Plagiate in Doktorarbeiten (Guttenberg, Schavan, etc)

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In Anbetracht des Alters der Diss glaube ich nicht, dass Schavan ihren Doktortitel abgeben muss. Dafür sind die Plagiate einfach nicht schwerwiegend genug.

Zwischen ner 30 Jahre alten Diss mit teilweiser ungenauer Quellennennung und einzelnen Sätzen, die kopiert wurden (lol, wenn man so vorgeht, dann findet man höchstwahrscheinlich in jeder gesellschaftswissenschaftlichen Diss Plagiate) und Mr." Ich-hab-die-Haare-schön und kopiere FAZ-Artikel 1zu1 in meine Dissertation" liegen m.M.n ja Welten.

Ihre Rolle als Forschungsministerin kann ich nicht beurteilen, aber als Bildungsministerin hat sie ja nun nicht gerade geglänzt. Das finde ich schwerwiegender als eine teilweise unsaubere Diss.
 

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In Anbetracht des Alters der Diss glaube ich nicht, dass Schavan ihren Doktortitel abgeben muss.
Ich glaube nicht, dass das Alter der Arbeit da eine Rolle spielt. Eine Doktorarbeit bzw. der Titel soll ja nun die Befähigung zum selbstständigen wissenschaftlichen Arbeiten attestieren und anzeigen, dass der Betreffende neue wissenschaftliche Erkenntnisse gebracht hat. Wenn das nicht gegeben ist, ist das nicht gegeben. Sehe nicht wieso es da eine Verjährung geben sollte.
 
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Die Plagiatsgeschichten sind jetzt an einem interessanten Punkt. Es war gut, dass krasse Betrüger wie Koch-Mehrin oder zu Guttenberg abgestraft wurden. Letztendlich ist das Ergebnis einer Doktorarbeit aber 0 oder 1, entweder man bekommt den Doktorgrad, oder man bekommt ihn nicht. Es wäre lächerlich zu verlangen, dass die 1 sofort eine 0 wird, sobald ein paar Fehler in der Dissertation auftauchen. Dissertationen sind wie alles andere menschliche Produkte, da gibt es keine 100%ige Fehlerfreiheit. Oder wird, sagen wir, ein neues iPad, von dem man im Nachhinein feststellt, dass es ein Patent verletzt, komplett zurückgenommen, alle 3 Millionen Stück wieder eingesammelt und der Kaufpreis ersetzt? Bloß weil etwas nicht perfekt ist, heißt dass nicht, dass es wertlos ist, auch bei Doktorarbeiten. Solange kein systematischer Betrug vorliegt, sollte man bei den Sachen imo sehr gemäßigt auftreten. Die Tatsache, dass Vroniplag nicht mitmachen wollte, lässt aufhorchen.
 

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Oder wird, sagen wir, ein neues iPad, von dem man im Nachhinein feststellt, dass es ein Patent verletzt, komplett zurückgenommen, alle 3 Millionen Stück wieder eingesammelt und der Kaufpreis ersetzt?

Nur dass es beim iPad 3 Millionen Menschen betrifft die davon nichts wussten bzw. dafür können. Ganz im Gegensatz zu den Verfassern der Dissertationen, die dieses (evtl.) ganz bewusst gemacht haben.
 
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Die Plagiatsgeschichten sind jetzt an einem interessanten Punkt. Es war gut, dass krasse Betrüger wie Koch-Mehrin oder zu Guttenberg abgestraft wurden. Letztendlich ist das Ergebnis einer Doktorarbeit aber 0 oder 1, entweder man bekommt den Doktorgrad, oder man bekommt ihn nicht. Es wäre lächerlich zu verlangen, dass die 1 sofort eine 0 wird, sobald ein paar Fehler in der Dissertation auftauchen. Dissertationen sind wie alles andere menschliche Produkte, da gibt es keine 100%ige Fehlerfreiheit.
Öhm... hast du mal irgendwo gearbeitet im Gesundheitssektor, der Chipindustrie, in der Luftfahrt oder in einem anderen ernsthaften Beruf, wo eine Variable den Unterschied zwischen tot und lebendig oder funktional / nicht funktional machen kann?

Abgesehen davon, dass man dann oft nur einen Versuch hat; bessert man dann nicht nach, wenn man es verbockt hat?
Nur dass es beim iPad 3 Millionen Menschen betrifft die davon nichts wussten bzw. dafür können. Ganz im Gegensatz zu den Verfassern der Dissertationen, die dieses (evtl.) ganz bewusst gemacht haben.
Oder, die sich nur angepasst haben.
 
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Solange kein systematischer Betrug vorliegt, sollte man bei den Sachen imo sehr gemäßigt auftreten.
Ernsthaft jetzt? Ein bisschen bescheißen ist in Ordnung? Ein bisschen unordentlich arbeiten ist in Ordnung? Solange man es gut vertuscht und den Bogen beim Bescheißen nicht überspannt indem man die geklauten Artikel nochmal umformuliert; solange ist es in Ordnung? Srsly?

Wenn ich das nächste Mal eine U-Bahn mit zuwenig Stützstahl unter irgendeinem Archiv durchbaue oder dir Schweineschnitzel anstatt Halal-Rind verkaufe sag ich auch "close enough, stop bitching buddy!!!".


:8[:



Ganz davon abgesehen ist es fatal es locker zu sehen wenn sich Menschen gesellschaftliches Ansehen auf der Basis erschlichener Titel ergaunern wollen. Und damit sind wir noch nicht einmal bei den Folgen für das wissenschaftliche Arbeiten. Lies einfach die Diskussion in diesem Thread noch einmal.
 
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Ob ein bischen bescheißen in Ordnung ist sei mal dahingestellt, aber ein bischen Unordnung ist selbstverständlich in Ordnung.
Wer etwas anderes behauptet hat keine Ahnung vom Leben, sollte evtl. mal aus seinem Elfenbeinturm in die Realität hinabsteigen.

Perfektion als Anspruch ist einfach nur eine Verschwendung an Resourcen.
 
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Nein danke, bei dieser Realität bleib ich dann lieber im Elfenbeinturm.

Es geht nicht um Perfektion, sondern um "Pfusch mit Ansage" vs. "ordentliches Arbeiten".
 
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den Kram zu machen, nur damit man son Kürzel vorm Namen hat, ist auch Verschwendung...und das gibt es ja bei viel zu vielen (bei Schavan könnte man da ja sogar drüber diskutieren)
 
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Schavan ist in egal welcher Funktion die mit Wissenschaft und Bildung zu tun hat fehl am Platze.
 
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Letztendlich ist das Ergebnis einer Doktorarbeit aber 0 oder 1, entweder man bekommt den Doktorgrad, oder man bekommt ihn nicht. Es wäre lächerlich zu verlangen, dass die 1 sofort eine 0 wird, sobald ein paar Fehler in der Dissertation auftauchen. Dissertationen sind wie alles andere menschliche Produkte, da gibt es keine 100%ige Fehlerfreiheit.
Es geht nicht um fehler. Wer fehler macht, bekommt eine schlechtere note und wer zuviele fehler macht, fällt durch.
Ein plagiat ist aber kein fehler, sondern ein bewusster, wissentlicher betrug. Und da gibt es in der tat nur 1 und 0. Die einzige unstimmigkeit kann darüber herrschen, ob etwas ein plagiat ist oder nicht.

Ich hab mir grad mal ein paar beispiele aus Schavans arbeit angesehen und falls die dokumentation korrekt war, dann ist es ein plagiat und der doktortitel gehört dann natürlich aberkannt.
 
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Wann ist eine Textstelle ein Plagiat? Im Ernst, wenn wirklich all das was jetzt als Plagiat verteufelt wird wirklich ein Plagiat ist müsste man 70% der medizinischen Doktorarbeiten die ich bisher so gelesen habe sofort aberkennen.
Nehmen wir mal das Beispiel der Einleitung für eine medizinische Doktorarbeit. Eine Diss hat z.B. eine relativ umfassende Einleitung zur Historie der Entwicklung eines medizinischen Gerätes und orientiert sich dabei an 2-3 Fachartikeln, die mir bekannt sind. Wenn man diesen Text liest, sieht man rel. schnell, von wo sie ihre Informationen hat. Allerdings ist nichts kopiert, sondern alles umformuliert. Ist das nun ein Plagiat oder nicht, schließlich kann selbst die Paraphrasierung ohne Quellenangaben als Plagiat gelten? IMO gibt es da Grauzonen.
 
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Wenn man diesen Text liest, sieht man rel. schnell, von wo sie ihre Informationen hat. Allerdings ist nichts kopiert, sondern alles umformuliert. Ist das nun ein Plagiat oder nicht?

Wenn man die entsprechende Quelle angibt, ist das doch kein Problem und logischerweise kein Plagiat.
 
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erstens das, und zweitens ist paraphrasieren eher so lol. man bringt halt keinen/kaum eigenen inhalt rüber wenn man (fast) nur andere sachen zusammenfasst. auch in der einleitung eher schwach dann.

wäre mir peinlich die ganze zeit "dieser abschnitt/absatz orientiert sich an der darstellung nach müller/meier/schulze (2001:1-9001)" o.ä. schreiben zu müssen.
 

FORYOUITERRA

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du bist doch doktorand in mannheim? da verwundert mich deine haltung schon etwas: es ist nämlich keine sonderlich gute einstellung irgendwie, wenn es dir peinlich ist zitate richtig zu nennen, nur weil sie häufiger auftreten.
 
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Ich glaube du hast seinen Post nicht wirklich verstanden.
 

FORYOUITERRA

TROLL
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eine doktorarbeit wird nicht dadurch schlecht, daß sie ständig andere artikel korrekt zitiert. eine pauschale abwertung einer solchen arbeit, nur weil sie aus so und sovielen prozentpunkten zitaten besteht ist einfach mal nicht drin.
 
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Völlig richtig, nicht umsonst gilt der Teil der Doktorarbeit, in dem es darum geht den Stand der Forschung wiederzugeben in aller Regel als der Haupanteil einer solchen Arbeit.
 

FORYOUITERRA

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wertest du arbeiten, die so aufgebaut sind durch deinen hämischen kommentar ab? dann lass dir sagen, daß es sich bei wissenschaft nicht um einen wettbewerb handelt. es gibt durchaus arbeiten, auch in den mathematischen teilgebieten, die eine zusammenfassung der aktuellen forschung darstellen und dennoch und gerade deshalb äußerst hilfreich sind.
 
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Meinst du mich?
Mein Kommentar war nicht hämisch gemeint, eher eine Tatsachenfeststellung. Man gibt vieles wieder, trägt weniges neues bei. Alles andere wäre ja auch verwunderlich.
 
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Ernsthaft jetzt? Ein bisschen bescheißen ist in Ordnung? Ein bisschen unordentlich arbeiten ist in Ordnung? Solange man es gut vertuscht und den Bogen beim Bescheißen nicht überspannt indem man die geklauten Artikel nochmal umformuliert; solange ist es in Ordnung? Srsly?

Wenn ich das nächste Mal eine U-Bahn mit zuwenig Stützstahl unter irgendeinem Archiv durchbaue oder dir Schweineschnitzel anstatt Halal-Rind verkaufe sag ich auch "close enough, stop bitching buddy!!!".


:8[:



Ganz davon abgesehen ist es fatal es locker zu sehen wenn sich Menschen gesellschaftliches Ansehen auf der Basis erschlichener Titel ergaunern wollen. Und damit sind wir noch nicht einmal bei den Folgen für das wissenschaftliche Arbeiten. Lies einfach die Diskussion in diesem Thread noch einmal.
Warum unterstellst du sofort böse Absicht in diesem Fall? Stell dir mal vor, wie das in 20-30 Jahren sein wird, wenn unzählige Arbeiten und Dokumente im Internet zu finden sind und die Zahl der Formulierungen nun mal begrenzt ist? Bloß weil etwas ähnlich klingt ist es gleich BETRUG ASDF? Es muss eine Linie gezogen werden zwischen absichtlichem Vorgehen, das Zeit sparen und Kurven schneiden soll, und ein paar handwerklichen Fehlern in einer Dissertation, die hunderte Seiten lang sein kann. Es kommt auf die endgültige Menge und die Schwere der angeblich plagiierten Stellen an, was genau passieren soll. Aber hier auf unbekannter Substanz die Hexenverbrennung ranholen ist lächerlich.

Es geht nicht um fehler. Wer fehler macht, bekommt eine schlechtere note und wer zuviele fehler macht, fällt durch.
Ein plagiat ist aber kein fehler, sondern ein bewusster, wissentlicher betrug. Und da gibt es in der tat nur 1 und 0. Die einzige unstimmigkeit kann darüber herrschen, ob etwas ein plagiat ist oder nicht.
Jep und für manche ist eben ein paraphrasierter Satz schon ein Plagiat. Unter den Bedingungen kann man wahrscheinlich etwa drei Viertel aller Doktoren den Titel entziehen, alleine schon die ganzen Mediziner-Schmalspurdissertationen fliegen da raus.
 
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Meinst du mich?
Mein Kommentar war nicht hämisch gemeint, eher eine Tatsachenfeststellung. Man gibt vieles wieder, trägt weniges neues bei. Alles andere wäre ja auch verwunderlich.

Ernsthaft? Meiner Meinung nach sollte die Eigenleistung schon einen Großteil der Arbeit ausmachen. Auch wenn ich so Übersichtsarbeiten nicht pauschal schlecht finde.
 
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Übersichtsartikel gibt es, Übersichtsdoktorarbeiten halte ich eher für unwahrscheinlich da es die Definition einer normalen Dissertation ist, dass sie sowohl die Fähigkeit zur eigenständigen Forschung dokumentiert, als auch ein zuvor nicht behandeltes Thema zum Gegenstand hat. Dass man in der Einleitung einen Überblick über den Stand der Forschung gibt ist klar.

Atron: Es gibt schon Jahrtausende an wissenschaftlicher Literatur und es ist trotzdem noch möglich plagiatfrei zu schreiben. Es geht auch nicht um eine ähnliche Wortwahl, sondern um das Darstellen der Erkenntnisse anderer Forscher auf eine Art und Weise dass nicht klar ist ob man selbst auf den Gedanken gekommen ist, oder ein Anderer.
"Ein paar handwerkliche Fehler" dürfen einem halt nicht passieren. Eine Universität ist halt keine Pommesbude wo man das Fritierfett auch mal nen Tag länger benutzen kann ohne dass einem das Gesundheitsamt auf den Zehen steht.
 
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Jep und für manche ist eben ein paraphrasierter Satz schon ein Plagiat. Unter den Bedingungen kann man wahrscheinlich etwa drei Viertel aller Doktoren den Titel entziehen, alleine schon die ganzen Mediziner-Schmalspurdissertationen fliegen da raus.
Bei einem abgeschriebenen Satz wäre es definitiv zu hart, gleich den Titel verlieren zu müssen. Aber wenn die vielleicht oberste Regel beim wissenschaftlichen Arbeiten schon besagt, dass man geistiges Eigentum anderer kenntlich machen soll und genau das in krassem Umfang verletzt wird, sehe ich es schon als Betrug an. Vielleicht schaden Plagiatoren keinem finanziell, aber der ehrliche Student schaut da in die Röhre.

Dann lieber eine schlechtere Arbeit, die mit mittelmäßiger Note bestanden ist, als eine mit summa cum laude, die nur zusammenkopiert ist. Warum muss man bei Politikern eine Ausnahme machen? Außerdem hat keiner gesagt, dass Leute wie der Graf aus den oberen Etagen Partei geschmissen werden sollen, die kann ja selbst entscheiden ob sie zu ihm halten oder nicht (die Kompetenz muss ja nicht gleich "weg" sein).
Aber die Leute sollen es einfach mal akzeptieren und sich dafür entschuldigen. Bringt imo so viel mehr als sich herauszureden.
 
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Übersichtsartikel gibt es, Übersichtsdoktorarbeiten halte ich eher für unwahrscheinlich da es die Definition einer normalen Dissertation ist, dass sie sowohl die Fähigkeit zur eigenständigen Forschung dokumentiert, als auch ein zuvor nicht behandeltes Thema zum Gegenstand hat. Dass man in der Einleitung einen Überblick über den Stand der Forschung gibt ist klar.
Also kann man mit Metastudien keine Diss machen? o_O
 
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Zusammenfassungen und Metastudien, vor allem solche mit kleiner Stichprobe, sollten mMn Abschlussarbeiten von Studenten sein, also Master/Diplomarbeiten. Die Doktorarbeit dient der Erweiterung von bestehendem Wissen. Ich weiss aber auch von Bekannten, dass dies in Fächern wie Medizin, in denen 90% der Studenten auch den Doktor machen (müssen), gar nicht geleistet werden kann. Das wiederrum ist aber in meinen Augen ein fachspezifisches Problem und nicht allgemeine Bewertungsgrundlage des Doktorgrads.

Was Plagiieren angeht ist meine Haltung klar. Ein Plagiat ist das Schmücken mit fremden Federn und ob absichtlich oder unabsichtlich, ist dabei schon fast egal. In meiner Uni wurden wir in den ersten Semestern laufend von der Professorenschaft darauf hingewiesen das Plagiate gar nicht gehen und deren Vermeidung Teil des wissenschaftlichen Arbeitens sind. Ich denke also, dass man mit einer ordentlichen Einnordung der Studenten den Plagiatsfehler ganz schnell beseitigt bekommt. Wer es dann nach Hausarbeiten, Abschlussarbeit und Dissertation immernoch nicht schaft, dem ist glaube ich dann auch nicht mehr zu helfen.

Bei Schavan im Speziellem sehe ich kein Plagiat, sondern ne Hexenjagd was ja auch die Nichtteilnahme von Vroniplag nahelegt.
 
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Versteh auch gar nicht, wieso Politiker immer meinen zu müssen, dass Sie einen Doktortitel brauchen. Dafür gibts doch dann die Experten und praxiserfahrenen die das ganze dem Politiker sachlich vorkauen.
 
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Ich weiss aber auch von Bekannten, dass dies in Fächern wie Medizin, in denen 90% der Studenten auch den Doktor machen (müssen), gar nicht geleistet werden kann. Das wiederrum ist aber in meinen Augen ein fachspezifisches Problem und nicht allgemeine Bewertungsgrundlage des Doktorgrads.

Ist in der Medizin die Doktorarbeit nicht ohnehin quasi die Abschlussarbeit (eines "normalen" Studiums), so gesehen hast du mit der fachspezifischen Ausnahme einfach Recht.
Aber der springende Punkt ist ja ohnehin nicht: Was ist inhaltlich eine gute Doktorarbeit? Sondern vielmehr: Welchen formalen Kriterien muss eine Doktorarbeit in jedem Fall genügen. Und daran scheitert unsere politische Elite ja gerade...
 
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Bei einem abgeschriebenen Satz wäre es definitiv zu hart, gleich den Titel verlieren zu müssen. Aber wenn die vielleicht oberste Regel beim wissenschaftlichen Arbeiten schon besagt, dass man geistiges Eigentum anderer kenntlich machen soll und genau das in krassem Umfang verletzt wird, sehe ich es schon als Betrug an. Vielleicht schaden Plagiatoren keinem finanziell, aber der ehrliche Student schaut da in die Röhre.
Die Ideen anderer. Forschung als Erkenntnis kann kein 'geistiges Eigentum' sein, nur das Werk als Ganzes ist halt urheberrechtlich geschützt; bzw. die über das Zitat hinausgehende Übernahme von Textpassagen. D.h. es geht darum dass man sich nicht mit fremden Federn schmücken soll. Urheberrechtskonflikte ergeben sich erst wenn Leute wirklich extremst dreist ganze Passagen übernehmen und nicht referenzieren -- was zwar möglich aber immer noch sehr schwach wäre.

Btah: Doch, es ist schon möglich aber eher selten. Mit einer Promotion soll stets ein Erkenntnisgewinn verbunden sein. Wenn das mit einer Metastudie passiert ist das okay, aber eine reine Zusammenfassung dürfte in nur extrem seltenen Fällen ausreichend sein.

narc: nope. Der Abschluss des Medizinstudiums ist das 1. und danach das 2. Staatsexamen. Der Dr. med. wird gemacht weil es die Patienten erwarten, und weil ein Arzt ohne Dr. med. von vielen Patienten weniger ernst genommen wird, auch wenn er mglw. gleiche oder bessere Qualifikationen hat. Im deutschen Bewusstsein ist halt Arzt = Doktor.

Eine gute Dissertation ist (z.B.) eine kurze, gut und verständlich geschriebene Arbeit die ein konkretes Problem der entsprechenden Wissenschaft benennt, definiert und Lösungsansätze oder sogar eine komplette Lösung erarbeitet. Die Dissertation sollte der Regelabschluss für Hochschuldozenten und Forscher sein. Nicht für eitle Menschen die nichts mit Forschung zu tun haben wollen -- was aber leider allzu oft der Fall ist.
 
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narc: nope. Der Abschluss des Medizinstudiums ist das 1. und danach das 2. Staatsexamen. Der Dr. med. wird gemacht weil es die Patienten erwarten, und weil ein Arzt ohne Dr. med. von vielen Patienten weniger ernst genommen wird, auch wenn er mglw. gleiche oder bessere Qualifikationen hat. Im deutschen Bewusstsein ist halt Arzt = Doktor.

Wobei man schon entschärfend sagen muss, dass die Universitäten aufgrund dieses Problems die Promotion an das reguläre Medizinstudium nahtlos anschliessen. Dadurch ist der Dr. med. wesentlich schneller erlangbar als z.B. in Fächern wie Elektrotechnik wo kaum jemand promoviert, dafür aber natürlich auch die Qualität der Dissertationen niedriger, bzw. die Zahl der neuen Erkenntnisse geringer.
 
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Endlich eine vernünftige Lösung für das Problem:

Wolfgang Löwer, Professor für Öffentliches Recht in Bonn, schlägt eine Verjährungsfrist bei Plagiatsvergehen in Doktorarbeiten vor. Löwer beurteilt für die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) als Ombudsmann wissenschaftliches Fehlverhalten.
 

FORYOUITERRA

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Die Ideen anderer. Forschung als Erkenntnis kann kein 'geistiges Eigentum' sein, nur das Werk als Ganzes ist halt urheberrechtlich geschützt; bzw. die über das Zitat hinausgehende Übernahme von Textpassagen. D.h. es geht darum dass man sich nicht mit fremden Federn schmücken soll. Urheberrechtskonflikte ergeben sich erst wenn Leute wirklich extremst dreist ganze Passagen übernehmen und nicht referenzieren -- was zwar möglich aber immer noch sehr schwach wäre.

Btah: Doch, es ist schon möglich aber eher selten. Mit einer Promotion soll stets ein Erkenntnisgewinn verbunden sein. Wenn das mit einer Metastudie passiert ist das okay, aber eine reine Zusammenfassung dürfte in nur extrem seltenen Fällen ausreichend sein.

narc: nope. Der Abschluss des Medizinstudiums ist das 1. und danach das 2. Staatsexamen. Der Dr. med. wird gemacht weil es die Patienten erwarten, und weil ein Arzt ohne Dr. med. von vielen Patienten weniger ernst genommen wird, auch wenn er mglw. gleiche oder bessere Qualifikationen hat. Im deutschen Bewusstsein ist halt Arzt = Doktor.

Eine gute Dissertation ist (z.B.) eine kurze, gut und verständlich geschriebene Arbeit die ein konkretes Problem der entsprechenden Wissenschaft benennt, definiert und Lösungsansätze oder sogar eine komplette Lösung erarbeitet. Die Dissertation sollte der Regelabschluss für Hochschuldozenten und Forscher sein. Nicht für eitle Menschen die nichts mit Forschung zu tun haben wollen -- was aber leider allzu oft der Fall ist.

auch eine zusammenfassung kann erkenntnisgewinnend sein, wenn das dein kriterium an eine doktorarbeit ist. wenn dies sogar verständlich geschieht, dann ist es sogar erkenntnisgewinnender als eine völlig neue arbeit in der theoretischen physik.
 
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ich habe metastudien ja nicht ausgeschlossen. sie sind nur nicht der regel- sondern eher der ausnahmefall.

lol, verjährungsfrist für plagiatsvergehen. am besten gleich auch eine verjährungsfrist für mord. 6 monate klingt gut oder?
 
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Kann man dann zeitsparend mit der Ehe auf Zeit mit einem Amtsgang verlängern. Und den TÜV noch dazu.
 
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Bei Schavan im Speziellem sehe ich kein Plagiat, sondern ne Hexenjagd was ja auch die Nichtteilnahme von Vroniplag nahelegt.
Dann muss ich fragen: wie genau hast du hingesehen?
http://schavanplag.files.wordpress.com/2012/05/plagiatsdokumentation_schavan_020512.pdf
Auf seite 5 wird eine interpretation Stadters fast wörtlich übernommen, ohne die quelle zu erwähnen.
Auf seite 7 wird ein einzelnes zitat von Häfner angegeben, tatsächlich aber ein viel größerer teil dessen Freud-interpretation fast wortgetreu übernommen und dabei noch dreist durch den verweis auf Freud suggeriert, es handele sich um eine eigene interpretation.

Das sind plagiate.
Zu allem überfluss gibt es viele weitere stellen, die darauf schließen lassen, dass ein system dahintersteckt.

Wohlgemerkt, alles unter der voraussetzung, dass die dortige dokumentation korrekt ist.

Warum unterstellst du sofort böse Absicht in diesem Fall? Stell dir mal vor, wie das in 20-30 Jahren sein wird, wenn unzählige Arbeiten und Dokumente im Internet zu finden sind und die Zahl der Formulierungen nun mal begrenzt ist? Bloß weil etwas ähnlich klingt ist es gleich BETRUG ASDF? Es muss eine Linie gezogen werden zwischen absichtlichem Vorgehen, das Zeit sparen und Kurven schneiden soll, und ein paar handwerklichen Fehlern in einer Dissertation, die hunderte Seiten lang sein kann. Es kommt auf die endgültige Menge und die Schwere der angeblich plagiierten Stellen an, was genau passieren soll. Aber hier auf unbekannter Substanz die Hexenverbrennung ranholen ist lächerlich.

Jep und für manche ist eben ein paraphrasierter Satz schon ein Plagiat. Unter den Bedingungen kann man wahrscheinlich etwa drei Viertel aller Doktoren den Titel entziehen, alleine schon die ganzen Mediziner-Schmalspurdissertationen fliegen da raus.
Also moment mal.

1. Angenommen, wir haben eine ausgeprägte plagiatskultur im deutschen hochschulwesen. Was sollten wir dann tun:
a) den begriff "plagiat" anders verwenden, um das problem verschwinden zu lassen
b) unser verhalten ändern, um das problem zu lösen?

2. "Die zahl der formulierungen ist nun mal begrenzt"
Soll das heißen, dass plagiate einem zufällig und ohne schuld passieren, dass sie eine unvermeidliche statistische notwendigkeit sind?
Gib mal bitte ein beispiel für so einen fall an. Es würd mich interessieren, wie man komplexe schilderungen zufällig fast wortwörtlich von einem anderen autor übernimmt.
Falls du kein beispiel kennst, konstruiere eins! Schreib einen text, der wie ein plagiat aussieht und erkläre, wie und warum er auch kein plagiat sein könnte.
Wer sich etwas genauer mit dem thema befasst, wird schnell feststellen, dass dieser fall quasi ausgeschlossen ist, weil ein plagiat gerade so definiert ist, dass der kundige betrachter es eindeutig als solches erkennen kann.
Komischerweise gelingt es übrigens sehr vielen wissenschaftlern ohne plagiate zu arbeiten. Nur ein gewisser kreis "schafft" das nicht und beruft sich darauf, dass es ja ach so schwer sei.


3. "Aber hier auf unbekannter Substanz die Hexenverbrennung ranholen ist lächerlich."
Dieses argument wird heute noch benutzt, um Guttenberg zu verteidigen. Wann bitte schön ist die substanz denn "bekannt" oder einfach da?
Die substanz ist hier:
http://schavanplag.files.wordpress.com/2012/05/plagiatsdokumentation_schavan_020512.pdf
Es steht Frau Schavan völlig frei, sich das Dokument anzusehen (es ansehen zu lassen) und eine gegendarstellung herauszugeben, die erklärt, wo das Dokument schlampt oder warum die plagiate dort doch keine sind.
Wird sie das tun? Wohl kaum.
Warum nicht? Wer weiß...
 
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1. Angenommen, wir haben eine ausgeprägte plagiatskultur im deutschen hochschulwesen. Was sollten wir dann tun:
a) den begriff "plagiat" anders verwenden, um das problem verschwinden zu lassen
b) unser verhalten ändern, um das problem zu lösen?

Beides natürlich.

Die Logik dahinter ist ganz einfach, wenn wir in Zukunft unser verhalten ändern, dann Belügen wir uns trotzdem noch über die Leistungen der Vergangenheit.
Weswegen es notwendig ist einen neuen Plagiatsbegriff, so wie er tatsächlich von den Hochschulen auch angewandt wurde, zu definieren.
Anschließend wird ein zweiter, neuer, Begriff für alle zukünftigen Doktorarbeiten als Standart etabliert auf welchen man sich stützen kann.

Ich verstehe ja sowieso nicht wieso man nach den ganzen Skandalen nicht darüber nachdenkt das was man in der Vergangneheit versäumt hat, also die Prüfungen, jetzt systematisch nachzuholen. Nein, statt dessen diskutiert man lieber darüber ob es vieleicht nicht geschickter wäre diese Vergehen verjähren zu lassen.
 
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Jo die Unis sind im Moment ja eh nicht genug überlastet durch doppelte Abijahrgänge und keinen Wehrdienst...da lassen wir die Unis doch auch eben noch mal die Doktorarbeiten der letzten 50 Jahre überprüfen :rofl2:
 
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troll123:

:confused:

erst führst du das verjähren als "endlich vernünftige lösung" ein, jetzt kritisierst du es.

plagiatsbegriff ändern :rofl2:
ich wiederhole mich vielleicht, aber wir könnten dann ja auch "arbeitslos und hilfsbedürftig" so umdefinieren dass man erst stütze bekommt wenn man nichts mehr hat. und ZACK ist die arbeitslosenquote in ungeahnten niederungen :rofl2:
 
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Klar, Plagiatsbegriff ändern.

Was glaubst du denn wird jetzt passieren. Schavans arbeit wird überprüft und sie wird aller Wahrscheinlichkeit nach ihren Titel behalten.
Weswegen das was sie gemacht hat noch irgendwie in Ordnung ist, demensprechend sollte man den Begriff auch anpassen und ändern.

Ich habe den Spiegel Artikel vor allem deshalb gepostet, da die Aufforderung das ganze verjähren zu lassen nicht von irgendeinen 0815 Plagiator kam sondern von:
Löwer beurteilt für die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) als Ombudsmann wissenschaftliches Fehlverhalten

Mal ehrlich, wie soll man da die Wissenschaftler noch ernst nehmen ;) .
 
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