Also A14 verheiratet mit Kind auf Stufe 4 ist 70 k. Stufe 5 und drei Kinder oder so wird dann mehr. Gibt bestimmt viele dieser Fälle unter den angeblichen 60.000 wo beide Elternteile so voll arbeiten und schon soweit in den Stufen sind.
Das ist btw for Abzügen. Mit bißchen pendeln und ka anderen Freibeträgen ist man da als Lehrer Ehepaar noch lange safe.
Son bißchen ist das der Kampf für die arme Krankenschwester oder Kindergärtnerin die aufgrund des hohen Benzin Preis nicht mehr zu Arbeit fahren kann. Deswegen sprit Preis runter für alle!
Da fällt mir direkt auch noch eine weitere Ungerechtigkeit auf. Dadurch, dass das am Brutto gemessen wird, fallen natürlich Beamte sehr viel weniger aus dem Elterngeld raus.
Der Beamte bekommt nämlich schon mit A13 (in der ersten Stufe!) so viel netto wie andere mit 75k Brutto. Dabei sind A13 aber nur 58k Brutto.
Das Elterngeld selbst wird übrigens am Netto bemessen. Was auch wieder gut für Beamte ist.
Nice.
Mir geht es selbst nicht so um die Grenze an sich, auch wenn ich wohl potentiell in einer Partnerschaft betroffen sein könnte, sondern um die offensichtliche Willkür, mit der hier hantiert wird. Warum sind diese Familien schlechter als andere?
Gerade auch mal als Frage an diejenigen für die es "okay" zu sein scheint: Habt ihr Argumente warum es okay ist, die über "die Reichen können das schon verkraften" hinausgehen? Ich möchte euch mal sehen wenn ihr die Wahl habt zwischen "keine Zeit für's Kind nehmen" oder "naja, dann müssen wir halt einfach mal auf 50% des Einkommens verzichten".
Gerade wenn man selbst jeden Monat 1312 EUR (bei 75k glatt, vs. 468 EUR bei 42k, Faktor 2,8 bei 1,78 fachem Einkommen) an Lohnsteuer zahlt ist das kein gutes Gefühl. Gerade auch weil man in solchen öffentlichen Diskussionen stets auf die "die können noch ein bisschen mehr beitragen"-Seite gestellt wird. Das sind die Menschen die jahrelang 50-60h/Woche oder mehr gearbeitet haben, um an diesen Punkt im Leben zu kommen, und auf dem Weg dahin von anderen Menschen verächtlich gemacht wurden nach Art "geh du nur buckeln, ich mach nach 40h Schluss" oder "haha, ich bin 40h hier, aber eigentlich mache ich davon die Hälfte chilli vanilli".
Genau diesen Menschen sagt man nun:
"Jo weißt Du, wir supporten lieber andere Menschen, aber wir finden es super, dass Du Dich reinhängst. Wir wissen Deinen Beitrag zu schätzen, aber auf mehr als einen warmen Händedruck brauchst Du nicht hoffen. Übrigens … wir werden dafür sorgen, dass Du auch noch bis in alle Ewigkeit den Soli zahlst, den die anderen auch nicht mehr zahlen. lol Du Opfer."
Da denkt man sich dann unweigerlich, dass es sich im Leben offenbar mehr lohnt entweder a) auf Kosten anderer die eigene Arbeitsleistung zurückzuschrauben, oder b) sein Glück woanders zu suchen. Man trägt mit dem Faktor x2,8 zum Gemeinwesen bei (gemessen am auf 42k geschätzten Durchschnittseinkommen), wird explizit negativ diskriminiert und darf sich dann noch dafür beschimpfen lassen, dass man eigentlich einfach nur gleichbehandelt werden möchte.
Das Lustige ist, dass der Verteilungseffekt tatsächlich so aussehen könnte, dass ein Paar mit 150.001 EUR, bei ansonsten identischen Voraussetzungen (Kostenstruktur, Anzahl der Kinder, Lebensstil …), im Netto-Lebensstandard dann um ein paar zehntausend Euro nach unten wandern könnte.
Kita-Gebühren pro Monat mal 12 sind selbst bei einem Kind mal leicht nah an 5k EUR, also ca. 10k brutto
Elterngeld 1800 EUR entsprechen pro Jahr fast 40k brutto
Einkommensverlust 75k entspricht pro Jahr recht genau 75k brutto
Wenn man nur den Elterngeldeffekt nimmt, wandert das Paar mit 149.999 EUR von 150k auf 115k, und das mit 150.001 EUR geht von 150k auf 75k. Nice leistungskompatibler Anreiz für die Familienplanung. Deutschland
Da geht man doch gerne ein paar Monate bevor es ernst wird in Teilzeit, um für die Berechnung ein paar Euro unter der Grenze zu landen.