Israel mal wieder

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"ganz viele Faschos und Rassisten" - mag sein, es ging aber um die Medien und vielleicht noch um die Demos.

In den Medien - wo?
Auf den Demos - da lebt der Hass imo klar nur auf den Pro-Palestine-Demos.

Und nochmal: Du bist derjenige, der sagt "was Israel macht ist unangemessen". Dann werde doch mal konkret anstatt Platitüden heraus zu hauen wie "es gibt Abstufungen". Gibt es nämlich auch in die andere Richtung. Israel könnte deutlich radikaler gegen die Hamas vorgehen und weniger Rücksicht nehmen. Tun sie nicht. Was veranlasst dich zum Glauben, was Israel tut sei unangemessen? Was ist die konkrete (!!) Alternative, und sei es nur beispielhaft.
 
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Verstehe deine Haltung ehrlich gesagt nicht. Also klar haben wir das Glück, dass dieser Konflikt nicht bei uns stattfindet. Aber das tut er nunmal nicht, und deswegen dürfen Menschenrechte trotzdem nicht ausgesetzt werden. Die Ukrainer dürfen an den Russen auch kein Massaker verüben, auch wenn die Russen es umgekehrt gemacht haben. Und das kann ich fordern, ohne dass wir deutsche Truppen in die Ukraine schicken. Außer mit dem Finger zu wedeln habe ich so natürlich keine Handlungsmöglichkeiten, und wenn sich Israel dazu entscheidet, ganz Gaza dem Erdboden gleichzumachen und da nen Parkplatz hinzusetzen, dann liegt es nicht in meiner Macht, das zu verhindern.
Aber politischer Druck und das Hinarbeiten auf diese Ziele sind trotzdem, meiner Meinung nach, erstrebenswert.
Ja klar, aber richten sie denn ein Massaker an? Ich empfand die israelische Kriegsführung (wohlgemerkt Kriegsführung, nicht andere Geschichten wie die Siedlungspolitik z.B.) bisher immer ziemlich "rücksichtsvoll" angesichts der Umstände. Meine Hauptkritik würde sich eher auf die strategischen Ziele beziehen. Meiner Meinung nach wirkt es auf mich recht offensichtlich, das Israel eigentlich keinen Bock hat, da wieder rein zugehen. Am liebsten wäre es ihnen wohl, wenn die Palis einfach verschwinden und jemanden anderes Problem wären, das wird aber nicht passieren. Am Ende müssen sie in den sauren Apfel beißen wenn da irgendwass sinnvolles bei rauskommen soll, und beneiden tue ich sie um diese Situation nicht. Sie werden von allen Seiten beäugt und kritisert werden, jedes Verbrechen von Soldaten verübt (und dazu WIRD es kommen) wird in manchen Augen ein weiterer Beweis für die teuflische Unmenschlichkeit der Zionisten oder (wahlweise) der kolonialistischen Neokapitalisten an sich sein.

Deshalb bin ich lieber vorsichtig beim Äußern von Kritik am militärischen Vorgehen.
 
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"ganz viele Faschos und Rassisten" - mag sein, es ging aber um die Medien und vielleicht noch um die Demos.

In den Medien - wo?
Auf den Demos - da lebt der Hass imo klar nur auf den Pro-Palestine-Demos.

Und nochmal: Du bist derjenige, der sagt "was Israel macht ist unangemessen". Dann werde doch mal konkret anstatt Platitüden heraus zu hauen wie "es gibt Abstufungen". Gibt es nämlich auch in die andere Richtung. Israel könnte deutlich radikaler gegen die Hamas vorgehen und weniger Rücksicht nehmen. Tun sie nicht. Was veranlasst dich zum Glauben, was Israel tut sei unangemessen? Was ist die konkrete (!!) Alternative, und sei es nur beispielhaft.
warum haben wir solch gravierende kommunikationsprobleme? ich mache es nochmal kurz und stichpunktartig:

1) ich halte nicht jede pro palästina demo und jeden teilnehmer per definition für einen hamasanhänger und menschenverachter. ich halte es für gerechtfertigt, seine bedenken gegenüber einem bevorstehenden militäreinsatz zu äußern, der potentiell(!) dramatische auswirkungen auf die zivilbevölkerung haben kann, deren bedürfnisse ich nicht so einfach wegignorieren möchte wie es die dümmliche phrase "fuck around and find out" klar impliziert

2) ich sage nicht "was israel macht ist unangemessen", sondern ich kritisiere, dass wir uns hier in deutschland allem anschein nach in den staub werfen müssen, um ja nicht den anschein zu erwecken, israel oder dessen potentielle antwort auf die terroranschläge auch nur im geringsten zu kritisieren. es bleibt abzuwarten, wie sich die offensive am ende auswirken wird und ob andere drecksakteure wie die hisbollah ihr bestes tun werden, um die lage noch weiter eskalieren zu lassen.
ich kann jedenfalls nicht per definition erkennen, warum jede kundgebung für palästina diese hysterischen reaktionen allüberall auszulösen scheint. deal with verschiedene meinungen. ich kann es absolut verstehen, wenn man als hier lebender palästinenser um seine heimat oder um seine verwandten besorgt ist.
ansonsten bin ich der erste, der menschlichen abschaum, terrorbefürworter und kriminelle antidemokraten mit der vollen härte der uns zur verfügung stehenden mittel bestrafen würde.

3) mich stört im besonderen das ewig uninformierte vermischen von geldströmen in die region, die immer wieder mit irgendeinem quark in verbindung gebracht werden und angesichts der aktuellen stimmung in deutschland durchaus auf dem prüfstand stehen, so albern es auch sein mag.
 
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warum haben wir solch gravierende kommunikationsprobleme? ich mache es nochmal kurz und stichpunktartig:

1) ich halte nicht jede pro palästina demo und jeden teilnehmer per definition für einen hamasanhänger und menschenverachter. ich halte es für gerechtfertigt, seine bedenken gegenüber einem bevorstehenden militäreinsatz zu äußern, der potentiell(!) dramatische auswirkungen auf die zivilbevölkerung haben kann, deren bedürfnisse ich nicht so einfach wegignorieren möchte wie es die dümmliche phrase "fuck around and find out" klar impliziert
Jeder Teilnehmer, nein.

Jede Demo? Nicht so sicher.
Habe natürlich keinen perfekten Überblick, aber ich habe aber noch keine Demo gesehen, der es glaubwürdig um die Zivilisten ging.
Denn so eine glaubwürdige Demo pro palästinensische Zivilisten würde immer auch die Hamas für ihre Unterdrückung & das Nutzen menschlicher Schutzschilde kritisieren, und die Freilassung der Geiseln fordern.
Die Demos haben üblicherweise einseitig Israel kritisiert, die Hamas nie kritisiert & meist Hassparolen gegen Israel und/oder Juden allgemein zugelassen.

2) ich sage nicht "was israel macht ist unangemessen", sondern ich kritisiere, dass wir uns hier in deutschland allem anschein nach in den staub werfen müssen, um ja nicht den anschein zu erwecken, israel oder dessen potentielle antwort auf die terroranschläge auch nur im geringsten zu kritisieren.
Finde "in den Staub werfen müssen" eine sehr komische Beschreibung.
Ich finde man kann in Deutschland von Politikern und Medien schon fordern, Israel mit Bedacht zu kritisieren - insbesondere im Kontext eines genozidären Massenmords vor 2 Wochen an 1.400 Israelis.

Und zu diesem "mit Bedacht" gehört halt, die Rolle der Hamas nicht nur als Auslöser des derzeitigen heißen Krieges, sondern auch konkret des Leids der Palästinenser zu benennen.

Gegen allgemeine Forderungen & Wünsche der Art "Israel sollte auf Zivilisten Rücksicht nehmen" hat niemand was.
Denn das tut Israel.

Wenn man aber impliziert, das konkrete derzeitige Vorgehen Israels sei nicht angemessen, dann sollte man das schon begründen & konkret werden, wass Israel denn statt dessen tun sollte, um die Massenmörder zu bestrafen & die Geiseln zu befreien.

es bleibt abzuwarten, wie sich die offensive am ende auswirken wird und ob andere drecksakteure wie die hisbollah ihr bestes tun werden, um die lage noch weiter eskalieren zu lassen.
ich kann jedenfalls nicht per definition erkennen, warum jede kundgebung für palästina diese hysterischen reaktionen allüberall auszulösen scheint.
Siehe oben - ich sah noch keine unproblematischen BIlder & Töne von Pro-Pälästina-Demos.
Kannst du ein Beispiel für eine viel gescholtene Demo nennen, die aus deiner Sicht diese Schelte nicht verdient hatte?

deal with verschiedene meinungen.
"Antisemitismus - deal with it"?
"Hass gegen Juden - deal with it"?

Darauf würde ich sagen:
"Ich nehme mir heraus, Hass auf Juden & Antisemitismus anzuprangern - deal with it!"

ich kann es absolut verstehen, wenn man als hier lebender palästinenser um seine heimat oder um seine verwandten besorgt ist.
Das kann ich auch verstehen.
Ich kann es aber weniger verstehen, wenn man vorher nie gegen die Hamas auf die Straße gegangen ist - und dann jetzt auch nur einseitig gegen Israel auf die Straße geht.
ansonsten bin ich der erste, der menschlichen abschaum, terrorbefürworter und kriminelle antidemokraten mit der vollen härte der uns zur verfügung stehenden mittel bestrafen würde.
Gut. Die sind doch aber bisher auf diesen Demos meist / oft vertreten?
3) mich stört im besonderen das ewig uninformierte vermischen von geldströmen in die region, die immer wieder mit irgendeinem quark in verbindung gebracht werden und angesichts der aktuellen stimmung in deutschland durchaus auf dem prüfstand stehen, so albern es auch sein mag.
Es ist doch bekannt, dass die Hamas an allen möglichen Stellen Geld abzapft auch bei rein humanitären Projekten und Geldströmen.
Und damit finanziert die Hamas konkret Terror & Mord an Israelis.
Warum verstehst du dann nicht, wenn das kritisiert wird?

Konkrete Beispiele siehe im anderen Thread hier, gerade heute geposted.
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Hm. Ich verstehe Deinen Punkt, aber ich denke der Unterschied hat auch eine Grauzone. Du kannst Dir sicherlich ähnlich gut wie ich vorstellen, wie schnell aus einer Demo ein Mob werden kann der tatsächlich zur Tat schreitet. Mir ging es vor allem um die grundsätzliche Einstellung gegenüber "unseren" Werten, welche sich in solchen Kontexten immer wieder äußert, nämlich: "Jaja, macht ihr nur, irgendwann sind wir in der Mehrheit und dann läuft alles wie wir es wollen."

Das mag jetzt krass klingen, aber das ist sehr nahe am O-Ton von einer Demo am Wochenende. Und ein Zitat von Erdogan, aber das kennst/weißt Du ja.
Mir fehlt einfach die Phantasie wie man dieses gesellschaftliche Problem einigermaßen zeitnah in den Griff bekommt. Optimistisch darf einen stimmen, dass Menschen mit immigrierten Eltern mildere Ansichten als ihre Eltern haben, allerdings geht das nicht schnell genug wenn potentiell jedes Jahr Hunderttausende mit potentiell fragwürdigen Einstellungen immigrieren.

Mein Hauptpunkt, wie schon sehr lange: Deutschland als Gesellschaft muss sich gemeinschaftlich darüber klar werden für welche Werte es stehen möchte, und diese Werte dann auch konsequent vertreten und einfordern. Dazu gehört ein starkes Wirken nach Innen, aber auch eine rigoroser Umgang mit der Staatsbürgerschaft und Abschiebungen. Das schließt mE Empathie und Milde gegenüber Opfern von Krieg und Verfolgung nicht aus, sehr wohl aber falsch verstandene Naivität.

[...]

Wo ich Dir 100% zustimme ist, wie wieder deutlich wird was für eine Insel der Naiven und Glückseligen die deutsche Diskussion ist. Deswegen hatte ich ja auch das Video oben gepostet. Vieles in der deutschen Politik, nicht nur in Bezug auf Israel, ist stark gehemmt und auf eine gewisse "es-wird-von-uns-so-erwartet"-Performativität gerichtet, anstatt, dass man es sich erlaubt eine eigene souveräne Meinung zu entwickeln. Manche nennen es "German Angst", manche nennen es "Schuldkult". Imho ist Fakt, dass uns als Gesellschaft dieses Verhalten nicht gut tut, und dass eine Emanzipation von diesen "gut eingeschliffenen" Ritualen nicht gleichzeitig bedeutet, dass morgen das vierte Reich ausgerufen wird.


Ich sehe schon was du meinst und ich bin da auch nicht blauäugig, was diese Einstellungen angeht. Trotzdem bin ich der Meinung: Das ist ein Problem, mit dem man *hier* umgehen muss. Mit welcher Berechtigung kann man von Einwanderern als conditio sine qua non erwarten, das Existenzrecht nur eines bestimmten Staates anzuerkennen? Bis auf ein paar rechte Hütchenspieler in der CDU kam bisher niemand auf die Idee, "Deutschenfeindlichkeit" soll ein Prüfungssubjekt und Ausschlussgrund für die Staatsbürgerschaft sein, aber Antisemitismus ist es? Versteh mich nicht falsch, ich finde beides (genau wie alle anderen Formen von taste-based discrimination) scheiße, aber diese Leute sind doch nicht blöd: Man kann nicht den Daumen zugunsten eines Staates so sehr auf die Waage legen, nur weil man sich fast 80 Jahre nach dem Holocaust kollektivschuldig fühlt. Ich schreibe gleich noch was zur Situation in Palästina, aber ich glaube niemandem hier auch nur ein Wort, wenn er behauptet aus der Perspektive eines Palästinensern wäre es klar, dass der Antisemitismus der Bevölkerung in Gaza wäre das Urproblem und nicht die israelische Politik gegenüber den Palästinensern. Das ist schlicht nicht, wie Menschen funktionieren, nicht in Palästina, nicht im Westen, nicht in Deutschland.

Meine Sicht auf Israel war immer Folgende: Wir stehen als Nation zu Israel, aber NICHT weil Israel eben Israel ist, sondern weil Israel als Land gerechter, demokratischer, menschenfreundlicher ist als seine Nachbarn. Und das ist es immer noch, aber der Abstand ist nicht mehr so groß wie er mal war und schrumpft. Es ist imho völlig durchgeknallt, dem Israel Netanyahus carte blanche zu geben, wie es Deutschland gerade rhetorisch tut. Hier wurde ja schon darauf hingewiesen, dass in Israel (im Gegensatz zu Gaza) offen demonstriert werden kann und gerade auch in nie dagewesener Weise demonstriert wurde. Was hier allerdings nicht gesagt wird ist wogegen demonstriert wird: Gegen die Schleifung der israelischen Demokratie durch die israelische Regierung. Diese Bevölkerung (!) Israels verdient unser Mitgefühl, aber die Politik Israels verdient nur so weit Solidarität wie die Vernunft der Regierung reicht. Auch wenn die Regierung mittlerweile um Gantz erweitert wurde gibt es absolut nichts, was darauf hinweist, dass Netanyahu als Person oder Likud als Partei heute vernünftiger sind als vor einem Monat, von Gestalten wie Smotrich oder Ben-Gvir ganz zu schweigen. Einfach so zu tun als sei das noch das Israel von Sharon, geschweige denn von Peres oder Rabin, ist einfach nicht wahr.

Es gibt zweifellos Konflikte, die schwarz und weiß sind, aber dieser hier ist es einfach nicht. Er war es von Anfang an nicht, weil "Gaza", wie es heute existiert, auf einer ethnischen Säuberung (ob geplant oder unbeabsichtigt) durch die Israelis im Krieg um die Staatsgründung beruht. Das ist nicht schön, aber in Anbetracht der antisemitischen Grundstimmung 1948 war es wohl nicht vermeidbar. Das heißt aber nicht, dass das nicht für diese Bevölkerungsgruppe als kollektives Unrecht verstanden werden kann, genau wie wir mittlerweile weit genug sind, die Vertreibungen der Deutschen aus Osteuropa zu Kriegsende als Unrecht anzusehen, ohne deshalb zu vergessen was ihnen voraus ging. Die Geschichte Israels nach der Gründung und seiner Politik war für mich über lange Zeiträume absolut bewundernswert und wirklich exemplarisch dafür, wie ein Land seine Menschlichkeit beibehalten konnte, in einem Umfeld in dem es konstant um seine Existenz fürchten musste. Aber in dem Maße, wie sich das Gleichgewicht zu Israel verschoben hat, hat sich auch das Verständnis für die Notwendigkeit humaner Politik innerhalb Israels abgeschwächt, Selbstmordattentat um Selbstmordattentat, Intifada um Intifada. Und irgendwann ist man dann an dem Punkt angekommen, wo die Beteiligten auf beiden Seiten in einen Konflikt hineingeboren wurden, der bereits andauerte und jede Seite wird sich an den jeweiligen Ungerechtigkeiten gegen die eigene Seite radikalisieren.

Ja, in einer idealen Welt wäre es möglich dass die Einwohner Gazas erkennen, dass die Ursünde und der Anstoß des Problems der Antisemitismus der palästinensischen Bevölkerung war. Aber so eine Einsicht würde selbst einer aufgeklärten, postmaterialistischen Gesellschaft des Westens schwer fallen; sie von einer Gesellschaft wie der in Gaza zu verlangen ist schlichtweg illusorisch und auch etwas vermessen, wenn man bedenkt dass mehr als die Hälfte der Bevölkerung nichts anderes kennt als die Blockade. Adam Tooze hat neulich einen sehr guten Post über die wirtschaftliche Entwicklung in Gaza verfasst. In so einer Situation, mit einer durch und durch korrupten und machtlosen "Regierung" wie der PNA Wahlen abzuhalten und sich dann zu wundern dass die Menschen sowas wie die Hamas wählen ist imho schon ein bisschen arg naiv und, auch wenn man es natürlich nicht gut heißen kann, jetzt für mich auch nicht unbedingt ein Ausweis dass das Volk tatsächlich hinter der Hamas steht*.
Hand aufs Herz: Es ist für ein Land wie Israel, mit allen Mitteln das es an der Hand hat, militärisch (woran der Westen einen überragenden Anteil hat), wirtschaftlich, logistisch, schlicht inhuman den aktuellen Zustand zu perpetuieren, ganz egal ob dadurch die Sicherheitslage negativ beeinflusst wird oder nicht. Es gibt kein realistisches Szenario (außer vielleicht Atomwaffen, über die wird aber nicht in Gaza entschieden) in denen Israels Existenz in Gefahr ist, dafür ist es militärisch viel zu überlegen. Wenn wir hier von einer vorübergehenden Situation reden würden, bspw. einem Krieg, könnte man manches rechtfertigen, aber das Problem ist dass es nun mal keine vorübergehende Situation ist. Israel ist nun mal von Nachbarn umgeben, die ihm nicht wohl gesonnen sind. Auf Dauer kann die Antwort nicht sein, dass immer rechtere Regierungen das Verhältnis "Israelische Sicherheit <--> palästinensische Leben" immer weiter in Richtung von Politik lenken, die die Sicherheit von Siedlern und Soldaten zu einem immer höheren Gut erklärt, während die Leben von Palästinensern immer weniger zählen, weil eine zielgenaue Kriegsführung gegen die Hamas nun mal Opfer auf Seiten der IDF erfordern. Wenn Israel das nicht selbstständig tut (und wie gesagt: für mich war das, was Israel zu Israel machte, dass das lange Zeit der Fall war), dann müssen die westlichen Unterstützer Israel dazu zwingen. Dafür wäre ich dann auch gerne bereit, Israels Existenz innerhalb der Grenzen notfalls militärisch zu garantieren, bspw. über die NATO. Aber es kann einfach nicht sein, dass eine weitere Generation von Palästinensern in Gaza völlig ohne jegliche Perspektive aufwächst, weil die Hamas die Bevölkerung in Geiselhaft nimmt. Und wie gesagt: Wenn es massenhaft Beispiele dafür gäbe, wie die Bevölkerung ihre eigene Autokratie unter solchen Umständen bezwingt, wäre ich vielleicht geneigt mehr auf das Argument zu geben, die Palästinenser müssten sich bloß von der Hamas lossagen. Aktuell endet das mit einem Freiflug von Gaza Citys höchstem Gebäude und es ist verdammt einfach, sowas aus dem sicheren Deutschland zu fordern, welches dieses Kunststück übrigens ebenfalls nicht selbst fertig gebracht hat (nicht dass ich dir das jetzt vorwerfe, das hast du nicht getan, aber andere in diesem Thread hier schon).



*Nebenbemerkung: Ich kenne jemanden ganz gut der relativ viel relativ hochwertige Methodenarbeit mit Umfragedaten aus Autokratien macht und ich habe mal gefragt, was er glaubt wie belastbar Zahlen bzgl. der politischen Vorstellungen (also prinzipiell pro-Hamas vs. anti-Hamas) aus Gaza sind und er meinte es gäbe keine seriöse Möglichkeit, das zu quantifizieren (womit er explizit nicht meint, dass er sie für gering hält, er weiß es einfach nicht und glaubt auch sonst weiß es eigentlich niemand)


Hier wäre ich mir nicht ganz so sicher. Antisemitismus ist historisch ja schon anders begründet als z.B. Rassismus gegen Schwarze oder Native Americans.
Die Judenstern-Schmierereien auf Häusern waren schon kein gutes Kapitel der deutschen Geschichte der letzten zwei Wochen. Da kann ich schon nachempfinden, dass sich da viele unwohl fühlen. _Gerade weil_ Menschen im Zweifel sehr viel schneller und unbedachter zur Tat schreiten können als man denkt. Wenn man das einmal live erlebt hat, dann vergisst man das nicht so schnell.


Ich weiß, dass es eine Antisemitismus-Forschung gibt, die das behauptet. Aber ich muss zugeben, dass ich, trotz leidlicher Versuche, nicht so richtig verstehe wo genau die Unterschiede sein sollen. Zumindest kommt es mir so vor, als gäbe es viel zu viele Aspekte, die Antisemitismus und andere Spielarten gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit verbindet, als dass man sie als distinkte Phänomene behandelt. Nicht zuletzt ist Israel selbst ein gutes Anschauungsbeispiel dafür: Viele der Gründerväter Israels hatten eine sehr niedrige Wertschätzung für Mizrachim und bis in die Gegenwart gibt es Teile der israelischen Gesellschaft, die sie bestenfalls als notwendiges demografisches Übel sehen als als gleichwertige Mitbürger. Und da geht es keineswegs darum, dass diese nur als "dunkelhäutig" gesehen werden, es schwingt viel mehr das Gefühl mit, dunkelhäutige Menschen können eigentlich keine richtigen Juden sein.


Ich würde Dir auch massiv widersprechen was die unterschiedliche Wahrnehmung zwischen Israel und Gaza angeht. Es wäre korrekt, wenn nicht von Seiten der Hamas ein initialer schlicht bestialischer Terrorakt ausgegangen wäre, zu dem die aktuelle Situation die Folge ist. Dass da viele ohne Promotion in Nahostologie nur so mittelviel Verständnis für die Palästinenser aufbringen können ist schon nachvollziehbar. Auf die lange Frist gesehen ist aber klar, dass die Palästinenser ziemlich beschissen dran sind und Israel als Staat da sowohl eine sehr schlechte Strategie gefahren hat … aber auch unter beschissenen Voraussetzungen. Ist ja nicht so als ob da von Seiten der Palästinenser eine große Mehrheit ständig für ein friedliches Miteinander ohne wenn und aber demonstrieren würden. Vermutlich ist es eher so, dass die Mehrheit der vernünftigen Palästinenser sich schon lange verpisst hat, und diejenigen die keinen Bock auf den Scheiß haben, und noch vor Ort sind, einfach nicht die Mittel zur Flucht ins Ausland haben.

Meine Sympathie für die Palästinenser wäre deutlich ausgeprägter wenn, wie @BaBaUTZ schrieb, man auf den Pali-Demos mal prominent "Hamas verpiss dich" lesen würde.


Wie gesagt: Ich wünschte wir würden in einer Welt leben, in der sowas selbstverständlich ist. In meinen Augen tun wir das aber nicht und das gilt wahrlich nicht nur für Völker wie die Palästinenser. Die Deutschen in den USA standen auch nicht gerade Schlange, um gegen die Barbarei Hitler-Deutschlands zu demonstrieren. Und Israel macht es der Hamas auch sehr einfach: In den letzten Tagen habe ich zumindest ab und an in den deutschen Medien gelesen, dass es jemand en passant erwähnt hat, aber in Israel ist es nicht mal ein offenes Geheimnis, sondern quasi schon common sense dass den Netanyahu-Regierungen (nicht erst die durchgeknallte aktuelle) die Hamas gut in den Kram passte, weil eine starke Hamas und eine schwache Fatah ein ausgezeichnetes Argument gegen eine Zwei-Staaten-Lösung sind.


Mein idealisierter Plan für Israel und Gaza wäre: Israel macht die nördliche Hälfte platt (bis auf historische Bauten) und besetzt sie, sorgt für Containerstadt/Zeltstadt plus Bildung und Grundversorgung irgendwo grenznah in Ägypten; baut eine Mauer zu Restgaza; baut in der Nordhälfte eine schlüsselfertige moderne Infrastruktur inklusive alles; und organisiert das ganze nach Romers Charter-City Konzept. Parallel werden die Palästinenser darauf vorbereitet den Kram selbst zu verwalten und da reinzumigrieren, inklusive Enthamasifizierung. Schrittweiser Übergang zur Selbstverwaltung und zur eigenen Staatlichkeit. Schrittweises Plattmachen und Erweiterung nach Südgaza.

Das wäre enorm teuer, aber ein mächtiges Friedensangebot. Wenn danach weiterhin die Raketen fliegen … 🤷‍♂️
Daher würde ich gerne nochmal die Teildiskussion aufmachen bei der -wie ich es verstanden habe, @Gustavo dein Fazit war:
"Israel ist wesentlich Schuld an fehlender Souveränität und Wohlstand im Gazastreifen."

[...]

Wenn du (oder andere) das anders sehen, dann würde ich mir Beispiele wünschen, wo Israel trotz "Hamas ist an der Macht" die Lebensumstände im Gazastreifen hätte verbessern können, ohne gleichzeitig das Risiko für sich selbst signifikant zu erhöhen. Israel hat ja HIlfe zugelassen, und auch selbst geholfen, obwohl klar war, dass die Hamas diese HIlfe monetarisiert und diese Mittel in Angriffe auf Israel umsetzt.


Wie gesagt: Das ist eigentlich keine Diskussion wert, weil in Gaza Rechte beschnitten werden, die schlicht nicht beschnitten werden *dürfen*. Selbst wenn jeder einzelne Einwohner von Gaza ein glühender Antisemit wäre, wäre das noch keine Rechtfertigung dafür, Gazas Souveränität in dieser Form einzuschränken, wenn man nicht irgendeinen Plan dafür hat, den Einwohnern eine Staatsbürgerschaft anzubieten. Wenn das die Sicherheitslage Israels verschlechtert, dann ist das nun mal so. Ich würde zwar vermuten, auf lange Sicht ist es viel eher so, dass die aktuelle Politik Israels Sicherheitslage viel stärker gefährdet, denn einerseits schürt das nur weiter Hass in Gaza, und andererseits radikalisiert sich Israels Gesellschaft nur weiter, aber es macht letztendlich keinen Unterschied. Auf Dauer wird nur eine spürbare Verbesserung der Lebensumstände in Gaza überhaupt die Möglichkeit auf eine Entspannung bieten, außer man glaubt irgendwie dass sich die geopolitische Lage radikal auf eine Art verschiebt, die aktuell noch nicht am Horizont ist. Man kann Israel, schon gar nicht einem Israel das immer weiter in den Griff von Rechten gerutscht ist, nicht die quasi vollständige Entscheidungsgewalt über die Lebensumstände in Gaza überlassen, selbst wenn sie zu einer weiteren Stärkung der Hamas führen würden. Das wäre allerdings auch niemandes erste oder beste Wahl. Mir schwebt auch sowas vor wie @Bootdiskette, irgendeine überwachte Souveränität vor wie sie Deutschland und Japan nach dem zweiten Weltkrieg bekommen haben.

Letztendlich ist die Kalkulation, man muss es imho so klar sagen, nicht schwer: Die Sicherheit Israels ist durch Gaza nicht grundlegend gefährdet, egal was passiert. Die Sicherheit einzelner Israelis dagegen schon und das ist bedauerlich. Aber das rechtfertigt nicht die Tatsache, dass aktuell zwei Millionen Menschen, die Mehrheit Kinder und Jugendliche, ohne Not eine Existenz fristen, die in keiner Weise die Mindestmaße an ein menschenwürdiges Leben erfüllen. Michael Walzer hat neulich in der New Republic einen imho treffenden Vergleich gemacht: Als die Amerikaner unter McCrystal neue rules of engagement herausgegeben haben, die zivile Tote unwahrscheinlicher machen sollten, haben die Soldaten protestiert, dass das für sie ihre Einsätze zu gefährlich machen würde. Aber McCrystal hat das bewusst in Kauf genommen, weil er wusste dass auf Dauer eine Besatzungsmacht die den Unmut der Bevölkerung auf sich zieht nicht besser ist. Und das war noch in einer Situation, aus der sich die Amerikaner letztendlich zurückziehen konnten; Gaza wird nicht einfach verschwinden und Israel muss sich einen modus operandi einfallen lassen, wie man mit einem souveränen Gaza an der eigenen Grenze wird leben können. Hier wurde oft gesagt dass die Hamas das eigene Volk als Geisel genommen hat und das stimmt auch. Trotz allem moral hazard kann man die Geisel aber nicht einfach so opfern und die Lebenschancen von zwei Millionen Menschen können uns nicht so egal sein, dass wir deshalb Israel erlauben, Gaza dauerhaft wirtschaftlich zu strangulieren, selbst wenn eine wirtschaftliche Stärkung auch eine Stärkung der Hamas bedeuten würde. Das wird es nicht müssen, aber es wäre imho dringend an der Zeit, den Israelis klarzumachen, dass es so nicht weitergehen kann.
 
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Mit welcher Berechtigung kann man von Einwanderern als conditio sine qua non erwarten, das Existenzrecht nur eines bestimmten Staates anzuerkennen? Bis auf ein paar rechte Hütchenspieler in der CDU kam bisher niemand auf die Idee, "Deutschenfeindlichkeit" soll ein Prüfungssubjekt und Ausschlussgrund für die Staatsbürgerschaft sein, aber Antisemitismus ist es?
Anerkennung der FDGO sollte imo schon Voraussetzung für den Erwerb Staatsbürgerschaft sein.
Und Deutschenfeindlichkeit oder Unterstützung von Terror verstößt gegen die FDGO.

Dass man beim Erwerb der Staatsbürgerschaft nicht tief die Einstellung prüft hat doch eher praktische Gründe, oder?
Ich finde, dass man trotzdem danach fragen sollte - so, wie es bspw die USA bei Einresen tun ("Sind Sie Mitglied einer terroristischen Vereinigung?" etc.)

Es gibt zweifellos Konflikte, die schwarz und weiß sind, aber dieser hier ist es einfach nicht. Er war es von Anfang an nicht, weil "Gaza", wie es heute existiert, auf einer ethnischen Säuberung (ob geplant oder unbeabsichtigt) durch die Israelis im Krieg um die Staatsgründung beruht.
Die Demographie Schlesiens oder des Sudetenlandes beruht ja auch auf "ethnischen Säuberungen im Rahmen eines Krieges".
Das allein kann also doch keine militante Opposition gegen das Ergebnis sein.
Das heißt aber nicht, dass das nicht für diese Bevölkerungsgruppe als kollektives Unrecht verstanden werden kann, genau wie wir mittlerweile weit genug sind, die Vertreibungen der Deutschen aus Osteuropa zu Kriegsende als Unrecht anzusehen, ohne deshalb zu vergessen was ihnen voraus ging.
Richtig. Man kann das als bedauernswertes Schicksal der Betroffenen sehen. Ohne aber daraus eine politische Forderung machen zu müssen.
Ja, in einer idealen Welt wäre es möglich dass die Einwohner Gazas erkennen, dass die Ursünde und der Anstoß des Problems der Antisemitismus der palästinensischen Bevölkerung war. Aber so eine Einsicht würde selbst einer aufgeklärten, postmaterialistischen Gesellschaft des Westens schwer fallen; sie von einer Gesellschaft wie der in Gaza zu verlangen ist schlichtweg illusorisch und auch etwas vermessen, wenn man bedenkt dass mehr als die Hälfte der Bevölkerung nichts anderes kennt als die Blockade. Adam Tooze hat neulich einen sehr guten Post über die wirtschaftliche Entwicklung in Gaza verfasst.
Sieht man da nicht gut, dass der Scheidepunkt die Machtergreifung der Hamas und der damit verstärkte Terror auf Israel war?
Vorher waren ja die Grenzen weit offener, auch nach Ägypten.
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Hand aufs Herz: Es ist für ein Land wie Israel, mit allen Mitteln das es an der Hand hat, militärisch (woran der Westen einen überragenden Anteil hat), wirtschaftlich, logistisch, schlicht inhuman den aktuellen Zustand zu perpetuieren, ganz egal ob dadurch die Sicherheitslage negativ beeinflusst wird oder nicht.
Kannst du deine Forderungen konkretisieren?
Was hätte Israel konkret bspw diesen Sommer beschließen sollen bzgl Gaza?
Es gibt kein realistisches Szenario (außer vielleicht Atomwaffen, über die wird aber nicht in Gaza entschieden) in denen Israels Existenz in Gefahr ist, dafür ist es militärisch viel zu überlegen. Wenn wir hier von einer vorübergehenden Situation reden würden, bspw. einem Krieg, könnte man manches rechtfertigen, aber das Problem ist dass es nun mal keine vorübergehende Situation ist. Israel ist nun mal von Nachbarn umgeben, die ihm nicht wohl gesonnen sind. Auf Dauer kann die Antwort nicht sein, dass immer rechtere Regierungen das Verhältnis "Israelische Sicherheit <--> palästinensische Leben" immer weiter in Richtung von Politik lenken, die die Sicherheit von Siedlern und Soldaten zu einem immer höheren Gut erklärt, während die Leben von Palästinensern immer weniger zählen, weil eine zielgenaue Kriegsführung gegen die Hamas nun mal Opfer auf Seiten der IDF erfordern.
Wenn wir uns auf Gaza (nicht das WJL) fokussieren, von welchen Siedlern sprichst du da?
Die aus Gaza sind ja gerade nicht mehr dort.

Israel hat die letzten Jahre ja hier gezeigt, dass sie selbst bei latentem Dauerterror mit den Raketen bereit sind, nicht dauernd massivst zurück zu schlagen & damit Restrisiken für israelische Zivilisten in Kauf zu nehmen.

Und zum Thema "zielgenauere Kriegsführung", bedeutet das, dass du dir eine "Polizeiaktion" der IDF im Gaza wünschst, bei dem sie die Terroristen verhaften/gezielt elimineren?
Wie genau stellst du dir das vor?

Aber es kann einfach nicht sein, dass eine weitere Generation von Palästinensern in Gaza völlig ohne jegliche Perspektive aufwächst, weil die Hamas die Bevölkerung in Geiselhaft nimmt.
Du schreibst es ja selbst: Die Hamas ist der wesentliche Faktor der Perspektivlosigkeit.
Auch hier nochmal die konkrete Frage:
Was wären konkrete Maßnahmen seitens Israel, die du dir wünschen würdest (jetzt oder vor einem halben Jahr), um die Perspektivlosigkeit der Bewohner des Gazastreifen zu verbessern?
Und wie gesagt: Wenn es massenhaft Beispiele dafür gäbe, wie die Bevölkerung ihre eigene Autokratie unter solchen Umständen bezwingt, wäre ich vielleicht geneigt mehr auf das Argument zu geben, die Palästinenser müssten sich bloß von der Hamas lossagen. Aktuell endet das mit einem Freiflug von Gaza Citys höchstem Gebäude und es ist verdammt einfach, sowas aus dem sicheren Deutschland zu fordern, welches dieses Kunststück übrigens ebenfalls nicht selbst fertig gebracht hat (nicht dass ich dir das jetzt vorwerfe, das hast du nicht getan, aber andere in diesem Thread hier schon).
Was ist denn die Alternative zu:
  1. Israel eliminiert die Hamas (schwer, Kollateralschäden)
  2. Palästinenser entmachten selbst die Hamas
?

Analogie: Nazi-Deuitschland musste auch unter schwersten Kollateralschäden besiegt werden.
Die Kollateralschäden betrafen auch viele Deutsche, die keine konkrete Schuld auf sich geladen hatten.
Aber es gab wenig Alternativen für die Allierten, oder?

Wie gesagt: Das ist eigentlich keine Diskussion wert, weil in Gaza Rechte beschnitten werden, die schlicht nicht beschnitten werden *dürfen*. Selbst wenn jeder einzelne Einwohner von Gaza ein glühender Antisemit wäre, wäre das noch keine Rechtfertigung dafür, Gazas Souveränität in dieser Form einzuschränken, wenn man nicht irgendeinen Plan dafür hat, den Einwohnern eine Staatsbürgerschaft anzubieten.
Auch hier wieder das abstrakte Souveränitätsbegriff. Was mich auf die o.g. Fragen verweisen lässt -- welche konkreten Dinge in Bezug auf den Gaza-Streifen sollte Israel tun?

Auf Dauer wird nur eine spürbare Verbesserung der Lebensumstände in Gaza überhaupt die Möglichkeit auf eine Entspannung bieten,
Wie ist eine spürbare Verbesserung der Lebensumstände in Gaza denkbar, solange die Hamas an der Macht ist?
 
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Immer dieses geschwafel Israel kann ja garnicht anders. Aller spätestens seit 1967 ist das komplette palästinenser gebiet erobert und die palästinenser ein unterworfenes volk.

Gibt's ja auch ansich nichts dagegen einzuwenden, viele staaten sind so entstanden. Aber Israel hat's jetzt seit bald 60 jahren nicht auf die kette gekriegt mal zu entscheiden was man mit den leuten machen will. Spätestens seit mitte der 90er jahre ist die antwort in immer kleinere reservate pressen ohne irgendwelche zukunftsperspektive. Vor 200-300 Jahren hätte man die einfach abmurksen können und es hätte kaum ein hahn danach gekräht. Aber die zeiten sind halt vorbei. Und in Isreal heult man ständig nur WIR SIND DIE GUTEN WIR SIND DIE GUTEN während man keinen fick drauf gibt wie's den eroberten leuten geht. Kann man schon machen, dann aber doch nicht bitte bei jeder gelegenheit rumheulen wenn's kritik gibt.

Und ja, eine lösung für das "palästinenser problem" zu finden ist ganz allein Israels verantwortung. Ist ne scheiss situation aber ne zwei staaten lösung wollen sie ja nicht also müssen sie sich drum kümmern. Und es ist auch nicht die aufgabe von irgendjemand anders da ne lösung zu finden. Ihr habt's erobert, ihr müsst euch drum kümmern so sind nunmal die kolonialen spielregeln.
 

zimms

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[...] Und in Isreal heult man ständig nur WIR SIND DIE GUTEN WIR SIND DIE GUTEN während man keinen fick drauf gibt wie's den eroberten leuten geht. Kann man schon machen, dann aber doch nicht bitte bei jeder gelegenheit rumheulen wenn's kritik gibt.

Und ja, eine lösung für das "palästinenser problem" zu finden ist ganz allein Israels verantwortung. Ist ne scheiss situation aber ne zwei staaten lösung wollen sie ja nicht also müssen sie sich drum kümmern. Und es ist auch nicht die aufgabe von irgendjemand anders da ne lösung zu finden. Ihr habt's erobert, ihr müsst euch drum kümmern so sind nunmal die kolonialen spielregeln.
Unter diesem Standpunkt, sollen wir also Israel mal machen lassen. Die Palästinenser sollen dann doch bitte nicht rumheulen, wenn's Konsequenzen gibt.

Tolle Lösung.
 
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Unter diesem Standpunkt, sollen wir also Israel mal machen lassen. Die Palästinenser sollen dann doch bitte nicht rumheulen, wenn's Konsequenzen gibt.

Tolle Lösung.

Man hat isreal doch die letzten 60 jahre machen lassen. Warum sollte es jetzt anders sein?
 
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@Benrath danke für's zusammenpuzzeln. Aber das letzte Posting sollte wohl im Randnotizen-Fred bleiben?


Was mir die letzten Tage bei der Berichterstattung und dem Social-Media-Gebubble aufgefallen ist: Man erinnert gerne an die Nakba und all die fiese Ungerechtigkeit, vergisst dabei aber konsequent die Vorgeschichte. Die ist natürlich auch nicht schwarz/weiss, aber deutlich weniger charmant für die arabisch-palästinensische Seite als die einseitige Geschichte von Vertreibung.

Mich erinnerte die Situation etwas an die Vertriebenen nach dem 2. Weltkrieg in Deutschland, und ich kam unweigerlich ans Denken in Szenarien:
- Was wäre wenn Deutschland mit der Situation so umgegangen wäre wie die Palästinenser?
- Was wäre wenn die Palästinenser damit so umgegangen wären wie die Deutschen?

Auch wenn es natürlich weit von perfekt vergleichbar ist, dann ist dem ganzen doch ein Konflikt vorausgegangen, bei dem die arabisch-palästinensische Seite den Kürzeren gezogen hat und gleichzeitig ein maßgeblicher Initiator der Feindseligkeiten war, auch wenn man bei der Lektüre der ganzen Wikipedia-Artikeln und anderer Zusammenfassungen schon das Gefühl bekommt, dass da keine Seite ein echtes Lob für ihr Vorgehen verdient.

Was hat dazu geführt, dass dort kein "well shit, wir müssen damit dealen und lieber friedlich schaffe schaffe Häusle bauen" die Schlussfolgerung war, sondern ein "Krieg bis in alle Ewigkeit"?
Klar, der kalte Krieg war ein Faktor in Deutschland. Ebenso gab es ja durchaus in den Anfangsjahren Wahlwerbung der konservativen Parteien mit "Das ganze Deutschland soll es sein", die die Ostgebiete nicht aufgeben wollten. Einen Terrorismus der Polen ausradieren und/oder wieder teilen will hatten und haben wir allerdings nicht, auch wenn das bis '45 schon recht nah an der Staatsraison war.
 
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Deutschland war nach WW2 demographisch ausgeblutet. Schon vor WW1 hatten die deutschen Frauen aufgehört 5 Kinder zu kriegen. Die Menschenmassen, die in WW2 nochmal verbraten wurden, waren die Reserve. Danach wurden alle deutschen Söhne gebraucht, um das Land wieder aufzubauen und nebenbei sprang noch bescheidener Wohlstand dabei heraus.
In Gaza haben die Frauen kange Zeit 8 Kinder gekriegt und es gibt keine Perspektive, auswandern geht auch nicht. Was machst du da als junger Mann, wenn du nicht in einem Loch voll Bedeutungslosigkeit dahinsiechen willst?

Sicherlich ist das nicht der einzige Unterschied, aber ob Deutschland sich so friedlich verhalten hätte, wenn es von der Welt abgeschottet worden wäre, wirtschaftlich stagniert hätte und es heute 600 Mio. Deutsche gäbe?
Ich hätte meine Zweifel.
 
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Um nochmal auf das von Gustavo geschriebene einzugehen: es ist sicher richtig, dass in Deutschland die Antisemitismus-Karte manchmal zu locker sitzt. Ich bin mir aber alles andere als sicher, ob ich Zustände wie in den USA dem vorziehen würde? Wo "sozialprogressive" Bewegungen wie BLM definitiv knallharte Antisemiten in ihren Reihen haben und dulden, weil die das irgendwie so verklausulieren, dass es ja eigentlich nur gegen den "alten weißen Mann ginge"*.

Das ganze sieht man ja auch wieder sehr schön am Konflikt FFF Int. vs FFF DE. Witzigerweise scheint es hier wohl maßgeblicher ein deutscher Muslim zu sein, der an der Radikalisierung von FFF Int beteiligt ist**. Der Typ ist total verstrahlt und definitiv Antisemit, der Twitter-Account postet wirres Verschwörungsbla.

Auch wenn ich nicht jedem, der ein Herz für Palis hat, direkt Antisemitismus unterstellen würde, ist es am Ende leider doch häufig so, dass diese Menschen Hamas-Propaganda ziemlich einseitig auf dem Leim gehen. Da wird dann eben nur über die palistinensischen Kinder geweint, aber sich kein Kopf darüber gemacht, wie es dazu kommen konnte, dass sie mitten in der "target zone" sind, oder überhaupt, was mit den Kindern der Gegenseite ist, die vor laufender Kamera und mit stolz erschossen wurden. Gerade haben wir die jordanische Königin, die felsenfest behauptet, es gäbe überhaupt keine Köpfungen von palästinensischer Seite (die Video wurden wohlgemerkt von der Hamas selbst stolz präsentiert). Solche Aussagen werden sich wie ein Lauffeuer durch die muslimische community verbreiten und von sympathisierenden linken Gruppierungen im Westen unter Garantie unreflektiert übernommen. Ich finde das ehrlich gesagt ziemlich krass. Ich befürchte wirklich, dass wir (der Westen) gerade sehenden Auges den Propagandakrieg verlieren, gegen die Hamas, gegen Iran, gegen Russland.


* https://nypost.com/2023/10/10/blm-c...lestine-post-featuring-paragliding-terrorist/
** https://www.juedische-allgemeine.de/politik/tweets-gegen-israel/
 
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Pallywood ist auch wieder in voller Aktion. Schönes Beispiel:

Edit:
Zu sehen ist ein Dude auf einem Container, der mit Steinschleuder ohne Deckung operiert. Wenig überraschend wird er getroffen, und die Ambulanz ist in 3 Sekunden zur Stelle, weil sie schon die ganze Zeit nur darauf gewartet hat. Genau wie der Kameramann. Weil Ambulanz dort auch nichts besseres zu tun hat als Hamas Propaganda.
 
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zoiX

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@Xantos2 Was ist da zu sehen? Was steht in den Posts? Bitte bei X-Posts ein Exzerpt mitliefern. Wer da keinen Acc hat, hat sonst nichts oder nur wenig vom Post.
 
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"The whole Palistenian story" ist halt völliger bullshit.
Es gilt nach wie vor was ich schonmal geschrieben habe

Das ist doch kein sinnvolles Argument, was willst du denn damit sagen?
Willst du sagen der Zustand liegt nicht ausschließlich an Israel? Offensichtlich. Dass die Hamas scheiße ist und sehr zur Verschlechterung der Situation beiträgt ist wohl völlig unbestritten. Niemand gibt Israel eine Alleinschuld.
Dass es ausschlißelich die Schuld der Hamas ist und Israel gar nichts dafür kann? Das ist nicht nur offensichtlich falsch sondern dafür ist dein Beispiel auch kein Argument. "A ist scheiße, also macht B nichts falsch" ist einfach ein non sequitur.

Sowas ist dümmliche Propaganda und sonst nichts. Es ist völlig wertlos. Sag mal ganz konkret was du glaubst was das aussagen soll.
 

haschischtasche

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Pallywood ist auch wieder in voller Aktion. Schönes Beispiel:

Edit:
Zu sehen ist ein Dude auf einem Container, der mit Steinschleuder ohne Deckung operiert. Wenig überraschend wird er getroffen, und die Ambulanz ist in 3 Sekunden zur Stelle, weil sie schon die ganze Zeit nur darauf gewartet hat. Genau wie der Kameramann. Weil Ambulanz dort auch nichts besseres zu tun hat als Hamas Propaganda.
Alter, hast du dir mal den Accountnamen angeguckt? Das ist Abu Ali Express…

(Eine PsyOps "Nachrichten"seite der IDF.)
 
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Selbst wenn das reinste Israeli-Propaganda von jemandem sein sollte. Es ist wie das Verhältnis Russland vs. Ukraine. Die Palästinenser, bei denen jede Veröffentlichung aus dem Gaza immer über die Hamas geht, stehen den Lügen der Russen in nichts nach. Im Gegenteil, sie erzählen noch viel größeren Unfug als die Russen das jemals getan haben.
 
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Nochmal: Was ist dein Punkt?
Dass Hamas nicht glaubwürdig ist bezweifelt niemand.

Und mit Ukraine vs Russland ist dieser Konflikt auch nichtmal Ansatzweise zu vergleichen.
 
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Die Parallele ist, dass Hamas und Russland beide meist lügen. Ukraine und Israel oft einfach korrekt berichten.

Ist nicht 0% vs 100%. Aber nah genug dran, dass es schlicht unseriös ist, Hamas oder Russland als Quellen für irgendwas nicht hart bewiesenes zu verwenden.
 
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Ich finde die Berichterstattung einfach nicht ausgewogen. Derzeit wird eig. nur über Isreaels Angriffe berichtet inkl. bevorstehender Bodenoffensive bzw. nun eingetretener. Der Fokus liegt dann immer auf Bombardements in Gaza und Bildmaterial mit Rauchsäulen, zerstörten Gebäuden und hier und da verstörten/verletzten Zivilisten, was halt komplett von der Hamas lanciert ist bzw. der palästinensischen Gesundheitsbehörde und diese untersteht eben zu 100% der Hamas. Es gibt derzeit keinen unabhängigen Journalismus im Gazastreifen. Alles was rauskommt ist mind. Hamas-gefärbt, wenn nicht vollständig kontrolliert.
Dass auf der anderen Seite tagtäglich Raketen gen Israel fliegen - und wir sprechen hier nicht von vereinzelten Schlägen, sondern phasenweises Trommelfeuer vom Feinsten. Warum steht das kaum im Fokus? Weil die allermeisten vom Iron Dome abgefangen werden und sicherlich auch einige schon in Gaza wieder runterfallen, wie nun bereits mehrfach bewiesen wurde. Vereinzelte Einschläge tun dann nix zur Sache und es bleibt da in den allermeisten Fällen bei Gebäude- bzw. Sachschäden.

Solange die Araber die Auslöschung Israels fordern bzw. leben, wird es dort keine Ruhe geben. Ich sehe es wie T. Heinrich: Die Palästinenser müssen ihre Niederlage eingestehen und endlich zur Vernunft kommen. Da das erstmal nicht passieren wird, ist die Realität, dass sie weiter kassieren.
 
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Also ich schaue viel ÖR zu dem Thema und kann das nicht bestätigen. Es wird in quasi jedem Bericht gesagt, dass weiter Raketen der Hamas Richtung Israel fliegen und auch die Gefährdung durch die Hisbollah im Norden wird gezeigt. Dann eigentlich überall auch, dass die Geiseln immer noch von der Hamas festgehalten werden. Natürlich hat sich mittlerweile der Fokus der Berichterstattung verschoben, weil sich die objektive Situation verändert hat.
Nach dem Hamas Anschlag ging es nur um die Videos, die Verbrechen und die Grausamkeit, was ja auch richtig war. Aber das ist mittlerweile 3 Wochen her und jetzt geht es eben um Israels Vorrücken nach Gaza und auch um die humanitäre Lage vor Ort. Dass die Hamas sich in zivilen Einrichtungen versteckt wird ebenfalls hinzugefügt. Was erwartest du noch? Das danach immer nochmal die Videos ausgepackt und dargestellt werden? Es werden halt die Fakten berichtet und nicht nur, dass die Palästinenser "weiter kassieren" müssen.
 

Benrath

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Also Geiseln ja, Raketen höre ich auch kaum. Die Opferzahlen werden gefühlt direkt übernommen ohne Zusatz das sie unbestätigt sind. Das viele Opfer eventuell von eigenen Raketen kommen hab ich einmal auf Twitter gesehen, sonst eigentlich nirgends. Auf Twitter wurde afaik von einem sehr hohen Anteil gesprochen
 
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Also ich schaue viel ÖR zu dem Thema und kann das nicht bestätigen. Es wird in quasi jedem Bericht gesagt, dass weiter Raketen der Hamas Richtung Israel fliegen und auch die Gefährdung durch die Hisbollah im Norden wird gezeigt. Dann eigentlich überall auch, dass die Geiseln immer noch von der Hamas festgehalten werden. Natürlich hat sich mittlerweile der Fokus der Berichterstattung verschoben, weil sich die objektive Situation verändert hat.
Nach dem Hamas Anschlag ging es nur um die Videos, die Verbrechen und die Grausamkeit, was ja auch richtig war. Aber das ist mittlerweile 3 Wochen her und jetzt geht es eben um Israels Vorrücken nach Gaza und auch um die humanitäre Lage vor Ort. Dass die Hamas sich in zivilen Einrichtungen versteckt wird ebenfalls hinzugefügt. Was erwartest du noch? Das danach immer nochmal die Videos ausgepackt und dargestellt werden? Es werden halt die Fakten berichtet und nicht nur, dass die Palästinenser "weiter kassieren" müssen.
Erwarten tue ich nix. Ich hoffe nur, dass sich Israel nicht zu schnell dem Druck der Bilder/Videos oder irgendwelchen UN-Heinis bzw. größeren, einflussreichen Staaten beugt. Denn dann wird genau das passieren, was bisher immer passiert ist: Waffenstillstand, Austausch von Geiseln, Verletzten und Toten. Kurz Ruhe & Wunden lecken und auf gehts in Runde 2. Bis in alle Ewigkeit.
 
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Erwarten tue ich nix. Ich hoffe nur, dass sich Israel nicht zu schnell dem Druck der Bilder/Videos oder irgendwelchen UN-Heinis bzw. größeren, einflussreichen Staaten beugt. Denn dann wird genau das passieren, was bisher immer passiert ist: Waffenstillstand, Austausch von Geiseln, Verletzten und Toten. Kurz Ruhe & Wunden lecken und auf gehts in Runde 2. Bis in alle Ewigkeit.

Du meinst wenn man die palis nur härter wegbombt und dann wieder ins schrumpfende reservat scheucht gibt's keine terroristen mehr?
 
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Hast du die gleiche Frage gestellt, als ISIS aus Städten wie Mosul oder Raqqa weggebombt wurde? Da hab es auch jede Menge Kollateralschäden und zivile Opfer. Aber hätte man deshalb eine barbarische Terrorgruppe einfach an der Macht lassen sollen? "Sind jetzt in einer größeren Stadt, zuviele Zivilisten - Pech gehabt"?

Man kann natürlich sagen dass die Hamas mehr Unterstützung im Gazastreifen hat als ISIS in den Städten, die sie kontrolliert haben. Aber macht es das besser? Imo eher nicht - bedauerlich sind doch gerade die zivilen Opfer unter denen, welche nicht die barbarischen Terroristen unterstützen.
 
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Eine gute Ansage an diejenigen, die meinen dass, wenn man für die Ukraine wäre, doch auch unbedingt pro Hamas sein müsste:

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@IAPonomarenko
You know, once upon a time, there was a city called Volnovakha. It's in Ukraine's Donbas, just halfway between Donetsk and Mariupol.

A quiet place by the railroad of some 25,000.

My hometown.

And in late February 2022, the Russian military came from the north and the east. It semi-surrounded the city and began wiping it out street by street.

They needed the city captured at any price as soon as possible for the sake of getting Mariupol isolated and besieged.

For days, the people of Volnovakha were starving and thirsting in basement shelters. They couldn't leave them due to never-ending, relentless shelling 24/7.

Some of them decided to test their luck and leave their shelters to possibly find a way out of hell. The ruined streets of Volnovakha were littered with the bodies of those who never made it.

By March 1, the city was almost completely leveled.

Also, there was this Ukraine's 53rd Mechanized Brigade. And you know what the 53rd Mechanized was particularly doing those days?

Ukrainian soldiers and officers were fighting and dying to ensure an escape corridor out of (what used to be) my hometown so that civilians could flee into Ukrainian-controlled villages to the northwest with the help of volunteers and emergency response groups.

And now god knows how many Ukrainian soldiers and officers died with honor for that, in a war they never started and never wanted.

And once upon a time, there was the Azovstal, a city-size steel factory in Mariupol. The last fortress of the last defenders of the desolated city eviscerated by Russia's 80-day siege.

The bunkers and tunnels of Azovstal, battered by Russian bombers 24/7, also harbored hundreds of civilians.

And for many days, the Ukrainian garrison of Azovstal, exhausted and bleeding, was sharing highly deficit food and water with civilians and stayed away from the factory premises that civilians occupied to hopefully keep them safe from Russian bombardment, in a war it never started and never wanted.

That continued up until there was a deal that all civilians could get safely evacuated under the Red Cross.

And you know, there was also a big battle of Kyiv. The city's northwestern outskirts -- Bucha, Irpin, Hostomel -- were being steamrolled by insane amounts of Russian armor and manpower.

Tens of thousands were fleeing in terror by cars, bicycles, or on feet. The roar of artillery barrage shaking the air over Irpin was deafening. A giant plum of gray smoke was towering over the battlefields.

And you know what Ukrainian soldiers, policemen, and local volunteers were doing?

No, there weren't urging civilians to stay and die under Russian tank tracks. They were helping terrified moms carry their babies over a blown-up bridge on a highway between Kyiv and Irpin so that they could get a safe shelter in Kyiv.

They were literally carrying disabled, elderly people on wheelchairs over the fragile river crossing made of heaps of wood planks and concrete rumble.

And they were helping crowds of terrified civilians take cover underneath the broken bridge as Russians were shelling the location with mortars -- in a war they never started and never wanted.

So, my dear bored HAMAS apologists -- go rot in hell with your imbecilic takes trying to draw delusional comparisons between your beloved death cult terror group and Ukraine.

Keep the even word "Ukraine" out of your filthy months."

Quelle:


Und noch etwas, was zeigt, dass es der Hamas um die Vernichtung Israels und der Juden geht - nicht um irgendeine Befreiung:
 
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Eine gute Ansage an diejenigen, die meinen dass, wenn man für die Ukraine wäre, doch auch unbedingt pro Hamas sein müsste:
Was soll denn dieser Strohmann?
Diese Aussage habe ich weder hier im Forum noch jemanls sonst irgendwo gelesen oder gehört.
Und hier ist sowieso absolut niemand pro Hamas.

Mir scheint du versuchst immernoch die falsche Narrative Palestina=Hamas zu pushen.
 
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Ich habe das schon oft gelesen. Nicht hier im Forum aber bspw auf Twitter.

Und auch hier im Forum sind einige implizit pro Hamas. Druck auf Israel, ihre Anti-Hamas-Operation zu stoppen (oder sie gar als Anti-Zivilisten-Aktion zu framen) hilft effektiv der Hamas.

Gut dazu auch Bill Ackman:
"I am pro-Palestinian. Some might be surprised by this due to my recent advocacy on
@X
for Israel, but you shouldn’t be.

I am anti-terrorist, not anti-Palestinian. It is not inconsistent to be pro-Israel and pro-Palestinian. And my pro-Palestinian viewpoint is not a new one. My pro-Palestinian perspective began more than 30 years ago when I was introduced to the Palestinian community and their plight in the early 1990s.

I have invested millions in helping promote Palestinian economic development and peaceful coexistence. We would do a lot more if we could be confident that the funds would be used productively.

The crisis in Gaza is largely due to a failure of leadership. The Palestinians elected Hamas in 2006 after Israel withdrew and evicted 9,000 of its own citizens from their Gazan homes. Israel withdrew from Gaza for peace. It was a small scale test of a two-state solution.

Rather than building the Singapore of the Middle East over the last 18 years, Hamas diverted funding to build tunnels, rockets and munitions to wage terror and war in an effort to eliminate Israel and kill Jews.

Like the Israelis, the vast majority of Palestinians want peace. They want opportunities for employment so they can earn a living wage to support and educate their families so the next generation can build a better life.

They want peace, beauty, happiness, health and prosperity as we all do. All of that would have been possible with Gazan leadership which focused on economic development rather than terrorism. Israel and (most of) the world wanted the Gazan experiment to succeed.

Israel simply wanted peace. Israel built a fence and created checkpoints to protect its citizens from suicide bombers and other forms of terror. The Egyptians built a concrete wall at their border with Gaza for the same reasons. The need for a fence and checkpoints is made self-evident by the catastrophic impact on Israel when the fence was breached on Oct. 7th.

Hamas is in the business of terrorism. Hamas makes money with grift, corruption, and funding from Israel’s enemies who support Hamas to achieve their own anti-Israel objectives. Hamas and those that support it don’t care about the Palestinians. The Palestinians are simply a tool to implement their anti-Israel and/or anti-Jew objectives.

Like other businesses, Hamas has a corporate hierarchy where those at the top make thousands of times more than the ‘workers’ at the bottom. Hamas’ leaders have put aside hundreds of millions and even billions for themselves.

Hamas uses their ‘culture’ of terrorism, cash, and other incentives to motivate young, brainwashed —often from youth—, radicalised militants to implement death, torture and destruction. Their ‘success’ at terrorism attracts more funding, amplifies Israel’s response, and the cycle continues.

Hamas does not care about the Palestinian people. Hamas knew with certainty how Israel would respond to the torture, rape, beheading, and slaughter of Israeli women, children, seniors and infants on Oct. 7th.

Hamas’ plan was to hide out in their tunnels and headquarters built under major hospitals, limit evacuations so that Palestinian citizens are exposed to the inevitable Israeli military response, and then rally the world against Israel in a globally coordinated response as innocent civilians die.

Israel has no choice but to destroy Hamas. It cannot allow its survival, as Hamas’ existence remains an existential threat. If ISIS invaded our southern border, we would do the same. We would warn civilians to evacuate and then we would go in and destroy the terrorists. We wouldn’t cease fire until they were obliterated.

The whole situation is an incredible tragedy. While I have always hoped for a viable and peaceful two-state solution, the Gaza experiment has been an abject failure. Future efforts for statehood for the Palestinians must learn from this catastrophe."
Quelle:

Auch blieb hier im Forum bisher jede konkrete Rückfrage danach, was Israel denn konkret sonst machen sollte/kann, oder inwiefern anderes Verhalten Israels seit 2005 die Situation in Gaza fundamental verbessert hätte, unbeantwortet.
 
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Ich habe das schon oft gelesen. Nicht hier im Forum aber bspw auf Twitter.

Du solltest weniger Zeit in seltsamen Twitter Blasen verbringen. Oder den Leuten auf Twitter antworten, aber hier das sinnfrei weil niemand diese Meinung hat.
Und auch hier im Forum sind einige implizit pro Hamas. Druck auf Israel, ihre Anti-Hamas-Operation zu stoppen (oder sie gar als Anti-Zivilisten-Aktion zu framen) hilft effektiv der Hamas.

Völliger Unsinn.
Bist du dafür Deutschland restlos wegzubomben? Wenn nicht bist du implizit pro Kinderschänder, denn Deutschland nicht restlos wegzubomben hilft effektiv deutschen Kinderschändern. Schwachsinniges Argument.
Niemand hier ist pro Hamas, auch nicht implizit, sondern pro Menschenrechte. Und egal wie oft die israelische Führung das Gegenteil behauptet, Palestinenser sind Menschen.

Auch blieb hier im Forum bisher jede konkrete Rückfrage danach, was Israel denn konkret sonst machen sollte/kann, oder inwiefern anderes Verhalten Israels seit 2005 die Situation in Gaza fundamental verbessert hätte, unbeantwortet.
DIe Hamas nicht zu unterstützen wäre ja mal ein guter Anfang gewesen. https://www.timesofisrael.com/for-years-netanyahu-propped-up-hamas-now-its-blown-up-in-our-faces/

Mit dem illegalen Siedlungsbau aufzuhören und das gestohlene Land/Häuser zurückzugeben wäre auch nicht schlecht.

Und selbstverständlich sind auch Militärschläge gegen Hamas legitim, das bestreitet auch niemand, aber diese müssen nunmal Verhältnismäßig sein, im EInklang mit internationalem Recht steht, Zivilisten ausreichend Schützen usw.
Egal wie häufig das Argument "Hamas ist böse also darf Israel alles machen" von dir widerholt wird, es bleibt falsch.
Und auch das Argument "Militärschläge die internationalem Recht folgen sind nicht bequem genug für Israel also dürfen sie internatonales Recht ignorieren" ist Unsinn. Wenn es keine einfache Lösung gibt die Menschenrechte ausreichend wahrt, gibt es geben keine einfache Lösung. Das ist schlecht. Die ganze Situation ist schlecht. Aber daraus folgt nicht dass Menschenrechte zu ignorieren sind.
 
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Und selbstverständlich sind auch Militärschläge gegen Hamas legitim, das bestreitet auch niemand, aber diese müssen nunmal Verhältnismäßig sein, im EInklang mit internationalem Recht steht, Zivilisten ausreichend Schützen usw.
Egal wie häufig das Argument "Hamas ist böse also darf Israel alles machen" von dir widerholt wird, es bleibt falsch.
Und auch das Argument "Militärschläge die internationalem Recht folgen sind nicht bequem genug für Israel also dürfen sie internatonales Recht ignorieren" ist Unsinn. Wenn es keine einfache Lösung gibt die Menschenrechte ausreichend wahrt, gibt es geben keine einfache Lösung. Das ist schlecht. Die ganze Situation ist schlecht. Aber daraus folgt nicht dass Menschenrechte zu ignorieren sind.
Okay. Nun ist es aber so, dass sich die Hamas ganz gezielt hinter Zivilisten versteckt, was sie ... naja eigentlich schon immer so machen. Das ist ihr Modus Operandi. Sie brechen quasi routinemäßig das Recht, auf dem du pochst. Die Organisation, die hier am ehesten helfen könnte (in dem sie z.B. auch die Hamas verurteilen und internationale Friedenstruppen entsenden) sind aber damit beschäftigt, Israel eine verurteilende Resolution nach der anderen reinzudrücken. Ich meine, guck dir die Listen und Statistiken doch mal an. Denkst du Israel ist global gesehen ein solcher Unrechtsstaat, dass er es verdient, die Hälfte aller jemals getätigten UNHRC-Verurteilungen auf sich zu vereinen?

Das System ist rigged, und du verlangst das Israel sich hier an Regeln hält, auf die seine Widersacher offensichtlich scheißen, wobei letzteres weite Teile der Welt offensichtlich total in Ordnung finden. Und bevor mir das hier falsch ausgelegt wird: Nein, ich will Israel keinen Freifahrt schein geben, "Gaza plattzumachen", Journalisten wegzusnipen, etc.. Aber ich verlange, dass Kritiker sich positionieren und konkrete Vorschläge machen, anstatt einfach nur rumzumeckern. Denn wie du schon selber sagst: es ist eine verdammt verfahrene Situation, und bisher hat es niemand geschafft diese zu lösen, obwohl es in der Vergangenheit massive Anstrengungen von Akteuren auf beiden Seiten gab, die Lage zu verbessern (und die auch konsequent aus den eigenen Reihen torpediert wurden). Meine Position habe ich schon genannt: Eigentlich muss Gaza wieder besetzt werden, denn die Hamas muss weg. Sie hat Israel ganz offen den Krieg erklärt, und sie wird nicht von alleine verschwinden oder "abgewählt" werden (lol). Wenn niemand anderes diesen Drecksjob machen will, was bleibt Israel denn anderes über?

Bzgl. der Hamas-Finanzierung: Israel hat (wie auch Europa und die USA) schon mehrfach den Fehler gemacht, zu denken, dass man sich mit genug Geld stets Freunde kaufen kann. Israel wollte beispielsweise auch mit Iran nach der Revolution freundschaftliche Beziehungen unterhalten. Das funktioniert am Ende aber nur bei Leuten, die nicht radikalen Auslöschungsfantasien anhängen, für deren Umsetzung Geld nur Mittel zum Zweck sind. Für diese Naivität gehört Bibi abgestraft, aber es ist am Ende (imo) ein inhärentes Problem der kapitalistischen Gesellschaft. Nicht umsonst gibt es ja das (angebliche Lenin-)Zitat "Die Kapitalisten werden uns noch den Strick verkaufen, mit dem wir sie aufknüpfen". Siehe dazu auch die löchrigen Russlandsanktionen.

Bzgl der Siedlungen: Die Siedlungen sind Unrecht und ich wünschte es würde sie nicht geben. Zum einen wurden aber nicht die Siedlungen angegriffen (sondern Festivalbesucher und kleine Orte), zum anderen lehnt die palästinensische Seite seit Ewigkeiten verbindliche Verträge über eigenes Staatsgebiet ab, weil sie immer noch irgendwie der Illusion anhängen, sie könnten die Israelis aus ihrem Gebiet vertreiben. Und glaube mir, darum geht es am Ende. Die Hamas operiert hier genauso wie Putin: Sie suchen sich irgendeine Verfehlung Israels raus - von denen es viele gibt - um irgendwelche Rechtfertigung für ihren Angriff zu haben. Am Ende geht es aber nicht (nur) um Siedlungen, oder Ackerland, oder Wasserstellen, oder heilige Städte. Es geht um die Existenz des Staates Israel und aller Juden darin. Das steht so in deren Charta. Die ist öffentlich. So wie Putins Gedanken zur historischen Einigkeit der Ukraine und Russland öffentlich sind, und Russlandversteher sich hierzulande dennoch von irgendwelchen Nato-Verfehlungen als der eigentlichen Konfliktursache blenden lassen.
 
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Völliger Unsinn.
Bist du dafür Deutschland restlos wegzubomben? Wenn nicht bist du implizit pro Kinderschänder, denn Deutschland nicht restlos wegzubomben hilft effektiv deutschen Kinderschändern. Schwachsinniges Argument.
Niemand hier ist pro Hamas, auch nicht implizit, sondern pro Menschenrechte. Und egal wie oft die israelische Führung das Gegenteil behauptet, Palestinenser sind Menschen.
Wüsste jetzt von keinem seriösen Statement, in dem die israelische Seite behauptet, dass die Palästinenser keine Menschen wären. Natürlich werden Terroristen oft nicht als Menschen bezeichnet. Das findet sich aber auch in sämtlichen anderen Situationen, in denen von Terrorismus gesprochen wird.
Israel bombt btw. nicht restlos Palästinenser weg. Schon die Ausgangsannahme ist falsch. Vor Ausbruch des jetzt sog. Krieges war Israel meines Wissens nach das einzige Land, das vor einem Luftschlag zunächst die Menschen in den entsprechenden Gebäuden und Umgebung per Nachricht und Anruf warnt (Mobilfunknetz läuft/lief über israelische Technologie), dann "roof knocking" betreibt und dann erst nachdem weiter viel Zeit ins Land gegangen ist, das Gebäude zerstört. Das dürfte den allerwenigsten hierzulande und sonstwo auf der Welt bekannt sein. Ich selbst wusste das bis zum 7. Oktober nicht.
Des Weiteren wurde die Zivilbevölkerung aufgefordert den nördlichen Gazastreifen innerhalb von 24h zu verlassen. Wir sprechen hier von 16km Maximalstrecke! Dieses Ultimatum hat man mehrfach verlängert. Es bestand für JEDE zivile Person genug Zeit die Möglichkeit den Norden zu meiden. Das schafft der Enkel mit Oma im Rollstuhl auf der Straße schiebend, wenns sein muss. Die Bilder sprachen übrigens eine andere Sprache. Man ist dort ausreichend motorisiert!
Wenn da jetzt Kinder, alte Menschen etc. sterben ist das Kalkül und von der Hamas gewollt, damit man die Bilder der Weltöffentlichkeit präsentieren kann.
Jupp, stünde uns auch gut zu Gesicht. Mir wird mittlerweile schlecht, wenn ich daran denke, dass mein Steuergeld Raketen und kriegerische Infrastruktur der Hamas ermöglicht hat.
Mit dem illegalen Siedlungsbau aufzuhören und das gestohlene Land/Häuser zurückzugeben wäre auch nicht schlecht.
Scheißargument, das jetzt in dieser Situation einfach zu unterbleiben hat. Der massive Terror vom 7. Oktober aus Gaza hat aber mal so gar nix mit Siedlungsbau im Westjordanland zu tun. Allenfalls wird das jetzt als vorgeschobener Grund genommen, um den Hamasterrort zu rechtfertigen. Aber im aktuellen zeitlichen Kontext der Geschehnisse ist das einfach falsch. Die Siedlungen im Gazastreifen mit 9k Siedlern wurden 2005 aufgegeben, als man den Gazastreifen übergeben hat.
Das Krankeste an der Sache ist ja, dass viele der Siedlungen/Kibuzze, die dem Gazastreifen am nächsten sind, etliche Projekte zur Versöhnung zwischen Israelis und Palästinensern hatten. Da spielten die Kinder zusammen, betrieben Sport usw. usf. Und genau die hat die Hamas angegriffen und die Menschen dort ausradiert!
Und selbstverständlich sind auch Militärschläge gegen Hamas legitim, das bestreitet auch niemand, aber diese müssen nunmal Verhältnismäßig sein, im EInklang mit internationalem Recht steht, Zivilisten ausreichend Schützen usw.
Egal wie häufig das Argument "Hamas ist böse also darf Israel alles machen" von dir widerholt wird, es bleibt falsch.
Und auch das Argument "Militärschläge die internationalem Recht folgen sind nicht bequem genug für Israel also dürfen sie internatonales Recht ignorieren" ist Unsinn. Wenn es keine einfache Lösung gibt die Menschenrechte ausreichend wahrt, gibt es geben keine einfache Lösung. Das ist schlecht. Die ganze Situation ist schlecht. Aber daraus folgt nicht dass Menschenrechte zu ignorieren sind.
S.o., ich kenne kein anderes Land, das kriegerische Lufteinsätze geflogen hat und dabei noch so "sensibel" vorgeht wie Israel. Krieg ist immer hässlich und solange sich die Hamas feige hinter zivilen Objekten verschanzt, werden wir solche Bilder zu sehen bekommen.

Es ist nicht Israel, das Krieg will und sicherlich auch nicht viele Palästinenser, aber deren terroristische Führung. Das Kernproblem sind die eigenen religionsbetäubten Führer, die die eigene Bevölkerung unterdrücken.
 
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Hast du die gleiche Frage gestellt, als ISIS aus Städten wie Mosul oder Raqqa weggebombt wurde? Da hab es auch jede Menge Kollateralschäden und zivile Opfer. Aber hätte man deshalb eine barbarische Terrorgruppe einfach an der Macht lassen sollen? "Sind jetzt in einer größeren Stadt, zuviele Zivilisten - Pech gehabt"?

Man kann natürlich sagen dass die Hamas mehr Unterstützung im Gazastreifen hat als ISIS in den Städten, die sie kontrolliert haben. Aber macht es das besser? Imo eher nicht - bedauerlich sind doch gerade die zivilen Opfer unter denen, welche nicht die barbarischen Terroristen unterstützen.

Wie führt "Hamas mal richtig platt bomben ohne rücksicht auf Zivilisten" deiner Meinung nach zu einer lösung des konflikts? Darfst du gerne erklären.
 
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Auch blieb hier im Forum bisher jede konkrete Rückfrage danach, was Israel denn konkret sonst machen sollte/kann, oder inwiefern anderes Verhalten Israels seit 2005 die Situation in Gaza fundamental verbessert hätte, unbeantwortet.

Mehr tatsächliche autonomie im Gazastreifen anstatt komplettblockade. Die plo zu schwächen weil man keinen bock auf zwei staaten lösung hat und damit die hamas zu stärken war auch keine grandiose idee. Du tust immer so als könnte Isreal nur reagieren dabei bestimmen sie seit 60 Jahren was der Palästinenser machen kann und was nicht.
 
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