für den fall dass die EZB mal forderungen ausgleichen muss. das ist regulär nicht der fall wenn sie schulden mit eigenem geld begleichen kann. bei einer auflösung der eurozone wäre es aber relevant weil dann nicht mehr in euro abgerechnet würde. klar, das ist ein ziemlich unwahrscheinliches szenario, aber in genau diesem szenario wäre die kohle bzw. das altmetall halt weg. und ja, man braucht es leider halt doch. argentinien hat gerade gemerkt wie dumm es ist wenn einem die währungsreserven ausgehen. lies mal das letzte buch vom sinn. auch wenn du jetzt sicherlich das schlimmste vermutest, das buch ist gut.
Über was reden wir hier jetzt? Dass die Notebank Staatsanleihen kauft und ob sie Geld vom Steuerzahler braucht, wenn sie Verluste macht? Oder darüber was passiert, wenn die Eurozone zerfällt. Das sind mE erstmal zwei verschiedene paar Schuhe.
Eine Notenbank verschuldet sich ja nicht in Fremdwährung und ihre eigene Währung kann sie jederzeit in beliebiger Menge reproduzieren - bzw., wenn sie sich in Fremdwährung verschuldet, dann nur bei anderen Notenbanken, die ihre Währung wiederum in beliebiger Menge reproduzieren können. Falls das falsch ist, bitte Aufklärung.
Zu Argentinien bin ich empirisch nicht auf dem aktuellsten Stand. Lass mich raten: Mal wieder Abwertungsdruck durch zu hohe Inflationsraten, Leistungsbilanzdefizite und negative NIIP? Die Freisetzung von Devisenreserven dient dann der Stabilisierung des Wechselkurses. Türkei versuchts ja gerade mit hohen Zinsen (mal sehen wann es failt
). Das ist aber doch nicht vergleichbar mit einem Auseinanderbrechen der Eurozone, denn hier ist ex ante klar, was Fremdwährung ist und was nicht. Für den Fall das Euroland untergeht weiß heute keine Sau welche Vermögenstitel in welche Währung umgerechnet werden - immerhin wurde ja alles "unwiderruflich" organisiert.
Und selbst wenn, warum sollte ausgerechnet die BuBa Devisenreserven verlieren? Die D-Mark wäre dann DER Aufwertungskandidat. Die hätte höchstens einen Zufluss an Devisen.
ad Sinn: Falls sein letztes Buch "Die TARGET-Falle" war, so habe ich es gelesen und war nur mäßig begeistert. Kann das Geschrei um Target nur begrenzt nachvollziehen, mE mehr Rauch als Feuer. Das Paper von Sinn/Wollmershäuser wollte ich schon ewig lesen. Vielleicht schaffe ich's ja die Tage endlich mal.
Jedenfalls, wenn die EZB nun griechische Staatstitel kauft und der griechische Staat die irgendwann doch nicht zurückzahlen kann, wo genau ist dann ein Verlust an Gold- oder Devisenreserven zu verzeichnen? Vma dann, wenn das mit einem Austritt Griechenlands aus der EMU einhergeht und die griechischen Staatstitel in Drachme umgerechnet werden und die dann durch Abwertung an Wert verlieren. Aber so what, damit muss man bei Devisengeschäften immer rechnen.