Also:
1. Es ist besser
Die Nachzerfallswärme sinkt weiter, was natürlich jeden Tag besser macht. Aber das ist nur eine Kleinigkeit. Was wirklich gut ist, zeigt diese Kurve der GRS:
http://fukushima.grs.de/sites/default/files/Messwerte ODL Fukushima Daiichi_GESAMT_110412-1230.pdf
Da kann man sehen, dass die Aktivität an den Blöcken weiter abnimmt - die Kurve entspricht ziemlich genau der Halbwertszeit von Jod131 (ca. 8 Tage). Es wird hier an Land also mit jedem Tag _weniger_ Aktivität. Es wird nicht mehr!!
Dieses Bild zeigt die Belastungen im Meerwasser:
http://fukushima.grs.de/sites/default/files/Daten Seewasser_J131_20110412-1130.pdf
Da gab es noch einen Peak, wird aber aktuell auch weniger. Die Japaner haben ja schon angekündigt, dass sie das Wasser rund um die Kraftwerke absperren wollen nun - d.h. die allermeiste Radioaktivität wäre dann auch vor dem Meerwasser zurückgehalten. Zugleich soll auch ein Dekontaminationsboot von den Russen unterwegs sein - ergo könnte das stärker belastete Wasser dann dekontaminiert werden.
Auch beim Wasser sieht man, dass es sich dort um Jod131 handelt - weil dieses wohl in den größten Mengen vorkommt und die meiste Aktivität ausmacht. Jod131 hat wie gesagt eine Halbwertszeit von ca. 8 Tagen. Also ist nicht jeder Fisch, der da jetzt rumschwimmt auf immer und ewig kontaminiert, sondern das erledigt sich in sehr großen Teilen schnell von alleine (8d=50%, 16d=25%, 24d= 12,5%, 32d = 6,25%... 120d=0,0031%)
Wenn man dann noch überlegt, welche Mengen an Wasser nun ins Meer geflossen sind, und wieviel Liter so ein Meer hat, dann kann man auch die Verdünnung ausrechnen ---> Einfluss auf die Weltmeere = 0,0.
2. Panikmache der Medien:
In allen Nachbarländern reagiert man deutlich gelassener als hier, und das liegt natürlich auch an der Presse. Die Presse hier kommt immer schnell mit Schlagzeilen an wie "Greenpeace misst stark erhöhte Radioaktivität!" usw. Es gibt 1000 Beispiele. Ja aber wie stark ist denn stark erhöht ? Und ab wann gibt es wirklich Grund zur Sorge? Das steht bei solchen Artikeln nicht dabei. Es gibt Artikel die das behandeln, aber die fallen natürlich nicht so sehr auf, die mit den großen bösen Superlativen sind doch viel besser. Schlagworte wie "Super-Gau
wahrscheinlich" dürfen natürlich nicht fehlen. Stand nicht letztens sogar irgendwo "Brennstäbe
möglicherweise total mit Salzschicht bedeckt!"? Interessant, wo doch niemand dort reinschauen kann und alle Messmöglichkeiten ausgefallen sind, weil kein Strom dort ankommt. Das sind Abschätzungen die Naturwissenschaftler gemacht haben, im Original auch definitiv nicht als 100%ig sicher beschrieben. Von den Journalisten wird das freilich anders interpretiert. Genauso wie "Eilmeldung! Es besteht die Chance, dass der Atomkern wieder kritisch wird - riesige Explosion möglich - Fallout über 30Millionen Metropole Tokio!!!!" Ja die Chance besteht: ist zwar so ungefähr 0,00000....0001. ABER HEY, Es gab vor 200 Millionen Jahren auch mal ein Meteoriteneinschlag der die Dinosaurier ausgelöscht hat - ALLES IST MÖGLICH. Ich runde ab mit:
"Gegenden
möglicherweise für extrem lange Zeit unbewohnbar"
Wichtig für die Nachrichten ist natürlich: Untergangs und Katastrophenszenarien größtmöglich ausschmücken, sich gleichzeitig aber nicht festzulegen. Schließlich ist man sich zu 99% sicher dass es kommt, aber eben nicht wann. Und in 4 Wochen interessiert sich doch keiner mehr für die Falschmeldungen von damals.
Das war in den deutschen Medien so, und die Deutschen haben danach gegiert und es aufgesogen - schließlich läuft die Anti-Atom-Kampagne schon seit 25 Jahren auf Hochtouren und der deutsche Michel glaubts, denn es können sich ja nicht alle gleichzeitig irren. Es haben auch mal alle geglaubt, die Erde ist eine Scheibe - auf Andersdenkende wurde damals auch eingedroschen.
3. Der Evakuierungsradius. Wie schon bei 1 zu sehen war: die Strahlung geht zurück, sie wird nicht mehr. Den Radius auszudehen war vielleicht längst überfällig, vielleicht nur eine weitere Vorsichtsmaßnahme. In jedem Fall ist nicht erkennbar, dass es schlimmer wird, ganz im Gegenteil.
4. Zeit spielt für die Menschen --> siehe obere Punkte.
Noch ein paar abschließende Worte - ich wage eine Prognose.
In einem Jahr:
- ist die Evakuierungszone auf wenige Kilometer verkleinert worden
- laufen die Aufräumarbeiten immer noch, aber der Austritt von Radioaktivität ist komplett oder so gut wie eingedämmt
- sind die vom Tsunami zerstörten Städte immer noch nicht wieder aufgebaut
- die zerstörte Industrie in dem Gebiet immer noch nicht wieder aufgebaut
- über 20.000 Menschen sind immer noch tot (auch wenn dies von den Deutschen Medien so gut wie garnicht beachtet wird)
Und in den Jahresrückblicken wird im März dann von der Atomkatastrophe die Rede sein. So schlimm wie Tschernobyl. Achja ein Tsunami und 20.000 Tote gab es auch noch (Randnotiz).