[Rausgeteilt] Bedinungsloses Grundeinkommen

Mitglied seit
10.08.2000
Beiträge
12.908
Reaktionen
1
Ich sehe den Vorteil auch eher in die andere Richtung: Aktuell werden Arbeitnehmer davon abgehalten, schlecht bezahlte Jobs anzunehmen, weil ihnen dann die Sozialhilfe gekürzt wird.
Schlecht bezahlte Arbeit wird deutlich attraktiver, wenn jeder irgendwie dazu verdiente Euro einfach behalten werden darf. Und wenn das Grundeinkommen niedrig genug ist, so dass man sich wirklich nur das absolute Überlebensminimum damit leisten kann ohne jeglichen Komfort dann sind die Leute auch noch motiviert genug, nebenher zu arbeiten.
Mit 1500€ ist das natürlich vollkommen illusorisch, weil es bei der Höhe einfach keine Anreize mehr gibt, überhaupt etwas zu tun. Elementare Gesundheitsversorgung, Dach überm Kopf und Wasser und Brot, mehr darf so ein Grundeinkommen natürlich nicht abdecken.
 
Mitglied seit
20.01.2013
Beiträge
422
Reaktionen
0
bisher zeigen alle testläufe in die richtung, dass es für die gesellschaft als ganzes eher positive anreize stiftet.
 
Mitglied seit
28.07.2006
Beiträge
3.920
Reaktionen
306
Ich denke es sind zwei Szenarien denkbar, einmal das was Andrea Nahles als Grund angeben hat warum Sie gegen den Mindestlohn ist, Nahles bedenken: Die Menschen würden einfache arbeiten für einen sehr geringen Zusatzlohn annehmen. Z.B. 20h/Woche Klo putzen für zusätzliche 300-500€ im Monat. Der Arbeitgeber freut sich das er ne Halbtagskraft für ~300 Euro bekommt, dem Arbeitnehmer ist es egal, es ist ja nur ein Zusatzlohn. Leben kann er auch so vom Grundeinkommen, warum also mehr verlangen. Je nach Modell und Bezahlung hätte er Netto 1300-2000€ für einen ungelernten Halbtagsjob. Durch so ein Szenario würde der Staat keine Einnahmen mehr über diesen Job generieren können, das System könnte sich so niemals tragen.

wer 1000€ im Monat sicher hat, putzt nicht für 450€ Zusätzlich mehr den ganzen Monat Klos.
Da wäre ich mir nicht so sicher!

Szenario zwei: Niemand möchte diese Jobs mehr machen, also werden diese jobs wo es geht und es sich rechnet durch Roboter übernommen oder der Lohn für diese Art Jobs steigt auf Mangergehaltniveau. Ganz ehrlich, auch wenn ich für das gleiche Geld Klo Putzen bekommen würde, ich würde trotzdem weiter in der IT arbeiten wollen, um an der Entwicklung von neuen Systemen teilhaben zu können, weil ich das viel erfüllender und spannender finde als z.B. den ganzen Tag Klos zu putzen. Ich mach den Job nicht wegen des Geldes, sondern wegen der fachlichen Herausforderung den Kollegen, dem Erfolgserlebnis und und und.... Das hat man doch beim Klo putzen fast alles nicht
 
Zuletzt bearbeitet:
Mitglied seit
03.08.2002
Beiträge
6.194
Reaktionen
0
MV, die Sozialleistungen dienen nicht nur dem Überleben sondern einer menschenwürdigen Teilhabe an der Gesellschaft. Zu Deinem Dach, Wasser, Brot kommen also verfassungsrechtlich garantiert noch Dinge wie abwechslungsreiche und gesunde Kost, Strom, Telekommunikation, Mobilität, Kleidung, Pauschale für Kultur/Freizeitangebote und einiges mehr drauf. Das kannst Du scheiße finden aber egal was es hier mal für ein neues System geben wird, es wird kein Wasser&Brot-System sein, denn die Verfassung schließt das aus. Und ich hege die arge Hoffnung, dass es für eine Verfassungsänderung in Deinem Sinne niemals 'ne politische Mehrheit geben wird.

@tzui: Eine vernünftige Mindestlohnentwicklung schließt Szenario 1 weitgehend aus. Bzw. hätte die Firma dem Kloputzer auch ohne BGE nur den Mindestlohn geboten, bleibt also Jacke wie Hose, der Job generiert nie und nimmer Einnahmen für den Staat. Und Szenario2 wäre sogar wünschenswert, warum sollen Menschen einen unangenehmen Job machen (müssen), wenn man Maschinen dafür entwickeln kann die das auch können? Gerade sowas simples wie Reinigungsarbeiten in einem weitgehend feuchtigkeitsunempfindlichen Umfeld (aka Toiletten) dürfte selbst ein recht simpler Roboter mit Leichtigkeit wesentlich effizienter, gründlicher und verlässlicher verrichten können als ein Mensch. Win-Win für alle und ein weiterer Punkt für eine "Maschinensteuer" (NewDiscussion incoming ^^)
 
Zuletzt bearbeitet:
Mitglied seit
10.08.2000
Beiträge
12.908
Reaktionen
1
Es braucht keine Verfassungsänderung, einfach nur eine Abkehr von dieser extrem weiträumigen Auslegung von "menschenwürdig". Denn wenn man darunter das neuste Smartphone, Restaurant- und Kinobesuche und tolle Kleidung versteht dann ist das einfach viel zu viel und kein Sozialschmarotzer sollte sich auf Kosten der Gesellschaft ein so angenehmes Leben leisten können.
Menschenwürdig sollte verstanden werden als: Kann überleben, sich halbwegs gesund ernähren und hat ein Dach über dem Kopf. Denn die Mehrheit der Menschheit lebt mir weniger und kommt auch klar, da muss sich der Sozialschmarotzer hier in Deutschland nun wirklich nicht so anstellen. Im Vergleich zum weltweiten Durchschnitt lebt er selbst mit "meinem" Modell noch im Luxus. Und wenn es nicht reicht dann kann er sich ja jederzeit mit einem Minijob etwas dazu verdienen.
Nein, das System will ich nicht ändern. Nur was menschenwürdig bedeutet, da sind wir uns nicht einig. Denn meine 500€ haben mir als Student für ein menschenwürdiges Leben ganz problemlos gereicht, mit Inflation muss das also jeder auch heute mit 600€ hinbekommen können.
 
Mitglied seit
25.12.2001
Beiträge
10.980
Reaktionen
0
Genau, Leute mit 600€ im Monat werden genau natürlich sowas machen.
 
Mitglied seit
25.04.2005
Beiträge
2.265
Reaktionen
0
es ist halt einfach weltfremd. selbst bei uns auf dme dorf (schleswig-holstein) könnte man damit niemals leben. es gib zwar wohnungen <350€ da fallen dann aber ewig viele nebenkosten anfalle.
es is einfach utopicsh zu glauben, dass man mit 600€ eine wohnung mieten, hygieneartikel, bus- und bahntickets, "halbwegs gesundes essen", strom.. ach was red ich!
muss dann ja echt bitter für dich sein, dsas hartz 4 schon wieder um 7€ im monatlich erhöht. das lässt mich noch an so einen legendären post von cicatriz damals im lsz errinern, der wra de rüberzeugung, dsas 100€ im monat für essen reichen.
 
Mitglied seit
10.08.2000
Beiträge
12.908
Reaktionen
1
es ist halt einfach weltfremd. selbst bei uns auf dme dorf (schleswig-holstein) könnte man damit niemals leben. es gib zwar wohnungen <350€ da fallen dann aber ewig viele nebenkosten anfalle.
es is einfach utopicsh zu glauben, dass man mit 600€ eine wohnung mieten, hygieneartikel, bus- und bahntickets, "halbwegs gesundes essen", strom.. ach was red ich!
muss dann ja echt bitter für dich sein, dsas hartz 4 schon wieder um 7€ im monatlich erhöht. das lässt mich noch an so einen legendären post von cicatriz damals im lsz errinern, der wra de rüberzeugung, dsas 100€ im monat für essen reichen.

Wie gesagt, ich habe selbst lange genug von weniger gelebt und ich kenne genug Leute, die das auch heute noch tun. Es ist definitiv möglich weil es eben gemacht wird. Weltfremd ist da nur zu leugnen, dass man ganz problemlos sparsam wunderbar überleben kann.
Und ja, von 100€ im Monat kann man sich tatsächlich sogar recht gesund ernähren.
 
Mitglied seit
23.11.2004
Beiträge
1.148
Reaktionen
11
Die genaue Höhe des BGE ist doch nun wirklich ein technisches Detail.

Warum man allerdings dafür argumentiert, das niedriger als Hartz 4 anzusetzen, verstehe ich nicht. Ist doch relativ klar, dass man so starten wird, dass das BGE quasi äquivalent zum aktuellen Hartz 4 wird. Dann kann mal sehen, ob tatsächlich Einsparungen da sind, die man verteilen kann. Ich persönlich habe keine große Sorge, dass sich zu viele Leute in der sozialen Hängematte ausruhen werden, so stark wie das aktuell stigmatisiert ist. Ich hätte eher die Hoffnung, dass dieses Stigma abgeschwächt wird.
 

parats'

Tippspielmeister 2012, Tippspielmeister 2019
Mitglied seit
21.05.2003
Beiträge
19.837
Reaktionen
1.589
Ort
Hamburg
Das Problem wäre doch, dass H4 inkl. Der Nebenleistung nicht so ohne weiteres auf ein BGE gedreht werden kann. Ich kann es nachvollziehen, dass der Staat gerne in Richtung Sachleistung und Wertgutscheine geht, einfach weil die Kontrolle der finanziellen Mittel für ein Minimum gesichert ist. Bei einem Wechsel würde dieser Mechanismus wegfallen und das Geld wird für alles mögliche ausgegeben nur nicht für den Grundbedarf.
 
Mitglied seit
21.07.2003
Beiträge
7.844
Reaktionen
2
Mit 1500€ ist das natürlich vollkommen illusorisch, weil es bei der Höhe einfach keine Anreize mehr gibt, überhaupt etwas zu tun.

Heh?
Gerade dann macht doch jeder zusätzlich verdiente Euro erst recht Spaß, weil du weißt, dass du das Geld nur für Dinge ausgeben kannst, auf die du auch Bock hast. Ansonsten würden reiche Leute doch auch nicht mehr arbeiten gehen.


Denn meine 500€ haben mir als Student für ein menschenwürdiges Leben ganz problemlos gereicht, mit Inflation muss das also jeder auch heute mit 600€ hinbekommen können.

Als Studen hast du aber auch dicke Vorteile gegenüber nem Normalbürger. Allein das Semesterticket ist ja schon sehr viel Wert.
Und Mobilität ist auch das Hauptproblem. Klar kann man für 500-600 Euro leben, wenn man in der Innenstadt wohnt, kein Auto braucht und in der Mensa vergünstigt essen kann.

Auf dem Land, ohne Auto, ohne Mensa, da sieht die Sache schon ganz anders aus.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mitglied seit
09.06.2004
Beiträge
1.280
Reaktionen
0
Ort
Duisburg
MV keilt halt schlicht gerne nach unten aus; ja jetzt auch nicht zum ersten Mal.

Ich finde das Argument, die Leute hätten keinen Anreiz mehr zum arbeiten, eher schwach. Wer nicht will, geht doch auch mit H4 heute nicht arbeiten. Über die Sanktionsmöglichkeiten lachen die Arno Dübels dieser Welt doch auch, die wissen schon genau, was sie dürfen und wo sie kooperieren müssen.

Man wird immer Leute haben, die das Sozialsystem ausnutzen und das ist auch nicht "behebbar", solange man das Sozialsystem nicht gegen null wegstreicht.
Ein BGE hätte hier immerhin den Vorteil, dass diese Leute sich relativ bürokratiearm ein paar Euro dazuverdienen können und vielleicht nicht völlig unproduktiv dahinschimmeln.
 
Mitglied seit
10.08.2000
Beiträge
12.908
Reaktionen
1
Und Mobilität ist auch das Hauptproblem. Klar kann man für 500-600 Euro leben, wenn man in der Innenstadt wohnt, kein Auto braucht und in der Mensa vergünstigt essen kann.
Auf dem Land, ohne Auto, ohne Mensa, da sieht die Sache schon ganz anders aus.

Sehe ich ganz anders: In der Innenstadt ist es schwer, von 600€ zu leben, weil die Miete fast alles auffrisst.
Auf einem Dorf dagegen zahlt man maximal 300€, teilweise deutlich weniger, für sehr brauchbare Wohnungen und solange man nicht wirklich das hinterletzte Dorf am Arsch der Welt nimmt sondern irgendwas mit Bezug zur Zivilisation hast du da mindestens mal einen Aldi in Laufreichweite, womit die Nahrungsmittelversorgung für maximal 150€ im Monat sichergestellt ist.
Fahrten in die nächste Stadt muss man nicht jeden Tag machen bzw. wahrscheinlich nur für einen potentiellen Job, womit dann auch die Finanzierung wieder problemlos möglich ist. Und gelegentliche Fahrten "zum Spaß" sind mit Öffis im Budget locker drin.

Es sollte zudem nicht vergessen werden, dass "meine" 600€ ja nur das Grundeinkommen sind und ich davon ausgehe, dass jeder, der arbeiten kann, sich ganz problemlos mit einem Minijob ein paar Hunderter für seinen Luxus dazu verdient, denn wieso sollte man dies nicht?

600€ reichen zum überleben, sie sollen ja gerade nicht zum gut leben reichen, denn genau das soll der Anreiz sein arbeiten zu gehen. Harz4 verhindert das aktuell, weil man Leistungen gestrichen bekommt wenn man selbst etwas verdient, ohne diese "Bestrafung" wird das viel einfacher und sollte auch die Regel sein. In "meinem" Modell sollte in der Praxis so gut wie niemand alleine vom BGE leben, denn wenn Leute dies tun ist es zu hoch angesetzt.
 
Mitglied seit
23.07.2014
Beiträge
4.973
Reaktionen
419
600€ reichen zum überleben, sie sollen ja gerade nicht zum gut leben reichen, denn genau das soll der Anreiz sein arbeiten zu gehen.

hast du eigentlich mitbekommen, dass das wohl wichtigste argument für das bge ist, dass es in naher zukunft schlicht nicht mehr genug arbeit gibt?

ich drück die daumen, dass precht recht behält und anwälte der rationailsierung früh zum opfer fallen.
 
Mitglied seit
03.08.2002
Beiträge
6.194
Reaktionen
0
@MV: Deine Beispiele sind halt völlig an der Realität vorbei, weil der *überwiegende Großteil* aller unterstützungsbedürftigen Personen nun mal *nicht* in Gegenden lebt, in denen man von 600€ leben könnte. Warum kapierst Du das denn nicht? Es gibt keine gesetzliche Grundlage (nichtmal im Ansatz absehbar politisch durchsetzbar, auch in Zukunft!), diese Leute zu zwingen dann auf ein Dorf in der Pampa zu ziehen. Was auch gar nicht aufginge, weil die billigen Wohnungen dann dort ratzfatz voll wären und allein die Logik den Vermietern dann sagt "Hey, wenn so viele auf einmal so eine Wohnung wollen (weil Du sie zwingst), kann ich ja auch die Miete erhöhen und werd die immer noch los!". Deine Idee geht halt im Realen Leben vorn und Hinten nicht auf.

Und last but not least ist es eine absolut bodenlose Frechheit alle Empfänger solcher Leistungen als "Sozialschmarotzer" hinzustellen, obwohl der Großteil nicht arm ist weil er sich das so ausgesucht hat oder zu faul zum arbeiten ist. Im Gegenteil, ein großer Teil dieser Menschen HAT viele Jahre gearbeitet und seine Steuern gezahlt und ist durch Krankheit, Behinderung, Kindererziehung oder whatnot in die Arbeitslosigkeit oder Teilzeit gerutscht und bekommt schlicht keine nennenswerte Rente. Meine Oma hat 30 Jahre im Teerwerk an den Kesseln gearbeitet in den 50ern bis 70ern, ein Scheissjob mit mieser Bezahlung aber irgendwer musste halt die Drücke kontrollieren, damit dem Werk die Scheiße nicht um die Ohren fliegt. Hat zwischenzeitlich 3 Kinder groß gezogen, Ehemann hat sich früh abgesetzt, mit Ende 40 war ihre Lunge so kaputt, dass sie komplett arbeitsunfähig war weil sie schlicht dauerhaft Atemnot hatte. Ist dann in die Frühverrentung geschickt worden und hatte 'ne Rente unterhalb Sozialhilfe bekommen. Von 48 bis zum Tod. Und Du Pappnase der bislang erstmal ~15 Jahre auf Staatskosten das Bildungssystem in Form von Schule und Uni genossen hat und sich in unserer heutigen Schlaraffenlandgesellschaft irgendwelche ökonomischen Weisheiten ausgedacht hat wie die Welt laufen muss, bezeichnet solche Lebensläufe wie es sie zu Tausenden und Zehntausenden gibt als "Sozialschmarotzer". Da kann man eigentlich nur kotzen und auf Karma hoffen.
 
Mitglied seit
10.08.2000
Beiträge
12.908
Reaktionen
1
@MV: Deine Beispiele sind halt völlig an der Realität vorbei, weil der *überwiegende Großteil* aller unterstützungsbedürftigen Personen nun mal *nicht* in Gegenden lebt, in denen man von 600€ leben könnte.
Ob die Leute wirklich "unterstützungswürdig" sind sollte erst mal diskutiert werden, aber wenn sie in teuren Wohnungen leben die sie sich nicht leisten können dann ist es doch nun wirklich nicht zu viel verlangt, in eine kleinere Wohnung umzuziehen. Immerhin leben sie von Geld, das ihnen die Gesellschaft schenkt, da sollte man keinen Anspruch auf Luxus in der Innenstadt haben.

Und last but not least ist es eine absolut bodenlose Frechheit alle Empfänger solcher Leistungen als "Sozialschmarotzer" hinzustellen, obwohl der Großteil nicht arm ist weil er sich das so ausgesucht hat oder zu faul zum arbeiten ist. Im Gegenteil, ein großer Teil dieser Menschen HAT viele Jahre gearbeitet und seine Steuern gezahlt und ist durch Krankheit, Behinderung, Kindererziehung oder whatnot in die Arbeitslosigkeit oder Teilzeit gerutscht und bekommt schlicht keine nennenswerte Rente.

Wir reden hier doch nicht primär über die Rente, sondern über Leute, die arbeitsfähig sind, aber nicht arbeiten wollen. Und das ist nunmal die Definition von Sozialschmarotzern. Dass im Fall schwerer Krankheiten etc. durchaus auch über das BGE hinaus geholfen werden kann und soll hatten wir oben doch schon, aber der "Normalfall" ist, dass der Sozialschmarotzer keine Arbeitsstelle halten kann, nicht weil er krank ist sondern weil er faul ist.
Da hast du haufenweise erwachsene Menschen die nach der Schule sämliche Ausbildungen abgebrochen haben und es einfach nicht hinbekommen (d.h. keinen Bock haben) morgens aufzustehen. Wen interessiert schon pünktlich kommen, wenn das Amt einen nach dem Rauswurf sowieso wieder bezahlt? "Ich habe den Wecker nicht gehört" (ca. 4 mal die Woche) ist bei solchen Leuten der Normalfall und da ist mein Mitleid ganz, ganz schnell am Ende.
Ausnahmefälle wie den deiner Oma, die durch den Job gesundheitliche Probleme hat, können und sollen gerne mehr unterstützt werden, aber das ist nicht die Regel und so sieht die Realität der jungen Arbeitslosen heute ganz und gar nicht aus. Die ist im Gegenteil geprägt von "0 Bock" und Anspruchsdenken und die brauchen eben einen sehr kräftigen Tritt in den Arsch.
 
Mitglied seit
25.12.2001
Beiträge
10.980
Reaktionen
0
"teure" Wohnung sind nicht einfach alle Wohnungen die mehr als 300€ kosten. Wohnungen in den Städten kosten mindestens das doppelte und dann lebt man immer noch in einem Loch. Ich zahl in Bremen (!) für 80€ gerade 1200 warm (!) Bremen (!) Die Dreckslöcher in den Drecksviertel dann vielleicht für 700-800€.

LUXUS IN DEN INNENSTÄDTEN WHAT THE FUCK.
 
Mitglied seit
06.09.2010
Beiträge
1.594
Reaktionen
458
Da hast du haufenweise erwachsene Menschen die nach der Schule sämliche Ausbildungen abgebrochen haben und es einfach nicht hinbekommen (d.h. keinen Bock haben) morgens aufzustehen. Wen interessiert schon pünktlich kommen, wenn das Amt einen nach dem Rauswurf sowieso wieder bezahlt? "Ich habe den Wecker nicht gehört" (ca. 4 mal die Woche) ist bei solchen Leuten der Normalfall und da ist mein Mitleid ganz, ganz schnell am Ende.
Ausnahmefälle wie den deiner Oma, die durch den Job gesundheitliche Probleme hat, können und sollen gerne mehr unterstützt werden, aber das ist nicht die Regel und so sieht die Realität der jungen Arbeitslosen heute ganz und gar nicht aus. Die ist im Gegenteil geprägt von "0 Bock" und Anspruchsdenken und die brauchen eben einen sehr kräftigen Tritt in den Arsch.

Von wie vielen Menschen reden wir denn hier? Würde mich mal wirklich interessieren, in welchem Verhältnis die Zahl deiner "Sozialschmarotzer" den anderen gegenüberstehen soll.
Hört sich so an als ob es Millionen wären...
 
Mitglied seit
10.08.2000
Beiträge
12.908
Reaktionen
1
LUXUS IN DEN INNENSTÄDTEN WHAT THE FUCK.

Die Formulierung war nicht ganz präzise: Ich meinte, dass in der Innenstadt leben an sich ein Luxus ist, den man sich durch teure Mieten erkauft. Klar, die Wohnung ist vielleicht nicht so toll, aber die zentrale Lage ist eben teuer.
Deshalb finde ich es absolut nicht zu viel verlangt, dass jemand, der von Steuergeldern ohne eigene Leistung durchgefüttert wird, eben in einen Vorort ziehen muss. Es gibt kein Recht auf den Luxus einer erstklassigen Lage der Wohnung, im Gegenteil, wer auf Staatskosten lebt sollte selbstverständlich nur so wenige Ressourcen zur Verfügung gestellt bekommen wie irgendwie möglich und das ist eben keine Innenstadt-Wohnung sondern eine Dorf- bzw. Vorort-Wohnung.
 
Mitglied seit
30.06.2007
Beiträge
6.203
Reaktionen
995
Die Formulierung war nicht ganz präzise: Ich meinte, dass in der Innenstadt leben an sich ein Luxus ist, den man sich durch teure Mieten erkauft. Klar, die Wohnung ist vielleicht nicht so toll, aber die zentrale Lage ist eben teuer.
Deshalb finde ich es absolut nicht zu viel verlangt, dass jemand, der von Steuergeldern ohne eigene Leistung durchgefüttert wird, eben in einen Vorort ziehen muss. Es gibt kein Recht auf den Luxus einer erstklassigen Lage der Wohnung, im Gegenteil, wer auf Staatskosten lebt sollte selbstverständlich nur so wenige Ressourcen zur Verfügung gestellt bekommen wie irgendwie möglich und das ist eben keine Innenstadt-Wohnung sondern eine Dorf- bzw. Vorort-Wohnung.

Okay, nur, damit ich das richtig verstanden habe: du erwartest, dass die Leute aufgrund ihrer in den allermeisten Fällen unfreiwilligen Arbeitslosigkeit (anders als du halte ich die Zahl der "harten" Sozialschmarotzer für eher gering) aus ihrem gewohnten und üblicherweise durchschnittlichen Umfeld gerissen werden? Omma Schröppke, die dann nicht mehr von ihrem Sohn auf dem Rückweg von der Arbeit ein paar Einkäufe reingereicht bekommt, Kinder, die aus ihrem sozialen Umfeld entfernt werden - kurz: noch mehr allgemeine Unsicherheit, die noch mehr am Selbstwertgefühl der Betroffenen nagt und den weiteren sozialen Abstieg quasi vorprogrammiert?
 
Mitglied seit
10.08.2000
Beiträge
12.908
Reaktionen
1
Okay, nur, damit ich das richtig verstanden habe: du erwartest, dass die Leute aufgrund ihrer in den allermeisten Fällen unfreiwilligen Arbeitslosigkeit (anders als du halte ich die Zahl der "harten" Sozialschmarotzer für eher gering) aus ihrem gewohnten und üblicherweise durchschnittlichen Umfeld gerissen werden?

Ich erwarte, dass Menschen, die über ihren Verhältnissen leben, dies nicht auf Kosten des Steuerzahlers dauerhaft finanziert bekommen. Wer (egal ob unfreiwillig oder nicht) wirtschaftlich absteigt muss eben Einschnitte machen, muss die harten Entscheidungen treffen, und es kann nicht sein, dass hier im Anspruchsdenken der Staat dauerhaft den nicht mehr tragbaren hohen Lebensstandard finanziert.
Niemand muss im Monat nach Verlust der Arbeit umziehen, aber wer langfristig arbeitslos ist ist das in den seltensten Fällen ohne eigene Schuld und sollte sich nicht auf der Staatskasse ausruhen dürfen.
 
Mitglied seit
25.04.2005
Beiträge
2.265
Reaktionen
0
man junge, bitte such dir doch endlich hilfe!
die allermeisten menschen in diesem land sind stolz darauf, dass hier eben keiner in osten deportiert wird und auch nicht in verschimmelten dreckslöchern leben muss. das hätte dann nichts mehr mit einem sozialstaat zu tun, aber ich bin mir ganz sicher, dass es länder gibt, wo die bedürftigen nur von 100€/monat leben müssen. wander doch einfach aus.
 
Mitglied seit
10.08.2000
Beiträge
12.908
Reaktionen
1
Wer redet denn vom Osten oder verschimmelten Dreckslöchern? In einer Vorstadt bzw. einem Dorf kriegt man für 300€ wunderbare Wohnungen. Wieso malt ihr den Teufel an die Wand und tut so, als ob es so schlimm wäre, auf dem Dorf statt in der Stadt zu leben?! Wenn Millionen von Deutschen es in ihren Dörfern mit mehr Natur und ohne Großstadtlärm toll finden kann es doch wohl nicht angehen, dass sich ein paar Sozialschmarotzer zu fein dafür sind und vom Staat die Finanzierung von 800€-Mieten verlangen.
 
Mitglied seit
06.09.2010
Beiträge
1.594
Reaktionen
458
Du weißt schon, dass genau das schon jetzt nicht der Fall ist, oder? Die Kommunen legen fest, wie hoch die Miete für angemessenen Wohnraum ist bei Hartz 4 ist. Wohnt man in einer "zu teuren" Wohnung, muss man zwingend umziehen bzw. erhält nur die normale Kostenerstattung, einen etwaigen Differenzbetrag muss man selber tragen, obschon dies eig. nicht gern gesehen ist, da H4 ja so angesetzt ist, dass es den Grundbedarf zum Leben deckt, also Geld für Essen etc. nicht für weitere Miete eingesetzt werden kann.
Es wird sich bei der Miete an günstigen Mieten orientiert, deine Single-Sozialschmarotzer mit der 800€ Miete ist also schonmal totaler Blödsinn und existiert nur in deiner Vorstellung.
 

deleted_24196

Community-Forum
Mitglied seit
06.07.2001
Beiträge
19.787
Reaktionen
1
In einer Vorstadt bzw. einem Dorf kriegt man für 300€ wunderbare Wohnungen.

Ich habe mir gerade mal Wohnung in den Dörfern angeguckt in denen ich aufgewachsen bin bzw. bei Freunden war: es gab 3 (!) Wohnungen unter 300€ Kaltmiete. Drei weitere Wohnungen gab es als ich auf 350€ Budget hoch bin.

Würde mal gerne wissen von was für Dörfern du sprichst, wo es massenhaft 300€ Wohnungen auf dem Markt gibt.
 
Mitglied seit
21.07.2003
Beiträge
7.844
Reaktionen
2
Wer redet denn vom Osten oder verschimmelten Dreckslöchern? In einer Vorstadt bzw. einem Dorf kriegt man für 300€ wunderbare Wohnungen.

Natürlich gibt es diese Wohnungen, aber wir reden hier von deutschlandweiter Politik und da sollte man sich nicht auf so Einzelfälle berufen.

Wenn Millionen von Deutschen es in ihren Dörfern mit mehr Natur und ohne Großstadtlärm toll finden

Die meisten Dörfer sterben doch aus, weil da fast kein junger Mensch mehr leben will.
 
Zuletzt bearbeitet:

Deleted_504925

Guest
hilft einem arbeitslosen bestimmt auch ungemein wieder arbeit zu finden wenn man ihn in strukturschwache gebiete ohne nennenswerte arbeitgeber verfrachtet.
 
Mitglied seit
25.12.2001
Beiträge
10.980
Reaktionen
0
Aber MV hat doch schon bewiesen (behauptet) dass es dort selbstverständlich Arbeit gibt (gäbe).
 

TheGreatEisen

SC2-Turniersieger 2019
Mitglied seit
18.07.2012
Beiträge
3.791
Reaktionen
0
Man muss eben kreativ sein. Die Arbeitslosen könnten ja Apps entwickeln. Oder sich halt wenigstens mal anstrengen!

Aus meiner Sicht könnte die Industrie 4.0 und das Internet der Dinge ganze Berufsgruppen überflüssig machen (vor allem in der Industrie, aber auch der Sachbearbeiter in Versicherungen oder der RA für Verkehrsrecht sind in Gefahr), dass wir irgendwann eine solche Grundsicherung brauchen.

Viel wichtiger ist es aber (und war es schon immer), endlich Kohle in Bildung zu investieren. Und nicht China-Style (Auswendiglernen & Reproduktion), sondern Schwerpunkt auf Kreativität. Das wird der Kernbereich sein, den wir (hoffentlich) noch lange gegenüber der KI behaupten können.

Eine Grundsicherung müsste so hoch sein, dass niemand auf die Idee kommt, Amok zu laufen. Brave New World inc.
 
Mitglied seit
25.12.2005
Beiträge
3.261
Reaktionen
2
Geniales Konzept, die große Weite der Unterschicht, in deren Dörfern gerade noch so Kino, Kiosk, Bordell, Supermarkt und Kneipen existieren, und die Metropolen der Welt :rofl2:
 

Benrath

Community-Forum
Mitglied seit
19.05.2003
Beiträge
19.786
Reaktionen
762
ALso weil wir ständig auf den Mieten hängen bleiben.
Es muss Wohnungen für 300€ geben, oder der gesamte Mietspiegel ist getürkt.
ICh gehe davon aus, dass das hier Kaltmieten sind, aber wenn Fragman 1200€ für 80qm zahlt, lebt er entweder in einem Neubau oder hat uns sonst etwas verschwiegen, wieso seine Wohnung so teuer ist.
https://www.wohnungsboerse.net/mietspiegel-Bremen/3193

An sich mach ich das nur, damit die Diskussion alle gegen MV nicht so langweilig wird.
600€ ist auf jeden Fall zu tief und nur temporär als Student wegen andere impliziten Unterstützungen, Eltern oder temporären Schulden machbar. Die Krux bleibt, dass ein wesentlich höheres BGE wahrscheinlich negative Substitutionseffekte auf das Arbeitsangebot der Bürger hätte, wenn sich die Nettoeinkommen erhöhen. In den meisten BGE Modellen wird deswegen ein noch höhere Mwst Satz oder andere Steuersätze erhöht. Irgendwie muss sich das ganze schön finanzieren und nur von den da oben wir das Geld nicht kommen können.
 
Mitglied seit
30.06.2007
Beiträge
6.203
Reaktionen
995
Die Idee bei einigen Modellen ist afaik, dass Konsumsteuern für nicht-überlebensrelevante Güter brutal hoch sind. Du willst dir ein Smartphone kaufen? 150% Kleingerätesteuer. Möbel? 75% Steuer. Tabak und Alkohol? 300% Steuer. Nahrungsmittel? 5%. Sodass man auf der einen Seite gut simpel von dem BGE leben kann, aber für Luxusgüter halt entweder sparen muss, oder arbeiten geht.

€: also das, was Benrath sagt :ugly:
 
Mitglied seit
03.08.2002
Beiträge
6.194
Reaktionen
0
Das ist ja auch der genau richtige Ansatz: Grundbedarfsgüter sind mit enorm wenig Steuern belastet, Güter die dazu dienen, die Lebensqualität zu erhöhen ohne zwingend notwendig zu sein sind enorm hoch besteuert.

In Ö gibts z.B. die Nova-Steuer, da zahlste auf jeden Neuwagen erstmal ~20% Steuer obendrauf (bis zu 32%). In Holland sinds afaik sogar um die 40%. In Frankreich in Stufen jeweils 10.000€ "Strafsteuer" je fetter der Motor (aka je mehr Abgase), für fette Karren legste also enorm Steuern auf den Kaufpreis, die Basisklein(st)wagen dagegen sind preiswert. Das sind alles gute Konzepte die die Grundversorgung der Bevölkerung sicherstellen und gleichzeitig dafür sorgen, dass Luxusleben eben auch bedeutet a) arbeiten gehen und b) ordentliche Beteiligung am Steueraufkommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mitglied seit
31.03.2001
Beiträge
27.074
Reaktionen
534
Bei Autos mag so eine Unterscheidung ja auch funktionieren, da du mit Motor etc klar messbare Größen hast.
Aber ich denke bei anderen Sachen wird es dann schwerer wie zB Klamotten. Stell ich mir schwierig vor eine Definition zu finden (die vor Gericht auch standhält), um zB zwischen einer normalen Jeans und der 300€ Designerware zu differenzieren.
 
Mitglied seit
03.08.2002
Beiträge
6.194
Reaktionen
0
Absolute "Gerechtigkeit" wird man damit nie erreichen, man wird nur Gruppen einteilen können. Da muss 'ne Expertenkommission halt 'nen Katalog erstellen (oder den bestehenden überarbeiten, wäre dringend notwendig...), die Möglichkeit zur ermäßigten Mehrwertsteuer gibts ja schon jetzt. Brauchen wir halt noch ein Äquivalent nach oben im Sinne einer "erhöhten Mehrwertsteuer". Und dann direkt drastische Unterschiede: Ermäßigt 5% (oder direkt steuerfrei), Normal 15%, Erhöht (Luxussteuer) 100% oder in dem Dreh.
 

Benrath

Community-Forum
Mitglied seit
19.05.2003
Beiträge
19.786
Reaktionen
762
da tauscht man jetzt die eine Bürokratiereduktion mit einem anderen neuen Bürokratiemonster.
 
Oben