Plagiate in Doktorarbeiten (Guttenberg, Schavan, etc)

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Naja wenn es um rein deskriptive arbeiten geht ist das natürlich schon ein hammer. Ich persönlich fände es zum lernen super. Brauchst ne kurze korrekte zusammenfassung von irgend einem Sachverhalt den du nicht mehr ganz drauf hast? Hier bitte sehr. Wenn's qualitativ besser ist als Wikipedia revolutionär.
Was ich gehört habe geht eher in Richtung weniger beschissenes Google. Qualitativ besser als Wikipedia wär schon ne Nummer.

Das ist das große Problem an ChatGPT: Das schreibt dir auch kompletten Unsinn als Fakt auf, ohne darauf hinzuweisen, dass das ganze vielleicht nicht stimmt.
<hier Witz über geisteswissenschaftliche Arbeiten einfügen>
 
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Qualitativ besser als Wikipedia wird es aber nicht. Solche Modelle machen im Wesentlichen folgendes: als wahrscheinlich passend empfundene Versatzstücke aneinanderfügen.
Das Ganze passiert natürlich sehr verschachtelt mit Milliarden Parametern und mit einem beeindruckenden Ergebnis. Allerdings hast Du bei bedingten Wahrscheinlichkeiten am Ende trotzdem das Problem, dass es sowohl Alpha- als auch Betafehler geben wird. Das Problem bei diesem Modell dürfte v.a. sein, dass es extrem vom Trainingsdatensatz abhängen dürfte bei welcher Art Inferenz welche Fehlertypen besonders häufig vorkommen. Es kann sein, dass das Modell in einer bestimmten Domäne besonders schlecht ist, oder in einem bestimmten Typ Aussagen, aber vor allem: Es wird regelmäßig irgendwelche haarsträubenden Fehler machen.
Wenn man klar definierte und korrekte Ergebnisse haben will, dann ist Natural Language Generation nur ein möglicher Baustein einer Lösung, aber nicht die Lösung selbst.

Was Abschlussarbeiten angeht: Es gibt schon einen GPT3-Checker im Huggingface-Hub. Die Satzstruktur und Wortwahl ist wohl recht distinkt.
Ich sehe es insgesamt positiv, weil es einem ein Argument gibt, um das Anspruchsniveau bei Abschlussarbeiten zu heben indem man echten Transfer von den Studenten verlangt. Tatsächlich dürften aber die meisten Studenten, für die es ein Mega-Tool wäre, nur durch Zufall darauf kommen, weil sie zu uninteressiert an technischen Themen sind. Wenn es allerdings einer macht und als Multiplikator in diese Peer Group hinein fungiert, dann kann es epidemisch erstmal durch die Landschaft schwappen bis es eine Lösung gibt mit der Profs umgehen können.
Gegeben die Anzahl an Studenten … ist es relativ wahrscheinlich. Allein schon weil irgendwer schon den Medienhype der letzten Tage mitbekommen haben wird und die notwendigen Skills hat.
Es dürfte allerdings auch auffallen wenn die dümmsten Kartoffeln plötzlich angeblich reihenweise semi-okaye Texte geschrieben haben. Gerade wenn dann noch im klassischen Stümperstil die Textteile verbunden werden, wird so ein Text echt auffällig.
Könnte mir vorstellen, dass dann noch mehr Unis endlich die mündliche Verteidigung von Seminar- und Abschlussarbeiten zwingend in die Prüfungsordnungen reinschreiben.
 
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zimms

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Man könnte vielleicht auch hinterfragen, wie sinnvoll diese Abschlussarbeiten eigentlich sind, wenn keine eigene Forschung dahintersteckt.
 
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Abschlussarbeiten zeigen (idealtypisch) lediglich die Befähigung zum selbständigen Bearbeiten eines Themas. Selbständige Forschungsarbeit ist erst die Dissertation.
Das ist je nach Fachgebiet durchaus unterschiedlich, allerdings ist es gerade mit der Bildungsexpansion unrealistisch zu erwarten, dass eine Abschlussarbeit mehr ist als der Nachweis, dass der jeweilige Student einigermaßen strukturiert im eigenen Fachbereich arbeiten kann. Würde man echte Forschungsarbeiten erwarten, würden die meisten Menschen ihren Abschluss nicht mehr schaffen.

Unabhängig davon würde ich, siehe oben, Dir durchaus zustimmen, dass es ein guter Move wäre, um die Qualität von Abschlussarbeiten zu erhöhen. Allerdings … wie gesagt … da würden sehr viele Menschen sehr kotzen.
 

zimms

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Ich meinte auch die Arbeiten dort, wo sie keinen Sinn machen, evlt abzuschaffen. Wenn jemand alle Prüfungen bestanden hat, wozu dann noch diese Fleißübung, die absolut keinen Wert für irgendjemanden hat?

Aber gut, heutzutage braucht ja jede Tätigkeit ihren eigenen Master Studiengang.
 

Benrath

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Naja es ist schon eine andere Aufgabe einen längeren, kohärent strukturierten Text über eine Fragestellung zu schreiben.
Prüfungen sind das eine aber das ist auch etwas was später von dir verlangt wird.
 
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Abschlussarbeiten zeigen (idealtypisch) lediglich die Befähigung zum selbständigen Bearbeiten eines Themas. Selbständige Forschungsarbeit ist erst die Dissertation.
Das ist je nach Fachgebiet durchaus unterschiedlich, allerdings ist es gerade mit der Bildungsexpansion unrealistisch zu erwarten, dass eine Abschlussarbeit mehr ist als der Nachweis, dass der jeweilige Student einigermaßen strukturiert im eigenen Fachbereich arbeiten kann. Würde man echte Forschungsarbeiten erwarten, würden die meisten Menschen ihren Abschluss nicht mehr schaffen.
Ich weiß noch nicht mal zwingend ob sie es nicht schaffen würden, aber dafür ist das System auch einfach nicht ausgelegt. Wie soll man denn in 3-6 Monaten ne ordentliche Forschungsarbeit abliefern, in dem die Forschung dann nicht wieder zu dümmlichen Floskeln verkommt. Wie du sagst, dafür gibt es Dissertationen.
 
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Also ich gehe ja schon mit, dass das nicht einfach ist. Aber "wie soll man denn" ist hart and der Realität vorbei. Bei fähigen Masteranden + gutem Umfeld kommt sogar öfters mal eine gute Publikation raus.
#2 an Pflicht zu abschlussarbeiten mit mehr/neuheitswert.
 

Gustavo

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Habe mal die Abschlussarbeit durchgeschaut, die ich selbst dieses Semester gestellt habe: So richtig gut funktioniert es noch nicht. Sobald man nach Argumenten fragt, die von bestimmten Texten gestützt werden, verweigert Chat-GPT die Kooperation mehr oder weniger (was natürlich ein leicht beherrschbares Problem wäre). Ein (toy) game theory Modell kriegt es auch noch nicht hin. Von acht Fragen (Studenten müssen sechs beantworten) kann es nur die drei Wissensfragen, die nicht auf einem bestimmten paper basieren, beantworten und da sind nur zwei von drei Antworten vollständig korrekt. Allerdings hat man schon das Gefühl, dass es nicht mehr weit ist, bis ein LLM die typische Abschlussklausur in einem Intro-Kurs (was mein Kurs nicht war, war 300-Level, also idealerweise für Juniors) bestehen würde.
 
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Ich weiß noch nicht mal zwingend ob sie es nicht schaffen würden, aber dafür ist das System auch einfach nicht ausgelegt. Wie soll man denn in 3-6 Monaten ne ordentliche Forschungsarbeit abliefern, in dem die Forschung dann nicht wieder zu dümmlichen Floskeln verkommt. Wie du sagst, dafür gibt es Dissertationen.
ist halt stark unterschiedlich je nach fachgebiet und genereller brainigkeit des jeweiligen studenten.
in der breite hat das noch nie funktioniert.
und wenn man eine strategie der akademisierung fährt, bei der möglichst jeder mit studienberechtigung auch ein studium absolvieren soll, dann wird es auch in zukunft nicht besser funktionieren.
was allerdings möglich ist, ist die leute eben gut darauf vorbereiten eine klar definierte und abgegrenzte aufgabe aus ihrem fachbereich _selbstständig_ zu bearbeiten.
 

Benrath

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Nicht ganz Plagiat aber finde passt hier wegen der akademischen Natur rein.

Lauterbach soll falsche Angaben über von ihm geworbene Drittmittel gemacht haben. OK ist Tim Röhn von der Welt aber wenns stimmt wär's imho schon ein Rücktritts Grund. Sein Image baut stark auf seiner Rolle als Professor auf.
 
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Leider kein Zugriff auf den Weltartikel. Genaueste Zusammenfassung, die ich finden konnte, bei Fokus online:

3. find ich bisschen lächerlich. KA, wie der Zeitablauf jetzt genau war, aber wenn ich eine Förderung von 20.000 Euro gewonnen hätte, würde ich sie auch in den Lebenslauf schreiben, ob sie ausbezahlt wurde oder nicht. Wäre es sauberer, das deutilch zu machen? Klar. Ist es verbotenes Schummeln, wenn man das nicht tut? Eher nicht. Für mich eher auf dem Niveau des klassischen "studierte X an der Uni Y", wenn kein Abschluss angegeben ist.

Bei 2. käme es drauf an, wie konkret er wirklich eine Beteiligung an der Drittmitteleinwerbung behauptet hat. Wenn das einfach ohne weiteren Kommentar im Lebenslauf stand und er immerhin an "Konzeption und Analyse der Projektphasen" beteiligt war, kA. Ein gewisses Maß an Aufschneiderei erwarte ich in einer Bewerbung.
Karl würde wahrscheinlich sagen, seine Konzeption und Analyse haben entscheidend dazu beigetragen, die Basis für die Einwerbung der Drittmittel zu schaffen. :troll:

Bei 1. blick ich am wenigsten durch: Er hatte ne Assistentenstelle und war irgendwie mit dem Projekt betraut. Wenn er u.a. für die Einwerbung von Drittmitteln zuständig war, dann sehe ich nicht das Problem, sich das auf die Fahne zu schreiben. Dass er dafür Studienautor gewesen sein muss, ist natürlich Quatsch.
Schwer würde der Vorwurf wiegen, er habe sich - mit einer halben Assistentenstelle - als Studienleiter(!) ausgegeben, obwohl er an der Studie selbst gar nicht beteiligt war. Das wäre aber derart dummdreist, dass ich es für recht unplausibel halte.

Alles in allem sehe ich keine Smoking Gun und das in den Details eher vage Reporting gepaart damit, dass Tim Röhn gern Kreuzzüge gegen Karl Lauterbach fährt, nun ja. Ich glaub ja nicht, dass in Sachen Aufklärung viel rumkommt, weil der Paper Trail wahrscheinlich nicht genug hergibt und sich nach 25 Jahren im Zweifel der eine so, der andere so erinnert.
 
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Benrath

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Passt hier noch am besten. Skandal im behavioral econ Bereich. Eine Professorin in Harvard soll Daten geändert haben um bessere Resultate zu erhalten. Und der Papst der bahavioral economics, Dan ariely, kann sich irgendwie auch nicht mehr erinnern wer wann wie welche Studien gemacht hat und auch sonst niemand...



Honestly ist die Versuchung auch recht hoch und es ist auch ziemlich einfach das zu vertuschen. Hätte in meinen umfrage Daten auch einfach paar responses ändern können und niemand hätte es gemerkt
 

parats'

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Als ob in diesem Forum auch nur irgendein Maulheld wirklich mal ne Uni von innen gesehen hätte. :troll:
 
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Sollten wir deine Diss nochmal prüfen. "Dr." Benrath? :troll:
Prüfen kannste viel. Das Problem ist aber doch, solange er nicht wortwörtlich irgendwo abgeschrieben hat oder Dir freiwillig die unmanipulierten Rohdatensätze zur Verfügung stellt, wirst eh nichts finden.

Man muss in der Wissenschaft nicht nur fälschen, sondern sich dabei auch noch so richtig dumdämlich anstellen um aufzufliegen.
 

Benrath

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Prüfen kannste viel. Das Problem ist aber doch, solange er nicht wortwörtlich irgendwo abgeschrieben hat oder Dir freiwillig die unmanipulierten Rohdatensätze zur Verfügung stellt, wirst eh nichts finden.

Ey, das ist alles flawless!

Man muss in der Wissenschaft nicht nur fälschen, sondern sich dabei auch noch so richtig dumdämlich anstellen um aufzufliegen.

Das stimmt jedoch und war auch mein Punkt.
Besser ist noch wenn man etwas simuliert 😉
 
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