Nachrichten, Randnotizen und Kurioses v4

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Geil auch über 150000 ein „sehr hohes Einkommen“ sein sollen, als ob man damit in Frankfurt oder Hamburg reich wäre und ein Leben in Saus und Braus führen könnte und parallel dazu liegen Billionen an Vermögen von irgendwelchen Erben irgendwo rum und machen Leute reicher ohne Arbeit. Aber auf jeden Fall sollte man den Oberarzt oder leitenden Angestellten unbedingt noch höher besteuern, bevor man Reiche angeht :rolleyes:

Ich würde jede Wette mit dir eingehen dass der typische 150k-Einkommensbezieherhaushalt kein Single (oder gar Alleinerziehend) ist, wo dann einer alles verdient. Aber selbst wenn wir uns nur die Alleinverdienerhaushalte ansehen, wäre der typische 150k-Einkommensbezieherhaushalt verheiratet, weil das größtenteils Männer im besten Alter sein dürften. Die Leute zahlen in den Plänen ja nicht mal mehr, sondern (zumindest im Modell von SPD und Grünen) sogar weniger. Finde das ENORM großzügig für ostentativ linke Parteien wie die SPD/Grüne.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
Ja, das ist sowieso komplett dämlich. Es wird mal wieder ein Familienmodell privilegiert, statt die tatsächliche Mehrbelastung durch Kinder. Warum zur Hölle hat eine Alleinerziehende mit Kindern weniger von dem Modell als eine Familie mit Kindern? Das macht doch überhaupt gar keinen Sinn.
 
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Das Gegneteil täte es schon eher. Aber Sinn bei der derzeitigen politischen Kaste suchen ist... :ugly:
na na na, was ist da los! so eine pauschale abkanzelung unser politiker steht eigentlich nur mir zu.

DIE MITTE wackelt!(?)

imho macht Dr. Angela Merkel einen sehr guten Job
The many memes of Leonardo DiCaprio to mark his 46th birthday | Laugh meme, Leonardo  dicaprio funny, Meme faces

mal im ernst. hier ein guter beleg, wie hinterfotzig die alte drauf ist
tldw
angie weiß seit 25 jahren wie es um das klima steht und hat nüscht gemacht.
 
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Die Zahlen sollen Euro pro Jahr sein?

Geil auch über 150000 ein „sehr hohes Einkommen“ sein sollen, als ob man damit in Frankfurt oder Hamburg reich wäre und ein Leben in Saus und Braus führen könnte und parallel dazu liegen Billionen an Vermögen von irgendwelchen Erben irgendwo rum und machen Leute reicher ohne Arbeit. Aber auf jeden Fall sollte man den Oberarzt oder leitenden Angestellten unbedingt noch höher besteuern, bevor man Reiche angeht :rolleyes:
Grundsätzlich stimme ich dir zwar zu. Aber zum einen wissen wir alle, dass sich "echter Reichtum", was immer man darunter zählt, schwerer besteuern lässt als der Lohn eines Angestellten. Zum anderen gehe ich bei dieser Verherrlichung des "Leistungsprinzips" nicht mit. Die meisten leitenden Angestellten und Oberärzte sind das nicht, weil sie aus dem Nichts einfach mehr leisten als andere, sondern weil sie im Mittel über deutlich bessere Voraussetzungen verfügen.
Darum hab ich grundsätzlich kein Problem damit die höher zu besteuern, solange der Staat großes Potential hat diese Mehreinnahmen zum Vorteil aller einzusetzen.

Im Vergleich zu Geringverdienern kommt mir auch immer zu kurz, dass diese gezwungen sind einen wesentlichen höheren Teil ihres Nettoeinkommens zu konsumieren, worauf sie auch nochmal mehr Steuern zahlen als Gutverdiener auf das, was sie über ihren Konsum hinaus investieren können.
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Ja, das ist sowieso komplett dämlich. Es wird mal wieder ein Familienmodell privilegiert, statt die tatsächliche Mehrbelastung durch Kinder. Warum zur Hölle hat eine Alleinerziehende mit Kindern weniger von dem Modell als eine Familie mit Kindern? Das macht doch überhaupt gar keinen Sinn.

Das ist schon seit Ewigkeiten ein Ärgernis. Allerdings muss man bei der Rechnung beachten, dass zumindest die Linkspartei das Ehegattensplitting abschaffen will und alle drei Parteien in ihr Programm geschrieben haben, Alleinerziehende auf unterschiedliche Arten zusätzlich entlasten zu wollen, was dem IW offensichtlich nicht konkret genug war, weil es sich in den Zahlen nicht widerspiegelt.

Ich bin btw durchaus häufig mit dir einer Meinung, was dieses Thema angeht: Insgesamt geht es in Deutschland schon ziemlich gerecht zu. Manchmal würde ich auch weniger Einzelfalllösungen einem "gerechteren" Steuersystem vorziehen. Aber das Thema Alleinerziehende ist das eine große Thema, wo es in Deutschland bzgl. Steuerbelastung imho enorm ungerecht zugeht. Letztendlich läuft es, ähnlich wie bei den Nebeneinkünften von Politikern, auf genau ein Problem hinaus: Ohne die Union kann man das Thema nicht reformieren und die Union will einfach nicht. Im Zweifelsfall lassen sie sich bei der Union immer neue Maßnahmen einfallen, die sich an die Kinder richten, weil sie dann die "traditionelle" Vater-Mutter-Kind(er)-Familie auch bekommt, statt gezielt diejenigen zu entlasten, die es wirklich nötig habe, nämlich Alleinerziehende (fast immer Mütter).


Im Vergleich zu Geringverdienern kommt
mir auch immer zu kurz, dass diese gezwungen sind einen wesentlichen höheren Teil ihres Nettoeinkommens zu konsumieren, worauf sie auch nochmal mehr Steuern zahlen als Gutverdiener auf das, was sie über ihren Konsum hinaus investieren können.

Das ist wahr, die bekommen allerdings auch einen wesentlich höheren Teil ihres Einkommens aus staatlichen Zuwendungen. Ich will jetzt nicht sagen dass der Freibetrag nicht noch ein bisschen höher sein dürfte, so dass die Leute effektiv (fast) gar nichts mehr über die Einkommenssteuer zahlen, aber imho ist die Ungerechtigkeit in Deutschland weniger ganz unten (Alleinerziehende wie gesagt ausgenommen) als in der Mitte, wo die Steuerlast vergleichsweise zu hoch ist, während sie dann ganz oben wieder zu niedrig wird. Und das sind wohlgemerkt nicht alles Klatten und Quandts, schon im mittleren fünfstelligen Einkommensbereich sinkt die relative Steuerlast wieder mit jedem weiteren Euro. Den höchsten Steuersatz in Deutschland zahlen nämlich im Schnitt diejenigen im etwa 85. Einkommensperzentil, also nicht mal die Oberärzte und leitende Angestellte.
 
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Was meinst du? Wenn man Transferleistungen in nennenswerter Höhe kriegt, dürfte die Einkommensteuer kaum eine Rolle spielen, weil man eh kaum was zahlt. Dass wir hier nicht über solche Haushalte reden, setze ich voraus.
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Was meinst du? Wenn man Transferleistungen in nennenswerter Höhe kriegt, dürfte die Einkommensteuer kaum eine Rolle spielen, weil man eh kaum was zahlt. Dass wir hier nicht über solche Haushalte reden, setze ich voraus.

Na ja, ich hatte mich jetzt nur mal auf die Einkommenssteuer fokussiert, weil nur die in der Tabelle angegeben war. Es stimmt natürlich, dass selbst am oberen Ende der Verteilung derjenigen, die mehr über Sozialtransfers bekommen als sie Steuern/Abgaben zahlen, die Einkommenssteuer effektiv maximal um die 10% ihrer Steuer/Abgabenlast ausmachen. Wollte damit allerdings auch nicht sagen, dass ich zwingend dort stoppen würde, letztendlich ist die Grenze bei Null Prozent Einkommenssteuer ja sowieso arbiträr: Man könnte bestimmten Leuten eben wie bspw. Alleinerziehenden über eine negative Einkommenssteuer ja auch etwas zukommen lassen, wenn man möchte. Damit hätte ich bspw. unterhalb eines bestimmten Einkommens auch überhaupt keine Probleme.
 
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Der übliche Graph zur Gesamtbelastung durch direkte und indirekte Steuern sowie Sozialabgaben nach Haushaltseinkommen ist afaik ziemlich eben in einer Größenordnung von etwa 30 %.
Natürlich muss man dem die empfangenen Transferleistungen gegenüberstellen. Aber das dürfte eher für die untersten 20 bis 30 % eine größere Rolle spielen.
 

parats'

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Gustavo

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Nachdem das Programm der FDP jetzt auch raus ist, hier ein Update bzgl der Schätzung durch das IW. Nur zur Klarstellung: Es geht um die Einkommenssteuer, weshalb bei der FDP noch nicht die komplette Abschaffung des Soli berücksichtigt ist:


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Halte das insgesamt für ziemlich ungerecht. Die Einkommenssegmente, die die FDP am stärksten entlasten will, sind gleichzeitig die Segmente, deren Einkommen sowieso seit Jahren am stärksten ansteigt. Ich würde es ungerne sehen, wenn Deutschland ein Stück des Weges Richtung USA geht und das wäre eindeutig, was passiert, wenn die FDP sich durchsetzen könnte.

Nebenbei: Finde es ein bisschen unverschämt, dass bei Ehepaaren mit Kindern und geringem Einkommen "zahlt keine Steuern" steht. Natürlich zahlen auch diese Leute Steuern, sie zahlen nur keine Einkommenssteuern.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Jo das sind wirklich bescheuerte Pläne der FDP. Gutverdiener brauchen keine Entlasstung, einfach nicht mehr Belastung würde schon reichen. Was ist eigentlich aus den wirklich sinnvollen Steuerplänen geworden, die nicht die paar Krümel beim Malocher mehr oder ein paar weniger abgreifen wollen, sondern beispielsweise per Finanztransaktionssteuer die Ungerechtigkeit beseitigen, dass Einkünfte aus Aktien wesentlich weniger besteuert werden als Einkünfte aus Arbeit? Hat die SPD wenigstens das im Programm? So wie es aussieht muss ich ja am Ende Scholz wählen, wenn die Deppen echt Laschet aufstellen.
 

parats'

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sondern beispielsweise per Finanztransaktionssteuer die Ungerechtigkeit beseitigen, dass Einkünfte aus Aktien wesentlich weniger besteuert werden als Einkünfte aus Arbeit?
Wie genau soll eine Finanztransaktionssteuer Ungerechtigkeit beseitigen?
Der Name lässt vermuten, es geht auch um "Transaktionen" und nicht nur die gesamte Flussmenge.
Es gibt btw solch eine Idee, allerdings werden gewerbliche Akteure da ausgeklammert und Derivate sollen ausgeschlossen werden.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
Wie genau soll eine Finanztransaktionssteuer Ungerechtigkeit beseitigen?
Der Name lässt vermuten, es geht auch um "Transaktionen" und nicht nur die gesamte Flussmenge.
Es gibt btw solche Idee, allerdings werden gewerbliche Akteure da ausgeklammert und Derivate sollen ausgeschlossen werden.

LOL ja genau, das ist doch das Problem. Natürlich soll die Steuer nicht bei Kleinanlegern sondern GERADE bei gewerblichen Akteuren und Großaktionären greifen. Wie sie funktionieren soll? So wie jetzt auch? Wenn ich meine Aktien bei der Comdirect kaufe, zahlt sie mir die Dividende als Kupon aus und zieht die entsprechende Steuer bereits ab. Genau so, nur dass die Steuer verdoppelt gehört.

Ich find die aktuellen Ideen aus den USA auch gut für eine Mindestunternehmenssteuer von 25% weltweit. Wenn man die USA da mit an Bord bekommt, kann man sicher alle Steuerparadiese in Grund und Boden sanktionieren, wenn es irgendwer wagt keine Steuern zu erheben. Der ganze Zirkus hat einfach übertrieben, es wird Zeit da radikal auszumisten.
 

parats'

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Das ist aber keine Finanztransaktionssteuer in eigentlichen Sinne.
Es geht dabei darum, dass das kaufen/verkaufen von Wertpapieren ebenfalls besteuert wird unabhängig von der Wertentwicklung.
In Frankreich ist das bspw. seit einigen Jahren so.

Das Beispiel der Dividende ist nochmal was besonderes, weil es ein zero sum game für den Investor ist.

Ich bin übrigens bei dir, dass Erträge aus Kapitalgeschäften deutlich höher besteuert werden sollten. Wieso nicht einfach auf das Einkommen draufschlagen und damit unter die Progression stellen?
Es gibt sicherlich viele Details in dem Umfeld (Freibeträge bspw.), die ebenfalls angepasst werden müssten, aber imo wäre das doch deutlich gerechter.
 
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Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
Ich bin übrigens bei dir, dass Erträge aus Kapitalgeschäften deutlich höher besteuert werden sollen. Wieso nicht einfach auf das Einkommen drauf schlagen und damit unter die Progression stellen?

Kann man auch machen, warum nicht. Ich bin hier auch beileibe kein Experte für die Details, mich interessiert insbesondere das Ergebnis. Und das muss sein, dass einem von erbrachter Arbeitsleistung mehr Netto bleibt als vom Klicken von zwei Tasten (wenn überhaupt).
 

parats'

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Ehrlicherweise reicht eine Taste. :deliver:
 

Gustavo

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Ich find die aktuellen Ideen aus den USA auch gut für eine Mindestunternehmenssteuer von 25% weltweit. Wenn man die USA da mit an Bord bekommt, kann man sicher alle Steuerparadiese in Grund und Boden sanktionieren, wenn es irgendwer wagt keine Steuern zu erheben. Der ganze Zirkus hat einfach übertrieben, es wird Zeit da radikal auszumisten.

Sehe ich auch so. Nichts ist so schlechte Public Policy wie diese sinnlose Steuervermeidung:
- In den Industrienationen sparen hauptsächlich Leute Geld, die es absolut nicht brauchen
- In den Steueroasen lebt kaum jemand und selbst die wenigen Leute da haben selbst auch kaum was davon
- In vielen unterentwickelten Ländern der Welt können Länder nicht mal diese Art von Steuer erheben
- Dazu werden quasi en passant ein Haufen Steuerschlupflöcher für Leute geschaffen, die ihre eigene Bevölkerung beklauen, ob jetzt Potentaten in Afrika oder Oligarchen in Russland

Wer profitiert von diesem Quatsch außer irgendwelche Superreiche? Das alles dafür, dass Heike Göbel in der FAZ unverhohlen von der disziplinierenden Wirkung der Steuervermeidung schwadronieren darf?

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Frage mich ja, was die FDP mit diesem Programm anfangen will. Klar schreibt man sich nicht die Kompromisse schon ins Parteiprogramm, aber vielleicht schreibt man sich auch nicht so hohe Ansprüche rein, dass man zwangsläufig seine Wähler enttäuscht? Im Grunde genommen kann die FDP mit so einem Programm nur verlieren, außer es läuft wirklich auf die Ampel hinaus und die FDP kann sich dann hinstellen und sagen "wir haben alles gegeben" und Steuererhöhungen vermieden, "mehr war einfach nicht drin."
 
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[...]

Frage mich ja, was die FDP mit diesem Programm anfangen will. Klar schreibt man sich nicht die Kompromisse schon ins Parteiprogramm, aber vielleicht schreibt man sich auch nicht so hohe Ansprüche rein, dass man zwangsläufig seine Wähler enttäuscht? Im Grunde genommen kann die FDP mit so einem Programm nur verlieren, außer es läuft wirklich auf die Ampel hinaus und die FDP kann sich dann hinstellen und sagen "wir haben alles gegeben" und Steuererhöhungen vermieden, "mehr war einfach nicht drin."
Na die wollen natürlich ihr Stammpublikum ansprechen. Dumme Frage. So wie z.B. die Linke mit ihrem Programm das auch macht.
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Na die wollen natürlich ihr Stammpublikum ansprechen. Dumme Frage. So wie z.B. die Linke mit ihrem Programm das auch macht.

Schön und gut, aber das Stammpublikum der FDP ist sowas wie 2-3% der Wählerschaft. Alleine mit Leuten, die FDP wählen würden, weil sie sich Steuererleichterungen versprechen, lässt sich nicht über die Fünf-Prozent-Hürde springen.
 

Deleted_228929

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Als ob das gemeine Volk sich jetzt mit irgendwelchen Steuerprogrammen auseinandersetzen würde. "Ich krieg irgendwie mehr" dürfte bei den meisten das Niveau gut treffen.
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Als ob das gemeine Volk sich jetzt mit irgendwelchen Steuerprogrammen auseinandersetzen würde. "Ich krieg irgendwie mehr" dürfte bei den meisten das Niveau gut treffen.

Ha, du vergisst bloß dass genau dieselben Leute, die das wirklich interessiert, auch alle diesen Sparfetischismus haben. Die Kaufen der FDP den "Schuldentilgungsturbo" nicht ab. Wenn man in Deutschland die Schuldenbremse aussetzen müsste, um die Apokalypse abzuwenden, würde dir der Wind ein leises "wer soll dafür bezahlen?" entgegenwehen, während du durch eine I Am Legend Kulisse stapfst.
 

Deleted_504925

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Die Gruppe um die CSU-Politiker Nüsslein und Sauter sollte für die Vermittlung von FFP2-Masken insgesamt 11,5 Millionen Euro Provision erhalten - laut WDR, NDR und SZ doppelt soviel wie bislang bekannt.
na zum glück haben sie versprochen sowas in zukunft nicht mehr zu machen.
am ende bekommen sie ihre kohle bestimmt zurück, die rechtslage ist halt "kompliziert".
 

Benrath

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Was ist eigentlich das Volumen der Aufträge der diese hohen Provisionen rechtfertigt?

Hoffe man kriegt sie doch wegen irgendwas dran.
 

Deleted_228929

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Geil finde ich ja die Firma, die anscheinend für sich gar nix rausgeschlagen hat, sondern den Mehrwert mal eben komplett als Schmiergeld weitergibt. Soll nochmal einer über die egomanische Kälte des Kapitalismus schimpfen. :deliver:
 
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Nachdem das Programm der FDP jetzt auch raus ist, hier ein Update bzgl der Schätzung durch das IW. Nur zur Klarstellung: Es geht um die Einkommenssteuer, weshalb bei der FDP noch nicht die komplette Abschaffung des Soli berücksichtigt ist:
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Halte das insgesamt für ziemlich ungerecht. Die Einkommenssegmente, die die FDP am stärksten entlasten will, sind gleichzeitig die Segmente, deren Einkommen sowieso seit Jahren am stärksten ansteigt. Ich würde es ungerne sehen, wenn Deutschland ein Stück des Weges Richtung USA geht und das wäre eindeutig, was passiert, wenn die FDP sich durchsetzen könnte.
Warum kommt eigentlich keine Partei auf die Idee diesen ganzen Schmodder mal etwas mehr von der Systematikseite her zu bereinigen? Eigentlich könnte man mal wieder über einen modifizierten Kirchhof-Plan reden. Der war damals nicht schlecht und wäre es heute auch nicht … außer, dass er einige Steuerberater arbeitslos machen würde. Das würde ich allerdings bei den Pro-Argumenten verbuchen :deliver:
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Warum kommt eigentlich keine Partei auf die Idee diesen ganzen Schmodder mal etwas mehr von der Systematikseite her zu bereinigen? Eigentlich könnte man mal wieder über einen modifizierten Kirchhof-Plan reden. Der war damals nicht schlecht und wäre es heute auch nicht … außer, dass er einige Steuerberater arbeitslos machen würde. Das würde ich allerdings bei den Pro-Argumenten verbuchen :deliver:

Das einzige Problem am Kirchhof-Plan war imho, dass die Sätze, insbesondere weiter oben, durchgeknallt niedrig waren. Aber an der Idee, das zu vereinfachen, eventuell auch einfach direkt mit den Sozialabgaben zusammenzulegen, ist absolut nichts falsch. Hatte hier mal einen Thread aufgemacht mit einer Idee dazu vom DIW (glaube ich), das war mE ziemlich nah am idealen System.
 
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Ähnliche Grenzsteuersätze und ähnliches Steueraufkommen bei sehr viel einfacherer Berechnung die auch normale Menschen kapieren.
Schließen von Steuerschlupflöchern plus viel mehr einheitliche Behandlung von allem plus weniger Sonderregeln.

mE könnte man über 15k steuerfrei, dann Einstiegszone mit 20% bis ~30k, dann 25% bis 40k, 30% bis 50k, 35% bis 60k usw. denken bei langsam länger werdenden Intervallen bis zu einem max. von 60% über Xk EUR reden.
Wobei mir die Stufenlogik eigentlich recht egal ist, da geht auch eine schöne Funktion wenn es sein muss. Die Vereinheitlichung und Abschaffung von Sonderregelungen wäre mir viel wichtiger. Zum Beispiel das Wahlrecht zwischen Freibetrag und Überweisung beim Kindergeld … das ist sowohl verwaltungsintensiv als auch unsozial. Keine Ahnung warum das nicht geändert wird.
 
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Gibt es beim Kindergeld nicht eine automatische Günstigerprüfung?

Ob Stufenmodell oder echt progressiv (aka wie viele Stufen) scheint mir weniger wichtig. Interessieren würde mich eher, was unter "Schlupflöcher schließen, weniger Sonderregeln" genau gemeint ist. Das sind ja so Schlagworte, die in fast jeder Diskussion zum Thema vorkommen, aber was heißt es konkret?
Nützliche Quellen sind erwünscht, darf auch länger sein. ;)
 
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Ja die mag es geben. Das ändert trotzdem nichts daran, dass es genau eben denjenigen mit dem höheren Einkommen nutzt. Imho sollten alle Sozialleistungen als voll steuerpflichtiger Zuschuss zum Einkommen gezahlt werden und möglichst alle Abzugsmöglichkeiten eliminiert werden. Zusätzlich sollten bei möglichst vielen Sozialleistungen die Prüfprozesse massiv verschlankt, digitalisiert und vereinheitlicht werden.

Beispiel Einkommensteuer: All die Zurechnungs- und Abzugsmöglichkeiten von Werbungskosten und sonstigem Gedöns die einem ohnehin fast nie etwas bringen wenn man nicht gerade in einer krassen Sondersituation ist sollte man möglichst stark zusammenstutzen. Zum Beispiel ist die Abzugsmöglichkeit der KV-Beiträge so kompliziert wie möglich umgesetzt. Ebenso ist die Besteuerung von Renten auch nicht gerade sinnvoll umgesetzt und ziemlich untransparent. Dozenten- und Übungsleiterpauschale … Pflegefall-Anrechnungsmöglichkeiten … Versteuerung von Gewinnen thesaurierender Fonds vor der letzten Reform da blickt niemand durch der nicht Steuerberater ist oder echt viel Zeit reinsteckt. Ich habe mir das mal recht weitgehend angetan und hatte irgendwann einfach keine Lust mehr weil es supermegaalbern wurde. Lieber ein paar großzügige Pauschalen und gut ist. Allein die Zeit die in die Aufrechterhaltung dieses Verwaltungsmonstrums fließt ist so unglaublich groß, dass es ein Nettoplus an Lebensfreude auf der Welt bedeuten würde wenn man da radikal vereinfacht. Das Geheule der Steuerberaterzunft und die drei Euro Steuerbelastung mehr würde ich dafür lächelnd in Kauf nehmen.

Beispiel Bafög: Dass das abhängig vom Elterneinkommen ist ist ein Hohn. Lieber einfach jedem Zahlen der einen ordentlichen Antrag stellt und den Anspruch auf Kindergeld bei Studenten/Azubis streichen. Dazu eine ordentliche Erhöhung der Summen und meinetwegen auch eine Erhöhung der zurückzuzahlenden Summe sowie meinetwegen noch eine Beschränkung der Zuverdienstmöglichkeiten von Studenten außerhalb von Praktika und Werkstudententätigkeiten. (Wegen des Verdrängungseffekts bei Niedriglohnberufen)
Ein systematisches Zusammenlegen dieser Leistung mit der Sozialhilfe und dem Kindergeld sowie dem ALG wäre auch eine Überlegung wert weil es sich stets um eine solidarische Unterstützung für Menschen in unterstützenswürdigen Lebenslagen handelt.
 

parats'

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Das Geheule der Steuerberaterzunft und die drei Euro Steuerbelastung mehr würde ich dafür lächelnd in Kauf nehmen.
Das Brot und Butter Geschäft der Steuerberater sind ja nicht Einkommenssteuererklärungen für den 08/15 AN. Da gibt es mit Wiso schon harte Konkurrenz und wenn man nicht gerade im Aufbau seines Büros ist, nimmt man sowas nicht an. Ich kenne privat eine Steuerberaterin mit eigenem Büro und die übernimmt sowas schon lange nicht mehr bzw. wenn es Mandanten mit langjähriger Bindung sind, machen das einfach Werkstudenten und sie korrigiert. :deliver:
 
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