Nachrichten, Randnotizen und Kurioses v4

parats'

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Meinst Du Unbundling?
Im nachhinein betrachtet, hätte man sicherlich eine Betriebsgesellschaft auf Bundesebene schaffen müssen.
 
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Gustavo

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Meinst Du Unbundling?
Im nachhinein betrachtet, hätte man sicherlich eine Betriebsgesellschaft auf Bundesebene schaffen müssen.

In etwa. Unbundling wurde später durch EU-Richtlinie verabschiedet, aber bei dem Verfahren handelte es sich um ein Verfahren nach Wettbewerbsrecht wegen Missbrauch einer Monopolstellung, welches schon vor der Verabschiedung der Richtlinie begonnen wurde.

======

Ich bin ja von ihm als Wissenschaftler eher mäßig überzeugt, aber als Kommentator trifft er hiermit den Nagel schon auf den Kopf: https://www.spiegel.de/wirtschaft/d...zscher-a-b6e4c3a7-9597-4f08-b9f3-eb31d243cd0f

In Deutschland wird viel zu häufig "wirtschaftsfreundlich" gesagt, wenn eigentlich unternehmensfreundlich gemeint ist.
 

parats'

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Das dürfte im Bundesrat für eine unangenehme Konstellation sorgen. Wenn ich mich nicht täusche behielte die CDU dann eine relevante Menge für Einsprüche (auch nach der Hessenwahl) und könnte der Ampel das Leben weiterhin schwer machen.

 
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Ich kann mir kaum vorstellen, dass die CDU (ohne CSU), die sich ja mehrheitlich doch staatstragend und verantwortungsvoll sehen möchte (zumindest mein Eindruck zuletzt) mehr blockiert als die Kindergartenpartei in der Ampel. Sicherlich werden noch mehr Kuhhandel betrieben werden müssen, aber das sollte noch halbwegs innerhalb der Schmerzgrenzen bleiben.
 

Benrath

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Kritische Infrastruktur in private Hände die Hände von Unternehmen geben, die von anderen Staaten kontrolliert werden: gute Idee, Deutschland. :rofl2:

Ich stelle es mir etwas schwer vor, wie man das regulieren will. Kenne den TK Bereich nicht so, aber im Eisenbahnbereich wird ein "reasonable Profit" berechnet, der vom Eigenkapital abhängt und von der Finanzierungsstruktur. Eventuell könnte man eine minimale EK Quote vorgeben, aber das würde ein kaputt sparen auch nicht zwingend aufhalten. Normalerweise hat man eher Angst vor dem anderen Anreiz dass zu viel EK aufgebaut wird und die Toilette mit Goldrand gebaut wird. Sonst versucht man halt bestimmt Qualitätskennzahlen vorzuschreiben, um das zu verhindern. So ist es afaik bei der Bahn mit der LuFV. Da gibt der Bund eh viel Geld dazu und erwartet angeblich im Gegenzug, dass die Kritieren erfüllt werden.
 

Shihatsu

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Tjaja, warum KriTis nicht verstaatlicht wird verstehe ich nicht. Jeder weiß das die Dinger den gesetzlichen Anforderungen nicht entsprechen...
 

parats'

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Ich kann mir kaum vorstellen, dass die CDU (ohne CSU), die sich ja mehrheitlich doch staatstragend und verantwortungsvoll sehen möchte (zumindest mein Eindruck zuletzt) mehr blockiert als die Kindergartenpartei in der Ampel. Sicherlich werden noch mehr Kuhhandel betrieben werden müssen, aber das sollte noch halbwegs innerhalb der Schmerzgrenzen bleiben.
Ich erinnere an die Anpassung von Hartz4 aka Bürgergeld. Hätte man ganz schön verzögern können und die Union war da durch die Bank auf dem Modus "Anreizstrukturen für hartzen verhindern". Was soll denn der Lagerarbeiter für Mindestlohn nur denken, wenn er statt 160h im Monat auch einfach couch surfen kann für minimal weniger und dafür 100% Transferleistungen.
Da kriege ich echt Carsten Linnemann vibes.
 
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Inwiefern könnte die Union denn jetzt eher einen Einspruch erzwingen? Damit Berlin da im Bundesrat mitzieht, müsste sich doch afaik die Koalition drauf einigen, sonst gilt Enthaltung? Und selbst dann kann der Bundestag noch überstimmen.

Die Messe scheint auch noch nicht gelesen. Kann mir gut vorstellen, dass die Berliner SPD lieber ihre Führung absägt, statt mit der CDU zu regieren.
 
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parats'

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Gustavo

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Na soweit ich das im Kopf habe, würde die CDU durch die Regierung in Berlin die nötigen zusätzlichen Sitze im BR bekommen, mit Blick auf die Wahl in Hessen.
Vielleicht hilft der Link dazu:


Da geht es nicht um Einspruch, sondern um Zustimmung. Einspruchsgesetze könnte der Bundestag eh immer überstimmen, lediglich bei Zustimmungsgesetzen braucht man die absolute Mehrheit der Stimmen im Bundesrat und wenn die Union nicht mitzieht, wirkte sich das wie ein Nein aus. Die CDU hat die nötigen Stimmen um solche zu blockieren aber eh, sie könnte sie nur durch die Wahl in Hessen verlieren, sollte sie dort aus der Regierung fliegen (und nicht etwa in Bremen in die Regierung kommen, was zwischenzeitlich noch wählt).

Das ist aber imho ein ziemlich konstruiertes Thema. Erstens ist es ziemlich unwahrscheinlich dass die CDU in Hessen nicht weiter in der Regierung ist, zweitens bräuchte man ja immer noch die Zustimmung der Linken (weshalb es nur um "Zustimmungsgesetze, die die Zustimmung aller Parteien von FDP bis Linke haben, aber nicht die der CDU" geht, was ein eher kleines Set sein dürfte) und drittens ist es absolut normal, dass die Regierungsparteien alleine keine eigene Mehrheit im Bundesrat haben. Bis auf die Kohl von 1982 bis 1990 hatte in Deutschland keine Regierung längerfristig eine eigene Mehrheit im Bundesrat. Rot/Grün und Schwarz/Gelb hatten sie jeweils für ein paar Monate, unter Merkels erster GroKo am Anfang für ein paar Jahre, seither gab es überhaupt keine mehr.
 
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Gustavo

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Manche werdens feiern. Imo eine relativ schamlose Einmischung des Bundesrechnungshofs. Machen die das öfter?

Lol, dauernd. Diese ganze Behörde fällt hauptsächlich dadurch auf, dass dort Juristen sitzen, die konsequent über Ausgaben jammern. Da wird auch teilweise ein ökonomisches Verständnis an den Tag gelegt, das sich eher so auf Econ 101-Niveau bewegt. Ist quasi die institutionelle Ausgestaltung der deutschen Marotte, Schulden als etwas per se Schlechtes zu sehen.
 
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Dass die öfter über Ausgaben jammern, schon klar. Aber das hier scheint mir doch überraschend umfassend zu sein. Ein Teil der Kritik ist sicherlich auch nicht unberechtigt - siehe den Fratzscher-Kommentar.
 

Benrath

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Ist jetzt nicht ungewöhnlich dass die alles schlecht finden und Berichte schreiben, die keiner ernst nimmt. Afaik folgt daraus ja nichts und dann scheint es sich leicht von der Leben. Kann Spaß machen oder frustrierend sein oder beides
 

Gustavo

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Nee, folgt wirklich nichts. Aber warum sich die BRD ein hauseigenes Institut leisten muss, das mehr oder weniger nichts anderes macht außer Ausgaben zu kritisieren, häufig genug unabhängig davon wofür sie gedacht sind, entzieht sich mir ein bisschen. Ich weiß, gab es schon unterm Kaiser und so, aber trotzdem fragwürdig. Manche würden gar von Geldverschwendung reden. :deliver:


Mal was anderes: Kann mir mal jemand diese Geschichte mit den E-Fuels erklären? Wenn die FDP jetzt will, dass man Verbrenner nach dem Stichdatum auch noch zulassen kann, solange sie mit "grünem Wasserstoff" betankt werden, soll das dann irgendwer kontrollieren? Gäbe ja noch haufenweise Verbrenner, die vorher zugelassen wurden und die alle noch reguläres Benzin/Diesel tanken, insofern wäre die Infrastruktur weiterhin vorhadnen. Oder ist das alles nur eine dünn verhohlene Masche, bei der die FDP darauf spekuliert, dass das eh keiner kontrolliert und dann die paar Verbrenner-Freaks ungestört weiter ihre Spritfresser fahren können?
 
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dann die paar Verbrenner-Freaks ungestört weiter ihre Spritfresser fahren können?

Jürgen Resch, bist du's?

2045 also komplettes Betriebsverbot Öl- & Gasheizung.
2035 komplettes Verbrennerverbot.

Das wird awesome. Kombinieren wir natürlich weiterhin mit dem Atomausstieg. Weil wir ja jetzt mehr Strom brauchen, für HV-Fahrzeuge und Wärmepumpen. Bei Merkel hätte man noch gesagt, als Physikerin versteht sie, dass Minus x Minus Plus gibt. Bei der aktuellen Regierung muss man mal abwarten. Andererseits haben sie glaub eine leise Ahnung davon, dass das so nicht hinhaut. Deswegen Smartmeter, damit man im Zweifelsfalls, wenns im Norden mal wieder zu viel Strom hat und der nach Frankreich verschenkt werden muss, im Süden die Heizungen und PKW-Ladestationen abgeworfen werden können, bevor die Lichter ausgehen.

Halbwegs Vermögende werden sich natürlich mit nem PV-Speicher erstmal aufs sichere Ufer retten, der große Rest der Niedriglöhner wird blöd aus der Wäsche gucken. Aber vielleicht ist das auch der Hiddenplan, wer sich sowieso kein HV-Auto und keine Wärmepumpe leisten kann, braucht dann natürlich künftig auch keinen Strom.

:deliver: Ein Träumchen was wir da gerade zusammenzimmern.
 
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Mal was anderes: Kann mir mal jemand diese Geschichte mit den E-Fuels erklären? Wenn die FDP jetzt will, dass man Verbrenner nach dem Stichdatum auch noch zulassen kann, solange sie mit "grünem Wasserstoff" betankt werden, soll das dann irgendwer kontrollieren? Gäbe ja noch haufenweise Verbrenner, die vorher zugelassen wurden und die alle noch reguläres Benzin/Diesel tanken, insofern wäre die Infrastruktur weiterhin vorhadnen. Oder ist das alles nur eine dünn verhohlene Masche, bei der die FDP darauf spekuliert, dass das eh keiner kontrolliert und dann die paar Verbrenner-Freaks ungestört weiter ihre Spritfresser fahren können?
Bei einem Verbot von neuzugelassenen Verbrennern gäbe es doch auch noch die vorher zugelassenen Benziner? Sehe den Unterschied nicht wirklich.
Grundsätzlich finde ich den Ansatz richtig, die Zulassung von neuen Modellen am CO2 Ausstoß und nicht an der Technologie festzumachen.

soll das dann irgendwer kontrollieren?
Klar, das wird dann genauso kontrolliert wie alle anderen Vorschriften, die jetzt schon für KFZ gelten. Spätestens bei der HU fällt es auf.
 
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Bei der HU fällt auf, was man in den zwei Jahren vorher getankt hat?
 
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Man kann einen Benziner nicht einfach mit Waserstoff betanken. Das braucht einen anderen Tank und einen anderen Motor.
Theoretisch kann man Wasserstoffantriebe so auslegen, dass sie zusätzlich auch mit Benzin oder Diesel betrieben werden können. Aber die würden für den Massenmarkt wahrscheinlich eh viel zu teuer werden. Ich schätze mal, die müssten dann auch jedes Mal auf den jeweiligen Treibstoff eingestellt werden (andere Dichte, Energieinhalt etc.), also ein ziemlicher Aufwand, da müsste man schon ziemlich Hass aufs Klima haben. Ansonsten könnte man auch einfach Tankstutzen so normieren, dass die mit Benzin nicht in Wasserstofftanks passen. Gibt es bei Benzin/Diesel ja auch.
 
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Es geht aber nicht um Wasserstoff, sondern E-Fuels. Und die kann man afaik so herstellen, dass sie äquivalent zu herkömmlichem Benzin oder Diesel sind. Das ist ja auch der Sinn dahinter: dass man dieselben Verbrennungsmotoren weiter nutzen kann.
 
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Wenn die E-Fuels 1:1 tauschbar sind mit Benzin, kann man ja einfach Benzin an den Tankstellen verbieten. Die Bestandsfahrzeuge sollten dann auch mit E Fuels betrieben werden können.
Hersteller zu entsprechenden Abgasanlagen verpflichten und dann auslesen.
Oder das mit den Tankstutzen.

Edit: oder habt ihr die Befürchtung, dass niemand die Tankstellen überprüft und die weiterhin nur Benzin anbieten?
 
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Es wird 2035 nicht genug E-Fuels geben, um den gesamten Bestand damit zu versorgen. Also wird es weiterhin ein großes Angebot konventioneller Kraftstoffe geben. Die Frage ist, wie man sicherstellen will, dass neu zugelassene Verbrenner tatsächlich E-Fuel tanken und nicht konventionellen Kraftstoff.
 

Benrath

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Hatte mich eigentlich auch gefragt, warum man das Thema von beiden Seiten so reitet.
Als Hintertürchen das ganze Verbot ad absurdum zu führen hatte ich es noch nicht gesehen.
Dachte eher, dass man sich die Sache auch einfach schenken könnte, wenn man so sicher ist, dass sich E-Fuels nicht lohnen.
Einfacher wäre dann eh ab 2030 europaweit die Steuern auf Sprit so hochzusetzen, dass es irgendwann quasi keiner mehr kauft.
 
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Es wird 2035 nicht genug E-Fuels geben, um den gesamten Bestand damit zu versorgen. Also wird es weiterhin ein großes Angebot konventioneller Kraftstoffe geben. Die Frage ist, wie man sicherstellen will, dass neu zugelassene Verbrenner tatsächlich E-Fuel tanken und nicht konventionellen Kraftstoff.
Wie Benrath sagt, über Steuern. Jedenfalls halte ich es für etwas strange, eine Technologie zu verbieten, die es noch gar nicht gibt, weil man Angst hat, dass sie in der Zukunft nicht genutzt wird.
Und ob das vorhandene E-Fuel dann von alten oder neuen Autos getankt wird, ist doch eigentlich egal. Bzw. wäre es in alten Autos wahrscheinlich sogar besser, weil die ineffizienter wären.
Und technisch gäbe es durchaus Möglichkeiten, zu verhindern, dass neue Verbrenner Benzin nutzen können. Die Frage ist dann eher, ob sich der Aufwand lohnt. Benzin und Diesel werden imo wahrscheinlich eh von alleine aussterben.
 
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Mir scheint, dass du irgendwie am Problem vorbeiredest. Niemand hier argumentiert, dass wir das Verbot für Verbrenner unbedingt brauchen. Klar könnte man sich prinzipiell auch darauf beschränken, CO2 zu bepreisen und "den Markt" die Sache regeln lassen. Das ist ne politische Entscheidung.
Jetzt hat man aber das Verbrennerverbot beschlossen und "Autos mit E-Fuels" aka Autos mit stinknormalem Verbrenner weiterhin zu erlauben würde dieses Verbot konterkarieren.
Ist das so schwer zu verstehen?
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Hauptsächlich verstehe ich es nicht aus dem Grund, den @Benrath genannt hat: Immer wenn ich von irgendwem etwas lese, der Ahnung von dem Thema hat, sagen die "gibt eh keine Chance, dass E-Fuels massentauglich sein werden." Wenn das wirklich so ist verstehe ich den Aufstand nicht. Wenn sich die FDP wirklich nur politisch als die Schutzherrin des Autofahrers inszenieren will gibt es eigentlich deutlich naheliegendere Themen als für eine Antriebsart einen Kreuzzug zu führen, die es noch gar nicht gibt und die erst in 10+ Jahren relevant würde. Genauso sehe ich nicht, warum die Grünen irgendwelches politische Kapital darin investieren, sowas zu verbieten.

Es ergibt alles imho wenig Sinn, außer halt es geht eigentlich gar nicht um E-Fuels, sondern darum durch die Hintertür das Weiterlaufen von Benzinern zu erlauben, indem man Neuzulassung von Verbrennern weiter erlaubt, die dann nur "E-Fuels" tanken dürfen aber wenn es tatsächlich an die Kontrolle geht sagt man "wir vertrauen den Bürgern" oder sowas. Andererseits wäre das halt auch SO auffällig, dass jedem instant klar wäre was da passiert, insofern sehe ich auch nicht so recht wie man das Verbot so wirklich unterlaufen kann. Werde daraus nicht schlau.
 
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Mir scheint, dass du irgendwie am Problem vorbeiredest. Niemand hier argumentiert, dass wir das Verbot für Verbrenner unbedingt brauchen. Klar könnte man sich prinzipiell auch darauf beschränken, CO2 zu bepreisen und "den Markt" die Sache regeln lassen. Das ist ne politische Entscheidung.
Jetzt hat man aber das Verbrennerverbot beschlossen und "Autos mit E-Fuels" aka Autos mit stinknormalem Verbrenner weiterhin zu erlauben würde dieses Verbot konterkarieren.
Ist das so schwer zu verstehen?
Ist einfach zu verstehen, ich halte ein pauschales "Verbrennerverbot" aber für falsch.
Und ich denke, sowohl FDP als auch Grüne diskutieren da so viel, weil es ihnen um einen Grundsatz und das Prinzip geht (Verbote ja/nein). Die FDP war von Anfang an gegen ein Verbrennerverbot und versucht das so abzuschwächen.

Wenn sich die FDP wirklich nur politisch als die Schutzherrin des Autofahrers inszenieren will gibt es eigentlich deutlich naheliegendere Themen als für eine Antriebsart einen Kreuzzug zu führen

Die FDP sieht sich nicht als Schutzherrin des Autofahrens, sondern der "Technologieoffenheit". Damit werben die doch bei jeder passenden Gelegenheit.
 

parats'

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Die FDP sieht sich nicht als Schutzherrin des Autofahrens, sondern der "Technologieoffenheit". Damit werben die doch bei jeder passenden Gelegenheit.
Das ist prinzipiell auch nicht verkehrt. Ich stehe allgemeinen "Verboten" auch eher kritisch gegenüber und würde das über den Preismechanismus wirken lassen. Irgendwann kostet die Tonne Co² halt soviel, dass Benzin sich nicht mehr rechnen wird. Entweder ist dann der letzte auf Elektroautos umgestiegen oder aber in den 15 Jahren hat sich an der e-fuels front was getan. An letzteres glaube ich aber einfach nicht, weil zumindest alle mir bekannten Verfahren für den herkömmlichen PKW weder Massentauglich noch wirtschaftlich sind.
Luftfahrt oder Linehaul kann ich mir sowas vorstellen, aber auch dort sind mMn noch so hohe Hürden, dass sich zum jetzigen Zeitpunkt kaum was abzeichnet.

p.s. das Auto hat sich damals auch nicht durchgesetzt, weil Pferdekutschen verboten worden sind. Jetzt geht es hier ja nicht um Flugtaxis (hallo Frank Thelen), sondern nur um die Antriebsart. Aber so prinzipiell wird sich das mit der Zeit schon von alleine auflösen, wenn der Co² Preis einfach immer weiter steigt.
 
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p.s. das Auto hat sich damals auch nicht durchgesetzt, weil Pferdekutschen verboten worden sind. Jetzt geht es hier ja nicht um Flugtaxis (hallo Frank Thelen), sondern nur um die Antriebsart. Aber so prinzipiell wird sich das mit der Zeit schon von alleine auflösen, wenn der Co² Preis einfach immer weiter steigt.
Und die Technik sich entwickelt. Man vergleiche einen neuen EQS mit nem 2010er Nissan Leaf. Wenn die Elektromühlen jährlich besser werden, die Infrastruktur wächst, die Ladezeiten kürzer und die Reichweiten länger werden UND der co2-Preis und somit Benzin teurer wird, dann kommt die Transition von ganz allein und es braucht keine Verbote. Kauft ja heute auch keiner mehr Röhrenfernseher, wurde afaik auch nie verboten.
 
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An die E Fuels glaube ich auch noch nicht ganz. Und ich würde nicht mal sagen, dass man alles über den Preis regeln lassen muss. Aber Verbrennerverbot ist schon sehr pauschal, man hätte ja auch erstmal mit einem Diesel/Benzinerverbot anfangen können, wenn man an den "automatischen Wechsel" nicht glaubt.
 

Gustavo

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Die FDP sieht sich nicht als Schutzherrin des Autofahrens, sondern der "Technologieoffenheit". Damit werben die doch bei jeder passenden Gelegenheit.

Eh, das ist schon ein bisschen arg naiv. "Technologieoffenheit" ist ein politischer Kampfbegriff. Gegen Technologieoffenheit an sich sind wohl die wenigsten, die Grünen mit ihrem Atomfimmel mal partiell ausgenommen. Wenn man sich aber anschaut wie die FDP ihn benutzt lässt es sich eigentlich immer auf "wir hoffen dass Ziel X dadurch erreicht wird, ohne irgendwen irgendwie einschränken zu müssen* und hoffen dass sich das Problem von selbst durch Hokuspokus erledigt" runterbrechen.



*ganz wichtig was hier verschwiegen wird: Natürlich außer durch den Preismechanismus
 
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Sondermeldung, die FDP sieht sich als liberale Partei und ist daher gegen Verbote.
 
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Liberale Partei my ass. Der wichtigste Grund für ein Verbrennerverbot ist doch, dass Preismechanismen bisher nicht angemessen umgesetzt werden, u.a. weil sich Parteien wie die FDP hart dagegen sträuben, die negativen Effekte wirklich zu internalisieren. Sicher sind sie nicht die einzigen, aber solange Politiker sich nicht dazu durchringen, den Menschen die tatsächlichen Kosten fossiler Brennstoffe aufzubürden, ist auf den Preis als alleinigen Treiber der Energiewende halt kein Verlass.
Die FDP sollte sich mit den Beschwerden hinten anstellen, solange sie die Partei ist, die auf Biegen und Brechen klimaschädliche Steuergeschenke verteidigt und in keiner Weise für eine marktwirksame Lösung des Problems eintritt jenseits von "Technik, Innovation und Markt werden das schon irgendwie irgendwann regeln".
 

Gustavo

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Sondermeldung, die FDP sieht sich als liberale Partei und ist daher gegen Verbote.

Die FDP hat kein Problem mit Verboten, solange verboten wird was sie scheiße findet. Niemand ist so sehr gegen Staatsschulden. Da höre ich nix vom Argument "sollte man den Markt regeln lassen, wenn der Staat mit dem Geld Unfug macht leiht ihm irgendwann niemand mehr was", obwohl das ökonomisch 100x sinnvoller ist als dieser Blödsinn mit E-Fuels.


===================

Heute war in der FAZ ein Artikel, in dem ein Typ von der FDP seine Argumente gegen ein Verbot auflistet: https://www.faz.net/aktuell/wirtsch...stian-duerr-klimaschaedlich-ist-18714266.html. Da wird nicht mal der ernsthafte Versuch unterommen, das sinnvoll zu begründen: E-Fuels müssten importiert werden, während bei einem zu hohem Stromverbrauch, welcher in Deutschland u.a. wegen E-Autos zu erwarten wäre, in Deutschland weiter Kohlekraftwerke genutzt werden müssten. Dass E-Fuels selbst mit enormen Effizienzsteigerungen immer weniger effizient als E-Autos sein werden und man konsequenterweise Strom verballert, während die ganze Welt gerade elektrifizieren muss (von den Verkehrssektoren die nicht elektrifizierbar sind mal ganz abgesehen) dürfte da bei jedem denkenden Menschen auf der Hand liegen. Seltsamerweise nicht bei Christian Dürr von der FDP. Und noch seltsamererweise kommen danach drei Absätze darüber, wie wichtig der Verbrennermotor doch für Deutschland und die EU sei, obwohl jede sinnvolle Prognose davon ausgeht, dass E-Fuels ein Nieschenprodukt bleiben.

Aus einem anderen FAZ-Artikel übrigens:

Der Minister sagt, er habe von Anfang an auf „Technologieoffenheit“ im Klimaschutz gepocht und die EU-Kommission gedrängt, eine Ausnahmeregelung für E-Fuels vorzulegen. Das habe diese auch zugesichert, doch bisher gebe es noch keinen Vorschlag. Auf das „Prinzip Hoffnung“ wolle er nicht setzen.

Realsatire.


€dit: Lol, Giffey im Tagesspiegel: https://archive.is/PVN9a

Es lag also einzig an den Grünen, dass die Sondierungen gescheitert sind?
Die Linken waren deutlich kompromissbereiter, hatten auch mehr Akzeptanz dafür, dass es eine Führungsrolle der SPD gibt, auch wenn der Vorsprung knapp ist. Die ganze Gesprächsführung hat immer auch den Eindruck vermittelt: Hier ist eigentlich etwas anderes im Gange, nämlich das Hinarbeiten auf Schwarz-Grün.

[...]


Sie waren jetzt über ein Jahr die Nummer Eins in Berlin. Können Sie sich einem Regierenden Bürgermeister Kai Wegner unterordnen?
Wenn man eine Landesregierung mit zwei Partnern führt, ist es wichtig, dass man es schafft, auf Augenhöhe miteinander zu arbeiten. Stabilität und Kontinuität heißt auch, dass jeder der beiden Partner mal seinen Punkt machen kann. In so einer Zusammenarbeit kann ich mir das sehr gut vorstellen.

Sie haben von Arbeit auf Augenhöhe gesprochen. Das heißt, Sie stellen sich eine gleichberechtigte Partnerschaft vor?
Ja. Das erwarte ich und so sind auch die Signale.

Alter.
 
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ist auf den Preis als alleinigen Treiber der Energiewende halt kein Verlass.
Das sehe ich grundsätzlich auch so, aber die Politik bekleckert sich nicht damit den Leuten zu erklären, dass es Klimaschutz nicht umsonst gibt.
Bestes Beispiel ist doch der Vorstoß von Habeck zum Verbot neuer Öl/Gasheizungen ab 2024. Öl und Gas wird auf mittlere Sicht so dermaßen unattraktiv sein, dass der Wechsel zu alternativen Heizsystemen fast alternativlos ist. Sofern die Politik also nicht die x te Preisbremse einführt und einfach das teurere LNG samt Co² Preisanstieg wirken lässt, sollte sich das Problem in den kommenden 10 Jahren fast selbst lösen.
Klimaschutz kostet erstmal Geld und gerade die unteren Schichten müssen da mit durchgezogen werden. Aber die Lösung ist keine Gieskanne die allen Leuten vorgaukelt, dass man da erstmal mit +/- 0 rauskommt.
 
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Hauptsächlich verstehe ich es nicht aus dem Grund, den @Benrath genannt hat: Immer wenn ich von irgendwem etwas lese, der Ahnung von dem Thema hat, sagen die "gibt eh keine Chance, dass E-Fuels massentauglich sein werden." Wenn das wirklich so ist verstehe ich den Aufstand nicht. Wenn sich die FDP wirklich nur politisch als die Schutzherrin des Autofahrers inszenieren will gibt es eigentlich deutlich naheliegendere Themen als für eine Antriebsart einen Kreuzzug zu führen.
ich glaube wirklich, dass es sich hier nicht um eine Position der gesamten FDP handelt, sondern hier wirklich versucht wird, Einzelinteressen von Unternehmen per politischem Amigo Lindner zu platzieren. Wir alle wissen, dass Lindner und der damalige Porsche-Chef Blume viel telefoniert haben, wir alle kennen die Position von Porsche zu E-Fuels, die eine 100Mio+ schwere Efuels-Anlage in Chile hochgezogen haben und angeben, dass der 911er so lange wie möglich als Verbrenner, idealerweise mit E-Fuels, fahren soll.

Wie du sagtest gibt es kein vernünftiges Argument für E-Fuels, daher glaube ich dass hier lediglich versucht wird einen Porsche-Arm zu retten, der darauf spekulierte ggf. politisch subventioniert, seinen E-Sprit in europäische Zapfsäulen zu bekommen (untergemischt).


So simpel ist manchmal Politik. Man darf nie vergessen, dass eine der Gründe für Stuttgart21 die simple Tatsache war, dass München auch einen bekommt und "wir in Bawü da mitstinken müssen"
 

Benrath

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€dit: Lol, Giffey im Tagesspiegel: https://archive.is/PVN9a

Alter.

Also ich versteh die Berlin Kiste auch gar nicht.

Wie verkauft man das den eigenen Wähler? Die sind anscheinen mehrheitlich gegen Schwarz-Rot . Die Erfahrung auf Bundesebene war doch auch eher, dass man dabei eher verliert. Welche Gewinn gegenüber RRG erhofft man sich?

Auf der anderen Seite ist das Geweine über den Verlust der Mehrheit im Bundesrat laut deinem Post scheinbar eh übertrieben.

Für die Verhandlungsposition mit der CDU wirkt das ganze auch recht schwach. Es sei denn, Sie haben sich schon auf alles geeinigt.
 
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schroeder und somuncu ist praktisch unhörbar, hab sonst gerne die blaue stunde mal angehört, aber schroeder ist eh schon niveau prosieben comedy irgendwo zwischen braindead und 0,5 dosenbier zum feierabend. und somuncu, ja, der ist halt satt und ist auch okay, hat ja seine kämpfe ausgefochten und macht es sich bequem. würd wahrscheinlich jeder andere auch so machen.

insofern für mich halt ne "meldung" marke "haben gerade sonst keine sau, die wir durchs dorf treiben können", ergo, banal und irrelevant.
 

[fN]Leichnam

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Joa, ist halt ne kleine Meldung für Fans der Beiden. Die Blaue Stunde habe ich zum Beispiel auch sehr gemocht und ich habe mir auch die eine oder andere Folge Live im Tipi oder des Podcasts angehört. Finde die Reaktion der zwei hier aber absolut daneben und unsouverän. Glaube von der Chemie her kriselt es auch schon länger zwischen ihnen. Kann mich an eine Szene im Tipi erinnern, wo Schroeder so zu Serdar rüberschaut und ihm stand "Das hast du jetzt nicht wirklich gesagt" direkt ins Gesicht geschrieben. Das war auch sone Beleidigung des eigenen Publikums. Ich finde es ganz schwach von den Beiden, muss ich ehrlich sagen. Glaube kaum, dass die das als Duo überstehen werden. Die werden jetzt noch ihre Verträge erfüllen und dann war es das für das Format.
 
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