Israel mal wieder

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Ich beschäftige mich mit diesem Konflikt seit langer Zeit regelmäßig und ernsthaft und, unabhängig von deiner Ferndiagnose meines Geisteszustands, ist "die IDF ist in etwa so glaubwürdig wie Hamas oder Hizbollah" leider exakt, was ich mittlerweile denke. Im Gegensatz zu dir bin ich zu diesem Schluss, den ich übrigens durchaus bitter finde, aber eben nicht durch das kursorische Sichten von Internetpropaganda gekommen, insofern erübrigt sich allerdings auch die Diskussion darüber, weil ich glaube du weißt eigentlich nicht wirklich wovon du redest und man sollte dich nicht ernst nehmen.
So dicht beisammen waren die drei typischen Gustavo-ismen, die dich so unsympathisch machen, noch nie!
  1. Eine absurde Behauptung. (Hier, dass die IDF so wenig glaubwürdig wäre wie Terror-Organisationen -- kenne ich so eigentlich nur von Terror-Unterstützern, die das nicht ganz offen zugeben wollen und dann in ein "Both sides equally bad." kleiden.)
  2. Ein Appeal to Authority, bei dem natürlich die Autorität der erlesene Gustavo höchstpersönlich ist.
  3. Ein ad hominem.
Darum geht es überhaupt nicht. Du bist nicht besser als ein Russland-Versteher, weil die Wahrheit für dich offensichtlich nur einen instrumentellen Zweck hat, genau wie für die ganzen "aber Russlands Sicherheitsinteressen!!!"-Plärrer. Dein "beweist erst mal, dass da *kein* "Terrortunnel" drunter ist" ist nicht besser als Wagenknechts "wer sagt denn, dass die ukrainischen Krankenhäuser nicht von fehlgeleiteten ukrainischen Raketenteilen getroffen werden?" Du hast deine Meinung und du diskutierst vom Ende her. So ist jede Diskussion eigentlich Zeitverschwendung.
Die Chance, dass ein grenznaher Tunnel in Gaza oder dem Süden des Libanon terroristischen Hintergrund hat ist sehr hoch.
Die Chance, dass die Russen nur aus Versehen ukrainische Krankenhäuser treffen ist sehr niedrig.

Dadurch dass du das gleichsetzt bist du derjenige, der das Spiel Russlands treibt:
Ohne wasserdichten* Beweis sei alles gleich möglich oder nicht möglich.

*: Was ein wasserdichter Beweis ist, definiert wahlweise allein Gustavo oder der Kreml.
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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So dicht beisammen waren die drei typischen Gustavo-ismen, die dich so unsympathisch machen, noch nie!
  1. Eine absurde Behauptung. (Hier, dass die IDF so wenig glaubwürdig wäre wie Terror-Organisationen -- kenne ich so eigentlich nur von Terror-Unterstützern, die das nicht ganz offen zugeben wollen und dann in ein "Both sides equally bad." kleiden.)
  2. Ein Appeal to Authority, bei dem natürlich die Autorität der erlesene Gustavo höchstpersönlich ist.
  3. Ein ad hominem.


Da hilft dein "appeal to authority", dass etwas "absurd" sei, auch nicht. Und dass ich mehr über diesen Konflikt vergessen habe, als du je wusstest, ist nun mal einfach so, ob dir das gefällt oder nicht. Es sei denn du hältst hier massiv mit deiner Expertise hinterm Berg und kaprizierst dich darauf, offensichtliche Propaganda zu ruminieren. Kommt mir nur irgendwie unwahrscheinlich vor. Aber wie gesagt: Es gibt keinen Grund, dich ernst zu nehmen. Die letzten paar Diskussionen haben gezeigt, dass du selbst offensichtlich im Unrecht einfach durch deine intellektuellen Peinlichkeiten durchpostest, insofern gibt es keinen Grund jetzt mit dir zu diskutieren, was "absurd" ist und was nicht: Du weißt es eh nicht und wenn du es wüsstest würdest du es nicht zugeben.


Die Chance, dass ein grenznaher Tunnel in Gaza oder dem Süden des Libanon terroristischen Hintergrund hat ist sehr hoch.
Die Chance, dass die Russen nur aus Versehen ukrainische Krankenhäuser treffen ist sehr niedrig.

Dadurch dass du das gleichsetzt bist du derjenige, der das Spiel Russlands treibt:
Ohne wasserdichten* Beweis sei alles gleich möglich oder nicht möglich.

*: Was ein wasserdichter Beweis ist, definiert wahlweise allein Gustavo oder der Kreml.


Vielleicht liest du dir die Liste mit den logical fallacies, die man so begehen kann, noch mal ein bisschen genauer durch, dann wüsstest du vielleicht, was ein argument from fallacy ist: Es geht hier nicht um irgendeinen Tunnel, sondern um die Gesamtheit der offensichtlich falschen israelischen Behauptungen, die du hier verteidigst* und die offensichtlichen Wahrheiten von der palästinensischen Seite, die du mit dünnster Propaganda zu kontern versuchst.



*zuletzt dieser völlig alberne Tweet, der gegen die Beschuldigungen von einer dreistelligen Zahl von neutralen Beobachtern steht
 
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Natürlich glaube ich eher der IDF als Hamas oder Hizbollah.
Und zweifle den Geisteszustand von jedem an, der das nicht tut.

Das heißt nicht, dass die IDF zu 100% die Wahrheit sagt.
Aber die Zuverlässigkeit der IDF-Aussagen ist x-fach höher als die von Terroristen.
Hast du irgendein inhaltliches Argument dafür? Oder ist das jetzt nur dein pures Wunschdenken? Das Handgewedel mit "Ich weiß, dass die IDF auch nicht 100% die Wahrheit sagen" kannst du dir sparen, weil du noch nicht einmal eine Aussage des IDF tatsächlich kritisch hinterfragt hast. Insofern ja, du plauderst fröhlich 1:1 die Talking Points einer nachweislich mehrfach lügenden Kriegspartei nach weil dein Glaube an das letzte vernünftige Bollwerk im Nahen Osten stärker ist als dutzende Beispiele für die Lügen der IDF.
Vor 2 Jahren, als ich Israel besucht, mich mit den Menschen verbunden gefühlt und mich nicht mit dem IDF auseinandergesetzt habe, war ich auch noch der Ansicht. Aber die Erzählungen von Seiten des IDF seit >1Jahr, die Aussagen führender Politiker und die faktische Kriegsführung Israels haben mich vom Gegenteil überzeugt. Das ist bitter, aber das ist die Wahrheit. Bei dir dagegen hat man genau das Gefühl, das Gustavo beschreibt: Was nicht sein darf, ist nicht wahr. Und jo, damit kommst du quasi identisch rüber wie eine Wagenknecht, ob dir das gefällt oder nicht.
Ich zweifle dadurch nicht deinen Geisteszustand an, genauso wenig wie ich das bei Wagenknecht tue. Wohl aber deine Kompetenz, vernünftige Aussagen zu dem Thema zu treffen. Wenn ich mir Propaganda anhören möchte, kann ich auch einfach die Presseaussagen von Netanjahu oder Gallant hören, das ist einfacher. Du weißt, der sowas hier öffentlich gesagt hat: "Ich habe eine vollständige Belagerung des Gazastreifens angeordnet. Kein Strom, keine Lebensmittel, kein Gas, alles ist geschlossen. Wir kämpfen gegen menschliche Tiere, und wir handeln entsprechend.”
 
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braune sandmenschen sind wenig bis nichts wert, daher kann man ihnen nach belieben wasser, strom, medikamente und externe versorgung einstellen. warum? weil israel das so will und weil hamas, hisbollah und so. basta.

meanwhile dreht sich die deutsche diskussion weiterhin nonstop im kreis und diskutiert mit und um sich selbst herum, was antisemitismus ist und was nicht. das thema ist hier so abgegessen, da lohnt keine diskussion. ich gebe aber zu, dass mich die wutentbrannten empörungstränen zu pro gaza kundgebungen amüsieren.
 
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Damit sollte die humanitäre Katastrophe dann zum Glück beendet sein. Die IDF wird als einzig verbliebene Informationsquelle im Gaza-Streifen glaubhaft versichern können, dass da nur noch Terroristen sterben und für die Zivilbevölkerung Milch und Honig fließen. Ich mein die sagen zwar nicht 100% die Wahrheit, aber zu 99,5% halt schon. :mond:
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Damit sollte die humanitäre Katastrophe dann zum Glück beendet sein. Die IDF wird als einzig verbliebene Informationsquelle im Gaza-Streifen glaubhaft versichern können, dass da nur noch Terroristen sterben und für die Zivilbevölkerung Milch und Honig fließen. Ich mein die sagen zwar nicht 100% die Wahrheit, aber zu 99,5% halt schon. :mond:

Genau die Erwartung solche Nachrichten waren es, weshalb ich hier von Anfang an hören wollte, wo die Grenze verläuft, bis wohin man Israel bereit ist zu unterstützen und bis wohin nicht. ALLE Partner haben Israel gewarnt, das nicht zu tun. Die Konsequenz ist absehbar und die Begründung fadenscheinig. Prognose, was für Konsequenzen dieses Vorgehen haben wird: Null.
 

zimms

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Dass erst vor ein paar Tagen wieder ein UNRWA Mitarbeiter als Hamas Kommandant entlarvt wurde, lässt man natürlich wieder gerne unter den Tisch fallen.
 
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In diesem Video sieht man, wie Palästinenser von Nord-Gaza verschleppt werden:

https://www.reddit.com/r/Palestine/comments/1ga7els
Das IDF versichert, dass es sich bei jedem einzelnen um Verbrecher handelt.

Dass erst vor ein paar Tagen wieder ein UNRWA Mitarbeiter als Hamas Kommandant entlarvt wurde, lässt man natürlich wieder gerne unter den Tisch fallen.
Mal angenommen, das wäre wahr und nicht bloß wieder die Sorte von Behauptung, die rechte bw.de Clowns am liebsten schlucken: EIN ganzer Mitarbeiter? Na dann verbieten wir am besten sofort eine Organisation, die als einzige vor Ort ist um Hilfsleistungen an die Überlebenden zu liefern.
 

Gustavo

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Dass erst vor ein paar Tagen wieder ein UNRWA Mitarbeiter als Hamas Kommandant entlarvt wurde, lässt man natürlich wieder gerne unter den Tisch fallen.

Weil es hierfür völlig belanglos ist? Rechtlich ist das ein Mandat der Vereinten Nationen, das Israel nicht einfach so ignorieren kann und humanitär ist das die einzige nennenswerte Versorgungslinie, die überhaupt nach Gaza existiert.
 
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Dass erst vor ein paar Tagen wieder ein UNRWA Mitarbeiter als Hamas Kommandant entlarvt wurde, lässt man natürlich wieder gerne unter den Tisch fallen.
Das lässt niemand unter den Tisch fallen. Du wirst unter 13.000 Mitarbeitern bestimmt mehr als ein Hamas Mitglied finden, genau wie du wahrscheinlich auch ein Hamas Mitglied treffen wirst, wenn du ein Flüchtlingslager bombardierst. Also alles gucci oder wie?

Als jemand, der sich hier immer wieder gegen Einseitigkeit äußert, willst du den Move auch kritisieren? So wie eigentlich die komplette Staatengemeinschaft? Das ändert nämlich nichts an meiner Aussage oben; die einzige Organisation, die eine Form von Gegenpol gegen Israel bilden konnte, ist damit ausgeschaltet.
 

zimms

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Ja mikano, EIN Mitarbeiter. :rolleyes:

UN und UNRWA haben doch mehrfach gezeigt, dass sie in diesem Konflikt auch nicht neutral sind. Das "natürlich sind dort auch Hamas Leute dabei" ist halt auch kein wirkliches Argument. Es zeigt doch viel eher, dass es nicht zielführend ist, wenn die Mitarbeiter dieser wichtigen Organisation vor allem lokal rekrutiert werden. Eine israelische Organisation wäre ja genauso sinnlos.

Es bräuchte halt eine internationale Aufsicht, von der beide Seiten halbwegs glauben können, dass sie soweit es geht objektiv ist. Das hätte wohl im Prinzip die UN / UNRWA ursprünglich sein sollen, die Realität ist aber momenten eine andere.

Und nein, ich bin nicht "gegen" eine humanitäre Versorgungslinie. Aber sie sollte halt schon in erster Linie die bedürftigen Menschen in Gaza versorgen, nicht die Hamas Führungsriege.
 

Celetuiw

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Vor der Verabschiedung des Gesetzes hatten sich bereits die USA "sehr besorgt" über den geplanten Gesetzesentwurf geäußert. Außenministeriumssprecher Matthew Miller hatte die "wichtige" Rolle des UN-Hilfswerks bei der Verteilung von humanitärer Hilfe im Gazastreifen hervorgehoben. Auch die Außenministerinnen und -minister Frankreichs, Deutschlands, Großbritanniens, Japans und Südkoreas sowie Kanadas und Australiens hatten kurz vor der Abstimmung vor einer Einschränkung der Arbeit des UNRWA angesichts einer drohenden Hungersnot im Gazastreifen gewarnt.

Hhmh :confused:
Fast alle westlichen Staaten kritisieren, dass die humanitäre Lage im Gazastreifen katastrophal wird, wenn UNWRA nicht mehr arbeiten kann.

Israel sagt das UNWRA die Hamas supported und deswegen nicht im Gaza arbeiten darf.

Ich schätze die logische Schlussfolgerung ist, wir lassen einfach mal die ganze Bevölkerung da verhungern und ohne Strom, Wasser und medizinische Versorgung zu Grunde gehen. Immerhin sagt das IDF 1 Mitarbeiter des UNWRA sei Hamas Aktivist. Das muss ja reichen als Grund? Das nennt man wohl verhältnismäßig?
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Und nein, ich bin nicht "gegen" eine humanitäre Versorgungslinie. Aber sie sollte halt schon in erster Linie die bedürftigen Menschen in Gaza versorgen, nicht die Hamas Führungsriege.

Das tut UNRWA absolut. Ich glaube den meisten Leuten ist nicht ganz bewusst, was für eine Rolle die UNRWA in Gaza (weniger auf der West Bank) spielt. Gaza hat ja bekanntermaßen keine eigene staatliche Struktur; was Gaza tatsächlich hat ist eine Verteilung der hoheitlichen Aufgaben auf Israel (Kontrolle der Grenzen, Ein- und Ausfuhren und Steuern, dazu gelegentliche Militäraktionen gegen die Hamas) und der wohlfahrtsstaatlichen Aufgaben bzgl. der Gewährleistung eines humanitären Minimalniveaus auf die UNRWA. Du kannst keine quasi-staatliche Versorgung gewährleisten ohne eine Menge Menschen vor Ort zu haben; da die Israelis aus verständlichen Gründen ihr Militär dort nicht haben wollen und es keine andere Macht gibt, die bereit dazu ist, dort eine militärische Versorgung bereitzustellen, bleibt nur das UNRWA, dessen Mandat die Beschäftigung von lokalen Arbeitskräften vorsieht (es wäre auch völlig illusorisch diesen Grad an Versorgung mit Mitarbeitern zu gewährleisten, die dafür extra nach Gaza gebracht werden, wir sprechen da über eine hohe vierstellige Zahl). Vor dem Krieg hat die UNRWA ungefähr 5% der Bevölkerung auf die eine oder andere Art beschäftigt. Mir ist keine Idee bekannt, wie man in einer Bevölkerung mit hoher Unterstützungsquote der Hamas gewährleisten soll, dass unter den Mitarbeitern nicht auch Hamas-Mitglieder sind. Das sind aber keine Sinekuren für Extremisten, sondern die Leute arbeiten eben beim Quasi-Staat, so wie jeder andere auch; der Typ, von dem du sprichst, bspw. als Fahrer. Mal ganz abgesehen davon, dass es EXTREM wohlfeil von Israel ist, jetzt die UNRWA an der Arbeit zu hindern, weil dort Hamas-Leute arbeiten, nachdem man selbst kein Problem damit hatte, dass Qatar die Hamas protegiert, als man sie noch als nützliche Idioten gegen die PNA brauchte: Selbst wenn UNRWA voll von Hamas-Kämpfern wäre, wenn du keine Alternative anzubieten hast muss man sich damit arrangieren.
 

zimms

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Die Alternative hab ich doch jetzt schon mehrfach erwähnt. Genauso wie ich schon mehrfach gesagt habe, dass "man kann halt nicht verhindern, dass da ein Haufen Hamas Leute dabei sind" kein gute Argument für UNRWA ist.

Es wird halt eine internationale Friedenstruppe o.ä. brauchen. Ja, natürlich kostet das was. Keine Ahnung ob es das "der Welt" im allgemeinen Wert ist. Aber ich sehe halt keine Option, wie in der Region Frieden einkehren sollte, wenn man das Feld ständig nur Israel und Palästina (+Iran et al.) überlässt und sie so weitermachen lässt wie bisher.

Oder man muss sich natürlich halt mit dem status quo arrangieren.
 

Gustavo

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Die Alternative hab ich doch jetzt schon mehrfach erwähnt. Genauso wie ich schon mehrfach gesagt habe, dass "man kann halt nicht verhindern, dass da ein Haufen Hamas Leute dabei sind" kein gute Argument für UNRWA ist.

Es wird halt eine internationale Friedenstruppe o.ä. brauchen. Ja, natürlich kostet das was. Keine Ahnung ob es das "der Welt" im allgemeinen Wert ist. Aber ich sehe halt keine Option, wie in der Region Frieden einkehren sollte, wenn man das Feld ständig nur Israel und Palästina (+Iran et al.) überlässt und sie so weitermachen lässt wie bisher.

Oder man muss sich natürlich halt mit dem status quo arrangieren.

Na ja, was du erwähnt hast ist rein hypothetisch. Ich sehe es ja nicht grundsätzlich anders, dass das der Idealzustand wäre (habe ich auch schon mehrfach geschrieben), aber niemand in der Welt ist bereit das zu machen. UNRWA existiert, die Alternative die du und ich uns wünschen würden existiert nicht. Also kann man nur zwischen dem status quo und dem israelischen Gesetz wählen. Die Wahl fällt da sehr leicht.
 
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Naja, können und wollen sind immer noch zwei verschiedene Paar Schuhe. Es ist halt nur keiner gewillt geschlossen auf beide Partei harten Druck auszuüben, dass sie nicht anders können sich gemeinsam an einen Tisch zu setzen und zu verhandeln. Auf beiden Seiten müssten die Hardliner dazu gebracht werden zu "kapitulieren". Für sowas ist die aktuelle UN bzw. generell die Staatengemeinschaft zu schwach, zu uneinig und viel zu sehr mit eigenen Themen beschäftigt.
Mich haben auf jeden Fall die UNRWA-Personen et al. nicht davon überzeugt, dass sie das irgendwie geregelt bekommen, so dass Israels Sicherheit gewährleistet wird und dass die Propaganda von Seiten der Hamas, Hisbollah, Huthis, Iran & Co. drastisch eingeschränkt bzw. verbannt wird. Und Israel kann ja fast weiter schalten und walten wie es will, dort wird auch die UN mit egal was für einem Gremium nicht intervenieren (können).

Über all dem hat man dann noch Kopf --> Tisch, wenn man sieht, dass Guterres den Kotau vor Putin macht. Da wird dann das Ausmaß der Tragödie UN vollständig sichtbar.
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Naja, können und wollen sind immer noch zwei verschiedene Paar Schuhe. Es ist halt nur keiner gewillt geschlossen auf beide Partei harten Druck auszuüben, dass sie nicht anders können sich gemeinsam an einen Tisch zu setzen und zu verhandeln. Auf beiden Seiten müssten die Hardliner dazu gebracht werden zu "kapitulieren". Für sowas ist die aktuelle UN bzw. generell die Staatengemeinschaft zu schwach, zu uneinig und viel zu sehr mit eigenen Themen beschäftigt.
Mich haben auf jeden Fall die UNRWA-Personen et al. nicht davon überzeugt, dass sie das irgendwie geregelt bekommen, so dass Israels Sicherheit gewährleistet wird und dass die Propaganda von Seiten der Hamas, Hisbollah, Huthis, Iran & Co. drastisch eingeschränkt bzw. verbannt wird. Und Israel kann ja fast weiter schalten und walten wie es will, dort wird auch die UN mit egal was für einem Gremium nicht intervenieren (können).

Nur zur Klarstellung: Die Sicherheit Israels ist nicht Teil des Mandats von UNRWA. Das Mandat ist humanitäre Hilfe, man kann und sollte nicht erwarten dass die die Sicherheit Israels mal en passant mit übernehmen können, geschweige denn in irgendeiner Form Propaganda einzuschränken, dafür fehlt der UNRWA jegliche Kapazität. UNRWA ist nicht die Regierung der Palästinensergebiete, das sind die PNA respektive die Hamas (gewesen).
Jede Lösung des Problems durch eine multinationale Koalition könnte nur funktionieren, wenn die komplette Staatsgewalt an diese Autorität abgetreten wird. Die Araber sagen, dass sie sich nicht engagieren, solange keine konkrete Perspektive für eine eigenständige Staatlichkeit besteht, was die Israelis aber nicht wollen, weil sie dann die Kontrolle über Gazas Außengrenzen (Land- und Seegrenze) abgeben müssten. Der Westen hat bisher nie irgendein Interesse daran gezeigt, sich dort mit boots on the ground zu engagieren. Und dass man den Israelis nicht einfach die Kontrolle überlassen kann müsste ja nun wirklich jeder gesehen haben.
 
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Okay, da habe ich mich falsch ausgedrückt. Das mit UNRWA ist mir klar, nur dass die für humanitäre Hilfe zuständig sind und es dann erlauben, dass im Zuge dieser Hilfe dann Bücher in den Schulen auftauchen, die klar antisemitisch sind, ist halt fail. Und genau dieser Punkt - Bildung - gehört ja mit zum ganzen Paket. Das Hilfswerk ist halt durchsetzt mit Personen, die mindestens fragwürdig sind, das wurde auch jetzt zu Hauf bestätigt, da kann mikano so viel hier ranten wie er will. UNRWA mag vll. derzeit das größte und bedeutendste Hilfswerk sein, dass in der Region agiert, aber eben höchst suboptimal, um den Konflikt in Zukunft abzuschwächen. Es wird nur über die Kinder & Jugend gehen und da muss halt klare demokratische und friedvolle Kante rein.
Solange Israel solche Dinge vorbringen kann, wird es halt schwer objektiv dagegen zu argumentieren. Best case wäre, jede arabische Person, die die Kinder unterrichtet bzw. betreut, muss sich von dem ganzen Scheiß distanzieren und ist komplett durchleuchtet. Klingt hart, wäre aber eben das Beste.
 
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Alter. Du mockierst dich darüber, welche Propaganda die Kinder erhalten (was ich nie geleugnet habe - das ist aber sowohl auf Seiten der Unterdrückten, als auch der Unterdrücker so: Link) und ignorierst, dass in den letzten Monaten hunderte pal. Kinder mit Sniperkugeln im Kopf in KH eingeliefert wurden. Das Thema Bildung kann man ja gerne führen, aber nach den Informationen die hier im Thread vorliegen von fehlgeleiteter Bildung zu sprechen ist in etwa so tonedeaf, wie den Juden 1943 im Warsaw Ghetto Deutschenfeindlichkeit vorzuwerfen.
Bevor das Thema Bildung und Propaganda in der Erziehung in welcher Form auch immer relevant wird, muss das massenhafte Morden aufhören und die Überlebenden eines Menschheitsverbrechens, das weltweit vermehrt Genozig genannt wird, versorgt werden. Und für letzteres braucht es die UNRWA. Das UNRWA-Verbot seitens Israel dient der Vernichtung pal. Lebens in Gaza.
 

Gustavo

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Okay, da habe ich mich falsch ausgedrückt. Das mit UNRWA ist mir klar, nur dass die für humanitäre Hilfe zuständig sind und es dann erlauben, dass im Zuge dieser Hilfe dann Bücher in den Schulen auftauchen, die klar antisemitisch sind, ist halt fail. Und genau dieser Punkt - Bildung - gehört ja mit zum ganzen Paket. Das Hilfswerk ist halt durchsetzt mit Personen, die mindestens fragwürdig sind, das wurde auch jetzt zu Hauf bestätigt, da kann mikano so viel hier ranten wie er will. UNRWA mag vll. derzeit das größte und bedeutendste Hilfswerk sein, dass in der Region agiert, aber eben höchst suboptimal, um den Konflikt in Zukunft abzuschwächen. Es wird nur über die Kinder & Jugend gehen und da muss halt klare demokratische und friedvolle Kante rein.
Solange Israel solche Dinge vorbringen kann, wird es halt schwer objektiv dagegen zu argumentieren. Best case wäre, jede arabische Person, die die Kinder unterrichtet bzw. betreut, muss sich von dem ganzen Scheiß distanzieren und ist komplett durchleuchtet. Klingt hart, wäre aber eben das Beste.

Hältst du es nicht für ein bisschen weltfremd, so zu tun als wäre das Problem hier "antisemitische Schulbücher" und nicht etwa, wie Israel mit Gaza umgeht? Mir scheint so ziemlich jeder Palästinenser braucht nicht sonderlich lange suchen, bis er irgendwo in seinem Leben oder in seinem näheren Umfeld etwas findet, was Hass auf Israel und Israelis sehr nachvollziehbar macht. Was natürlich nicht heißt, dass es nicht auch jede Menge "klassischen" Antisemitismus gab und gibt in der Bevölkerung.
 
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Hältst du es nicht für ein bisschen weltfremd, so zu tun als wäre das Problem hier "antisemitische Schulbücher" und nicht etwa, wie Israel mit Gaza umgeht? Mir scheint so ziemlich jeder Palästinenser braucht nicht sonderlich lange suchen, bis er irgendwo in seinem Leben oder in seinem näheren Umfeld etwas findet, was Hass auf Israel und Israelis sehr nachvollziehbar macht. Was natürlich nicht heißt, dass es nicht auch jede Menge "klassischen" Antisemitismus gab und gibt in der Bevölkerung.
Es gehört alles zum großen Problem dazu. Ich muss nicht zum x-ten Male das zu kritisierende Vorgehen der IDF hier erwähnen, das wurde hier jetzt schon oft genug erwähnt und auch von niemandem bestritten. Die Richtung hier in diesem Thread ist jedoch maximal klar und so wird es nicht funktionieren, auch wenn ihr meint, dass erstmal Israel in die Schranken verwiesen werden musss, yadda yadda yadda. Das ist halt euer Wunschdenken, wird aber nicht so einseitig passieren. Israel benötigt klare Garantien für die Zukunft, sonst wird man das, was aktuell läuft kaum bis gar nicht einfangen. Mein Punkt ist, dass es Israel nicht reichen wird, nach getaner Arbeit wieder abzuziehen und UNRWA & Co. den gleichen Kram wieder machen zu lassen wie vorher. Dann ist das nächste Ding vorprogrammiert. Wenn man das möchte, ok, go for it. Aber dann will man halt auch keine friedliche Lösung für alle in der Region. Mikano möchte Israel denazifiziert sehen, ich zusätzlich die Palästinenser.
Und sofern es stimmt, dass der Iran gerade durch den israelischen Luftschlag "naked" ist was Luftabwehr anbelangt, geht zumindest das für mich einen kleinen Schritt in die richtige Richtung. Es funktioniert nur mit Härte.
Es ist doch illusorisch anzunehmen, dass sich die Israel-Politik des Westens fundamental ändern wird, wenn Israel weiter etliche Punkte vorbringen kann, dass die Souveränität und der Frieden fürs eigene Land massiv in Gefahr ist. Würde die Staatengemeinschaft das eliminieren, und dazu gehört eben auch o.g. Vorgehen der UNRWA, nimmt man Israel die Argumente und kann auch irgendwann vorgeben, die Unterstützung fallen zu lassen.
 
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Das nächste Ding ist doch so oder so vorprogrammiert. Entweder mit dem jahrzehntelangen Status Quo, oder im Rahmen der humanitären Katastrophe die entsteht, wenn die UNRWA ihre Arbeit in Gaza nicht mehr machen darf. Es ist doch nicht weniger Wunschdenken davon auszugehen, Israel würde mit einem solchen Verhalten erstmal "klare Garantien für die Zukunft" erhalten; wie sollten die auch aussehen?
Letztlich lässt es Israel unter der Argumentation der eigenen Sicherheit so weit eskalieren, dass am Ende des Weges eigentlich nur eine Option steht; die, die von den Hardlinern propagiert wird: Vertreibung aller Palästinenser in Gaza, vollständige Integration in Israelisches Staatsgebiet und offensiver Siedlungsbau. Wir kommen dann immer und immer wieder zu der Frage zurück, die Gustavo schon vor einem Jahr gestellt hat: Wo zieht man die rote Linie? Der Grund, warum viele hier eher Israel in der Verantwortung sehen liegt ja daran, dass diese am deutlich längeren Hebel sitzen. With great power comes great responsibility unso...
 
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Was bringt es uns zu jammern oder Druck zu machen, wenn Deutschland außenpolitisch eh nur ein kleines Lichtlein ist? Siehe Iran Thread.
 
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Das nächste Ding ist doch so oder so vorprogrammiert.
So ist es. Die einseitige Haltung dt. Politik in diesem Kontext wird sicherlich seinen Beitrag für künftige Konflikte leisten, obgleich wir außenpolitisch freilich bedeutungslos geworden sind. Hierzulande mag es keiner aussprechen, aber wir haben aufgrund unserer Geschichte dem Staate Israel de facto einen Blankoscheck ausgestellt. Ich verstehe, dass das gesellschaftpsychologisch ein dickes Brett ist. Oder anders formuliert: auf einer gewissen Metaebene machen wir uns mitschuldig an der Situation in Gaza, im Westjordanland und ja, auch in Israel.
 
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So ist es. Die einseitige Haltung dt. Politik in diesem Kontext wird sicherlich seinen Beitrag für künftige Konflikte leisten, obgleich wir außenpolitisch freilich bedeutungslos geworden sind. Hierzulande mag es keiner aussprechen, aber wir haben aufgrund unserer Geschichte dem Staate Israel de facto einen Blankoscheck ausgestellt. Ich verstehe, dass das gesellschaftpsychologisch ein dickes Brett ist. Oder anders formuliert: auf einer gewissen Metaebene machen wir uns mitschuldig an der Situation in Gaza, im Westjordanland und ja, auch in Israel.
Meinst du wirklich, dass unsere deutsche Außenpolitik, die ja selbst einen Post über deinem in Frage gestellt wird, so einen großen Einfluss hat, dass wir einen "Blankoscheck" ausgestellt haben? Ich würde behaupten, dass unsere humanitäre Hilfe für Gaza & Palästinenser weitaus größeren Impact hat als das bisschen Waffen, die wir an Israel geliefert haben plus der erhobene Zeigefinger a.k.a. "Du, du, du, du, du!". Selbst wenn wir auf einmal sämtliche militärische Hilfe einstellen und den israelischen Botschafter einberufen, würden USA & Anhang einen feuchten Furz darauf geben.

Zu UNRWA hat T. Heinrich gestern in seinem Lagebericht eine Frage beantwortet und ein User im Anschluss gefragt, ob das für YT geclippt werden kann. War das einer von euch Schlingeln? :P
Ich werde den hier dann verlinken, weil er genau die Einschätzung vorgenommen hat, die ich weiter oben angeführt habe. Er erwähnte im Zuge dessen auch UNIFIL kritisch. Wie gesagt, wenn man das alles von der UN nicht substantiell ändert, wird sich gar nix verbessern.
 
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Die UNRWA beschäftigt nicht wie weiter oben geschrieben 13.000 sondern 30.000 Mitarbeiter. Natürlich größtenteils leute die da leben. Welcher Ausländer hat denn bitte auch bock dauerhaft im ghetto unter israelischer unterdrückung zu leben?

Deine ganzen vorschläge sind komplett absurd vinni. Alleine schon weil Israel keinerlei Interesse daran hat die Kontrolle über die Palästinensergebiete abzugeben. Dann könnte man ja auch nicht so einfach weiter fröhlich annektieren und müsste bereits annektierte gebiete vielleicht sogar zurückgeben. Als ob die durchgeknallten religiösen spinner die da aktuell regieren das auch nur ansatzweise in betracht ziehen würden.

Man könnte natürlich Israel einfach in schutt und asche bomben bis sie einlenken. Scheint ja generell eine gangbare methode zu sein. :mond:
 
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Ob unsere bedingungslose, politische, finanzielle und militärische Unterstützung in den vergangenen 70 Jahren einen erheblichen Impact hatte? Wurde mir diese Frage gerade ernsthaft gestellt?

Nein, ich diskutiere nicht darüber, ob Wasser nass, die Erde rund oder mein Pener gewaltig und wunderschön ist :)
 
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Ob unsere bedingungslose, politische, finanzielle und militärische Unterstützung in den vergangenen 70 Jahren einen erheblichen Impact hatte? Wurde mir diese Frage gerade ernsthaft gestellt?

Nein, ich diskutiere nicht darüber, ob Wasser nass, die Erde rund oder mein Pener gewaltig und wunderschön ist :)
Ich entnehme dieser Anführung, dass du bereits vom ersten dieser 70 Jahre an die Unterstützung Israels in Frage stellst? Das halte ich angesichts des Holocausts und unserer Verantwortung für mindestens bedenklich. Ansonsten: Wayne 70 Jahre. Die aktuelle Situation, meinetwegen bis roundabout 10 Jahre zurück, ist relevant und da hätte Israel sicherlich ohne Unterstützung Schwierigkeiten gehabt und vermutlich höhere Preise für Käufe in der Rüstung zahlen müssen, aber selbst wenn wir als D. hier anders gehandelt hätten, wette ich meinen Allerwertesten drauf, dass uns gegenüber negative Töne angestimmt worden wären, es Israel aber genausogut/schlecht gehen würde.

Btw.:
"Deutschland hat in der Vergangenheit vor allem U-Boote nach Israel geliefert."
"Der Löwenanteil von knapp 284 Millionen Euro entfällt auf sonstige Rüstungsgüter. In diese Kategorie fallen zum Beispiel gepanzerte Fahrzeuge, Sicherheitsglas oder militärische Lastwagen."- Quelle Tagesschau.
Mit den U-Booten hat man ausnahmslos Teile Gazas eingeäschert und die anderen genannten Dinge sind vermutlich Material, dass andere bestimmt nicht liefern könnten oder wollten. /s

Das führt zu nix, und wenn meine Vorschläge absurd sind, right. Ich bewege mich hier ja auch in Utopia und würde erwarten, dass zwei Kontrahenten ihren Disput irgendwann auch mal klären. Packen sie aber nicht und bei diesem Status Quo bin ich halt für die Demokratie in der Region, die beileibe nicht gut handelt aber gegen mehrere islamistische Fundis kämpft, die ich so nie im Leben unterstützen kann und werde.
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Das führt zu nix, und wenn meine Vorschläge absurd sind, right. Ich bewege mich hier ja auch in Utopia und würde erwarten, dass zwei Kontrahenten ihren Disput irgendwann auch mal klären. Packen sie aber nicht und bei diesem Status Quo bin ich halt für die Demokratie in der Region, die beileibe nicht gut handelt aber gegen mehrere islamistische Fundis kämpft, die ich so nie im Leben unterstützen kann und werde.


Niemand spricht davon, dass Deutschland die Hamas oder die Hizbollah unterstützen soll, das wäre völlig verrückt. Ich bin auch nicht dafür, Israel nicht zu helfen, sich zu verteidigen. Ich bin aber gegen die Art von bedingungsloser* Hilfe, die Israel aktuell bekommt. Ich hatte bewusst ganz am Anfang schon gefragt, was für die Unterstützer von Israel die roten Linien wären, genau weil ich befürchtet habe dass das Eintreten wird, was jetzt eingetreten ist: Israel handelt völlig unverhältnismäßig. Israel interessiert sich nicht für die Umstände, in denen die Menschen in Gaza leben, es interessiert sich ausschließlich für seine eigene Sicherheit. Das ist weder das Israel von vor 70 Jahren, es ist nicht mal das Israel von vor 20 Jahren (mit dem ich auch schon meine Probleme hatte), es ist ein anderes, schlechteres Israel, dessen Unterstützung mir weniger am Herzen liegt.
Ich habe bei manchen Leuten hier das Gefühl, dass sie überhaupt nicht zwischen Deutschland und Israel trennen. Israel ist aber eben nicht unser 17. Bundesland, weder de jure noch der Herzen. Wir haben ein Interesse daran, Israel zu helfen sich zu verteidigen. Wir haben aber auch ein Interesse daran, Israel nicht dabei zu unterstützen, Kriegsverbrechen zu begehen. Diesem Interesse werden wir aktuell nicht gerecht. Und dieses Interesse kann man auch nicht mit "versetzt euch doch mal in Israel hinein" wegwischen: Selbst wenn es richtig wäre, dass ein anderes Land mit genau denselben Gewaltexzessen reagieren würde wie Israel ist das kein Argument dafür, dass wir als Dritte diese Gewaltexzesse tolerieren, geschweige denn unterstützen sollen.

Ich habe den Vergleich schon mal gebracht, aber ich wiederhole es explizit nochmal: Wir haben ein System aufgebaut, in dem der deutsche Staat es sich selbst auferlegt hat, im Fall eines gekaperten Flugzeugs dieses NICHT vom Himmel zu schießen, auch wenn die Gefahr groß ist dass es als Waffe durch Terroristen eingesetzt würde, weil wir der Meinung sind dass man Menschen nicht als Mittel zum Zweck benutzen kann. Ich würde meine Hand nicht dafür ins Feuer legen, dass ein Innenminister die Maschine nicht trotzdem abschießen lassen würde, aber das ist der Wert dem wir einem Menschenleben aufgrund der Menschenwürde zumindest in der Theorie einräumen, selbst wenn die Leben von Menschen in Deutschland (!) in Gefahr sind. Gleichzeitig liefern wir den Israelis Waffen, die jeden einzelnen Tag in Gaza zeigen, dass die Menschen dort de facto nur noch Mittel zum Zweck sind: Die werden rumgescheucht wie Vieh, wenn man sie denn überhaupt vor Luftschlägen warnt und wenn man glaubt ein Ziel treffen zu können nimmt man auch ein Vielfaches an zivilen Opfern in Kauf mit nicht mehr als dem vagen Verweis auf "Israels Sicherheit". Das ist so extrem weit entfernt von den Regeln, die wir an uns selbst anlegen, dass es einfach jeder Beschreibung spottet. Die einzige Rechtfertigung, die ich für so einen modus operandi sehe, wäre eine akute Bedrohung der gesamten Existenz des Staates Israel. Aber diese gibt es nicht. Israels Sicherheitslage war nie davon abhängig, Gaza über ein Jahr zu terrorisieren. Nur in den deutschen Medien stellt man sich dumm und tut so, dass ein Jahr später der Impetus für diese Grausamkeit "Israels Sicherheit" sei, als ob Israel sich nicht gegen die Hamas mit ihren Schaufelbaggern und Sturmgewehren hätte verteidigen können, obwohl sie seit einem Jahr zeigen dass sie die militärischen Kapazitäten haben den ganzen Landstrich in Schutt und Asche zu legen.




*außer ihr seht es als Bedingung, dass sich die Israelis Baerbocks impotentes Zeigefingergewedel ansehen müssen
 
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Ich entnehme dieser Anführung, dass du bereits vom ersten dieser 70 Jahre an die Unterstützung Israels in Frage stellst?
Eine falsche Schlussfolgerung, die nicht mein Meinungsbild wiedergibt. Du sagst "wir hatten keinen Einfluss", ich sage "das ist Unsinn". Mehr steckt da nicht dahinter.
 
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Niemand spricht davon, dass Deutschland die Hamas oder die Hizbollah unterstützen soll, das wäre völlig verrückt. Ich bin auch nicht dafür, Israel nicht zu helfen, sich zu verteidigen. Ich bin aber gegen die Art von bedingungsloser* Hilfe, die Israel aktuell bekommt. Ich hatte bewusst ganz am Anfang schon gefragt, was für die Unterstützer von Israel die roten Linien wären, genau weil ich befürchtet habe dass das Eintreten wird, was jetzt eingetreten ist: Israel handelt völlig unverhältnismäßig. Israel interessiert sich nicht für die Umstände, in denen die Menschen in Gaza leben, es interessiert sich ausschließlich für seine eigene Sicherheit. Das ist weder das Israel von vor 70 Jahren, es ist nicht mal das Israel von vor 20 Jahren (mit dem ich auch schon meine Probleme hatte), es ist ein anderes, schlechteres Israel, dessen Unterstützung mir weniger am Herzen liegt.
Soweit kann ich das zumindest nachvollziehen, auch wenn ich es weniger scharf sehe - mir liegt trotz der Probleme Israel immer noch am Herzen.
Das hat mehrere Gründe:
  1. Historische Verantwortung. Ja, das muss nicht jeder so sehen. Ich finde das aber gerechtfertigt.
  2. Einzige echte Demokratie im Nahen Osten.
  3. Teil der Allianz gegen Iran / Houthis / Russland.
  4. Potentiell Katalyst / Support für eine eher westlich orientierte Achse, die Länder wie Saudi Arabien auf einem vielleicht nicht ultra-liberalen, aber wirtschaftsorientierten und nicht militaristischem Kurs hält.
Ich habe bei manchen Leuten hier das Gefühl, dass sie überhaupt nicht zwischen Deutschland und Israel trennen. Israel ist aber eben nicht unser 17. Bundesland, weder de jure noch der Herzen. Wir haben ein Interesse daran, Israel zu helfen sich zu verteidigen. Wir haben aber auch ein Interesse daran, Israel nicht dabei zu unterstützen, Kriegsverbrechen zu begehen. Diesem Interesse werden wir aktuell nicht gerecht.
Ist das so? Welche Waffenlieferungen aus Deutschland spielen denn eine entscheidende Bedeutung beim Thema Gaza und Libanon gerade?
Die U-Boote werden es ja bspw. nicht sein - die helfen bspw bei Israels Abschreckung, die maximale Eskalation verhindert.
Und dieses Interesse kann man auch nicht mit "versetzt euch doch mal in Israel hinein" wegwischen: Selbst wenn es richtig wäre, dass ein anderes Land mit genau denselben Gewaltexzessen reagieren würde wie Israel ist das kein Argument dafür, dass wir als Dritte diese Gewaltexzesse tolerieren, geschweige denn unterstützen sollen.

Ich habe den Vergleich schon mal gebracht, aber ich wiederhole es explizit nochmal: Wir haben ein System aufgebaut, in dem der deutsche Staat es sich selbst auferlegt hat, im Fall eines gekaperten Flugzeugs dieses NICHT vom Himmel zu schießen, auch wenn die Gefahr groß ist dass es als Waffe durch Terroristen eingesetzt würde, weil wir der Meinung sind dass man Menschen nicht als Mittel zum Zweck benutzen kann. Ich würde meine Hand nicht dafür ins Feuer legen, dass ein Innenminister die Maschine nicht trotzdem abschießen lassen würde, aber das ist der Wert dem wir einem Menschenleben aufgrund der Menschenwürde zumindest in der Theorie einräumen, selbst wenn die Leben von Menschen in Deutschland (!) in Gefahr sind.
Ich bin da eher bei Helmut Schmidt, also dass man mit Terroristen nicht verhandeln kann & im Zweifel auch Geiseln gefährden muss.
Unabhängig davon ist aber eben Israel nicht Deutschland -- daher finde ich es nicht maximal von Belang, wie wir das handhaben würden.

Gedankengang dazu:
  1. Du könntest oben sagen, dass unsere U-Boote zwar nicht beim Bombardement von Gaza eingesetzt werden, aber Israel ermöglichen, ihre Resourcen selbst dafür zu nutzen.
  2. Dann ist man aber sehr schnell bei indirekter Hilfe, die letztlich auch wirtschaftliche Zusammenarbeit darstellt.
  3. Ergo, selbst wenn man Israels Vorgehen ablehnt - wenn man konsequent deine Haltung verfolgen würde, müsste man dann nicht Handelsbeziehungen mit allen "bösen Staaten" abbrechen, da man ja sonst hilft, ihre bösen Taten zu finanzieren?
Ist für mich nicht ganz schlüssig, warum man bspw. mit Saudi Arabien handelt (= de facto finanzielle Unterstützung), aber finanzielle Unterstützung Israels dann des Teufels sein soll.
Das riecht für mich etwas nach dem Anlegen zweierlei Maß -- d.h. dass man nur bei Israel "Verhalten nach deutschen Werten" verlangt.

Natürlich kann man sagen, dass wir Israel mehr und aktiver unterstützen als Saudi Arabien.
Am Ende ist beides aber finanzielle Unterstützung. Wir liefern ja eben keine 500kg Bomben und Raketen.
Und ich finde eben, dass die spezielle Unterstützung, die wir Israel zukommen lassen, historisch gerechtfertigt ist.

Es gibt 100 problematische Staaten, die zuviel Gewalt anwenden.
Da finde ich, dass Deutschland sich bei dem einen (Israel), der nicht ansatzweise der schlimmste ist, einfach aus den o.g. historischen Gründen zurückhalten kann.
Deutschland muss und kann nicht jedes Problem der Welt lösen & nicht zu jedem Detail eine Meinung haben.
Das kann man gerne selektiv nennen -- ich möchte tatsächlich, dass wir da selektiv sind & Israel anders behandeln.
Gleichzeitig liefern wir den Israelis Waffen, die jeden einzelnen Tag in Gaza zeigen, dass die Menschen dort de facto nur noch Mittel zum Zweck sind
Hier nochmal die Nachfrage:
Welche konkreten Waffen liefern wir, die offensiv im Gaza eingesetzt werden?
 
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Oh, bitte, Schatz. Radartechnologie- und IKS stellen in Kombination mit politischem Einsatz eine erhebliche Unterstützung dar. Die U-Boote sind nett, aber nicht die Kronjuwelen unseres Wohlwollens.

Die Frage nach der Verhältnissmäßigkeit lässt sich mE unabhängig von Sympathien bewerten. Der Anlass war gerechtfertigt, die Mittel, Intensität und Rücksichtslosigkeit allerdings nicht.
 

GeckoVOD

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Da finde ich, dass Deutschland sich bei dem einen (Israel), der nicht ansatzweise der schlimmste ist, einfach aus den o.g. historischen Gründen zurückhalten kann.
Deutschland muss und kann nicht jedes Problem der Welt lösen & nicht zu jedem Detail eine Meinung haben.
Das kann man gerne selektiv nennen -- ich möchte tatsächlich, dass wir da selektiv sind & Israel anders behandeln.

Ich folge der Gedankenkette, die allerdings etwas simplifiziert ist. Wenn wir Israel einen Sonderstatus geben, weil es auf der einen Seite demokratisch/westlich ist ("strategisch"), auf der anderen historisch ("moralisch") bedingt ist, so wäre für mich auch die Konsequenz, dass eine Anforderung im Sinne Rechte UND Pflichten erfolgt. Das Land ist für mich kein Katalysator, also ein Boni für die Beschleunigung eines Prozesses, ohne den das Ergebnis hoffentlich auch eintritt, nur später; vielmehr ein Moderator, das unterschiedliche Ergebnisse produzieren kann.

Ergo ergibt sich für mich die Pflicht / die Erwartung einerseits

  • aus moralischer Perspektive, dass sich das Land an die Moral hält keine Genozide zu veranstalten. Ist das Wort zu hart, dann mit Fingergespitzengefühl zu agieren. Macht es das nicht, oder entstehen erhebliche Zweifel an den Zielen des Landes, dann verfehlen wir unser Ziel. Wir helfen aus dem Grund, was historisch den Juden angetan wurde. Die Konsequenz wäre exakt so einen Vorfall möglichst stark zu unterbinden, nicht nur zu allem "ok" zu sagen.
  • aus strategischer Perspektive genau dann mit der Unterstützung aufzuhören / diese zu reduzieren, wenn rote Linien überschritten wären. Was hilft eine "Demokratie", die in der Region eher nachhaltig destabilisiert und ein schlechtes Vorbild / ein klares Feindbild abgibt? Das ist sicher ein Katalysator, extrem wahrscheinlich aber eine in die völlig falsche Richtung.
Bin da eher bei Gustavo, wenngleich ich keine finale Meinung über Nahost generell habe, da zu wenig Ahnung: Ab wann zieht man die roten Linien? Für mich persönlich übersteigen die Mittel vollständig den Zweck.
 
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@GeckoVOD stimme grundsätzlich zu.
Sehe es aber nicht ganz schwarz-weiß.
Bspw. gibt es nicht nur "Israel macht alles richtig" und dann auf einmal harte Grenze zum "Genozid".
Und auch wenn Israel sich nicht optimal verhält - wie vermutlich in Gaza -, dann muss man nicht direkt binär den Support entziehen.
Insbesondere wenn der Support wenig mit der direkten Fähigkeit Israels, in Gaza & Libanon zu kämpfen, zu tun hat.

Ich würde die Grenze etwa da setzen, wo wir bei anderen Ländern wie Russland oder Iran zu Sanktionen greifen.

Aber in jedem Fall stimme ich zu, dass es gut wäre, solche roten Linien zu definieren.
Nur: Wo genau die sind, darüber kann man streiten.

Und ob sie öffentlich sein sollten
Imo: Oftmals ja, aber im Sonderverhältnis Israel-Deutschland ggf nicht?
Gibt genug andere Länder, die Israel öffentlich kritisieren können, sehe nicht das wir das tun müssen mit öffentlichen roten Linien.

Also: Ich wäre OK damit, wenn rote Linien definiert werden & dann bspw. im Hintergrund die Hifle reduziert wird.
Bspw. dass wenn Israel X macht, dann halt keine neuen U-Boote geplant werden oder so.
Da nicht-öffentlich, wäre das aber einflusslos auf die öffentliche Debatte.
 

Benrath

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Ich würde die Grenze etwa da setzen, wo wir bei anderen Ländern wie Russland oder Iran zu Sanktionen greifen.
wo ziehst du sie denn?

Wenn das hier lampukistan gegen anderes Phantasie Land wäre, würden wir wahrscheinlich längst Sanktionen haben
Aber in jedem Fall stimme ich zu, dass es gut wäre, solche roten Linien zu definieren.
Nur: Wo genau die sind, darüber kann man streiten.

Und ob sie öffentlich sein sollten
Imo: Oftmals ja, aber im Sonderverhältnis Israel-Deutschland ggf nicht?
Gibt genug andere Länder, die Israel öffentlich kritisieren können, sehe nicht das wir das tun müssen mit öffentlichen roten Linien.

Also: Ich wäre OK damit, wenn rote Linien definiert werden & dann bspw. im Hintergrund die Hifle reduziert wird.
Bspw. dass wenn Israel X macht, dann halt keine neuen U-Boote geplant werden oder so.
Da nicht-öffentlich, wäre das aber einflusslos auf die öffentliche Debatte.

auch wenn off topic. mich nervt mal wieder die wall of text ohne Inhalt. die frage war wo du rote Linien siehst und nicht was andere Länder eventuell tun würden...
 
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Die rote Linie könnte bspw. Genozid oder systematische Kriegsverbrechen sein.
Also der Nachweis davon - Prozess to be defined (bspw. dass das Außenministerium zur Überzeugung gelangt, dass [...]).
Der reine Verdacht dürfte natürlich nicht reichen.

Ich fände auch OK, wenn wir hinter den Kulissen sagen würden:
"Bei Siedlungsbaustopp im Westjordanland gibt es mehr U-Boote, sonst nicht."
(Also auch unabhängig vom aktuellen Krieg.)
Würde es als Deutschland nur nicht öffentlich machen wollen.
 

Benrath

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Alter nicht was sei sein könnte sondern was sie ist. Ab wann ist es für dich Genozid? Wieviel Prozent der Häuser darf noch bei der Suche nach dem "letzten" hamas Mitglied zerbombt werden? opferzahl egal?


we get it du bist team Isreal und das waren imho die meisten hier kurz nach dem 7.11 aber für mich sind die roten Linien überschritten und die Verhältnismäßigkeit nicht mehr da. Was ist noch das Ziel?
 

GeckoVOD

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@GeckoVOD stimme grundsätzlich zu.
Sehe es aber nicht ganz schwarz-weiß.
Bspw. gibt es nicht nur "Israel macht alles richtig" und dann auf einmal harte Grenze zum "Genozid".
Und auch wenn Israel sich nicht optimal verhält - wie vermutlich in Gaza -, dann muss man nicht direkt binär den Support entziehen.
Ich schrieb an keiner Stelle etwas binäres, das liest du rein. Unterstützung != Unterstützung, aber geschenkt.
Insbesondere wenn der Support wenig mit der direkten Fähigkeit Israels, in Gaza & Libanon zu kämpfen, zu tun hat.

Ich würde die Grenze etwa da setzen, wo wir bei anderen Ländern wie Russland oder Iran zu Sanktionen greifen.

Aber in jedem Fall stimme ich zu, dass es gut wäre, solche roten Linien zu definieren.
Nur: Wo genau die sind, darüber kann man streiten.

Und ob sie öffentlich sein sollten
Selbstverständlich sollten sie öffentlich sein, letztendlich sind wir auch eine Demokratie und eine eigenständige Nation. Als solche sollte die Signalwirkung allen bekannt sein, zu Hause, als auch Anrainern und anderen Akteuren auf der internationalen Bühne. De-eskalation ist erheblich einfacher, wenn man transparent und stringent handelt, statt hinten rum Absprachen auszuhandeln - das ist einfach unglaubwürdig und schafft kein Vertrauen.

Ansonsten # an Benrath, dann definiere mal die roten Linien näher, statt um den Brei rumzureden. Mir persönlich wäre ein Ziel des Krieges viel wert, denn ich sehe beim besten Willen keins mehr, das sich noch im Ansatz rechtfertigen würde / schon erreicht wurde.
 
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Habe ich doch:

"Die rote Linie könnte bspw. Genozid oder systematische Kriegsverbrechen sein.
Also der Nachweis davon - Prozess to be defined (bspw. dass das Außenministerium zur Überzeugung gelangt, dass [...])."

Wenn dir das nicht reicht - tough luck. Ich finde das genau genug. Wie man das misst, dafür bin ich kein Experte.

Transparent finde ich in dem Fall nicht sinnvoll, weil:

1. Machen wir das auch nicht bei anderen Alliierten. Du forderst auch nicht, dass wir transparent definieren, ab wann genau wir nicht mehr mit Ungarn kooperieren, oder den USA.

2. Da ich nicht davon ausgehe, dass es eine interpretationsfreie rote Linie wäre, würde es dann dauernde Diskussionen geben, ob es jetzt schon einen Genozid gibt oder nicht. Ich denke nicht dass du dich außenpolitisch so transparent machen und treiben lassen möchtest.
 

Scorn4

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Habe ich doch:

"Die rote Linie könnte bspw. Genozid oder systematische Kriegsverbrechen sein.
Also der Nachweis davon - Prozess to be defined (bspw. dass das Außenministerium zur Überzeugung gelangt, dass [...])."

Wenn dir das nicht reicht - tough luck. Ich finde das genau genug. Wie man das misst, dafür bin ich kein Experte.

Transparent finde ich in dem Fall nicht sinnvoll, weil:

1. Machen wir das auch nicht bei anderen Alliierten. Du forderst auch nicht, dass wir transparent definieren, ab wann genau wir nicht mehr mit Ungarn kooperieren, oder den USA.

2. Da ich nicht davon ausgehe, dass es eine interpretationsfreie rote Linie wäre, würde es dann dauernde Diskussionen geben, ob es jetzt schon einen Genozid gibt oder nicht. Ich denke nicht dass du dich außenpolitisch so transparent machen und treiben lassen möchtest.
Deine Grenze ist aber eine ganz tolle Grenze, wenn sie nicht überschritten sondern nach Belieben verschoben wird.
Vor allem, wenn wir über Kleinigkeiten wie Genozid sprechen. :deliverofant:
 
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