Schweres Erdbeben und Tsunami in Japan

ScorpEUs92

Co-Sekki Turniere, , Headadmin, Bronze-Silver Clas
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Es stehen Wahlen an. Also peitscht man ein Thema erst mal ordentlich auf und versetzt die breite Bevölkerung in latente Panikzustände und wirft Diskussionen auf, deren Antwort bereits auf der Hand liegt - das Festmahl ist bereitet. Die Aasgeier (Parteien) schlachten jetzt eine Tragödie für eine ganze Nation zu ihren Gunsten aus.
Ein trauriges Spektakel - und peinlich.

So wie ich jetzt neuste Berichte verstanden habe, ist der Reaktor bereits mit Meerwasser geflutet wordeb, womit man den Reaktor offensichtlich aufgegeben hat. Das Risiko ist jetzt, dass sollte man die Kernschmelze nicht verhindern können, kann die heiße Brühe in Kontakt mit dem Wasser kommen, was das Potential einer weiteren Explosion mit sich trägt.

Deutsche Rettungsteams (THW) kommen nicht aus Tokyo raus, weil die Autobahnen gesperrt sind.
 
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Also gerade im japanischen TV nochmal: alles soweit unter Kontrolle.

Da muss ich jetzt eingreifen (und hallo, endlich hab ich mich mal hier angemeldet :D)!
Woher genau nimmst du deine Informationen?
Nach den japanischen Sendern NHK, Fuji und TBS, ist inzwischen die Situation von "ziemlich alles unter Kontrolle" zu "Okay, langsam wird's brenzlig" geschwenkt.

Hier mal alles Wichtige zusammengefasst (ich habe Freunde in Japan, die mich auf dem Laufenden halten):

- Mittlerweile spricht man von über 1.800 bestätigten Toten
- Die Situation an den Atomkraftwerken hat sich verschlimmert - Im Reaktor Nummer eins ist nun eine Kernschmelze eingetreten. Reaktor Nummer 2 brennt seit mehreren Stunden und neue Meldungen lassen den Schluss zu, dass in Reaktor Nummer 6 ebenfalls etwas nicht in Ordnung ist.
Währenddessen steigt der Druck in der Schutzhülle des ersten Reaktors an - TEPCO entlässt daher radioaktiven Dampf aus dem Inneren, um dies zu entlasten
- Die Region wird alle 1-2 Stunden von Erdbeben auf der Richterskala 6-6,7 erschüttert, was nicht sonderlich stark ist, aber schlimm genug war, indem es die Kühlungssysteme der Reaktoren beschädigt hat


Das soweit die wichtigsten Meldungen direkt aus Japan.
Die deutschen Medien werden davon erst in ein paar Stunden erfahren, wenn überhaupt :P
 
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das schlimme daran ist: wenn jetzt die große Katastrophe ausbleibt werden die deutschen Medien schreiben was für ein Glück wir hatten - reiner Zufall das es doch geklappt hat und nicht das ganze Land verstrahlt wurde.
Da wird keiner sagen: Ja die Techniker, die haben trotz der Scheisse die vorher gelaufen ist den Reaktor noch sichern können - ist halt garnicht so Super-Gefährlich wie wir immer gedacht haben.

Wenn die Sicherung klappt, dann schrammt Japan knapp an der Nuklearen Katastrophe vorbei. So werden es die Medien schreiben.

genau das ist der Punkt. Auf n24 wurde gesagt, dass es 15 Leute gibt, die was radiaktivität angeht leicht über dem normwert sind glaube ich. Anscheinend wegen dem venting (?). Wenn es das jetzt wirklich war und von nun an nichts mehr passiert, dann ist doch letztentlich exakt nichts passiert. Und das OBWOHL das schlimmste Erdbeben seit weiß was ich wann und ein Tsunami über Japan gefegt ist. Was will man denn noch bitte. Also für mich ist das ganze bis jetzt ein Zeichen dafür, dass AKWs eben doch ziemlich sicher sind, sollte es denn so bleiben wie jetzt.
Natürlich beschissen darüber zu diskutieren was für Schlüsse man daraus ziehen sollte, wenn man nicht wirklich einschätzen kann wie groß die Auswirkungen denn nun sind/sein werden aber ich krieg da einfach die Krise wenn über sowas nonstop berichtet wird, die Leute das ausnutzen um ihre Position der Mehrheit schmackhaft zu machen und die Tatsache dass ein Erdbeben in Verbindung mit einem Tsunami eventuell 1500 Menschen getötet hat komplett ignoriert wird...
 
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Was will man denn noch bitte. Also für mich ist das ganze bis jetzt ein Zeichen dafür, dass AKWs eben doch ziemlich sicher sind, sollte es denn so bleiben wie jetzt.

AKW's sind extrem sicher.
Wenn man bedenkt, dass die Anlage in den 60ern erbaut wurde und dass der Tsunami ÜBER die Anlage gedonnert ist (ganz recht, ÜBER die Anlage), sollte das ja wohl Beweis genug sein, dass sie beeindruckend stabil gebaut sind.
Und nicht zu vergessen, die Anlage wurde anfangs gebaut, um gerade einmal einem Erdbeben der Stärke 7 auf der Richterskala zu widerstehen.
Dass es 9 und einen Tsunami aushält, ist unglaublich!

Dass allerdings es nun dennoch innerhalb der letzten 3 Stunden in Fukushima Daichii zur Kernschmelze im Reaktor 1 gekommen ist, hat was mit den Erdbeben zu tun, wie bereits in meinem letzten Post erwähnt.
Die Kühlsysteme wurden einer nach dem anderen beschädigt und zerstört, ebenso die Wasserpumpen, welches Meerwasser direkt ins Innere der Anlage gepresst hat.
Die Kernschmelze selbst ist allerdings vorerst nur halb so wild - die Schützhülle hält derzeitig noch immer Stand - ein weiterer Beweis, der Widerstandskraft eines AKW's.
 
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grad mal nen Videobericht gefunden, wo man ganz gut sieht, wie die Medien da mit der Angst spielen

http://www.rp-online.de/video/2011-03-11/A49EA7E4-14C2-4060-3BF87076B0DAB9DA_500k.html

allein schon der Titel "Feuer in AKW und Raffiniere"...AKW natürlich schön zuerst genannt, weil es schön dramatisch klingt, dann sieht man die lichterloh brennende Raffinerie, dazu die verallgemeinernde Aussage "die Feuer sind außer Kontrolle"...am Ende dann noch mal ein Bild wohl vom AKW, wo man aber gar nix schlimmes sieht :ugly:

klar kann man das auch alles so auslegen, dass es der Faktenlage entspricht...aber man weiß ja im Endeffekt genau, dass ein Teil der Nutzer, die sich sowas ansehen werden, dann vom schlimmsten bzgl des AKWs ausgehen
 
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Vielleicht noch nicht unwichtig zu nennen:

Ist in den Medien von AKW (also Atomkraftwerk) die Rede geht es meist um negative Berichterstattung. Die Betreiber selbst nutzen lieber den Begriff KKW (Kernkraftwerk). Zwar sind offiziell beide Begriffe gleichberechtigt, aber dennoch scheint das schon ein Indiz zu sein, aus welcher Richtung die Informationen zu kommen.
 
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mmmh auf ard hieß es, dass wegen der Flutung nun doch tschernobyl-like katastrophe passieren könnte worst-case mäßig.
So wie ich das verstanden habe, ist das ganze Ding nun geflutet, um es zu kühlen. Da die Wärme nicht ins Nichts verschwindet wird sie letztendlich nur aufs wasser übertragen, ultimativ solange bis beide sich gegenseitig ausgeglichen haben.
Sprich irgendwann wird das wasser doch verdampfen, eben genau wie im normalen betrieb auch. D.h. die haben genau das selbe Problem wie vorher auch oder? Wenn da die kacke sprichwörtlich am dampfen ist steigt der Druck, man hat wieder explosionsgefahr und wenn der kern sich durchschmilzt und auf Wasser trifft könnten wir ne ähnliche Situation haben wie damals in tschernobyl als alles auch noch in die Luft gepustet worden ist.
So hab ich es nun verstanden was sie in der ard gesagt haben.
Kurz gefragt: Wieso riskiert man sowas wenn der worst case ohne wasser wäre, dass sich das Ding eventuell, eventuell nicht durch den stahl + beton frisst und dann wars das erstmal bis auf etwas gas, das dann entweichen kann, aber zumindest keine radioaktiven Substanzen?
 

Tisch

Frechdachs
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Laut den Infos hier aus dem Tread kann das nicht mehr eintreten, weil:

- unter dem Kern kein Wasser ist. In Tschernobyl war unter dem Kern ein Wasserreservoir und als sich der Kern durch alles durchschmolz und eben in dieses Wasser fiel, verdampfte es innerhalb eines Wimpernschlages, das plötzliche auftreten vielen Dampfs führte zu der Explosion.
- In Japan wird kontrolliert Wasser in den Raum eingelassen und somit wird auch kontrolliert Dampf erzeugt, der dann kontrolliert abgelassen werden kann. Es kann also zu keiner großen Explosion kommen.

- Der Kern ist ein anderer, in Tschernobyl gab es einen Kern, der trotz abschalten fröhlich weiterbrannte und sich nicht löschen lassen wollte. Der Kern in Japan kühlt immer mehr ab.

Ich glaube sie riskieren die Wasserzufuhr, weil sie um jeden Preis verhindern wollen, dass der Kern aus dem sicheren Bereich verschwindet, dem Bereich den sie kontrollieren können. Vernünftiger ist es wohl, die Suppe im Kochtopf zu lassen, als sie wegzuschütten.

(Ich hoffe, ich habe das richtig verstanden und wiedergegeben)
 
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Es ging auch hier in Japan lange darum, den Reaktor nicht zu verlieren. Rein wirtschaftlicher Schaden.

Es mag vieleicht darum gegangen sein den Reaktor leichter entsorgen zu können, den Weiterbetrieb wollte allerdings wohl keiner ermöglichen.
 

Teegetraenk

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Wie hier das kleingeredet wird ist einfach unglaublich. Es hat wohl eher mit Glück zu tun, wenn ein KKW, das erdbebensicher bis Stärke 7 gebaut ist, auch knapp 9 ausgehalten hat. Und nur weil keine weltweite Katastrophe ala Tchernobyl eingetreten ist, ist quasi nichts passiert? Seid ihr noch ganz klar? Das Gebiet im Umfeld hat die hundertfache Strahlendosis, da wird auf Jahrzehnte, vielleicht Jahrhunderte in kilometerweitem Umfeld kein Mensch leben können. Das Kernmaterial wird eine ständige Bedrohung sein, vor allem wenn man zukünftige Erdbeben/Tsunamis betrachtet.

Sich hier an besorgten und eventuell sogar sensationsgeilen Medien hochzuziehen um die Situation selbst klein zu reden, ist so hochgradig affig. Übrigens scheint nun auch in anderen Reaktoren Kernschmelzen stattzufinden und von vielen anderen KKWs weiß man ihren Status gar nicht. Die Journalie stürzt sich halt auf Fukushima. Das ist noch längst nicht vorbei.
 
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Laut den Infos hier aus dem Tread kann das nicht mehr eintreten, weil:

- unter dem Kern kein Wasser ist. In Tschernobyl war unter dem Kern ein Wasserreservoir und als sich der Kern durch alles durchschmolz und eben in dieses Wasser fiel, verdampfte es innerhalb eines Wimpernschlages, das plötzliche auftreten vielen Dampfs führte zu der Explosion.
- In Japan wird kontrolliert Wasser in den Raum eingelassen und somit wird auch kontrolliert Dampf erzeugt, der dann kontrolliert abgelassen werden kann. Es kann also zu keiner großen Explosion kommen.

- Der Kern ist ein anderer, in Tschernobyl gab es einen Kern, der trotz abschalten fröhlich weiterbrannte und sich nicht löschen lassen wollte. Der Kern in Japan kühlt immer mehr ab.

Ich glaube sie riskieren die Wasserzufuhr, weil sie um jeden Preis verhindern wollen, dass der Kern aus dem sicheren Bereich verschwindet, dem Bereich den sie kontrollieren können. Vernünftiger ist es wohl, die Suppe im Kochtopf zu lassen, als sie wegzuschütten.

(Ich hoffe, ich habe das richtig verstanden und wiedergegeben)

passt schon so halbwegs, ich ergänze noch mal etwas ;)

Bei Tschernobyl war wohl unter dem Kern ein Wasserreservoir (wie das hier jemand schrieb). Der Kern war aber äußerst heiß, weil das Graphit brannte und die Kettenreaktion nicht gestoppt war. Als der Kern dann runterging gab es eine art Verpuffung. Vielleicht passt hier der Vergleich von siedendem Öl wo man Wasser reinkippt.
Beim jetzigen Fall in Fukushima ist aber noch Wasser im Kern vorhanden! Nur halt nicht mehr genug, so dass oben die Brennstäbe schmelzen (die sind wahrscheinlich noch garnicht komplett geschmolzen). Jetzt wird Meerwasser hereingepumt - ich weiß aber garnicht ob in das Containment (die Stahlbetonhülle außenrum um den Druckbehälter) oder doch in den Druckbehälter direkt.

Wie ich das verstehe wollen die das Containment fluten, um von außen die Wärme wegzubringen die im inneren noch erzeugt wird. Wenn man das schafft dann wird sich ein Gleichgewicht einstellen und das Ding wird einfach nur noch langsam Abkühlen. Wenn das nicht klappt dann wird der Druckbehälter schmelzen und mit dem Meerwasser in Verbindung kommen. Dann wird dort ein großer Druck erzeugt - der aber wesentlich kleiner als der bei Tschernobyl ist, weil in Fukushima der Kern ja schon am abkühlen ist. Wenn der Kern geschmolzen ist wird sich aber in jedem Fall irgendwo Wasserstoff gebildet haben. Es ist sehr wahrscheinlich, dass man versuchen wird dies abzulassen damit es denen nicht um die Ohren fliegt.
In den Medien heißt es jetzt, dass in einem weiteren Block eine teilweise Kernschmelze eingetreten ist und sich dort Wasserstoff gebildet hat. Dort gehen die aber wohl davon aus, dass selbst eine Entzündung den Kern nicht beschädigen würde. Die Druckbehälter und das Containment wurden gottseidank sehr sehr stabil gebaut. Das könnte also schon so sein, dass die Druckwelle ins Containment geht und da einfach ausgehalten wird.
 

YesNoCancel

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Wie hier das kleingeredet wird ist einfach unglaublich. Es hat wohl eher mit Glück zu tun, wenn ein KKW, das erdbebensicher bis Stärke 7 gebaut ist, auch knapp 9 ausgehalten hat. Und nur weil keine weltweite Katastrophe ala Tchernobyl eingetreten ist, ist quasi nichts passiert? Seid ihr noch ganz klar? Das Gebiet im Umfeld hat die hundertfache Strahlendosis, da wird auf Jahrzehnte, vielleicht Jahrhunderte in kilometerweitem Umfeld kein Mensch leben können. Das Kernmaterial wird eine ständige Bedrohung sein, vor allem wenn man zukünftige Erdbeben/Tsunamis betrachtet.

Sich hier an besorgten und eventuell sogar sensationsgeilen Medien hochzuziehen um die Situation selbst klein zu reden, ist so hochgradig affig. Übrigens scheint nun auch in anderen Reaktoren Kernschmelzen stattzufinden und von vielen anderen KKWs weiß man ihren Status gar nicht. Die Journalie stürzt sich halt auf Fukushima. Das ist noch längst nicht vorbei.

Gott, jetzt komm mal wieder runter. Ruhe bewahren, Sicherheit ausstrahlen. Dein Gewimmer verändert mal gar nichts an der Situation und die Japaner machen es richtig - erstmal Analysieren und die Sache unter Kontrolle bringen anstatt gleich von Beginn an wie die Lemminge Panik zu schieben. Oder hast Du eine Vorstellung davon, wieviele Menschen anschließend ums Leben kommen, wenn in einer Metropole wie Tokio (8 Millionen Einwohner, die Region knapp 40 Millionen) eine Panik ausbricht, weil so ein paar geile Medienheinis ein ekelhaftes Gelüst empfinden, die ganze Nummer aufzubauschen und so "the-end-is-here!"-Typen wie Du Rotz und Wasser weinen? Nein? Dann go for it.
 

Teegetraenk

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Kleiner, ich hab mich weder über die Japaner, noch über die Medien echauffiert, sondern über die dummdreiste Arroganz, die hier von vielen an den Tag gelegt wird. Mit Panik hat das übrigens nichts zu tun :deliver:
 
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genau das ist der Punkt. Auf n24 wurde gesagt, dass es 15 Leute gibt, die was radiaktivität angeht leicht über dem normwert sind glaube ich. Anscheinend wegen dem venting (?). Wenn es das jetzt wirklich war und von nun an nichts mehr passiert, dann ist doch letztentlich exakt nichts passiert. Und das OBWOHL das schlimmste Erdbeben seit weiß was ich wann und ein Tsunami über Japan gefegt ist. Was will man denn noch bitte. Also für mich ist das ganze bis jetzt ein Zeichen dafür, dass AKWs eben doch ziemlich sicher sind, sollte es denn so bleiben wie jetzt.
Natürlich beschissen darüber zu diskutieren was für Schlüsse man daraus ziehen sollte, wenn man nicht wirklich einschätzen kann wie groß die Auswirkungen denn nun sind/sein werden aber ich krieg da einfach die Krise wenn über sowas nonstop berichtet wird, die Leute das ausnutzen um ihre Position der Mehrheit schmackhaft zu machen und die Tatsache dass ein Erdbeben in Verbindung mit einem Tsunami eventuell 1500 Menschen getötet hat komplett ignoriert wird...



Wenn ARD das wirklich so dargestellt hat, lügen sie dich einfach an. Volta hats ja schon gesagt. Siehe letzte kA drei Seiten.
 

Tisch

Frechdachs
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Wie hier das kleingeredet wird ist einfach unglaublich....

Ich glaube du missverstehst da was. Es wird hier nicht kleingeredet, sondern relativiert. Keiner streitet ab, dass das dortige Ereigniss gefährlich, und die Folgen kaum absehbar sind. Ich zu meinem Teil bin froh, dass Wutvolta, Zwaps und Co. eine andere Sichtweise einbringen und erklären warum, was, wie wahrscheinlich und im Gegensatz zu Tschenobyl nicht passieren wird. Das nimmt einen großen Batzen Besorgnis, wenn ich nur die Medien verfolgen würde, würde ich bei Aldi einbrechen, mich mit Vorräten eindecken und im Keller verstecken... Zugegeben war ich Anfangs auch verstört, als einer sagte "najo, ok, ne Kernschmelze nicht weiter schlimm". Kernschmelzen und deren Auswirkungen sind/ waren für mich (gefühlt) immer gleichzusetzen mit einem Atomkrieg.

Zudem, machst du das, was du den beiden vorwirfst. Anstatt "kleinzureden" läufst du mit den Armen wild wedelnd überm Kopf, schreiend im Kreis, und rufst das Armageddon aus. Soweit ich weiß, gibt es z.B. noch keine verlässlichen Daten wie hoch und ob die (weite) Umgebung Verstrahlt ist. Es heißt zwar immer wieder "das x- Fache wurde gemessen" aber soweit ich mich erinnere, wird da nicht gesagt wovon das x - Fache und wo gemessen wurde.
 

Teegetraenk

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Zudem, machst du das, was du den beiden vorwirfst. Anstatt "kleinzureden" läufst du mit den Armen wild wedelnd überm Kopf, schreiend im Kreis, und rufst das Armageddon aus. Soweit ich weiß, gibt es z.B. noch keine verlässlichen Daten wie hoch und ob die (weite) Umgebung Verstrahlt ist. Es heißt zwar immer wieder "das x- Fache wurde gemessen" aber soweit ich mich erinnere, wird da nicht gesagt wovon das x - Fache und wo gemessen wurde.

Lol, wo mach ich das? Ich reg mich nur über die Impertinenz auf, mit der alles unter weltweiter Katastrophe als heißes Lüftchen verkauft wird.
 
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Wie hier das kleingeredet wird ist einfach unglaublich. Es hat wohl eher mit Glück zu tun, wenn ein KKW, das erdbebensicher bis Stärke 7 gebaut ist, auch knapp 9 ausgehalten hat. Und nur weil keine weltweite Katastrophe ala Tchernobyl eingetreten ist, ist quasi nichts passiert? Seid ihr noch ganz klar? Das Gebiet im Umfeld hat die hundertfache Strahlendosis, da wird auf Jahrzehnte, vielleicht Jahrhunderte in kilometerweitem Umfeld kein Mensch leben können. Das Kernmaterial wird eine ständige Bedrohung sein, vor allem wenn man zukünftige Erdbeben/Tsunamis betrachtet.

Sich hier an besorgten und eventuell sogar sensationsgeilen Medien hochzuziehen um die Situation selbst klein zu reden, ist so hochgradig affig. Übrigens scheint nun auch in anderen Reaktoren Kernschmelzen stattzufinden und von vielen anderen KKWs weiß man ihren Status gar nicht. Die Journalie stürzt sich halt auf Fukushima. Das ist noch längst nicht vorbei.

Das wirklich schlimme ist wohl eher, dass du gerade etwas hochpusht und dabei _absolut_ keine Ahnung hast.
- Das Kraftwerk hat nicht wegen dem Erdbeben die Kühlung verloren sondern wegen dem Tsunami - davor sollen die Dieselgeneratoren gelaufen sein.
- Es war kein "Glück" dass das Kraftwerk das Erdbeben + Tsunami ausgehalten hat, sondern die konservative Auslegung sowie die gute Qualität. Dieses "Glück" hat man sich da erarbeitet, es ist denen sicherlich nicht in den Schoß gefallen.
- Das Gebiet im Umfeld hat die 100-fache Strahlendosis? Kennst du überhaupt den Unterschied zwischen Strahlendosis und Radioaktivität? Selbst nach dem Ablassen von Gasen war die Dosis für die Menschen dort nicht tödlich und vor allem sehr schnell wieder am Absinken. Dort wo erst erhöhte Werte gemessen wurden, haben sie sich jetzt schon wieder deutlich nach unten entwickelt. Wenn das so bleibt kann dort jeder wieder leben wo er gelebt hat - zumindest aus Sicht der dort auftretenden Radioaktivität.
- Die meisten ausgegasten, radioaktiven Materialien haben eine Halbwertszeit von Tagen / Wochen. Sebst wenn hier also radioaktives Material ausgetreten ist (nur das erzeugt ja dann eine Dosis auf den Menschen!) wird sich dieses Problem schnell von alleine Lösen - und wir reden hier von Wochen und nicht Jahrhunderten!
- Wenn die Lage jetzt unter Kontrolle gebracht werden kann, wird der Kern schnell abkühlen, weil die Nachzerfallswärme exponentiell abnimmt. So ein abgekühlter Kern ist dann keine Bedrohung mehr für die Umwelt. Die radioaktiven Stoffe können nicht einfach so dann irgendwohin fliegen wenn nochmal ein Erdbeben o.Ä. auftritt.

Hochgradig affig ist es, jetzt Panik zu schieben wo bisher noch nicht so viel passiert ist. Das dort noch nicht so viel passiert ist, ist der durchaus gut durchdachten Technik und den Anstrengungen der Menschen dort geschuldet. Das sollte man auch mal respektieren.
 

Teegetraenk

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Das wirklich schlimme ist wohl eher, dass du gerade etwas hochpusht und dabei _absolut_ keine Ahnung hast.
- Das Kraftwerk hat nicht wegen dem Erdbeben die Kühlung verloren sondern wegen dem Tsunami - davor sollen die Dieselgeneratoren gelaufen sein.
Und der Tsunami wurde durch was ausgelöst du Genie?

- Es war kein "Glück" dass das Kraftwerk das Erdbeben + Tsunami ausgehalten hat, sondern die konservative Auslegung sowie die gute Qualität. Dieses "Glück" hat man sich da erarbeitet, es ist denen sicherlich nicht in den Schoß gefallen.
Ach, jetzt bist du auch Statiker und kannst das natürlich ausschließen. Gratulation.

- Das Gebiet im Umfeld hat die 100-fache Strahlendosis? Kennst du überhaupt den Unterschied zwischen Strahlendosis und Radioaktivität? Selbst nach dem Ablassen von Gasen war die Dosis für die Menschen dort nicht tödlich und vor allem sehr schnell wieder am Absinken. Dort wo erst erhöhte Werte gemessen wurden, haben sie sich jetzt schon wieder deutlich nach unten entwickelt. Wenn das so bleibt kann dort jeder wieder leben wo er gelebt hat - zumindest aus Sicht der dort auftretenden Radioaktivität.
Es ging um die mehrfach hundertfache Dosis und es ging mir nicht darum, dass dort Menschen innerhalb einer Stunde tot umfallen, sondern um die BEWOHNBARKEIT. Denke den Unterschied begreifst auch du.

- Die meisten ausgegasten, radioaktiven Materialien haben eine Halbwertszeit von Tagen / Wochen. Sebst wenn hier also radioaktives Material ausgetreten ist (nur das erzeugt ja dann eine Dosis auf den Menschen!) wird sich dieses Problem schnell von alleine Lösen - und wir reden hier von Wochen und nicht Jahrhunderten!
Das ist sicherlich richtig und man kann nur dankbar sein, sollte die Geschichte so ausgehen. Aktuell schmilzt ein Reaktor nach dem anderen und die Ressourcen um Meerwasser ins Kraftwerk zu pumpen sind offenbar limitiert. Und _wenn_ Plutonium ins Freie gelangt, liegt die Halbwertszeit bei irgendwas um die 280.000 Jahre. Und nochmal: Das ist keine Panikmache, das ist realistisches Szenario für nicht absehbare Zukunft, selbst wenn die Katastrophe jetzt nochmal glimpflich ausgehen sollte, immerhin befinden wir uns hier in einem Erdbebengebiet.

- Wenn die Lage jetzt unter Kontrolle gebracht werden kann, wird der Kern schnell abkühlen, weil die Nachzerfallswärme exponentiell abnimmt. So ein abgekühlter Kern ist dann keine Bedrohung mehr für die Umwelt. Die radioaktiven Stoffe können nicht einfach so dann irgendwohin fliegen wenn nochmal ein Erdbeben o.Ä. auftritt.
Ach, schon wieder die nächste Expertise. Du machst doch genau das selbe, wie die Medien, die du kritisierst.

Hochgradig affig ist es, jetzt Panik zu schieben wo bisher noch nicht so viel passiert ist. Das dort noch nicht so viel passiert ist, ist der durchaus gut durchdachten Technik und den Anstrengungen der Menschen dort geschuldet. Das sollte man auch mal respektieren.
Ob Oma Emma in Buxtehude nun zwei Raviolidosen mehr bei Aldi kauft ist doch vollkommen wurst. Wir diskutieren hier nur und zwar keine unrealisitischen Katastrophenszenarien (oder hab ich irgendwas von weltweiter Katastrophe erzählt?).
 
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- Das Kraftwerk hat nicht wegen dem Erdbeben die Kühlung verloren sondern wegen dem Tsunami - davor sollen die Dieselgeneratoren gelaufen sein.
Tsunamis sind in Japan nichts neues, nichts womit man nicht rechnen müsste und erst recht nichts, was man bei dem Bau eines KKW unterschätzen darf.
- Es war kein "Glück" dass das Kraftwerk das Erdbeben + Tsunami ausgehalten hat, sondern die konservative Auslegung sowie die gute Qualität. Dieses "Glück" hat man sich da erarbeitet, es ist denen sicherlich nicht in den Schoß gefallen.
Zum einen hat das Kraftwerk nicht Erdbeben + Tsunami ausgehalten, es ist jetzt ein Totalschaden. Die Sicherheitssystem haben versagt. Einzig der Mantel hat das ganze ausgehalten und den Schaden begrennzt.
Soweit wie es in diesem Kraftwerk gekommen ist, hätte es nie kommen dürfen!



Hochgradig affig ist es, jetzt Panik zu schieben wo bisher noch nicht so viel passiert ist. Das dort noch nicht so viel passiert ist, ist der durchaus gut durchdachten Technik und den Anstrengungen der Menschen dort geschuldet. Das sollte man auch mal respektieren.
Hochgradig affig ist es, den Vorfall herunterzuspielen.. Das dort nicht so viel passiert ist, hängt nicht mit dem Beherschen der Technik zusammen, denn diese hat versagt. Solide Bauweise und eine ausreichend große Menge Stahlbeton hat schlimmers verhinder. Der Prozess selbst wird aber mehr oder weniger komplett sich selbst überlassen, darauf nimmt man keinen Einfluss mehr.
 

jysk

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Deutsche Medien verkaufen atm eine Kernschmelze als Fakt, international "vermutet" man nur das gerade eine abläuft. Auf jeden Fall scheint zwar Reaktor No 1. (der mit der Explosion von gestern) halbwegs stabil zu sein, es gibt aber Probleme an einem 2. Reaktorkern, wo die Kühlung gestern abend ausgefallen ist (bei dem sich evtl. auch noch eine Explosion ereignen könnte).
 
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Tisch

Frechdachs
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Lol, wo mach ich das?

Hier:
Es hat wohl eher mit Glück zu tun.
Hier:
die hundertfache Strahlendosis
Hier:
vielleicht Jahrhunderte in kilometerweitem Umfeld kein Mensch leben können.
Hier:
Das Kernmaterial wird eine ständige Bedrohung sein

:deliver:


Dazu muss ich sagen, dass ich erst auch so reagiert habe, was auch nicht heißen soll, dass ich nun ein glühender Vertreter von AKW´s sein werde. Aber in diesem Fall scheint es doch sehr anders zu sein, als es uns in den Medien (noch) erklärt wird. Ich musste feststellen, dass ich so auf Anti- Atom geprägt bin, dass ich der "Anti-Atom Lobby" unüberlegt vieles geglaubt habe. Nunja, es wird Zeit sich mal intensiver damit zu beschäftigen...
 
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Das ist sicherlich richtig und man kann nur dankbar sein, sollte die Geschichte so ausgehen. Aktuell schmilzt ein Reaktor nach dem anderen und die Ressourcen um Meerwasser ins Kraftwerk zu pumpen sind offenbar limitiert. Und _wenn_ Plutonium ins Freie gelangt, liegt die Halbwertszeit bei irgendwas um die 280.000 Jahre. Und nochmal: Das ist keine Panikmache, das ist realistisches Szenario für nicht absehbare Zukunft, selbst wenn die Katastrophe jetzt nochmal glimpflich ausgehen sollte, immerhin befinden wir uns hier in einem Erdbebengebiet.

Erkläre jetzt bitte sofort im Detail wie Plutonium aus den Reaktoren nach draussen gelangt unter einem realistischen Szenario.

Jetzt. Mit deinen eigenen Worten.

Ansonsten verpiss dich aus der Diskussion.
 
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lol, der historiker pivo versucht dem physiker wutvolta etwas über akws zu erzählen :rofl2:
 

uzi

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auch physiker können nicht alles vorhersagen :)

muss mich pivo anschließen - ka, irgendwie find ichs komisch, dass man solch einen unfall jetzt auch noch pro atomkraft ("es hat ja standgehalten! da sieht man wie sicher das alles ist!") ausgelegt wird.

das einzige, was man tun kann, ist abwarten. panikmache ist übertrieben; aber alles so zu relativieren ist auch irgendwie lächerlich. hier weiß sicher niemand, wie die umständer dort gerade sind und was noch alles passieren kann.
 
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Diese Umweltkatastrophe wird zur Folge haben, dass Merkel im diesjährigen Superwahljahr eine herbe Niederlage gegen Rot/Grün kassieren wird.

Ich mag rot nicht, aber so wirds kommen... Hat sich Merkel selbst zuzuschreiben, Stichwort Laufzeitverlängerung...

Allen Argumenten zum trotz, die Medien bestimmen die Meinung der Massen.
Daher wird Merkel verlieren und das Zeitalter der Atomenergie mit diesem Event zur Neige gehen (Zumindest in Deutschland...)
 
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naja wenn man über Konsequenzen für Umwelt etc reden will, was alles so bei nem Erdbeben passieren kann, müsste man mindestens genauso gut über das Thema Öl reden...tut aber auch keiner

so lang man nicht WEISS, dass da wirklich was übles passiert ist/sein wird, braucht man auch nicht gleich die ganze Atomkraft in Frage stellen...ob es deswegen gleich 100% ausgeschlossen, dass da noch was passiert ist ein anderes Thema
 
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ich mach mir grad noch einige andere gedanken, da ich immernoch überlege, ob es möglich bleibt, in der nächsten woche rüberzufliegen. ich wäre dann für einige monate da und realtiv frei beweglich, allerdings mit geringem budget ausgestattet, als backpacker unterwegs. was mir gerade sorgen macht, sind verkehrswege, und hier vor allem, ob regionalzüge regulär fahren, abgesehen von den krisenregionen. außerdem gabs ja einiges an flüchtlingsströmen, also sind vermutlich die hostels und weiteren übernachtungsmöglichkeiten begrenzt und die preise gepfeffert. wie sieht's aus mit nahrungsmittelknappheit? finanzieller zusammenbruch? wie kalkulierbar ist das risiko?
 
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Ich erkenne ein Schema:

Alle Physiker:
Halb so wild, das KKW scheint sicher zu sein, keine wirklich große Gewahr. Selbst der GAU, die Kernschmelze, ist letztendlich harmlos und kostet keine Menschenleben.

Historiker/Juristen/Schüler/whatever:
OMG ATOME ICH WILL NICHTS WO ATOME DRIN SIND DIE WELT WIRD UNTERGEHEN!!!!!!!!!111111einseinselfelfelfELF
 
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Bei mir um die Ecke haben so ein paar verfilzte Hippies erstmal ein riesengroßes Transparent aufgehängt: "FUKUSHIMA IN LINGEN - WAS DANN?"
 

Tisch

Frechdachs
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Ich habe da nochma ne Frage,
wie viel Material kann (durchschnittlich) in einer Kernschmelze schmelzen?
In welchem Bereich bewegt man sich da? Gramm, Kilogramm, Tonnen?
 
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Mich würd auch mal interessieren wie groß son Reaktor ist?

Man sieht immer Schemazeichnungen von so nen Raktor aber nie Maße. Ist das ding 50cm hoch 2Meter oder 10 Meter?

Ich stell ihr mir so ca. 2-3 Meter hoch vor. Wie groß is das ding wirklich?

mfg

Chris
 
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ich mach mir grad noch einige andere gedanken, da ich immernoch überlege, ob es möglich bleibt, in der nächsten woche rüberzufliegen. ich wäre dann für einige monate da und realtiv frei beweglich, allerdings mit geringem budget ausgestattet, als backpacker unterwegs. was mir gerade sorgen macht, sind verkehrswege, und hier vor allem, ob regionalzüge regulär fahren, abgesehen von den krisenregionen. außerdem gabs ja einiges an flüchtlingsströmen, also sind vermutlich die hostels und weiteren übernachtungsmöglichkeiten begrenzt und die preise gepfeffert. wie sieht's aus mit nahrungsmittelknappheit? finanzieller zusammenbruch? wie kalkulierbar ist das risiko?

Ein Tipp aus der Ferne: lass' es bleiben. Was willst Du da? Auf eigene Faust, als Backpacker?
Willst Du ein richtiges Abenteuer erleben oder MUSST Du da unbedingt hin? Mich würden da keine 10 Pferde hinbekommen...
 

ScorpEUs92

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Das Erdbeben und vorallem der Tsunami haben doch jetzt schon weit mehr Menschen das Leben gekostet, als ich es für möglich halte, dass der schlimmste Verlauf der Reaktor-Havarie mit sich ziehen kann.
Bedenken wir mal, wie viele weitläufige Landstriche vom Tsunami umgefegt wurden.
Bedenken wir mal, dass dort z.T nichtmal eine Trinkwasserversorgung besteht.
Bedenken wir mal, dass es Tote gegeben hat - Menschen, aber auch (Nutz-)Vieh.
Die daraus entstehende Seuchengefahr ist enorm.

Die Lage in den Reaktoren ist mitnichten harmlos. Doch im Moment scheint man sich ne Menge Zeit 'gekauft' zu haben (durch die Flutung) und eine Evakuierung des umliegenden Landschaften ist ja bereits im Vollen Gange. Bisher scheinen die Strahlungswerte in einem erhöhten, aber noch lange nicht ernsthaft Besorgnis erregenden Zustand zu sein.
Im Worst Case würde nach momentanen Einschätzungen des Wetters und der Winde eventuelle Fall Outs v.a über dem Pazifik niedergehen. Zwar wäre das sicher auch nicht wirklich gut, aber weitaus 'besser' als ein Niederregnen von radioaktivem Fallout über besiedeltem Gebiet bzw über Landwirtschaftlichen Zonen.

Setzt man diese Worst-Case Szenario in Vergleich mit den existenden Zergstörungen und Verwüstungen, die das Erdbeben und der Tsunami angerichtet haben, wird ersichtlich, dass dazwischen eigentliche keine Relation besteht.
 
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Ein Tipp aus der Ferne: lass' es bleiben. Was willst Du da? Auf eigene Faust, als Backpacker?
Willst Du ein richtiges Abenteuer erleben oder MUSST Du da unbedingt hin? Mich würden da keine 10 Pferde hinbekommen...

ich hatte die reise von langer hand geplant. hab schon alles zusammen, zwischenmieter, flug, etc.
so kurzfristig noch nen rückzieher zu bringen, ist halt auch nicht ganz unproblematisch.
 
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Das KKW Grafenrheinfeld hat 103 Tonnen Brennstoffgewicht. Das ist es doch dann, was im Falle einer Kernschmelze schmilzt, oder?

Ja. Btw um den Begriff "Kernschmelze" etwas besser einordnen zu können (und damit auch nicht-Physiker verstehen, warum Physiker bei dem Wort eben nicht in Panik geraten):

Prinzipiell läuft eine Kernreaktion nicht von alleine. Sie zu erhalten braucht sehr viel Aufwand, da das Kernmaterial durch die Reaktion ja prinzipiell "auseinanderfliegen" will. Das war auch das größte Problem beim Bau der ersten Atombombe: Massenweise Uran anzureichern ist nicht so schwer, einen Klotz davon auf eine Stelle zu werfen auch nicht. Das Problem ist, dass die Kernreaktion unterhalb der kritischen Masse wieder aufhört (da im Kern Neutronen eingefangen werden, die aber durch die Reaktion erst produziert werden, ist die Masse zu gering dann reicht die Rate der Neutronenproduktion nicht aus um eine Kettenreaktion zu erhalten). Erste Atombomben haben sich genau deshalb selbst gelöscht.
In den ersten erfolgreichen Atombomben hat man deshalb starke herkömmliche Sprengladungen verwendet, die zwei Uranblöcke aufeinandergepresst haben. Nur durch diese extrem starke herkömmliche Explosionen wurde das Uran so lange zusammengehalten, dass die Kettenreaktion stattfinden konnte und eine nukleare Reaktion folgt. Der Trick war es dann, eine Hülle für die Bombe zu bauen, die das ganze auch aushält (d.h. die der herkömmlichen Explosion noch standhält und erst bei der nuklearen Explosion zerplatzt).

Zurück zur Kernschmelze:
Im Kernreaktor existiert prinzipiell das gleiche Problem wie bei der Bombe. Sobald der Kern "zerläuft" produziert er ganz von alleine (ohne dass irgendwelche Sicherungsmechanismen nötig wären) nicht mehr genug Neutronen, um die Kernreaktion am laufen zu halten. Er löscht sich also ganz selbstständig. Insbesondere explodiert er nicht. Eine nukleare Explosion ist bei so etwas vollkommen ausgeschlossen.

Es gibt prinzipiell nur zwei Gefahrenquellen:
Es könnte eine Überdruckexplosion geben. Das ist in Tschernobyl passiert. Durch eine ganz normale Druckexplosion, wie sie auch in jedem Kohlekraftwerk auftreten kann, können Teile dieses Kerns aus dem Kraftwerk geschleudert werden. Aus genau diesem Grund baut jeder vernünftige Staat auch zwei Hüllen um den Kern. Diese Hüllen halten Erdbeben, Tsunamis, Flugzeugeinschläge und eben auch so ziemlich jede normale Explosion aus. Anders als in Tschernobyl, wo eine Betonplatte ganz lose ohne Verankerung wie ein Topfdeckel auf dem Reaktor aufsaß, was grob fahrlässig war, ist eine Explosion deshalb für moderne Kraftwerke relativ ungefährlich.
Das zweite mögliche Problem ist die Kernschmelze selbst. Der Kern ist nämlich verdammt heiß und wenn er schmilzt ist er heißer als so ziemlich alles andere. Das, worauf er aufliegt, schmilzt dann auch. So kann er sich langsam nach unten "durchschmelzen". Wie weiter oben geschrieben löscht sich die Kernreaktion dabei von selbst, es ist nur eine Frage wie weit er kommt bis er irgendwann ganz von alleine abkühlt. Leider weiß ich nicht, wie genau der Kern gehalten wird und welche Materialien verhindern sollen, dass dies eintritt, deshalb kann ich dazu keine gute Risikoeinschätzung geben. Es würde mich allerdings sehr wundern, wenn man dagegen weniger gut gesichert wäre als gegen eine Explosion.
 
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