Das glaub ich dir auch sofort, wir drehen uns hier aber irgendwie im Kreis. Keiner wird abstreiten, dass es sinnvolle und unsinnige Regulierungen gibt. Die Einschätzung dessen würde ich einfach, da bin ich jetzt bei @Gustavo, nicht alleine der Industrie überlassen, bzw. dann eben genau hinschauen, was Sache ist.Ja schön. Ich kann die Effekte in genau dem Bereich den ich erwähnte sehr gut einschätzen. Und ich würde sagen: Da ist in der EU-AI-Regulierung ganz schon viel uninformierter Bullshit enthalten.
Klar geht das auf die Marge, aber es bringt zusätzlich einfach nix. Das ist so ähnlich wie in EU-Horizon 2020-Forschungsprojekten im Bereich Informatik einen Haufen Aufwand erzwingen, indem man Text produziert in dem nochmal von Adam und Eva an erklärt, warum man zufällig nicht ausreichend Frauen im Bereich IT gefunden hat, die sowohl krasse Experten als auch bereit sind für die lächerlichen öD-Gehälter zu arbeiten. Ganz tolle Diversity-Efforts die nichts bringen aber alles inklusive am Ende ein paar Tage Arbeitszeit verschlingen.
Wir sind ziemlich viel auf Kläranlagen unterwegs, darum kenne ich mich damit schon ein Stück weit aus (bin natürlich trotzdem kein Verfahrensingenieur). Wir reden in dem Kontext von Industrieanlagen von verbrauchtem Wasser, nicht weil das einfach so verpufft, sondern in der Produktion mit Schadstoffen belastet wird, was in der Form von öffentlichen Kläranlagen nicht geklärt werden kann. Größere Industriebetriebe haben deswegen eine eigene Vorklärung.In anderen Artikeln über das Tesla-Werk konnte man nachlesen, dass es tatsächlich komplexer ist als es manche der Überschriften suggerieren. Das verbrauchte Wasser ist wohl nicht das Problem, sondern mehr die Belastung der "normalen" Abwässer die durch die Aufbereitung der Fabrikabwässer auf dem Fabrikgelände im Durchschnitt schlechter bei Phosphat abschneiden als erwartet. (Könnte jetzt teilweise falsch wiedergegeben sein, wollte ich nicht nochmal nachlesen.)
Mein Fazit war: Hier geht es um relativ banalen Shit der lösbar ist, aber Elon hat mit der Abstimmung in der Kommune kürzlich zu Recht die Quittung dafür bekommen, dass er ein Huso ist.
Phosphate aus dem Wasser kriegen ist eine der Hauptaufgaben, aber nicht trivial. Dafür ist Klärschlamm notwendig, und du musst die Mengen da vernünftig überwachen und dosieren, dazu braucht man dementsprechend die Infos der Zuleiter, was ihre Schadstoffgehalte angeht. Stimmen die Werte nicht, kannst du im Balanceakt im Klärwerk ordentlich Probleme kriegen, das Wasser vernünftig zu säubern. Das macht das Problem nicht unlösbar, aber kann Kosten erzeugen und eben zu erhöhten Schadstoffwerten im abgeleiteten Wasser führen. Und dafür ist dann eben Tesla/Musk verantwortlich, weil die geschlampt haben. Damit sind sie nicht die einzige Firma und man muss auch nicht gleich das Werk schließen (haben z.B. momentan ein ähnliches Problem mit der Papierfabrik im Ruhrgebiet), aber das macht sie nicht unschuldig in dem ganzen und sie gehören zur Verantwortung gezogen.
Aber ich glaube da sind wir uns auch einig.
Jo ich würde auch kein allgemeines Industrie-/Unternehmenbashing daraus machen wollen, da hast du schon Recht. Ich denke es hängt sehr vom Unternehmen und der Führungskultur zusammen und da traue ich einem Musk halt null über den Weg.Was "bestes Bemühen unterstellen" angeht, gehe ich diese Grundannahme halbwegs mit. Es ist allerdings sehr stark ein kulturelles Thema. Ich habe Unternehmen erlebt in denen von oben vorgelebt und priorisiert wurde "nach mir die Sintflut" und welche in denen klar ein Wertegerüst vermittelt und gelebt wurde. Und dann noch staatliche Unis wo es mehr nach "wir bringen unseren Arsch an die Wand, damit nicht <hier nächsthöhere Ebene einfügen /> uns eins auf den Deckel gibt. Ansonsten denken wir nicht nach."
Es lässt sich nicht per se für Industrie, Staat, sonstige verallgemeinern würde ich behaupten.