Nachrichten, Randnotizen und Kurioses v4

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An den Gymnasien kann man die Oberstufler locker schon mal an Uni-Vorlesungen gewöhnen.
Da würde ich widersprechen.
Wenn ich an meine Schulzeit zurück denke, hatten wir in der Oberstufe viele Schüler die von mehr individueller Aufmerksamkeit und Förderung profitiert hätten. Und wenn man den häufigen Berichten über das sinkende Niveau von Erstsemestern glauben schenkt, dann ist dieser Förderungsbedarf eher größer geworden.
 
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An Brennpunktschulen die Klassen zu vergrößern bringt uns halt nur schneller zum Clash. Ich war am Freitag bei der Abschlussfeier meiner letzten Wirkungsstätte. Es war wie auf dem Basar: Laute, rumlaufende Kinder, es wird telefoniert, Videos aufgenommen und mit Ton abgespielt. Gejohlt, bei Reden reingerufen usw. usf. Mittlerweile über 50% Migrationsanteil, eine wachsende Zahl an SuS mit keinem oder nur ESA (Äquivalent zum Hauptschulabschluss), darunter hauptsächlich Jungen.
Ich war teilweise fassungslos wie sich die damals ohnehin schon schwierige Situation dramatisch verschlechtert hat: Immer rund ein Fünftel des Kollegiums krank, 6 Aushilfskräfte Anfang bis Mitte 20, ohne überhaupt ein Studium absolviert zu haben, von Lehramt mal ganz zu schweigen. D.h. die sind fachlich als auch pädagogisch eig. nicht wirklich zu gebrauchen. Dementsprechend die Stimmen aus dem Kollegium, dass diese Kräfte größtenteils nur weiter Unruhe reinbringen, weil sie die Kids nicht im Griff haben. Ein promovierter Englischlehrer, der nur platt gemacht wird, dann alkoholisiert erscheint und nach Hause geschickt wird = nächster Ausfall. Zum neuen Jahr 150 Lehrerstunden nicht besetzt, was ca. 5,5 Vollzeitstellen sind. Der Schulleiter schreibt potentielle Kandidaten gezielt an, weil sich keiner auf die ausgeschriebenen, verbeamteten Stellen (Ein Fach, das andere kann sogar beliebig sein) bewirbt. Alle sagen ab. Und wir reden hier von einer ehemaligen, durchschnittlichen Realschule. Zum Kollegiumsausflug haben sich 8 von 50 angemeldet und am Ende kamen 6. Das sagt alles und es macht betroffen. Die Schulleitung verschickt E-Mails mit Durchhalteparolen und versucht den Shit irgendwie zusammenzuhalten.

Wenn ich dann Prien gerade bei uns in S.-H. höre, die in einer Videokonferenz vor laufender Kamera ausrastet, weil sie mit der Software nicht klarkommt und von ihren Staatssekretären oder HiWis gepampert wird, um es zu fixen, könnt ich kotzen. Sie macht einen sehr schlechten Job und gibt definitiv keine gute Figur ab!

Ich bin so froh mittlerweile an einer funktionieren, leicht konservativen GMS zu sein, die relativ autark agieren kann. Digital waren wir vor Corona schon gut aufgestellt und bauen es stetig aus. Wir sind sicherlich (noch) nicht der Goldstandard, aber es gibt kaum bis keine Kritikpunkte, weder von SuS- noch von Elternseite. Aber auch wir haben bei 27+ Kindern bereits Probleme alle beisammen zu halten. Die guten SuS laufen halt einfach mit, kümmern können wir uns um die nicht, da die Sonderfälle überproportional viel an Aufmerksamkeit und Bürokratie benötigen.

Edit:
Ich bin auch skeptisch was die Ausbildung an der Uni und das Referendariat bei Lehramtlern anbelangt. Selbst musste ich nie durch diese Mühle, habe aber etliche da durchgehen sehen. Von der Uni kommend sagen alle unisono, dass unheimlich viele blödsinnige Kurse zu absolvieren waren und schriftliche Hausarbeiten zu völlig irrelevanten Themen Frust und Langeweile erhöht haben. Das Ref. selbst ist in S.-H. immer noch in Teilen unmenschlich. Sämtliche Stunden, die man zeigt, sind auf Show optimiert und haben so gar nichts mit dem Alltag zu tun. Studienleiter/innen führen sich immer noch auf, als ob sie über Wohl oder Übel entscheiden und es gibt nur den einen starren Weg wie es zu laufen hat. Völlig absurd.
 
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Nicht dass ich größere Klassen für ne tolle Sache halten würde, aber was will man denn machen? Wenn nun mal nicht mehr Lehrer da sind, muss man die vorhandenen anders verteilen. Glaube auch nicht, dass man den Lehrerberuf wirklich attraktiver machen kann. Die Bezahlung ist ja schon nicht schlecht, Beamtenstatus etc. Es hat halt nicht jeder Bock, irgendwelchen fremden Kindern was beizubringen. Und wenn man sich bestimmte Viertel anschaut, scheint das Klientel ja nicht gerade angenehmer zu werden.

Da würde ich widersprechen.
Wenn ich an meine Schulzeit zurück denke, hatten wir in der Oberstufe viele Schüler die von mehr individueller Aufmerksamkeit und Förderung profitiert hätten. Und wenn man den häufigen Berichten über das sinkende Niveau von Erstsemestern glauben schenkt, dann ist dieser Förderungsbedarf eher größer geworden.
Würde ihm da schon zustimmen. Klar wäre es schön, wenn alle die nötige Förderung bekommen könnten. Aber wenn man nun mal den Rotstift ansetzen muss, dann am ehesten bei der gymnasialen Oberstufe.

Ob man vielleicht mit guten (!) Onlineprogrammen für ein bisschen Entlastung sorgen könnte?
 
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Weil die am stärksten an selbstständiges Lernen herangeführt werden müssen und gleichzeitig im Vergleich zu anderen Stufen und Schulformen die besten Voraussetzungen dazu haben (sollten).
Der 18-Jährige Gymnasiast wird ja wohl besser mit weniger Lehrern zurecht kommen als der 14-jährige Realschüler.
Außer natürlich man ist der Meinung, dass man alles unterhalb des Gymnasiums ohnehin abschreiben kann.
 
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Da würde ich widersprechen.
Wenn ich an meine Schulzeit zurück denke, hatten wir in der Oberstufe viele Schüler die von mehr individueller Aufmerksamkeit und Förderung profitiert hätten. Und wenn man den häufigen Berichten über das sinkende Niveau von Erstsemestern glauben schenkt, dann ist dieser Förderungsbedarf eher größer geworden.
Es ist aber nicht die Frage, ob auch Oberstufler von individueller Förderung profitieren, sondern wo der Grenznutzen zusätzlicher Lehrkapazität minimal ist und das dürfte regelmäßig eher in der gymnasialen Oberstufe der Fall sein als ein der Hauptschule im Brennpunkt. Das gilt schon allein, weil diese Schüler im Mittel über viel größere familiäre Ressourcen und Humankapital verfügen, um Defizite der Schule auszugleichen. Außerdem haben Gymnasien jetzt schon weniger Probleme Personal zu finden.
 
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Der 18-Jährige Gymnasiast wird ja wohl besser mit weniger Lehrern zurecht kommen als der 14-jährige Realschüler.

Es ist aber nicht die Frage, ob auch Oberstufler von individueller Förderung profitieren, sondern wo der Grenznutzen zusätzlicher Lehrkapazität minimal ist und das dürfte regelmäßig eher in der gymnasialen Oberstufe der Fall sein als ein der Hauptschule im Brennpunkt.

Zu beidem: kommt darauf an wie du das messen willst.
Wenn man damit mein "solange ein gewisses Mindestniveau erreicht wird ist alles ok", dann habt ihr recht klar, die Wahrscheinlichkeit dass der Oberstufenschüler unter den Hauptschüler im Brennpunkt fällt ist ungefähr 0, egal wie sehr man am Gymnasium kürzt. Aber das scheint mir keine sinnvolle Betrachtung, ich würde es eher über verschenktes Potential rechnen.
Und da würde ich eurer Annahme widersprechen. Es wird mehr Oberstufenschüler geben die signfikant unter ihrem Potential bleiben. Also Abi nicht schaffen, kein ausreichender NC, Studium nicht schaffen weil unzureichend vorbereitet usw. Und ich wage zu behaupten dass das auch die soziale Mobilität einschränken wird, weil es natürlich vor Allem die Schüler trifft bei denen die Eltern sich nicht von sich aus gut um die Bildung ihrer Kinder kümmern können.
Das ist weder Gerecht, noch gut für unsere Gesellschaft, wir brauchen hochqualifizierte Fachkräfte.
 
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Also bei uns hat glaube keiner mehr in der Oberstufe Hilfe von den Eltern beim Lernen bekommen.

Und ja wir brauchen hochqualifizierte Fachkräfte, wir brauchen aber auch gute Handwerker und Pfleger. Da ist der Bedarf an guter Schulbildung vielleicht sogar noch höher, die Studenten durchlaufen schließlich noch mal ne Bildungseinrichtung.

Und da würde ich eurer Annahme widersprechen. Es wird mehr Oberstufenschüler geben die signfikant unter ihrem Potential bleiben.
Glaube ich nicht. Ich denke bei den Oberstufenschülern gibt es einen viel höheren Anteil, die ihr Potential von sich selbst aus bzw. mit viel weniger externer Hilfe ausschöpfen können. Allein schon aufgrund des Alters, aber auch wegen des höheren Lehrniveaus in jüngeren Jahren.
 
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Man lernt durch die persönliche Interaktion mit dem Lehrer. Je eher Schüler un der Klasse, desto weniger Zeit hat der Lehrer für jeden Schüler. Bei 30 Schülern hat ein Lehrer in 45 Minuten gerade 1,5 Minuten pro Schüler. Das führt dazu, dass Lehrer sich auf die Schüler konzentrieren, die vorn sitzen und mitmachen, die Antwort auf Fragen zuverlässig kennen und sowieso gut sind.
Die, die den Lehrer eigentlich brauchen, verschwinden tendenziell in der anonymen Mitte weiter hinten.
Je weniger Schüler in der Klasse sind, desto mehr Raum hat der Einzelne. Egal in welcher Schulform

PS: Das gilt auch für die Uni. In den USA hatte ich Seminare mit 6 bzw 12 Studenten. Soviel habe ich vorher oder nachher nie wieder gelernt
 
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Ich hatte auch das ein oder andere Seminar mit 5 bis 15 Studenten. Fand ich genauso Schwachsinn wie die Vorlesungen, den Stoff von 3 Stunden Seminar hab ich alleine zuhause in einer Stunde geschafft und es blieb gleichzeitig mehr hängen. Nur dass ich zu den Vorlesungen nicht hin musste.

Ist aber nicht das Thema und die triviale Erkenntnis, dass mehr Lehrer natürlich besser sind ändert nichts an dem Problem, dass nun mal nur eine begrenzte Anzahl an Lehrern zur Verfügung steht.
Wenn man also auf keinen Fall mehr Schüler auf einen Lehrer aufteilen will, braucht man Ideen, wie man mehr Lehrkräfte ranholt.
 

Gustavo

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Wenn man damit mein "solange ein gewisses Mindestniveau erreicht wird ist alles ok", dann habt ihr recht klar, die Wahrscheinlichkeit dass der Oberstufenschüler unter den Hauptschüler im Brennpunkt fällt ist ungefähr 0, egal wie sehr man am Gymnasium kürzt. Aber das scheint mir keine sinnvolle Betrachtung, ich würde es eher über verschenktes Potential rechnen.
Und da würde ich eurer Annahme widersprechen. Es wird mehr Oberstufenschüler geben die signfikant unter ihrem Potential bleiben. Also Abi nicht schaffen, kein ausreichender NC, Studium nicht schaffen weil unzureichend vorbereitet usw. Und ich wage zu behaupten dass das auch die soziale Mobilität einschränken wird, weil es natürlich vor Allem die Schüler trifft bei denen die Eltern sich nicht von sich aus gut um die Bildung ihrer Kinder kümmern können.
Das ist weder Gerecht, noch gut für unsere Gesellschaft, wir brauchen hochqualifizierte Fachkräfte.


Volkswirtschaft gesehen ist das bestenfalls sehr fragwürdig. Im luftleeren Raum ist eine "Fachkraft" in der Tat wichtiger als eine Hilfskraft für unseren wirtschaftlichen Erfolg. Aber saistaed hat ja zurecht auf den marginalen Nutzen abgestellt und der wird ja nicht im luftleeren Raum erzeugt. Gymnasien kriegen in Deutschland schon eine deutliche Bevorzugung und der Teil der Bevölkerung, der (Fach-)Abitur macht, hat sich alleine in den 15-20 Jahren die die meisten hier aus der Schule raus sind enorm erhöht. Der Sprung von "Qualifikationsniveau, das eine erfolgreiche Ausbildung erlaubt" und "Qualifikationsniveau, das keine Ausbildung erlaubt (und dementsprechend zu Hilfstätigkeiten führt)" ist keineswegs geringer als der Unterschied zwischen Abitur und abgebrochener Oberstufe. Klar könnte man noch mehr Schüler zum Abitur bringen, aber der marginale Nutzen dürfte mittlerweile eher bei den 7% liegen, die die Schule komplett ohne Abschluss verlasse, und den X%, die gerade so einen Abschluss schaffen, dann aber keine Ausbildung absolvieren können.

Der Eindruck, dass es mehr Oberstufenschüler gibt, die unter ihrem Potenzial bleiben, ist bestenfalls ein Selektionseffekt, genauso (nur noch drastischer) bei den Studienanfängern: Wenn vor 20 Jahren knapp unter 40% der Schüler Hochschulreife machen und heute (respektive vor ein paar Jahren, wegen Covid jetzt schwieriger zu sagen) knapp über 50%, dann wird das durchschnittliche Qualifikationsniveau zwangsläufig sinken, weil die meisten der zusätzlichen Abiturienten/Studienanfänger marginale Fälle sind. Dafür, dass es bspw. innerhalb der Leistungsfähigkeits-Dezile Absenkungen im Niveau gibt, habe ich noch nie einen Beleg gesehen.
 
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. Glaube auch nicht, dass man den Lehrerberuf wirklich attraktiver machen kann. Die Bezahlung ist ja schon nicht schlecht, Beamtenstatus etc. Es hat halt nicht jeder Bock, irgendwelchen fremden Kindern was beizubringen. Und wenn man sich bestimmte Viertel anschaut, scheint das Klientel ja nicht gerade angenehmer zu werden.

Und ob man den Lehrerberuf attraktiver machen kann. Es ist ein bisschen wie mit dem Pflegeberuf: Die Arbeitsbedingungen müssen wieder besser werden.
Die Lehrer leiden unter asozialen Schülern gegen die sie keine Handhabe haben, ebenso wie unter dreisten Eltern die sich einmischen und unter Bürokratie und Erfolgszwang (es darf am besten keiner sitzenbleiben).
Gebt den Lehrern wieder ordentliche Handhabe, inklusive Nachsitzen und Strafarbeiten, Eltern einbestellen (die bei Nichterscheinen das Arbeitslosengeld gekürzt bekommen), weniger Rechtfertigungsdruck gegenüber Helikoptereltern, lasst ihnen mehr freie Hand halt auch mal ne ganze Bande von asozialen Schülern von der Schule zu verweisen oder allen ne 6 zu geben usw.
Das würde eine Menge ausmachen und kostet nichtmal Geld.
 
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Öhm, Nachsitzen gibts doch noch. Und es gibt auch andere Erziehungs- und Ordnungsmaßnahmen, die man aussprechen kann. Das reicht von "Hilf dem Hausmeister" bis hin zu "Du fliegst von der Schule".

Im Allgemeinen:
Die Belastung ist hoch. Nicht mal wg. des Unterrichts direkt, sondern weil man zig andere Dinge machen muss. Das frisst Zeit und kostet Nerven. Größere Klassen sind sicher unvermeidlich, wenn der Lehrermangel noch eklatanter wird, aber ich kann aus der Praxis sagen, dass große Klassen fast immer auch stressiger sind. Außerdem hat man viel weniger Zeit für einzelne Schüler, das finde ich extrem problematisch.

Wie man den Lehrerberuf wirklich attraktiver machen kann? Schwierig. Der Beruf ist sicher und das Einkommen ist ok - im Vergleich zu anderen Akademikerjobs hat man aber eher beschränkte Karrieremöglichkeiten, außer man will in die Schulleitung oder in Richtung Ministerialgedöns. Ich glaube, dass viele Leute einfach keinen Bock mehr haben, sich vor schreiende Kinder zu stellen. Weiß nicht, was man da tun kann. Evtl. weniger Kinder zeugen oder so. :ugly:
 
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Mackias Ansatz würde nur kleine Despoten ins Lehrertum locken und wäre eine stupide Fortführung der alten militärischen Tradition. Klar, damit könnten wir mehr Gehorsam erzeugen, aber wir brauchen nicht mehr brave, dumme Angestellte sondern mehr Kreativköpfe, und die kriegen wir so nicht. Geschweige denn von dem ganzen untauglichen Gesocks, was sich dann als Lehrer bewirbt.
Man kann sicherlich noch einiges über Gehalt machen, aber ansonsten würde ich eher die Autonomie der Lehrer stärken. Nach finnischem Konzept mehr über Projektunterricht gehen, mehr Einbindung digitaler Medien, die Lehrer dann auch mal entlasten können. Der Lehrer muss nicht mehr Freiraum im disziplinieren haben; wenn die Möglichkeiten nicht ausreichen ist das Kind schon in den Brunnen gefallen. Aber er muss mehr Freiraum in der Gestaltung des Unterrichts haben und dabei auch staatliche Unterstützung bekommen. So würde ich zumindest vermuten, kriegt man auch mehr engagierte Lehrer in den Beruf und nimmt ihnen den Spirit nicht.
 
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Oder wir wählen den kapitalistischen Weg:
Schule nur noch gegen Bezahlung und Aussetzung der Schulpflicht. Damit bleibt entsprechendes Klientel der Schule fern und darf mit jungen Jahren bereits auf das Feld oder die Minen, alternativ gibt es die vom staat finanzierte Militärschule + die anschließende Verpflichtung für mindestens 20 Jahre zu dienen. :troll:

Was gibt es ehrenhafteres als für das Vaterland in einem schützengraben in der Nähe von Kramatorsk zu sterben?

wallah
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Ich denke Mackias Ansatz war da eher dem Schreien entgegenzuwirken.
Eben. Als ob es naturgegeben ist, dass sich Kinder wie wildgewordene Affen verhalten müssen, so wie es in Deutschland der Fall ist. Schaut man in andere Demokratien, sei es Japan, sei es Frankreich, zeigt sich in der Regel ein doch etwas anderes BIld in der Schule.

Klar, damit könnten wir mehr Gehorsam erzeugen, aber wir brauchen nicht mehr brave, dumme Angestellte sondern mehr Kreativköpfe, und die kriegen wir so nicht.

Ich glaube das ist ein Mythos. Für den absoluten Großteil der Aufgaben in der Gesellschaft, brauchen wir Menschen, die ihre Tätigkeit ruhig und diszipliniert erfüllen. Die Welt braucht keine Millionen Steve Jobs, sondern Millionen braver kleiner Ingenieure, die die Ideen eines Jobs umsetzen.
 
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Eben. Als ob es naturgegeben ist, dass sich Kinder wie wildgewordene Affen verhalten müssen, so wie es in Deutschland der Fall ist. Schaut man in andere Demokratien, sei es Japan, sei es Frankreich, zeigt sich in der Regel ein doch etwas anderes BIld in der Schule.
In Japan zeigt sich eine enorm hohe Sebstmordquote der Schüler und in Frankreich soll es so viel besser sein als bei uns? Als wäre es bei uns die Regel, dass sich Kinder wie wildgewordene Affen verhalten. Da hätte ich gern erstmal Infos zu substantiellen unterschieden. Und dass mangelnde Disziplinierungsmöglichkeiten dafür ursächlich sind, glaub ich nämlich null.

Ich glaube das ist ein Mythos. Für den absoluten Großteil der Aufgaben in der Gesellschaft, brauchen wir Menschen, die ihre Tätigkeit ruhig und diszipliniert erfüllen. Die Welt braucht keine Millionen Steve Jobs, sondern Millionen braver kleiner Ingenieure, die die Ideen eines Jobs umsetzen.
Naja keine Ahnung. Klar brauchen wir immer noch viele Menschen, die ihre Tätigkeit ruhig und diszipliniert ausführen, das widerspricht sich ja nicht. Aber vor allem mit fortschreitender Technologisierung werden wir immer weniger Personen brauchen, die einfach nur nach Schema X arbeiten; das wird der Computer in allen Lebensbereichen immer mehr übernehmen können. Kreativität und Problemlösung wird immer wichtiger und auch wenn man das nicht aus jedem rausholen kann, wird ein reines Disziplinarsystem viele Kreativköpfe überhaupt nicht fördern können. Scheint mir überhaupt kein nachhaltiges System zu sein.

€: Btw. hinkt dein Beispiel imo enorm. Die Umsetzung der braven kleinen Ingenieure erfordert deutlich mehr Kreativität als die Ansage von nem Jobs. Der war guter Unternehmer, dafür braucht man sicherlich auch Kreativität. Aber für die konkrete Umsetzung nicht weniger.
 

Benrath

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Hatten wir nicht schon einen Thread zu Schule etc.?

Ad hoc glaube ich auch nicht, dass das Ergebnis in Japan und Frankreich so viel besser. Aus meiner Nahfeldempirie waren die Schüler und später Studenten aus Frankreich mega unselbstständig und schlugen dann später über die Stränge, um was nachzuholen.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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In Japan zeigt sich eine enorm hohe Sebstmordquote der Schüler und in Frankreich soll es so viel besser sein als bei uns?
Dass das aber etwas mit dem Schulsystem zu tun hätte, ist nur eine Behauptung, die für mich auch nicht besonders schlüssig ist. Ein ebenso strenges und leistungsorientiertes Schulsystem gibt es praktisch im gesamten asiatischen Raum, warum sollte dann nur in Japan daraus eine erhöhte Selbstmordquote resultieren?

Viel wahrscheinlicher erscheint mir, dass es kulturelle Gründe hat über andere Probleme, abseits des Leistungsdrucks, nicht sprechen zu können. Mobbing wäre da zB ein großes Problem, wie auch diesem Bericht zu entnehmen ist:

Du musst auch nicht nach Frankreich schauen, schau zum Beispiel auf die ukrainischen Flüchtlinge, über die deutsche Gymnasiallehrer so erstaunt sind (was mich widerum erstaunt, weil das eigentlich Allgemeinwissen ist), die ihren deutschen Mitschülern in allen naturwissenschaftlichen Fächern um 2-3 Jahre voraus sind.

Wir sind eine Leistungsgesellschaft, Schule soll auf ein Leben in dieser Gesellschaft vorbereiten und daher ist es absolut richtig, von Schülern ab einem gewissen Alter auch Leistung einzufordern und die Zustände, die in Klassenräumen geduldet werden, waren selbst auf meinem humanistischen Gymnasium mit gutem Ruf unter aller Sau. Keine Ahnung was daran erstrebenswert sein soll.

Letztlich müssen wir aber auch nicht auf andere Länder schauen, finde ich. Die Erfahrungen und Ergebnisse anderer Schulsysteme sind stark mit der jeweiligen Landeskultur verbunden und lassen sich immer nur bedingt auf unsere Gesellschaft übertragen. Wir sollten uns viel mehr fragen, was unser Ziel sein soll - und da würde ich doch gerne sehen, dass neben fachlichem Wissen den Schülern Sekundärtugenden wie Fleiß, Disziplin, Pünktlichkeit und Ordnung vermittelt werden. Das widerspricht auch keinesfalls der Förderung von Kreativität. Es ist imho ein riesiger Irrglaube, dass kreative Personen zwingen undiszpliniert, faul und chaotisch sein müssten.
 
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@tic0r ich bin ehrlich gesagt etwas sprachlos wie du das relativierst. Das ist mE nicht allzu weit von "stell Dich nicht so an" entfernt. Meine persönliche Erfahrung ist, dass ich nicht einmal auf dem entgleistesten Bauern-Scheunenfest jemals eine solche Bereitschaft zu tödlicher Gewalt erlebt habe. Nur die aufgeheizte Stimmung wenn man zwischen zwei gewaltbereite Hooligan-Gruppen nach einem wichtigen Spiel gerät kam da ran. Und das ganze wegen nichts, nicht einmal wegen eines Fußballspiels. Weil ich es wiederholt so erlebt habe, haben sich bei mir Vorurteile vertieft die ich immer gerne abbauen möchte und deswegen stets versuche unvoreingenommen zu sein. Allerdings wurde ich dabei auch regelmäßig enttäuscht. Grats an Dich, dass Du soviel Glück hast und ohne Trauma leben kannst.
Um da vielleicht mal den Olivenzweig auszustrecken: Ich kann verstehen, was du mit dieser "aufgeheizten Stimmung" meinst. Die gibt es nicht bei jeder Scheunenfest-Prügelei, habe ich aber definitiv schon da erlebt (wo ich herkomme bestand 90% der Partys aus Scheunenfesten). Also nicht einfach dieses Gefühl von "gleich wird sich gehauen" sondern eher "gleich werden die Messer gezogen". Auch bin ich auf der Zülpicher in Gruppen, auch Migrantengruppen, geraten, wo ich ne aufgeheizte Stimmung gespürt hab und dann entferne ich mich auch. Letztlich ist das egal, ob das im Freibad, auf ner Partymeile oder im Festzelt passiert: Wenn die Stimmung kippt und man das Gefühl hat, gleich wird mehr als nur die Fäuste geschwungen, dann ist das schlimm.
Was ich eigentlich aussagen wollte: Meine Erfahrungen sind da, dass das sehr auf individueller Ebene ablief. Die Personen, die die Messer gezückt haben, waren eigentlich immer die gleichen und von denen hat man sich dann ferngehalten. Die waren sowieso auch schon polizeilich bekannt und das wusste irgendwann auch jeder. Was bei uns ganz selbstverständlich war kommt mir dann so vor, als würde es bei türkisch/arabischen Menschen übergangen und wieder die Sippenhaft eingeführt: "Ich wurde von Mohammed verhauen und darum meide ich jetzt jeden, der auch nur aussieht wie Mohammed."

Klar ist es irgendwo auch eine Plattitüde aber: Unterschiedliche Menschen haben unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Und meine Erfahrungen mit Migrantengruppen sind trotzdem noch mehrheitlich positiv bis harmlos und mir ist dabei nie was schlimmes passiert, darum kann ich natürlich anders und entspannter damit umgehen. Wenn du da ein traumatisches Erlebnis zu verarbeiten hast und trotzdem versuchst, möglichst unvoreingenommen zu sein, dann ist das ja ehrenwert und mehr kann man auch nicht verlangen. Das sollte nicht wie ein "Stell dich nicht so an" rüberkommen, sorry.
 
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Damit Schüler im Zuge des Unterrichts ihre Kreativität entwickeln können, muss dieser Unterricht ja überhaupt erstmal stattfinden.
Kenne natürlich nur Geschichten, aber was man so hört, scheint das ja nicht überall so wirklich der Fall zu sein.

Wenn Schulen von Lehrern nur noch als "JVA" bezeichnet werden, kann man sich ja vorstellen, was da abgeht :troll:
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Mehr Geschichten aus Neuköln. Auch die Polizei kann im Freibad nichts anrichten, das ist leider Fledermausland nun. Also nur, falls jemand gedacht hat, dass Polizei gegen Gewalttäter rufen was bringen würde in Berlin :deliver:
 
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gut, wer in berlin wohnt, hats konkreterweise auch nicht anders verdient. gott strafe cölln-berlin.
 
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Was ist denn die Alternative? Keine Migranten mehr aufnehmen?
Auch wenn sich da einige so asozial verhalten, der Gewinn an Lebensqualität für die Einwanderer übersteigt unseren Verlust doch deutlich.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Was ist denn die Alternative? Keine Migranten mehr aufnehmen?
Auch wenn sich da einige so asozial verhalten, der Gewinn an Lebensqualität für die Einwanderer übersteigt unseren Verlust doch deutlich.
Als ob es zwischen "keinen Reinlassen" und "jeder, ders irgendwie über die Grenze schafft drinbehalten" keine Alternative gäbe. Der randalierende Abschaum sind wohl kaum Söhne des persischen Architekten oder des syrischen Zahnarztes. Einfach Asylrecht abschaffen und zumindest Männer nur noch nach Nützlichkeit reinlassen, fertig. Asyl nur für Frauen und Kinder, Problem gelöst.
 

parats'

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Mehr Geschichten aus Neuköln. Auch die Polizei kann im Freibad nichts anrichten, das ist leider Fledermausland nun. Also nur, falls jemand gedacht hat, dass Polizei gegen Gewalttäter rufen was bringen würde in Berlin :deliver:
Offensichtlich sollte man einfach mit Abou-Chaker zusammenarbeiten, dann klappt das auch wieder mit dem Sicherheitsapparat. :deliver:
 
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Auch die Polizei kann im Freibad nichts anrichten, das ist leider Fledermausland nun
Ich bin ja relativ sicher sie könnte schon... es ist wohl nur von der Polizei oder eher von der Politik nicht gewünscht Methoden zu verwenden die bei dieser Klientel auch funktionieren.
 
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Dass das aber etwas mit dem Schulsystem zu tun hätte, ist nur eine Behauptung, die für mich auch nicht besonders schlüssig ist. Ein ebenso strenges und leistungsorientiertes Schulsystem gibt es praktisch im gesamten asiatischen Raum, warum sollte dann nur in Japan daraus eine erhöhte Selbstmordquote resultieren?
"Nur" in Japan sagt ja auch keiner. Das Problem mit den Suiziden erstreckt sich ja auch auf den Großteil des ostasiatischen Raums.



 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Korrelation/Kausalität und so. Die Zahlen scheinen jedenfalls im Absoluten so gering zu sein, dass sie sich auf die Gesamtzahl der Suizide wenig auswirken:

Japan rangiert auf Platz 26, unter den Top 30 findest sich überhaupt nur 2 asiatische Länder. Afrika und Europa führen da deutlich. Also was sollen wir daraus für einen Schluss ziehen? Wenn man zynisch wäre, könnte man behaupten, dass in Asien eben früher gesiebt wird und die Jugendlichen dafür wesentlich lebensfähigere Erwachsene werden als in Europa oder Afrika. Es gibt aber sicher auch tausend weitere Erklärungen-
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Letztlich müssen wir aber auch nicht auf andere Länder schauen, finde ich. Die Erfahrungen und Ergebnisse anderer Schulsysteme sind stark mit der jeweiligen Landeskultur verbunden und lassen sich immer nur bedingt auf unsere Gesellschaft übertragen. Wir sollten uns viel mehr fragen, was unser Ziel sein soll - und da würde ich doch gerne sehen, dass neben fachlichem Wissen den Schülern Sekundärtugenden wie Fleiß, Disziplin, Pünktlichkeit und Ordnung vermittelt werden. Das widerspricht auch keinesfalls der Förderung von Kreativität. Es ist imho ein riesiger Irrglaube, dass kreative Personen zwingen undiszpliniert, faul und chaotisch sein müssten.

Ich nehme das mal stellvertretend raus. Auch wenn du persönlich dich jetzt nicht als konservativ siehst, aber das ist so ziemlich das ultimative konservative Lamento, dass man den Schülern nur wieder ordentlich Mores beibringen müsse. Das Problem ist nur: Es gibt absolut keinen Grund zu glauben, dass Schule das überhaupt kann. Das ist ein gesellschaftliches Phänomen und in einer Gesellschaft, die immer liberaler wird, kannst du nicht einfach Nonnen mit Kloppstöcken auf Kinder loslassen und glauben, dass das reichen würde. Das wird nicht funktionieren, wenn der ganze Rest der Gesellschaft den Kindern das Gegenteil vorlebt. Und, gelinde gesagt, gibt es für Mackias Thesen jetzt nicht viel Evidenz, insofern sehe ich nicht dass wir unsere Gesellschaft umkrempeln sollten, nur damit Mackia sich nicht den frechen Drecksbalgen von heute ausgesetzt sehen muss.

Mal ganz abgesehen davon sind "Fleiß" und "Disziplin" jetzt nicht unbedingt Tugenden, die irgendwie messbar nachlassen. Gemeinhin wird "Fleiß" als Kurzform dafür verstanden, wie bereit Menschen dazu sind, Tätigkeiten auszuführen, die sie nicht hauptsächlich aus intrinsischer Motivation tun würden. Dass das irgendwie gesellschaftlich nachlässt erscheint mir a priori erst mal unklar. Waren Arbeitnehmer in Deutschland "fleißiger" als es noch die Sechs-Tage-Woche gab? Eher nicht, sie waren nur einfach nicht bereit, das bereits erwirtschaftete Wohlstandsniveau nach unten anzupassen, um dafür mehr Freizeit zu bekommen, was vielleicht nicht unbedingt knallhart rational ist, aber menschlich nachvollziehbar. Aber dieselben Leute haben mit Kusshand neu dazugewonnene Produktivität genutzt, um ihre Arbeitszeit zu reduzieren, auch wenn dadurch der Wohlstand langsamer wuchs. Ich bin ziemlich sicher wenn der typische Arbeitnehmer 1958 eine realistische Wahl gehabt hätte, wäre er auch mehr zuhause geblieben und hätte auf "Fleiß" geschissen.
 
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Was mir aus der Perspektive der Lehre an der Uni auffällt, ist, dass eine steigende Zahl von Studierenden zum Teil überhaupt nichts mehr selbständig erledigen können.

Das ist eigentlich der Kritikpunkt Nummer 1, egal mit welchem Dozenten man sich unterhält. Interessant ist, dass das nicht unbedingt mit der Leistung im Studium korreliert. Dabei geht es jetzt nicht um das übliche Klientel der dauerkiffenden Langzeitstudenten, sondern auch um Leute mit mittelmäßigen bis (sehr) guten Studienleistungen. Da werden reihenweise Fristen gerissen, Abgaben nicht gemacht oder wichtige Termine verpasst. Alles wofür sie selbst verantwortlich sind, wird schnell ziemlich abenteuerlich. Solange sie aber klare, kleinschrittige Arbeitsanweisungen haben, kommen sie mit dem Studium klar.

Persönlich hatte ich letztens den Fall, dass jemand mit seinem Notenspiegel bewaffnet bei mir ins Büro spazierte, und fragte, ob er bei mir seine Bachelorarbeit als Onlineprüfung machen könnte. Wir sind gar kein Lehrstuhl, ich bin kein Doktorand und wir können keine Abschlussarbeiten abnehmen. Der war im sechsten Semester und hatte eigentlich keine Ahnung was eine Bachelorarbeit überhaupt ist, hatte aber ansonsten alles absolviert und ziemlich gute Noten. Der war ohne konkrete Anleitung komplett verloren, wie er denn jetzt seinen Bachelor fertig macht. Ich musste für ihn dann erstmal rausfinden, wen er in seinem Fachbereich ansprechen könnte, damit der sich aus meinem Büro verpisst.

Abschluss- oder Seminararbeiten scheinen von Dozenten auch viel intensiver betreut zu werden als noch vor einigen Jahren, weil die Studis z.T. am liebsten 2-3 mal pro Woche von ihrem Betreuer an der Hand gehalten werden wollen. Und dann gibts noch die Kandidaten, die bei allem ihre Eltern mit einbinden. Unser Supportteam kriegt mittlerweile mehrere Mails pro Woche, wo sich Vater bzw. Mutter von Student XY wegen irgendeinem Unsinn an uns wenden. Da wird dann zum Beispiel versucht, die Bepunktung einzelner Teilaufgaben einer Klausur zu diskutieren, da trotz "begründetem Nachkorrekturantrag" des Studierenden in der Einsicht keine Neubepunktung stattfand. Dann guckt man sich den "begründeten Nachkorrekturantrag" mal an und liest sowas wie "Ich finde ich habe hier 3 Punkte verdient, mindestens aber 2. Danke!", "Ich wusste eigentlich wie es richtig geht, habs aber falsch hingeschrieben, da sollte ich doch halbe Punkte kriegen?!" oder "Ich habe die Aufgabe übersehen."

Allgemein sehe ich auch in unseren Emailverteilern, welchen Mist man heute als Info an Studierende explizit mehrfach rausgeben muss. Letztens ging die Info rum, dass ein 15 minütiger Seminarvortrag auch 15 Minuten dauern sollte und nicht 5 oder 30 Minuten, weil es wohl zu viele Fälle gab, in denen das den Studis nicht klar war, obwohl jeder ein Merkblatt mit einer Erklärung dazu bekommt.

Edit: Interessant ist dabei übrigens, dass es sich dabei nicht um Leute einer bestimmten Gruppe handelt, das betrifft sowohl Knut-Malte wie auch Leute mit Migrationshintergrund. Wobei es meistens den Anschein macht, dass die Leute eher aus wohlhabenderen Verhältnissen kommen.
 
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Keine Hilfe geben und die Leute durchfallen lassen, problem solved :deliver: .

Mal im Ernst, wenn ich sowas lese, kann ich mir nur an den Kopf fassen. "Selbstständigkeit" ist doch ein ganz wichtiger Teil des Studiums und Akademikerseins. Zumindest war es das mal und sollte es meiner Meinung nach auch sein.
Wir reden auch wirklich von einer Uni und nicht von einer FH, oder?
 
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Geht bei uns um eine Uni, von externen höre ich aber das gleiche bezüglich ihrer Unis oder FHs.
Die allgemeine Theorie ist, dass Mitarbeiter von Lehrstühlen mittlerweile von einem Teil der Studis als reine Dienstleister gesehen werden, die bitte auf Kommando zu springen haben. Manche Dozenten sind da so sozial veranlagt, dass sie dann auch wirklich intensiv helfen, was das Problem eher noch schlimmer macht. Die Mails der Eltern lesen sich z.T. so, als wären sie von den Leuten verfasst, die auch Abends 10 Minuten vor Ladenschluss an der Supermarktkasse meckern, weil die Salattheke nicht mehr randvoll ist und die Bäckerei kein umfassendes Angebot mehr hat.

Im allgemeinen kriegen die Studis da aber auch keine wirklich intensive Hilfestellung. Man kriegt dann schonmal mit, wie auf manchen Onlineplattformen über Dozenten hergezogen wird, wie scheiße deren Betreuung doch sei, weil die nur einen Link zur Prüfungsordnung schicken (wo natürlich alle Fragen drin beantwortet werden).

Einfach durchfallen lassen ist meist mit noch mehr Arbeit verbunden, weil dieses Klientel dann sofort zum ASTA, dem Prüfungsausschuss und der jeweiligen Fachschaft rennt und man dann erst so richtig wertvolle Lebenszeit vergeuden muss. Passiert aber trotzdem oft genug.
 
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es ist einfach die logische konsequent da heute jeder hauptschüler abitur macht.
 
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Dann würde ich erwarten, dass die Leute auch mit dem Stoff der Vorlesungen Probleme haben und in den Klausuren durchfallen. Da sind aber genug Leute dabei, die in Regelstudienzeit durchkommen, aber für jeden Mist jemanden brauchen, der ihnen bei der Organisation das Händchen hält.

Merkt man übrigens auch bei Hiwis. Ich würde mal vorsichtig schätzen, dass man 5-10% davon eigentlich direkt wieder entlassen müsste, weil die so banale Sachen wie die Einhaltung ihrer Arbeitszeit nicht hinbekommen. Die haben dann einen Vertrag über 10h/Woche und wenn man die nicht sehr kleinschrittig betreut kommen die dann einfach nicht zur Arbeit.
 
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[…] Olivenzweig […]
Olivenzweig angenommen.
Ich krieg halt jedes Mal wenn ich dieses anstrengend paschahaft-kindisch-sofort-beleidigte Verhalten erlebe Stresspickel.
Das ist mE ein sozioökonomisch-bildungs-kulturelles Phänomen und es ist eigentlich für wirklich alle Beteiligten schlecht. Leider funktioniert es allzu gut und wird (indirekt) an vielen Stellen auch noch belohnt, zum Beispiel dadurch, dass der Klügere nachgibt weil er keine Eskalation will … oder einfach nicht mehr ins Freibad geht.
Mir fehlt da tatsächlich die Phantasie wie man das gesamtgesellschaftlich einhegen könnte. Ich habe das Gefühl uns ist da an manchen Stellen die Konfliktfähigkeit abhanden gekommen.
Regelmäßig fällt mir bei diesem Thema dieses Essay/Buchkapitel von Nassim Taleb ein: https://medium.com/incerto/the-most...ctatorship-of-the-small-minority-3f1f83ce4e15

Money Quotes in Reihenfolge
[…]
Let us conjecture that the formation of moral values in society doesn’t come from the evolution of the consensus. No, it is the most intolerant person who imposes virtue on others precisely because of that intolerance. The same can apply to civil rights.
[…]
Society doesn’t evolve by consensus, voting, majority, committees, verbose meeting, academic conferences, and polling; only a few people suffice to disproportionately move the needle. All one needs is an asymmetric rule somewhere. And asymmetry is present in about everything.

Was ich daraus schließe ist, abgesehen davon, dass ich die Argumentation für einigermaßen einleuchtend halte, dass es notwendig ist gewisse Wertvorstellungen bzw. -überzeugungen mit Händen und Füßen zu verteidigen. Dafür zählt für mich aktuell die Verteidigung der Ukraine gegen eine imperial-faschistische Aggression, aber auch die Verteidigung der Werte der Aufklärung, mithin das Primat der Wissenschaft/Wahrheit/Ratio, wie auch der Rechte des Individuums sowie eine Absage an patriarchal-hierarchische Gesellschaftsstrukturen.

In other News werde ich wohl zum 1.8. einen Syrer als Werkstudenten einstellen. Netter Kerl und gute Bewerbung.
Im Gegensatz zu einem Haufen anderer Bewerber die zur überwiegenden Mehrheit Araber, Nordafrikaner oder Inder waren, hatte er sich Mühe gegeben und echtes Interesse gezeigt. Abgesehen davon kann er nach 3,5 Jahren Deutschland sehr gutes Deutsch.

Wie mich diese Low-Effort Bewerbungen ankotzen … :rolleyes:

Als ob irgendwer jemanden einstellt wenn man ihm nur einen null auf die Ausschreibung zugeschnittenen CV vor die Füße wirft. Kein Anschreiben und generell kein Hinweis auf das eigene Interesse kommt dann noch dazu. Wobei man auf das Anschreiben verzichten kann wenn wenigsten im CV ein Hinweis darauf zu finden wäre warum sich Person X für die Stelle interessiert.

Das beste sind aber die Leute die doppelt so lange wie der jetzt erfolgreiche Kandidat in Deutschland sind, sich für die größten halten, ohne jegliche Erfahrung 80k zum Einstieg möchten, kein Wort Deutsch können und sich dann darüber beklagen, dass man es als Ausländer echt schwer hat.

Buhuuu Rassismus. Nein Bro, Deine Bewerbung war einfach Schrott, um nicht zu sagen eine Frechheit.
Was ich mich ja frage ist, warum sich so viele (v.a. Ausländer aber auch viele Deutsche) so wenig Mühe bei ihren Bewerbungen geben. Eine Bewerbung mit kurzem aber nettem Anschreiben sowie einem sauber formatierten und inhaltlich abgestimmten CV ist eigentlich fast immer direkt auf der Shortlist weil der Rest so müllig ist.
Warum glauben diese Leute, dass man so erfolgreich sein kann? Wer wollte bei einer Firma arbeiten die solche Menschen einstellt? Das ist doch von vorne bis hinten Red-Flag-Territorium …

Da tun mir vielmehr diejenigen Syrer/Araber leid, die wirklich nicht schlecht, aber halt nur grad ein bisschen schlechter als der letzte eingeladene Kandidat waren. Da fühl ich mich schon schlecht selbst wenn ich mir extra die Zeit nehme ihnen persönlich eine positiv geframte Absage zu schicken obwohl ich das HR machen lassen könnte. :|
 
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Was mir aus der Perspektive der Lehre an der Uni auffällt, ist, dass eine steigende Zahl von Studierenden zum Teil überhaupt nichts mehr selbständig erledigen können.

Das ist eigentlich der Kritikpunkt Nummer 1, egal mit welchem Dozenten man sich unterhält. Interessant ist, dass das nicht unbedingt mit der Leistung im Studium korreliert. Dabei geht es jetzt nicht um das übliche Klientel der dauerkiffenden Langzeitstudenten, sondern auch um Leute mit mittelmäßigen bis (sehr) guten Studienleistungen. Da werden reihenweise Fristen gerissen, Abgaben nicht gemacht oder wichtige Termine verpasst. Alles wofür sie selbst verantwortlich sind, wird schnell ziemlich abenteuerlich. Solange sie aber klare, kleinschrittige Arbeitsanweisungen haben, kommen sie mit dem Studium klar.

Persönlich hatte ich letztens den Fall, dass jemand mit seinem Notenspiegel bewaffnet bei mir ins Büro spazierte, und fragte, ob er bei mir seine Bachelorarbeit als Onlineprüfung machen könnte. Wir sind gar kein Lehrstuhl, ich bin kein Doktorand und wir können keine Abschlussarbeiten abnehmen. Der war im sechsten Semester und hatte eigentlich keine Ahnung was eine Bachelorarbeit überhaupt ist, hatte aber ansonsten alles absolviert und ziemlich gute Noten. Der war ohne konkrete Anleitung komplett verloren, wie er denn jetzt seinen Bachelor fertig macht. Ich musste für ihn dann erstmal rausfinden, wen er in seinem Fachbereich ansprechen könnte, damit der sich aus meinem Büro verpisst.

Abschluss- oder Seminararbeiten scheinen von Dozenten auch viel intensiver betreut zu werden als noch vor einigen Jahren, weil die Studis z.T. am liebsten 2-3 mal pro Woche von ihrem Betreuer an der Hand gehalten werden wollen. Und dann gibts noch die Kandidaten, die bei allem ihre Eltern mit einbinden. Unser Supportteam kriegt mittlerweile mehrere Mails pro Woche, wo sich Vater bzw. Mutter von Student XY wegen irgendeinem Unsinn an uns wenden. Da wird dann zum Beispiel versucht, die Bepunktung einzelner Teilaufgaben einer Klausur zu diskutieren, da trotz "begründetem Nachkorrekturantrag" des Studierenden in der Einsicht keine Neubepunktung stattfand. Dann guckt man sich den "begründeten Nachkorrekturantrag" mal an und liest sowas wie "Ich finde ich habe hier 3 Punkte verdient, mindestens aber 2. Danke!", "Ich wusste eigentlich wie es richtig geht, habs aber falsch hingeschrieben, da sollte ich doch halbe Punkte kriegen?!" oder "Ich habe die Aufgabe übersehen."

Allgemein sehe ich auch in unseren Emailverteilern, welchen Mist man heute als Info an Studierende explizit mehrfach rausgeben muss. Letztens ging die Info rum, dass ein 15 minütiger Seminarvortrag auch 15 Minuten dauern sollte und nicht 5 oder 30 Minuten, weil es wohl zu viele Fälle gab, in denen das den Studis nicht klar war, obwohl jeder ein Merkblatt mit einer Erklärung dazu bekommt.

Edit: Interessant ist dabei übrigens, dass es sich dabei nicht um Leute einer bestimmten Gruppe handelt, das betrifft sowohl Knut-Malte wie auch Leute mit Migrationshintergrund. Wobei es meistens den Anschein macht, dass die Leute eher aus wohlhabenderen Verhältnissen kommen.
Kann ich so schon für vor einigen Jahren bestätigen. Ich würde das mit Bologna verknüpfen, bzw. der Umsetzung von Bologna in Form stark verschulter Studiengänge. Dazu gehörte mE auch der Fehler, dass man der ersten Generation der Bachelor/Master-Studenten erzählt hat wie hart sie es hätten und wie toll sie doch seien. Mein Erleben aus dem eigenen Studium (vorletzter Diplomjahrgang) und der Zeit als wissMA war, dass die Studis das extrem stark verinnerlicht haben … zu dem Punkt wo es zu einer Art Autosuggestion wurde.

Bei Beschwerden haben die Studenten auch gelernt, dass einfach Mal Beschwerde einlegen eigentlich nie verkehrt ist. Durch diverse Gerichtsentscheidungen sowie die allgemeine Hasenfüßigkeit von Fakultäten kommen immer mal wieder Menschen mit den absurdesten Forderungen durch weil die Uni einen Rechtsstreit vermeiden will.

Die Landesregelungen nach denen die Uni-Finanzierung zu relevanten Anteilen an die Anzahl der Absolventen in Regelstudienzeit gekoppelt wird, setzt natürlich zusätzliche falsche Anreize, weil so einfach jeder am Ende noch durchgeschleppt wird, um wenigstens noch für bis 1,5-fache Regelstudienzeit das halbe Geld zu bekommen oder, wenn es darüber ist, um den Aufwand loszuwerden.
Geht bei uns um eine Uni, von externen höre ich aber das gleiche bezüglich ihrer Unis oder FHs.
Die allgemeine Theorie ist, dass Mitarbeiter von Lehrstühlen mittlerweile von einem Teil der Studis als reine Dienstleister gesehen werden, die bitte auf Kommando zu springen haben. Manche Dozenten sind da so sozial veranlagt, dass sie dann auch wirklich intensiv helfen, was das Problem eher noch schlimmer macht. Die Mails der Eltern lesen sich z.T. so, als wären sie von den Leuten verfasst, die auch Abends 10 Minuten vor Ladenschluss an der Supermarktkasse meckern, weil die Salattheke nicht mehr randvoll ist und die Bäckerei kein umfassendes Angebot mehr hat.

Im allgemeinen kriegen die Studis da aber auch keine wirklich intensive Hilfestellung. Man kriegt dann schonmal mit, wie auf manchen Onlineplattformen über Dozenten hergezogen wird, wie scheiße deren Betreuung doch sei, weil die nur einen Link zur Prüfungsordnung schicken (wo natürlich alle Fragen drin beantwortet werden).

Einfach durchfallen lassen ist meist mit noch mehr Arbeit verbunden, weil dieses Klientel dann sofort zum ASTA, dem Prüfungsausschuss und der jeweiligen Fachschaft rennt und man dann erst so richtig wertvolle Lebenszeit vergeuden muss. Passiert aber trotzdem oft genug.
Joar. Das wird halt auf den Rücken der wissenschaftlichen Mitarbeiter ausgetragen. Die Profs lassen das in Richtung Mittelbau abperlen weil sich dort einfach unabhängig von der Bezahlung die Arbeitszeit den Erfordernissen anpasst. Problem solved.
Gleichzeitig hat kein Prof Bock sich den Stress zu geben schlechte Presse für den Lehrstuhl oder die Fakultät zu produzieren. Im Zweifel gibt sowas erst Stress im Fakultätsrat und dann recht schnell im Senat … je nachdem wie sehr die Unileitung auf Außenwirkung bedacht ist. Aka abhängig davon was für ein kriecherisch-egoistischer Flachwichser der Rektor ist.

Was auch passiert ist: Das Semester nicht zu Vorlesung oder Übung erscheinen und dann in den letzten Tagen/Stunden vor der Klausur die wissenschaftlichen Mitarbeiter belagern. "Sie können jetzt doch nicht ihre Sprechstunde nach schon 200% der regulären Zeit beenden!? Ich warte hier seit X Uhr, wenn Sie mir nicht helfen ist das total ungerecht weil sie allen helfen müssen wie Sie denen geholfen haben die pünktlich da waren!!!! ICH MELDE SIE BEIM DEKANAT/REKTORAT/FACHSCHAFT/PAPST/BUNDESKANZLER/HITLER" 🤷‍♂️
Dann würde ich erwarten, dass die Leute auch mit dem Stoff der Vorlesungen Probleme haben und in den Klausuren durchfallen. Da sind aber genug Leute dabei, die in Regelstudienzeit durchkommen, aber für jeden Mist jemanden brauchen, der ihnen bei der Organisation das Händchen hält.

Merkt man übrigens auch bei Hiwis. Ich würde mal vorsichtig schätzen, dass man 5-10% davon eigentlich direkt wieder entlassen müsste, weil die so banale Sachen wie die Einhaltung ihrer Arbeitszeit nicht hinbekommen. Die haben dann einen Vertrag über 10h/Woche und wenn man die nicht sehr kleinschrittig betreut kommen die dann einfach nicht zur Arbeit.
Meine Hypothese ist ja, dass die stark gesunkene Anzahl Seminararbeiten in den Masse-Studiengängen (=BWL z.B.) viel damit zu tun hat. Vielleicht nicht der einzige Faktor, aber ein relevanter. Die Leute sind es einfach gewohnt, dass Uni aus Vorlesung into Auswendiglernen irrelevanten Detailwissens ohne Kontext into Übung wiederholen until Vergasung into Klausur into nächstes Semester besteht.

Wenn ich mir überlege was ich realistisch als Antwort auf die Frage "Was weißt Du so über John Maynard Keynes?" von fertigen Bachelors of Volkswirtschaftslehre durchschnittlich erwarten kann, dann gruselt es mir. Das dürfte selbst bei den elitärsten öffentlichen (und auch privaten) Universitäten des Landes meistens ziemlich grottig sein.
 
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