Deleted_228929
Guest
Ich habe jetzt keine Details mehr von "Die Target-Falle" im Kopf, aber ich kann mich erinnern, dass das Buch extrem langatmig und mit teils irrelevanten Geschwafel vollgestopft war (z.B. das ganze Lamento am Anfang, dass der Euro ja nur gemacht wurde, um Deutschland den Saft abzusaugen usw., aber das muss beim Hans-Werner halt immer dabei sein ) und will das jetzt hier auch nicht vertiefen. Jedenfalls finde ich, dass mit der ganzen Target-Story eine ziemliche Phantomdiskussion gestartet wurde, die an den eigentlichen Problemen vorbei geht und ich sehe nach wie vor nicht wie das nun alles mit dem OMT-Programm zusammenhängt.SFJ: Die Argentinische ZB hat plötzlich gemerkt dass die Dollars knapp werden --> 20% Abwertung of Death in Nullzeit. Genau das Target-Falle Buch meinte ich auch, das ist schon ein gutes Buch. Ich stimme dir absolut zu dass die Targetproblematik schwer greifbar ist. Wenn dann aber tatsächlich mal ein Staat austritt ist es dann aber der Hammer aus dem Nichts mitten ins Gesicht. Das mit den Goldreserven ist ähnlich, steht aber auch im Sinn-Buch irgendwo in den hinteren Kapiteln drin.
Na ja, Griechenland hat es ja inzwischen durch massive Rezession (Importschrumpfung durch Arbeitslosigkeit + massive Einkommenskürzungen) geschafft einen kleinen Leistungsbilanzüberschuss zu erzeugen. Insofern sind sie auf eine externe (Netto-)Finanzierung atm gar nicht mehr angewiesen. In Spanien und Italien sieht's ähnlich aus, Portugal k.a.Was die Staatsanleihensache angeht hat man halt (mittlerweile nur noch) die Wahl zwischen Pest und Cholera. Entweder man subventioniert z.B. Griechenland so indirekt, oder man schreibt die Forderungen direkt ab. Dass der politische Druck nicht viel hilft, außer dass die korrupten Politiker einen ausländischen Sündenbock haben auf den sie zeigen können, das ist mittlerweile leider nur allzu offensichtlich.
Um mein Verständnisproblem auf einen Satz runterzubrechen: Wenn die Notenbank einen Verlust macht, aus welchen Gründen auch immer, muss sie dann vom Steuerzahler "rekapitalisiert" werden? I say: not! Verbindlichkeiten in der eigenen Währung kann sie immer begleichen und bei Verbindlichkeiten in Fremdwährung hilft auch der Steuerzahler nicht. Wenn die Notebank keine Fremdwährungskredite bekommt, wird die Regierung sie auch nicht bekommen. Entweder wird das Leistungsbilanzdefizit durch Kapitalzuflüsse aus dem Ausland finanziert oder nicht. Aber hier sind wir ja auch ganz schnell bei einer ganz anderen Frage, nämlich der ob die bestehende internationale Währungsordnung zum Vorteil der Allgemeinheit ist. Aber das Fass lassen wir jetzt zu, schlage ich vor.
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