Nachrichten, Randnotizen und Kurioses v4

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Kenne nur Somuncu und fand den nie besonders, *aber*

wer bei ner comedyshow unterbricht bzw hecklet, kriegt von der Bühne Feuer ab, bis sie still sind oder gehen. Das war schon immer so. So. Jetzt kann man sich natürlich darüber streiten, ob die Art und Weise denn okay war (im Kontext der Persönlichkeiten und dem Sprungbrett zu Hasstiraden gegen W O K E imo nicht), aber das ist schon so'n bisschen...gewollt provoziert
 

[fN]Leichnam

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Gut, begraben wir das Thema. Wir haben ja noch mehr streitbare Figuren im Land:
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Also ich versteh die Berlin Kiste auch gar nicht.

Wie verkauft man das den eigenen Wähler? Die sind anscheinen mehrheitlich gegen Schwarz-Rot . Die Erfahrung auf Bundesebene war doch auch eher, dass man dabei eher verliert. Welche Gewinn gegenüber RRG erhofft man sich?

Auf der anderen Seite ist das Geweine über den Verlust der Mehrheit im Bundesrat laut deinem Post scheinbar eh übertrieben.

Für die Verhandlungsposition mit der CDU wirkt das ganze auch recht schwach. Es sei denn, Sie haben sich schon auf alles geeinigt.


Nach allem was ich im Tagesspiegel gelesen habe sieht das Sondierungspapier mit der CDU schon sehr vorteilhaft für die SPD aus. Mal gespannt was da genau bei den Koalitionsverhandlungen rauskommt, aber zumindest da sind die Wünsche der SPD schon sehr konkret ausbuchstabiert und für die CDU steht da nur sehr Abstraktes drin ("wir verbessern die Sicherheit", sowas). Wegen dem Mitgliederentscheid am Ende bei der SPD plus der atlernativen Mehrheit hat die SPD glaube ich in den Verhandlungen doch eine ziemlich gute Position, aber so ganz verstehe ich auch nicht, wieso man freiwillig die Regierung abgibt.

Ist imho klar, dass die SPD nächstes Mal eigentlich nur verlieren kann: Wenn es gut läuft war es der Regierungswechsel zur CDU, wenn es schlecht läuft entscheiden sich die Wähler links der Mitte sicher eher für eine Oppositionspartei, insbesondere weil Grüne und SPD halt auch ideologisch ziemlich nah beieinander liegen.
 
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Glaube von der Chemie her kriselt es auch schon länger zwischen ihnen. Kann mich an eine Szene im Tipi erinnern, wo Schroeder so zu Serdar rüberschaut und ihm stand "Das hast du jetzt nicht wirklich gesagt" direkt ins Gesicht geschrieben. Das war auch sone Beleidigung des eigenen Publikums. Ich finde es ganz schwach von den Beiden, muss ich ehrlich sagen. Glaube kaum, dass die das als Duo überstehen werden.
Das ist ein Phänomen, das in vielen politischen Podcast zu beobachten ist. Podcast mit Host's unterschiedlicher politischer Grundhaltung (wovon man bei S&S eigentlich nicht sprechen kann), haben immer damit zu kämpfen, dass es in der Hörerschaft Lager gibt, die sich Gegenseitig bekriegen. S&S, Scholz & Böhmermann, Schulz & Jung sprechen häufig über dieses Problem. Stets wird aber betont, dass man sich von diesen Lagerkämpfen nicht beeindrucken lässt und best friends bleibt (was idR wohl stimmt).
Auf jeden Fall dickes Plus für Podcast mit authentischem Streit statt so ne Lange der Nation Grütze

ps Podcast oder Podcast's`?
 
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Gustavo

Doppelspitze 2019
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Gut, begraben wir das Thema. Wir haben ja noch mehr streitbare Figuren im Land:

sahra.png


Zustimmung von 38 im April 2019 erscheint mir erstaunlich hoch für jemanden wie Wagenknecht, aber selbst wenn die stimmen würde: Es war auch schon 2019 eine bestimmte Art Wähler, die Sahra Wagenknecht gut fand. Von denen nochmal ein Drittel eingebüßt zu haben ist jetzt keine Glanzleistung imho. 26% Zustimmung bei 88% Bekanntheit sprechen jetzt nicht gerade für ein politisches Supertalent, das sind Zahlen knapp unter Nancy Faeser und knapp über Volker Wissing.
 
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Der Vergleich hinkt. Wagenknecht kann total absurde, populistische Meinungen besetzen und dabei nicht braun sein. Hat denke ich damit Potential.
Wovor ich Angst habe ist, dass wir am Ende eine rechte und eine linke populistische Partei haben und wir in der Mitte einen Einheitsbrei haben und wenig Möglichkeiten für vernünftige wechselnde Koalitionen.
 

parats'

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Geht ja vielleicht nur mir so, aber ich lese aus solchen Zahlen (kommen mir btw viel zu hoch vor) nicht "deutsche haben Bock auf Arbeit", sondern eher "viel zu viel unbezahlte Mehrarbeit auf dem Rücken der Belegschaft".


€: der Wert kam mir schon schräg vor (alleine der nackte Vergleich von 45mio Erwerbstätige zu 61mrd "Überstunden") und ich glaube, dass hier ein Verwechsler vorliegt. Es müssen Arbeitsstunden sein. :bored:

 
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Endlich wird es PC Games mit so guter AI geben, dass Single Player nie langweilig wird - und ich hab keine Zeit mehr für PC Games, sad world.
 

parats'

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Wie PC Games?
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Wenn ich Pip Klöckner glaube, steht die Pornobranche vor einer industriellen Revolution.
 
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Benrath

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Solls bessere Drehbücher geben oder was?
 
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Sexuelle Vorlieben und bevorzugte Szenarien in ein Prompt tippen -> AI generiert fotorealistischen 3D-Porn -> Profit?
 

Gustavo

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Sexuelle Vorlieben und bevorzugte Szenarien in ein Prompt tippen -> AI generiert fotorealistischen 3D-Porn -> Profit?

Ich sehe schon 100.000 "deep think" Artikel über die moralische Vertretbarkeit davon, ob sich Pädophile Kinderpornos generieren lassen dürfen. :mond:
 
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No picture? Would not click. Obama scheint mir auch keine echte Challenge, weil er eh auf jedem Bild computergeneriert aussieht.
 
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Keine Ahnung, ob das Berlin-spezifisch ist, aber zehn Bürgermeister/Stadträte, die durch die Neuwahl ihren Posten verloren haben, bekommen nun für weitere drei Jahre das volle Gehalt ohne Amt.
Sie wurden damals als Beamte auf Zeit (fünf Jahre) ernannt und das wiegt rechtlich schwerer als die Abberufung durch die Neuwahl.

Die neuen CDU Leute erhalten somit Posten + Gehalt, die alten (meist SPD) Leute behalten Gehalt und Ruhegehaltsansprüche, ohne die nächsten drei Jahre zu arbeiten.
Das hat ja selbst für mich als Beamten ein Geschmäckle, aber Gesetz ist halt Gesetz (wurde übrigens heute von CDU, SPD und Grünen gemeinsam durchgewunken). Ist aber immerhin nur ein einstelliger Millionenbetrag, den die Steuerzahler da berappen müssen.

 

Gustavo

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Der Berliner FDP-Bundestagsabgeordnete Lars Lindemann polterte deshalb bei der „Bild“ : „Versorgung stimmt, Leistung null - leider offensichtlich eine typische Haltung der Berliner Politik.“ Lindemann sprach von einem „realitätsfremden“ Vorgang und einem „Schlag ins Gesicht all jener, die es noch als anständig empfinden, für ihr Geld zu arbeiten“.



Im Januar 2018 kam Kritik auf, als bekannt wurde, dass Lindemann eine geringfügige Beschäftigung beim Bundestagsabgeordneten Christoph Meyer nachging. Zu der Zeit war Lindemann gleichzeitig als Cheflobbyist beim Spitzenverband der Fachärzte tätig. Im Nachgang der Veröffentlichung durch die Bild-Zeitung wurde das Beschäftigungsvehältnis aufgelöst.[21][22][23]

Lol. Lmao.
 

Gustavo

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Stellvertretend für viele andere Artikel: https://www.zeit.de/politik/deutsch...leinerung-ampel-koalition-grundmandatsklausel

Tenor: Wahlrechtsreform ist ja okay, aber die Grundmandateklausel zu streichen hätte nicht sein müssen. Prinzipiell finde ich das Argument nachvollziehbar, allerdings dann doch etwas lächerlich, dass es ausgerechnet für die CSU ins Feld geführt wird. Denn die hat erstens die längste Zeit eine sinnvolle Reform verhindert, weil sie nur Reformen akzeptieren wollte, in denen sie weiterhin einen ungerechtfertigen Bonus erhält und zweitens kann sie das Problem auch ganz einfach abstellen, indem sie nicht eigenständig kandidiert sondern als Teil der CDU so wie jede andere Partei auch.
 
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Schwierig. Im Grundsatz stellt sich hier die Frage, ob man eine Reform schlechter machen sollte als möglich, um den politischen Frieden bzw. den Status quo ein Stück weit zu wahren und damit die Motivation zu senken, dass das Wahlrecht demnächst wieder angefasst und somit zum dauerhaften Zankapfel wird. Letzteres ist sicherlich kein wünschenswerter Zustand für eine Demokratie.
Andererseits muss man sagen: Dass sich für die Wahlrechtsreform kein breiterer parteiübergreifender Konsens gefunden hat, geht fast vollständig auf die Kappe der Union, speziell der CSU, weil die partout nicht auf Vorzugsbehandlung verzichten wollte.
Insofern könnte man sagen: Selbst schuld, auch wenn das Ergebnis damit etwas unbefriedigend bleibt. Wäre halt schlauer und verantwortungsbewusster seitens der Union gewesen, wenn sie von vornherein kooperiert hätte. Ich glaub nicht, dass die Ampel sich der Grundmandatsklausel kategorisch verschlossen hätte, wenn die Chance bestanden hätte die Reform mit Zustimmung der Union durchzuziehen.
 
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parats'

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Mal sehen ob sich Macron mit dem move nicht zu tief in die Scheiße geritten hat.
Wenn selbst bei ein bisschen teureren Sprit die Straßen brennen, dann sollte der Lynchmob bereits auf dem Weg sein. MLP wird es freuen.

 

Gustavo

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Schwierig. Im Grundsatz stellt sich hier die Frage, ob man eine Reform schlechter machen sollte als möglich, um den politischen Frieden bzw. den Status quo ein Stück weit zu wahren und damit die Motivation zu senken, dass das Wahlrecht demnächst wieder angefasst und somit zum dauerhaften Zankapfel wird. Letzteres ist sicherlich kein wünschenswerter Zustand für eine Demokratie.
Andererseits muss man sagen: Dass sich für die Wahlrechtsreform kein breiterer parteiübergreifender Konsens gefunden hat, geht fast vollständig auf die Kappe der Union, speziell der CSU, weil die partout nicht auf Vorzugsbehandlung verzichten wollte.
Insofern könnte man sagen: Selbst schuld, auch wenn das Ergebnis damit etwas unbefriedigend bleibt. Wäre halt schlauer und verantwortungsbewusster seitens der Union gewesen, wenn sie von vornherein kooperiert hätte. Ich glaub nicht, dass die Ampel sich der Grundmandatsklausel kategorisch verschlossen hätte, wenn die Chance bestanden hätte die Reform mit Zustimmung der Union durchzuziehen.

Zumindest im Januar hatten sie im Entwurf die Mandatsklausel noch drin und was ich so an Artikeln gelesen habe ließ es auch so ein bisschen durchscheinen, dass zumindest einigen Abgeordneten der Ampel nicht so ganz klar war, dass das auch für die CSU ein Problem werden könnte, insofern könnte ich mir schon vorstellen, dass sie es relativ kurzfristig reingeschrieben haben. Andererseits kann ich mir halt auch vorstellen, dass die Union sich einfach weiter quer gestellt hat. An sich ist es ja eigentlich schon schwer glaublich, dass eine Partei, die NULL leverage hat, in eine Verhandlung über das Wahlrecht mit der Startposition "wie wäre es, wenn ihr uns einen noch größeren Bonus gebt?" geht.

Im Übrigen bin ich mir auch gar nicht so sicher, ob sich das nicht mit einer Listenverbindung lösen ließe. Die ist zwar nach aktuellem Wahlgesetz verboten, weil das BVerfG sie in den 90ern beanstandet hat, aber da ging es um Parteien die sich zusammengeschlossen hatten, um die 5%-Hürde zu überspringen. Ich bin sicher man würde sich schon etwas einfallen lassen, warum das bei der Union dann doch okay ist, wenn es darauf ankommt.
 

Benrath

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Ein weiterer wichtiger Bericht des Bundesrechnungshofs ohne irgendwelche Folgen

 

Gustavo

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Ein weiterer wichtiger Bericht des Bundesrechnungshofs ohne irgendwelche Folgen


Bereits vor vier Jahren hatte der Rechnungshof einen Bericht zur Lage der Bahn vorgelegt. Seither habe sich die Lage verschlechtert, sagte Scheller. Begriffe wie „starke Schiene“ und „Deutschlandtakt“ seien „Worthülsen“.

Lol. Aber "Wettbewerb auf der Schiene beleben" ist keine Worthülse oder was. :mond:
 

Benrath

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Nochmal zu dem kindermord

Der Fall ist die Definition eines Ausnahmefalls. Das passiert quasi nie. Ob 14 als Limit zu hoch ist würde ich nicht wegen diesem Fall ändern wollen.

Dann reibt man sich am Täter Schutz als hätte man ein Anrecht auf die Ermittlungsakte und am Ende wird wieder spekuliert dass die Täter Ausländer waren.
 

Gustavo

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Vor allem geil ist der letzte Satz. Die perverse Gesellschaft, welche das von 12 auf 14 angehoben hat war im Übrigen die erste Adenauer-Regierung 1953.

€dit: Lol, habe gerade mal nachgeschaut, offensichtlich war es in der Weimarer Republik auch schon 14. Die absolut unperverse Gesellschaft, die es wieder (wie im Kaiserreich) auf 12 gesenkt hat, war Nazi-Deutschland. :deliver:
 
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Das passiert quasi nie. Ob 14 als Limit zu hoch ist würde ich nicht wegen diesem Fall ändern wollen.

Das ist jetzt ein bisschen eine Betrachtungsfrage. Nicht speziell wegen diesem Fall ändern ja, aber diesen Fall zum Anlass nehmen mal darüber nachzudenken macht schon Sinn.
Mir kommt völlige Strafunmündigkeit bis 14 zu lang vor. Wir waren ja alle mal Kinder... mit 10 Jahren in der vierten Klasse, 12 Jahre in der sechsten , 14 jahre in der achten ist afaik das normale alter. Wenn ich an diese Zeit zurückdenke... das Verständnis für komplexe Verbrechen hat natürlich gefehlt, aber auch im Alter von 10 Jahren war mir und wohl jedem anderen Kind das ich kannte auch, völlig klar und einsichtig dass Mord oder schwere Körperverletzung furchtbare Verbrechen sind.
Für so etwas macht eine deutlich niedrigere Schwelle zur Stafmündigkeit schon viel Sinn.

Es ist auch völlig absurd das unser Recht davon ausgeht dass ein 8 Jähriges Kind Einsicht in schädigendes Verhalten von Urheberrechtsverletzungen online haben kann (und damit in Konsequenz haftbar wird), aber mit 13 Jahren grundsätzlich noch nicht in der Lage sein soll schuldfähig für Mord zu sein.
 
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Der Sinn der Privathaftung ist nicht Strafe, sondern Wiedergutmachung. Das ist imo viel sinnvoller auf Kinder anzuwenden.

Inhaltlich hab ich zum Thema Strafmündigkeit keine eigene Meinung, aber ein bisschen stolz bin ich schon, dass die aller meisten Politiker diesen Fall nicht zum Anlass für populistische Polterei nehmen.
 
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Ich sehe den Zusammenhang auch nicht. Die Strafmündigkeit von 14 Jahren trifft eine Aussage darüber, wie wir Straftaten bewerten, nicht ob und in welcher Frequenz sie vorkommen. Warum sollte das Eintreten einer einzelnen Straftat ein guter Anlass sein, daran etwas zu ändern? Das eine hat mit dem anderen schlicht nichts zu tun: klassischer Sein-Sollens-Fehlschluss.
Anlass darüber nachzudenken wäre, wenn wir neue Erkenntnisse über die Einsichts- und Schuldfähigkeit von Kindern gewonnen hätten. Darauf sehe ich hier keinen Hinweis.
 
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Egal ob 8, 12 oder 14: wer bereits in dem Alter "einfach so" bewusst andere Leute absticht, wird keinen Mehrwert für die Gesellschaft darstellen, sondern nur eine Gefahr. Die gehören lebenslang aus der Zivilgesellschaft entfernt (wie auch immer), da lohnt es sich nicht auch nur eine Minute Aufwand in Wiedereingliederung o.ä. zu stecken.
 
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Naja, es ist imo schon eine gute Sache, dass wir nicht mit derartiger Chuzpe mal eben eyeballen, wer noch einen "Mehrwert für die Gesellschaft" darstellt und alle anderen dann auf Lebenszeit wegschließen.
 
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Warum sollte das Eintreten einer einzelnen Straftat ein guter Anlass sein, daran etwas zu ändern? Das eine hat mit dem anderen schlicht nichts zu tun: klassischer Sein-Sollens-Fehlschluss.
Das macht in sich keinen Sinn.
Stell dir vor du und dein älterer Bruder haben beide massives Übergewicht. Der Bruder stirbt im Alter von 45 Jahren an einem Herzinfarkt.
Solltest du versuchen an deinem eigenen Übergewicht etwas zu ändern weil dein Bruder gestorben ist? Nein, der ist schon tot, bei dem ändert sich nichts, das wird auch nicht wieder vorkommen. Solltest du das als Anlass nehmen mal darüber nachzudenken ob dein eigenes Gewicht ein persönliches Risiko darstellt? Ja, wäre eine gute Idee.

Es ist ein furchtbares Ereignis aufgetreten bei dem die Rechtslage anscheinend dem Gerechtigkeitsempfinden eines Großteils der Menschen deutlich widerspricht (irgendwo habe ich eine Umfrage von ~95% gehört, aber ka mehr wo das war oder wie repräsentativ). Da macht es schon viel Sinn mal darüber nachzudenken, darüber zu reden was da los ist. Auch seltene Ereignisse können ein Hinweis auf fehlerhafte Systeme sein.
 
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Naja, das Gerechtigkeitsempfinden der Menschen dürfte hier dem Prinzip folgen, wonach auf schreckliche Taten auch eine entsprechende Strafe folgen sollte. Ob es regelmäßig zwischen 12- und 14-Jährigen wesentliche psychische Unterschiede gibt, die rechtfertigen, dass die einen strafunmündig sind, die anderen aber nicht, spielt darin überhaupt keine Rolle. Tatsächlich können die meisten Menschen das doch überhaupt nicht beurteilen. Ich im Übrigen auch nicht, deshalb bin ich in der Frage auch nahezu völlig agnostisch und vertraue einfach darauf, dass Experten genug Einfluss haben, damit sowas sinnvoll entschieden wird. Sich bei sowas auf die Gefühle der breiten Bevölkerung zu verlassen, wäre imo völlig falsch, weil totaler gamble ist, ob dabei etwas sachlich halbwegs Adäquates rauskommt oder nicht. Letztlich kannst du dasselbe Argument ja für jede starre Altersgrenze aufmachen: Irgendwann findet sich immer der odd case, wo jemand knapp unter der Altersgrenze ein schlimmes Verbrechen begeht. Trotzdem sind wir uns wohl drüber einig, dass es irgendwo eine Altersgrenze geben sollte, oder?

Ein größeres Problem als in solchen außergewöhnlichen Einzelfällen sehe ich persönlich in Situationen, wo Heranwachsende ihre Strafunmündigkeit bewusst und systematisch ausnutzen, also bspw. immer wieder stehlen gehen, weil sie wissen, dass sie nicht belangt werden können. Im vorliegenden Fall würde ich a priori bezweifeln, dass die Erwägung "wir sind ja nicht strafmündig" für die Mädels irgendeine Rolle gespielt hat. Eine wichtige Voraussetzung die Strafmündigkeit abzusenken wäre für mich aber eine verbesserte Generalprävention. Solange die nicht gegeben ist, es also wirklich nur darum geht, um der Gerechtigkeit willen Kinder zu bestrafen, bin ich sehr skeptisch.
 
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Naja, das Gerechtigkeitsempfinden der Menschen dürfte hier dem Prinzip folgen, wonach auf schreckliche Taten auch eine entsprechende Strafe folgen sollte.
Ich glaube das ist in diesem Fall nicht der Grund. Der Grund dürfte eher sein dass die den Gesetzen zugrundeliegende Annahme, dass 13 jährige und 12 jährige nicht in der Lage sein sollen einzusehen dass Mord schlecht, für die meisten Menschen ist grob falsch wirkt. Und es aus meiner Sicht auch ganz klar ist. Natürlich können 12 jährige einsehen dass Mord schlecht ist.

Niemand verlangt sich auf die Gefühle der Allgemeinen Bevölkerung zu verlassen, aber als Hinweis darauf dass etwas falsch sein könnte, sollte man sie schon ersnst nehmen wenn ein derartig krasses Missverhältnis zwischen Recht und gefühlter Gerechtigkeit liegt.
 

Benrath

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Stell dir vor du und dein älterer Bruder haben beide massives Übergewicht. Der Bruder stirbt im Alter von 45 Jahren an einem Herzinfarkt.
Solltest du versuchen an deinem eigenen Übergewicht etwas zu ändern weil dein Bruder gestorben ist? Nein, der ist schon tot, bei dem ändert sich nichts, das wird auch nicht wieder vorkommen. Solltest du das als Anlass nehmen mal darüber nachzudenken ob dein eigenes Gewicht ein persönliches Risiko darstellt? Ja, wäre eine gute Idee.

Es wäre immer schon eine gute Idee gewesen, über dein persönliches Risiko aufgrund von Übergewicht zu denken, weil das ein tatsächliches und generelles Problem ist.
Wenn es an sich kein wirkliches höheres Risiko wegen Übergewicht gibt und dein Bruder stirbt an Herzinfarkt, machst du doch auch nix.

Es ist ein furchtbares Ereignis aufgetreten bei dem die Rechtslage anscheinend dem Gerechtigkeitsempfinden eines Großteils der Menschen deutlich widerspricht (irgendwo habe ich eine Umfrage von ~95% gehört, aber ka mehr wo das war oder wie repräsentativ). Da macht es schon viel Sinn mal darüber nachzudenken, darüber zu reden was da los ist. Auch seltene Ereignisse können ein Hinweis auf fehlerhafte Systeme sein.

Persönliches Gerechtigkeitsempfinden != was die Rechtslage sein sollte.

Auf der anderen Seite die Frage was soll man denn mit den Kindern machen? Ist ja nicht so, dass die jetzt keine "Strafe" bekommen oder je nach Diagnose in die "Anstalt" kommen.

Das was saistead sagt wäre für mich auch eher der Grund warum man über eine Anpassung nachdenken soll.
Das was Gustavo schrieb ist halt das lustige, dass so getan wird als sei der Fall ein Zeichen für irgendeinen Verfall der Sitten stehen würde.

Edit:
Btw wäre ich z.B. auch eher dafür die Strafmündigkeit vor allem anders bei Wiederholungstätern zu betrachten. Das wäre gut begründbar, weil die Regelung bestimmt nicht gedacht war, dass man sie mehrfach ausnutzt.
 

[fN]Leichnam

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#2 Absolute Raute an saistaed. Der Gesellschaft ist nicht geholfen, wenn die beiden Täterinnen jetzt in der Jugendstrafanstalt neben bis zu 21-jährigen Tätern landen, wo ein ganz anderer Wind weht als in dem Therapierahmen, in den sie jetzt eingefügt werden. Du wirst mit einem Absenken der Strafmündigkeit und damit erfolgenden "härteren Strafen" keine wesentliche Veränderung herbeiführen, was die Häufigkeit solcher sehr seltenen schweren Verbrechen bei Kindern angeht. Du wirst aber die Chancen, dass solche jungen Täter resozialisiert werden können drastisch verkleinern. Imho ist die Gesetzeslage so wie sie ist schon ziemlich gut und ausgereift.

Die beiden Mädels machen wahrscheinlich gerade ebenfalls die Hölle durch, weil sie begreifen, was sie getan haben.
 
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