Plagiate in Doktorarbeiten (Guttenberg, Schavan, etc)

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Von was für "zwei begriffen" sprichst du?
Es gibt einen mehr oder weniger einheitlichen plagiatsbegriff, der auch ziemlich einheitlich angewendet wird. Dass es immer gruppen und einzelfälle gibt, wo mehr gemauschelt und unter den teppich gekehrt wird, ist klar.
Aber im allgemeinen ist man sich darüber einig, was ein plagiat ist und wie man damit umzugehen hat.


Pikante neuigkeit: der doktortitel ist angeblich Schavans einziger hochschulabschluss, im falle einer aberkennung stünde sie dann ohne da.^^
 
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Da frag ich mich doch direkt mal wie das gehen soll. Zumindest Wikipedia stützt die These soweit.
 
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hä? also keinen Dipl, sondern direkt Dr? dafuq?
 
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Von was für "zwei begriffen" sprichst du?
Es gibt einen mehr oder weniger einheitlichen plagiatsbegriff, der auch ziemlich einheitlich angewendet wird. Dass es immer gruppen und einzelfälle gibt, wo mehr gemauschelt und unter den teppich gekehrt wird, ist klar.
Aber im allgemeinen ist man sich darüber einig, was ein plagiat ist und wie man damit umzugehen hat.
Einzelfälle?
Dazu erwischt es einfach zuviele, nene da steckt System dahinter. Demensprechend auch ein Begriff welcher der Realität gerecht wird und nicht einer der eine Wunschvorstellung darstellt.


Pikante neuigkeit: der doktortitel ist angeblich Schavans einziger hochschulabschluss, im falle einer aberkennung stünde sie dann ohne da.^^
Interessant übrigens auch, dass die gute Frau laut wikipedia
1974 ihr Abitur gemacht hat
1980 ihren Doktor hatte.

Also scheint es diese Schmalspurdoktortitel ausserhalb der Medizin auch noch in anderen Bereichen zu geben. Hier hat also jemand einen Doktortitel in grob geschätzt einem Semster gemacht :D .
 

Gelöschtes Mitglied 160054

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Wie geht das bitte? Wer lässt einen ohne Diplom/Master eine Doktorarbeit schreiben? Ist das rechtlich wirklich möglich?(Nehme jetzt mal Deutschland als Vergabeland an).
 
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Für einen Dr. h.c. braucht man sogar nicht einmal abitur. Der Skandal weitet sich aus. Den Wissenschaftlern kann man echt gar nichts mehr glauben.

€: Bachelor gab's auch schon 1974.
 
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Also moment mal.

1. Angenommen, wir haben eine ausgeprägte plagiatskultur im deutschen hochschulwesen. Was sollten wir dann tun:
a) den begriff "plagiat" anders verwenden, um das problem verschwinden zu lassen
b) unser verhalten ändern, um das problem zu lösen?

2. "Die zahl der formulierungen ist nun mal begrenzt"
Soll das heißen, dass plagiate einem zufällig und ohne schuld passieren, dass sie eine unvermeidliche statistische notwendigkeit sind?
Gib mal bitte ein beispiel für so einen fall an. Es würd mich interessieren, wie man komplexe schilderungen zufällig fast wortwörtlich von einem anderen autor übernimmt.
Falls du kein beispiel kennst, konstruiere eins! Schreib einen text, der wie ein plagiat aussieht und erkläre, wie und warum er auch kein plagiat sein könnte.
Wer sich etwas genauer mit dem thema befasst, wird schnell feststellen, dass dieser fall quasi ausgeschlossen ist, weil ein plagiat gerade so definiert ist, dass der kundige betrachter es eindeutig als solches erkennen kann.
Komischerweise gelingt es übrigens sehr vielen wissenschaftlern ohne plagiate zu arbeiten. Nur ein gewisser kreis "schafft" das nicht und beruft sich darauf, dass es ja ach so schwer sei.

3. "Aber hier auf unbekannter Substanz die Hexenverbrennung ranholen ist lächerlich."
Dieses argument wird heute noch benutzt, um Guttenberg zu verteidigen. Wann bitte schön ist die substanz denn "bekannt" oder einfach da?
Die substanz ist hier:
http://schavanplag.files.wordpress.com/2012/05/plagiatsdokumentation_schavan_020512.pdf
Es steht Frau Schavan völlig frei, sich das Dokument anzusehen (es ansehen zu lassen) und eine gegendarstellung herauszugeben, die erklärt, wo das Dokument schlampt oder warum die plagiate dort doch keine sind.
Wird sie das tun? Wohl kaum.
Warum nicht? Wer weiß...
Die PDF kannte ich vor ein paar Tagen noch nicht. Da hieß es in den Zeitungen schlicht, dass die meisten interviewten Profs den Fall nicht dramatisch sehen und Vroniplag auch nicht mitmachen wollte. Auf dieser Grundlage sollte man schon etwas vorsichtig sein, bevor man rumkrakeelt. Wenn sich das durch die jetzt bekannte Beweislage ändert, ist es ja auch gerechtfertigt, keine Frage.
Die Plagiatsgeschichten werden halt dann interessant, wenn es darum geht, ab welcher Dichte von nicht als Zitaten ausgewiesenen Stellen oder paraphrasierten Textstellen die ganze Sache als Betrug angesehen wird. Null Toleranz geht nicht, weil auch unabsichtliche Fehler oder eben auch manchmal Zufälle möglich sind, aber zuviel Toleranz aus offensichtlichen Gründen auch nicht. Bin mal gespannt, wie das ausgeht.
Die Sache mit der Hexenjagd habe ich deswegen geschrieben, weil es in Deutschland (woanders sicher auch, mir aber egal) diese Gewohnheit gibt, hochstehende Personen wegen Kleinigkeiten massiv an den Karren zu fahren, während viel größere Sauereien nicht geahndet werden. Wegen Schwarzgeldaffären oder Bankenrettungen, bei denen Milliarden verschwendet werden, verliert niemand seinen Job. Aber WEHE, er fährt mit dem Dienstwagen 20 km zu Oma, da bricht die Hölle los. Genau so, wie eine Frau einen Mann völlig problemlos ruinieren kann, wenn sie nur 5 Minuten alleine waren und sie behauptet, sexuell bedrängt worden zu sein, erscheinen mir die Plagiatssachen als ähnliches Instrument, um jemanden loswerden zu können. Wenn jemand betrogen hat, natürlich soll er dann dafür leiden! Aber zumindest solange die Beweislage noch nicht gefestigt ist (bei Schavan hat sich das ja geändert), sollte die Öffentlichkeit Ruhe geben.
Btw, wie kann einem nur so brutal langweilig sein, um solche PDFs zu produzieren. Ist ja nett, dass ers macht, aber meine Güte, wie muss man dafür drauf sein eh
 
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Individuen werden oft einem engen Zwangskorsett beurteilt, dass angelegt wird, während die gesellschaftlichen Leistungen, die im Zusammenspiel mit anderen Menschen entstehen, einer weniger kritischen Betrachtung ausgesetzt sind. Es handelt sich dabei nicht um eine Deutsche Eigenart.
 
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Die Plagiatsgeschichten werden halt dann interessant, wenn es darum geht, ab welcher Dichte von nicht als Zitaten ausgewiesenen Stellen oder paraphrasierten Textstellen die ganze Sache als Betrug angesehen wird. Null Toleranz geht nicht, weil auch unabsichtliche Fehler oder eben auch manchmal Zufälle möglich sind, aber zuviel Toleranz aus offensichtlichen Gründen auch nicht.
Das versuch ich doch gerade zu sagen: du setzt die toleranzschwelle viel zu hoch an und versuchst damit leute zu schützen, die es zu 99% nicht verdient haben.
Weißt du eigentlich, wie wissenschaftler ihre arbeiten schreiben, wie oft sie jeden satz lesen und abwägen, ob er so drin sein soll oder nicht? Da passiert es einfach nicht, dass man "ausversehen" mal nen absatz fast wörtlich übernimmt, ohne das zu kennzeichnen. Sowas fällt einem schlicht auf, wenn man ein mindestmaß an sorgfalt walten lässt.
Und es ist ein schlag ins gesicht tausender redlicher wissenschaftler, wenn du daherkommst und sagst: "son paar plagiate sind ja wohl nicht so schlimm, passiert doch jedem mal!"
Nein, es passiert nicht! Und wenns doch "passiert", ist man selbst schuld und gehört dafür abgestraft.
 
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Das versuch ich doch gerade zu sagen: du setzt die toleranzschwelle viel zu hoch an und versuchst damit leute zu schützen, die es zu 99% nicht verdient haben.
Weißt du eigentlich, wie wissenschaftler ihre arbeiten schreiben, wie oft sie jeden satz lesen und abwägen, ob er so drin sein soll oder nicht? Da passiert es einfach nicht, dass man "ausversehen" mal nen absatz fast wörtlich übernimmt, ohne das zu kennzeichnen. Sowas fällt einem schlicht auf, wenn man ein mindestmaß an sorgfalt walten lässt.
Und es ist ein schlag ins gesicht tausender redlicher wissenschaftler, wenn du daherkommst und sagst: "son paar plagiate sind ja wohl nicht so schlimm, passiert doch jedem mal!"
Nein, es passiert nicht! Und wenns doch "passiert", ist man selbst schuld und gehört dafür abgestraft.

Da muss ich zustimmen. Hatte mich leichtsinnigerweise auch auf Medienberichte verlassen, aber die Infos aus dem PDF sind 100% Plagiat und damit auch Schavan in meinen Augen ihren Doktortitel los. Wenn sie sich das ganze zudem noch im Schnellverfahren besorgt hat, darf sie ihn gerne auch in einem solchen wieder abgeben. Für Dr. Hc. muss man btw auch nix schreiben, von daher is das noch die sicherste Variante, den Doktor zu behalten ^^.

Die Toleranzgrenze halt ich jetzt nicht für so schwer zu definieren. Es gibt ein Niveau allgemeinen Wissens, dass ich bei einem Leser meiner Dissertation vorraussetzen kann. Dies sollte einem Studenten entsprechen, der zumindest die Grundlagenfächer gelernt hat und dementsprechend rudimentär im Thema steckt. Alles über die Grundlagenfächer des Studiums hinaus ist zu belegen. Fertig.
 
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So langsam verliere ich den Glauben an irgendeine Abschlussarbeit die vor dem digitalen Zeitalter geschrieben wurde. Kommilitonin von mir durfte gerade ihre Bachelorarbeit nachschreiben weil wohl das Tool durch das alle Arbeiten durchgejagt werden !zwei! Fundstellen angezeigt hatte in denen sie anscheinend nicht sorgfältig zitiert hatte. Und es wurde ihr aus rechtlichen Gründen nichtmal gesagt welche das waren.

Was wohl dabei herauskommen würde wenn man die heutigen Tools über sämtliche Doktorarbeiten von meinetwegen 1950-2000 jagen würde meine Fresse. Könnte man wahrscheinlich die Hälfte der Unis in Deutschland zumachen weil die alle ihre Titel los sind.
Und das als Bundesministerin für Bildung und Forschung. Ficken sie sich Frau Spastvan.
 

Benrath

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Das versuch ich doch gerade zu sagen: du setzt die toleranzschwelle viel zu hoch an und versuchst damit leute zu schützen, die es zu 99% nicht verdient haben.
Weißt du eigentlich, wie wissenschaftler ihre arbeiten schreiben, wie oft sie jeden satz lesen und abwägen, ob er so drin sein soll oder nicht? Da passiert es einfach nicht, dass man "ausversehen" mal nen absatz fast wörtlich übernimmt, ohne das zu kennzeichnen. Sowas fällt einem schlicht auf, wenn man ein mindestmaß an sorgfalt walten lässt.
Und es ist ein schlag ins gesicht tausender redlicher wissenschaftler, wenn du daherkommst und sagst: "son paar plagiate sind ja wohl nicht so schlimm, passiert doch jedem mal!"
Nein, es passiert nicht! Und wenns doch "passiert", ist man selbst schuld und gehört dafür abgestraft.


Ach komm man sitzt eventuell monatelang an nem Papern, hat mega viel gelesen und irgendwann vermischen sich eigenen Interpretationen mit dem Gelesen. (Es gibt nix furchbareres als zu wissen, dass man irgendwo was Gutes gelesen hat, aber man weis nicht mehr wo).

Daher dann wegen 2-3 kleinen Sachen gleich nach dem Henker zu schreien, finde ich dann doch übertrieben. (Unabhängig vom Fall hier) Ich finde dieser Selbstgerechtigkeit furchbar, die viele jetzt an den Tag legen.

Und gerade für unter Dr. werfe bitte derjenige den ersten Stein der noch nie Blindzitiert hat in der Form: von jemand anderem zitiert, damit man die quelle nicht mehr sehr selber lesen muss sondern dirket zitiert.

Wisschenschaftler sind auch keine Heiligen, ich vergas in den Mint Fächern schon...
 
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Daher dann wegen 2-3 kleinen Sachen gleich nach dem Henker zu schreien, finde ich dann doch übertrieben. (Unabhängig vom Fall hier) Ich finde dieser Selbstgerechtigkeit furchbar, die viele jetzt an den Tag legen.
Zugegebenermassen liegt natürlich eine gewisse Schuld auch immer an den Doktorvätern, denn von der Logik des Systems sollten die das ja vor dem Vergeben des Titels merken...aber da Hinz und Kunz ja meinen als Penisersatz nen Dr vorm Namen haben zu müssen, kann ich natürlich verstehen, dass die Sorgfalt dann offenbar oft gelitten hat
Und nach dem Henker schreit auch keiner :p...wer den Titel nicht verdient hat, soll ihn halt nicht tragen und das wars auch schon

btw eins muss Schavan gegenüber den ganzen anderen ja lassen, sie hält einfach die Klappe, statt wochenlang jedem zu erzählen wie unschuldig man doch ist...zumindest hab ich noch nirgends solche Dementi von ihr gelesen
 
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Sie stellt sich zumindest klüger an, denn auf ein urteil warten, hoffen, dass es nicht der worst case ist, und es dann ausschlachten ist ihre beste option.
Fakten werden ja durch urteile von dafür vermeindlich geeigneten institutionen geschaffen, nicht durch fakten. Das heißt, kaum jemand wird sich je dafür interessieren, wie es wirklich war, obwohl jeder es leicht nachprüfen kann.
Wenigstens eine zeitung könnte sich ja mal ein herz fassen, die sache etwas genauer recherchieren und dann einen bericht darüber abdrucken.


Benrath,
wir missverstehen uns hier offenbar. Es ging bisher ganz klar um wörtliche plagiate und wenn du meinst, dass man monate später zufällig einen anderen text wortgetreu plagiiert, dann warte ich immernoch auf eine plausible erklärung oder ein beispiel, wie sowas passiert.
Ne ganz andere geschichte sind plagiate von ideen. Bei solchen ist der übergang von plagiat zu eigener schöpfung fließend und ein geschicktes plagiat quasi nicht nachzuweisen. Darum kann man sie fast nie bestrafen.
Und Blindzitate sind überhaupt keine plagiate. Du vermischst hier also einiges, was nicht zusammengehört.
 
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Ach komm man sitzt eventuell monatelang an nem Papern, hat mega viel gelesen und irgendwann vermischen sich eigenen Interpretationen mit dem Gelesen. (Es gibt nix furchbareres als zu wissen, dass man irgendwo was Gutes gelesen hat, aber man weis nicht mehr wo).
Das ist mir noch nicht passiert. Ich würde das auch unter "Sorgfalt" verstehen dass es einem nicht passiert.
 

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Das ist mir noch nicht passiert. Ich würde das auch unter "Sorgfalt" verstehen dass es einem nicht passiert.

Das meine ich mit Selbstgerecht, immerhin steht da "noch nicht".

Ich will auch keine wirkliche Lanze brechen für copy & paste Leute, aber es bleibt ne Fall zu Fall Betrachtung und man kann nicht sagen wegen x falschen Zitaten, Plagiaten whatsoever, muss einem der DOktortitel aberkannt werden. Daher ist das System mit der Komission die über die Aberkennung entscheidet eigentlich ok.
 
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Wer sich beim Verfassen einer wissenschaftlichen Arbeit EHRLICH Sorgen darüber macht, versehentlich ein Plagiat zu begehen, der begeht keines. So einfach ist das.
 
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Benrath: ernsthaft, dieses "Gedanken vermischen sich" kann ich null nachvollziehen. Den Effekt hatte ich noch nie. Und wenn man nicht mehr weiß wo man es gelesen hat, dann sucht man halt. So lange dauert das dann auch wieder nicht. Insb. bei der Wahl zwischen den Guttenberg machen oder ein Stündchen suchen wähle ich dann doch letzteres.
 

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Dann bist du einfach klüker...

Was soll man noch dazu sagen. Nix gegen wirkliche Verfolgung von Plagiatoren in Doktorarbeiten, aber die Selbstgerechtigkeit die hier viele an den Tag legen. "Ich würde das nie machen" , "könnte mir nie passieren" find ich lachhaft.

Bisher hatte ich da auch noch keien wirklichen Problem, aber komm mal an ne Deadline oder du hast in 2-3 Jahren keinen Bock mehr und das Paper kotzt dich nur noch an, aber irgendwie musst du es noch zu Ende bringen.
 
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Also wenn mein kein Bock mehr auf wissenschaftliches Arbeiten hat, aber noch eben schnell seinen Dr. haben will dann ist das schon okay :lol:
 

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Ich hab nicht gesagt, dass es Ok ist, aber das es verständlich und menschlich ist.

Lauf halt mal durch Lehrstühle und sprich mit Leuten die seit 3-5 Jahren dabei sind, es gibt so vielen, die es einfach nur noch durchziehen wollen, weil es sonst vergeudete Zeit war. Die Gründe dafür sind manigfaltig.
 
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Die Punkte die du ansprichst sind absolut auch in der Realität so existent, ja. Aber wenn man nach 3-5 Jahren merkt dass man es nur noch durchziehen will; ist das dann eine Entschuldigung? Ich denke nicht. Die Probleme haben dann schon viel früher angefangen, weil man evtl. doch nicht hätte mit der Diss anfangen sollen. Vergeudete Zeit? Man hat dazugelernt, über sich selbst und seine Grenzen, also sollte man damit dealen. Die Jagd nach dem perfekten Lebenslauf ist ohnehin großer Schwachsinn wenn man darüber vergisst was man eigentlich will.
Mit Selbstgerechtheit hat das gar nichts zu tun. In Bezug auf's Paperschreiben arbeite ich wohl einfach anders als du, mehr nicht. Evtl. bin ich sogar ein anderer Mensch. Big deal.
 

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Ich will den sehen, der nach 4 Jahre Promotion sagt, "ach shit happens, war doch nicht meins" anstatt es noch irgendwie zu Ende zu bringen.
 
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Naja, die Frage ob plagiatieren aus Kosten/Nutzen Sicht sinnvoll ist, ist sowieso eine andere. Weswegen ich plagiatieren auch nicht weiter verwerflich finde, solange nicht gleichzeitig die Arbeiten entsprechend geprüft werden.
Imho ist es halt naiv von der Wissenschaft plagiatsfreie Arbeiten zu erwarten wenn sie gleichzeitig nicht im Stande ist das ganze vernünftig zu kontrollieren. Es ist doch kein Geheimnis, dass 50%? 80%? 90%? der Doktorarbeiten nur deshalb gemacht werden um den Titel zu erhalten, welchen man auf Grund des Images oder Geldes anstrebt. Den ensprechenden Doktoranden sind die Standarts die sie da einhalten sollen sowas von egal.
Oder anders ausgedrückt, deren Motivation die entsprechenden Spielregeln einzuhalten lautet:
"Wenn ich das nicht mache bekomme ich meinen Titel nicht"
Eigentlich sollte sie aber so lauten:
"Wenn ich das nicht mache können andere Wissenschaftler nichts mit meiner Arbeit anfangen. Ich schreibe eine gute Arbeit weil ich das auch von anderen erwarte"
 
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Ich will den sehen, der nach 4 Jahre Promotion sagt, "ach shit happens, war doch nicht meins" anstatt es noch irgendwie zu Ende zu bringen.

Klar, eine Entschuldigung für's irgendwie zuende bringen ist es trotzdem nicht. Dem Kfz-Mechaniker der kein Bock auf fertigreparieren hat und es irgendwie noch zuende bringt um Feierabend zu machen wird ebenfalls zu recht die Hölle heißgemacht.


zerg123: man merkt, du hast lange an diesem posting gearbeitet und dir viele gedanken dazu gemacht. nicht.
 
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Eine Dissertation soll ja neue Erkenntnisse bringen. Ein Arzt, der das "Dr. med." gerne möchte, dürfte in den allerwenigsten Fällen weiterforschen wollen, sondern wird in der Tat "nur" den Titel haben wollen (falls promovierte Mediziner hier unterwegs sind, bitte melden). Was ja keineswegs verwerflich und völlig normal ist. Wäre ja noch schöner, sich vorschreiben zu lassen, was man zukünftig aufgrund der Diss zu machen hat bzw. zwingend im Gebiet der Uniforschung bleiben müsste.
Abgesehen davon, dass hier schon mehrfach gesagt wurde, dass man das Rad schlecht mehrfach neu erfinden kann, sollte man die Richtlinien vielleicht abändern, dass gute (!) Zusammenfassungen/Analysen bestehender Ergebnisse gleichwertig behandelt werden sollten wie gewöhnliche Doktorarbeiten. Vorausgesetzt natürlich, es wird methodisch sauber gearbeitet und dass der entsprechende Wissenschaftszweig neue Erkenntnisse erwartet,
Wobei auf der anderen Seite wiederum der Reiz fehlen und eventuell die ganze Forschung leiden könnte, weil es je nach Fachrichtung einen Tick einfacher werden könnte, etwas Bestehendes zu beurteilen, als neue Ergebnissec zu präsentieren.
 
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Warum sollte man für das Wiederkäuen von altbekannten Fakten nen Doktor bekommen? Dafür gibts doch schon nen Master bzw Diplom und den Doktor zeichnet doch gerade aus, dass er was Neues bringt. Auch wenn der Anteil des Neuen in vielen Doktorarbeiten auch heute schon winzig ist, würde ich das nicht aufgeben.


@ topic: Ich finde gerade bei Blindzitaten verwischen schnell die Grenzen. Wenn man ein gutes Zitat bzw eine Zusammenfassung über einen anderen Text hat, spart man sich ja gern mal die Mühe ein langweiliges 30-Seiten Paper im Orignal komplett zu lesen bzw überfliegt es nur und verändert die Zusammenfassung so, dass sie einem passt. Zitiert wird natürlich trotzdem das Original weil man sich ja wann immer möglich auf die Primärliteratur beziehen soll. Solche "Methoden" sind doch gang und gäbe und da bin ich gespannt, wer den ersten Stein wirft.
 
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angenommen der Zitierte hat selbst richtig zitiert, kann man ein einzelnes Blindzitat sowieso nicht erkennen :D.
 
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Warum sollte man für das Wiederkäuen von altbekannten Fakten nen Doktor bekommen? Dafür gibts doch schon nen Master bzw Diplom und den Doktor zeichnet doch gerade aus, dass er was Neues bringt. Auch wenn der Anteil des Neuen in vielen Doktorarbeiten auch heute schon winzig ist, würde ich das nicht aufgeben.


Unsinn.

Wieviel Doktortitel kennst du denn, die aberkannt wurden da der Doktorand Nichts neues gebracht hat?

Das ist recht offensichtlich nicht das Kriterium.

Klar, man kann das ganze jetzt idealitisch betrachten, die Realtiät ist aber die:
Die Uni, dr Professor beutet den Doktoranden einige Jahre aus und im Gegenzug bekommt dieser einen Titel der ihn Ruhm und Kohle verleiht. Die Forschung, die eigene Doktorarbeit ist doch vielen Doktoranden einfach nur ein lästiges Übel.
 
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gomorrha: wegen der gefahr, dass man typischerweise gleichzeitig mit X anderen im gleichen themenbereich unterwegs ist und sich quasi ein wettrennen um die fetten erkenntnisstücke liefert, halte ich die anforderungen an "neue forschungserkenntnisse" schon gering genug. da muss imho nichts geändert werden. und gerade die mediziner sind ein schlechtes beispiel für titel-promotionen, weil die wirklich am arsch sind wenn sie keinen Dr. med. haben. Ähnlich ist es bis zu einem gewissen grad bei Bio und Chemie; dort aber weil man vorher einfach nicht genug weiß um in R&D-Labors zu arbeiten, was der typische Einsatzort für beide ist (vorausgesetzt sie wollen im kern in ihrem fachbereich arbeiten). Jura, Politik und die Wirtschaftswissenschaften sind imho am anfälligsten für "shiny titel"-promotionen.
 
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Unsinn.

Wieviel Doktortitel kennst du denn, die aberkannt wurden da der Doktorand Nichts neues gebracht hat?

Das ist recht offensichtlich nicht das Kriterium.

Klar, man kann das ganze jetzt idealitisch betrachten, die Realtiät ist aber die:
Die Uni, dr Professor beutet den Doktoranden einige Jahre aus und im Gegenzug bekommt dieser einen Titel der ihn Ruhm und Kohle verleiht.

eine dissertation in der nichts neues steht bringt einen typischerweise erst gar nicht bis ins rigorosum :rolleyes:

ruhm und kohle, genau :rofl2:
 

Benrath

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Warum sollte man für das Wiederkäuen von altbekannten Fakten nen Doktor bekommen? Dafür gibts doch schon nen Master bzw Diplom und den Doktor zeichnet doch gerade aus, dass er was Neues bringt. Auch wenn der Anteil des Neuen in vielen Doktorarbeiten auch heute schon winzig ist, würde ich das nicht aufgeben.

Ist nen bisschen schwieriger heute als vor 30-40 Jahren... Sagen wir mal so: Neues in der Wisschenschaft also Funktion der Doktortitel ist ne sehr konkave Funktion.
 
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Ich will nicht den Anspruch des Doktortitels schmälern, wer den höchsten Grad haben will, soll gefälligst auch etwas dafür tun. Keine Frage.
Mir fehlt der Vergleich, und ich kenne niemandem im Umfeld persönlich mit einem Doktortitel. Klar ist es im einfachsten Fall (ohne verpflichtende theoretische Begleitstudien an der Uni oder regelmäßiges Publizieren von wissenschaftlichen Artikeln) "nur" das Abgeben dieser Arbeit, für die man quasi sehr viel Zeit hat, durch Mitarbeiten am Lehrstuhl oder der Fakultät eventuell viel einfacher Zugang zu Wissen und Literatur hat und damit zumindest deutlich leichter an schwierig zu erhaltendes Quellmaterial kommen sollte, als wenn man die Arbeit extern schreibt. Aber von alleine schreibt sich die Diss ja nicht.

Irgendwie kommt es einem auch vor, dass generell die Bearbeitungszeiten länger geworden sind - vielleicht gerade _weil_ es schon so und so viele "neue" Erkenntnisse gegeben hat ;)?
 
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einfache Lösung:
wer promovieren will muss während der Promotion an dem entsprechenden Lehrstuhl zu mindestens einer halben Stelle angestellt sein (Mindestzeit 2 Jahre, E13), alternativ ein Stipendium in ähnlicher höher. Und natürlich sind großzügige Spenden an den entsprechenden Lehrstuhl nicht erlaubt genausowenig wie andere Anstellungen.
Damit hat der betreuende Prof ein echtes Interesse daran dass wirkliche wissenschaftliche Arbeit geleistet wird. Der kriegt nämlich die Stelle nicht finanziert wenn da sowieso nichts sinnvolles geleistet wird.

Das System hätte natürlich auch Lücken bzw. würde irgendwo Schwierigkeiten machen... aber den großteil dieser MickyMaus-Promotionen würde man wahrscheinlich loswerden.

Bei mir an der Uni läufts im wesentlichen so. Jeder der promoviert macht gute Arbeit und Plagiate sind gar nicht möglich... für ein Projekt das nichts neues bringt gäbe es einfach keine Stelle.
 

Benrath

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Bei mir an der Uni läufts im wesentlichen so. Jeder der promoviert macht gute Arbeit und Plagiate sind gar nicht möglich... für ein Projekt das nichts neues bringt gäbe es einfach keine Stelle.

ja kla....

den Plagiat Teil glaube ich dir sogar aber der Rest, bestimmt.
Bei dir an der Uni hat ALLES Hand und Fuß. lol
 

Benrath

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jo kla und es wird ständig einfacher diese zu beantworten.
 
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