Nachrichten, Randnotizen und Kurioses v4

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Dann müssen se aber aufs Land wo kein Bus fährt zwischen Bernburg und Köthen in Sachsen Anhalt, es keine Glasfaser gibt und wo sich die Männerdutt tragende körnerfressende Belegschaft auch nicht so wohl fühlt soziologisch. Weil der Bauer um die Ecke keine Chia Samen anbaut aber ne Ricarda Lang am Galgen aufm Hof stehn hat :deliver:
Aufm Land gibt's überall fette Glasfaser während ich hier in der Stadt mit VDSL pimmeln muss. So siehts aus.
 

parats'

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Jetzt bitte komm hier nicht mit pragmatischen Ideen, wir gleiten gerade gezielt und präzise in die Polemik :clawg:
Das geht bei euch Kommunisten leider immer sehr schnell. :troll:

Und zu eurem VDSL Rant. 50mbit VDSL reichen vollkommen und sind für 99,9% der Anwendungsfälle im privaten Bereich i.O.. Aber nichtmal das gibt es flächendeckend. :ugly:

Dazu hab Ich zwischen Hamburg und Hannover nicht mal ein stabiles Mobilfunknetz über EDGE Niveau.
 
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Vielleicht sollte die Gurkentruppe erstmal versuchen ihr selbstgestecktes Ziel beim Zubau zu erreichen.
Es galt ja mal 400k p.a.. Da dürfte man weit drunter liegen. Das muss dieser neue Deutschlandtakt sein, wenn Olaf seine Bazooka für den doppelwums rausholt.
Angenommen, die Neubauziele würden erreicht. Was ist deine ehrliche Schätzung dafür, wie viel das quantitativ für die Mieten bringen würde pro Jahr?
 

parats'

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Angenommen, die Neubauziele würden erreicht. Was ist deine ehrliche Schätzung dafür, wie viel das quantitativ für die Mieten bringen würde pro Jahr?
Das wird dir doch keiner sauber beantworten können. Wenn ich die Nachricht noch richtig im Kopf habe, fehlen bis 2030 irgendwas um die 2 Millionen Sozialwohnungen. Das betrifft vor allem die Ballungszentren, denn in vielen Gegenden herrscht sicherlich ein Überangebot. Kurzum sollte man einfach deutlich mehr sozialen Wohnraum schaffen und diesen vor allem in kommunale Verantwortung übergeben.
 
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Hab ne noch bessere Idee als Schemel.
Lasst die Chemnitzer Polizei den Fall bearbeiten, die gehen mit dem nötigen Elan und der richtigen Einstellung an die Sache heran.
 
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Das wird dir doch keiner sauber beantworten können. Wenn ich die Nachricht noch richtig im Kopf habe, fehlen bis 2030 irgendwas um die 2 Millionen Sozialwohnungen. Das betrifft vor allem die Ballungszentren, denn in vielen Gegenden herrscht sicherlich ein Überangebot. Kurzum sollte man einfach deutlich mehr sozialen Wohnraum schaffen und diesen vor allem in kommunale Verantwortung übergeben.
Eben, beantworten kann das keiner. Deswegen bin ich für Maßnahmen, die definitiv was bringen.
Sozialwohnungen sind imo keine wirklich gute Lösung: Sie sorgen für große Ungerechtigkeit, weil die Lücke zwischen regulierten und unregulierten Mieten hoch ist. Der Einfluss auf den Mietmarkt dürfte kaum durchschlagend sein, weil die Klientel für Sozialwohnungen sich ohnehin kaum Mieten zu Marktpreisen leisten kann. Außerdem sind sie langfristig ein schlechter Deal, wenn man privaten Eigentümern Vorteile gewährt, aber keine langfristige Verfügung über die Wohnungen bekommt.
 
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Ja, Sozialwohnungen sind nicht immer gut.

Wichtig ist, dass sie tatsächlich günstig sind und der Kommune gehören. Wenn sie günstiger sind als die nächste Wohnung, für die der Staat sonst Wohngeld bezahlen müsste, ist es ein gutes Geschäft. Das würde man gerade mit kleinen Wohnungen erreichen, die der freie Markt so nicht baut.

Diese Kombinatioslösungen (X% der neuen Wohnungen in einem Projekt müssen Sozialwohnungen sein) finde ich auch eher weniger sinnvoll und führen zu der Zweiklassengesellschaft.
 

parats'

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Eben, beantworten kann das keiner. Deswegen bin ich für Maßnahmen, die definitiv was bringen.
Sozialwohnungen sind imo keine wirklich gute Lösung: Sie sorgen für große Ungerechtigkeit, weil die Lücke zwischen regulierten und unregulierten Mieten hoch ist. Der Einfluss auf den Mietmarkt dürfte kaum durchschlagend sein, weil die Klientel für Sozialwohnungen sich ohnehin kaum Mieten zu Marktpreisen leisten kann. Außerdem sind sie langfristig ein schlechter Deal, wenn man privaten Eigentümern Vorteile gewährt, aber keine langfristige Verfügung über die Wohnungen bekommt.
Deswegen bitte in kommunale Verwaltung, schrieb ich oben aber schon. Was ist denn deine Vorstellung, wenn man einen Mietpreisdeckel mal ausklammert?
 
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Jetzt bitte komm hier nicht mit pragmatischen Ideen, wir gleiten gerade gezielt und präzise in die Polemik :clawg:
Das das Problem.
An sich muss man allen Regierungen in Land und Bund der letzten 15-20 Jahre ja diesen ganzen Mist ankreiden, weil, auch wenn hie und da richtige Dinge getan wurden, insgesamt eben auch echt viel verpasst wurde. Dazu gehört: den seit ungefähr der industriellen Revolution anhaltenden Zug der Menschen in die Städte realisieren und in der Baupolitik berücksichtigen.
Gerade beim Wohnungsbau gibt es nicht viel "freies Marktgeschehen", und kann es das auch nicht geben, weil quasi alle Bestandteile stark reguliert oder restringiert sind. Da ist das einzige was irgendwie am Marktgeschehen "frei" ist die Preisbildung. Und die mag man nicht.

Als Bewohner einer dieser Städte mit Wohnungsproblemen kann ich sagen, dass das schon echt nicht cool ist. Am Ende führt die schlechte Wohnungsbaupolitik halt kausal zu den Windfall-Gains der Vermieter

Sozialwohnungen führen tatsächlich (unter anderem) auch zu einer Art merkwürdigem Wohlstand, weil sie Wohlstandsinseln für die paar Glücklichen schaffen, die so eine Wohnung bekommen. Sicher irgendwie nett, aber eben auch irgendwie unfair. Allein schon weil diese Wohnungen dann teilweise so billig sind, dass ihre Bewohner netto besser dastehen als Menschen mit dem vierfachen Brutto, die ein Haus weiter wohnen und den vollen Preis zahlen müssen … und unzählige, die es wiederum ebenfalls nicht so dicke haben schauen in die Röhre.


@Celetuiw @Scorn4 @Gustavo bzgl. der Pass-Kinder-Sache: lol, hätte lieber unrecht behalten :8[:
150 Mio. sind natürlich keine Peanuts. Das was mich da aber wirklich am meisten abfuckt ist das BVerfG Urteil. Da merkt man schon ein wenig, bilde ich mir zumindest ein, wie die Richter da in die wohlwollendste Richtung für die betroffenen Kinder gedacht haben. An anderen Stellen würde man erwarten, dass es hieße "Das Ganze ist von vorneherein nicht zustande gekommen, da die Rechtsgrundlage nie existierte, entsprechend bestand niemals ein Anspruch … alles wird rückabgewickelt, Ende."
Auch wenn der Schaden am Ende geringer ist, zumindest in den Fällen aus dem Artikel ist allein der politische Schaden riesig, weil es am Ende bis auf diesen Typen und die Frauen, die sich so ihr Aufenthaltsrecht erschlichen haben, sowie noch die AfD, keine Gewinner gibt: es kostet unnötig Geld, es beschädigt das Ansehen des und das Vertrauen in den Rechtsstaat, es schürt Misstrauen und Vorurteile gegenüber Flüchtlingen.

Ad DSL: Großstadt hier … 100 MBit max. … in 100m Entfernung gibt es 250 Mbit. Nix Glasfaser. Aber ich gönne mir ohnehin nur 50/10 :mond:
 
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Deswegen bitte in kommunale Verwaltung, schrieb ich oben aber schon. Was ist denn deine Vorstellung, wenn man einen Mietpreisdeckel mal ausklammert?
Gibts nicht, darum kannst du den halt nicht ausklammern. Es ist doch offensichtlich, dass weder mehr Sozialwohnungen noch sonstiger Neubau irgendwas daran ändern wird, dass die Mieten in beliebten Städten weiter klettern und die Lebensqualität entsprechend sinkt.
Das sind einfach windfall gains, die quasi vollständig Vermögenden zugute kommen. Darum find ich die Diskussion auch absurd: Einig sind sich alle, dass dringend was passieren muss, aber eine Mehrheit ist sich ebenso einig, dass man sich dafür vorher beide Hände auf den Rücken binden sollte.
Die einzige Alternative wären dann tatsächlich Enteignungen im ganz großen Stil, um so viele Wohnungen in nicht-profit-orientierte Bewirtschaftung zu bringen, dass es einen echten Unterschied für viele Menschen macht. Aber selbst das ändert nichts am Zwei-Klassen-System. In Wien z.B. ist es afaik auch nicht so, dass private Wohnungen günstig sind, nur weil es enorm viele günstige kommunale Wohnungen gibt.
 
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Telekom möchte jetzt ein Smartphone "ohne Apps" rausbringen nur mit Sprach-KI
die Vorstellung auf der MWC hat auch wunderbare Perlen an Marketing-Bullshit
"Die Zukunft wird frei von Apps sein." Die Macht, die die Apps derzeit hätten, werde zurückgehen an die Nutzer.
ja genau, die "Macht" ist beim Nutzer und nicht bei Telekom/AI-Entwicklern :mond:

seh auch generell nicht, warum jemand freiwillig auf die Option verzichten sollte von Hand eine App aufmachen zu können, stell mir da witzige Szenarien für Use-Cases vor in denen der normale Nutzer halt eine App aufmacht
1) man hat stumpf deutlich geringere Funktionalität, weil im Hintergrund dann doch Apps benutzt werden, die aber vielleicht eher mäßig mit Spracheingabe klar kommen
2) man hat eigentlich einen fancy mobilen Browser und jede Anfrage wird letztlich per Websuche beantwortet...am besten natürlich exklusiv über die t-online-Suche
3) anstatt auf die App zu tippen, sagt man nun immer schön laut "öffne <Appname>"

Da bisher (zum Glück) nur wenige konstant Siri/Hey google/Bixby nutzen kann ich mir schwer vorstellen, kann ich mir schwer vorstellen, dass da (in Deutschland) ein großes Interesse des Marktes ist.
 
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Das ist jetzt aber auch unfair. Da versuchen die Berliner einmal was zur Wertschöpfung beizutragen und dann geraten die an so einen.
 
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Telekom möchte jetzt ein Smartphone "ohne Apps" rausbringen nur mit Sprach-KI
die Vorstellung auf der MWC hat auch wunderbare Perlen an Marketing-Bullshit
Was für ein Bullshit. So traurig wie an allen Ecken im Staat Geld und Ressourcen fehlen, aber die Telekom hat genug davon, nur um sie dann in Bullshit zu verwandeln der dann die Märkte zucrappt.
 
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Indu
Hat er doch recht. Es hat in der Gegend mehr als genug Wasser. Er wirkt natürlich unglücklich un der Kommumikation.

Verschmutzung von Trinkwasser ist nochmal nen anderes Thema. Da ist die Frage wo die Grenzwerte sind und ob diese angemessen sind für Industrie und ob Tesla das in Griff kriegen kann. Kann ich in dem Fall nicht beurteilen.

Im allgemeinen hört man aber aus der produzierenden Industrie, dass es in Deutschland praktisch so gut wie unmöglich gemacht wird zu produzieren durch Sicherheitsauflagen und Umweltstandards. Die meisten bestehenden Anlagen in Deutschland dürften heute nicht wieder so gebaut werden, die neuen Auflagen sind extrem schwierig zu erfüllen und fast alle Firmen lassen es deshalb auch gleich, machen nur Instandhaltung und alles Neubau im Ausland.

Deshalb wäre mein erster Reflex davon auszugehen, dass Tesla so sehr mit Auflagen überschüttet ist, dass ich ihnen da keine Absicht sondern bestes Bemühen unterstelle, was halt nicht in allen Aspekten allen Auflagen genügt. Als junges aufstrebendes Unternehmen kann man sich da auch nicht jahrelang Zeit für alles lassen. Industrie macht irgendwo Dreck. Klar muss man da Abwägen und Gesundheit geht vor, aber irgendwo stellt sich schon auch die Gretchenfrage, ob man in Deutschland noch produzieren möchte oder ob man halt alles aus China importiert mit dann auch der entsprechenden Abhängigkeit.
 
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Hat er doch recht. Es hat in der Gegend mehr als genug Wasser. Er wirkt natürlich unglücklich un der Kommumikation.
Woher hast du die Info? Also afaik ist die Sorge vor Wasserknappheit in der Region nicht unberechtigt. Dürregraphen über die letzten Jahre zeigen eigentlich ganz gut, dass die Region über Jahre zu wenig Wasser gekriegt hat und die Grundwasserreserven erschöpft sind. Siehe hier:

Verschmutzung von Trinkwasser ist nochmal nen anderes Thema. Da ist die Frage wo die Grenzwerte sind und ob diese angemessen sind für Industrie und ob Tesla das in Griff kriegen kann. Kann ich in dem Fall nicht beurteilen.

Im allgemeinen hört man aber aus der produzierenden Industrie, dass es in Deutschland praktisch so gut wie unmöglich gemacht wird zu produzieren durch Sicherheitsauflagen und Umweltstandards. Die meisten bestehenden Anlagen in Deutschland dürften heute nicht wieder so gebaut werden, die neuen Auflagen sind extrem schwierig zu erfüllen und fast alle Firmen lassen es deshalb auch gleich, machen nur Instandhaltung und alles Neubau im Ausland.
Ach die "produzierende Industrie" hat auch ihre Agenda und ist nicht objektiv in ihren Darstellungen. Nach meinen Erfahrungen kann ich den Absatz nicht bestätigen; Sicherheitsauflagen und Umweltstandards erhöhen vielleicht teilweise die Kosten, das ist aber im Verhältnis (in der Regel) nicht das Problem. Welche Auflagen sind denn extrem schwierig zu erfüllen? Ich denke dass die meisten sich einig darin sind, dass die Genehmigungprozesse in Deutschland das größte Problem darstellen. Intransparent, extrem lange Prüfungszeiträume und Willkür der Bearbeiter machen zuverlässige Planung so schwer.
Vor Leichtgläubigen kann man Profitmaximierung und dahingehenden Umzug ins Ausland so natürlich gut rechtfertigen: "Ihr zwingt uns dazu!"

Deshalb wäre mein erster Reflex davon auszugehen, dass Tesla so sehr mit Auflagen überschüttet ist, dass ich ihnen da keine Absicht sondern bestes Bemühen unterstelle, was halt nicht in allen Aspekten allen Auflagen genügt. Als junges aufstrebendes Unternehmen kann man sich da auch nicht jahrelang Zeit für alles lassen. Industrie macht irgendwo Dreck. Klar muss man da Abwägen und Gesundheit geht vor, aber irgendwo stellt sich schon auch die Gretchenfrage, ob man in Deutschland noch produzieren möchte oder ob man halt alles aus China importiert mit dann auch der entsprechenden Abhängigkeit.
Und dann endet man bei so Aussagen wie diesen hier, die ich mit gesundem Menschenverstand nur als Troll bezeichnen kann. Man muss ja nicht gleich Musks Kopf fordern und darf gerne die Untersuchungen abwarten, aber Tesla hier "bestes Bemühen" zu unterstellen ist doch wohl eher albern? Jo, Industrie macht irgendwo Dreck. Und es ist die Aufgabe derer, die Dreck erzeugen, ihn wieder wegzumachen. Und wer mutwillig Dreck in die Natur kippt, gehört dafür bestraft und nicht in vorauseilendem Gehorsam verteidigt. "Klar geht Gesundheit vor, aber geht Gesundheit denn _wirklich_ vor?" :deliver:
 
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Jo, Industrie macht irgendwo Dreck. Und es ist die Aufgabe derer, die Dreck erzeugen, ihn wieder wegzumachen. Und wer mutwillig Dreck in die Natur kippt, gehört dafür bestraft und nicht in vorauseilendem Gehorsam verteidigt. "Klar geht Gesundheit vor, aber geht Gesundheit denn _wirklich_ vor?" :deliver:
Ja schon.
Allerdings haben wir da wieder das Problem, dass nichts gewonnen ist, wenn wir hier in Deutschland und Europa Regulierungsweltmeister sind … und in der Folge einfach alle irgendwo anders zu Kackbedingungen produzieren. Dann hat man nur eins erreicht, nämlich sich selbst zugrunde gerichtet … und kann schön auf dem Schwanzballon in den Sonnenuntergang reiten während die Welt sich weiterdreht und man über die Deutschen und Europäer lacht.

Ich bin gerade auf einer Industriekonferenz (https://bosch-connected-world.com) und da ist die Regulierung an jeder Ecke ein Thema. Der Tenor ist "ja wir brauchen schon eine gewisse Regulierung, aber bitte nicht _nur_ mit Regulierung beschäftigen, und auch bitte nicht so behindert, dass man nur ins Ausland gehen kann, sonst können wir gleich dichtmachen."

Klar hat die Industrie auch eine Agenda, aber es wurde eben auch überdeutlich, dass die meisten Leute sehen was nötig ist, sie sehen aber auch, dass der Weg, der vielen Menschen ohne praktische Erfahrung in der Industrie vorschwebt, einfach vollkommen unrealistisch ist.
 
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zu lustiger Überregulierung:
Als weitere Hürde nennen die Befragten die Zusammenarbeit mit den Benannten Stellen. Dadurch entstehen ihren Angaben zufolge durchschnittliche Kostensteigerungen von 124 Prozent. Verantwortlich dafür, ein Produkt ganz vom Markt zu nehmen, machen sie aber in 91 Prozent die kompletten Kosten für eine Zertifizierung. Gerade Nischenprodukte mit einem kleinen Absatzmarkt könnten sie nicht mehr wirtschaftlich vermarkten. Zudem verlängere sich die Verfahrensdauer zum Teil um das Dreifache.
Am stärksten davon betroffen sind Chirurgische Instrumente (70 Prozent), die Zahnmedizin (67), Pneumologie und Schlafmedizin, die Anästhesie und Intensivmedizin (alle 63) sowie die Thoraxchirurgie (60). In fast 20 Prozent der Fälle, so teilen es die Unternehmen laut der Umfrage mit, gebe es keine gleichwertigen Alternativen für die eingestellten Produkte im europäischen Markt. Außerhalb der EU wären die Medizinprodukte aber noch verfügbar.
https://www.schwaebische.de/regiona...rialengpaesse-und-eu-mdr-bei-tontarra-1289080
„Schon jetzt merken wir eine schlechtere Verfügbarkeit bei Spezialinstrumenten; teilweise handelt es sich um OP-Instrumente in spezieller Ausführung wie verschiedener Länge und Form“, erklärt Aline Auer, Pressesprecherin des Klinikum Landkreis Tuttlingen.
Tuttlingen sieht sich als Weltzentrum der Medizintechnik und so.
 

Gustavo

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Was soll daran lustig sein? Ich habe jetzt keine Ahnung von oder gar Meinung zu dieser Richtlinie, aber dass Produzenten sich über neue Regulierung beschweren ist jetzt weder neu noch besonders aussagekräftig dafür, ob sie sinnvoll ist oder nicht.
 

GeckoVOD

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Allerdings haben wir da wieder das Problem, dass nichts gewonnen ist, wenn wir hier in Deutschland und Europa Regulierungsweltmeister sind … und in der Folge einfach alle irgendwo anders zu Kackbedingungen produzieren.
Da würde ich Umwelt und Klima differenzieren, besonders wenn es um Themen wie Grundwasser geht. Beim Klimaschutz wäre ich fast noch bereit einige Abstriche zu machen, v.a. wenn es um Emission geht, bei lokalem Umweltschutz mit Giftstoffen in die Nahversorgung allerdings nicht. Ganz ehrlich, schau nach Bitterfeld/Wolfen und dort die Sterbetafeln in der DDR an, oder schau, was das für deren Grundwasserversorgung heute noch bedeutet. Wenn so was dann in China passiert ist es mir irgendwo egal, aber das muss ja nicht heute noch hier passieren. Je nachdem, um was es geht, kann das extrem kostspielig ob der langfristigen Folgen werden.
 

Shihatsu

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"Wir gehen von einer Straftat aus", sagte eine Polizeisprecherin am Mittwoch. :deliver:

Gegen die deutsche Polizei hat kein Täter eine Chance
Das hat Methode. Hab mich neulich lange darüber unterhalten, und es ist folgendes aufgefallen: Da werden NIE Tatsachenbehauptungen aufgestellt - das wäre Vorverurteilung, da wird nie von strafrechtlich relevanten Dingen gesprochen ("Entfernte sich fussläufig vom Tatort" statt "ist durch den Wald geflohen"), denn das könnte die Ermittlungen beeinflussen, und und und. Ist richtig lustig mit anzuhören wie sehr die sich dabei verbiegen - als gedruckte oder online PRessemitteilung beim Lesen sogar noch komischer.

:elefant:
 
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Was soll daran lustig sein? Ich habe jetzt keine Ahnung von oder gar Meinung zu dieser Richtlinie, aber dass Produzenten sich über neue Regulierung beschweren ist jetzt weder neu noch besonders aussagekräftig dafür, ob sie sinnvoll ist oder nicht.
Das war eine Ergänzung zu bootdiskettes Beispiel von Überregulierung, und die MDR ist eine Verordnung.

Und mich wundert es, da du sonst doch alles weißt und so. Aber egal.
MDR und IVDR waren und sind gut gemeint, aber die Einführung/Inkrafttreten war eine Katastrophe voller Verzögerungen, die EUDAMED Datenbank hat sich x mal verzögert (und soll jetzt erst 2027 voll funktionstüchtig sein), der Dokumentationsaufwand hat sich vervielfacht, sodass selbst Medizinprodukte Klasse I (z. B. medizinische Gesichtsmasken aka OP Masken etc) den gleichen dokumentatorischen (nicht zulassungstechnischen) Aufwand haben wie z. B. Röntgengeräte etc.
Mit nur gut gemeint bedeutet, dass Billigprodukte oder Nischenprodukte sich nicht mehr rentieren (und auch nicht mehr einfach importiert werden dürfen/können ohne einen EU-Repräsentanten, der als rechtlicher Hersteller auftritt).
Wen das interessiert oder sich Richtung regularity oder qm weiterbilden will, kann beim johner Institut viel nachlesen.
 
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Ich bin gerade auf einer Industriekonferenz (https://bosch-connected-world.com) und da ist die Regulierung an jeder Ecke ein Thema. Der Tenor ist "ja wir brauchen schon eine gewisse Regulierung, aber bitte nicht _nur_ mit Regulierung beschäftigen, und auch bitte nicht so behindert, dass man nur ins Ausland gehen kann, sonst können wir gleich dichtmachen."

Klar hat die Industrie auch eine Agenda, aber es wurde eben auch überdeutlich, dass die meisten Leute sehen was nötig ist, sie sehen aber auch, dass der Weg, der vielen Menschen ohne praktische Erfahrung in der Industrie vorschwebt, einfach vollkommen unrealistisch ist.
Die Situation ist da sicherlich nicht binär und die Wahrheit im Spektrum irgendwo in der Mitte. Ich würde behaupten, dass ich praktische Erfahrungen in der Industrie habe und was einige in der Industrie als "vollkommen unrealistisch" bezeichnen schränkt halt einfach deren Marge ein. Andere Vorstellungen, und da gebe ich dir Recht, sind komplett unrealistisch. Ich sehe das btw. sogar konkret beim Wasserthema, wo obere und untere Wasserbehörden sich bezüglich Regulierungen in vorauseilendem Gehorsam überbieten und dadurch ein Genehmigungsverfahren für die Erneuerung einer Kläranlage über 2 Jahre läuft. Dass die alte Anlage deutlich höhere Schadstoffbelastung erzeugt interessiert dabei niemanden.
Der Post, auf den ich mich bezogen habe, hat aber davon gesprochen, ohne Insiderwissen einem Unternehmen wie Tesla "bestes Bemühen" zu unterstellen, während es offensichtlich zu lokalen Problemen mit dem Grundwasser kommt. Und da bin ich bei @GeckoVOD ; was Klimaschutz angeht kann ich das Thema ja noch verstehen, aber wenn der Preis für ein Teslawerk ist, dass die Menschen in Brandenburg entweder kein Wasser haben oder eines der Qualität von Flint/Michigan, dann will ich lieber auf dem Schwanzballon in den Sonnenuntergang reiten. :deliver:
 

Gustavo

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Das war eine Ergänzung zu bootdiskettes Beispiel von Überregulierung, und die MDR ist eine Verordnung.

Und mich wundert es, da du sonst doch alles weißt und so. Aber egal.


Ich schreibe normalerweise halt nichts zu den Sachen, zu denen ich nichts weiß. Gibt einige hier, die das mal versuchen sollten. :mond:


MDR und IVDR waren und sind gut gemeint, aber die Einführung/Inkrafttreten war eine Katastrophe voller Verzögerungen, die EUDAMED Datenbank hat sich x mal verzögert (und soll jetzt erst 2027 voll funktionstüchtig sein), der Dokumentationsaufwand hat sich vervielfacht, sodass selbst Medizinprodukte Klasse I (z. B. medizinische Gesichtsmasken aka OP Masken etc) den gleichen dokumentatorischen (nicht zulassungstechnischen) Aufwand haben wie z. B. Röntgengeräte etc.
Mit nur gut gemeint bedeutet, dass Billigprodukte oder Nischenprodukte sich nicht mehr rentieren (und auch nicht mehr einfach importiert werden dürfen/können ohne einen EU-Repräsentanten, der als rechtlicher Hersteller auftritt).
Wen das interessiert oder sich Richtung regularity oder qm weiterbilden will, kann beim johner Institut viel nachlesen.


Na ja, die Problematik habe ich schon verstanden. Ich sage bloß, dass "Industrie lehnt Regulierung ab" jetzt alleine noch keine Meldung wert ist, weil das so gut wie immer und auf so gut wie alles zutrifft, sowohl die Fälle in denen Regulierung wirklich fehl läuft als auch Fälle in denen Regulierung sie einfach nur stört, insgesamt aber durchaus einen Nutzen hat. Ich als Laie kann nicht einschätzen was hier zutrifft, deshalb würde ich gerne einen Link sehen, der sich nicht alleine auf die Aussagen der Industrie stützt.
 
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Im zweiten link ist die Sicht eines Krankenhaus dazu, hättest du mal dich an deine eigene Regel gehalten.
Ansonsten hatte ich das johner Institut erwähnt, aber die verdienen ja leider auch ihr Geld mit Dienstleistungen zu den Thema:

Aber egal, benannte Stellen sind überlastet, Unternehmen wissen wegen teils unklaren Vorgaben nicht, wie sie vorgehen sollen, es kommt bei der Datenbank dauernd zu Verzögerungen, aber als normaler Patient/Endkunde wird man es vllt erst in paar Jahren merken, wenn dann bestimmte Untersuchungen oder Therapien nicht mehr so einfach gehen.

1709194821344.png
€: ich sage auch nicht, dass Regulation an sich böse ist, sondern dass es an einigen Stellen übertrieben ist. Die MDR hat einige Schlüpflocher gestopft, aber an andren Stellen dann übertrieben.
 
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Gustavo

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Im zweiten link ist die Sicht eines Krankenhaus dazu, hättest du mal dich an deine eigene Regel gehalten.

Jetzt nichts für ungut, aber wenn dir ernsthaft nicht klar ist, dass die nicht sehr konkreten Aussagen eines einzelnen Krankenhauses, das dazu noch keinerlei Kosten-Nutzen-Abwägung darstellt, nicht das ist wonach ich gefragt habe, dann erübrigt sich diese Diskussion. :rolleyes:


€dit:

€: ich sage auch nicht, dass Regulation an sich böse ist, sondern dass es an einigen Stellen übertrieben ist. Die MDR hat einige Schlüpflocher gestopft, aber an andren Stellen dann übertrieben.

Cool. Dann zeig mal irgendwas, das mir als Laie halbwegs verständlich erklärt, wo was zutrifft. Ich wäre gerne besser informiert als "vibes", zumal wenn die vibes von jemandem kommen, der mir hier schon häufiger mehr mit vibes als Informationen aufgefallen ist.
 
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Ich kann dir leider erst in fünf Jahren oder sowas bieten, wenn es dann einen ähnlichen Fall wie Hustensaft Mangel gibt. Noch ist ja alles in der Umsetzungsphase und als Patient kriegt man das leider erst dann mit.
 
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Ich hatte schon das Beispiel gebracht, dass Klasse I medizinprodukte wie z. B. Medizinische Gesichtsmasken, umgangssprachlich "OP-Masken" genannt, jetzt den gleichen dokumentatorischen Aufwand haben wie andere Medizinprodukte höherer Klassen. Die Klassen stehen grob für das Risiko für Patienten und Anwender, die bei der Anwendung des Medizinprodukts ausgehen.

Und das bedeutet für einen bisherigen nach MDD operierenden Importeur, dass er die ganze technische Dokumentation nicht mehr auf den chinesischen Zulieferer abwälzen kann, sondern entweder selbst erstellen muss oder der chinese einen EU-Bevollmächtigten besorgt, der die Dokumentation bereitstellt.

Einerseits positiv, da der bisherige Händler/Importeur sich nicht mehr banal der Haftung entziehen kann (plm/OEM Konstrukt, sollte genug Treffer geben) , aber nachteilig weil er ordnerweise Dokumentation vorbereiten muss, aktiv die Beobachtung nach dem Inverkehrbringen durchführen muss (und nicht wie bisher passiv auf Meldungen reagieren kann) etc.
Und bei Billig oder Nischenprodukten wird es sich dann nicht mehr rentieren. Ausländische Firmen müssen einen lokalen EU Bevollmächtigen besorgen oder ihre ganze technische Dokumentation einer EU Firma überlassen, die dann als rechtlicher Hersteller auftritt und dadurch auch vollständigen Zugriff auf herstelldokumente etc bekommt.
Könnte dafür sorgen, dass sich ausländische Firmen vom CE Raum zurückziehen.
 
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Da würde ich Umwelt und Klima differenzieren, besonders wenn es um Themen wie Grundwasser geht. Beim Klimaschutz wäre ich fast noch bereit einige Abstriche zu machen, v.a. wenn es um Emission geht, bei lokalem Umweltschutz mit Giftstoffen in die Nahversorgung allerdings nicht. Ganz ehrlich, schau nach Bitterfeld/Wolfen und dort die Sterbetafeln in der DDR an, oder schau, was das für deren Grundwasserversorgung heute noch bedeutet. Wenn so was dann in China passiert ist es mir irgendwo egal, aber das muss ja nicht heute noch hier passieren. Je nachdem, um was es geht, kann das extrem kostspielig ob der langfristigen Folgen werden.
Kein Widerspruch. Ich bin nur gegen stumpfsinnige Regulierung und Dokumentation die keinen Impact hat außer Aufwand und Schwanzballonmomente zu produzieren.
Es steht, siehe Deine Beispiele, außer Frage, dass die Eliminierung externer Effekte durch Regulierung absolut richtig ist und dort langfristigen Fortschritt z.B. in Lebensqualität produzieren kann, wo es sonst keine kurzfristigen Anreize gibt.
Die Situation ist da sicherlich nicht binär und die Wahrheit im Spektrum irgendwo in der Mitte. Ich würde behaupten, dass ich praktische Erfahrungen in der Industrie habe und was einige in der Industrie als "vollkommen unrealistisch" bezeichnen schränkt halt einfach deren Marge ein. Andere Vorstellungen, und da gebe ich dir Recht, sind komplett unrealistisch. Ich sehe das btw. sogar konkret beim Wasserthema, wo obere und untere Wasserbehörden sich bezüglich Regulierungen in vorauseilendem Gehorsam überbieten und dadurch ein Genehmigungsverfahren für die Erneuerung einer Kläranlage über 2 Jahre läuft. Dass die alte Anlage deutlich höhere Schadstoffbelastung erzeugt interessiert dabei niemanden.
Der Post, auf den ich mich bezogen habe, hat aber davon gesprochen, ohne Insiderwissen einem Unternehmen wie Tesla "bestes Bemühen" zu unterstellen, während es offensichtlich zu lokalen Problemen mit dem Grundwasser kommt. Und da bin ich bei @GeckoVOD ; was Klimaschutz angeht kann ich das Thema ja noch verstehen, aber wenn der Preis für ein Teslawerk ist, dass die Menschen in Brandenburg entweder kein Wasser haben oder eines der Qualität von Flint/Michigan, dann will ich lieber auf dem Schwanzballon in den Sonnenuntergang reiten. :deliver:
Ja schön. Ich kann die Effekte in genau dem Bereich den ich erwähnte sehr gut einschätzen. Und ich würde sagen: Da ist in der EU-AI-Regulierung ganz schon viel uninformierter Bullshit enthalten.
Klar geht das auf die Marge, aber es bringt zusätzlich einfach nix. Das ist so ähnlich wie in EU-Horizon 2020-Forschungsprojekten im Bereich Informatik einen Haufen Aufwand erzwingen, indem man Text produziert in dem nochmal von Adam und Eva an erklärt, warum man zufällig nicht ausreichend Frauen im Bereich IT gefunden hat, die sowohl krasse Experten als auch bereit sind für die lächerlichen öD-Gehälter zu arbeiten. Ganz tolle Diversity-Efforts die nichts bringen aber alles inklusive am Ende ein paar Tage Arbeitszeit verschlingen.

In anderen Artikeln über das Tesla-Werk konnte man nachlesen, dass es tatsächlich komplexer ist als es manche der Überschriften suggerieren. Das verbrauchte Wasser ist wohl nicht das Problem, sondern mehr die Belastung der "normalen" Abwässer die durch die Aufbereitung der Fabrikabwässer auf dem Fabrikgelände im Durchschnitt schlechter bei Phosphat abschneiden als erwartet. (Könnte jetzt teilweise falsch wiedergegeben sein, wollte ich nicht nochmal nachlesen.)
Mein Fazit war: Hier geht es um relativ banalen Shit der lösbar ist, aber Elon hat mit der Abstimmung in der Kommune kürzlich zu Recht die Quittung dafür bekommen, dass er ein Huso ist.

Mein Punkt war explizit die dume Regulierung. Und da sind wir uns wohl einig.

Was "bestes Bemühen unterstellen" angeht, gehe ich diese Grundannahme halbwegs mit. Es ist allerdings sehr stark ein kulturelles Thema. Ich habe Unternehmen erlebt in denen von oben vorgelebt und priorisiert wurde "nach mir die Sintflut" und welche in denen klar ein Wertegerüst vermittelt und gelebt wurde. Und dann noch staatliche Unis wo es mehr nach "wir bringen unseren Arsch an die Wand, damit nicht <hier nächsthöhere Ebene einfügen /> uns eins auf den Deckel gibt. Ansonsten denken wir nicht nach."

Es lässt sich nicht per se für Industrie, Staat, sonstige verallgemeinern würde ich behaupten.

Hier habe ich vorgestern auch eine (imo etwas ahnungslose) Managerin gehört, wie sie meinte, dass die EU-AI-Richtlinie ganz toll und ganz wichtig ist und wir jetzt in der Regulierung ganz vorne mit dabei sind und uns das ganz viel bringen wird. Ich bin da skeptisch wenn sowas von einer Person kommt, die sich im gleichen Gespräch mit Bauklötzchen erklären lassen muss wie so eine "KI" (aka ChatGPT) funktioniert … und es dann doch nicht verstanden hat.


Das war eine Ergänzung zu bootdiskettes Beispiel von Überregulierung, und die MDR ist eine Verordnung.

Und mich wundert es, da du sonst doch alles weißt und so. Aber egal.
MDR und IVDR waren und sind gut gemeint, aber die Einführung/Inkrafttreten war eine Katastrophe voller Verzögerungen, die EUDAMED Datenbank hat sich x mal verzögert (und soll jetzt erst 2027 voll funktionstüchtig sein), der Dokumentationsaufwand hat sich vervielfacht, sodass selbst Medizinprodukte Klasse I (z. B. medizinische Gesichtsmasken aka OP Masken etc) den gleichen dokumentatorischen (nicht zulassungstechnischen) Aufwand haben wie z. B. Röntgengeräte etc.
Mit nur gut gemeint bedeutet, dass Billigprodukte oder Nischenprodukte sich nicht mehr rentieren (und auch nicht mehr einfach importiert werden dürfen/können ohne einen EU-Repräsentanten, der als rechtlicher Hersteller auftritt).
Wen das interessiert oder sich Richtung regularity oder qm weiterbilden will, kann beim johner Institut viel nachlesen.
Mal schauen … ich arbeite jetzt seit Kurzem in einem Bereich an Software die potentiell im Umkreis von Klasse III Geräten eingesetzt wird. Da kriege ich eventuell mal noch was Konkretes mit.
 
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Celetuiw

StarCraft: Brood War
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Ich bin gerade auf einer Industriekonferenz (https://bosch-connected-world.com) und da ist die Regulierung an jeder Ecke ein Thema. Der Tenor ist "ja wir brauchen schon eine gewisse Regulierung, aber bitte nicht _nur_ mit Regulierung beschäftigen, und auch bitte nicht so behindert, dass man nur ins Ausland gehen kann, sonst können wir gleich dichtmachen."
jetzt völlig kontextbefreit möchte ich folgendes anmerken:

Die Industrie heult gerne und droht eigentlich bei jedem Dreck mit Abwanderung in das Ausland. Alles von Umweltauflagen über Arbeitnehmerrechte bis Steuerlast ist geeignet, die Maximaleskalation auf den Plan zu rufen.

Aber eigentlich muss man auch nicht so viel darauf geben, was immer rumgemeckert wird. Klar ist es billiger und bequemer, sich an nix zu halten und keine Steuern zu zahlen. Ist halt aber nicht im Sinne des Allgemeinheit. Also die Standardbeschwerde aus der Wirtschaft ist i.d.R. nicht mehr als klientelistisches Gemeckere.
 
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