Russland mal wieder

parats'

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Es wird immer geiler. Scholziboy ist bass erstaunt, dass irgendjemand den Eindruck hat, man wolle die Ukrainehilfen kürzen.


Das ist richtig Olaf. Nominell sind wir Top Supporter. Reell machen unsere Zusagen < 1% des Bundeshaushaltes 2025 aus und nach GDP geranked werden wir von Platz 16 noch ordentlich abrutschen.
Großes Tennis!
"Wer Führung bei mir bestellt, bekommt sie auch."

Standortrisiko Nummer 1.
 
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Grund #2784 warum wir die Ukraine unterstützen müssen und es eine klare russische Niederlage für einen nachhaltigen Frieden brauchen wird.

Zitat:

Volodymyr Rudenko spent a year and 11 months in russian captivity—during that time, he never saw the sun and was tortured daily. Since January 2024, when he returned home, he has been undergoing rehabilitation.

He shared that although they knew nothing while in captivity, they believed that Ukraine was fighting.

He joined the army when war broke out in 2014. He served in the 25th Separate Airborne Brigade, and was discharged in 2017 after getting injured. Then he rejoined the military when the full-scale war began:

"A few days later, I went to Donbas. When I was captured—my entire platoon was killed in one battle, except for five people. I went on reconnaissance, entered the first settlement, and with gunfire and everything, I was captured. Afterward, they took me to Kursk on an IL-76 plane, where I was held in a local pre-trial detention center. That’s when the hell began."

Volodymyr said he cannot bring himself to describe all the horrors of that time, but he shared some memories:

"We were beaten every day—three times a day. When I returned, I weighed 65 kilograms—I couldn’t walk. Our daily food was three pieces of bread and not even a full cup of something they called tea. We were kept in a closed room, and they moved us five times because lice had infested the entire prison. We couldn’t even look into the prison yard because the windows were blocked. They would set dogs on us and laugh. we called all the doctors who came to see us ‘Doctor Death’ because they found it funny when we were beaten"

In captivity, there was a constant feeling of hunger, but the belief in Ukraine never left them, Volodymyr Rudenko said:

"You fall asleep thinking about when you’ll get those three pieces of bread. We didn’t know what was happening on the front—who was fighting where, whether Ukraine was still alive or not. But somehow, we knew that Ukraine was fighting. That’s what faith means."

On Volodymyr’s wrist is a yellow and blue bracelet he put on on January 31, 2024, the day he returned home during an exchange:

"I don’t take this bracelet off. I remember falling to the ground—not crying, but sobbing. A lot has happened in my life, but I have never cried like that."

After being released from captivity, Mr. Volodymyr held a family photo album for the first time in two years. But his loved ones were not only in the photos—his daughter, two granddaughters, and sister were also right there with him.

The family finally embraced Volodymyr in February 2024. Now they have the chance to remember carefree times together, such as the Dnipro River, which Volodymyr longed for in captivity:

"For the first time in nearly three years, I dipped my hands in the Dnipro. I used to be an avid pike fisherman. There are photos of me fishing with my nephews."

"I dream of having a house in a quiet place, somewhere near the Ros River, and starting my own farm—that’s my dream now."

He also dreams of the release of all his mates. He appeals to the entire world to stop the torture of Ukrainian prisoners. Mr. Volodymyr has even appealed to the UN regarding this matter:

"Help get them out of there. Every day is a piece of death for everyone who is still there."

Quelle: https://suspilne.media/cherkasy/817...storia-cerkasca-akij-pereziv-rosijskij-polon/
 
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Celetuiw

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Russland hat die strategisch wichtige Stadt Wuhledar eingenommen, ukrainische Truppen konnten sich vor einer Einkesselung in rückwärtige Stellungen entziehen.
Ebenfalls rückt Russland in Torezk vor, die Stadt ist umkämpft. Das nächste Ziel der russischen Offensive ist Prokrowsk.

In Kursk gibt es zur Zeit wenig nennenswerte Geländegewinne beider Seiten.
 

Celetuiw

StarCraft: Brood War
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Alan Posner über Selensky, der wenig Zusagen im Rahmen seiner aktuellen diplomatischen Reise erhielt.

Für mein Dafürhalten ein sehr bitteres und sehr treffendes Resümee der geopolitischen Lage bis zur US Wahl.
Fun Fact: die wahrscheinlich letzte Regierungspartei eines großen Nato Staates, die sich deutlich pro ukrainisch positioniert:
die Grünen!
 
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Die CDU ist derzeit doch die offensichtliche Wahl.

Relativ überzeugend in puncto Migration und Ukraine.

Dass die CDU nicht wirklich vollständig glaubwürdig ist, ist natürlich klar. Aber das gilt ja für quasi alle Parteien.

Als historisch überzeugter "niemals CDU"-Wähler ist es zwar traurig - aber ich finde die Wahlentscheidung gerade einfach wie nie.
 

FORYOUITERRA

TROLL
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bei dir verstehe ich deine sorge ja vor migration.

du willst einerseits dein vermögen schützen.

andererseits hast du aber auch begründete angst, dass besser ausgebildete menschen dir deinen job wegschnappen und du gekündigt wirst.

außerdem lenkt so ein fokus von den relevanteren themen wie vermögensbesteuerung ab.


was ich nicht verstehe ist:

warum ist denn dir ukraine so wichtig und das noch in einem satz mit migration?

die aktuelle explosion der migrationszahlen ist doch auf die ukraine zurückzuführen (https://www.destatis.de/DE/Themen/G...ten-auslaendische-bevoelkerung-zeitreihe.html).

da ist natürlich ein waffenkonflikt im osten.

aber das land ist groß genug, dass die leute nicht in andere länder auswandern müssten.

wenn sie auswandern ist die frage, warum deutschland für die flüchtlinge verantwortlich sein sollte.
 
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bei dir verstehe ich deine sorge ja vor migration.

du willst einerseits dein vermögen schützen.
Ist ehrlich gesagt nicht meine Motivation hinter meiner Haltung zur Migration. Da sind Überzeugung und meine Kinder deutlich relevanter.
andererseits hast du aber auch begründete angst, dass besser ausgebildete menschen dir deinen job wegschnappen und du gekündigt wirst.
😂
Ich bin ausdrücklich für hochqualifizierte Migration. Und ich habe meine Karriere-Schäfchen im trockenen.

Falscher kann man nicht liegen - und das müsste man auch wissen wenn man dem Thread über die Jahre halbherzig gefolgt ist.
außerdem lenkt so ein fokus von den relevanteren themen wie vermögensbesteuerung ab.
Von allen Postern hier im Forum bin ich vermutlich am vokalsten was das Thema Vermögensbesteuerung angeht, insb in den Formen Erbschaftssteuer und Bodenwertsteuer.
was ich nicht verstehe ist:

warum ist denn dir ukraine so wichtig und das noch in einem satz mit migration?
Meine Haltung zur Ukraine hat nichts mit Migration zu tun.

Witzigerweise aber ist natürlich der Erfolg der Ukraine, ihr Land zu verteidigen, auch relevant für eine Verhinderung noch größerer Migration aus der Ukraine, wenn jemandem das wichtig wäre.
da ist natürlich ein waffenkonflikt im osten.
Was willst du damit sagen?
aber das land ist groß genug, dass die leute nicht in andere länder auswandern müssten.
Langfristig ja. Kurzfristig fehlt es an Infrastruktur. Wir könnten auch nicht einfach alle Leute aus Bayern nach NRW und Niedersachsen schicken und alles wäre gut. Stichwort Schulen, Wohnungen etc.
wenn sie auswandern ist die frage, warum deutschland für die flüchtlinge verantwortlich sein sollte.
Ich bin durchaus ein Freund der ursprünglichen Idee der Prinzip Asyl. Dass Kriegsflüchtlinge die Möglichkeit haben müssen, in ein sicheres Land zu kommen.

Wer kann das für die Ukraine sein? Aus meiner Sicht nur die EU. Und die EU ist praktisch (Schengen) und von der Idee her eine Solidargemeinschaft. Dass dann nicht Millionen Ukrainer alle in Rumänien und Polen bleiben ist total normal.

Ganz anders als Migranten aus Afghanistan oder Guinea. Da gibt es viele Alternativen, die sogar praktisch durchquert werden.

Zu guter Letzt ist rein pragmatisch gesehen der Effekt der Migration auf der Ukraine viel besser. Mehr Kompatibilität mit westlichen Werten. Nicht nur "unqualifizierte junge Männer", sondern besser gebildet und bessere Balance aus Frauen und Männern. Also weniger Kriminalität, mehr Integration in Arbeitsmarkt und Gesellschaft.
 
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Die CDU ist derzeit doch die offensichtliche Wahl.

Relativ überzeugend in puncto Migration und Ukraine.

Dass die CDU nicht wirklich vollständig glaubwürdig ist, ist natürlich klar. Aber das gilt ja für quasi alle Parteien.

Als historisch überzeugter "niemals CDU"-Wähler ist es zwar traurig - aber ich finde die Wahlentscheidung gerade einfach wie nie.
Ich schätze dich ja schon als jemanden ein, der seine eigene Haltung immer mal wieder reflektiert. Darum würde mich interessieren, wie du allen Ernstes zu so einer Abwägung kommen kannst.
Die CDU steht in so vielerlei Hinsicht für Stillstand in Deutschland: keine Besteuerung von Vermögen, keine Schließung von absurden Steuerschlupflöchern für Reiche (Stichwort Erbschaftssteuer), ja zur Schuldenbremse, ja zu galoppierenden Mieten und Windfallgains für Vermögende usw.

Zu glauben, dass markige Sprüche und händewedelnde Verweise auf Dänemark in Bezug auf Migration das irgendwie ausgleichen und in einen Gewinn für Deutschland verwandeln könnten, scheint mir doch extrem naiv.
 
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  • Die Themen Migration und Ukraine überwiegen für mich deutlich das Thema Steuerpolitik.
  • Stillstand muss man befürchten - ist aber bei der SPD genauso der Fall wie bei CDU.
  • Galoppierende Mieten - dafür sorgt langfristig auch RRG mit Schwachsinn wie Mietpreisbremse.
Ich werde CDU ja nicht mit Leidenschaft und Überzeugung wählen. Aber es gibt für mich keine Alternative, insbesondere wenn ich ein Zünglein an der Waage zwischen schlechteren und besseren Regierungskonstellationen sein möchte.

Wenn der Wahlsieg hinreichend sicher wäre, könnte ich mir auch vorstellen taktisch Grün zu wählen. Weil Schwarz-Grün wäre imo besser als Groko.
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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  • Galoppierende Mieten - dafür sorgt langfristig auch RRG mit Schwachsinn wie Mietpreisbremse.

Es gibt absolut Null empirische Evidenz, dass das stimmt.

€dit: Mietdeckel sieht die Geschichte schon anders aus.
 
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Ich werde CDU ja nicht mit Leidenschaft und Überzeugung wählen. Aber es gibt für mich keine Alternative, insbesondere wenn ich ein Zünglein an der Waage zwischen schlechteren und besseren Regierungskonstellationen sein möchte.

Wenn der Wahlsieg hinreichend sicher wäre, könnte ich mir auch vorstellen taktisch Grün zu wählen. Weil Schwarz-Grün wäre imo besser als Groko.
Nichts gegen das Prinzip an sich - anders hab ichs bei der letzten Mal auch nicht gemacht, nur umgekehrt. Aber es scheint mir recht unsinnig, darauf zu setzen, während die Union die SPD in den Umfragen doppelt.
Da sollten programmatische Punkte im Vordergrund stehen und hier seh ich überhaupt nicht, wie man in irgendeiner Form die Union für alternativlos halten kann. Da liegt für mich dann schon eher nahe, dass es eine ideologische Wahl ist. Und das wird durch die inhaltlichen Punkte imo noch bestätigt, mal als Beispiel:
  • Die Themen Migration und Ukraine überwiegen für mich deutlich das Thema Steuerpolitik.
Das suggeriert, als hätte eine deutsche Regierung auf diese drei Punkte in etwa gleich viel Einfluss. Das ist aber offensichtlich nicht der Fall: Während eine deutsche Regierung mit ihrer Bundestagsmehrheit einen sehr großen Einfluss auf die deutsche Steuerpolitik hat und da einiges zu holen wäre, dürfte der Einfluss die Anzahl der Flüchtlinge(*) oder den Ausgang des Ukrainekrieg eher bescheiden sein - und was die Unterstützung der Ukraine angeht, müssen sich die Grünen nun wirklich nicht hinter der Union verstecken.

(*) Ich unterstelle mal, dass es dir hier primär darum geht Fluchtmigration zu reduzieren, statt effizienter nützliche Migration zuzulassen, denn in letzterem stechen die Grünen dank ihrer progressiveren Haltung die Union mit Sicherheit aus.
 
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Also das Deutschland auf die Themen Migration und Ukraine Krieg keinen Großen Einfluss haben kann stelle ich jetzt mal in Zweifel. Vielleicht sind wir da nicht einer der Hauptakteure, aber als größtes EU Land ja wohl schon bedeutsam?
Zumindest bedeutsam genug, dass es verständlich sein sollte, wenn Menschen ihre Wahlentscheidung an diesen Themen festmachen..
 
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Also das Deutschland auf die Themen Migration und Ukraine Krieg keinen Großen Einfluss haben kann stelle ich jetzt mal in Zweifel. Vielleicht sind wir da nicht einer der Hauptakteure, aber als größtes EU Land ja wohl schon bedeutsam?
Zumindest bedeutsam genug, dass es verständlich sein sollte, wenn Menschen ihre Wahlentscheidung an diesen Themen festmachen..
Welchen Einfluss, außer den von @saistaed beschriebenen der Unterstützung der Ukraine, hat Deutschland denn? In der Form, in der Deutschland unterstützt, finde ich die Aussage, dass Deutschlands Einfluss eher begrenzt auf den Ausgang des Krieges ist, absolut korrekt. Und zum Thema Migration: Bisher fehlt mir jeder Nachweis, dass das, was die AfD äh Union fordert, juristisch so umsetzbar wäre und nachhaltig die Migrationszahlen drücken würde. Btw.: Etwas als Opposition zu fordern und als Regierungspartei umzusetzen sind auch noch 2 paar Schuhe. Die Aussage, dass der Einfluss der deutschen Regierung auf diese Themen _geringer_ als auf Steuerpolitik ist, ist IMO unzweifelhaft korrekt.

Dazu meine persönliche Meinung: Ich finde es absolut unverständlich, wenn Menschen ihre Wahlentscheidung an diesen Themen festmachen. Wachsende ökonomische Ungleichheit, schwächelnde, rückwärtsgerichtete Wirtschaftszweige, herausfordernde Klimatransformation, marode Infrastruktur sind alles Themen, die ich deutlich stärker gewichten würde als die Themen Ukraine und Migration. Und bei all diesen Punkten kann die CDU nicht überzeugen. Da könnte ich auch behaupten, das Thema Datenschutz sei das wichtigste Thema in Deutschland und daher ist jede Partei außer den Piraten unwählbar.
 
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Nichts gegen das Prinzip an sich - anders hab ichs bei der letzten Mal auch nicht gemacht, nur umgekehrt. Aber es scheint mir recht unsinnig, darauf zu setzen, während die Union die SPD in den Umfragen doppelt.
Da sollten programmatische Punkte im Vordergrund stehen und hier seh ich überhaupt nicht, wie man in irgendeiner Form die Union für alternativlos halten kann. Da liegt für mich dann schon eher nahe, dass es eine ideologische Wahl ist.
"Ideologische Wahl", wenn ich...
  • Taktische Wahl Grün erwähle, um die Chance Schwarz-Grün zu maximieren? Welche Ideologie steht hinter Schwarz-Grün?
  • Historisch für mich CDU wählen immer ausgeschlossen habe? Gerade aus Ablehnung der Komponenten Religion und Vetternwirtschaft in der Politik? Interessant, dass eine Erstwahl CDU mit 44 "ideologisch" ist.
Das suggeriert, als hätte eine deutsche Regierung auf diese drei Punkte in etwa gleich viel Einfluss. Das ist aber offensichtlich nicht der Fall: Während eine deutsche Regierung mit ihrer Bundestagsmehrheit einen sehr großen Einfluss auf die deutsche Steuerpolitik hat und da einiges zu holen wäre, dürfte der Einfluss die Anzahl der Flüchtlinge(*) oder den Ausgang des Ukrainekrieg eher bescheiden sein - und was die Unterstützung der Ukraine angeht, müssen sich die Grünen nun wirklich nicht hinter der Union verstecken.
Ukraine:
  • Siehe HellAngel.
  • Deutschland ist nach der USA der wichtigste Finanzier & Waffenlieferant.
  • Deutschland hat signifikanten Einfluss auf die Haltung der EU, NATO und selbst der USA (wenn Deutschland nichts liefert, macht es das den Russland-Freunden in der US-Politik leicht -- wenn Deutschland richtig viel liefert, schwer).
  • Deutschland könnte NOCH viel mehr tun. Taurus liefern & actually nachproduzieren lassen, um nur ein Beispiel zu liefern.
Migration:
  • Imo ein linkes Narrativ, dass die Regierung da nichts tun könne - weil ist halt so, Verfassung und Asylrecht und so.
  • Siehe auch der andere Thread zu dem Thema.
Dazu ist es halt so, dass die Kosten, aus meiner Sicht richtige Entscheidungen bei den Themen Ukraine & Migration nicht zu treffen, viel höher sind.
Um Jeff Bezos' Framework zu benutzen, sind das One-Way-Door-Decisions -- mit irreperablen Schäden (Ukraine verliert, nochmal 2 MIo mehr unqualifizierte Migranten die wir nie wieder loswerden).
Während beim Steuersystem eine Reform wünschenswert wäre, es aber klar eine Two-Way-Door-Decision ist, die wir auch etwas vertagen können.
(*) Ich unterstelle mal, dass es dir hier primär darum geht Fluchtmigration zu reduzieren, statt effizienter nützliche Migration zuzulassen, denn in letzterem stechen die Grünen dank ihrer progressiveren Haltung die Union mit Sicherheit aus.
Beides.

Auch: Die "open borders"-Haltung & der Influx von Millionen unqualifizierter Migranten macht Deutschland nicht attraktiver für hochqualifizierte Migranten.
 
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Naja, aus ideologischen Gründen CDU zu wählen muss nicht heißen, dass du Fanboy bist und Friedrich Merz auf den Oberarm tätowiert hast. Konkret meinte ich damit, dass du die Wichtigkeit einiger Punkte aus imo ideologischen Gründen überzeichnest und dadurch ein vermeintlich besseres Matching mit der CDU erzielst.
Ich kann gut verstehen, dass man sich aktuell die CDU über die SPD wünscht - Scholz' Kanzlerschaft ist imo die schwächste, die ich bewusst miterlebt habe. Wenn es jetzt knapp zwischen SPD und CDU stünde, hätte ich mit dieser Begründung gegenüber eine taktischen CDU-Stimme keine Vorbehalte - und Gott bewahre, dass es dazu kommt und ich selbst mir nochmal ganz genau überlegen muss, ob ich Scholz oder Merz für den desaströseren Kanzler hielte ... :eagle:

Aber wie gesagt, davon sind wir ja weit entfernt: Die CDU wird, Stand heute, definitiv den nächsten Kanzler stellen. Die Frage ist nur, mit wem und wie die Stärkenverhältnisse innerhalb der Koalition sich darstellen. In dieser Situation die CDU als die einzig logische Wahl darzustellen, finde ich schräg.

Was die inhaltlichen Punkte angeht: Mich interessiert als Wähler, welches Delta an politischem Impact ich auf bestimmten Politikfeldern erwarten kann, wenn meine Stimme einen Einfluss auf den Wahlausgang hat.

Ukraine:
  • Deutschland ist nach der USA der wichtigste Finanzier & Waffenlieferant.
  • Deutschland hat signifikanten Einfluss auf die Haltung der EU, NATO und selbst der USA (wenn Deutschland nichts liefert, macht es das den Russland-Freunden in der US-Politik leicht -- wenn Deutschland richtig viel liefert, schwer).
  • Deutschland könnte NOCH viel mehr tun. Taurus liefern & actually nachproduzieren lassen, um nur ein Beispiel zu liefern.
Erstmal seh ich überhaupt nicht, inwiefern die Grünen hier schlechter als die CDU abschneiden. Aber selbst wenn man mal fiktiv mit der SPD vergleicht: Ja, wir würden wohl ein paar Taurus liefern und die Ukraine dürfte unsere Waffen etwas freier einsetzen. Vielleicht würde auch insgesamt etwas mehr fließen, aber auch Merz wird keine Kriegsproduktion ausrufen, um in der Ukraine das Ruder rumzureißen.
So sehr ich mir persönlich ein maximales Engagement für die Ukraine wünsche: Meine Erwartung an den Impact eines Regierungswechsels ist leider eher bescheiden - und in diesem Punkt würde ich wirklich gern falsch liegen.


Migration:
  • Imo ein linkes Narrativ, dass die Regierung da nichts tun könne - weil ist halt so, Verfassung und Asylrecht und so.
  • Siehe auch der andere Thread zu dem Thema.
Natürlich kann man etwas tun. Das Wichtigste ist imo eine bessere Kontrolle über die EU-Außengrenzen und wer da drüberkommt - wenn auch nicht mit dem primären Gedanken uns abzuschotten, sondern Migration in geordnete Bahnen zu lenken.

Aber mal ganz ehrlich: Was ist denn deine realistische Erwartung daran, was ein Kanzler Merz hier für Deutschland erreichen kann? Glaubst du ernsthaft, dass wir uns in ein paar jahren dann "Danke, Fritz!" anheften können, weil er 2 Mio. zusätzliche Asylmigranten von Deutschland ferngehalten hat?
Das ist imo keine realistische Erwartung. Wenn ich aus der Hüfte schießen müsste, dann würde ich das Delta an Asylmigranten, die unter einem Kanzler Merz/Scholz/Habeck innerhalb der nächsten Legislaturperiode nach Deutschland kommen, eher in der Größenordnung von tausenden ansetzen, meinetwegen ein paar zehntausend mit viel Phantasie, keinesfalls bei hunderttausenden oder gar Millionen. Diese Idee, dass die Flüchtlinge hier wie durch einen Wasserhahn hineinfließen, den die Politik sich nur trauen muss zuzudrehen, halte ich für naiv.
Dazu agieren wir einfach unter zu großen rechtlichen, politischen und faktischen constraints.

Und wie im anderen Thread erwähnt: Ich bin überzeugt, dass bereits die aktuelle Migrationsdebatte - und wie sie geführt wird - Deutschland insgesamt und insbesondere der migrantischen Community hier mehr schadet als nützt, weil am Ende dann nämlich doch meistens sehr viel negative Rhetorik und Publicity übrig bleibt, aber sich recht wenig an den realen Umständen ändert.
Darum würde ich mir bei dem Thema mal mehr effektive Hinterzimmerpolitik wünschen, die wirklich was ändert im Rahmen dessen, was geht, und im öffentlichen Debattenraum einen Schwenk dahin, dass wir mal wieder die Chancen und schlicht Notwendigkeit von Migration in den Blick nehmen und darüber reden, was uns davon abhält, ungenutzte Potentiale zu heben.
 
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Richtig, beim Thema Ukraine sind die Grünen gleichauf.
Das spricht sogar für die Grünen, weil Schwarz-Grün deutlich besser bzgl Ukraine wäre als Schwarz-Rot.

Demgegenüber steht das Thema Migration, bei dem die Grünen zwar nicht monolithisch, aber großenteils katastrophal sind.

Daher ist die CDU insgesamt der bessere Fit für mich.
Aber wenn die CDU klar vorne ist & Groko droht, wäre eine taktische Stimme für die Grünen auch sehr logisch, trotz der bitteren Migrationspille.

Meine Erwartungshaltung an Merz beim Thema Migration ist, dass er uns möglichst nah an die Haltung Dänemarks bringt.
Das hat dann in meiner Hoffnung auch einen Effekt auf die gesamte Balance in Europa, da es dann mit Schweden, Dänemark, Polen, Deutschland, Italien, Österreich einen sehr starken Block gibt.

Welche Wunder das bewirken kann oder nicht, darüber können wir vortrefflich streiten.
Ich denke wie gesagt schon, dass man da (a) viel besser die Grenzen schützen kann, (b) Pushbacks möglich sind, (c) Druck auf Mittelmeeranrainer außerhalb der EU durchaus Effekte hat und (d) wir auch deutlich mehr Straftäter abschieben könnten, wenn der politische Wille & Fokus darauf vorhanden ist.

Ich denke auch, dass die Debatte quasi schadet.
Die Ursache dafür sehe ich aber nicht ursächlich in der Debatte, sondern in der massiven unqualifizierten Migration.
Einfach die Debatte verhindern geht nicht.
Wenn man aber den Hahn zudreht, dann wird auch die Debatte abschwellen.
 

FORYOUITERRA

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  • Die Themen Migration und Ukraine überwiegen für mich deutlich das Thema Steuerpolitik.
  • Stillstand muss man befürchten - ist aber bei der SPD genauso der Fall wie bei CDU.
  • Galoppierende Mieten - dafür sorgt langfristig auch RRG mit Schwachsinn wie Mietpreisbremse.
Ich werde CDU ja nicht mit Leidenschaft und Überzeugung wählen. Aber es gibt für mich keine Alternative, insbesondere wenn ich ein Zünglein an der Waage zwischen schlechteren und besseren Regierungskonstellationen sein möchte.

Wenn der Wahlsieg hinreichend sicher wäre, könnte ich mir auch vorstellen taktisch Grün zu wählen. Weil Schwarz-Grün wäre imo besser als Groko.

Wähl du nur ruhig die CDU, deine Argumente dafür hast Du Dir wohlüberlegt.

 
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Richtig, beim Thema Ukraine sind die Grünen gleichauf.
Das spricht sogar für die Grünen, weil Schwarz-Grün deutlich besser bzgl Ukraine wäre als Schwarz-Rot.

Demgegenüber steht das Thema Migration, bei dem die Grünen zwar nicht monolithisch, aber großenteils katastrophal sind.

Daher ist die CDU insgesamt der bessere Fit für mich.
Aber wenn die CDU klar vorne ist & Groko droht, wäre eine taktische Stimme für die Grünen auch sehr logisch, trotz der bitteren Migrationspille.

Meine Erwartungshaltung an Merz beim Thema Migration ist, dass er uns möglichst nah an die Haltung Dänemarks bringt.
Das hat dann in meiner Hoffnung auch einen Effekt auf die gesamte Balance in Europa, da es dann mit Schweden, Dänemark, Polen, Deutschland, Italien, Österreich einen sehr starken Block gibt.

Welche Wunder das bewirken kann oder nicht, darüber können wir vortrefflich streiten.
Ich denke wie gesagt schon, dass man da (a) viel besser die Grenzen schützen kann, (b) Pushbacks möglich sind, (c) Druck auf Mittelmeeranrainer außerhalb der EU durchaus Effekte hat und (d) wir auch deutlich mehr Straftäter abschieben könnten, wenn der politische Wille & Fokus darauf vorhanden ist.

Ich denke auch, dass die Debatte quasi schadet.
Die Ursache dafür sehe ich aber nicht ursächlich in der Debatte, sondern in der massiven unqualifizierten Migration.
Einfach die Debatte verhindern geht nicht.
Wenn man aber den Hahn zudreht, dann wird auch die Debatte abschwellen.
Ich verstehe die Migrationspille. Das wäre maximal der einzige Grund, warum ich konservativ wählen würde. Leider bietet keine progressive Partei ein vernünftiges Migrationspaket an, z.B. wie die Sozialdemokraten in Dänemark, das Einwanderungssystem in Kanada oder auch Australien, wobei letztere natürlich einen riesigen geostrategischen Vorteil bei dem Thema haben. Aber ich finde, dass die CDU unwählbar ist in Sachen Digitalisierung, Entbürokratisierung, Infrastruktur, Investitionen und das Thema an die Stinkreichen ranzugehen, die selbst mit Verschärfungen in dieser Hinsicht ihren daily profit machen und nicht ärmer würden. Das alles ist es nicht wert die CDU zu wählen, denn das Thema Migration ist mit Abstand absolut nicht das Wichtigste für die Zukunft des Standortes Deutschland. Leider werden wir dann ab nächstem Jahr wieder massiv runtergebremst und ich hoffe, dass die Grünen das als Koalitionspartner ein wenig abfedern können.
 
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um mal wieder auf Russland/Ukraine zurückzukommen:


Russland will sich von Israel nicht die Butter vom Brot nehmen lassen.

Außerdem besonders krank:


Russland Trainiert in Kherson seine Drone-Operators an Zivilisten und das schon ne ganze Weile
 
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@crowbar2 Die UN werden gar nichts machen weil Sicherheitsrat und der böse Westen. Israel sind Faschisten, die Ukraine sind Faschisten, beide werden vom Westen unterstützt, case closed.
Habe gerne geholfen … bzw. erklärt wie man im globalen Süden gerne denkt bzw. wo die korrupten Eliten gerne die Meinung des Volkes hindrehen weil sie mit Russland leichter Deals machen können und keine Moralpredigt bekommen wie vom Westen. Die Ukraine ist ihnen obvsly egal, weil sie nur allzu gern, insb. ggü. ihrer Bevölkerung das Narrativ aufmachen, dass sich der Westen nur deswegen für die Ukraine interessiert weil es eben nah dran ist, und dass dieser Konflikt total gut vergleichbar mit all den Konflikten in selbigem globalen Süden seit 1990 ist … und der Westen deswegen mindestens genauso korrupt und unglaubwürdig wie Russland ist. Außerdem wichtig: Russland war nie Kolonialmacht, "der Westen"(tm) hat aber natürlich zu 100% den ganzen Rest der Welt kolonisiert und ausgebeutet. /s

Welchen Einfluss, außer den von @saistaed beschriebenen der Unterstützung der Ukraine, hat Deutschland denn? In der Form, in der Deutschland unterstützt, finde ich die Aussage, dass Deutschlands Einfluss eher begrenzt auf den Ausgang des Krieges ist, absolut korrekt. Und zum Thema Migration: Bisher fehlt mir jeder Nachweis, dass das, was die AfD äh Union fordert, juristisch so umsetzbar wäre und nachhaltig die Migrationszahlen drücken würde. Btw.: Etwas als Opposition zu fordern und als Regierungspartei umzusetzen sind auch noch 2 paar Schuhe. Die Aussage, dass der Einfluss der deutschen Regierung auf diese Themen _geringer_ als auf Steuerpolitik ist, ist IMO unzweifelhaft korrekt.
Deine Gleichstellung von AfD und Union ist entlarvend. Nicht nur ist es ein unfairer Vergleich weil Union und AfD zum Glück noch weit auseinander sind und es hoffentlich auch bleiben. Es ist auch unehrlich, weil es suggeriert beides wäre eigentlich dieselbe rechtsextrem-faschistische Sichtweise. Und egal wie man zur Union steht ist das schlicht falsch und ist Wasser auf die Mühlen derjenigen die genau sowas immer wieder hochholen, um zu zeigen, dass "die Linke" weltfremd ist, weil sie alles rechts von ihr unter "ganz schlimm Nazi" einsortiert, egal ob es tatsächlich menschenverachtend oder "in Dänemark sozialdemokratische Politik" ist.
Dazu meine persönliche Meinung: Ich finde es absolut unverständlich, wenn Menschen ihre Wahlentscheidung an diesen Themen festmachen. Wachsende ökonomische Ungleichheit, schwächelnde, rückwärtsgerichtete Wirtschaftszweige, herausfordernde Klimatransformation, marode Infrastruktur sind alles Themen, die ich deutlich stärker gewichten würde als die Themen Ukraine und Migration. Und bei all diesen Punkten kann die CDU nicht überzeugen. Da könnte ich auch behaupten, das Thema Datenschutz sei das wichtigste Thema in Deutschland und daher ist jede Partei außer den Piraten unwählbar.
Welche steigende ökonomische Ungleichheit? Einkommen oder Vermögen? Die Vermögensungleichheit in D ist seit Jahrzehnten hoch und es hat niemanden gestört. Die Einkommensungleichheit … bad news … ist auch zu einem guten Teil durch Migration zu erklären, weil eben das Haushaltseinkommen von vielen dieser Menschen, insb. natürlich das der illegal immigrierten und der Asylberechtigten, eher gering ist.

Schwächelnde Wirtschaftszweige sind so circa alle, insbesondere die Industrie und alles was viel Strom braucht. Dummerweise ist die Industrie der mit Abstand am besten zahlende Arbeitgeber des Landes. Da können Chemie, Pharma und Maschinenbau so rückwärtsgerichtet sein wie sie wollen, diese Teile der verarbeitenden Industrie sind mit Abstand der größte Wohlstandstreiber des Landes.
Und woran liegt ein guter Teil der Schwäche? Die Strompreise sind hoch sagen sie? Wie? Kann ja gar nicht sein, die stellen sich nur an :mond:

Marode Infrastruktur … joar. Ist seit langem bekannt. Quasi das Bundeswehrproblem des Zivilisten. Jahrzehntelang so getan als ob der Kram auf ewig funktionieren wird. Hier liegt die Auslastung der Kapazitäten auf einem mittleren Wert (Bauhauptgewerbe), also könnte hier durch bessere Auslastung etwas aufgefangen werden wenn man mehr bauen/renovieren wollte, aber die höheren Preise machen es schwer. Eine dauerhafte Kapazitätsausweitung wird auch schwer, weil sie mindestens 3-6 Jahre brauchen wird, und wir da dieses demographische Problem haben. Naja, und dann halt noch die Sache mit dem Planungsoverhead. Projektmanagement und so.

Aber ganz ehrlich … Migration und Ukraine sind auch für mich klar zwei der vier drängendsten Probleme in Deutschland. Insbesondere weil sie sich schlecht versachlichen lassen im Gegensatz zu den obigen Punkten. Zu jedem davon gibt es sachlich fundierte Ansätze mit denen man die Probleme angehen kann wenn man will. Bei Ukraine und Migration handelt es sich um hochemotionale Themen bei denen Werturteile wesentlich entscheidender sind als bei den anderen.

Für mich ist eine Unterstützung der Ukraine vollkommen offensichtlich eine zwingende Voraussetzung dafür, dass es "den Westen" als Konzept das auf Wertüberzeugungen gründet langfristig noch geben kann. Da kann das Klima langfristig machen was es will. Wenn wir den Konsens einer Werteordnung aufkündigen die sich auf die Ideale der Aufklärung beruft, dann ist uns das Klima kurz- und langfristig egal.

Für mich ist eine konsequente und rechtsstaatliche Migrationspolitik vollkommen offensichtlich eine zwingende Voraussetzung dafür, dass es dieses Land irgendwie in die Gegenwart schafft, weil uns ein "weiter so" spätestens beim nächsten Schwung an Landtagswahlen im Osten weitere nahezu unregierbare Bundesländer und dann irgendwann einen stillgelegten Bundesrat bescheren wird. Da bin ich lieber konsequent und setze geltende Regeln durch anstatt dass ich so tue als ob es einfach gar keine Probleme gäbe weil jeder der etwas anderes sagt ja auch Nazi ist. Ergo: klare Trennung zwischen Immigration (Punktesystem, effiziente Anerkennung von Abschlüssen … es kann doch echt nicht so schwer sein) und Asyl inklusive Rückführung. Realistisch wird man hier auch nicht um eine "Spurwechsel"-Regelung drumherum kommen, aber die sollte wenigstens streng anstatt wachsweich sein.

Ironisch finde ich, dass Du zwei sehr wichtige Themen nicht genannt hast die meine beiden Restthemen wären. Das eine ist Wohnen, was auch wieder sehr eng mit Migration (im Inland und aus dem Ausland) und Urbanisierung verbunden ist. Das andere ist Digitalisierung, was ich für das insgesamt wichtigste Thema halte, weil es Katalysator für so ca. alles sein kann. Traurigerweise lässt hier keine Partei einen glaubhaften Schwerpunkt erkennen.
 
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Bisher fehlt mir jeder Nachweis, dass das, was die AfD äh Union fordert, juristisch so umsetzbar wäre und nachhaltig die Migrationszahlen drücken würde.

Reicht denn das Beispiel Dänemark nicht?
Die setzen Maßnahmen um, von denen die AfD kaum zu träumen wagt und die Zahl der Asylanträge ist seitdem auf das Niveau von vor 20 Jahren gefallen.



Schweden hat ebenfalls Maßnahmen ergriffen und drastisch reduziert.

Es funktioniert. Und es kommt zum Glück auch keine EU-Armee und marschiert ein, um irgendwelches unveräußerliches EU-Recht umzusetzen.

Aber es geht weiter:

Der polnische Regierungschef will das Recht auf Asyl komplett aussetzen - und nein es ist kein PiS Nazi, es ist der von uns so gefeierte Donald Tusk, ehemaliger Präsident des Europäischen Rates

Die Italiener haben gestern das erste Schiff mit Asylanten nach Albanien geschickt, wo ihre Anträge bearbeitet werden sollen

Deutschland wird so langsam zum migrationspolitischen Geisterfahrer. Aber wir halten trotzdem das Mantra der offenen Grenzen und unbegrenzten Einwanderung hoch, bis zum Endsieg!
 
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Aber ganz ehrlich … Migration und Ukraine sind auch für mich klar zwei der vier drängendsten Probleme in Deutschland. Insbesondere weil sie sich schlecht versachlichen lassen im Gegensatz zu den obigen Punkten. Zu jedem davon gibt es sachlich fundierte Ansätze mit denen man die Probleme angehen kann wenn man will. Bei Ukraine und Migration handelt es sich um hochemotionale Themen bei denen Werturteile wesentlich entscheidender sind als bei den anderen.

Für mich ist eine Unterstützung der Ukraine vollkommen offensichtlich eine zwingende Voraussetzung dafür, dass es "den Westen" als Konzept das auf Wertüberzeugungen gründet langfristig noch geben kann. Da kann das Klima langfristig machen was es will. Wenn wir den Konsens einer Werteordnung aufkündigen die sich auf die Ideale der Aufklärung beruft, dann ist uns das Klima kurz- und langfristig egal.

Ironisch finde ich, dass Du zwei sehr wichtige Themen nicht genannt hast die meine beiden Restthemen wären. Das eine ist Wohnen, was auch wieder sehr eng mit Migration (im Inland und aus dem Ausland) und Urbanisierung verbunden ist. Das andere ist Digitalisierung, was ich für das insgesamt wichtigste Thema halte, weil es Katalysator für so ca. alles sein kann. Traurigerweise lässt hier keine Partei einen glaubhaften Schwerpunkt erkennen.
Ich lasse jetzt das Thema Migration hier raus, Ansage von Shi ist ja auch sinnvoll und wir werden da eh nicht auf einen Nenner kommen. Nur ein Punkt: Das Thema Wohnen hat eher wenig mit dem Thema Migration zu tun. Hast du nicht im Thread gelesen, wie Gustavo Xantos mit Fakten auseinander genommen hat?

Ansonsten: Ich bin, das muss man ja immer sagen, für eine umfassende Unterstützung der Ukraine. Ich wäre auch für eine Lieferung von Taurus und weiterem Material, mit dem die Ukraine effizient die Nachschubwege der Russen zerstören kann. Aber was du da schreibst ist überzogen dramatisierend. Der "Konsens einer Werteordnung" spielt für uns in Konflikten weiter entfernt von unserer Grenze regelmäßig keine große Rolle. Ich mein hier im Forum werden ethnische Säuberungen verteidigt, weil sich noch irgendwo ein Hamas Kämpfer zwischen den Zivilisten versteckt hat. Oder, weil das wieder zu Diskussionen führt: Er spielte bei der Besetzung der Krim oder der Ostukraine, oder den russischen Invasionen in Tschetschenien oder Dagestan ebenfalls keine Rolle.
Es geht in dem Krieg nicht um den Konsens unserer Werteordnung, es geht um russische Aggressionen in Richtung Europa und Machtdemonstrationen. Sich bei so einem Thema auf die Ideale der Aufklärung zu berufen kommt mir etwas kindisch vor.
"Der Westen" bricht zusammen, wenn die Nato zusammenbricht, weil im Bündnisfall nicht reagiert wird. Nicht wenn es im Wort-Case irgendwann einen Diktatfrieden gibt, weil Trump gewinnt und Scholz ihm gleichzieht und die Lieferungen einstellt. So scheiße ich das fände.
 
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@tic0r Nein habe ich tatsächlich nicht gelesen weil ich nicht die Zeit dazu hatte. Meine Nahbereichsempirie sagt halt: Menschen brauchen Wohnungen und das macht die Situation in den Boomstädten nicht einfacher.

Was die Ukraine angeht okay, vielleicht dramatisiere ich etwas, aber ich denke schon, dass man sagen kann, dass der Westen mindestens aus Interesse an interner Kohäsion die Ukraine unterstützen _muss_. Wenn wir das nicht tun, dann werden auch die Balten und Polen sich zu recht fragen wie viel Druck es braucht, bis sie geopfert werden. Und das ist dann das explizite Ende einer Werteordnung, weil sie dann als doch nicht in Werten sondern als in Opportunismuskalkül und Eigennutz begründet entlarvt wird.

Nahost ist ein Ding für sich selbst, weil dort alles komplizierter ist. Auf die Debatte habe ich keine Lust weil ich weder auf Bibi-Israel noch auf Gaza-since-Hamas-Machtergreifung Bock habe.

Ja, es wird nicht direkt die Welt untergehen wenn es einen Diktatfrieden gibt. Aber wenn das passiert, dann wird "der Westen" damit einen Riesenteil seiner Strahlkraft verloren haben, weil er dann nachweislich nicht zu denen steht, die ihm am nächsten sind. Das wird dann ein Teil, der in Geschichtsbüchern unter "der Anfang vom Ende/Abstieg" zusammen mit 2014 genannt werden wird.

Während in den Konflikten in Georgien und Tschetschenien nur die Experten zu der Überzeugung gelangt waren, dass Putins Russland nicht so nice ist, ist das Bewusstsein darüber 2014 näher gerückt. Leider hat man erst 2022++ so langsam realisiert, dass es over ist mit End of History. Nix mehr Friede Freude Eierkuchen und günstiges Gas, sondern Iran, China, Russland als Anwälte des ganz schlimm unterdrückten globalen Südens plus die identitätspolitisch Bewegten als ihre fünfte Kolonne in unserer Mitte.

"Der Westen" ist zu spät aufgewacht. Viel zu spät. Und ja, der nächste Schritt auf dem Weg in die Irrelevanz wäre ein Versagen in einem kleinen oder größeren Bündnisfall. Der große Schaden wäre aber schon mit einem Versagen in der Ukraine getan, weil hier der Test auf der Grundlage der gemeinsamen Werteorientierung stattfindet und nicht auf Basis des Nordatlantik-Vertrags. Wenn "der Westen" hier versagt, dann zeigt er, dass diese stark als Grundlage kommunizierte Wertebindung eben gar nicht so sehr die Grundlage ist. Und das ist es was dem ganzen dann einen wichtigen Teil seiner Anziehungskraft nehmen wird, was eben mE ein Grundversprechen des Lebens im Westen ist: Freiheit und Grundwerte/Grundrechte die für ausnahmslos alle gelten. (Und nicht nur für Bündnismitglieder.)

Man wird uns verzeihen wenn wir an die Grenzen unserer Ressourcen kommen, aber man wird uns nicht verzeihen wenn wir unsere Werte verraten.
 
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Warum darf eigentlich Nordkorea jetzt auch gegen die Ukraine kämpfen aber Olaf mach sich Nass, wenn die Taurus hinter die Grenze gehen sollen?
Hab heute was gehört von 10k Nordkoreanern auf besetztem ukrainischem Gebiet - wenn das stimmt, dann muss der Westen doch etwas dagegen tun, oder?
 
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wenn das stimmt, dann muss der Westen doch etwas dagegen tun, oder?

wenn wir eins aus 1000 Tagen Krieg gelernt haben, dann dass Russland eskalieren kann wie es will, weil "der Westen" aus Angst vor ""Eskalation"" lieber nichts tut als das richtige zu tun.

Oder in einem Bild ausgedrückt:
GZ86f-9XUAAAw44.jpg
 
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10k wären schon ne Hausnummer. Definitiv bestätigt sind meines Wissens nach nordkoreanische Beobachter - das hat es bisher in jedem Krieg in vielfältiger Weise gegeben und Truppen zum "Training". Letzteres kann aber in Russland wirklich alles heißen.
Darüber hinaus gab es ja jetzt Berichte, dass Nordkoreaner (nicht in direkten Kampfhandlungen involviert und wohl weit hinter der Front) bei einem ukrainischen Angriff getötet wurden und seit heute Nachmittag geistert bei X herum, dass 18 Nordkoreaner sich direkt nach Einsatzbeginn an der Front aus dem Staub gemacht haben. Bin gespannt, was T. Heinrich da morgen zu berichten weiß, wenn er denn aussagekräftige Quellen ausmachen kann.

Man kann echt nur Bauklötze staunen, dass der Westen das Russland und Nordkorea durchgehen lässt. Als Antwort gibt es bestimmt irgendeine Sanktion für beide, wobei NK ja nicht ohnehin schon völlig gebrandmarkt ist. Aber es lässt sich sicher noch was finden, was man sanktionieren kann und der Ukraine dann sicher helfen wird.
 
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