Kinder kriegen private Entscheidung oder nicht?

parats'

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Du "verlierst" nicht maximal 1800€. Wenn ein Elternteil (idR die Mutter) in Elternzeit geht, dann bekommt sie kein Gehalt vom AG. Wenn beide Elternteile nun relativ gleichmäßig verdienen, dann können eben bis zu 50% des Einkommens komplett wegfallen. Bisher hat der Staat auf 2770 Netto gekappt und 65% davon als Obergrenze ausgezahlt.
Und es ist je nach Lebenslage sind 150k für zwei eben was anderes als 75k für drei.

Ob sich das ein Paar leisten kann oder will ist doch sekundär und individuell der Lebenssituation geschuldet.

€: um das nochmal klar zu stellen: wir können gerne über Obergrenzen reden. Die vorherigen 300k erscheinen mir, wie auch die 150k jetzt, absolut willkürlich.
 
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Benrath

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Ich versteh deinen Punkt auch nicht. Mir ist auch nicht bekannt wie du mehr als 1.800 Euro Eltern Geld bekommen würdest
 
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Als meine Frau mich gestern nach meiner Meinung fragte, dachte ich noch: Cry me a river. Ging aber irrtümlich von 150k pro Elternteil aus. Für das Haushaltseinkommen finde ich die Grenze zu niedrig und 300k angemessener. Peinlich genug, dass die 1.800 maximales Elterngeld seit der Einführung nicht angehoben wurden.
 

parats'

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Das Problem ist doch, dass diese Grenze vollkommen willkürlich gesetzt ist. Die Akzeptanz für die Höchstgrenze verschiebt sich je befragtem Paar mit dem Einkommen.
Paare mit 80k empfinden 150k als üppig. Paare mit 150k empfinden 300k als üppig. Wenn man wirklich an die Höchstgrenzen will, wieso dann nicht irgendeine Metrik die auf dem Medianeinkommen beruht und das meinetwegen 3- oder 4-fache entspricht. Man könnte auch die Beträge splitten und die Freibeträge der Partner anpassen ähnlich wie beim AFBG.
Interessanter fände ich aber wohl eher eine Verschiebung des Bemessungszeitraums. Was interessieren mich die letzten zwei Jahre, wenn der Einkommensverlust durch Elternzeit jetzt ist.
Vielleicht sollte man mal überlegen die Bemessung auf den Elterngeldzeitraum umzulegen und danach abrechnen. Ggf. geht der Staat zwar in Vorkasse, aber auch nur bei Paaren die ohnehin gut verdienen und eine Rückforderung stemmen können.
 
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ich dachte der Sinn vom Elterngeld war, dass gut verdienende Akademikerinnen eher einen Anreiz auf Kinder haben sollten. Gerade in der kritischen beruflichen Phase wird man schwanger und verpasst Aufstiegschancen und so.
 
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ich dachte der Sinn vom Elterngeld war, dass gut verdienende Akademikerinnen eher einen Anreiz auf Kinder haben sollten. Gerade in der kritischen beruflichen Phase wird man schwanger und verpasst Aufstiegschancen und so.
Der Sinn sollte sein, dass Mitbürger, die offensichtlich sozial stabil sind, da sie einer Arbeit nachgehen, einen Anreiz haben ein Kind zu produzieren, welches aufgrund der sozialen Kompatibilität der Eltern ebenfalls gute Chancen hat gesellschaftlich zu funktionieren.

Die Kinderförderung hätte bereits in den 80ern greifen müssen, dann hätten wir jetzt keinen Fachkraftmangel und wir alle nen Bruder/ne Schwester mehr
 
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Akademikerhaushalte schieben doch den Kinderwunsch nicht wegen der Kohle auf? Meist ists doch mehr der "Freiheitsverlust". Da gehört Karriere mit dazu wobei ja gleichzeitig ne Rekordzahl von Kinderlosen trotzdem nur Teilzeit arbeitet, weil Sie halt lieber was anderes machen als Arbeiten (oder Kinder ertragen/erziehen ;))?

Ich werd immer bisschen perplex wenn eh schon gut gestellten mit mehr Kohle geholfen werden soll. Gerade hier wo das "Problem" (welches eigentlich?) bei weniger gut verdienenden ja nicht in diesem Ausmass besteht.
 
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Gibt es Studien zur Wirksamkeit von Kindergeld und ähnlichem?

Ich kann mir nämlich auch immer schlecht vorstellen, dass Paare mit gutem Einkommen wegen des Geldes auf Kinder verzichten. Das sind doch meist Paare die sich ganz bewusst für Kinder entscheiden, weil sie darin eine Lebenserfüllung erwarten (oder eben nicht).
Andererseits: wegen des Geldes wird man sich wahrscheinlich nicht für oder gegen Kinder per se entscheiden, aber vielleicht für das zweite oder dritte.
Wenn die grundsätzliche Lebensentscheidung also schon gefallen ist, aber es um die Anzahl geht.
 

Das Schaf

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Ich glaube es geht auch immer um was kann ich mir leisten mit Kindergeld. Je größer die Einschränkung wäre desto eher fällt die bewusste Entscheidung hinten runter
 

GeckoVOD

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Ich glaube es geht auch immer um was kann ich mir leisten mit Kindergeld. Je größer die Einschränkung wäre desto eher fällt die bewusste Entscheidung hinten runter
Nicht so ganz. Die mir bekannten Studien legen eher nahe, dass es mit der Festigung der eigenen Position im Leben zu tun hat, weniger mit dem finanziellen Polster an und für sich. Ein Grund bei Akademikern gegen Kinder ist einfach die relativ lang Phase, in der man noch in WGs wohnt und es unklar ist wo letztendlich der Lebensmittelpunkt sein wird. Selbst nach Studium sind die ersten Monate oder gar Jahre nicht zwingend an einen entfristeten Vertrag gebunden und der Arbeitsort kann sich theoretisch noch ändern. Ergo ist der organisatorische Rahmen außenrum ein hemmender Faktor, wenn es nicht zur gefühlten Lebensphase passt.
Auf mich trifft das zumindest zu, hätte mir während Studium oder Berufseinstieg definitiv keine Gründungsphase zutrauen wollen, zumindest jenseits der Heirat.
 
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Dazu etwas Nahbereichsempirie: von den Assistenz- und jungen Fachärzten (alle in den dreißigern oder frühen vierzigern) in meinem unmittelbaren Arbeitsumfeld hat afaik nur eine weibliche Kollegin Kinder. Die Männer dafür fast ausnahmslos. Deckt sich mit der Karrierehypothese.

Dagegen ist der anfang-mittdreißiger Anteil der Pflegekräfte stark schwanzlastig :ugly:
 
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Akademikerhaushalte schieben doch den Kinderwunsch nicht wegen der Kohle auf? Meist ists doch mehr der "Freiheitsverlust". Da gehört Karriere mit dazu wobei ja gleichzeitig ne Rekordzahl von Kinderlosen trotzdem nur Teilzeit arbeitet, weil Sie halt lieber was anderes machen als Arbeiten (oder Kinder ertragen/erziehen ;))?

Ich werd immer bisschen perplex wenn eh schon gut gestellten mit mehr Kohle geholfen werden soll. Gerade hier wo das "Problem" (welches eigentlich?) bei weniger gut verdienenden ja nicht in diesem Ausmass besteht.
Naja, Geld ist schon ein Ding. Wie Parats schrieb: Da fällt halt dann das halbe Brutto weg, ohne Ersatz.
Zusätzlich zahlt man die höchsten Steuersätze.
Da darf man sich schonmal leicht verarscht fühlen wenn man einerseits jeden Monat allein eine deutlich vierstellige Summe an Lohnsteuer abdrückt, aber dann bei den Sozialleistungen in die Röhre kuckt wenn man sie mal bräuchte … während gleichzeitig diskutiert wird, dass man die Steuern für mich gleich nochmal erhöhen sollte weil ich es so gut habe … und dann wird man noch gedisst, weil man nicht genügend Kinder hat und bekommt noch den höheren SV-Beitragsaufschlag.

Die 1800 netto sind nicht "viel", aber sie sind bei einer jungen Familie das was es ermöglichen kann die Hausraten weiterzuzahlen während man ein Kind hat und teilweise nicht berufstätig sein kann. Es ist meiner Erfahrung mit Bekannten so, dass es die Entscheidung pro Kind massiv einfacher macht, weil man nicht ganz so hart fällt.

Auch wenn 2x75 erstmal nach viel klingt, so ist das halt schon etwas was bei einem leidlich erfolgreichen Akademikerpaar mit ein paar Jahren Berufserfahrung regelmäßig erreicht werden dürfte.
mE ist hier die Signalwirkung fast genauso schlimm wie die tatsächliche Wirkung. Es sagt mir: Unsere Regierung ist nicht besser als die Union, sie ist einfach nur anders dumpfbackig.

Der ganze Vorschlag das zu Deckeln ist einfach dum. Klar, ab ein paarhundert-k pro Jahr wird es quantitativ egal. Aber warum wurde das Ding überhaupt netto konzipiert? Warum wurde es nicht analog zu existierenden Leistungen konzipiert? Es gibt doch die Mutterschaftsumlage U2. Warum das nicht ausbauen und es so auf Brutto biegen? Existierende Strukturen wären genutzt, das Ziel wäre dasselbe geblieben … yada yada. Woran hat es am Ende gelegen? Vermutlich daran, dass man es erst durch zig Ministeriums- und Zuständigkeitstöpfe und Budgets geleitet bekommt, damit der Proporz gewahrt und die Lorbeeren korrekt verteilt werden konnten. Alles Scheiße weil in diesem Betrieb alle erst als letztes daran denken Probleme zu lösen.
 
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Geld ist mal ganz sicher ein Ding. Wir sind nun beide Akademiker, aber ein Gehalt muss so oder so leiden. Kinder bekommt man nicht mit zwei weiterhin vollen Gehältern. Nun ist das erste da, mit zwei Jahren ist einiges überstanden. Aber ein zweites ist echt heikel: mittelfristig ist nicht genug Platz da, andere Wohnung oder gar Haus bedeutet schon Mehrausgaben, bevor überhaupt das neue Kind auf dem Plan stünde.
 
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ja … und?
wo ist jetzt das killerargument mit dem man die stärksten steuerzahler von einer nach oben gedeckelten sozialleistung ausschließt?
wohlgemerkt, an der diskutierten grenze zahlen diese menschen knapp das dreifache an einkommensteuer (im vergleich zu einem durchschnittsgehalt).

mir sagt das: du bist als melkkuh willkommen, wir sehen deine leistung als gegeben, aber wir mögen dich nicht, wir respektieren dich nicht.
 
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Ich würd wohl ca. so argumentieren (so ne wirklich starke Meinung hab ich zu dem Thema aber eigentlich nicht, nur das ich Direktzahlungen nicht mag - aber wenn ich kontra geben sollt, dann würd ichs Argument wohl so aufbauen):

Ich habe eigentlich keinen Bock Familien irgendwie direkt finanziell zu subventionieren.

Ich sehe aber ein, dass finanziell schwache Haushalte Ihren Kindern oft nicht alles bieten können, was wir heute als für eine gute Kindheit u.s.w. als nötig/wichtig erachten, daher kann ich finanzielle Unterstützung hier verstehen und für gut heissen. Ein anderer weg, ausserhalb von direkten Zahlungen, wäre mir aber lieber.

Ich sehe nicht ein, Familien mit Einkommen jenseits der 150k++, Geld in den Arsch zu schieben, nur weil Sie Ihren Lebensstil nicht eins zu eins so fortführen können wie als Dinks. Btw: Gibts nicht eh schon Steuerabzüge für Kinder?
 
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also ich finds auch Scheisse. Das kostet nicht die Welt und entschärft einen kritischen Aspekt vom Kinderkriegen. Natürlich "BRAUCHEN" 150k€+ Paare das nicht. Aber die sind ja aktuell in einer Situation, in der sie typischerweise einen Großteil ihres Einkommens ausgeben und evtl. paar tausend € im Jahr sparen. Aber jetzt brauchst du plötzlich a) mehr Platz b) willst vielleicht nicht mehr in der abgefucktesten Gegend ohne Grün/Spielplatz wohnen c) fällt auch noch 50% deines Bruttoeinkommens für 2 Jahre weg d) könntest du jetzt gerade Karriere machen.
Das ist einfach die Zeit, in der man als Gutverdiener mit Familie am meisten Unterstützung brauchen könnte. Daran hängt natürlich nicht alleine die Entscheidung Kinder zu kriegen, aber sie fällt für diese Familien halt in Zukunft dann öfters negativ aus / wird so lang hinausgeschoben bis es nicht mehr klappt.

Alternativ outsourcen wir das Kinderkriegen einfach immer weiter nach unten, wo sich Kinderkriegen noch finanziell rentiert - natürlich finanziert von den Gutverdienern. Während die Kinderlosen Akademiker dann durch die Welt jetten und sich auf Straßen kleben kümmern sich unterbezahlte Sozialpädagogen dann darum aus den 5köpfigen Familien noch 1-2 Erwerbstätige herauszuquetschen, wovon jeder dann 3 Rentner in Pflegeheimen durch Umlagen finanziert.

Ach ja - natürlich geht es nur wieder um Einkommen, weil das ja viel relevanter ist als die geerbte Villa von Tante Rosa in München, in der ich mietfrei wohnen kann und für die ich so viel geleistet habe.
 
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Ich sehe nicht ein, Familien mit Einkommen jenseits der 100k++, Geld in den Arsch zu schieben, nur weil Sie Ihren Lebensstil nicht eins zu eins so fortführen können wie als Dinks. Btw: Gibts nicht eh schon Steuerabzüge für Kinder?
Natürlich ist es irgendwo unnötig, den Gutverdienern noch Geld zu "schenken".
Aber als Gesellschaft möchte man ja, dass gerade diese Schicht Kinder bekommt.
Wenn die dann vor der Entscheidung stehen "Kinder oder geiler Lebensstil" und sich für die zweite Option entscheiden, wem ist dann geholfen?

Und Raute an die Sache, dass nur Einkommen statt Vermögen betrachtet wird. Aber das hat nunmal Tradition in Deutschland.
 
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Ohne Diskussion eine scheiß Entscheidung weil wieder die normale Gutverdiener-Akademiker-Familie als übermäßig reich geframed wird wo man ja sparen könnte.
150k Familieneinkommen sind 2 Lehrer.

Divide et Impera. Spielt die Habenichtse gegen die akademischen Habeetwase aus während das Großkapital sich ins Fäustchen lacht. 290 Mio sollen deutschlandweit mit dieser Maßnahme eingespart werden, toll, das Geschwisterpaar Klatten/Quandt bekam allein 2021 1,6 Milliarden Dividende von BMW, Andi Scheuer verdödelt 243 Mio Steuergeld weil er ein Trottel ist.

Aber beim Bürger wird gestrichen weil nicht finanzierbar, während Intel 10 Milliarden für ne Scheiß Fabrik erhält.

Ich spucke auf die Politik
 
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Habe das Gefühl, dass diesen Fred hochholen ganz passend sein könnte zur Diskussion ums Elterngeld.
 

parats'

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Ohne Diskussion eine scheiß Entscheidung weil wieder die normale Gutverdiener-Akademiker-Familie als übermäßig reich geframed wird wo man ja sparen könnte.
150k Familieneinkommen sind 2 Lehrer.
Das ist auch der Aufhänger an dieser Sache. Jeglicher Gegenwind ist auf der Neiddebatte aufgebaut, die in diesem Land immer schön wie die Sau durchs Dorf getrieben wird.
 
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Ich nehme also mit: es ist in Ordnung wenn man einer bestimmten Gruppe Menschen den Zugang zu Sozialleistungen verwehrt weil "sie ja genug haben".
Ziemlich heißer Nehm.
Mit der Logik kann man quasi jede Einschränkung der Sozialleistungen federstrichartig begründen.
 
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Das wird ja an diversen Orten auch gemacht. In der Schweiz wären die Krankenkassenprämien ein tolles Beispiel.
Wer wirklich viel hat, zahlts ohne mit der Wimper zu zucken, wer wenig hat kriegts subventioniert, wer dazwischen liegt zahlts voll unds wird jedes Jahr teurer.

Das die Abgaben/Steuerlast primär vom Mittelstand gezahlt wird, der dafür so gut wie keine Hilfen bekommt (und das im Gegensatz zu wirklich reichen auch spürt) ist imho tatsächlich ein grosses Problem.
 

Benrath

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Welche zwei Lehrer verdienen als Haushalt denn 150k nach Abzügen?

Es betrifft angeblich 60.000 Paare. Klar ist das doof für die aber im Zweifel sind das nicht alles fifty fifty Paare.

Ich geh mit dass es an sich schon OK ist weil elterngeld eh gedeckelt ist. Die Aufregung überrascht mich doch etwas

Danke @Bootdiskette für den Vorschlag
Suchste mir noch den Bildungs Thread 🙃
 
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Ich geh mit dass es an sich schon OK ist weil elterngeld eh gedeckelt ist. Die Aufregung überrascht mich doch etwas
Weil eine neue Front aufgemacht wird, die mitten durch die normal arbeitende Gesellschaft geht. Wir sprechen hier nicht von Einkommens-Millionären sondern von Akademikern die stellenweise nicht mal ne Führungsposition haben.
Bin da ganz bei Parats, was für eine willkürliche Scheißgrenze die einen Keil in die Mittelschicht treibt.

60.000 Paare sind ne Menge
 

GeckoVOD

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Irgendwie arbeite ich das völlig falsche, oder bin irgendwie so ein H4-Assi, aber die 150k / Jahr / Haushalt sind schon eine Nummer. Irgendwie 0 Mitleid für, geht nicht darum, den Stil zu halten. Andererseits ist der Schritt auch absolut nicht nötig, besser wäre, wenn wir einfach random wechselweise 200 Politiker der CSU, FDP und Freien Wähler erschießen. Durch die Reduktion von Inkompetenz-Kosten können wir dann Sören und Carlottas Eltern wieder subventionieren.
 

Benrath

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Weil eine neue Front aufgemacht wird, die mitten durch die normal arbeitende Gesellschaft geht. Wir sprechen hier nicht von Einkommens-Millionären sondern von Akademikern die stellenweise nicht mal ne Führungsposition haben.
Bin da ganz bei Parats, was für eine willkürliche Scheißgrenze die einen Keil in die Mittelschicht treibt.

60.000 Paare sind ne Menge

Möchte immer noch die zwei Lehrer kennen lernen...

Das ist nicht die Mittelschicht, wenn das die oberen fünf Prozent bereits in dem Alter sind.
 
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Das ist nicht die Mittelschicht, wenn das die oberen fünf Prozent bereits in dem Alter sind.
ich verstehe es auch immer wieder aufs neue nicht.
ja, potentielle vermögen sind nochmal eine ganz andere hausnummer, aber man muss sich doch auch als halbgebildeter darüber im klaren sein, dass 150k haushaltseinkommen netto in deutschland nicht die "normal arbeitende gesellschaft" ist.
ich finde das so mega unsympathisch und peinlich naiv, sich über solch simpelste tatsachen nichtmal ansatzweise im klaren zu sein oder zumindest zu behaupten, sich darüber nicht im klaren zu sein.
 
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aber man muss sich doch auch als halbgebildeter darüber im klaren sein, dass 150k haushaltseinkommen netto in deutschland nicht die "normal arbeitende gesellschaft" ist.
Ärzte, ITler, Maschinenbauer, Apotheker und Ingenieure sind also keine normal arbeitenden Menschen mehr in diesem Land?
 

Shihatsu

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Ich hab mit dem Thema 2 Probleme:
Willkür. Warum nicht 180k? Warum nicht 50k? Warum eine willkürliche Grenze? Warum plötzlich Sozialneid "nach oben" tragen? Benefit? Sinn? DAFUQ?
So, und das ist an und für sich ja schon Scheiße genug, aber es wird ja noch viel besser:

Sie geben assigtausend Geld für Gendersprachdreckswixxe aus - die vermutlich nur extrem langsam was für die Frauen bringen wird, wenn überhaupt - und treffen hier dann genau die Art Frauen von denen wir VIEL ZU WENIG haben? DAFUQQQQQQQQQQQQQQQQQQ?
Ergebnis: Mehr Frust und Politikunverständnis. Ganz großes Kino, echt mal.
 

Benrath

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Ein Oberstudiendirektor kann 75k verdienen

Also A14 verheiratet mit Kind auf Stufe 4 ist 70 k. Stufe 5 und drei Kinder oder so wird dann mehr. Gibt bestimmt viele dieser Fälle unter den angeblichen 60.000 wo beide Elternteile so voll arbeiten und schon soweit in den Stufen sind.

Das ist btw for Abzügen. Mit bißchen pendeln und ka anderen Freibeträgen ist man da als Lehrer Ehepaar noch lange safe.

Son bißchen ist das der Kampf für die arme Krankenschwester oder Kindergärtnerin die aufgrund des hohen Benzin Preis nicht mehr zu Arbeit fahren kann. Deswegen sprit Preis runter für alle!
 
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Ärzte, ITler, Maschinenbauer, Apotheker und Ingenieure sind also keine normal arbeitenden Menschen mehr in diesem Land?
was soll normal in dem kontext heißen? es ist doch nach wie vor völlig offensichtlich, dass 150k nettoeinkommen deutlich überdurchschnittlich ist hier in deutschland.

ich verstehs nicht. ist das ne neue art zu kokettieren? ach hopla, ich verdiene so unglaublich viel und alle meine freunde und mein ganzes umfeld auch, also für uns ist das völlig normal. ich wusste gar nicht, dass der normale pöbel eher so 3 oder 4 k brutto verdient. sollen sie sich endlich mal aktien und kuchen kaufen.
 
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was soll normal in dem kontext heißen? es ist doch nach wie vor völlig offensichtlich, dass 150k nettoeinkommen deutlich überdurchschnittlich ist hier in deutschland.
Geht aber um Brutto und um das Familieneinkommen, sprich alle zusammen.

Natürlich weiß ich dass 150k Familieneinkommen nicht die Regel sind, es ist aber keine Fantasiesumme die einer obskuren Oberschicht in den Villenvierteln der Stadt vorenthalten ist, sondern ein gutes Einkommen von 2 jungen Menschen die sich an der Uni kennengelernt haben und seit 7-8 Jahren arbeiten.

Sind diese Menschen vergleichsweise privilegiert? Sicher

Sollten Sie von einer Leistung ausgeschlossen werden, die junge Menschen bei der Familiengründung unterstützen soll, weil sie so exorbitant reich sind? Ganz sicher nicht.
 
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150k brutto zu zweit außerhalb der Streusandbüchse Brandenburg ist nun wirklich keine utopische Summe und alles andere als Oberschicht.

Das sind btw die selben Leute, die für ihre Kindebetreuung keine Zuschüssen bekommen und dann 1800 € netto für die Betreuung von drei Kindern zahlen dürfen. Miete/Immobilienkredit sind dann noch 1500 € pro Monat. Da schlackerst du mit den Ohren wie die Kohle nur so zum Fesnter rausfliegt.
Da muss keiner hungern, aber reich ist man auch mit 150k € Bruttofamilieneinkommen in diesem Land bei weitem nicht.
 
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Also A14 verheiratet mit Kind auf Stufe 4 ist 70 k. Stufe 5 und drei Kinder oder so wird dann mehr. Gibt bestimmt viele dieser Fälle unter den angeblichen 60.000 wo beide Elternteile so voll arbeiten und schon soweit in den Stufen sind.

Das ist btw for Abzügen. Mit bißchen pendeln und ka anderen Freibeträgen ist man da als Lehrer Ehepaar noch lange safe.

Son bißchen ist das der Kampf für die arme Krankenschwester oder Kindergärtnerin die aufgrund des hohen Benzin Preis nicht mehr zu Arbeit fahren kann. Deswegen sprit Preis runter für alle!
Da fällt mir direkt auch noch eine weitere Ungerechtigkeit auf. Dadurch, dass das am Brutto gemessen wird, fallen natürlich Beamte sehr viel weniger aus dem Elterngeld raus.
Der Beamte bekommt nämlich schon mit A13 (in der ersten Stufe!) so viel netto wie andere mit 75k Brutto. Dabei sind A13 aber nur 58k Brutto.
Das Elterngeld selbst wird übrigens am Netto bemessen. Was auch wieder gut für Beamte ist.
Nice.

Mir geht es selbst nicht so um die Grenze an sich, auch wenn ich wohl potentiell in einer Partnerschaft betroffen sein könnte, sondern um die offensichtliche Willkür, mit der hier hantiert wird. Warum sind diese Familien schlechter als andere?
Gerade auch mal als Frage an diejenigen für die es "okay" zu sein scheint: Habt ihr Argumente warum es okay ist, die über "die Reichen können das schon verkraften" hinausgehen? Ich möchte euch mal sehen wenn ihr die Wahl habt zwischen "keine Zeit für's Kind nehmen" oder "naja, dann müssen wir halt einfach mal auf 50% des Einkommens verzichten".

Gerade wenn man selbst jeden Monat 1312 EUR (bei 75k glatt, vs. 468 EUR bei 42k, Faktor 2,8 bei 1,78 fachem Einkommen) an Lohnsteuer zahlt ist das kein gutes Gefühl. Gerade auch weil man in solchen öffentlichen Diskussionen stets auf die "die können noch ein bisschen mehr beitragen"-Seite gestellt wird. Das sind die Menschen die jahrelang 50-60h/Woche oder mehr gearbeitet haben, um an diesen Punkt im Leben zu kommen, und auf dem Weg dahin von anderen Menschen verächtlich gemacht wurden nach Art "geh du nur buckeln, ich mach nach 40h Schluss" oder "haha, ich bin 40h hier, aber eigentlich mache ich davon die Hälfte chilli vanilli".

Genau diesen Menschen sagt man nun:
"Jo weißt Du, wir supporten lieber andere Menschen, aber wir finden es super, dass Du Dich reinhängst. Wir wissen Deinen Beitrag zu schätzen, aber auf mehr als einen warmen Händedruck brauchst Du nicht hoffen. Übrigens … wir werden dafür sorgen, dass Du auch noch bis in alle Ewigkeit den Soli zahlst, den die anderen auch nicht mehr zahlen. lol Du Opfer."

Da denkt man sich dann unweigerlich, dass es sich im Leben offenbar mehr lohnt entweder a) auf Kosten anderer die eigene Arbeitsleistung zurückzuschrauben, oder b) sein Glück woanders zu suchen. Man trägt mit dem Faktor x2,8 zum Gemeinwesen bei (gemessen am auf 42k geschätzten Durchschnittseinkommen), wird explizit negativ diskriminiert und darf sich dann noch dafür beschimpfen lassen, dass man eigentlich einfach nur gleichbehandelt werden möchte. 👌

Das Lustige ist, dass der Verteilungseffekt tatsächlich so aussehen könnte, dass ein Paar mit 150.001 EUR, bei ansonsten identischen Voraussetzungen (Kostenstruktur, Anzahl der Kinder, Lebensstil …), im Netto-Lebensstandard dann um ein paar zehntausend Euro nach unten wandern könnte.
Kita-Gebühren pro Monat mal 12 sind selbst bei einem Kind mal leicht nah an 5k EUR, also ca. 10k brutto
Elterngeld 1800 EUR entsprechen pro Jahr fast 40k brutto
Einkommensverlust 75k entspricht pro Jahr recht genau 75k brutto

Wenn man nur den Elterngeldeffekt nimmt, wandert das Paar mit 149.999 EUR von 150k auf 115k, und das mit 150.001 EUR geht von 150k auf 75k. Nice leistungskompatibler Anreiz für die Familienplanung. Deutschland :rofl2:


Da geht man doch gerne ein paar Monate bevor es ernst wird in Teilzeit, um für die Berechnung ein paar Euro unter der Grenze zu landen.
 
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Da fällt mir direkt auch noch eine weitere Ungerechtigkeit auf. Dadurch, dass das am Brutto gemessen wird, fallen natürlich Beamte sehr viel weniger aus dem Elternzeit-Geld raus.
Der Beamte bekommt nämlich schon mit A13 (in der ersten Stufe!) so viel netto wie andere mit 75k Brutto. Dabei sind A13 aber nur 58k Brutto.
Nice.

Mir geht es selbst nicht so um die Grenze an sich, auch wenn ich wohl potentiell in einer Partnerschaft betroffen sein könnte, sondern um die offensichtliche Willkür, mit der hier hantiert wird. Warum sind diese Familien schlechter als andere?
Gerade auch mal als Frage an diejenigen für die es "okay" zu sein scheint: Habt ihr Argumente warum es okay ist, die über "die Reichen können das schon verkraften" hinausgehen? Ich möchte euch mal sehen wenn ihr die Wahl habt zwischen "keine Zeit für's Kind nehmen" oder "naja, dann müssen wir halt einfach mal auf 50% des Einkommens verzichten". [...]
Ist das dein verdammter ernst? Ich mach eine Kerze für dich auf dem FDP-Parteitag an :rofl2::rofl2::rofl2::rofl2::rofl2:
Als ob nur die Arbeit von Akademikern zählt, die 50-60 Std. im Büro vergammeln, der Rest hat die Sorge nicht, man lebt ja gut auf 40h Woche als Sachbearbeiter, wer nicht 60k Brutto+ bezahlt macht nie Überstunden, arbeitet eigentlich nicht und ist wertlos.
Boah Junge, klar ist die Grenze arbiträr, behindert und unnötig. Aber das zeigt mehr Elfenbeinturm als sonst was.
 
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