Kinder kriegen private Entscheidung oder nicht?

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Gerade auch mal als Frage an diejenigen für die es "okay" zu sein scheint: Habt ihr Argumente warum es okay ist, die über "die Reichen können das schon verkraften" hinausgehen?
Jetzt unabhängig vom konkreten Punkt, da ich da keine feste Meinung zu habe: Du drehst die Argumentation rum, grundsätzlich sollte die Transferleistung doch begründet werden. Und darum sagen wir als Gesellschaft, dass wir Paare, die sich den finanziellen Ausfall einer Person nicht leisten könnten, aber trotzdem eine Familie gründen wollen, dahingehend unterstützen. Das impliziert natürlich, dass wir das eben auf diese Familien begrenzen und nicht wie mit der Gießkanne an alle verteilen.
Wo genau da jetzt die Grenze ist darf natürlich liebend gern diskutiert werden, und wenn das am Ende höher ist, ist es mir auch Wumpe. Aber vom Prinzip her finde ich das schon richtig.

Und für mich zieht auch das Argument nicht, dass man doch die gutbürgerlichen Paare auch mehr zum Kinderkriegen motivieren möchte. Mir ist da nichts in der Hinsicht bekannt, dass mehr finanzielle Unterstützung für die, die schon "genug" haben, deren Kinderrate signifikant erhöht.
 
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Wenn man nur den Elterngeldeffekt nimmt, wandert das Paar mit 149.999 EUR von 150k auf 115k, und das mit 150.001 EUR geht von 150k auf 75k. Nice leistungskompatibler Anreiz für die Familienplanung. Deutschland :rofl2:
Du sprichst es an, diese Regelung wird vollkommen kontraproduktive Anreize setzen. Für das Elterngeld wird das zvE der letzten 12 Monate angesetzt. Sollte ein Pärchen welches plant eine Familie zu gründen drüber sein, könnte, um das Elterngeld doch noch zu kassieren, eine Ausweichreaktion sein, dass einer der Partner (meistens die Mutter) bereits 1 Jahr im Vorfeld der Schwangerschaft Stunden reduziert. Was für ein Desaster für den Arbeitsmarkt.
 
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Angela Merkel auf dem Arbeitgebertag am 7. November 2006 schrieb:
[…]

Meine Damen und Herren, wir haben mit dem Elterngeld einen Paradigmenwechsel in der Sozialpolitik vollzogen; aber weniger, weil wir jetzt finden, dass auch Väter sich einmal um kleine Kinder kümmern können. Das bedarf noch einer gewissen Durchsetzungskraft, aber da setze ich ganz auf die Wirtschaft. Bitte schelten Sie nie einen Vater, wenn er zwei Monate Erziehungszeit im Rahmen des Elterngeldes nehmen möchte. Das ist meine herzliche Bitte an die Wirtschaft. Die Männer haben es nicht so einfach. Sie sind das noch nicht gewöhnt. Sie werden erst einmal komisch angeguckt, und das soll nicht geschehen. Da ja manche von Ihnen Großväter sind, werden Sie dafür Verständnis haben, insbesondere, Herr Hundt, wenn sie intelligente Töchter haben, die auch wieder in den Beruf zurückkehren möchten.

Das Elterngeld ist deshalb so interessant ‑ und deshalb erwähne ich es hier noch einmal ‑, weil es zum ersten Mal die Entscheidung für ein Kind und die Möglichkeit, ein Jahr keine Berufstätigkeit auszuüben, an das vorherige Gehalt koppelt. Bis jetzt ist Unterstützung von Familien eigentlich immer eine Unterstützung der bedürftigen Familien gewesen. Jetzt haben wir zum ersten Mal den Schritt gemacht, zu sagen: Egal, wie viel jemand verdient - die Entscheidung für ein Kind ist natürlich eine wunderschöne private Entscheidung, aber auch eine für die Gesellschaft bedeutende Entscheidung. Deshalb wollen wir nicht, dass mit dieser Entscheidung ein zu hohes Maß an Verlust des Lebensstandards verbunden ist. Deshalb geben wir für ein Jahr einen bestimmten Prozentsatz des letzten Gehaltes.

Das ist ein völliges Umdenken. Ich finde es sehr interessant, dass dies in dieser großen Koalition gelungen ist. Ich glaube, es wird auch genau an dem Punkt zumindest ein Stück weit ansetzen ‑ zählen können wird man das nie ‑, wo wir heute das Problem haben, dass nämlich 40 % der Akademikerinnen, im Übrigen auch der Akademiker, keine Kinder haben. Auch das ist ein Zustand, den sich ein Land, das sich als hoch entwickelt bezeichnen will, nicht leisten kann.

[…]
Also für mich liest sich Merkel Motivation schon so, dass man schließen kann, dass jetzt eine Kernzielgruppe der Maßnahme rückwirkend aus der Maßnahme ausgeschlossen werden soll.
Jetzt unabhängig vom konkreten Punkt, da ich da keine feste Meinung zu habe: Du drehst die Argumentation rum, grundsätzlich sollte die Transferleistung doch begründet werden. Und darum sagen wir als Gesellschaft, dass wir Paare, die sich den finanziellen Ausfall einer Person nicht leisten könnten, aber trotzdem eine Familie gründen wollen, dahingehend unterstützen. Das impliziert natürlich, dass wir das eben auf diese Familien begrenzen und nicht wie mit der Gießkanne an alle verteilen.
Wo genau da jetzt die Grenze ist darf natürlich liebend gern diskutiert werden, und wenn das am Ende höher ist, ist es mir auch Wumpe. Aber vom Prinzip her finde ich das schon richtig.

Und für mich zieht auch das Argument nicht, dass man doch die gutbürgerlichen Paare auch mehr zum Kinderkriegen motivieren möchte. Mir ist da nichts in der Hinsicht bekannt, dass mehr finanzielle Unterstützung für die, die schon "genug" haben, deren Kinderrate signifikant erhöht.
Und weil es nicht nachgewiesen wirksam ist, kann man es hier auch lassen?
Das ist ja interessant, dass an dieser Stelle jetzt dann doch empirische Wirksamkeit als Argument den Gleichbehandlungsgrundsatz übertrumpft.
Erstaunlich neoliberal diese Einstellung.

Bedenke, diese Leistung ist genau aus dem Grund, dass man nach unten puffern und nicht nach oben pampern wollte auf einem relativ niedrigen Niveau nach oben gedeckelt.
 
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Mir ist nicht ganz klar, wie du hier die Verteilung optimieren willst. Grundsätzlich hab ich kein Problem damit, wenn auch Familien mit 150 bis 300.000 Euro Einkommen Elterndgeld kriegen.
Die Frage ist halt, wem man das Geld dann wegnimmt bzw. wers zahlen soll. Die Antwort auf Ersteres lautet meistens: Leute, denen es schlechter geht, die Antwort auf Letzteres: du bzw. kinderlose mit ähnlich hohem Einkommen, da Familien steuerlich deutlich günstiger stehen.
Was davon willste haben?
 

Das Schaf

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ich hab glauib in der faz oder sz gelesen dass das diese "kernzielgruppe" gar nicht gegeben hat weil die absolut nichts davon hatten und eben der effekt den man sich erwünscht hat nicht eingetreten ist
 
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Also die Kernzielgruppe gab es laut Kanzlerin schon. Da gibt es wenig Interpretationsspielraum. Siehe den O-Ton oben.
 
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Und weil es nicht nachgewiesen wirksam ist, kann man es hier auch lassen?
Das ist ja interessant, dass an dieser Stelle jetzt dann doch empirische Wirksamkeit als Argument den Gleichbehandlungsgrundsatz übertrumpft.
Erstaunlich neoliberal diese Einstellung.
?
Wenn staatliche Gelder auszugeben nicht die Wirkung hat, für die diese Gelder da wären, dann sollte man es lassen dafür Geld auszugeben, jo. Finde ich ehrlich gesagt relativ logisch. Oder siehst du das anders? Das hat auch nichts mit Gleichbehandlungsgrundsatz zu tun, weil die Regeln für alle gleich sind. Oder ist es auch gegen den Gleichbehandlungsgrundsatz, dass manche Menschen Sozialhilfe bekommen und andere nicht? Ich dachte du willst auch nur die Grenzwerte erhöhen, argumentierst hier aber absolut. Sollte dann das Millionärspaar auch Elterngeld bekommen? Warum?
 

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Wenn staatliche Gelder auszugeben nicht die Wirkung hat, für die diese Gelder da wären, dann sollte man es lassen dafür Geld auszugeben, jo. Finde ich ehrlich gesagt relativ logisch. Oder siehst du das anders? Das hat auch nichts mit Gleichbehandlungsgrundsatz zu tun, weil die Regeln für alle gleich sind. Oder ist es auch gegen den Gleichbehandlungsgrundsatz, dass manche Menschen Sozialhilfe bekommen und andere nicht? Ich dachte du willst auch nur die Grenzwerte erhöhen, argumentierst hier aber absolut. Sollte dann das Millionärspaar auch Elterngeld bekommen? Warum?
Wenn ich richtig reich bin und nicht arbeite kriege ich mit Sicherheit Kindergeld. Kapitalerträge werden z.b. ja gar nicht angerechnet, von daher.
 
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Und ich glaube da sind wir uns wohl alle einig, dass das nicht so sein sollte.
 
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Jetzt unabhängig vom konkreten Punkt, da ich da keine feste Meinung zu habe: Du drehst die Argumentation rum, grundsätzlich sollte die Transferleistung doch begründet werden. Und darum sagen wir als Gesellschaft, dass wir Paare, die sich den finanziellen Ausfall einer Person nicht leisten könnten, aber trotzdem eine Familie gründen wollen, dahingehend unterstützen. Das impliziert natürlich, dass wir das eben auf diese Familien begrenzen und nicht wie mit der Gießkanne an alle verteilen.
Wo genau da jetzt die Grenze ist darf natürlich liebend gern diskutiert werden, und wenn das am Ende höher ist, ist es mir auch Wumpe. Aber vom Prinzip her finde ich das schon richtig.

Und für mich zieht auch das Argument nicht, dass man doch die gutbürgerlichen Paare auch mehr zum Kinderkriegen motivieren möchte. Mir ist da nichts in der Hinsicht bekannt, dass mehr finanzielle Unterstützung für die, die schon "genug" haben, deren Kinderrate signifikant erhöht.
Es geht nicht darum Gutverdienern 20k€+ Netto MEHR in die Hand zu drücken sondern massiven Einkommenseinschnitt zu dämpfen.
Die 20k€ zahlt das Gutverdienerpaar doch in Kürze wieder ins System ein.
 
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Wenn staatliche Gelder auszugeben nicht die Wirkung hat, für die diese Gelder da wären, dann sollte man es lassen dafür Geld auszugeben, jo. Finde ich ehrlich gesagt relativ logisch. Oder siehst du das anders? Das hat auch nichts mit Gleichbehandlungsgrundsatz zu tun, weil die Regeln für alle gleich sind. Oder ist es auch gegen den Gleichbehandlungsgrundsatz, dass manche Menschen Sozialhilfe bekommen und andere nicht? Ich dachte du willst auch nur die Grenzwerte erhöhen, argumentierst hier aber absolut. Sollte dann das Millionärspaar auch Elterngeld bekommen? Warum?
Gleiche Regeln für alle, ja. Aber es gibt nicht umsonst Art. 19(1)GG um Partikularrecht zu verhindern.
Ebenso wollte ich darauf hinaus, dass es genügend Menschen gibt, die gerne sagen "es ist moralisch geboten, egal ob wirksam oder nicht und egal wie viel es kostet" … diese Kriterien so anzuwenden wie es einem gerade passt ist Willkür.

Ich persönlich würde die Leistung deutlich stärker streamlinen und auf Brutto umstellen sowie durch ein Abschaffen des Ehegattensplittings sowie generell (siehe Bildungsdiskussion) mehr kostenlose grundsätzliche Leistungen für Kinder und Jugendliche flankieren.
Insbesondere würde ich auch noch im Kindergeld generell das Optionsrecht zum Freibetrag abschaffen und es (wie auch alle anderen Sozialsubventionen des Staates) zu einem steuer- und SV-pflichtigen Transfer zu machen, wodurch es automatisch der Progression unterliegt und somit wohlhabende Haushalte weniger profitieren.
Zuletzt würde ich zur Höhe eher wie folgt vorgehen: Die Höhe des Elterngeldes bemisst sich nach ähnlichen Regeln wie das ALG I weil es auch eine Zeit der Erwerbslosigkeit ist. (Im Endeffekt ist die Regel = 60% + Steuer- und SV-Pflicht)

Das Millionärsehepaar (interpretiert als 1.000.000 EUR Einkommen/Jahr) zahlt pro Jahr 425.000 EUR Einkommensteuer. Diesen Menschen eine Förderung von 21.600 EUR vorzuenthalten weil "iHr sEiD MiR zU rEiCh"… lol, damit vermittelt man genau diesen Menschen, dass ihre Verachtung für "den linken Neidpöbel" gerechtfertigt ist. Man sollte eher einen Punkt daraus machen, dass man diesen Menschen die Leistung auf jeden Fall gibt, um sicherzustellen, dass sie noch möglichst viele Jahre ihre Gehälter im Inland und nicht in der Schweiz versteuern.
 
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Das Schaf

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Das Millionärsehepaar (interpretiert als 1.000.000 EUR Einkommen/Jahr) zahlt pro Jahr 425.000 EUR Einkommensteuer. Diesen Menschen eine Förderung von 21.600 EUR vorzuenthalten weil "iHr sEiD MiR zU rEiCh"… lol, damit vermittelt man genau diesen Menschen, dass ihre Verachtung für "den linken Neidpöbel" gerechtfertigt ist. Man sollte eher einen Punkt daraus machen, dass man diesen Menschen die Leistung auf jeden Fall gibt, um sicherzustellen, dass sie noch möglichst viele Jahre ihre Gehälter im Inland und nicht in der Schweiz versteuern.
ich sehe deinen punkt, aber ist das nicht dann das fass offen für "grundeinkommen für alle plz" weil alg2 auch so bissel verargumentiert werden kann ( was btw auch die "probleme" lösen würde,....
 
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Nur 3 Prozent der Väter hatten das damalige Erziehungsgeld bekommen, bevor Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU) im Jahre 2007 nach langem Streit in der Koalition von CDU/CSU und SPD die Einführung des Elterngeldes durchsetzte. Nach den jüngsten Zahlen des Statistischen Bundesamtes haben 2022 knapp 1,4 Millionen Frauen und 482.000 Männer in Deutschland die Leistung erhalten.

Der Anteil der Väter stieg auf die neue Höchstmarke von 26,1 Prozent. Zweischneidig sind die Auswirkungen des Elterngeldes auf die Geburtenrate. „Vor allem bei Akademikerinnen und Bezieherinnen höherer Einkommen konnte eine geburtensteigernde Wirkung gezeigt werden“, sagt Kamila Cygan-Rehm vom Leibniz-Institut für Bildungsverläufe in Bamberg. Bei Müttern aus dem unteren Einkommensbereich seien dagegen negative Effekte auf die Wahrscheinlichkeit weiterer Geburten festgestellt worden.

[...]

Generell sei es „keine gute Idee“, eine fixe Höchstgrenze für den Bezug von Elterngeld zu haben, sagt Peichl: „Wir wollen ja, dass auch Frauen mit höherem Einkommen Kinder bekommen und dann wieder in den Beruf zurückkehren.“ Deswegen sei die geplante Senkung der Berechtigungsgrenze „das falsche Signal“.

In die Kritik stimmen auch Gewerkschafter und Wohlfahrtverbände ein. „Die geplante Kürzung wird gerade diejenigen Familien treffen, die bereits eine hohe Steuerquote haben“, mahnt der deutsche Familienverband. Die Politik verpasse es., „Paaren mehr Mut zu mehr Kindern zu machen“. Besonders hart fiel das Urteil der Vizechefin des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Elke Hannack, aus: „Jetzt das Elterngeld zusammenzustreichen, ist nichts anderes als gleichstellungspolitischer Irrsinn." Junge Frauen, die unter großen Mühen eine teure Ausbildung absolviert hätten, würden sich gegen Kinder und für ihren Beruf entscheiden.
 
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ich sehe deinen punkt, aber ist das nicht dann das fass offen für "grundeinkommen für alle plz" weil alg2 auch so bissel verargumentiert werden kann ( was btw auch die "probleme" lösen würde,....
Nein, eigentlich nicht.
Die Leistung erfolgt beim Bürgergeld (ehemals ALG II) aus einem Grund: Arbeitslosigkeit, zu einem Zweck: Daseinsvorsorge unter der Nebenbedingung, dass die Person nicht genügend Eigentum hat, dass ein Rückgriff auf selbiges vertretbar wäre.
Die Leistung beim Elterngeld erfolgt aus dem Grund, dass ein Kind existiert und den Eltern Zeit mit dem Kind ohne erhebliche Einschränkung des Lebensstandards gewährt werden soll, zu dem Zweck, dass die Vereinbarkeit von Beruf und Familie erhöht werden soll.
Im Falle von Arbeitslosigkeit lässt sich der Eingriff in das eigene Eigentum sofort durch Aufnahme einer Arbeit beenden. Ein Kind kann man nicht zurückgeben.
Das Bürgergeld ist eine solidarische Leistung, um Menschen zu helfen wieder an der Gesellschaft teilzuhaben und zu ihr beizutragen. Das Elterngeld ist eine solidarische Leistung, um Menschen "zu belohnen", welche durch das Kind zur Gesellschaft beitragen.

Ein Grundeinkommen ist dagegen eine Verstetigung einer Leistung, die man als Belohnung dafür begreifen könnte, dass man nicht mehr zur Gesellschaft beiträgt.



Die Aussage von Christian Lindner, dass er das zusätzliche Geld lieber in Schulen als in "yet another Subvention für Einzelne" stecken würde, finde ich, auch wenn sie den erwartbaren shitstorm auslöste, eigentlich gar nicht so unvernünftig.
 
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Ich find es köstlich, dass man bei sowas den Rotstift ansetzen will, während Ehegattensplitting immer noch existiert
 

Benrath

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Also vorweg ist das hier auch nicht der Hügel auf dem ich sterben wollen würde und von mir aus sind 200k als Grenze z.B. auch ok. Finde es einfach seltsam wer hier alles gegen diese Änderung aus welchen Gründen kämpft.

De facto reden wir nicht von mehreren zehntausend Euro Verlust für die betroffenen Familien. Imho sind es maximal die 10 oder 12 Monate * 1800 €. Das wars. Eventuell wird es durch irgendwelche anderen Steuereffekt noch weniger. Wer davon seine Entscheidung ein Kind zu bekommen abhängig macht, sollte es imho lassen. Halte es für eine Legende, dass Geld der entscheidende Faktor fürs Kinderkriegen ist. Vor allem nicht bei den angeblich anvisierten Gutverdienern. Imho liegt das entweder in der Lebensplanung oder nicht und dann gibt es paar exogene Faktoren, dass es vom Timing klappt oder nicht.
Aus meiner Nahempirie hauptsächlich die Tatsache, ob man im relativ kurzen Zeitfenster (30+) den richtigen bzw. einen Partner hatte oder nicht und ob dann beide "zeugungsfähig" waren. Hat hier wirklich jemand vor der Zeugung in der Excel Tabelle eine Kosten-Nutzen Analyse aufgestellt? Ich glaube kaum.

Generell haben wir hier die Threshold Problematik bei Sozialleistung, wie wir sie an drölf Stellen haben. Eine wirklich gute Lösung für den Einzelfall gibt es wohl nicht, weil in der Zielgruppe einer Sozialleistung immer Menschen gibt, die die Zahlung nicht brauchen. Dann müsste man tatsächlich über eine völlig anderes Steuersystem nachdenken.

Ich find es köstlich, dass man bei sowas den Rotstift ansetzen will, während Ehegattensplitting immer noch existiert
Würde ich zustimmen.
 
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Du "verlierst" nicht maximal 1800€. Wenn ein Elternteil (idR die Mutter) in Elternzeit geht, dann bekommt sie kein Gehalt vom AG. Wenn beide Elternteile nun relativ gleichmäßig verdienen, dann können eben bis zu 50% des Einkommens komplett wegfallen. Bisher hat der Staat auf 2770 Netto gekappt und 65% davon als Obergrenze ausgezahlt.
Und es ist je nach Lebenslage sind 150k für zwei eben was anderes als 75k für drei.

Ob sich das ein Paar leisten kann oder will ist doch sekundär und individuell der Lebenssituation geschuldet.

€: um das nochmal klar zu stellen: wir können gerne über Obergrenzen reden. Die vorherigen 300k erscheinen mir, wie auch die 150k jetzt, absolut willkürlich.

Wenn du wegen Elternzeit plötzlich nur noch 75k haushaltseinkommen hast anstatt 150k+ kriegst du doch auch wieder kindergeld.

Ich find das gejammer hier auch recht lustig 150k+ Bruttohaushaltseinkommen betrifft die Top 3% aller Paare mit Kindern und immerhin noch Top 6% aller Paare ohne Kinder. Wie kann man da davon reden, dass das nicht reich sei oder keine oberschicht? Massiv verzerrte realitätswahrnehmung?
 

parats'

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Nur das Kindergeld und Elterngeld miteinander wenig zu tun haben. Das Kind ist der einzige Schnittpunkt. Alle anderen Faktoren bedingen einander nicht.
 
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Wenn du wegen Elternzeit plötzlich nur noch 75k haushaltseinkommen hast anstatt 150k+ kriegst du doch auch wieder kindergeld.

Ich find das gejammer hier auch recht lustig 150k+ Bruttohaushaltseinkommen betrifft die Top 3% aller Paare mit Kindern und immerhin noch Top 6% aller Paare ohne Kinder. Wie kann man da davon reden, dass das nicht reich sei oder keine oberschicht? Massiv verzerrte realitätswahrnehmung?
Was ist denn das für eine Argumentation? Sollen wir jetzt alle Leistungen für Randgruppen streichen?

Zum Thema reich sein: Vielleicht lebe ich in einer bubble, aber die 150k€+ Haushaltseinkomnen fahren hier keine Lamborghinis und kaufen sich Rolex Uhren. In meinem erweitertem Bekanntenkreis sind das ausschließlich massive Erben oder erfolgreiche Unternehmer. Idealerweise die Kombination: erfolgreiches Unternehmen erben.
 
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Die 150k Leute bedienen brav ihren Kredit für das Reihenhaus im Speckgürtel der Großstadt.

Unter reich stelle ich mir was anderes vor. Reich sind Leute die erben, erfolgreiche Unternehmer. #noodl
 
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Das grotesk unfairste ist imo tatsächlich, dass wieder einmal Vermögen nicht berücksichtigt werden.

Wer schon Vermögen hat, für den ist das kein Weltuntergang.

Wer aber gerade zur Familiengründung -wie die meisten- kein großes Vermögen hat, für den ist das der Unterschied zwischen weiterhin eigenständig Altersvorsorge betreiben oder nicht.

Wer also finanziell vorsichtig ist, für den ist das ein weiterer Grund, keine Kinder zu bekommen.

Ich stimme auch dem "Keil in der Gesellschaft" zu, gerade weil es wieder nur um Einkommen geht und nicht um Vermögen. Mit der Schlechterstellung von "Besserverdienern" kann man von der praktisch nicht vorhandenen Erbschaftssteuer ablenken. Die Horst auch noch gut findet, weil ihm nicht klar ist, dass das Häuschen von Oma Erna ohnehin in die Freibeträge fällt.
 
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Wenn du wegen Elternzeit plötzlich nur noch 75k haushaltseinkommen hast anstatt 150k+ kriegst du doch auch wieder kindergeld.

Ich find das gejammer hier auch recht lustig 150k+ Bruttohaushaltseinkommen betrifft die Top 3% aller Paare mit Kindern und immerhin noch Top 6% aller Paare ohne Kinder. Wie kann man da davon reden, dass das nicht reich sei oder keine oberschicht? Massiv verzerrte realitätswahrnehmung?
Steht doch schon in deinem Post? Wir reden hier eigentlich nicht über 150k sondern 75k, bzw. je nachdem wie sich das zwischen den beiden aufteilt. Wie schon erwähnt wurde wird Vermögen ja nicht berücksichtigt und dies betrifft vor allem junge Paare die sich z.b. auch gerade zu horrenden Immobilien- und Zinskosten ein Haus gekauft haben.
Ich kann verstehen wenn man Leuten die eh schon gut verdienen nicht unbedingt noch Geld hinterherwerfen will, aber gerade hier anzusetzen ist demographisch einfach total bescheuert. Wir brauchen doch gerade Kinder von gutverdienenden Akademikern, weil zu erwarten ist, dass auch diese später ein großes Steueraufkommen erwirtschaften werden?

Ich und meine Frau liegen hier gerade knapp drüber und wir überlegen uns jetzt tatsächlich ob wir ein zweites Kind wollen, da unsere Kosten mit einem Gehalt vielleicht gerade so gedeckt werden könnten, allerdings meine Frau dann halt auch gar nicht mehr arbeiten kann. Was wieder einen totalen Rückschritt in ihrer beruflichen Entwicklung bedeuten würde. Für die Gleichberechtigung ist diese Regelung auf jeden Fall ein Rückschritt.
 

Shihatsu

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Ich und meine Frau liegen hier gerade knapp drüber und wir überlegen uns jetzt tatsächlich ob wir ein zweites Kind wollen, da unsere Kosten mit einem Gehalt vielleicht gerade so gedeckt werden könnten, allerdings meine Frau dann halt auch gar nicht mehr arbeiten kann. Was wieder einen totalen Rückschritt in ihrer beruflichen Entwicklung bedeuten würde. Für die Gleichberechtigung ist diese Regelung auf jeden Fall ein Rückschritt.
Das ist genau der Punkt der bei diesem Thema einfach so kaputt ist...
:kotzerle:
 
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Bevor es hinter der Paywall verschwindet... anscheind ist DE damit a-okay
1688720981954.png

:doubledoh:
 
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Man könnte auch noch zusätzlich sagen, dass die Steuerprogression es umgekehrt abfedert, dass aus 75k Bruttoverlust ein sehr viel geringerer Nettoverlust würde.
Das fände ich insofern lustig, dass man so denjenigen, die die größten Steuerbeträge zahlen, genau daraus einen Strick drehen würde.

Und Kindergeld … lol. Das sind 250 EUR/Monat. Das gleicht natürlich 1800 EUR im Monat gut aus.

@umfrage: Deutschland hat echt den Untergang durch Umvolkung verdient. Ich hoffe die ganzen Boomer bekommen es im Heim noch schön mit wie sie in ihrer eigenen Scheiße krepieren während die ausländisch-immigrierten unterbezahlten Pflegekräfte genüsslich grinsend Raucherpause machen.
 
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Ich stimme auch dem "Keil in der Gesellschaft" zu, gerade weil es wieder nur um Einkommen geht und nicht um Vermögen. Mit der Schlechterstellung von "Besserverdienern" kann man von der praktisch nicht vorhandenen Erbschaftssteuer ablenken.
Die Zustimmung zur Erbschaftssteuer dürfte unter den Aufschreiern deutlich geringer ausfallen als bei der "Cry me a river"-Fraktion. :rolleyes:
 

Asel

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Natürlich ist es irgendwo unnötig, den Gutverdienern noch Geld zu "schenken".
Aber als Gesellschaft möchte man ja, dass gerade diese Schicht Kinder bekommt.

Das Narrativ, das Wohlbetuchte mehr Kinder bekommen sollen, weil das besser für die Gesellschaft sei, empfinde ich als komplett zynisch. Glaube jedenfalls nicht, dass Gutverdiener ihre Kinder besser gar sozialer erziehen. Dafür haben sie im Zweifel mehr Knete für individuelle Förderung (Nachhilfe, Auslandsaufenthalte etc.).
 

Benrath

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ch und meine Frau liegen hier gerade knapp drüber und wir überlegen uns jetzt tatsächlich ob wir ein zweites Kind wollen, da unsere Kosten mit einem Gehalt vielleicht gerade so gedeckt werden könnten, allerdings meine Frau dann halt auch gar nicht mehr arbeiten kann. Was wieder einen totalen Rückschritt in ihrer beruflichen Entwicklung bedeuten würde. Für die Gleichberechtigung ist diese Regelung auf jeden Fall ein Rückschritt.

Kann ich nicht nachvollziehen. Was hat deine Argumentation mit dem elterngeld zu tun. Der Rückschritt in der beruflichen Entwicklung ist davon nicht betroffen. Und wegen einmal vielleicht 20.000€ kein Kind bekommen?

Mal davon abgesehen, dass ihr eventuell auch wieder unter die Grenzen kommen könntet wenn ihr so knapp drüber seid.
 
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Kann ich nicht nachvollziehen. Was hat deine Argumentation mit dem elterngeld zu tun. Der Rückschritt in der beruflichen Entwicklung ist davon nicht betroffen. Und wegen einmal vielleicht 20.000€ kein Kind bekommen?

Mal davon abgesehen, dass ihr eventuell auch wieder unter die Grenzen kommen könntet wenn ihr so knapp drüber seid.
Das Elterngeld erlaubt es meiner Frau, in Teilzeit zu arbeiten. Auch wenn dann Teile davon angerechnet werden, bedeutet das zumindest, dass sie nicht 'ganz raus' ist (von Mutterschutz mal abgesehen).
Und ja, da das Elterngeld seit 2007 nicht angepasst wurde, hätte ich auch eher erwartet, dass man es erhöht, statt beschneidet. lül
Klar könnte ich jetzt auch 20% weniger arbeiten und wir sind wieder drunter, aber sich absichtlich beschneiden und weniger Steuern zahlen um dann noch Leistungen erhalten zu können setzt doch den falschen Anreiz, meinste nicht? (Außerdem zählt als Berechnungshorizont die 12 Monate vor der Geburt, man müsste also schon gut planen und der AG das auch mitmachen)
 
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Deine Frau kann auch ohne Elterngeld in Teilzeit arbeiten, oder? Wieviel Elterngeld würde sie denn perspektivisch nach alter Regelung bekommen, dass das so attraktiv ist? Im Endeffekt ist doch die Elternzeit mit verbundenem Elterngeld ein Anreiz, dass man eher gar nicht arbeiten geht, und die Zeit mit dem Kind verbringt, statt es vielleicht nach 8 Wochen schon in die Kita zu werfen, weil das Geld sonst nicht reicht.

Meine Frau und ich sind nun von solchen Einkommensverhältnissen recht weit entfernt, aber nachdem die Schwangerschaft und vor allem das Kind nicht überraschend kamen, haben wir die Zeit vor der Geburt genutzt, um genug Rücklagen anzuhäufen, damit wir beide die Elternzeit trotz finanzieller Einbußen genießen konnten. Und ganz ehrlich, mir fehlt die Fantasie, mir herzuleiten, wie man das mit einem Einkommen um den Faktor 2+ nicht hinbekommen sollte.

(Außerdem zählt als Berechnungshorizont die 12 Monate vor der Geburt, man müsste also schon gut planen und der AG das auch mitmachen)

Der Part hat mich jetzt eiskalt erwischt. No shit sherlock, man muss sich auf die Geburt eines Kindes vorbereiten?
 

Benrath

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Daran ändert sich doch quasi nichts außer dass weniger kompensiert wird. Afaik geht's dann auch um weniger Geld in total. Ihr verdient danach wieder gut und es geht all in all um 15.000 €

Davon allein hängt also die Entscheidung zweites Kind ja oder nein ab?
 
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Ich würde sagen, dass es insg. v.a. um das Gefühl geht, dass man immer in der Gruppe ist von der noch ein bisschen mehr gefordert wird (nimm mal Rücksicht, zahl mal mehr Steuern, lass mal den Anderen den Vortritt…)

Wenn man gerade an dem Punkt ist, an dem man nicht gutverdienend genug für ein Haus ist (inkl. der ganzen Förderung die man da dann für Elektroauto usw. bekommen kann), aber gutverdienend genug, um ständig die Melkkuh zu sein, dann ist das vielleicht nicht ökonomisch so megakatastrophal, aber es macht ganz definitiv schlechte Laune weil man sich ungerecht behandelt fühlt.
 
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Ganz davon ab, dass die 15-20 k Euro, die hier angeführt werden, Peanuts sind verglichen mit dem, was Kinder tatsächlich kosten (rein monetär, nichts mit "persönliche Freiheit", "Entfaltung" oder "work-life-balance" oder vergleichbares Schneeflockengequatsche). Der ganze Kram, den die Brut braucht? €€€. Größere Bude? €€€. Lebensmittel (davon ausgehend, dass man sich nicht nur von der billigsten industriell vorverdauten und mit Zucker, Weißmehl und Konservierungsstoffen vollgepumpten Scheiße ernährt)? €€€. Kita- und sonstige Betreuungsgebühren? €€€. (teilweiser) Verdienstausfall mindestens eines Elternteils? €€!?#**§$$€€€.

Dass die Boomer einfach mal alles, was ihre scheiß Rente nicht unmittelbar betrifft ablehnen, ist natürlich völlig überraschend... :kotzerle:
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Ich bin prinzipiell auch kein großer Fan von means testing, weil es ein bisschen das Konzept aushebelt, wie Bootdiskette sagte, aber man sollte die Kirche verteilungspolitisch schon auch im Dorf lassen:
- Wir reden hier von Leuten, die ein zu versteuerndes Einkommen (als Paar) von ca. 175k Euro und mehr erreichen (bei denen das Einkommen auch nicht vollkommen ungleich verteilt sein darf nach dem Modell "ein Spitzenverdiener + ein Partner, der in Selbstverwirklichung macht"). Das ist nicht mehr Mittelschicht, sondern gegenüber allen Vergleichsgruppen in den obersten Perzentilen der Einkommensverteilung. Und man muss bedenken, dass die Vergleichsgruppen über alle Altersgruppen aggregieren, während werdende Eltern im Schnitt eher in ihren 30ern und frühen 40ern wären, d.h. weitere Karriereschnitte sind durchaus noch denkbar
- Die meisten Leute in diesem Einkommensbracket haben keineswegs eine astronomische Abgabenlast, weil ihr Einkommen häufig nicht hauptsächlich aus Erwerbsarbeit stammt und Sozialabgaben gedeckelt sind
- Auch wenn ich prinzipiell zustimme dass Vermögen einbeziehen gerechter (wenn auch technisch sehr viel schwieriger*) wäre, sollte man auch nicht außer Acht lassen: Vermögen und Einkommen korrelieren in Deutschland stark, insofern würde sich die betroffene Gruppe keineswegs so stark verschieben





*zumal hier die Verzerrungen relativ groß sind, denn idR leben die eigenen Eltern in dem Fall noch, d.h. der Wert der möglichen Erbschaft steht noch nicht fest
 
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Sorry Gustl, aber mein Einkommen kommt quasi ausschließlich aus Erwerbsarbeit. Wenn ich schaue wie viel Einkommensteuer ich im Vergleich zu manchen Kollegen zahle, wie viel mehr ich arbeite und wie viel mehr das dann effektiv netto ist, da bekomme ich das kalte Kotzen. Machst Dir den doppelten Stress, arbeitest 10-20h länger mit höherer Intensität … und kommst am Schluss bei ein paar hundert EUR mehr im Monat raus.
Das fühlt sich nicht so supergerecht an.
 
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Sorry Gustl, aber mein Einkommen kommt quasi ausschließlich aus Erwerbsarbeit. Wenn ich schaue wie viel Einkommensteuer ich im Vergleich zu manchen Kollegen zahle, wie viel mehr ich arbeite und wie viel mehr das dann effektiv netto ist, da bekomme ich das kalte Kotzen. Machst Dir den doppelten Stress, arbeitest 10-20h länger mit höherer Intensität … und kommst am Schluss bei ein paar hundert EUR mehr im Monat raus.
Das fühlt sich nicht so supergerecht an.
Du musst einfach nur die richtigen Schlüsse ziehen: mehr Arbeiten ist nicht erwünscht, also chill mal mehr :deliver:
 
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