Es ging eher darum, den Fall zu abstrahieren. Quintessenz der ZEIT - Gerichtsreporterin war, dass eine intelligente Frau, die es darauf anlegt, die einen hohen EQ hat und in der Lage ist, Menschen zu vereinnahmen, einen bis dato unbescholtenen Mann ins Gefängnis bringen kann, weil viele Gutachter und zum Teil sogar Richter Hemmungen haben, den Satz "Ich glaube Ihnen nicht", auch nur zu denken, da der Druck von Organisationen wie "weisser Ring" oder auch den Medien (Hallo Bild) enorm ist. Das heißt nichts anderes, als dass es endlich Zeit wird, in derart komplexen Verfahren Wortprotokoll zu führen, wie es schon seit vielen Jahren z.B. von Bossi und anderen Experten gefordert wird. Es kann nicht sein, dass am Ende der Richter quasi alles in sein Urteil schreiben darf, was dann unangreifbar ist, weil es eben kein Wortprotokoll gibt und eine Revision (Berufung ist ab einer bestimmten Instanz nicht mehr zulässig) lediglich Verfahrensfehler beanstanden darf. Das führt dazu, dass das Revisionsgericht eigentlich kaum Spielraum hat. Niemand weiss mehr, wer wann was gesagt hat, und wenn der Richter im Urteil sagt "Person X hat dies und jenes ausgesagt", dann ist das mangels Wortprotokoll nicht angreifbar. Gerade Verfahren mit 44 Verhandlungstagen führen oft zu massiven Widersprüchen, die man einfach auftun könnte, hätte man ein Wortprotokoll.
@ Reservepenner: Beweise sind nicht erforderlich, um eine Person festzunehmen. Ausreichend ist bereits dringender Tatverdacht nach der StPO, selbst das Festnahmerecht, das Privatpersonen zusteht, wird bereits durch dringenden Tatverdacht gerechtfertigt. Und natürlich besteht bei einem Millionär, der möglicherweise Millionen in seiner Heimat Schweiz geparkt hat, erst einmal die Gefahr, dass er Hals über Kopf ins Ausland flieht. Polanski hat das sehr erfolgreich demonstriert, da Frankreich kein Auslieferungsabkommen mit den USA hat. Der Vergewaltigungsvorwurf wurde nie verhandelt.