Plagiate in Doktorarbeiten (Guttenberg, Schavan, etc)

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Das es jetzt dieses Schavan-Fotze erwischt hat macht mich persönlich dennoch ziemlich glücklich. Musste schliesslich zwischen 2004 und 2006 ihre völlig behinderte Oberstufenreform ertragen. Was eine Hure.

aber sonst klackern noch alle murmeln ordentlich? deine persönlichen minderwertigkeitskomplexe haben aber bei ner so ner einschätzung gott sei dank null relevanz.
 

Gelöschtes Mitglied 160054

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Ich seh es wie diese Definition:
Paul Englisch[3] definierte 1933 Plagiat als „… die aus freier Entschließung eines Autors oder Künstlers betätigte Entnahme eines nicht unbeträchtlichen Gedankeninhalts eines anderen für sein Werk in der Absicht, solche Zwangsanleihe nach ihrer Herkunft durch entsprechende Umgestaltung zu verwischen und den Anschein eigenen Schaffens damit beim Leser oder Beschauer zu erwecken“.

D.h. wenn erkennbar ist, dass sie versucht hat die Herkunft zu verschleiern(z.B. durch strukturierung ihrer Sätze), dann ist es ein Plagiat.
 
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wie kann sie die herkunft verschleiern, wenn sie ihn in der fußnote hat? die frage ist wohl eher, ob das handwerklich sauber ist.
 
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Ich seh es wie diese Definition:


D.h. wenn erkennbar ist, dass sie versucht hat die Herkunft zu verschleiern(z.B. durch strukturierung ihrer Sätze), dann ist es ein Plagiat.
Wie willst du mit dieser Definition zwischen Vorsatz und Schlampigkeit unterscheiden?

Angenommen jemand übernimmt einen Satz 1 zu 1 und verschweigt die Quellenangabe, dann ist es ein Plagiat
Angenommen selbiger "vergisst" die Quellenangabe, dann wäre es kein Plagiat, da kein Vorsatz.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Korrekt zitiert: nein. Schlampig zitiert: ja. Aber das ist deshalb doch noch lange kein Plagiat ...

Selbstverständlich ist das ein Plagiat. Wenn etwa nur ein paar Worte verändert werden aber nicht als wörtliche Rede gekennzeichnet wird dann ist die Aussage an den Korrektor: das sind meine Gedanken und deren Ausgangspunkt in der zitierten Fußnote liegt bzw deren Richtigkeit durch die Autorität der zitierten Quelle belegt wird. Wenn der Gedanke aber schlicht übernommen wurde, dann ist das Betrug, ein Plagiat. Wie soll ich denn eine Note geben, wenn ich nicht weiß welche Gedanken der verfasst selbst hatte und welche er nur zitiert?
Warum der Vorsatz wichtig sein soll ist mir schleierhaft. Entweder die Arbeit ist wissenschaftlich oder nicht. Warum sie es nicht ist ist mir total egal, damit kann man keinen Schein geschweige denn titel kriegen. .
 
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wie kann sie die herkunft verschleiern, wenn sie ihn in der fußnote hat? die frage ist wohl eher, ob das handwerklich sauber ist.

Es geht jeweils um den Teil, der dann z.b. nicht mehr in Anführungszeichen stand. Der Teil, der wirklich in den Fußnoten deklariert wurde, ist ja kein Problem?

PS: Aber ich vermute mal diese Rechtfertigungsgedanken hat sie sich beim Erstellen der Arbeit auch zurechtgelegt. "Quelle ist ja angeben, nur die Markierung bißchen verrückt, passt schon" :ugly:
 

Gelöschtes Mitglied 160054

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Wie willst du mit dieser Definition zwischen Vorsatz und Schlampigkeit unterscheiden?

Angenommen jemand übernimmt einen Satz 1 zu 1 und verschweigt die Quellenangabe, dann ist es ein Plagiat
Angenommen selbiger "vergisst" die Quellenangabe, dann wäre es kein Plagiat, da kein Vorsatz.

Wenn das einmal passiert gewiss, aber wenn nicht, dann tendiert es gegen vorsatz. Auf der anderen Seite nimm mal an jemand vergisst tatsächlich ein paar, hat aber die epischte Doktorarbeit der Welt hingelegt die mit 234234234 neuen Erkenntnissen aufwartet: auch plagiat nehme ich an? nö, das gesamtbild zählt!
 
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aber sonst klackern noch alle murmeln ordentlich? deine persönlichen minderwertigkeitskomplexe haben aber bei ner so ner einschätzung gott sei dank null relevanz.

Deine eher bäurisch einfältigen Einschätzungen zur wissenschaftlich korrekten Zitierweise gott sei dank auch.
 
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Sind dann nicht alle Theologen Plagiatoren? Sie bedienen sich doch regelmäßig beim alten und neuen Testament.
 
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Generell ist es bei einer nicht-naturwissenschaftlichen (bzw. den Naturwissenschaften nahestehende Fächer) Arbeit quasi unmöglich, etwas wirklich neues einzubringen. Diese Arbeiten sind ja alle beschreibend und fassen bekannte Dinge zusammen.

Man kann ja gerne über den Sinn und Unsinn eines Doktortitels in solchen Fächern diskutieren aber es gibt ihn nun mal und mangels anderer Bewertungskriterien nun die korrekte Zeichensetzung als Maßstab wissenschaftlichen Arbeitens heranziehen zu wollen ist so hochgradig lächerlich, dass es wirklich nur von einem Juristen kommen kann (lol@HeatoR).
 
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offtopic aber weil hier einige dagegen gestänkert haben: Ich fand die Oberstufenreform in BaWü gut. Deutsch, Mathe und mindestens eine Fremdsprache als verpflichtendes Hauptfach und als verpflichtende Abiprüfung halte ich für geeignet für einen allgemeinbildenden Schulabschluss. Und als 4. und 5. Prüfungsfach konnte man ja noch eines aus seinem Profil und eines völlig frei wählen.
Also wurde niemand in seiner Freiheit beschnitten Fächer wie Sport oder Kunst als Hauptfach zu nehmen, aber um einen gewissen Standard herzustellen Mathe, Deutsch + 1 Fremdsprache verpflichtend einzuführen finde ich sinnvoll.

edit: Heator hat doch recht, weiß nicht was daran lächerlich sein soll. Was wäre denn deine Herangehensweise Mackiavelli? Jeder kann fremde Gedanken als seine eigenen verkaufen und wer erwischt wird plädiert auf handwerkliche Fehler?
Wenn man sowas toleriert, öffnet man dem Bertrug Tür und Tor.
 
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Gelöschtes Mitglied 137386

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Generell ist es bei einer nicht-naturwissenschaftlichen (bzw. den Naturwissenschaften nahestehende Fächer) Arbeit quasi unmöglich, etwas wirklich neues einzubringen. Diese Arbeiten sind ja alle beschreibend und fassen bekannte Dinge zusammen.

Man kann ja gerne über den Sinn und Unsinn eines Doktortitels in solchen Fächern diskutieren aber es gibt ihn nun mal und mangels anderer Bewertungskriterien nun die korrekte Zeichensetzung als Maßstab wissenschaftlichen Arbeitens heranziehen zu wollen ist so hochgradig lächerlich, dass es wirklich nur von einem Juristen kommen kann (lol@HeatoR).

Ach du wieder mit deinem nerdkomplex. Und dabei absolute Ahnungslosigkeit bzgl Geisteswissenschaft. "Da kann man gar nichts neues schreiben".peinlich peinlich.

Regeln für korrektes zitieren sind im übrigen an allen Fakultäten gleich, jedenfalls an dieser Uni. Es geht nicht um korrekte zeichensetzung sondern um die Aussage und ihre Herkunft. Aber anscheinend haben einige sog. Naturwissenschaftler so ihre Probleme mit der Sprache.

@Probus
Wtf? Niemand sagt man darf keine fremden arbeiten nutzen. Das muss man sogar. Es geht darum, dass man kenntlich zu machen hat was eigene Gedanken sind und was fremde und dafür gibt es Regeln. Ganz einfach. Die befolgt man oder man fällt durch.
 
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Und wer Rechtschreibfehler macht kriegt den Titel auch aberkannt? ES GIBT JA RECHTSCHREIBREGELN UND RECHTSCHREIBFEHLER VERSTOßEN DAGEGEN !!!!!11111111einseinseinselfelf

Klar, wer absichtlich falsch zitiert um fremde Leistung als seine eigene zu verkaufen sollte den Titel aberkannt bekommen, das ist ein Plagiat.
Aber bei einfachen Formfehlern, die sich im normalen menschlichen Rahmen bewegen, von Plagiaten zu sprechen ist dann doch ein wenig übertrieben. Ein paar Schlampereien bei den Zitaten machen nicht gleich eine ganze Arbeit unwissenschaftlich.

Ob ersteres oder letzteres bei Schavan zutrifft weiß ich natürlich nicht, ich habe ihre Arbeit nicht gelesen, beides scheint möglich zu sein.
 
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Korrekt zitiert: nein. Schlampig zitiert: ja. Aber das ist deshalb doch noch lange kein Plagiat ...

Oder auch gar nicht zitiert wie z.B. hier: http://schavanplag.wordpress.com/2012/04/18/seite-75-2/

Ein Teil der Übernahme wird in FN 1 ausgegliedert. – Die Verfasserin übernimmt von Stadter (1970) dessen erläuternde Zusammenfassung einer Lehre von Freud, ohne Stadter in der Arbeit zu erwähnen. Stadters Interpretation von Freud erscheint so als die der Verfasserin. Auch vom Wortlaut wird viel übernommen.

Oder auch hier: http://schavanplag.wordpress.com/2012/07/18/seite-37/

Die Urheberin des Gedankens, die politische Theoretikerin Hannah Arendt, wird in der vorliegenden Arbeit nicht nur nicht hier, sondern an gar keiner Stelle erwähnt.

Einfach mal in die Auswahl eindeutiger Plagiate schauen.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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@mackia
Es geht nicht um die Fehler sondern darum, dass durch diese falsche zitation eine eigene Leistung vorgetäuscht wird wo keine ist. Das nennt man ein Plagiat und bei shavan finden sich davon Dutzende in der ganzen Arbeit. Was soll also dein dummgelaber mit Rechtschreibfehlern? Äpfel und Birnen.
Und es gibt allgemeine Formregeln, von denen keiner hier spricht und Regeln für wissenschafzliche zitation, die genau das definieren damit es keinen Streit darüber gibt es zulässig ist und was nicht.
 
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TheGreatEisen

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Generell ist es bei einer nicht-naturwissenschaftlichen (bzw. den Naturwissenschaften nahestehende Fächer) Arbeit quasi unmöglich, etwas wirklich neues einzubringen. Diese Arbeiten sind ja alle beschreibend und fassen bekannte Dinge zusammen.

Da muss ich MV recht geben. Ich habe jetzt schon einige Dissertationen (Rechtswissenschaften) gesehen, die bestanden in der Regel aus "alten Gedanken", sprachlich in neue Kleider gehüllt. Und wirklich kurios wird es dann, wenn tatsächlich so etwas wie selbständiges Denken versucht wird, meistens unter dem Gliederungspunkt "eigener Ansatz". Die meisten Dissertationen in geisteswissenschaftlichen Bereichen sagen weniger aus "ich habe unheimlich wissenschaftlich gearbeitet" als "ich hab die 2 Jahre durchgehalten und 200 Seiten zusammenbekommen, die letztendlich keinen interessieren". :-)
 
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Sehen wir das doch einfach mal ganz realistisch:
Wenn ich Philosophie studiert habe dann habe ich dutzende Bücher zu irgendwas gelesen. Einfach so, ohne mir Seitenzahlen zu merken. Das nennt sich Hintergrundwissen.
Wenn ich nun von mir selbst heraus einen Autor beschreibe den ich prinzipiell aus dem Studium kenne, ohne gezielt in der Fachliteratur zu suchen, dann werden in meiner Beschreibung trotzdem die Schlagwörter aus der Fachliteratur vorkommen. Obwohl ich da seit dem Studium nicht mehr reingeschaut habe.
Muss ich also bei jedem eigenen Satz den ich schreibe die gesamte mir aus dem Studium bekannte Literatur durchsuchen, weil da ja theoretisch ein ähnlicher Satz mit gleicher Aussage drinstehen könnte?
Klar, wenn etwas exakt wörtlich übernommen wurde ist der Beweis eindeutig, bei allem anderen wird es aber schon schwieriger.

Wenn man konkrete Sätze übernimmt ist zitieren natürlich einfach, wenn man grobe Gedankengänge die man von irgendwoher mal irgendwann gelernt hat übernimmt und mit eigenen Worten in seine Arbeit einbaut wird das aber beliebig komplex und unmöglich. Insbesondere, wenn quasi die ganze Arbeit darin besteht, zu beschreiben, was andere mal geschrieben haben und was von grob einer Millionen anderen Leuten schon mal beschrieben wurde.
 
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GeckoVOD

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Sehen wir das doch einfach mal ganz realistisch:
Wenn ich Philosophie studiert habe dann habe ich dutzende Bücher zu irgendwas gelesen. Einfach so, ohne mir Seitenzahlen zu merken. Das nennt sich Hintergrundwissen.
Wenn ich nun von mir selbst heraus einen Autor beschreibe den ich prinzipiell aus dem Studium kenne, ohne gezielt in der Fachliteratur zu suchen, dann werden in meiner Beschreibung trotzdem die Schlagwörter aus der Fachliteratur vorkommen. Obwohl ich da seit dem Studium nicht mehr reingeschaut habe.
Muss ich also bei jedem eigenen Satz den ich schreibe die gesamte mir aus dem Studium bekannte Literatur durchsuchen, weil da ja theoretisch ein ähnlicher Satz mit gleicher Aussage drinstehen könnte?
Klar, wenn etwas exakt wörtlich übernommen wurde ist der Beweis eindeutig, bei allem anderen wird es aber schon schwieriger.

Wenn man konkrete Sätze übernimmt ist zitieren natürlich einfach, wenn man grobe Gedankengänge die man von irgendwoher mal irgendwann gelernt hat übernimmt und mit eigenen Worten in seine Arbeit einbaut wird das aber beliebig komplex und unmöglich. Insbesondere, wenn quasi die ganze Arbeit darin besteht, zu beschreiben, was andere mal geschrieben haben und was von grob einer Millionen anderen Leuten schon mal beschrieben wurde.

:mad:

Es ist überhaupt kein Problem genau solche Gedankengänge mit einem (vgl. Autor:Jahr) zu zitieren, und das gehört auch gemacht. Es sind schließlich nicht deine Gedankengänge, sondern du baust darauf auf oder verbindest verschiedene Autoren.

Im Prinzip erinnerst du mich an die typischen Facebook Kinder, die über den armen Karl Theo geheult haben, und warum er denn so schlimm sei, es macht doch jeder...
Und du willst Akademiker sein. :kotz:
 
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Dann muss ich auch meinen Grundschullehrer in jedem Halbsatz zitieren, weil er mir Satzbau beigebracht hat und die deutsche Grammatik ja gar nicht originär meine Idee war?
Allgemeine Einschätzungen sind halt nie einem speziellen Autor mit Jahr zuzuordnen und allgemeines Hintergrundwissen ist eben allgemein.
Und sowas wie "XYZ hat meine Herangehensweise allgemein beeinflusst" steht ja sogar in der Einleitung.

Wie gesagt, ich will damit nicht behaupten dass Schavans Arbeit in Ordnung sei, nur dass man irgendwo halt eine Grenze ziehen muss und niemals jeder einzelne Gedankengang perfekt zugeordnet werden kann. Das zu erwarten ist einfach unrealistisch.
 

GeckoVOD

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Oh man, ich glaub du steigst das eigentliche Problem nicht und hast einfach überhaupt keinen Plan von was du redest.
 
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Hier wirds ja gut zusammengefasst: http://schavanplag.wordpress.com/#Kommentar

Und ich finde schon, dass man eine strenge Grenze ziehen muss. Gerade ich habe mich damals nicht zu einer Promotion entschlossen weil ich eben der Meinung war, nicht genug Durchhaltevermögen und Exaktheit nebst einem Schuss Intelligenz zu besitzen, um so ein Buch rauszuhauen, mit dem man sich den Titel "Dr." verdient. Und im Grunde war das auch die richtige Entscheidung.

Aber wenn man nun sieht wieviele Pfeifen den Dr. schaffen und dennoch den Dreck nur runterschreiben; von anderen Einflussnahmen mal ganz abgesehen.

Imho muss diese Dr.-Flut aufhören. Solche Plagiatjäger sind der erste Schritt dazu.
 
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Wenn der "Dreck" wenigstens die jahrelange Dauer rechtfertigt, würde ich den Titel lieber jemandem geben, der halbwegs nachvollziehbares herunterschreibt, das vielleicht wirklich nur in wenigen Neuerkenntnissen resultiert (vorausgesetzt, es wird wissenschaftlich gearbeitet, das eigentlich jeder Studierende nach mehreren Haus- und Seminararbeiten inne haben sollte), als jemanden, der schamlos kopiert und dann kurioserweise ein summa cum laude für das Machwerk erhält.

Ein Umdenken in manchen Berufsgruppen wie z. B. Ärzten wäre auch nicht schlecht. Weiß nicht, warum Mediziner, die weder forschen oder die Arbeit wirklich aus eigenem Abtrieb voller Elan angehen wollen, dennoch promovieren, um sich damit zu schmücken. Mir isses so ziemlich egal, ob da am Klingelschild ein Dr. med. steht oder nicht. Hoffe insgeheim mal, dass das rückläufig ist ...
Sagt ja alleine nichts über die Kompetenz des Arztes beim Umgang mit Patienten aus.

Im Gegenteil, wer wirklich einfach möglichst schnell in eine bestehende Praxisgemeinschaft oder sich seine eigene Praxis aufmachen will, würde ohne Promotion wertvolle Zeit sparen, in der er sich voll seinem Ziel widmen könnte.
 
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Oh man, ich glaub du steigst das eigentliche Problem nicht und hast einfach überhaupt keinen Plan von was du redest.

Ich rede davon, dass gerade in Geisteswissenschaften der Übergang zwischen "Hintergrundwissen, das vorausgesetzt wird und nicht zitiert werden muss" und "Gedankengänge, die explizit aus der Literatur übernommen und weiter verfolgt werden" fließend ist.
Das ist doch wohl kaum abzustreiten, oder?
 

Benrath

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Selbstverständlich ist das ein Plagiat. Wenn etwa nur ein paar Worte verändert werden aber nicht als wörtliche Rede gekennzeichnet wird dann ist die Aussage an den Korrektor: das sind meine Gedanken und deren Ausgangspunkt in der zitierten Fußnote liegt bzw deren Richtigkeit durch die Autorität der zitierten Quelle belegt wird. Wenn der Gedanke aber schlicht übernommen wurde, dann ist das Betrug, ein Plagiat. Wie soll ich denn eine Note geben, wenn ich nicht weiß welche Gedanken der verfasst selbst hatte und welche er nur zitiert?
Warum der Vorsatz wichtig sein soll ist mir schleierhaft. Entweder die Arbeit ist wissenschaftlich oder nicht. Warum sie es nicht ist ist mir total egal, damit kann man keinen Schein geschweige denn titel kriegen. .

Ich würde dann gerne deine Diss am ende überfliegen, lol wenn ich sie lesen würde, hätte sie ja jemand ausser dir und vielleicht deinem Prof noch wer gelesen, und dann suche ich deine wirklich eigenen Gedanken.

Viele Paper in VWL z.B. bestehen zum grossen Teil in der Wiedegabe des STandes, dann nimmt man Model X und verändert marginal was und beschreibt dann mit eigenen Worten leicht andere Ergebnisse.

Das ist auch ok.

Ansonsten #2 an MV bis auf das übertrieben Geisteswissenschaftsbashing von wegen quasi unmöglich neue Gedanken zu haben.
 
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Gelöschtes Mitglied 137386

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Ich würde dann gerne deine Diss am ende überfliegen, lol wenn ich sie lesen würde, hätte sie ja jemand ausser dir und vielleicht deinem Prof noch wer gelesen, und dann suche ich deine wirklich eigenen Gedanken.

Viele Paper in VWL z.B. bestehen zum grossen Teil in der Wiedegabe des STandes, dann nimmt man Model X und verändert marginal was und beschreibt dann mit eigenen Worten leicht andere Ergebnisse.

Das ist auch ok.

Ansonsten #2 an MV bis auf das übertrieben Geisteswissenschaftsbashing von wegen quasi unmöglich neue Gedanken zu haben.

naja also ertstmal lesen die diss in der regel mindestens 2 gutachten, manchmal sogar 3. zum anderen sagt keiner, dass eine diss komplett aus lauter neuheiten bestehen muss. geht ja auch gar nicht. in der regel ist es doch so: beschreibung eines bisher ungelösten (bei mir rechtlichen) problems - darstellung des status quo - lokalisierung des problems - verschiedene lösungsansätze und ein ergebnis, welches optimalerweise das thematisierte problem einer praktikablen lösung zuführt. der teil sollte idr. etwas neues ergeben, sonst hat die diss in der tat keinen wissenschaftlichen wert.
 
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Ich rede davon, dass gerade in Geisteswissenschaften der Übergang zwischen "Hintergrundwissen, das vorausgesetzt wird und nicht zitiert werden muss" und "Gedankengänge, die explizit aus der Literatur übernommen und weiter verfolgt werden" fließend ist.
Das ist doch wohl kaum abzustreiten, oder?
Nein, ist es nicht. Das gilt aber für die wissenschaft insgesamt.

Klar, wer absichtlich falsch zitiert um fremde Leistung als seine eigene zu verkaufen sollte den Titel aberkannt bekommen, das ist ein Plagiat.
Aber bei einfachen Formfehlern, die sich im normalen menschlichen Rahmen bewegen, von Plagiaten zu sprechen ist dann doch ein wenig übertrieben. Ein paar Schlampereien bei den Zitaten machen nicht gleich eine ganze Arbeit unwissenschaftlich.

Ob ersteres oder letzteres bei Schavan zutrifft weiß ich natürlich nicht, ich habe ihre Arbeit nicht gelesen, beides scheint möglich zu sein.
Ich fasse mal zusammen: du kennst den wissenschaftsbetrieb nicht, hast dich nicht mit dem konkreten fall beschäftigt und weißt auch sonst im grunde nicht so recht, worüber du sprichst.

Darf man fragen, auf welcher grundlage du dich hier überhaupt äußerst?


@Longstreet und Classic89:
Eure aussagen sind zum teil unvollständig, zum teil aber auch falsch.
Die uni Düsseldorf hat in dem verfahren keineswegs geschlampt. Es lief nach dem, was ich gelesen habe, vielmehr in der üblichen weise ab. Es gibt sogar ein rechtsgutachten, das die juristische einwandfreiheit bestätigt.
Dass vertrauliche informationen an die presse kamen, ist dem status Schavans geschuldet und kaum der uni Düsseldorf anzulasten. Wer soll überhaupt "die uni Düsseldorf" sein, welcher person wollt ihr denn was genau vorwerfen?

Inhaltlich gibt es an dem plagiatsvorwurf nichts zu rütteln. Nicht umsonst wurde im zuständigen fakultätsrat einstimmig geurteilt, dass es sich um ein plagiat handelt.
Das ausmaß des plagiats geht allein vom umfang sogar weit über das hinaus, was für eine aberkennung des titels hinreichend wäre. Darum werden auch die rechtsmittel, sofern sie sich auf die sache beziehen, keinen erfolg haben.
 
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@Longstreet und Classic89:
Eure aussagen sind zum teil unvollständig, zum teil aber auch falsch.
Die uni Düsseldorf hat in dem verfahren keineswegs geschlampt. Es lief nach dem, was ich gelesen habe, vielmehr in der üblichen weise ab. Es gibt sogar ein rechtsgutachten, das die juristische einwandfreiheit bestätigt.
Dass vertrauliche informationen an die presse kamen, ist dem status Schavans geschuldet und kaum der uni Düsseldorf anzulasten. Wer soll überhaupt "die uni Düsseldorf" sein, welcher person wollt ihr denn was genau vorwerfen?
Die übliche Weise ist Schlamperei. Die juristische Einwandfreiheit kann man in vieles hinein interpretieren. 33 Jahre nach einer Doktorarbeit ein offensichtliches Plagiat aufzudecken ist Schlamperei. Das monatelange Getratsche ebenso.

Dennoch habt ihr den Kern des Problems erkannt. Universiäten sind Institutionen mit eigener Regellosigkeit, geleitet vom Mob. Es gibt dort keine Personen, die für etwas explizit verantwortlich sind und so kann es dort auch keine Verantwortlichkeit oder Vernunft geben.
 
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Regellosigkeit?
Geleitet vom Mob?
Keine Verantwortlichen?
Keine Ahnung was du meinst, bitte um Erklärung.
 
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Ich würde dann gerne deine Diss am ende überfliegen, lol wenn ich sie lesen würde, hätte sie ja jemand ausser dir und vielleicht deinem Prof noch wer gelesen, und dann suche ich deine wirklich eigenen Gedanken.

Viele Paper in VWL z.B. bestehen zum grossen Teil in der Wiedegabe des STandes, dann nimmt man Model X und verändert marginal was und beschreibt dann mit eigenen Worten leicht andere Ergebnisse.

Haetor hat hier absolut recht, umgeschriebene Textpassagen als eigene Gedanken zu verkaufen ist nichts anderes als ein Plagiat. Das ist was komplett anderes als "eigene Worte".
 
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Die übliche Weise ist Schlamperei. Die juristische Einwandfreiheit kann man in vieles hinein interpretieren. 33 Jahre nach einer Doktorarbeit ein offensichtliches Plagiat aufzudecken ist Schlamperei. Das monatelange Getratsche ebenso.
Warum ist das schlamperei?
 
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Dann muss ich auch meinen Grundschullehrer in jedem Halbsatz zitieren, weil er mir Satzbau beigebracht hat und die deutsche Grammatik ja gar nicht originär meine Idee war?
Grade das zeigt doch, dass du nicht verstanden hast wie man zitiert...da ich nämlich mal bezweifel, dass du bei dem Herren (jetzt mal davon abgesehen, dass man das wohl kaum einer Person zuordnen kann) zu Schule gegangen bist, der unsere heutige Grammatik entwickelt hat :deliver:
Wenn ich in Fach x was über das Modell y von Herrn z lernen, zitier ich natürlich auch nicht meinen Prof in einer Arbeit, sondern z -_-
 
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Ich denke ihr redet aneinander vorbei.

Man bildet sich zu einem Thema mit dem man sich viel beschäftigt (und bei einer Doktorarbeit gehe ich davon aus, dass man das tut), zwangsläufig Meinungen zu bestimmten Teilaspekten der Thematik. Diese Meinungen beeinflussen weitere eigene Gedankengänge und sie setzen sich nicht 100% aus der zu Rate gezogenen Literatur zusammen (aus der man selbstverständlich zitieren muss wenn man sie nutzt), sondern eben unterbewusst auch aus jeder Menge Informationen die man anderswo aufgesaugt hat - frühere Vorlesungen, Blogs, Zeitungsartikel, Konferenzen, Unterhaltungen mit Kollegen usw.. Man kann also durchaus zu ähnlichen Gedankengängen, Schlüssen oder Lösungsansätzen wie andere Autoren kommen, ohne deren Werke je benutzt zu haben oder sie im Detail überhaupt zu kennen. Jemand der diese Werke jedoch kennt, wird zu dem Schluss kommen, man hätte sich bedient.

Gilt natürlich nicht bei wortgetreuem Abschreiben oder offensichtlicher Täuschungsabsicht wenn nur Wörter oder der Satzbau umgestellt wurde.
 

GeckoVOD

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Ich denke ihr redet aneinander vorbei.

Man bildet sich zu einem Thema mit dem man sich viel beschäftigt (und bei einer Doktorarbeit gehe ich davon aus, dass man das tut), zwangsläufig Meinungen zu bestimmten Teilaspekten der Thematik. Diese Meinungen beeinflussen weitere eigene Gedankengänge und sie setzen sich nicht 100% aus der zu Rate gezogenen Literatur zusammen (aus der man selbstverständlich zitieren muss wenn man sie nutzt), sondern eben unterbewusst auch aus jeder Menge Informationen die man anderswo aufgesaugt hat - frühere Vorlesungen, Blogs, Zeitungsartikel, Konferenzen, Unterhaltungen mit Kollegen usw.. Man kann also durchaus zu ähnlichen Gedankengängen, Schlüssen oder Lösungsansätzen wie andere Autoren kommen, ohne deren Werke je benutzt zu haben oder sie im Detail überhaupt zu kennen. Jemand der diese Werke jedoch kennt, wird zu dem Schluss kommen, man hätte sich bedient.

Gilt natürlich nicht bei wortgetreuem Abschreiben oder offensichtlicher Täuschungsabsicht wenn nur Wörter oder der Satzbau umgestellt wurde.

Es ist ja nicht so, als ob man hier Newton und Leibniz sieht, die sich über eine Formel streiten, die sie beide getrennt voneinander hergeleitet haben. Wenn du gut zitierst, dann schützt du dich ja vor etwaigen Plagiatsvorwürfen und es wird deutlich, dass du zu einer sehr ähnlichen Erkenntnis kommst, die vielleicht irgendwer anders auch publiziert hat und von der du nichts weißt.

Außerdem solltest du sowieso nirgends eine 'Meinung' zu einem Thema abgeben, sondern Fakten und Thesen untersuchen - und die sollten schon zitiert werden. Das ist wirklich kein Ding der Unmöglichkeit.
 
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Grade das zeigt doch, dass du nicht verstanden hast wie man zitiert...da ich nämlich mal bezweifel, dass du bei dem Herren (jetzt mal davon abgesehen, dass man das wohl kaum einer Person zuordnen kann) zu Schule gegangen bist, der unsere heutige Grammatik entwickelt hat :deliver:
Wenn ich in Fach x was über das Modell y von Herrn z lernen, zitier ich natürlich auch nicht meinen Prof in einer Arbeit, sondern z -_-

ich glaub du hast nicht verstanden was megavolt meint ...

warum muss nirgendwo der erfinder der grammatik zitiert werden?
oder die erfinder der einzelnen woerter?

ab wann wird ein satz "zitierwuerdig"? 3 woerter? 5?
muss die formulierung "es war einmal ..." zitiert werden?
muss ein logischer schluss auf dem niveau von "ich bin groesser als du, du bist groesser als der hund, also bin ich groesser als der hund" zitiert werden?
wo liegt die grenze der komplexitaet ab der man einen gedanken nicht einfach selbst gehabt haben darf?

IRGENDWO faengt zitierzwang an. wo genau, ist aber nirgends definiert.
und gerade bei geisteswissenschaften, wo eben viel auch auf formulierungen abgewichst wird, ist diese grenze extrem diffus.
 
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Ich würde sagen, dass Ergebnisse ab irgend einem Punkt zu einer Art
allgemeinem"Wissen" werden und damit nicht mehr zitiert werden.

Beispielsweise eine mathematische Arbeit enthält jede Menge Definitionen.
Man wird aber nun beispielsweise kaum die Referenz bringen, wo zum
ersten mal eine totale Ordnung definiert wurde.
Viel mehr wiederholt man die exakte Definition, die man verwendet.

Würde man in solch einer Arbeit alles, was nicht ursprünglich von einem selbst
stammt, zitieren wären am Ende mehr Verweise auf andere Arbeiten
vorhanden als man geschrieben hat...
 
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ich glaub du hast nicht verstanden was megavolt meint ...

warum muss nirgendwo der erfinder der grammatik zitiert werden?
oder die erfinder der einzelnen woerter?
Ich glaube ihr habt nicht verstanden, dass ich ganz gezielt MVs Wortlaut kritisiert habe, da dieser ein deutliches Missverständnis seinerseits offenlegt
 
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