Plagiate in Doktorarbeiten (Guttenberg, Schavan, etc)

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der Threadtitel ist schon sehr einseitig - nicht die ganze Doktorarbeit ist schließlich ein Plagiat sondern anscheinend nur einige Seiten.
Mal ganz ehrlich: ich habe mir bei meiner Diplomarbeit schon einen abgebrochen alles richtig zu kennzeichnen etc. Und die war deutlich kürzer als 100 Seiten. Vor allem hatte ich auch kein Bock mehr drauf und wollte endlich fertig werden.

Natürlich war zu Guttenberg naiv bis doof. Natürlich wird das konsequenzen haben. Aber ob 12 von ca. 500 Seiten die Aberkennung des Doktortitels rechtfertigen ? Ist es wirklich unwissenschaftlich oder vielleicht einfach nur etwas "schlampig" gewesen? Kann ich nicht beurteilen. Das dieses Thema jetzt politisch hochgekocht wird ist aber einfach nur peinlich. Der Herr zu Guttenberg ist als Minister angestellt, dessen Arbeit wird sich durch dieses Plagiat nicht verändern. Wenn man lange genug gräbt findet man über jeden etwas zu "mit scheisse beschmeißen". Ohne wirklichen Bezug zu seiner Arbeit sollten andere Parteien sich da raushalten und den Juristen der Uni die Entscheidung überlassen.
 

jysk

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Es sind ca. 12 Abschnitte, keine 12 ganzen Seiten btw. ~
 
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Natürlich war zu Guttenberg naiv bis doof. Natürlich wird das konsequenzen haben. Aber ob 12 von ca. 500 Seiten die Aberkennung des Doktortitels rechtfertigen ? Ist es wirklich unwissenschaftlich oder vielleicht einfach nur etwas "schlampig" gewesen? Kann ich nicht beurteilen. Das dieses Thema jetzt politisch hochgekocht wird ist aber einfach nur peinlich. Der Herr zu Guttenberg ist als Minister angestellt, dessen Arbeit wird sich durch dieses Plagiat nicht verändern. Wenn man lange genug gräbt findet man über jeden etwas zu "mit scheisse beschmeißen". Ohne wirklichen Bezug zu seiner Arbeit sollten andere Parteien sich da raushalten und den Juristen der Uni die Entscheidung überlassen.

Ich bin durchaus der meinung, dass bei einer arbeit mit solch einem umfang durchaus ein paar fußnoten verloren gehen können, auch wenn es nicht vorkommmen sollte. Das aber die passagen z.t. ein klein wenig umgeschrieben oder angepasst wurden, passt halt einfach nicht dazu, dass man vergessen hätte das als zitat zu kennzeichnen.
Glaub aber auch nicht, dass ihm deswegen der doktortitel aberkannt wird.

Ich wollte dieses ganz besonders erbärmliche Zitat nochmal quoten.

Einigen geht hier echt jeder Maßstab verloren.

Wenn du auf reine imagepolitiker stehst, bitte, merkel ist das paradebeispiel von so einem politikertyp, sorgt halt dafür, dass die politik immer weiter vom inhalt zu "wer ist der beste selbstdarsteller" übergeht, finde ich persönlich nicht gut.
 
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peinlich für ihn, aber lächerlich die forderung der spd, dass er auf seinen doktortitel bis zur klärung der vorwürde verzichten soll. als ob allein die zwölf seiten dazu geführt haben, dass er die bestnote erreicht hat..

Normalerweise gibt es bei wissenschaftlichen Arbeiten nur sehr sehr wenige Regeln.
Eine davon ist "Plagiat = fail". Fail = kein Bestehen = keine Doktor.
 
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Jeder, der mal LATEX benutzt hat, weiß, dass selbst wenn die entsprechende Literatur in der Bibliothek drin ist, ein Verweis im Literaturverzeichnis nicht auftaucht, solange keine Fußnote im Text darauf verweist. Sowie es aussieht, hat Herr Guttenberg die Verweise schlicht "vergessen".

Auch Guttenberg wehrt sich gegen die Plagiats-Vorwürfe bei seiner Doktorarbeit, schließt aber einzelne Fehler beim Zitieren nicht aus: „Der Vorwurf, meine Doktorarbeit sei ein Plagiat, ist abstrus“, sagte er am Mittwoch in Berlin.

Der Verteidigungsminister weiter: „Ich bin gerne bereit zu prüfen, ob bei über 1200 Fußnoten und 475 Seiten vereinzelt Fußnoten nicht oder nicht korrekt gesetzt sein sollten und würde dies bei einer Neuauflage berücksichtigen.“ An der Arbeit der Dissertation hätten keine Mitarbeiter mitgewirkt. „Die Anfertigung dieser Arbeit war meine eigene Leistung.“

Meine Arbeit war nur knapp 120 Seiten lang, und daher weiß ich wie nervenaufreibend diese Fußnotengeschichte ist (trotz Latex). Bei 450 Seiten, die man selbstständig überprüfen muss, kann ich mir das garnicht vorstellen. Zumal jeder den Effekt kennt: "Seine eigenen Fehler erkennt man in keinem Text."

Die Annahme, er hätte hier bewusst ein Plagiat betrieben, ist hanebüchen. Aber gut, dass unsere "stalinistische Denkfabrik" nichts besseres zu tun hat, als Fußnoten zu zählen und anschließend auf einen Schauprozess zu hoffen.
 
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Hast du dir die Beispiele mal angesehen? Das waren weder Zitate, weil Sachen geändert wurden (ohne Anmerkung des Autors) noch waren es freie Zitate weil sie zu 99% Deckungsgleich mit dem Original waren.
"Vergessen" kann da bei beidem nicht benutzt werden.

Wären sie EXAKT gleich, ja, dann hat er einfach nur die Anführungszeichen, die Fußnote und den Eintrag ins Literaturverzeichnis verschlampt.
Wären sie inhaltich nicht quasi identisch, dann wäre es vermutlich gar nicht aufgefallen.

Wen versuchst du eigentlich immer noch davon zu "überzeugen" dass die Person des Herausfinders (ist das ein Wort ? ^^) irgendeine Rolle spielt? Wenn er den Krams von Guttenberg aus wissenschaftlichem Interesse gelesen hat (deswegen schreibt man sowas ja überhaupt!) und es ihm dann aufgefallen ist, dass Guttenberg Zitate nicht angibt, warum sollte er es dann nicht publikmachen?
 

FORYOUITERRA

TROLL
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Jeder, der mal LATEX benutzt hat, weiß, dass selbst wenn die entsprechende Literatur in der Bibliothek drin ist, ein Verweis im Literaturverzeichnis nicht auftaucht, solange keine Fußnote im Text darauf verweist. Sowie es aussieht, hat Herr Guttenberg die Verweise schlicht "vergessen".



Meine Arbeit war nur knapp 120 Seiten lang, und daher weiß ich wie nervenaufreibend diese Fußnotengeschichte ist (trotz Latex). Bei 450 Seiten, die man selbstständig überprüfen muss, kann ich mir das garnicht vorstellen. Zumal jeder den Effekt kennt: "Seine eigenen Fehler erkennt man in keinem Text."

Die Annahme, er hätte hier bewusst ein Plagiat betrieben, ist hanebüchen. Aber gut, dass unsere "stalinistische Denkfabrik" nichts besseres zu tun hat, als Fußnoten zu zählen und anschließend auf einen Schauprozess zu hoffen.

kann ich nur so unterschreiben. und dass eine fehlende referenz dann auch mal bei der einleitung ganz am anfang passiert, das ist auch nur menschlich.
wer sich die seite mal im original angeschaut hat, der wird ohnehin feststellen, dass im fußnotenbereich gar kein platz mehr war! es war ihm also gar nicht mehr möglich noch einen anderen zu zitieren. da standen ja schon zwei, die die halbe seite ausfüllten. eine mit einem sehr unterhaltsamen inhalt über das wort amerikanisch, für dessen klärung man immerhin auf ungefähr ein dutzend andere quellen völlig korrekt verwies. irgendwie müssen sich ja 50 seiten literaturverweis füllen. diese zeugen übrigens doch auch davon, dass herr doktor das korrekte zitieren drauf hat und es keineswegs seine absicht sein konnte, seine ergebnisse ungekennzeichnet mit den worten anderer auszuschmücken.
 
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Wenn ein Fußnotenbereich voll ist, dann geht die Fußnote, bzw. der verlinkte Text eben auf die nächste Seite. Wo soll das denn bitte ein Grund sein O_o.


JEDEM anderen Doktoranten würde solch ein Fehler das Ende bedeuten. Warum soll hier eine Ausnahme gemacht werden?
Unsauber gearbeitet -> bitte nochmal neu.

Und zur Motivation von Herrn Fischer-Lescano:
"Der Bremer Rechtsprofessor Andreas Fischer-Lescano bekam vor einiger Zeit den Auftrag, für die Fachzeitschrift Kritische Justiz die Doktorarbeit des heutigen Bundesverteidigungsministers zu rezensieren. Die war 2009 als Buch erschienen unter dem Titel Verfassung und Verfassungsvertrag. Konstitutionelle Entwicklungsstufen in den USA und der EU." von Zeit.de
 
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Der Punkt ist einfach, es gibt in jedem Beruf eine Sache die VOLLKOMMEN gegen das Berufsethos verstoesst. Bei Nutten ist das den Freier kuessen, bei Politikern Geschenke von Industriellen annehmen, und bei Wissenschaftlern ist das eben seine Quellen nicht korrekt anzugeben. Wenn die Nutte die Quellen nicht richtig angibt interessiert das keine Sau, beim Wissenschaftler ist es aber ein schwerwiegender Verstoss, und das hat auch nichts mit Kleinlichkeit zu tun und vor allem auch nichts mit Stalinismus (wie man darauf bitte kommt....)
 
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So siehts aus. Die Vorwürfe sind ernst zu nehmen.In welcher Position sich der Beschuldigte gerade befindet ist mal echt egal. Auch scheint er ja nicht "einfach" nur die Dokumentation vernächlässigt zu haben, vergleicht man mal exemplarisch die Einleitung mit dem FAZ Artikel, dann hat hier nicht jemand einfach mal vergessen, 2-3 Wörter in die Fußnoten zu packen: Der Mann hat den kompletten Absatz fast wörtlich übernommen. Ich wüsste jedenfalls nicht, wo man damit einfach so durchkommt wenns auffliegt, schon gar nicht bei einer Dissertation. Und das ist nur ein Beispiel, bei SPON z.B. stehen noch einige mehr zur Auswahl...
 
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bisher hat guttenberg ja ein missgeschick erwähnt.
die zukunft: guttenberg wird einfach die fehler korrigieren lassen und seinen doktor behalten. abgesägt werden nur die prüfer, die das damals "übersehen" haben.
 
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Wen versuchst du eigentlich immer noch davon zu "überzeugen" dass die Person des Herausfinders (ist das ein Wort ? ^^) irgendeine Rolle spielt? Wenn er den Krams von Guttenberg aus wissenschaftlichem Interesse gelesen hat (deswegen schreibt man sowas ja überhaupt!) und es ihm dann aufgefallen ist, dass Guttenberg Zitate nicht angibt, warum sollte er es dann nicht publikmachen?

Bist du ernsthaft so naiv, zu glauben, der Herr Professor liest mal eben "aus wissenschaftlichem Interesse" die Arbeit von Guttenberg und findet "ganz zufällig" heraus, dass einzelne Textpasagen in Artikeln in Zeitungen von vor ca. 10 Jahren erschienen sind?

Der Herr Professor, Mitglied einer dubiosen linksextremistischen Organisation, Umgeben von Verfassungsfeinden, liest also aus purem wissenschaftlichen Interesse die Arbeit eines erzkonservativen, staatstreuen Katholiken?




Und zum Thema:
Glaubst du ernsthaft, Guttenberg macht an einigen Stellen copy+paste, und an anderen ändert er ein bischen was um, und hofft, "das merkt schon keiner"? Ist es nicht viel naheliegender, er hat die Verweise vergessen, und bei nochmaliger Durchsicht einfach eine Stelle umgeschrieben (welche aber leider ein Zitat war)?


Klar, es bleibt der Vorwurf der Schlampigkeit, und Herr Guttenberg muss sich auch bei den Autoren entschuldigen, die er "vergessen" hat. Aber Anzeichen eines Plagiats sehe ich nicht.

Ich weiß auch nicht, inwieweit bei Juristen "nicht-wörtliche" Zitate möglich sind, d.h. man formuliert eine Tatsache mit eigenen Worten, gibt aber an, wo die Grundgedanken herkommen. Falls Guttenberg bewußt diesen Stil benutzte, wäre sogar die Umschreibung kein Problem, und es bleibt lediglich der Vorwurf der vergessenen Fußnoten. Da ich aus einem anderen "Fach" komme, kann ich mich hierzu nicht äußern, aber zumindest in meinem Fach (Wirtschaft und Mathematik) ist sowas üblich.
 

Entelechy

Guest
Jeder, der mal LATEX benutzt hat, weiß, dass selbst wenn die entsprechende Literatur in der Bibliothek drin ist, ein Verweis im Literaturverzeichnis nicht auftaucht, solange keine Fußnote im Text darauf verweist. Sowie es aussieht, hat Herr Guttenberg die Verweise schlicht "vergessen".



Meine Arbeit war nur knapp 120 Seiten lang, und daher weiß ich wie nervenaufreibend diese Fußnotengeschichte ist (trotz Latex). Bei 450 Seiten, die man selbstständig überprüfen muss, kann ich mir das garnicht vorstellen. Zumal jeder den Effekt kennt: "Seine eigenen Fehler erkennt man in keinem Text."

Die Annahme, er hätte hier bewusst ein Plagiat betrieben, ist hanebüchen. Aber gut, dass unsere "stalinistische Denkfabrik" nichts besseres zu tun hat, als Fußnoten zu zählen und anschließend auf einen Schauprozess zu hoffen.

"vergessen" ist richtig. Vergessen ist ein bewusster Euphemismus für betrogen. Wie FORYOUITERRA das bereits ironisch sagte, keiner "vergisst" in der Einleitung eine halbe Seite zu zitieren. Es ist auch vollkommen unüblich seine Doktorarbeit mit seitenlangen Zitaten zu füllen, daher kann man hier zu 100% von Absicht ausgehen.

Wer das nicht versteht:
a) hat sich die Beispiele auf Spon oder SZ nicht angeschaut
b) betrachtet die Welt durch eine rosarote oder tiefschwarze Brille
c) ist einfach dum

oder wie in mackias fall a,b,c.
 
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Heute morgen im Radio hat ein Chemie-Professor gesagt, dass es häufig vorkommt, dass man etwas aufschreibt, und hinterher vergisst, woher es kommt. Er sah den Guttenberg-Skandal ganz gelassen. "buisness as usual".

Herr Guttenberg hat vermutlich 100 Zeitungen, Bücher und anderes zur Verfügung gehabt. Hier von Absicht auszugehen, ist und bleibt hanebüchen.

Aber mal abwarten, vielleicht hat er ja wirklich die halbe Arbeit aus Zeitungsartiklen zusammengeklebt :D DANN wäre die Annahme des Plagiats tatsächlich naheliegend. Bei 1% deutet alles auf Schludrigkeit hin. Alles andere ist hanbüchen, zumal es ja sehr offensichtlich aussieht (ja, ich habe mir jetzt mal die FAZ Vergleiche angeschaut).
 

Entelechy

Guest
Du STRG+Cst einfach Texte von 1997, vergisst woher sie kommen und merkst dann beim Korrigieren nicht, dass sie nicht von dir sind?

Sorry, aber wie naiv kann man sein.
 

jysk

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Andersherum macht es aber auch nicht viel Sinn. Warum 1,200 Zitate korrekt bezeichnen und bei genau 12 zufälligen 10-20 Zeilern es absichtlich nicht machen? Welche sinnvolle Absicht soll denn dahinterstehen? Was soll er davon haben?
 

HoRRoRTeRRaN

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Hier scheinen ja einige viele Personen Guttenberg richtig zu hassen.
Da werden aus 12 Abschnitten 12 Seiten, aus 475 Seiten werden 400 Seiten, aus fehlerhaftem Kennzeichnen von 12 Abschnitten werden 12 Morde.

Ich frage mich wieso hier einige so dringend etwas Angreifbares gegen ihn brauchen?
 
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Haha. Wie ihm das halt einfach nur recht geschieht und ich da voller Schadensfreude zusehe!
Wäre zu geil, wenn ihm der Dr. aberkannt werden würde. Nur glaub ich, is dazu sein Einfluss zu groß.

Klar isses ne Kampagne gegen ihn, aber.... "gscheit recht"! ;)
Wer so dumm ist...

Und n Plagiat ist nunmal n Plagiat. Was ich gelesen hab, ist das eindeutig. Und da sollten nunmal für jeden die gleichen Regeln gelten.
 
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Naja er ist Politiker.....

Ich meine bei aller Unsympathie, ich habe auch das Gefühl das das ziemlich aufgebauscht wird. Aber in dem Job muss man mit sowas leben. Da gehört sowas zum Tagesgeschäft. Muss er halt durch, wird ihn nicht umbringen.
 
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Hat man wieder eine Sau gefunden, die man durchs Dorf treiben kann.

Mir ist Guttenberg nichtmal sonderlich sympathisch, aber soll warum diese "Affäre" für die Ausführung seines politischen Amts von Interesse sein? Ok ja, er hat anscheinend geschummelt und das ist sicherlich ein paar Lästereien wert - aber wie dick das hier schon wieder aufgetragen wird..
Auch das mit der "Gorch Fock" fand ich teilweise schon übertrieben - ist natürlich schlimm, wenn so etwas passiert, aber kein Verteidigungsminister hat Augen auf der ganzen Welt und kann so etwas sicher verhindern.

Wenn die Sympathiewerte für ihn jetzt deutlich fallen, zeigt das nur wieder, was für eine beängstigende Macht die Massenmedien über uns haben. Vorher haben sie ihn relativ unbegründet gehyped, jetzt lassen sie ihn relativ unbegründet wieder fallen. Ts..
 
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Mir ist Guttenberg nichtmal sonderlich sympathisch, aber soll warum diese "Affäre" für die Ausführung seines politischen Amts von Interesse sein? Ok ja, er hat anscheinend geschummelt und das ist sicherlich ein paar Lästereien wert - aber wie dick das hier schon wieder aufgetragen wird..
naja wenn das wirklich ein absichtliches Plagiat ist/wäre, würde das natürlich seine Glaubwürdigkeit in Frage stellen und das ist bei wichtigen Politikern sicher nicht positiv ;)

und an alle die sich über die "böse Schlammschlacht der Opposition" aufregen, wer Wahlplakate nicht mehr nach dem Motto "wir wollen...", sondern nach "die anderen sind Scheiße, weil..." macht, muss sich nicht wundern, wenn einem Scheiße zurückgeworfen wird ;)
 
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Bist du ernsthaft so naiv, zu glauben, der Herr Professor liest mal eben "aus wissenschaftlichem Interesse" die Arbeit von Guttenberg und findet "ganz zufällig" heraus, dass einzelne Textpasagen in Artikeln in Zeitungen von vor ca. 10 Jahren erschienen sind?
Warum sollte ein Jurist blos die Arbeit eines Juristen lesen.
ist toooootal unglaubwürdig und so
Der Herr Professor, Mitglied einer dubiosen linksextremistischen Organisation, Umgeben von Verfassungsfeinden, liest also aus purem wissenschaftlichen Interesse die Arbeit eines erzkonservativen, staatstreuen Katholiken?
Und nochmal:
who the fuck cares?



Und zum Thema:
Glaubst du ernsthaft, Guttenberg macht an einigen Stellen copy+paste, und an anderen ändert er ein bischen was um, und hofft, "das merkt schon keiner"? Ist es nicht viel naheliegender, er hat die Verweise vergessen, und bei nochmaliger Durchsicht einfach eine Stelle umgeschrieben (welche aber leider ein Zitat war)?
Gäbe viele Gründe warum er es gestohlen hat.
Nochmal: Bei jedem anderen gäbe es gar keine Diskussion sondern Aberkennung des Titels.

Klar, es bleibt der Vorwurf der Schlampigkeit, und Herr Guttenberg muss sich auch bei den Autoren entschuldigen, die er "vergessen" hat. Aber Anzeichen eines Plagiats sehe ich nicht.
Ja, weil du keine Ahnung hast was ein Plagiate bei wissenschaftlichen Arbeiten sind.

Ich weiß auch nicht, inwieweit bei Juristen "nicht-wörtliche" Zitate möglich sind, d.h. man formuliert eine Tatsache mit eigenen Worten, gibt aber an, wo die Grundgedanken herkommen. Falls Guttenberg bewußt diesen Stil benutzte, wäre sogar die Umschreibung kein Problem, und es bleibt lediglich der Vorwurf der vergessenen Fußnoten. Da ich aus einem anderen "Fach" komme, kann ich mich hierzu nicht äußern, aber zumindest in meinem Fach (Wirtschaft und Mathematik) ist sowas üblich.

Es gab keine Umschreibung. Die genannten Stellen sind zu 99% identisch.

Hier scheinen ja einige viele Personen Guttenberg richtig zu hassen.
Da werden aus 12 Abschnitten 12 Seiten, aus 475 Seiten werden 400 Seiten, aus fehlerhaftem Kennzeichnen von 12 Abschnitten werden 12 Morde.

Ich frage mich wieso hier einige so dringend etwas Angreifbares gegen ihn brauchen?

Wer eine eidesstattliche Erklärung abgibt dass er zu 100% alles selber erarbeitet hat und dann "vergisst" auch nur ein einzelnes Zitat anzugeben der handelt unrechtens.

Natürlich hat er 12 Morde nicht begannen, wer behauptet das?
 
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Hier scheinen ja einige viele Personen Guttenberg richtig zu hassen.
Da werden aus 12 Abschnitten 12 Seiten, aus 475 Seiten werden 400 Seiten, aus fehlerhaftem Kennzeichnen von 12 Abschnitten werden 12 Morde.

Ich frage mich wieso hier einige so dringend etwas Angreifbares gegen ihn brauchen?

an sofars post sieht man schonmal einen, der ihn offenbar wirklich hasst.
ne aber ich kann mir vorstellen, was das für leute sind: oppositionelle auf maximal kreisebene, die noch irgendwelche sachen für ihren politischen stammtisch am wochenende brauchen
 
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leute, es ist völlig egal ob die entsprechenden verweise absichtlich weggelassen oder unabsichtlich vergessen wurden. selbst wenn ein doktorand so etwas unabsichtlich vergisst bleibt es sein fehler und er fällt durch, so ist das halt in der seriösen wissenschaft (keine ahnung ob jura dazugehört :p ). "nur" 12 abschnitte sind genau 12 zu viel, selbst bei einem einzigen wäre er (hätte man es damals direkt bemerkt) auch durchgefallen.
 
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leute, es ist völlig egal ob die entsprechenden verweise absichtlich weggelassen oder unabsichtlich vergessen wurden. selbst wenn ein doktorand so etwas unabsichtlich vergisst bleibt es sein fehler und er fällt durch, so ist das halt in der seriösen wissenschaft (keine ahnung ob jura dazugehört :p ). "nur" 12 abschnitte sind genau 12 zu viel, selbst bei einem einzigen wäre er (hätte man es damals direkt bemerkt) auch durchgefallen.

So siehts aus. Und wer die ganze Sache nun gemeldet hat und warum ist ebenfalls völlig scheiss egal. Gutenberg hat ganz große scheisse gebaut bei seiner Arbeit und verdient damit auch seinen Doktortitel nicht. Ende der Geschichte.

Ein Doktortitel bescheinigt die Fähigkeit zu selbstständigem Wissenschaftlichen Arbeiten und dazu gehört nunmal richtige Zitation. Wer nichtmal das hinbekommt (so schwer ists ja echt nicht...) hat auch keinen Doktortitel verdient ganz einfache Kiste.
 
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leute, es ist völlig egal ob die entsprechenden verweise absichtlich weggelassen oder unabsichtlich vergessen wurden. selbst wenn ein doktorand so etwas unabsichtlich vergisst bleibt es sein fehler und er fällt durch, so ist das halt in der seriösen wissenschaft (keine ahnung ob jura dazugehört :p ).

Ganz ehrlich: Jura ist in der Sache in vielen Fällen _keine_ seriöse Wissenschaft. Zumindest lehrt mich das meine Erfahrung. Der Doktor ist sozial angesehen und nur darum geht es, nicht um den wissenschaftlichen Fortschritt. Entsprechend wird getrickst, betrogen und abgeschrieben. Daher würde ich KT auch nicht zu sehr in die Pfanne hauen. Lustig ist es natürlich trotzdem.
 
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Ich sehe es halt vom Standpunkt eines Naturwissenschaftlers. ;)
Wenn tricksen, betrügen und abschreiben Usus ist heißt das auch trotzdem nicht, dass man damit durchkommen sollte wenn es auffliegt. Zumal ich dem Guttenberg auch gar nichts davon unterstellen möchte, wie gesagt, selbst wenn er es einfach unabsichtlich vergessen hat reicht das vollkommen aus um die Doktorarbeit mit durchgefallen zu bewerten.
 
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TMC|Eisen

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Das ist nicht richtig. Dem Promotionsausschuß steht ein weiter Ermessensspielraum zu, der auch gerichtlich nur begrenzt überprüfbar ist. Eine einzige fehlende Fußnote in einem 450 seitigen Werk würde sicherlich nicht zur Aberkennung der Doktorwürde führen. Eine wissenschaftliche Arbeit darf ja schließlich Fehler enthalten. Ansonsten wären 99% der Dissertationen zurückzunehmen. Natürlich ist der Einzelfall entscheidend. Hier drängt sich der Eindruck auf, zu Guttenberg habe systematisch die Belegung "vergessen" (man wird ihm hier ohnehin niemals Vorsatz beweisen können, das ist aber auch irrelevant). Dazu kommt noch, dass er bis zu 96 Zeilen nahezu wortwörtlich übernommen hat. Das ist eine Größenordnung, wo ein Zitat in rechtswissenschaftlichen Kreisen ohnehin unredlich wäre. Man zitiert Definitionen, 1-3 Sätze, den Tenor einer Gerichtsentscheidung, aber man zitiert grundsätzlich keine 96 Zeilen-Absätze von Zeitungsartikeln oder Referaten. Nach dem, was man auf SZ präsentiert bekommt, bleibt mMn in diesem Fall eigentlich kaum Spielraum, was die Bewertung der kopierten Abschnitte angeht. Entscheidend ist jetzt die Frage, ob die Dissertation von zu Guttenberg auch trotz Plagiatsvorwurf noch als seine "eigene wissenschaftliche Leistung" zu bewerten ist. Das ist z.B. eindeutig nicht der Fall, wenn, wie neulich geschehen, ein Student die Dissertation eines Kanadiers ins Deutsche übersetzt hat und als seine Dissertation eingereicht hat. Ich bin gespannt, was am Ende herauskommt.

edit: Swatch hat leider Recht, was die Seriösität juristischer Dissertationen betrifft :-)
 
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leute, es ist völlig egal ob die entsprechenden verweise absichtlich weggelassen oder unabsichtlich vergessen wurden. selbst wenn ein doktorand so etwas unabsichtlich vergisst bleibt es sein fehler und er fällt durch, so ist das halt in der seriösen wissenschaft (keine ahnung ob jura dazugehört :p ). "nur" 12 abschnitte sind genau 12 zu viel, selbst bei einem einzigen wäre er (hätte man es damals direkt bemerkt) auch durchgefallen.

Das ist Unsinn.

Wegen einem Abschnitt würden wohl die wenigsten Doktoranden durchfallen.

Vereinfacht gesagt gilt follgendes Prinzip, je höher der akademisch Grad, desto mehr Fehler darf man diesbezüglich machen. Der Student mag Ärger bekommen wegen einem Fehler, der Doktorrand wird wahrscheinlich getadelt und im Falle des Professors wird das mehr oder weniger ignoriert.
 
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Das ist nicht richtig. Dem Promotionsausschuß steht ein weiter Ermessensspielraum zu, der auch gerichtlich nur begrenzt überprüfbar ist. Eine einzige fehlende Fußnote in einem 450 seitigen Werk würde sicherlich nicht zur Aberkennung der Doktorwürde führen. Eine wissenschaftliche Arbeit darf ja schließlich Fehler enthalten. Ansonsten wären 99% der Dissertationen zurückzunehmen. Natürlich ist der Einzelfall entscheidend.
Da hast du natürlich recht, ich bezog mich auch direkt auf diese über viele Zeilen gehenden "Abschnitte". Ist vielleicht auch von Uni zu Uni verschieden, ich habe hier nur mega-extrem-pingelig-genau kennen gelernt, alles andere ist unwissenschaftlich und durchgefallen.
 
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# an sui.
Wenn wirklich jeder Fehler zur Aberkennung der Doktorwürde führen würde, dann gäbe es in Deutschland wohl nicht mehr als ne Handvoll.
Außerdem werden solche Arbeiten ja nicht einfach blind abgegeben, sondern zigmal korrekturgelesen, sowohl von Bekannten des Doktoranten als auch vom Doktorvater. Wenn das niemandem aufgefallen ist, kann man schon davon ausgehen, dass die Doktorarbeit zumindest formell in Ordnung ist.
Er wird nachbessern müssen, sich eventuell bei den Originalquellen entschuldigen und damit hat sichs dann wohl auch.

Ich kann in dem konkreten Fall aber wirklich nicht verstehen, wie das passieren konnte.
Vergessen kann man Passagen, die man einfach so 1:1 übernimmt. Einmal reinkopiert und gut.
Wenn man aber Anpassungen an der Kopie vornimmt, heißt das, dass man sich näher damit beschäftigt. Dann ist ein Vergessen wohl eher unwahrscheinlich.

Auf der anderen Seite glaube ich auch nicht an eine Böswilligkeit. Wenn man mehrere hundert Quellen angibt, dann kommt es auf 12 mehr oder weniger auch nicht an. Die Erwähnung von nen paar weiteren Quellen hätte seine Leitung wohl kaum geschmälert.

Die Gründe oder die Motivation des Professors für die Rezension spielt natürlich überhaupt keine Rolle.
 

MordredXiC

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Mal ohne den ganzen Thread zu lesen:

Ich mag Herrn zu Guttenberg nicht sonderlich, aber das jetzt so hochzukochen find ich bedenklich.
Es ist natürlich wissenschaftlichder GAU seine Quelleln nicht anzugeben, aber ich denke das bei 475 Seiten es möglich ist, das einige einfach vergessen werden. Vielleicht aber auch mit voller Absicht. Es ist uns nicht möglich das zu beurteilen, das sollder Ombudsmann machen, dafür ist er da. Ich finde da sollte man jetzt mal ganz gelassen abwarten, was passiert. Das das jetzt natürlich politisch aufs widerlichste ausgeschlachtet wird ist klar, sollte aber nicht sein... ich denke wenn man jetzt alle Doktorarbeiten von Politikern entsprechend prüft können da recht viele ihren hut nehmen.

Und mal ehrlich: Jeder der hier an der Uni ist: Habt ihr ALLE quellenangaben in sämtlichen Protokollen immer vermerkt? Ich bin mir bei mir nicht so hundertprozentig sicher...

Nja, just my 2 pence...
 
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