Israel mal wieder

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dieses wochenende wird es mit hoher wahrscheinlichkeit eine vergeltungsaktion der hisbollah geben und je nach art der iranischen mitbeteiligung kann es mit realistischer eintrittswahrscheinlichkeit und innerhalb kürzester zeit zu einem großen krieg in der region kommen.

jahrelanges däumchendrehen, zeit verschwenden und naiv europäisches hoffen auf amerikanischen administrations- oder politikwechsel. nichts hat sich getan und nichts wurde probiert mit dem immer gleichen argument, dass man mit den mullahs nicht verhandelt. wir leben mal wieder in der hässlichsten aller timelines.
 
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Mal abwarten. Der Iran hat ja schon direkt geäußert, dass man "nur" militärische Ziele in Israel angreifen wolle. Wie das beim letzten Mal funktioniert hat, haben wir ja alle gesehen: Ein Großteil der Geschosse ist schon im Iran selbst "gelandet", ein weiterer Teil wurde von der Air Force der Israelis, USA und den Saudis abgefangen und ein paar Raketen sind in der israelischen Wüste eingeschlagen. Irgendwo soll was auf einer Militärbasis gewesen sein, aber wohl keine menschlichen Opfer. Von daher bin ich da relativ entspannt. Der Iran muss halt antworten, um als der starke Gegner aufzutreten, gerade um das eigene Volk in Schach zu halten. Die Hisbollah wird sicherlich auch nicht völlig abdrehen, da sie genau weiß, was dann passiert.
Eine vollkommene Eskalation halte ich zum jetzigen Zeitpunkt für nicht realistisch. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist halt nicht 0, aber solange keine Seit auf einmal völlig losgelöst und unkontrolliert handelt, werden wir Aktionen mitbekommen, aber viel größer wird das religiöse Gewese darum werden.
 
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Abgesehen vom Clickbaity Titel ist das Video eine brauchbare Zusammenfassung über den Zustand der isr. Gesellschaft ggü. den inhaftierten Pal. in isr. Gefängnissen.

Für Soziologen wäre Israel, wäre es eine Art soziales Experiment, ein gutes Schaubild um zu erforschen, in welche moralische Niedertracht eine Gesellschaft verfallen kann, wenn sie unabhängig ihrer begangenen und öffentlich zelebrierten Abscheulichkeiten, trotz mehrfacher Verurteilungen vom IGH und ISGH, keinen unmittelbaren Abbruch der pol. Unterstützung und den Waffenlieferungen ihrer Verbündeten befürchten muss. Das Land ist an dem Punkt, an dem es Folter und Vergewaltigung von Gefangenen in Fernsehsendungen bejubelt, an dem einer der bestraften Folterknechte als Celebrity durch TV Show gereicht wird und Menschen gegen die Bestrafung von folternden Psychopathen demonstrieren.
Obligatorisches "Fuck you" an jeden, der das ignoriert und sich noch immer gebetsmühlenartig das Mantra der "einzigen Demokratie in der Region" einredet.

Abseits der isr. Gefängnisse: Für das, was in Gaza in den letzten 11 Monaten und im WJL in den letzten 50 Jahren vorgeht, wurde die Idee von UN-Blauhelmtruppen ursprünglich eingeführt. So lange Israel glaubt, es könne jeden Krieg schadlos bestehen, da die Amis hinter ihnen stehen, und so lange die isr. Lobby in den USA und Europa noch so einflussreich ist, wird es Blauhelmtruppen nicht zulassen. Man muss schon beinahe hoffen, dass das Land den nächsten Krieg verliert und militärisch ausgeschaltet wird, damit es Kriege nicht mehr als Mittel zur Expansion des eigenen Territoriums und zur Durchsetzung der eigenen Interessen versteht. Dass das kein realistisches Szenario ist, ist klar. Ein Hoffnungsschimmer für eine grundsätzliche Veränderung des ultrazionistischen Systems hin zu einem, in dem keine der beiden Seiten unter Besatzung, Landraub und Terror leben muss, ist die Tatsache, dass Israel wirtschaftlich kollabiert. Jetzt, wo die ganze Welt die psychopathische Seite dieser Regierung und Gesellschaft gesehen hat, wird das Land langfristig in der Form nicht existieren können. Ob da eine Veränderung in 5, in 10 oder in 25 Jahren kommen wird - dass dieses System nicht mehr nachhaltig ist, sollte jedem einleuchten, der nicht nur deutsche Medien konsumiert.
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Als ich hier draufgeklickt habe, war ich 95% sicher, dass dieser Link kommen würde. Ok, da nicht poste ich ihn halt. tl;dr: Dieses Schaubild von Pew Research

Screenshot 2024-09-06 at 1.17.06 AM.png

Mit einer Quote von 2:1 stimmen Israelis der Aussage zu, dass Sympathiebekundungen für Zivilisten (!) in Gaza auf Social Media zensiert werden sollten. Eine Mehrheit von 50% ist der Meinung, dass Posts die das Vorgehen der israelischen Regierung im Krieg kritisieren zensiert werden sollten. Ich kann es nur immer wieder sagen: Ich verstehe wirklich nicht, wieso man sich ohne Bedingungen an die Seite so einer Gesellschaft stellen sollte. Ist dieser Meinung hier eigentlich noch jemand?
 
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Mikano träumt davon das Israel endlich mal einen Krieg verliert und dann hoffentlich ausgelöscht wird durch die hochmoralischen demokratischen Friedensstaaten drumherum und Gustavo findet heraus das es schwer erträglich ist jeden Tag in den sozialen Medien durch 2 Milliarden Gotteskrieger und professionelle Judenhasser amplifizierte Fakenews, Terrorpropaganda und Genozidphantasien zu lesen und man gerne weniger davon hätte. Wieder ein ganz normaler Tag auf bw.de.

Die sechs frisch getöteten Geiseln waren hier auch keine Erwähnung wert nachdem hier im Thread monatelang jeden Tag der Pali-Institute-Newsticker lief. Aber ist wahrscheinlich auch Aufgabe der "anderen Seite" darüber zu posten und nicht von euch Hampelmännern.
 
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Mikano träumt davon das Israel endlich mal einen Krieg verliert und dann hoffentlich ausgelöscht wird durch die hochmoralischen demokratischen Friedensstaaten drumherum und Gustavo findet heraus das es schwer erträglich ist jeden Tag in den sozialen Medien durch 2 Milliarden Gotteskrieger und professionelle Judenhasser amplifizierte Fakenews, Terrorpropaganda und Genozidphantasien zu lesen und man gerne weniger davon hätte. Wieder ein ganz normaler Tag auf bw.de.
Also bei den Israelis, die in ihren klimatisierten Cafés sitzen, Schawarma essen, durch das böse Social Media scrollen und im Zweifel in ihren Luftschutzbunker laufen ist es verständlich, aber die Palästinenser sind alle selber Schuld daran, in einer kilometerweiten Ruine zu wohnen, weil sie vor 18Jahren mal die Hamas gewählt haben? :hum:

Die sechs frisch getöteten Geiseln waren hier auch keine Erwähnung wert nachdem hier im Thread monatelang jeden Tag der Pali-Institute-Newsticker lief. Aber ist wahrscheinlich auch Aufgabe der "anderen Seite" darüber zu posten und nicht von euch Hampelmännern.
Was gibt es da denn großartig zu berichten? Ich sehe hier niemanden mehr, der die Tagesnews wiederkäut, auf keiner Seite. Wessen Aufgabe ist es jetzt, über die momentanen Proteste in der israelischen Gesellschaft gegen Netanjahu aufgrund der frisch getöteten Geiseln zu sprechen? Darüber, wer wem dafür jetzt die Schuld gibt?

Ach es bringt doch sowieso nichts, ich glaube nicht eine Person hat im Laufe der letzten 100 Seiten hier ihre Meinung bei irgendwas geändert. Ansonsten gerne Hand heben.
 
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Ach es bringt doch sowieso nichts, ich glaube nicht eine Person hat im Laufe der letzten 100 Seiten hier ihre Meinung bei irgendwas geändert. Ansonsten gerne Hand heben.

✋

Lange Zeit war ich 100% pro Israel. Dazumals meinungsgleich mit Xantos. Das ist jetzt nicht mehr so. Genaue Einordnung fällt mir schwer, aber sicherlich in der Mitte des Spektrums und insbesondere sehr kritisch gegenüber Israel.

Dafür primär ursächlich ist sogar in der Tat dieser Thread und die intensiven Gegenüberstellungen polarisierender Informationen auf beiden Seiten. Hätte ich allein Presse konsumiert, wäre ich vermutlich nach wie vor stark pro Israel. Danke an Euch alle für die meinungsbildende Debatte.
 
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Abgesehen vom Clickbaity Titel ist das Video eine brauchbare Zusammenfassung über den Zustand der isr. Gesellschaft ggü. den inhaftierten Pal. in isr. Gefängnissen.

Für Soziologen wäre Israel, wäre es eine Art soziales Experiment, ein gutes Schaubild um zu erforschen, in welche moralische Niedertracht eine Gesellschaft verfallen kann, wenn sie unabhängig ihrer begangenen und öffentlich zelebrierten Abscheulichkeiten, trotz mehrfacher Verurteilungen vom IGH und ISGH, keinen unmittelbaren Abbruch der pol. Unterstützung und den Waffenlieferungen ihrer Verbündeten befürchten muss. Das Land ist an dem Punkt, an dem es Folter und Vergewaltigung von Gefangenen in Fernsehsendungen bejubelt, an dem einer der bestraften Folterknechte als Celebrity durch TV Show gereicht wird und Menschen gegen die Bestrafung von folternden Psychopathen demonstrieren.
Obligatorisches "Fuck you" an jeden, der das ignoriert und sich noch immer gebetsmühlenartig das Mantra der "einzigen Demokratie in der Region" einredet.

Abseits der isr. Gefängnisse: Für das, was in Gaza in den letzten 11 Monaten und im WJL in den letzten 50 Jahren vorgeht, wurde die Idee von UN-Blauhelmtruppen ursprünglich eingeführt. So lange Israel glaubt, es könne jeden Krieg schadlos bestehen, da die Amis hinter ihnen stehen, und so lange die isr. Lobby in den USA und Europa noch so einflussreich ist, wird es Blauhelmtruppen nicht zulassen. Man muss schon beinahe hoffen, dass das Land den nächsten Krieg verliert und militärisch ausgeschaltet wird, damit es Kriege nicht mehr als Mittel zur Expansion des eigenen Territoriums und zur Durchsetzung der eigenen Interessen versteht. Dass das kein realistisches Szenario ist, ist klar. Ein Hoffnungsschimmer für eine grundsätzliche Veränderung des ultrazionistischen Systems hin zu einem, in dem keine der beiden Seiten unter Besatzung, Landraub und Terror leben muss, ist die Tatsache, dass Israel wirtschaftlich kollabiert. Jetzt, wo die ganze Welt die psychopathische Seite dieser Regierung und Gesellschaft gesehen hat, wird das Land langfristig in der Form nicht existieren können. Ob da eine Veränderung in 5, in 10 oder in 25 Jahren kommen wird - dass dieses System nicht mehr nachhaltig ist, sollte jedem einleuchten, der nicht nur deutsche Medien konsumiert.

Ich frage mich ja mittlerweile ob die Hamas Führung (und natürlich auch die Bevölkerung im Gaza Streifen) ihr Gemetzel an den Israelis vor 11 Monaten immer noch feiert oder ob sie das mittlerweile doch ein wenig bereuen.
Ich denke die Zivilisten bereuen das - die Hamas Führung wird entzückt sein, dass so viel Hass und Gewalt sich jetzt gegen Israel richten wird, und das auch in Zukunft noch. Erfolgreich wurde jede Annäherung Israels an z.B. Saudi Arabien für die nächsten Jahre / Jahrzehnte unterbunden.
Auch die Israelischen Extremisten können sich freuen, ist das Land doch nun gespaltener als je zuvor und die Bedrohungslage ernster und direkter als noch vor 1-2 Jahren.
 

Scorn4

Servitor
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Das Flächenbombardement in WW2 hat die Bevölkerung eher Zusammengeschweißt, sowohl in England als auch in Deutschland. Menschliche natur neigt unter solchen Umständen eher dazu, die eigene (womöglich illegitime/verbrecherische) Führung zu unterstützen. Vergeltung, egal wie unverhältnismäßig brutal, hat nirgendwo in Deutschlands besetzten Gebieten für Ruhe gesorgt undern Partisanenbildung begünstigt.
Warum sollte das ausgerechnet in Israel/Palästina anders sein?
 
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Ich kann es nur immer wieder sagen: Ich verstehe wirklich nicht, wieso man sich ohne Bedingungen an die Seite so einer Gesellschaft stellen sollte. Ist dieser Meinung hier eigentlich noch jemand?
Das klingt geradeso, als ob du implizieren möchtest, dass jeder, der nicht auf deiner/eurer Seite ist, Israel bedingungslos unterstützt, den Meuchelmord an sämtlichen Muselmanen goutiert und sich an dem Leid in Gaza erfreut.
Ich kann definitiv nicht für alle sprechen, aber das war immer noch nie der Punkt dabei. Wir können das auch gebetsmühlenartig wiederholen:
- alle Palästinenser geben den bewaffneten Kampf auf und erkennen Israel als legitimes Land an
- Israel stoppt ebenfalls alle Kampfhandlungen in den Palästinensergebieten
- Freilassung aller Geiseln
- Israel stoppt willkürlichen Siedlungsbau/-erweiterung im Westjordanland
- Einigung auf Zweitstaatenlösung
- partielle Amnestie für Inhaftierte, je nach Vergehen (Wir müssen nicht diskutieren, dass Steineschmeißer nach adäquater Strafe freikommen, während Mörder & Attentäter durchaus noch sitzen dürfen. Die kommen bei uns ja auch nicht so einfach frei)
- Gaza kommt vll. zunächst noch unter UN-Banner, franz. & britische Truppen regeln
- Aufbau der pal. Zivilverwaltung mit westlicher Hilfe

Es ist klar, dass das Wunschdenken ist, aber das ist grob meine Meinung dazu (vermutlich habe ich noch etwas Wichtiges vergessen). Und weil es sich nicht ändern wird, verharre ich auf dem Status Quo: Israel > Palästinenser.
Der in der Region gelebte Islam ist größtenteils gegen unsere westliche Lebenweise gerichtet. Wer das nicht wahrhaben will, lebt weiter in seinem Akademiker-Elfenbeinturm und kann auch noch die nächsten Dekaden hoch daher labern, Paper zitieren und sich in Linguistik sowie Semantik jedes weitere Mal übertreffen.
Dass Israelis nach dem Überfall Vertrauen verloren haben und sich ihren "Nachbarn" negativ gegenüber eingestellt haben, überrascht doch nicht. Wenn Polen oder sonst jemand hier rübermachen würde und 10.000 Deutsche abmurksen würden (das wäre so der zahlenmäßige Vergleich, wenn man das Massaker vom Oktober betrachtet), dann würde der Großteil der Deutschen auch wollen, dass man sich auf ein Vielfaches adäquat rächt. Ich wette, dass 40 Mio. Deutsche (der größte Teil wohl eher nicht aus dem Bildungsbürgertum) die Messer wetzen dürften. Daher: Auch diese Statistiken würden sich ändern, wenn die ganze Situation gelöst würde. So, ists doch klar wie Kloßbrühe, dass solche Zahlen bei Umfragen rumkommen.
 
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Das klingt geradeso, als ob du implizieren möchtest, dass jeder, der nicht auf deiner/eurer Seite ist, Israel bedingungslos unterstützt, den Meuchelmord an sämtlichen Muselmanen goutiert und sich an dem Leid in Gaza erfreut.
[...] Es ist klar, dass das Wunschdenken ist, aber das ist grob meine Meinung dazu (vermutlich habe ich noch etwas Wichtiges vergessen). Und weil es sich nicht ändern wird, verharre ich auf dem Status Quo: Israel > Palästinenser.
lul
Solange also das, was du als Wunschdenken definierst und damit keine konkrete Bedingung an Israel ist, nicht erfüllt wird, unterstützt du in deinem Status Quo Israel. Das ist für mich per Definition ziemlich eindeutig bedingungslos.
Der in der Region gelebte Islam ist größtenteils gegen unsere westliche Lebenweise gerichtet. Wer das nicht wahrhaben will, lebt weiter in seinem Akademiker-Elfenbeinturm und kann auch noch die nächsten Dekaden hoch daher labern, Paper zitieren und sich in Linguistik sowie Semantik jedes weitere Mal übertreffen.
Meh dieses Anti-Akademikertum für "gesunden Menschenverstand" ist mir zu sehr Mackia-/AfD-Argumentation. Ich mein denkst du, du sagst damit irgendwas revolutionäres? Menschen, die gegen unsere westliche Lebensweise gerichtet sind haben damit trotzdem nicht ihr Lebensrecht verwirkt. "Jadda, jadda, das meintest du ja nicht damit." Was dann, außer mit genau mit dieser Aussage deinen o.g. Bias zu rechtfertigen?
Dass Israelis nach dem Überfall Vertrauen verloren haben und sich ihren "Nachbarn" negativ gegenüber eingestellt haben, überrascht doch nicht. Wenn Polen oder sonst jemand hier rübermachen würde und 10.000 Deutsche abmurksen würden (das wäre so der zahlenmäßige Vergleich, wenn man das Massaker vom Oktober betrachtet), dann würde der Großteil der Deutschen auch wollen, dass man sich auf ein Vielfaches adäquat rächt. Ich wette, dass 40 Mio. Deutsche (der größte Teil wohl eher nicht aus dem Bildungsbürgertum) die Messer wetzen dürften. Daher: Auch diese Statistiken würden sich ändern, wenn die ganze Situation gelöst würde. So, ists doch klar wie Kloßbrühe, dass solche Zahlen bei Umfragen rumkommen.
Der Vergleich hinkt erstens ziemlich deutlich, da Polen ein souveränes Land ist und deren terroristische Führung nicht zur Aufrechterhaltung des Konflikts von der deutschen Regierung unterstützt wurde. Zweitens siehe meine Aussage oben: Wenn du diese Toleranz gegenüber der israelischen Zivilbevölkerung zugestehst, die nicht mal ansatzweise so ein Leid erfahren muss, wie die im Gaza, warum geht das den Menschen im Gaza gegenüber nicht? Kann man mit der gleichen Art und Weise nicht den Hass der Bevölkerung auf Israel relativieren? Und dabei wird dann in die andere Richtung mit unterschiedlichem Maß gemessen: Israel bzw. Israelis machen das aus einer ganz anderen Macht- und Komfortposition als Palästinenser. Sobald es in Tel-Aviv so aussieht wie in Gaza Stadt, habe ich für die Umfrageergebnisse in Israel auch das gleiche Verständnis.
 

Gustavo

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Mikano träumt davon das Israel endlich mal einen Krieg verliert und dann hoffentlich ausgelöscht wird durch die hochmoralischen demokratischen Friedensstaaten drumherum und Gustavo findet heraus das es schwer erträglich ist jeden Tag in den sozialen Medien durch 2 Milliarden Gotteskrieger und professionelle Judenhasser amplifizierte Fakenews, Terrorpropaganda und Genozidphantasien zu lesen und man gerne weniger davon hätte. Wieder ein ganz normaler Tag auf bw.de.


Du bist also nicht in der Lage zu lesen dass ich nicht die Ergebnisse zu Frage #1 oder #2 zitiert habe, sondern zu Fragen #4 und #5? Das hältst du für normal, dass man Beileidsbekundungen für per Definition Unbeteiligte zensieren möchte? Deine Einstellung widert mich offen gesagt an.


Die sechs frisch getöteten Geiseln waren hier auch keine Erwähnung wert nachdem hier im Thread monatelang jeden Tag der Pali-Institute-Newsticker lief. Aber ist wahrscheinlich auch Aufgabe der "anderen Seite" darüber zu posten und nicht von euch Hampelmännern.

Es bedarf schon einer ganz besonderen Form von geistig-moralischer Verkümmerung, um in einem Krieg, in dem auf der anderen Seite an jedem einzelnen Tag ein Vielfaches der sechs Geiseln sterben, mit dieser Art von Whataboutism zu kommen. Das kann man übrigens auch als Israeli erkennen: https://www.haaretz.com/opinion/202...stinians/00000191-be46-dc3b-a7df-ff56b2250000



Das klingt geradeso, als ob du implizieren möchtest, dass jeder, der nicht auf deiner/eurer Seite ist, Israel bedingungslos unterstützt, den Meuchelmord an sämtlichen Muselmanen goutiert und sich an dem Leid in Gaza erfreut.
Ich kann definitiv nicht für alle sprechen, aber das war immer noch nie der Punkt dabei.

Edit: Das habe ich jetzt weder gesagt noch gemeint, aber wie schon mal erwähnt, ich sehe hier nicht mehr viele Leute die den Einsatz tatsächlich noch inhaltlich als notwendig und proportional verteidigen. Die einzigen Verteidigungen, die ich noch sehe, sind von irgendwelchen abstrakten Grundsätzen getragen, die alles und nichts rechtfertigen könnten: Wenn ich der Meinung bin, Israel ist "das geilere Land" (wie etwa Heator, Xantos hat etwas sehr ähnliches auf eine etwas weniger flache Art geschrieben) und deshalb sollten wir Israel unterstützen, dann kann ich 400, 40000 oder 400000 zivile Opfer rechtfertigen, denn die Differenz dazwischen, wie "geil" Israel im Vergleich mit seinen Nachbarn ist ändert sich dadurch nicht. Ich bin aber der Meinung, dass meine ideelle Unterstützung (und die meines Staates) proportional zu den konkreten Kriegshandlungen sein sollte und da sehe ich halt keinerlei Proportionalität mehr: Israel terrorisiert die Zivilbevölkerung Gazas mit einem nicht endenden Krieg, der dazu noch nie im Leben durch die extrem amorphen außenpolitischen Ziele gerechtfertigt wäre, die Israel angibt, geschweige denn durch die innenpolitischen Ziele der aktuellen Regierung, die wohl tatsächlich entscheidend sind. Ich habe keine Lust, eine Gesellschaft zu unterstützen, der diese Barbarei entweder egal ist oder die sie noch aktiv unterstützt, etwa indem sie sich wünscht Mitleidsbekundungen zu zensieren.
 
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Du bist also nicht in der Lage zu lesen dass ich nicht die Ergebnisse zu Frage #1 oder #2 zitiert habe, sondern zu Fragen #4 und #5? Das hältst du für normal, dass man Beileidsbekundungen für per Definition Unbeteiligte zensieren möchte? Deine Einstellung widert mich offen gesagt an.

Natürlich hab ich das gelesen ich halte das ständige Gejammer über die Opfer von Hamas Terror und Geiselhaft des eigenen Volkes für genau so ehrlich und begründet wie wenn Nazis über den "Bombenholocaust" von Dresden 1945 weinen. Ich wiederhole mich hier gebetsmühlenartig aber es ist anscheinend nötig: Keinen interessieren die Palästinenser wirklich. Sie sind ein für den Rest der islamischen Welt nützlicher und opferbarer Bauer um dauerhaft einen Proxykrieg gegen Israel und den Westen führen zu können weil sie in echten Kriegen ständig nur derbe aufs Maul bekommen. Und von dieser dauerhaften Kriegskampagne postet ihr hier den durch und durch verlogenen Humanitärkram der für den Westen schön aufbereitet wird. Natürlich ohne den "im Übrigen bin ich der Meinung das Israel vernichtet gehört"-Part der ist ja unangenehm.
 

Gustavo

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Natürlich hab ich das gelesen ich halte das ständige Gejammer über die Opfer von Hamas Terror und Geiselhaft des eigenen Volkes für genau so ehrlich und begründet wie wenn Nazis über den "Bombenholocaust" von Dresden 1945 weinen. Ich wiederhole mich hier gebetsmühlenartig aber es ist anscheinend nötig: Keinen interessieren die Palästinenser wirklich. Sie sind ein für den Rest der islamischen Welt nützlicher und opferbarer Bauer um dauerhaft einen Proxykrieg gegen Israel und den Westen führen zu können weil sie in echten Kriegen ständig nur derbe aufs Maul bekommen. Und von dieser dauerhaften Kriegskampagne postet ihr hier den durch und durch verlogenen Humanitärkram der für den Westen schön aufbereitet wird. Natürlich ohne den "im Übrigen bin ich der Meinung das Israel vernichtet gehört"-Part der ist ja unangenehm.


Junge, ich rede nicht von irgendwelchen Kinderleichen in Säcken oder plattgewalzten Palästinensern. Die Bilder sehe ich durchaus auch, das ist aber für mich nicht der entscheidende Punkt. Der entscheidende Punkt für mich ist, dass die gesamten (!) Folgen des Kriegs der israelischen Gesellschaft im Großen und Ganzen schlicht egal sind. Das hat dazu geführt, dass in Israel Leute an der Macht sind, die entweder aus Opportunismus oder aus purer Überzeugung auf jegliche Form von Humanität scheißen und damit durchkommen. Erspar mir das infantile Geschwätz von wegen "die Palästinenser interessieren keinen wirklich". Doch. Die Palästinenser interessieren mich, wirklich, weil ihnen nicht mal ein MINIMUM an Humanität zugestanden wird, genau wie mich jede andere Bevölkerungsgruppe der Welt interessieren würde, der es so geht. Daran ändert die Tatsache, dass das den anderen Arabern im Grunde genommen am Arsch vorbeigeht in etwa so wenig daran, wie es eine Begründung wäre, einem Ertrinkenden einen Rettungsring zu verweigern, weil halt jeden Tag irgendwo irgendwer ertrinkt und "ich habe leider nicht genug Rettungsringe für alle". Amoralischer Scheißdreck, wirklich. "Pew Research" ist wohl kaum ein Arm der globalen Intifada, sondern ein seriöses Meinungsforschungsinstitut, das die Zahlen so erhebt wie sie halt gesagt werden. Ich möchte auf keinen Fall, dass Deutschland sich mit einer solchen Gesellschaft solidarisiert und ich möchte nicht dass ihnen militärische, diplomatische und finanzielle Rückendeckung gegeben wird. Was ist daran so schwer zu verstehen?
 
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Lange Zeit war ich 100% pro Israel. Dazumals meinungsgleich mit Xantos. Das ist jetzt nicht mehr so. Genaue Einordnung fällt mir schwer, aber sicherlich in der Mitte des Spektrums und insbesondere sehr kritisch gegenüber Israel.

Dafür primär ursächlich ist sogar in der Tat dieser Thread und die intensiven Gegenüberstellungen polarisierender Informationen auf beiden Seiten. Hätte ich allein Presse konsumiert, wäre ich vermutlich nach wie vor stark pro Israel. Danke an Euch alle für die meinungsbildende Debatte.
Ich würde mich dem grob anschließen.
Ich habe meine Meinung nicht radikal geändert -- aber finde natürlich sehr sehr schlecht, dass Israel sich eher radikalisiert als verbessert hat.

Nicht erwartet oder erhofft habe ich, dass Israel jetzt einen schnellen Stop bei der Siedlungspolitik im Westjordanland macht (auch wenn ich mir das wünschen würde).
Aber ich habe gehofft, dass Israel sich von Ben Gvir etc distanziert.
Und Siedlerterrorismus auch und gerade in dieser Krise stark bekämpft.

Sprich:
Ja, ich bin von Israel enttäuscht und sehe sie auf einem negativen Trend.

Aber:
Gleichzeitig bin ich nach wie vor radikal Anti-Hamas.
Es ist für mich nach wie vor nicht "both sides bad".
Es ist nach wie vor eine Demokratie gegen faschistische Terroristen.

Und nur weil ich mit dem Gesamtbild nicht glücklich bin, unterstütze ich dennoch viel von dem, was die IDF macht.
Ob nun Richtung Geiselbefreiungen, Attentate auf Hamas-Anführer oder präventive Schläge auf Hisbollah-Raketenstellungen.


Analogie:
Die USA waren auch zu schlimmsten Zeiten viel besser als Nazideutschland.
Trotzdem muss jeder Liberale von den USA enttäuscht sein, wie sie sich dann in der Praxis seit 2020 verhalten hat.
Und dennoch froh, dass die USA, und weder Hitler noch Stalin - oder Maduro, Khamanei, Putin, Xi oder die Hamas - eine hegemoniale Stellung haben.

Man kann A gegenüber kritisch sein, und trotzdem klare Meinung haben: "A > B", und A als das jederzeit kleinere Übel sehen.
 
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