Nachrichten, Randnotizen und Kurioses v4

Scorn4

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:rofl2: für Juristen sind Dinge grundlegend unvorstellbar die sich nicht erfolgreich subsumieren lassen. Leuchtende Ausnahmen ausgeschlossen wie uns Asel.
wat?
Ich habe zur Gewissheit mal "subsumieren" nachgeschlagen, nur um sicher zu gehen, dass nicht ich hier etwas falsch verstehe.
Xantos' Vorschlag scheitert nicht daran, dass er sich nicht 100prozentig mit dem großen Regelwerk verträgt, sondern daran, dass er elementaren (und unumstößlichen!) Grundlagen unserer politischen Ordnung widerspricht.
 

Gustavo

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:rofl2: für Juristen sind Dinge grundlegend unvorstellbar die sich nicht erfolgreich subsumieren lassen. Leuchtende Ausnahmen ausgeschlossen wie uns Asel.

Die föderale Struktur ließe sich aber stark eindampfen. Wobei s.o. ich davon nicht mal zwingend überzeugt bin. Zumindest die Zuschreibung Föderalismus= mehr Pfründe für Berufspolitiker sonst nichts = kann weg ist mir entschieden zu platt.

Ja, finde ich auch. Es ist ja auch nicht so, als gäbe es keine Beispiele für stark zentralisierte Demokratien, etwa Frankreich oder der UK waren bis weit in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts EXTREM zentralisiert, da wurde dann konsequenterweise viel über die Metropolregion geschimpft, die gar nicht wisse was die Leute in der "Peripherie" tatsächlich wollen und brauchen. Das Problem in Deutschland scheint mir auch gar nicht so sehr der Föderalismus an sich zu sein, der ja auch eine lange Tradition hat, sondern wie stark die Ebenen ineinander verschränkt sind. Die deutsche Politikwissenschaft hat ja auch gar nicht allzu lange gebraucht um die "Politikverflechtungsfalle" (Scharpf) als Problem auszumachen, am Anfang noch rein institutionell, später dann zusätzlich noch über die Ebene der Parteikonkurrenz (--> wenn man alles im Bundesrat blockieren kann, hat die Opposition häufig aktiv einen Anreiz, nicht mitzuwirken). Der Versuch der Föderalismusreform war ja im Grunde der richtige Gedanke, ging aber nicht weit genug: Es braucht klarere Abgrenzung, wofür die Länder zuständig sind und wofür der Bund alleine. Und dafür, was die Länder alleine entscheiden können, sollten sie dann auch deutlich mehr Freiheiten bekommen, zumindest solange man auf dem Gebiet keine beggar thy neighbor-Politik betreiben kann. Das ist allerdings auch das Problem: Häufig hätten die Länder genau dort mehr Kompetenzen, wo es zu ihrem Vorteil ist (eben weil sie Probleme externalisieren können) und wollen sie dort nicht, wo man unpopuläre Entscheidungen treffen muss (die werden lieber auf den Bund abgewälzt).

€dit: Nur nebenbei @Scorn4: Ich würde jede Wette eingehen, dass der Vorschlag auch in einer Volksabstimmung vernichtend geschlagen würde. Wenn es konkret wird haben Leute alle möglichen Kritikpunkte am Föderalismus, aber ganz abstrakt finden die Leute die Idee toll.
 

Celetuiw

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wat?
Ich habe zur Gewissheit mal "subsumieren" nachgeschlagen, nur um sicher zu gehen, dass nicht ich hier etwas falsch verstehe.
Xantos' Vorschlag scheitert nicht daran, dass er sich nicht 100prozentig mit dem großen Regelwerk verträgt, sondern daran, dass er elementaren (und unumstößlichen!) Grundlagen unserer politischen Ordnung widerspricht.
Ich hab nur mit Gustl über Juristen gelästert. Es ging mir nicht ernsthaft um juristische Probleme. Btw hast du Recht, das ist kein Problem der Subsumption.
 
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Mit Kommunikationstechnologie und Digitalisierung nehmen die Nachteile der Zentralregierung ab - und ihre Vorteile zu.

Daher finde ich den vagen Verweis auf nicht perfekt funktionierende zentralistische Staaten als etwas dünn.

Mir ist bewusst, dass es in meiner Wunsch-Radikalität nicht umsetzbar ist. Man könnte aber einen Dialog führen, was die maximal umsetzbare Variante davon ist, die Effizienzen hebt.

Dass es nicht passieren wird ist mit klar & schrieb ich ja auch vorher.
 

Benrath

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Naja guck dir ozg doch an welchen Vorteil hat die Bereitstellung der Kommunen bzw Länder für spezifischer Verfahren bei 0815 Tätigkeiten wie Hundeanmeldung etc. pp denn? Wenn alles digital ist hast du wenigstens direkt sichtbar und transparent.

Bin ja dabei dass Dinge eventuell in Berlin nicht ganz im Fokus stehen aber das rechtfertigt nicht diese unglaubliche inEffizienz, die mit Digitalisierung erst einmal wenig zu tun hat. Schon immer behindert gewesen 11000 Einheiten unabhängig voneinander über Dinge zu entscheiden, die sich wenig bis gar nicht unterscheiden.

Ansonsten enlighten me
 

Celetuiw

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Naja guck dir ozg doch an welchen Vorteil hat die Bereitstellung der Kommunen bzw Länder für spezifischer Verfahren bei 0815 Tätigkeiten wie Hundeanmeldung etc. pp denn? Wenn alles digital ist hast du wenigstens direkt sichtbar und transparent.

Bin ja dabei dass Dinge eventuell in Berlin nicht ganz im Fokus stehen aber das rechtfertigt nicht diese unglaubliche inEffizienz, die mit Digitalisierung erst einmal wenig zu tun hat. Schon immer behindert gewesen 11000 Einheiten unabhängig voneinander über Dinge zu entscheiden, die sich wenig bis gar nicht unterscheiden.

Ansonsten enlighten me
Meine Frage war doch,was Xantos meint mit: die IT verringert die Nachteile des Zentralismus. Das zentrale Strukturen kosten und Effizienz Vorteile haben, habe ich ja bereits einige Posts zuvor selbst gesagt. Das ist imo offensichtlich.
 
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Beispiel: Für Kosten und Zusammenarbeit ist es sinnvoll, wenn die Polizei überall die gleiche Software und Prozesse einsetzt. Ein zentraler Einkauf und zentrale Steuerung bundesweit würde das automatisch bedingen. Im Förderalismus müssen die Länder das freiwillig machen, was mal besser mal schlechter klappt.

Oder nimm Verwaltungsprozesse. Vor Computern waren die eh manuell, du dass lokale Unterschiede keinen großen Unterschied gemacht haben. Heute kannst du bundesweit den gleichen Prozess nutzen, was der Föderalismus erschwert.
 

Das Schaf

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Beispiel: Für Kosten und Zusammenarbeit ist es sinnvoll, wenn die Polizei überall die gleiche Software und Prozesse einsetzt. Ein zentraler Einkauf und zentrale Steuerung bundesweit würde das automatisch bedingen. Im Förderalismus müssen die Länder das freiwillig machen, was mal besser mal schlechter klappt.

Oder nimm Verwaltungsprozesse. Vor Computern waren die eh manuell, du dass lokale Unterschiede keinen großen Unterschied gemacht haben. Heute kannst du bundesweit den gleichen Prozess nutzen, was der Föderalismus erschwert.
Unterschiedlicher Einkauf ist jetzt imho kein gutes Argument gegen Föderalismus
 
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Rede mal mit Polizisten, die an den Schnittstellen zu anderen Bundesländern arbeiten, und du änderst deine Meinung vielleicht.
 
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Ich Endeffekt habe ich das gleiche Problem in meiner Firma, dass jeder Bereich seinen eigenen Scheiss traditionell macht und man eine gemeinsame Lösung argumentativ sehr einfach kaputt reden / unendlich verzögern kann. Auch die vermeintliche Lösung "Entscheidung von Oben" kann einfach durch Verweigerung von Zusammenarbeit soweit blockiert werden, dass nichts vernünftiges mehr raus kommt. Daher mein Vorschlag in der Firma und auch hier: Erarbeitung einer Referenzlösung mit willigen Experten aus allen Bereichen, die dann so attraktiv ist, dass sie die Einzelbereiche (= Bundesländer) kosteneffizient übernehmen und meinentwegen noch modifizieren (schwarzes bayernlogo drauf pappen) können.
Gerade bei digitalen Projekten kannst du doch das wunderbar im "back-office" aufsetzen und jeder darf vorne dran sich was ranbauen, damit es nicht "not-invented-by-me" ist und auch die ach so wichtigen Sonderfälle der Tante Elise berücksichtigt. Was spricht da dagegen?
 
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Naja guck dir ozg doch an welchen Vorteil hat die Bereitstellung der Kommunen bzw Länder für spezifischer Verfahren bei 0815 Tätigkeiten wie Hundeanmeldung etc. pp denn? Wenn alles digital ist hast du wenigstens direkt sichtbar und transparent.

Die Logik ist einfach und intuitiv, entspricht aber durchweg nicht meinen Beobachtungen.

Ich habe lange in der Unternehmensberatung, primär für Banken recht IT-nah gearbeitet und Banken von 1000 bis 100000 Mitarbeitern gesehen. Die grösseren Banken hatten weder bessere noch günstigere IT Systeme. Sie hatten zwar in Summe mehr Fähigkeiten, aber diese waren auf derart viele Systeme verteilt und derart komplex aufgebaut, dass es in Summe viel mühsamer und vielfach teurer war irgendetwas zu machen. Ich habe auch konkret mehrfach die Story gehort, lasst uns zwei Banken zusammenlegen, dann sparen wir uns die Hälfte der IT-Kosten und das hat nie funktioniert. Nachher hatte man einfach eine noch verschachteltere noch komplexere Lösung, die mehr Geld schluckte als vorher die beiden zusammen.

Telco ist zwar nicht mein Bereich, aber ich las da mal eine Studie, dass IT Kosten pro Kunde nicht mit der Grösse das Unternehmens zusammenhängt. IT Kosten hingen praktisch nur von dem Grad der Standardisierung der eingesetzten Software ab. Telco ist super vergleichbar, da alle quasi das gleiche können müssen.

Ein Bekannter von mir arbeitet in der Digitalisierung des Kanton Thurgaus, de facto ein Bundesland mit 270'000 Einwohnern. Deren IT Fähigkeiten bzw. der Grad an Digitalisierung muss sich nicht hinter dem eines Deutschen Bundeslands mit 30mal mehr Einwohnern verstecken, obwohl die auch alles selbst machen.

Die besten digitalen staatlichen Leistungen bietet Estland, ein Land mit 1.4m Einwohnern.

Schauen wir direkt in die Tech Branche wird ein Grossteil der Innovation in kleinen dezentral organisierten Firmen kreiert und nicht von den Behemoths.

Mir ist bewusst, dass das hochgradig kontraintuitiv ist, aber ich sehe keinerlei Indikation dafür, dass IT-Produkte und Dienstleistungen besser oder günstiger werden, wenn man die kreierende Organisation vergrössert.
 

parats'

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Banken sind ein undankbares Beispiel bei der Zentralisierung. Vertikale Merger und teils extrem tiefe Hierarchien sind ja von Natur aus der Feind. Nicht das staatliche Institutionen schlanker wären, aber das Aufgabenportfolio nach außen dürfte deutlich überschaubarer sein.

Ich arbeite für einen der größten Logistiker Europas und mit weit über zwei Dutzend Landesgesellschaften hat man auch hier schon länger angefangen bestimmte Aufgaben zu zentralisieren. Die quick wins wie Lizenzkosten sind halt das erste was man aufsammelt. Alles andere kostet dann aber auch Zeit und Geld.
 
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Bundesländer sollen auch keine IT-Produkte "kreieren", sondern sie einsetzen. Und wenn jedes Bundesland eine identische Dienstleistung erbringt, dann sehe ich keinen guten Grund, weshalb jedes einzelne Bundesland eine eigene IT-Lösung dafür einsetzen oder gar in Auftrag geben sollte. Vereinheitlichung ergibt hier schon allein deshalb Sinn, weil Personal bundesweit flexibler eingesetzt werden kann und es für Bürger auch einfacher ist.

Überhaupt fällt mir bei dieser Diskussion oft die Frage unter den Tisch, wozu Föderalismus denn gut sein soll. Föderalismus ergibt imo genau dann Sinn, wenn Entscheidungen sinnvoll nahe an den betroffenen Menschen getroffen werden können - durch von ihnen gewöhlte und ihnen verantwortliche Volksvertreter. Genau davon kann im Verantwortungswust unseres Föderalismus aber an vielen Stellen gar keine Rede sein. Da dient der Föderalismus oft eher dem Gegenteil: Verantwortung verschleiern und auf die nächst höhere oder niedrigere Ebene abwälzen. Ganz zu schweigen davon, dass der Bürger aufgrund der Komplexität der Abhängigkeiten gar nicht beurteilen kann, wo die Verantwortung liegt. Damit wird der Sinn des Föderalismus ad absurdum geführt.
 
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Bundesländer sollen auch keine IT-Produkte "kreieren", sondern sie einsetzen. Und wenn jedes Bundesland eine identische Dienstleistung erbringt, dann sehe ich keinen guten Grund, weshalb jedes einzelne Bundesland eine eigene IT-Lösung dafür einsetzen oder gar in Auftrag geben sollte. Vereinheitlichung ergibt hier schon allein deshalb Sinn, weil Personal bundesweit flexibler eingesetzt werden kann und es für Bürger auch einfacher ist.
Banken und Telcos kreieren auch keine IT-Produkte, sondern setzen sie ein. Gerade bei Banken sind die kundenseitigen Prozesse durchaus vergleichbar mit Verwaltungsvorgängen, eine Kontoeröffnung oder ein Kreditantrag sind nicht fundamental anders als übliche Behördenvorgänge.

Es gibt Gründe es einmal zu machen und Gründe es x-mal zu machen. Ich kann Dir problemlos 10 stichhaltige Gründe in beide Richtungen aufzählen. So ist die Diskussion aber zu abstrakt. Lasst uns uns erstmal drauf einigen, dass es empirisch nicht schlechter rauskommt wenn kleinere Verwaltungseinheiten eigene IT haben. Schweiz ist so gross wie ein Bundesland, macht alles 26mal und ist auch nicht schlechter. Frankreich ist voll zentral und auch nicht besser.

Hier nen Ranking: https://publicadministration.un.org/egovkb/Data-Center Die Top Länder sind alle in etwa auf Bundesland Grösse. Estland und Island sogar bei den allerkleinsten.
 
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Das Schaf

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Das was @TealC sagt ist exakt mein erleben im Konzern bzw mittelständischen Alltag.
Das hat nix mit Föderalismus zu tun sondern eher etwas mit gemeinsamer "product Vision" um im buzzword bingo zu bleiben.
Wenn (alle/die meisten) stakeholder sich einig sind ist es möglich solche Dinge zu machen. Egal ob föderal oder nicht. Aber wenn Abteilung a nach links läuft und Abteilung b nach rechts dann wird das auch innerhalb von einem Konzern/Betrieb nix
 

Benrath

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Ich seh jetzt immer noch kein Argument warum das Hundesteuer Formular ohne oder mit Digitalisierung mehr als meinetwegen 16 Versionen braucht. Und darum geht's ja erstmal ohne Digitalisierung.

Von mir aus dann auch digital eine Variante pro Bundesland aber danach?

Zentrale Komponenten zum bezahlen eines Antrags oder für eine Authentifizierung brauchst imho nicht mehr für jedes Bundesland, weil sich dann Unternehmen oder auch Bürger x mal registrieren oder an unterschiedliche Standards anpassen müssen.

Afaik wird auch in Estland usw mehr auf Standards gesetzt. Fair enough, aber auch das kriegt man nicht hin.

Es gibt drölf Anbieter von Formularen oder jetzt neu low code Plattformen, die alle inkompatibel sind. Hast du einmal deine Formulare in Software A umgestellt bist du quasi locked in, weil die wieder zu migrieren ein zu hoher Schmerz ist. Vielleicht rettet dann KI beim übersetzen eines XML Schemas in das andere

Die Reduktion der Komplexität der genutzten Systeme ist an sich das Ziel der Dienste Konsolidierung und verschiedener IT Architektur Richtlinien. Ist halt noch vieles optional. Das gibt's halt für workflow engine nur noch zwei oder drei Produkte, die man direkt zentral bestellen kann. Alle fünf Jahre werden die rollierend neu ausgeschrieben und man schreibt einen Standard vor, damit man auch migrieren könnte. Hoffe das macht jemand
 

Das Schaf

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Ich seh jetzt immer noch kein Argument warum das Hundesteuer Formular ohne oder mit Digitalisierung mehr als meinetwegen 16 Versionen braucht. Und darum geht's ja erstmal ohne Digitalisierung.

Von mir aus dann auch digital eine Variante pro Bundesland aber danach?

Zentrale Komponenten zum bezahlen eines Antrags oder für eine Authentifizierung brauchst imho nicht mehr für jedes Bundesland, weil sich dann Unternehmen oder auch Bürger x mal registrieren oder an unterschiedliche Standards anpassen müssen.

Afaik wird auch in Estland usw mehr auf Standards gesetzt. Fair enough, aber auch das kriegt man nicht hin.

Es gibt drölf Anbieter von Formularen oder jetzt neu low code Plattformen, die alle inkompatibel sind. Hast du einmal deine Formulare in Software A umgestellt bist du quasi locked in, weil die wieder zu migrieren ein zu hoher Schmerz ist. Vielleicht rettet dann KI beim übersetzen eines XML Schemas in das andere
Yo und jetzt dumm gesagt dass hat alles nix mit Föderalismus zu tun. Exakt das gleiche habe ich wenn ich in meiner ehemaligen Arbeit ein Büro weiter geschaut habe.
Jedes Büro hat gemeint sie sind schlauer und machen andere Dinge.
Das sind Kommunikations Dinge und Führungskompetenzen aber nicht Föderalismus per se.
Ja es ist dumm wenn es 780 verschiedene Hundesteuer Anträge gibt. Aber auch dieses Problem ließe sich lösen im Föderalismus wenn man den wollte.
Und ja ich finde es zum Beispiel gut dass bei mir vor Ort die Gemeinde sagt ob der Baulöwe jetzt eine neue Kiesgrube aufmachen darf und nicht der Maggus in München das bestimmen darf
 

Benrath

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Nur weil das Formular A35 in jeder Behörde gleich ist entscheidet ja trotzdem jemand vor Ort....

Mit dem Föderalismus hat das was zu tun, weil es nicht nur um ein Büro geht, sondern um knapp 11.000 Büros für jede Gemeinde.
 
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Banken und Telcos kreieren auch keine IT-Produkte, sondern setzen sie ein. Gerade bei Banken sind die kundenseitigen Prozesse durchaus vergleichbar mit Verwaltungsvorgängen, eine Kontoeröffnung oder ein Kreditantrag sind nicht fundamental anders als übliche Behördenvorgänge.

Es gibt Gründe es einmal zu machen und Gründe es x-mal zu machen. Ich kann Dir problemlos 10 stichhaltige Gründe in beide Richtungen aufzählen. So ist die Diskussion aber zu abstrakt. Lasst uns uns erstmal drauf einigen, dass es empirisch nicht schlechter rauskommt wenn kleinere Verwaltungseinheiten eigene IT haben. Schweiz ist so gross wie ein Bundesland, macht alles 26mal und ist auch nicht schlechter. Frankreich ist voll zentral und auch nicht besser.

Hier nen Ranking: https://publicadministration.un.org/egovkb/Data-Center Die Top Länder sind alle in etwa auf Bundesland Grösse. Estland und Island sogar bei den allerkleinsten.
Dass kleinere Länder effektiver digitalisieren, würde ich a priori erwarten. Wie du daraus jetzt ableiten willst, dass es ne gute Idee sei, jedes Bundesland für sich digitalisieren zu lassen, statt wenigstens bundesweite Standards festzulegen, ist mir schleierhaft. Es geht doch nicht darum, ob kleinere Verwaltungseinheiten eigene IT haben, sondern erstmal darum, wie der Staat gegenüber dem Bürger auftritt. Und da ist es einfach unsinnig und lästig, wenn sich Prozesse in 16 Bundesländern unterscheiden - selbst bei gesetzlich identischen Vorgängen.
Wenn man für Föderalismus eintritt, sollte man imo schon konkret benennen können, welche Vorteile er bringt und wenn es bspw. darum geht, den Zugang zu identischen staatlichen Leistungen zu administrieren, dann sehe ich keinerlei Vorteil darin, dass sich jedes Bundesland oder jede Kommune irgendwas Eigenes überlegt, statt dass es einen Prozess gibt, der überall gleich ist.

Yo und jetzt dumm gesagt dass hat alles nix mit Föderalismus zu tun. Exakt das gleiche habe ich wenn ich in meiner ehemaligen Arbeit ein Büro weiter geschaut habe.
Jedes Büro hat gemeint sie sind schlauer und machen andere Dinge.
Das sind Kommunikations Dinge und Führungskompetenzen aber nicht Föderalismus per se.
Ja es ist dumm wenn es 780 verschiedene Hundesteuer Anträge gibt. Aber auch dieses Problem ließe sich lösen im Föderalismus wenn man den wollte.
Und ja ich finde es zum Beispiel gut dass bei mir vor Ort die Gemeinde sagt ob der Baulöwe jetzt eine neue Kiesgrube aufmachen darf und nicht der Maggus in München das bestimmen darf
Es ist schon ein Unterschied, ob sich ein Problem im Wolkenkuckucksheim, wo alle guten Willens und hinreichend kompetent sind, theoretisch irgendwie lösen ließe, oder ob das in dem Deutschland, in dem wir leben, auch passiert. Wenn sich 16 Bundesländer regelmäßig sinnvoll koordinieren und auf gemeinsame Standards verständigen würden, dann gäbe es deutlich weniger Probleme. Tun sie aber nicht und können sie wahrscheinlich auch nicht, weil es eben unterschiedliche Interessen, unterschiedliche Vorstellungen, Beharrungskräfte, Pfadabhängigkeiten usw. gibt.
Und niemand will, dass in Berlin entschieden wird, wo eine Kiesgrube aufgemacht, eine Fahrradstraße errichtet oder ein Gemeindezentrum renoviert wird. Das ist auch eine absurde Vorstellung von mehr Zentralismus, mit der man Passanten in der Fußgängerzone ein Bekenntnis zum Föderalismus entlockt. Bei sinnvoller Zentralisierung geht es nicht um Probleme, für die sich außerhalb einer Nachbarschaft oder Dorfgemeinschaft niemand interessiert, sondern um Probleme, die das ganze Land betreffen.

Mal als ganz banales Beispiel: Zugang zu Sozialleistungen. Warum sollte es vom Wohnort abhängen, wie lange ein Antrag auf Wohngeld oder Elterngeld in Bearbeitung ist? Macht es für den Bürger irgendeinen Unterschied, ob der Beamte, der den Stempel draufsetzt, ein paar Straßen weiter oder am anderen Ende der Republik wohnt? Welchen Sinn hat es, solche oder zig andere staatliche Leistungen föderal zu administrieren?
Wenn Bad Tupfingen sich entschließt, seine Kurtaxe digital zu betreiben, dann soll es sich gern ne eigene Lösung dafür überlegen. Welchen Sinn soll sowas bei Leistungen und Pflichten haben, die bundesweit für jeden Bürger gleichermaßen gelten? Wäre uns bspw. irgendwie geholfen, wenn jedes Bundesland sich seine eigene Elster-Version zurechtgelegt hätte?
 
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Und ja ich finde es zum Beispiel gut dass bei mir vor Ort die Gemeinde sagt ob der Baulöwe jetzt eine neue Kiesgrube aufmachen darf und nicht der Maggus in München das bestimmen darf
Dafür haben wir 16 verschiedene Länder mit Sonderregelungen für den Bau insgesamt, weswegen es unendlich lange und kompliziert wird, wenn man die Kiesgrube mit einem Alten- oder Pflegeheim ersetzt, obwohl es keine inhaltlichen Gründe dafür geben dürfte. Leitplanken für die Entscheidungen lokal zu beurteilen ist das eine, das andere dann die Auslegung für NIMBY-Varianten. Sehe da weder ein pro- noch ein wirkliches contra. Funktioniert dich schon für die Arbeitsagenturen und Jobcenter, warum dann nicht für die Pfriemelgemeinde vor Ort?
 
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Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) will am Dienstag die Kriminalstatistik für 2023 vorstellen. Bei der Gewaltkriminalität wurde der höchste Stand seit 15 Jahren erreicht. Auch die Zahl der Wohnungseinbrüche nahm deutlich zu. Inzwischen hat fast die Hälfte aller Tatverdächtigen keinen deutschen Pass.

Heieiei, das fühlt sich schon ziemlich finster an
 

parats'

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Wenn man die Statistik frisieren will, wäre das ja sicherlich ein Ansatz. Aber auch dann wird geguckt, ob bei Tatverdächtigen mit deutschem Pass wirklich die bio Almans in der Mehrheit sind, oder vielleicht einfach nur umgelabelte Alis.
 
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Das ist seit jeher ein Problem der PKS, weswegen sie auch gern hergenommen wird um zu sagen "guck mal, das sind doch Deutsche, die Stress machen". Deutscher Pass heißt halt nicht "biodeutsch" oder wie man das nennt
 

parats'

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Eben. Da Heator aber von uns gegangen ist, wird die jährliche Diskussion zur PKS wohl ausfallen.
 

Scorn4

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Wenn man die Statistik frisieren will, wäre das ja sicherlich ein Ansatz. Aber auch dann wird geguckt, ob bei Tatverdächtigen mit deutschem Pass wirklich die bio Almans in der Mehrheit sind, oder vielleicht einfach nur umgelabelte Alis.
Mich würde interssieren, wie nicht-deutsch diese nicht-deutschen genau Täter sind.
Beim Überfliegen habe ich gelesen, dass es vorwiegend Osteuropäer sind, die unser gemütliches Deutschland heimsuchen, und eben keine Alis. Stattdessen Pavels und Ivans, nehme ich an.
Sind das nun EU-Bürger, die wir mit dem Abschieben illegaler Einwanderer nicht beeindrucken?
Sind das Flüchtlinge aus z.B. der Ukraine?
Oder was?
 
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Mich würde interssieren, wie nicht-deutsch diese nicht-deutschen genau Täter sind.
Beim Überfliegen habe ich gelesen, dass es vorwiegend Osteuropäer sind, die unser gemütliches Deutschland heimsuchen, und eben keine Alis. Stattdessen Pavels und Ivans, nehme ich an.
Sind das nun EU-Bürger, die wir mit dem Abschieben illegaler Einwanderer nicht beeindrucken?
Sind das Flüchtlinge aus z.B. der Ukraine?
Oder was?
Oh wird das mittlerweile im Detail aufgeschlüsselt? Link?
 

Celetuiw

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Mich würde interssieren, wie nicht-deutsch diese nicht-deutschen genau Täter sind.
Beim Überfliegen habe ich gelesen, dass es vorwiegend Osteuropäer sind, die unser gemütliches Deutschland heimsuchen, und eben keine Alis. Stattdessen Pavels und Ivans, nehme ich an.
Sind das nun EU-Bürger, die wir mit dem Abschieben illegaler Einwanderer nicht beeindrucken?
Sind das Flüchtlinge aus z.B. der Ukraine?
Oder was?
Das ging durch die Presse, 90% oder so gehen auf das Konto "Odteuropäischer Banden" also Rumänen, Albaner etc. Die kommen dank Schengenraum rüber und räumen ordentlich ab. Hat mit schlecht integrierter Alis also nix zu tun.
 
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Dass Diebstähle primär durch osteuropäische Banden erfolgen, ist schon seit Jahren bekannt. Aber Gewaltverbrechen?
 

parats'

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Ich glaub das wird hier nicht (mehr?) so in Frage gestellt wie auf den sozialen Medien etc, oder
Puh, möglich. Ich muss sagen, dass ich den Verweis auf die PKS immer schwierig fand. Wie das bei anderen ist, muss ja jeder für sich entscheiden. ;)

P.s. bevor es falsch rüberkommt: die Almans und Alis oben sind nur Stereotypen in der Diskussion. Natürlich lassen sich Alis durch jede mögliche Zuwanderergruppe ersetzen.
Ich persönlich halte wenig davon, dass aufgrund der PKS eine bestimmte Gruppe Pauschal als gewalttätige xyz einzuordnen sind.
 
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Ja, das sind immer Subgruppen der jeweiligen Bevölkerungsgruppe, das sollte klar sein.

Wobei, Rumänen... :ugly:
 
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Dass Diebstähle primär durch osteuropäische Banden erfolgen, ist schon seit Jahren bekannt. Aber Gewaltverbrechen?
Bei Gewaltverbrechen sind ja schon seit vielen Jahren eher Afghanistan und Nordafrika sehr auffällig.

Aber, wie wir alle wissen, sind sowohl die sozialen als auch finanziellen Kosten dieser Art von Migration Peanuts & wir sollten uns nicht zu lange mit dem Thema aufhalten!
 

Gustavo

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Aber, wie wir alle wissen, sind sowohl die sozialen als auch finanziellen Kosten dieser Art von Migration Peanuts & wir sollten uns nicht zu lange mit dem Thema aufhalten!

Dafür, dass du das für so offensichtlich falsch hältst, würde man ja eigentlich erwarten, dass du das Gegenteil belegen kannst. Seltsam, dass du das noch nie hinbekommen hast und am Ende immer mit Handgewedel kommst. Wirklich sehr seltsam.
 
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Bah der Wissomg ist so eine dumme Wurst mit dem langen Arm der Automobilindustrie bis zum Schulterblatt im Rektum. Wetten, dass er spätestens drei Monate nach der nächsten Wahl einen fett bezahlten Beratervertrag hat?
tl;dr: weil sein Ressort die notwendigen CO2-Einsparung nicht hinbekommt (aka einfach nichts macht, außer sich den Daumen in den Po zu stecken) droht er jetzt mit Fahrverboten, sollte das Einsparungsgesetz nicht nachgebessert (also zu seinen Gunsten zurecht gebogen) werden.
Ich kann nicht so viel fressen wie ich kotzen könnte. Warum haben die Grünen dieses wichtige Ministerium der drecks FDP überlassen...
 

parats'

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Ein "liberaler" veranlasst ein Wochenendfahrverbot hatte ich für 2024 nicht auf meiner Bingokarte. :rofl2:
Immerhin würde sich die FDP damit auf alle Ewigkeit in die Bedeutungslosigkeit schießen.
 
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