Das Ende der Hegemonie der USA wurde schon viele Male prognostiziert, bisher ist das aber nie eingetreten. Es gibt aber dieses Mal durchaus Besorgnis oder zumindest Zweifel an dem Erhalt dieser dominanten Position der USA inner- und außerhalb der USA. Zum einen verschiebt sich ja das wirtschaftliche Gewicht immer stärker in Richtung Asien. Immerhin lebt dort ja auch knapp 60% der Weltbevölkerung. Von daher ist das BIP pro Kopf in den USA ja bekanntlich noch weitaus höher wie beispielsweise in China. Aber was die Wirtschaftsleistung der Volkswirtschaft angeht wird China die USA wahrscheinlich 2020 überholen, wenn es so weitergeht. Von daher kann man ja schon einer relativen Veränderung der Machtbalance sprechen. Militärisch ist die USA allerdings noch Lichtjahre vor der PLA anzusiedeln, insbesondere in der Luft und auf dem Meer und das ist es ja, was heutzutage von größter Wichtigkeit ist.
Um jetzt mal auf die innenpolitische Situation der USA zu sprechen zu kommen: Die USA stehen kurz vor einem Double Dip, also einer weiteren Rezession... Lässt man die Konjunkturpakete mal weg, dann hatten die USA sowieso überhaupt kein Wachstum. Die Privathaushalte sind vollkommen überschuldet und der Arbeitsmarkt sieht immer noch so schlimm aus wie das das letze Mal in den 80er Jahren der Fall war. Unter Bill Clinton hat sich das damals unter anderem durch eine lasche Geldpolitik, das sollte man nicht vergessen, und dem Boom jeglicher Computerindustrie (insbesondere unser aller geliebtes Internet) gebessert. Die USA erlebten bis zum Platzen der Dotcomblase und 9/11 einen nie dagewesen Boom. Leider ist Blase natürlich irgendwann geplatzt und die USA hatten auch noch die wunderbare Idee einen kompletten Retard in das höchste Amt des Staates zu wählen. Zwei Kriege später und den Ergebnissen einer noch lascheren Geldpolitik, unkontrollierten Finanzmärkten und einem Immobilienmarkt, der wohl die sonstige Wachstumsschwäche der USA verdecken sollte geht es dem Land so dreckig wie seit 1929 nicht mehr.
Die USA haben zwar etliche Konjunkturpakete aufgelegt, aber diese reichten nun einmal nicht aus. Und für neue ist eigentlich kein Geld da, solange man die Reichen und die Firmen nicht wieder höher besteuert. Die Idee, dass die Wirtschaft schon für Jobs sorgt ist halt bescheuert, das hat Keynes schon in den 20ern geschnallt. Insbesondere in Krisenzeiten muss der Staat das übernehmen, weil die Wirtschaft einfach niemanden mehr einstellt. Die Reichen werden auch einen Teufel tun und ihr Geld in den USA anlegen, wenn nicht zu erwarten ist, dass sich auch Abnehmer für die Waren finden. Stattdessen horten die ihre Kohle oder schippern damit halt nach China, davon hat die amerikanische Wirtschaft aber kaum etwas, jedenfalls keine Arbeitsplätze. Und dieses Mal ist auch kein Internet in Sicht, um die USA zu retten. Allen Unkenrufen zum Trotz ist Apple nämlich aucn nur eine Firma
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Ergo wird das Wachstum in den USA weiter stagnieren und den USA wird nichts anderes übrig bleiben als die Notenpresse anzuschmeißen, was die Chinesen garnicht mögen werden, aber die werden auch weiterhin Dollar horten, die haben auch garkeine andere Wahl :>. Und da die USA auch noch nen kapitalbasiertes Rentensystem haben ist die Kacke dann richtig am dampfen.
Im Übrigen: Die USA hat als Hegemon eine riesige Machtfülle und spielt ja nicht nur in der Wirtschaft eine Sonderrolle. China wird eine solche Machtfülle aber wohl kaum erreichen. Und eine multipolare Weltordnung ist nur dann instabiler, wenn diese Großmächte versuchen der neue Hegemon zu werden. Ist halt fraglich, ob das heute noch auf kriegerischem Wege passieren wird oder eben rein "wirtschaftlich".