Ergbnis stimmt aber :D . Ist aber wie schon oben geschrieben garnicht notwendig, da man anhand einzelner Punkte wie z.B. das Armrechnen durch Steuerschlupflöcher ziemlich schnell fest stellt, dass das ganze ein schlechter Witz ist.
 
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gott, leute, es geht doch nicht darum, welche axiome man für die mathematik braucht, sondern darum auf welcher ebene man sich bei der argumentation befindet.

Vielleicht ist das Argumentieren auf einer höheren Ebene komplett sinnlos, weil schon Fehler in niedrigeren Ebenen gemacht wurden, worauf die höheren Ebenen aufbauen?
 
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das könnte natürlich sein. allerdings sehe ich derartiges nicht.

die grundlage auf der unsere gesellschaft aufgebaut ist ist, dass jeder mensch das recht auf ein würdiges leben hat.

diese grundlage halt ich der grundlage von mv, dass keiner einem anderen gewalt antun darf, für haushoch überlegen.
 
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das könnte natürlich sein. allerdings sehe ich derartiges nicht.

die grundlage auf der unsere gesellschaft aufgebaut ist ist, dass jeder mensch das recht auf ein würdiges leben hat.

diese grundlage halt ich der grundlage von mv, dass keiner einem anderen gewalt antun darf, für haushoch überlegen.

seh ich genauso.

Und zu der 'man muss nicht das Ganze verstehen um einen Fehler zu entdecken" geschichte. Das mag stimmen aber trotzdem nützt es doch nichts. Fehler entdecken ist eine Sache und ich bezweifle, dass heator mit seinem früheren statement meinte, dass der ist zustand der absolut perfekteste Zustand wäre, den man sich vorstellen könnte.
Viel mehr war damit gemeint (so hab ichs zumindest interpretiert, wenn falsch verstanden sry), dass der momentane ist Zustand schonmal ziiiiiiiemlich gut ist und bis jetzt noch nichts besseres gefunden wurde. Heißt nicht, dass es nichts besseres geben soll, aber dass es doch bis jetzt immernoch mit das beste ist, worauf wir gekommen sind.
Natürlich wäre es schön wenn wir alle in einem Wunderland leben und das als soll zustand festlegen. Dann kann ich auch haufenweiße Fehler aufzeigen, nur nützt es mir nichts die Fehler aufzuzeigen, wenn wir keine bessere Alternative haben. Die Perfekte Lösung gibt es mMn in der Realität nur sehr selten und ich bin mit dem bis jetzt nahezu bestmöglichem Kompromiss immernoch ziemlich zufrieden.
 
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das könnte natürlich sein. allerdings sehe ich derartiges nicht.

die grundlage auf der unsere gesellschaft aufgebaut ist ist, dass jeder mensch das recht auf ein würdiges leben hat.

diese grundlage halt ich der grundlage von mv, dass keiner einem anderen gewalt antun darf, für haushoch überlegen.

Ich gebe dir Recht und der Unterschied macht es deutlich:

Die Grundlage der Würde macht die Gesellschaft und ihre Normen zu einem Projekt. Es ist eine zukunftsweisende Aufgabe. Normen haben ein Ziel. Es geht um Glück für alle und Verbesserung (immer mit dem Wissen, dass es wohl nicht völlig erreicht wird). Das ist eine produktive Kraft.

Die Grundlage (keiner darf dem anderen Gewalt antun) ist einfach eine negative Freiheit, die Schutz garantiert. Aber keinen Sinn erzeugt, sie bietet nichts an und ist einfach eine Norm, auf der sich nicht einmal ein Staat gründen könnte (der aber als Sanktionsmacht notwendig wäre). Es ist eine Kraft die den Status quo legitimieren hilft oder Eigentum schützen soll. Sie will nichts verändern.
 
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Teegetraenk

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Ach herrje. Unglaublich wie sich Abgeordnete derartig in die Hände von Lobbyisten begeben können/dürfen. Das geht nicht gut aus.
 
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Da sieht man, was passiert, wenn alle so denken wie Clawg oder MegaVolt. Die Republikaner sind doch inzwischen eine hochgefährliche Mischung aus Libertärismus (wohlgemerkt ohne das Eintreten für wichtige Bürgerrechte außer dem 'Recht' auf Waffen und damit ohne das einzig gute am Libertärismus) und christlichem Fundamentalismus. Das man damit keine gescheite Politik mehr machen kann ist logisch. Ich bin sehr gespannt, ob sie die USA in die Zahlungsunfähigkeit laufen lassen.
 
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Amerika ist sowieso am Ende, im besten Fall droht ihnen ein Schicksal wie Japan. Wenn man nur mal an die nahe Zukunft denkt, kann man schon fast Mitleid mit den USA bekommen:
-Obama hat es trotz Ausgaben im Billionenbereich nicht geschafft die Arbeitslosigkeit merklich zu senken.
-Die Schulden werden jetzt reduziert -> weniger Geld welches die Amerikaner ausgeben können, wieder im Billionenbereich.
-Ein Dollar der schwächelt, und damit wahrscheinlich auch höhere Preise für Öl, was auch Gift für die amerikanische Konjunktur ist.
-Ein Häusermarkt der sich im Falle einer Rezession nicht mehr erholen wird
-Und jetzt das Kasperltheater mit den Staatsschulden.

Angenommen die Republikaner gewinnen nächstes Jahr, so werden diese doch sowieso die Steuern senken, den sozialen Bereich zusammenstreichen und ähnliches. Unterm Strich werden sie aber die Neuverschuldung woh kaum besser unter Kontrolle bringen als Obama.
 

YesNoCancel

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naja, wenn er gleich den militäretat eindampfen würde, wäre mir.no-taxes ja gar nicht so unsympathisch. aber da das ja eh wieder auf kanonen kaufen und bei sozialleistungen cutten rausläuft, ist den amis wohl nicht mehr zu helfen.
 

Teegetraenk

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Frappierende Parallelen zur Spätzeit des Weströmischen Reiches. Im Gegensatz zum Oströmischen Reich, hatte man dort eine Entwicklung zum Kleinen Staat aus dem Ruder laufen lassen, was letzten Endes zu einer immer stärker werdenden Zersplitterung der Verwaltung und einem handlungsunfähigen Staat führte. Die Gesichter der Großgrundbesitzer, die Jahrzehnte kaum/keine Steuern zahlen mussten, waren sicher köstlich, als der Gote durchs Tor marschierte. :deliver:

Klar, es gibt keine Goten und das Streben zu einem effizienten Staat ist immer lobenswert aber dass eine "Nach mir die Sintflut" Mentalität kein gesellschaftsfähiger Konsens sein kann, dürfte 99,9% der Bevölkerung einleuchten.
 

Teegetraenk

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Es wird wohl schon wahrgenommen, im Artikel steht ja, dass er recht häufig im Fernsehen auftritt. Aber so richtig den Zahn zieht ihm wohl keiner und die Bürger selbst wählen halt auch die Politiker, die er ihnen vorsetzt.
 

YesNoCancel

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Frappierende Parallelen zur Spätzeit des Weströmischen Reiches. Im Gegensatz zum Oströmischen Reich, hatte man dort eine Entwicklung zum Kleinen Staat aus dem Ruder laufen lassen, was letzten Endes zu einer immer stärker werdenden Zersplitterung der Verwaltung und einem handlungsunfähigen Staat führte. Die Gesichter der Großgrundbesitzer, die Jahrzehnte kaum/keine Steuern zahlen mussten, waren sicher köstlich, als der Gote durchs Tor marschierte. :deliver:

Klar, es gibt keine Goten und das Streben zu einem effizienten Staat ist immer lobenswert aber dass eine "Nach mir die Sintflut" Mentalität kein gesellschaftsfähiger Konsens sein kann, dürfte 99,9% der Bevölkerung einleuchten.

der gote der neuzeit heisst wohl chinese

:deliver:
 
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Es wird wohl schon wahrgenommen, im Artikel steht ja, dass er recht häufig im Fernsehen auftritt. Aber so richtig den Zahn zieht ihm wohl keiner und die Bürger selbst wählen halt auch die Politiker, die er ihnen vorsetzt.

Es liegt wohl eher daran das der Mann zum Teil Recht hat. Die Idee eines schlankeren Staates ist weder neu noch die Methoden um ihn zu erreichen. Die Fiskalpolitik ist die Macht auf der ein modernes Staatswesen basiert. Begrenzt man die Möglichkeiten des Staates Geld einzunehmen sinken automatisch die Ausgaben und die langfristigen Gestaltungsmöglichkeiten und die Einflußnahme der Regierung sinkt.
 
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Da sieht man, was passiert, wenn alle so denken wie Clawg oder MegaVolt.

Die USA und insbesondere die Republikaner setzen NICHT um, was ich denke (und wohl genausowenig was Clawg sich wünscht). Die USA ist zur Zeit einer der größten Gewaltinitiatoren auf der Welt und das gesamte Weiße Hause gehört hinter Gitter. Hör auf so etwas in meine Nähe zu rücken, es ist einfach falsch.
 
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Es liegt wohl eher daran das der Mann zum Teil Recht hat. Die Idee eines schlankeren Staates ist weder neu noch die Methoden um ihn zu erreichen. Die Fiskalpolitik ist die Macht auf der ein modernes Staatswesen basiert. Begrenzt man die Möglichkeiten des Staates Geld einzunehmen sinken automatisch die Ausgaben und die langfristigen Gestaltungsmöglichkeiten und die Einflußnahme der Regierung sinkt.
und anstatt die Politiker Einfluß nehmen zu lassen, sollen das dann lieber Lobbyisten tun, die Politiker erpressen? ;)
 

FCX

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Es macht ja nun echt keinerlei Unterschied ob die Lobbies ihre Macht direkt ausüben oder ob sie es über die Politiker tun...
 
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