Israel mal wieder

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Die karte ist totaler bullshit. Und ist nichts weiter als palestinsische propaganda.
Sei hier vielleicht ein wenig vorsichtiger, gleich mit "bullshit" und "propaganda" herumzuwerfen.
Deine differenziertere Karte zeigt die unterschiedlichen Siedlungsgebiete deutlicher, sie zeigt aber genau eines einfach nicht: wer kontrolliert das Land außerhalb der Siedlungsgebiete? Wessen Hoheitsrecht gilt dort, wessen Militär/Polizei/Verwaltung ist dafür zuständig und kann z.B. Zugang zu Straßen gewähren und/oder verweigern? Ich habe auf dieser Seite für 2020 eine ähnlich differenzierte Karte gepostet, die genau dieses Thema deutlich ausarbeitet.
Mikanos Karte sagt in diesem Zusammenhang, dass sich die Region 1946 nahezu völlig in palästinensicher Hand/Verwaltung befand und sich das über die Jahrzehnte stark geändert hat. Das ist imho eine korrekte Darstellung der Historie. Siehst du das anders? Denn wenn nicht, ist mikanos Karte weder bullshit noch propaganda
 
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@tic0r
Ich bin kein Experte, sehe selbst keine andere Lösung. Bin aus grundsätzlichen Erwägungen der Meinung, dass man mit Terroristen nicht verhandeln kann. Und Israel hat einen guten Track Record im Umgang mit Terrorismus.

Warum genau soll ich also, wenn viele nicht einmal versuchst eine Alternative anzubieten, meine Meinung ändern? (Diese Meinung ist nicht "ich bin mir sicher, dass das was Israel macht optimal ist", sondern "ich sehe keine bessere Option".)

Zu deiner Alternative: Theoretisch gangbar. Problem: Was passiert, wenn Hamas die Geiseln dann nicht frei lässt? (Welchen Anreiz sollten sie dafür haben.) Und weiter Israel mit Raketen beschießt? Ich halte das für sehr sicher - und was soll Israel dann machen?

Stimme dir aber zu, dass das zumindest in der Außendarstellung besser gewesen wäre: Inital limitierte Bombardements und eine Deadline, die Geiseln freizulassen & klar machen, was danach passiert (massive Bombardements und Einmarsch). Aber die Deadline wäre sehr sicher verstrichen - und dann?

PS: Ich wollte dir damit nicht Propaganda für die Hamas unterstellen - bitte um Verzeihung falls das so rüberkam. Mein Punkt ist: Die Hamas maximiert gern zivile Opfer, weil bspw du umso stärker gegen Israels Handlungen bist, je mehr zivile Opfer es gibt.
 
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Zu deiner Alternative: Theoretisch gangbar. Problem: Was passiert, wenn Hamas die Geiseln dann nicht frei lässt? (Welchen Anreiz sollten sie dafür haben.) Und weiter Israel mit Raketen beschießt? Ich halte das für sehr sicher - und was soll Israel dann machen?

Stimme dir aber zu, dass das zumindest in der Außendarstellung besser gewesen wäre: Inital limitierte Bombardements und eine Deadline, die Geiseln freizulassen & klar machen, was danach passiert (massive Bombardements und Einmarsch). Aber die Deadline wäre sehr sicher verstrichen - und dann?
Ich bin mir jetzt nicht sicher, aber sind nicht die meisten der Geiseln im Rahmen eines Tauschs befreit worden? Es ist doch nicht so, dass Israel durch gezielte Militäraktionen die Geiseln rausgeholt hätte - ich denke damit hätten die meisten auch kein Problem gehabt. Und so einen Geiseltausch hätte man denke ich auch machen können, ohne den halben Gazastreifen in Schutt und Asche zu legen. Und man hätte auch keine Geiseln selber erschossen. D:

PS: Ich wollte dir damit nicht Propaganda für die Hamas unterstellen - bitte um Verzeihung falls das so rüberkam. Mein Punkt ist: Die Hamas maximiert gern zivile Opfer, weil bspw du umso stärker gegen Israels Handlungen bist, je mehr zivile Opfer es gibt.
Das ist eine Korrelation, keine Kausalität. Mir ist bewusst, dass die Hamas die zivilen Opfer maximiert, daher sage ich ja nicht nach 100 toten Palästinensern "So Israel, jetzt ist mal gut." Trotzdem sind für mich Kollateralschäden die toten Zivilisten, die bei gezielten Militärschlägen ums Leben kommen und ich bin umso stärker gegen Israels Handlungen, je mehr sie mir wie schlichte Vergeltungs- und Racheschläge gegen die komplette Bevölkerung vorkommen. Israel führt gerade Flächenbombardements in Gaza durch, das ist für mich nicht verhältnismäßig oder zielführend.
 
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Sei hier vielleicht ein wenig vorsichtiger, gleich mit "bullshit" und "propaganda" herumzuwerfen.
Deine differenziertere Karte zeigt die unterschiedlichen Siedlungsgebiete deutlicher, sie zeigt aber genau eines einfach nicht: wer kontrolliert das Land außerhalb der Siedlungsgebiete? Wessen Hoheitsrecht gilt dort, wessen Militär/Polizei/Verwaltung ist dafür zuständig und kann z.B. Zugang zu Straßen gewähren und/oder verweigern? Ich habe auf dieser Seite für 2020 eine ähnlich differenzierte Karte gepostet, die genau dieses Thema deutlich ausarbeitet.
Mikanos Karte sagt in diesem Zusammenhang, dass sich die Region 1946 nahezu völlig in palästinensicher Hand/Verwaltung befand und sich das über die Jahrzehnte stark geändert hat. Das ist imho eine korrekte Darstellung der Historie. Siehst du das anders? Denn wenn nicht, ist mikanos Karte weder bullshit noch propaganda
Natürlich ist das anders. Vor 1948 gab es keine palästinensische Verwaltung oder Kontrolle. Zuvor waren es die Briten, davor die Osmanen, und davor waren sie Teil des jordanischen Königreichs, usw.
Militär/ polizei / verwaltung war unter deren kontrolle. Entweder direkt oder indirekt.

Vergleiche doch bitte die Karte von Mikado mit der, die ich gepostet habe. Es ist offensichtlich, dass auf der Karte von Mikado nur die Gebiete, die im jüdischen Besitz waren, (und zwar nur genau diese) weiß/jüdisch markiert sind, und danach einfach alles andere grün/palästinensisch eingefärbt wurde, unabhängig davon, ob es jemanden gehörte. Um einen ganz spezifischen Eindruck zu erschaffen.
 
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Ich bin mir jetzt nicht sicher, aber sind nicht die meisten der Geiseln im Rahmen eines Tauschs befreit worden? Es ist doch nicht so, dass Israel durch gezielte Militäraktionen die Geiseln rausgeholt hätte - ich denke damit hätten die meisten auch kein Problem gehabt. Und so einen Geiseltausch hätte man denke ich auch machen können, ohne den halben Gazastreifen in Schutt und Asche zu legen. Und man hätte auch keine Geiseln selber erschossen. D:
Ja, irgendeinen Tausch hätte man machen können.

Aber:
  • Zu welchen Konditionen? Ohne Militäraktion ggf deutlkich schlechter, siehe die letzten "Tauschverhältnisse" in den vergangeen Jahrzehnten.
  • Alle Geiseln?
Du kannst natürlich mutmaßen, dass man ohne Militäreinsatz alle Geiseln zu einem "fairen Preis" hätte tauschen können - und danach dann in gezielten Schlägen / Kommandoaktionen die Drahtzieher bestrafen hätte können. Möglich, für mich aber nicht wahrscheinlich.
Das ist eine Korrelation, keine Kausalität. Mir ist bewusst, dass die Hamas die zivilen Opfer maximiert, daher sage ich ja nicht nach 100 toten Palästinensern "So Israel, jetzt ist mal gut." Trotzdem sind für mich Kollateralschäden die toten Zivilisten, die bei gezielten Militärschlägen ums Leben kommen und ich bin umso stärker gegen Israels Handlungen, je mehr sie mir wie schlichte Vergeltungs- und Racheschläge gegen die komplette Bevölkerung vorkommen. Israel führt gerade Flächenbombardements in Gaza durch, das ist für mich nicht verhältnismäßig oder zielführend.
Wenn eine Gegend von Zivilisten geräumt ist, und die Hamas weiterhin präsent ist, was spricht konkret gegen Bombardements?
Oder soll Israel das Leben seiner Soldaten nicht nur dann stärker im Häuserkampf riskieren, wenn es um den Schutz von Zivilisten geht - sondern auch um den Schutz von Häusern?

Die Hamas könnte ja jederzeit aufgeben und damit die Bombardements beenden.
 

zimms

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Natürlich ist das anders. Vor 1948 gab es keine palästinensische Verwaltung oder Kontrolle. Zuvor waren es die Briten, davor die Osmanen, und davor waren sie Teil des jordanischen Königreichs, usw.
Militär/ polizei / verwaltung war unter deren kontrolle. Entweder direkt oder indirekt.

Vergleiche doch bitte die Karte von Mikado mit der, die ich gepostet habe. Es ist offensichtlich, dass auf der Karte von Mikado nur die Gebiete, die im jüdischen Besitz waren, (und zwar nur genau diese) weiß/jüdisch markiert sind, und danach einfach alles andere grün/palästinensisch eingefärbt wurde, unabhängig davon, ob es jemanden gehörte. Um einen ganz spezifischen Eindruck zu erschaffen.
Vielleicht sollte man eine Karte posten, bei dem das ganze weiße Gebiet pauschal Israel zugerechnet wird. Nur im Sinne der Ausgewogenheit und damit jeder versteht, was du damit sagen wolltest.

Und wenn wir schon beim Bias sind, wieso rechnen so viele hier sämtliche Tode palästinensischer Zivilisten automatisch der IDF und nicht der Hamas zu? Das internationale Kriegsrecht sieht das nämlich anders.
 
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Wenn eine Gegend von Zivilisten geräumt ist, und die Hamas weiterhin präsent ist, was spricht konkret gegen Bombardements?
Oder soll Israel das Leben seiner Soldaten nicht nur dann stärker im Häuserkampf riskieren, wenn es um den Schutz von Zivilisten geht - sondern auch um den Schutz von Häusern?
Weder ist klar, ob jede Gegend tatsächlich von Zivilisten geräumt war, noch, dass die IDF immer gezielt Hamas-Anhänger angegriffen hat und nicht auch wahllos Zivilisten. Siehe die vielen Links von mikano. Wir kommen dann wieder zu dem Punkt zurück, welchen Informationen bezüglich des Krieges wir trauen können. Das können wir für diesen Konflikt noch nicht sicher beantworten, und der Hamas selber würde ich nicht trauen. Aber Gustavo hat schon mehrfach dargelegt, dass sich IDF-Informationen in der Vergangenheit ebenfalls schon häufiger als Propaganda herausgestellt haben. Da es nicht um einen konkreten Fall geht und die Zahl an fragwürdigen Aktionen wächst und wächst ist für mich mittlerweile ziemlich sicher, dass Israel im Gazastreifen Kriegsverbrechen begeht.

Die Hamas könnte ja jederzeit aufgeben und damit die Bombardements beenden.
Das ist doch kein brauchbares Argument wenn es um die Bewertung eines Sachverhalts geht. Du kannst damit jedes Verhalten Israels rechtfertigen.

Und wenn wir schon beim Bias sind, wieso rechnen so viele hier sämtliche Tode palästinensischer Zivilisten automatisch der IDF und nicht der Hamas zu? Das internationale Kriegsrecht sieht das nämlich anders.
Würdest du sämtliche Tode automatisch der Hamas zuordnen? Bei Raketenquerschlägern der Hamas ist das absolut klar und bei Kollateralschäden durch Präzisionsschläge auf z.B. Abschussrampen auch noch. Aber der Rest geht für mich auf IDF-Kappe. Siehst du das anders?
 

zimms

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Nein, ich würde nicht alle automatisch der Hamas zuordnen. Aber ich poste auch nicht wöchentlich irgendwelche Bilder mit Zahlen von Quellen, bei denen vorher schon feststeht, wie sie die Schuldfrage klären werden.

Klar sind Meldungen der IDF biased, aber die Zahlen eines Hamas Lobbyisten sind jetzt auch nicht gerade besser.
 
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Nein, ich würde nicht alle automatisch der Hamas zuordnen. Aber ich poste auch nicht wöchentlich irgendwelche Bilder mit Zahlen von Quellen, bei denen vorher schon feststeht, wie sie die Schuldfrage klären werden.

Klar sind Meldungen der IDF biased, aber die Zahlen eines Hamas Lobbyisten sind jetzt auch nicht gerade besser.
Hier werden andauernd Positionen vertreten, die 1:1 von der IDF übernommen sind, die klären die Schuldfrage genauso eindeutig. Euro-Med ist nicht politisch neutral, aber ich halte ihre Zahlen zu diesem Zeitpunkt für nicht weniger realistisch als die der IDF. Wenn du Beweise dafür hast, dass das anders ist, dann gerne her damit! Ansonsten: Ich bin mir nicht so ganz sicher, was du mit deinen Posts sagen willst. Also klar, dir gefällt @mikano 's bias nicht, ich denke das haben mittlerweile alle verstanden und damit bist du wohl auch nicht der einzige. Du hast aber genauso einen, so wie ich auch und so gut wie alle anderen. Der einzige, der hier wirklich um Neutralität bemüht ist, ist imo @Gustavo.
 

zimms

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Was ich mit meinem Post sagen will? Ich habe geantwortet, weil du mir persönlich eine Frage gestellt hast.

Und ja, mehr Neutralität wär schön, aber ich finde schon, dass vor allem nur eine Seite des Arguments ständig gebetsmühlenartig Zahlen postet, die alles andere als neutral sind. Oder siehst du mich ständig Israelische Opferzahlen der letzen 70 Jahre posten?
 
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Und ja, mehr Neutralität wär schön, aber ich finde schon, dass vor allem nur eine Seite des Arguments ständig gebetsmühlenartig Zahlen postet, die alles andere als neutral sind. Oder siehst du mich ständig Israelische Opferzahlen der letzen 70 Jahre posten?
Du empfindest das halt so, weil dein bias auf der anderen Seite verortet ist. Aber ich sehe keinen Sinn darin, auf die Posts von mikano gebetsmühlenartig zu wiederholen, dass man den Euro-Med Quellen nicht glaubt. Das reicht einmal, ansonsten hat das nicht viel Diskussionsgrundlage. Wir haben momentan leider keine neutralen Quellen, auf die wir uns beziehen können.
Da fände ich es tatsächlich sinnvoller, wenn du seinen Bildern andere entgegenstellst, z.B. beim Vergleich von Opferzahlen oder eine andere Darstellung was Kriegsverlauf, -geschehen oder -verbrechen angeht. Ich find die aktuelle Diskussion bezüglich der "palästinensische vs. israelische Gebiete" z.B. auch durchaus interessant und verstehe auch deine oder Kennes Position. Mikano vertritt seine Position mit ganz viel Vehemenz und das mag manchmal übel aufstoßen, aber ich z.B. finde jeden einzelnen Post von mackia in diesem Thread übelkeitserregend. Muss ich ja trotzdem nicht jedes Mal so kommentieren.
 
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Weder ist klar, ob jede Gegend tatsächlich von Zivilisten geräumt war, noch, dass die IDF immer gezielt Hamas-Anhänger angegriffen hat und nicht auch wahllos Zivilisten.
Es ist aber auch nicht klar, dass es nicht so ist.
Du magst es für unwahrscheinlich halten - ich halte es für wahrscheinlich.

Gehe mal davon aus, dass es so wäre.
Wäre es dann für dich akzeptabel?
Wenn nein, wrum nicht?
Erwartest du von der IDF, gezielt mehr Soldaten zu verlieren, um Gebäude zu schützen?
 

zimms

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Du empfindest das halt so, weil dein bias auf der anderen Seite verortet ist. Aber ich sehe keinen Sinn darin, auf die Posts von mikano gebetsmühlenartig zu wiederholen, dass man den Euro-Med Quellen nicht glaubt. Das reicht einmal, ansonsten hat das nicht viel Diskussionsgrundlage. Wir haben momentan leider keine neutralen Quellen, auf die wir uns beziehen können.
Da fände ich es tatsächlich sinnvoller, wenn du seinen Bildern andere entgegenstellst, z.B. beim Vergleich von Opferzahlen oder eine andere Darstellung was Kriegsverlauf, -geschehen oder -verbrechen angeht. Ich find die aktuelle Diskussion bezüglich der "palästinensische vs. israelische Gebiete" z.B. auch durchaus interessant und verstehe auch deine oder Kennes Position. Mikano vertritt seine Position mit ganz viel Vehemenz und das mag manchmal übel aufstoßen, aber ich z.B. finde jeden einzelnen Post von mackia in diesem Thread übelkeitserregend. Muss ich ja trotzdem nicht jedes Mal so kommentieren.
Wie oft hab ich denn auf die Euro-Med Bilder geantwortet? So gut wie nie.

Und nein, ich finde es nicht sinnvoller für den Thread Propaganda mit Gegenpropaganda zu kontern, dann haben wir am Ende nichts außer einen Haufen Müll. Besser wär, wenn jeder halbwegs versucht faire/neutrale Quellen zu posten.

Und wenn eine Seite regelmäßig befangene Links in den Thread schaufelt, ist es nicht verwunderlich, wenn darauf geantwortet wird, um wie Waage gefühlt wieder etwas auszugleichen. Und wie gesagt hab ich das eh nicht allzu oft gemacht und die Bilder im Normalfall ignoriert.
 
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Es ist aber auch nicht klar, dass es nicht so ist.
Du magst es für unwahrscheinlich halten - ich halte es für wahrscheinlich.

Gehe mal davon aus, dass es so wäre.
Wäre es dann für dich akzeptabel?
Wenn nein, wrum nicht?
Erwartest du von der IDF, gezielt mehr Soldaten zu verlieren, um Gebäude zu schützen?
Wir müssen nicht darüber diskutieren, ob es verwerflich wäre, eine leere Betonwüste einzuäschern, weil dieses hypothetische Szenario keine Rolle spielt.
Der entscheidende Punkt ist ja offensichtlich der obere: Ich halte es für unwahrscheinlich, bzw. mittlerweile sogar absichtlich ignorant, davon auszugehen, dass die IDF in den Bombardements nicht auch wahllos Zivilisten beschossen hat. Das ist offensichtlich mein Problem mit diesen Bombardements. Du gehst nicht davon aus, das ist unser ideologischer Graben.

Wie oft hab ich denn auf die Euro-Med Bilder geantwortet? So gut wie nie.

Und nein, ich finde es nicht sinnvoller für den Thread Propaganda mit Gegenpropaganda zu kontern, dann haben wir am Ende nichts außer einen Haufen Müll. Besser wär, wenn jeder halbwegs versucht faire/neutrale Quellen zu posten.

Und wenn eine Seite regelmäßig befangene Links in den Thread schaufelt, ist es nicht verwunderlich, wenn darauf geantwortet wird, um wie Waage gefühlt wieder etwas auszugleichen. Und wie gesagt hab ich das eh nicht allzu oft gemacht und die Bilder im Normalfall ignoriert.
Naja das Problem ist doch, dass es zu diesem Konflikt keine faireren bzw. neutraleren Quellen gibt. Amnesty hat mikano ja auch gepostet, und auch ein oder zwei andere Quellen. Zu all dem kann man sagen, dass die Hamas das Narrativ kontrolliert und alles, was von dieser Seite kommt, nicht ernstzunehmen ist. Und auf der anderen Seite gibt es nur die Informationen der IDF, auf die sich ja auch einige andere Posts hier im Thread beziehen, wie der zu den Augenzeugenberichten, den Gustavo kommentiert hat. Da hast du auch keine Alternative. Es ist imo also keine schlechte Idee, Propaganda mit Gegenpropaganda zu kontern und dann zu schauen, wer sich mehr in Widersprüche verwickelt. So kommen ja auch z.B. die Hamas-Blindgänger raus.
 
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Wir müssen nicht darüber diskutieren, ob es verwerflich wäre, eine leere Betonwüste einzuäschern, weil dieses hypothetische Szenario keine Rolle spielt.
Der entscheidende Punkt ist ja offensichtlich der obere: Ich halte es für unwahrscheinlich, bzw. mittlerweile sogar absichtlich ignorant, davon auszugehen, dass die IDF in den Bombardements nicht auch wahllos Zivilisten beschossen hat. Das ist offensichtlich mein Problem mit diesen Bombardements. Du gehst nicht davon aus, das ist unser ideologischer Graben.
Richtig, das ist unser Unterschied.
Aber ich finde schon mal gut, dass wir uns einig sind, dass ein Häuserblock mit nur noch Hamas drin gesprengt werden darf, statt ihn im Häuserkampf räumen zu müssen.
D.h. es geht im Wesentlichen in der Bewertung weniger um die Schäden an Gebäuden, sondern um zivile Opfer.

Hierzu folgende Gedanken:
  • Die Opferzahlen kommen zwar von der Hamas, könnten aber directional trotzdem stimmen
  • Wieviele der Opfer zur Hamas gehören, ist schwerer zu beurteilen. Vermutlich aber signifikant <50%, wenn der Anteil Frauen/Kinder in den kolportierten Opferzahlen
  • D.h. wir reden von einer Bandbreite von 5-25.000 toten Zivilisten im Gaza. 5k wenn man den Hamas-Zahlen gar nicht traut, 25k wenn man ihnen voll traut.
  • Gehen wir mal der Einfachheit halber von 20k aus, fair?
  • 20k würden etwa 1% der "displaced" Zivilbevölkerung
Als Vergleich würde ich jetzt mal Bakhmut heranziehen.
Warum?
  1. Ich bin hoffe ich unverdächtig, was positives über Russland schreiben zu wollen.
  2. Es ist recht kürzlich, d.h. moderne Kriegsführung
  3. Zivilisten hatten die Gelegenheit, die Stadt zu verlassen - sie war nicht von heut auf morgen umzingelt
Zahlen:
  • Bakhmut hatte eine Pre-War-Population von 71k
  • Im Dezember, etwas bevor die Kämpfe in der Stadt ankamen, waren es noch 7-15k (Quelle)
    • Das zeigt uns schon mal, dass 10-20% unverantwortlich spät die Stadt verlassen & grundsätzlich ohne echte Not riskieren, Kollateralschäden zu wereden.
    • Man kann das bei älteren Leuten etc verstehen - aber unklug ist es allemal. Die Ukraine hat ihre Bürger aktiv evakuiert & auch aktiv aufgefordert.
  • Am Ende waren es noch 500 in der Stadt, und davon 200 Tote
  • 200 Tote sind 0,2% der Pre-War-Bevölkerung, und 1,5%-3% der Bevölkerung, die zu Beginn der schweren Kämpfe um/in Bakhmut noch übrig waren
Aus meiner Sicht sind diese 200 Tote kein Kriegsverbrechen der Russen.
Wenn Russland gezielt in Dnipro oder Kharkiv Wohnblöcke beschießt? Klar, Kriegsverbrechen.
Bakhmut aber nicht - wenn du dann Häuserkampf & Bombardierung machst, nachdem die Leute Zeit hatten, die Stadt zu verlassen, sterben halt Zivilisten.

Aus meiner Sicht zeigt das, dass die Größenordnung selbst bei 20k toten Zivilisten eher darauf hindeutet, dass da nichts gezielt auf Zivilisten war - sondern dass glaubwürdig scheint, dass es dabei halt um bedauerliche aber "normale" Kollateralschäden bei einer Operation dieser Dimensionen handelt.
 
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Was wäre ein Thread ohne @Xantos2 weltberühmte Zahlenbeispiele! :deliver:
Du hättest die Rechnung auch weglassen und deine Aussage treffen können. Wenn ich dich richtig verstehe möchtest du damit darstellen, dass auch 20t tote Zivilisten nicht zwingenderweise Kriegsverbrechen voraussetzen. Okay, da geh ich mit. Was du damit aber nicht nachweisen kannst, ist die Folge, die du daraus ziehst. Kriegsverbrechen setzen keine höheren Todeszahlen voraus sondern was genau passiert ist. Wenn also die IDF z.B. eine Kirche voller Flüchtlinge zerbombt hat, wie Amnesty es behauptet, dann müssen da keine 10.000 Leute dringehockt haben, um es zum Kriegsverbrechen zu machen.

Und Kriegsverbrechen ist dabei auch nicht die einzige Variable zur Bewertung des israelischen Einsatzes. Ich denke auch ohne Butscha und begangene Kriegsverbrechen würdest du den russischen Einsatz in der Ukraine als verwerflich bezeichnen, oder? Natürlich ist die russische Begründung eine andere als die Israels und da sind für mich Welten zwischen. Aber im Kern akzeptiere ich "07.10." nicht als Begründung für den Einsatz, der in dieser aktuellen Form gefahren wird, selbst wenn null Kriegsverbrechen durch die IDF begangen werden.
 

Gustavo

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Ich finde diese ganze Diskussion unter der Rubrik "moderne Kriegsführung" irreführend. Auch das ganze unter "kriegsrechtlichen" Erwägungen zu sehen hilft imho nicht weiter. Natürlich sehen viele moderne Kriege nicht mehr aus wie der Idealtyp vom Krieg, den man vor Augen hat wenn man von Krieg redet, also in etwa zwei Armeen oder Armeenverbünde (klar abgegrenzt von Zivilisten) die sich auf Schlachtfeldern mit ähnlichen Waffen gegenüber stehen und um irgendein klar definierbares Kriegsziel (in der Geschichtemeist Gebietsgewinne) zu einem klar definierten Ende (eine der beiden Armeen kapituliert). Und während Russland gegen die Ukraine dagegen vergleichsweise orthodox aussieht, ist was in Gaza passiert nicht mal mit den klassischen insurgencies zu vergleichen, weil dort beide Seiten in ihren Kriegshandlungen dahingehend eingeschränkt werden, dass sie auf die Unterstützung der Zivilbevölkerung angewiesen sind, wie bspw. die Russen respektive die USA in Afghanistan. Auch das ist hier aber nicht der Fall: Israel braucht die Unterstützung der Zivilbevölkerung nicht, weil es überhaupt keine Pläne dafür gibt eine genehmere Administration nach Ende der Kampfhandlungen zu installieren. Auf der Skala von "klare Polizeihandlung" (man denke etwa an die Behandlung des Linksterrorismus seit den 60ern) und "klarer Krieg" liegen wir in meinen Augen hier zumindest so weit von einem Krieg entfernt, dass es keinen wirklichen Sinn mehr macht auf das Kriegsrecht zu schauen um uns daran entlang zu hangeln, was denn jetzt legitim ist.

Aber letztendlich ist es auch egal, wir werden hier nie auf einen gemeinsamen Nenner bzgl. der Kriegsführung kommen solange wir eine Sache fundamental anders sehen: Wie man die Taktik "menschliche Schutzschilde" bewertet*. "Menschliche Schutzschilde" sind ja keine Schutzschilde, weil menschliche Körper so toll die kinetische Wucht einer Bombenexplosion absorbieren, sondern weil sie zu einem Verzicht der Bombennutzung führen sollen. Das einzige Druckmittel zielt auf die Moral des Anderen. In einer singularen Ausnahmesituation wäre das eine Sache, weil der Grad der Skrupellosigkeit der anderen Partei nicht immer klar erkennbar ist. Hier ist aber mittlerweile bewiesen, dass es sich um keine Fehlkalkulation handelt: Die Hamas ist bereit, dass für ihre Ziele Unbeteiligte sterben und eben nicht nur Israelis, sondern auch Palästinenser. Insofern fällt für mich die Verantwortung wieder auf denjenigen zurück, der die Entscheidung fällt, ob man bombardiert oder nicht.
Und ich bin dabei explizit NICHT der Meinung, dass Kollateralschäden in keinem Fall akzeptabel sein können, es bleibt eine Abwägung. Die kann man sich in meinen Augen aber nicht einfach dadurch ersparen, dass man sagt "tja, die Hamas hat die menschlichen Schutzschilde halt aufgestellt, also ist es ihre Schuld wenn wir sie bombardieren." Und wenn man sich auf die Abwägung einlässt, fällt es mir schwer zu glauben, dass dieser Grad menschlichen Leids durch irgendein denkmögliches Ziel gerechtfertigt sein soll, das Israel hier verfolgen könnte. Diese Rechtfertigung hat hier auch noch niemand ernsthaft versucht.



*wir haben im Übrigen meines Wissens keinerlei Erkenntnis darüber, wie viele dieser Opfer tatsächlich bewusst als "menschliche Schutzschilde" benutzt wurden und wie viele der Opfer schlicht "Kollateralschäden" sind, wie sie beim Bombardement einer Stadt zu erwarten wären
 
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Du hättest die Rechnung auch weglassen und deine Aussage treffen können. Wenn ich dich richtig verstehe möchtest du damit darstellen, dass auch 20t tote Zivilisten nicht zwingenderweise Kriegsverbrechen voraussetzen. Okay, da geh ich mit. Was du damit aber nicht nachweisen kannst, ist die Folge, die du daraus ziehst. Kriegsverbrechen setzen keine höheren Todeszahlen voraus sondern was genau passiert ist. Wenn also die IDF z.B. eine Kirche voller Flüchtlinge zerbombt hat, wie Amnesty es behauptet, dann müssen da keine 10.000 Leute dringehockt haben, um es zum Kriegsverbrechen zu machen.
Stimmt!
Ich möchte erstmal nur feststellen, dass die Zahl der Opfer per se weder den Schluss zulässt, dass es Kriegsverbrechen gibt oder nicht - und dass beide Szenarien plausibel sind.
Ich halte es übrigens persönlich für gut möglich, dass es vereinzelte Kriegsverbrechen gibt.
Denke aber, dass es plausibel ist, dass es keine systematischen Kriegersverbrechen gibt - und die Anzahl Tote spricht für mich dafür.

Und Kriegsverbrechen ist dabei auch nicht die einzige Variable zur Bewertung des israelischen Einsatzes. Ich denke auch ohne Butscha und begangene Kriegsverbrechen würdest du den russischen Einsatz in der Ukraine als verwerflich bezeichnen, oder?
Agree, es geht nicht nur um Kriegsverbrechen.
Der Krieg Russlands gegen die Ukraine ist vollständig illegitim.
Dass Israel gewaltsam gegen die Hamas vorgeht, ist grundsätzlich legitim.
Natürlich ist die russische Begründung eine andere als die Israels und da sind für mich Welten zwischen. Aber im Kern akzeptiere ich "07.10." nicht als Begründung für den Einsatz, der in dieser aktuellen Form gefahren wird, selbst wenn null Kriegsverbrechen durch die IDF begangen werden.
Mhhh. Ich weiß schon, woher du da kommst.
Da sind wir dann bspw. bei der Frage, wieviele Sachschäden (+ davon existentiell Betroffene Zivilisten) akzeptabel sind, um eine Terrororganisation zu bekämpfen:
Darf man 500k Wohnungen zerstören, um 40k Terroristen zu bekämpfen?
Wünschenswert ist das sicher nicht - für mich stellt sich da dann wieder die Frage nach der Alternative:
Bedeutet das für dich, dass man im Zweifel halt Pech hat & Terroristen / einen Aggressorstaat nicht bekämpfen darf, weil die Schäden an der Infrastruktur zu groß sind?
Auf der Skala von "klare Polizeihandlung" (man denke etwa an die Behandlung des Linksterrorismus seit den 60ern) und "klarer Krieg" liegen wir in meinen Augen hier zumindest so weit von einem Krieg entfernt, dass es keinen wirklichen Sinn mehr macht auf das Kriegsrecht zu schauen um uns daran entlang zu hangeln, was denn jetzt legitim ist.
Für mich ist es auf der Skaal "Polizeiaktion" vs "Krieg" klar am Ende "Krieg".
De facto hat die Hamas nämlich staatliche Kontrolle über den Gaza-Streifen - und das sieht wohl nicht nur Israel so, sondern auch die Hamas selbst.

Ich finde der Gazastreifen ist praktisch wie ein eigener Staat, und bewerte daher diesen Krieg so wie ich es tue.

(Dass Israel die Außengrenzen kontrolliert ist für mich kein Gegenindikator - das würde jeder Staat in einem Krieg mit seinen Gegnern machen.
Die Hamas hat ja auch vor dem 7. Oktober Israel wieder und wieder mit Raketen angegriffen.

Würde man es als reine Polizeiaktion bewerten, dann verstünde ich harsche Kritik eher.
Bspw. würden wir uns ja nicht wünschen, dass die Bundeswehr Bochum in Schutt und Asche legt, falls eine Terrormiliz dort die Kontrolle übernimmt.
Aber wenn Bochum seit >15 Jahren de-facto self-governed wäre & die Terrormiliz beständig die Umgegend angreift, und die Bochumer die Terrormiliz an die Macht gewählt haben, 40.000 Mann unter Waffen hat & es keine relevante Opposition in Bochum mehr gäbe - dann würde ich es eben auch eher als Krieg sehen denn alls Polizeieinsatz.
Und ich bin dabei explizit NICHT der Meinung, dass Kollateralschäden in keinem Fall akzeptabel sein können, es bleibt eine Abwägung. Die kann man sich in meinen Augen aber nicht einfach dadurch ersparen, dass man sagt "tja, die Hamas hat die menschlichen Schutzschilde halt aufgestellt, also ist es ihre Schuld wenn wir sie bombardieren."
Agree. Es muss immer eine Einzelfallentscheidung bleiben.
Deswegen finde ich die die Betrachtung Opferzahl vs Umfang des Einsatzes relevant:
Es ist nur ein sehr kleiner Teil der Zivilbevölkerung in den Betroffenen gebieten gestorben, selbst wenn wir die Zahlen der Hamas für bare Münze nehmen.

Und wenn man sich auf die Abwägung einlässt, fällt es mir schwer zu glauben, dass dieser Grad menschlichen Leids durch irgendein denkmögliches Ziel gerechtfertigt sein soll, das Israel hier verfolgen könnte. Diese Rechtfertigung hat hier auch noch niemand ernsthaft versucht.
Die Skala ist gigantisch, ja.
Frage: Würdest du es bei geringerer Skala anders bewerten?

Beispiel:
  • Die Hamas wären nicht 40k, sondern 40 Dudes - die schießen Raketen auf die Nachbarsiedlungen
  • Sie kontrollieren nicht 2 Mio, sondern 20k Leute
  • 10k dieser Leute werden zur Evakuierung aufgefordert, weil ein reiner Urban Combat Einsatz auch extrem schwer wäre, weil die 20k Zivilisten die 40 Dudes unterstützen & die Dudes optimisch nicht unterscheidbar von Zivilisten sind
  • Nach der Evakuierung gibt es Bombardemnent, bei dem die 40 Dudes, 100 Zilivisten die nicht geräumt haben, und 2000 Wohnungen platt.
Wie würdest du das bewerten?
 
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Agree. Es muss immer eine Einzelfallentscheidung bleiben.
Deswegen finde ich die die Betrachtung Opferzahl vs Umfang des Einsatzes relevant:
Es ist nur ein sehr kleiner Teil der Zivilbevölkerung in den Betroffenen gebieten gestorben, selbst wenn wir die Zahlen der Hamas für bare Münze nehmen.

Bevor ich irgendetwas anderes kommentiere, später, vielleicht, ist mir das hier gerade ins Auge gefallen. What the flying fuck?

Im Vergleich zu welchem Krieg der näheren Vergangenheit sind bitte "ein sehr kleiner Teil der Zivilbevölkerung in den Betroffenen gebieten gestorben"?!

Im November '23 sind laut reuters sowie anderen Quellen 10.000 Zivilisten in der Ukraine gestorben:

Das ist nach konservativer Rechnung die Hälfte der gemeldeten Toten in Gaza. Der Gazakrieg tobt seit 3 Monaten, im November war der Ukrainekrieg über anderthalb Jahre andauernd.

Aber vielleicht hast du ja ein anderes Kriegsbeispiel um zu belegen, dass ja nur ein sehr kleiner Teil der Zivilbevölkerung gestorben ist. Heilige Scheiße.
 
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Hast du dich eigentlich 2003 genauso echauffiert oder geht's dir nur um den albernen Parkplatz in der Wüste weil du die Tücher schnieke findest.
 
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Bevor ich irgendetwas anderes kommentiere, später, vielleicht, ist mir das hier gerade ins Auge gefallen. What the flying fuck?

Im Vergleich zu welchem Krieg der näheren Vergangenheit sind bitte "ein sehr kleiner Teil der Zivilbevölkerung in den Betroffenen gebieten gestorben"?!

Im November '23 sind laut reuters sowie anderen Quellen 10.000 Zivilisten in der Ukraine gestorben:

Das ist nach konservativer Rechnung die Hälfte der gemeldeten Toten in Gaza. Der Gazakrieg tobt seit 3 Monaten, im November war der Ukrainekrieg über anderthalb Jahre andauernd.

Aber vielleicht hast du ja ein anderes Kriegsbeispiel um zu belegen, dass ja nur ein sehr kleiner Teil der Zivilbevölkerung gestorben ist. Heilige Scheiße.
Du meinst "bis November". Und 10k zivile Tote in der Ukraine bis Nov'23 sind natürlich eine totale Bullshit-Zahl.
Alleine in Mariupol sind weit über 10k Zivilisten gestorben - man kann es nur nicht zählen, weil von Russland besetzt.
Vor dem Krieg hatte Mariupol ene Bevölkerung von 425k.

Beispielquelle: https://apnews.com/article/russia-ukraine-war-erasing-mariupol-499dceae43ed77f2ebfe750ea99b9ad9
But the AP investigation into life in occupied Mariupol also underlines what its residents already know all too well: No matter what the Russians do, they are building upon a city of death. More than 10,000 new graves now scar Mariupol, the AP found, and the death toll might run three times higher than an early estimate of at least 25,000. The former Ukrainian city has also hollowed out, with Russian plans to demolish well over 50,000 homes, the AP calculated.
Wir reden in Mariupol also von 5-15% der Bevölkerung als Tote.
Das passiert, wenn der Angreifer einen Fick auf Zivilisten gibt & diese zu guten Teilen nicht fliehen konnte, weil umzingelt.

Bakhmut habe ich weiter oben als Beispiel genannt - da sind wir bei 1-3% derer, die zu Beginn der akuten Kämpfe in der Stadt noch da waren.

Daher ja: Ich halte 1% für eine Zahl, die keineswegs auf massive Kriegsverbrechen oder gezielte Angriffe auf Zivilisten hindeutet.
 

zimms

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Bevor ich irgendetwas anderes kommentiere, später, vielleicht, ist mir das hier gerade ins Auge gefallen. What the flying fuck?

Im Vergleich zu welchem Krieg der näheren Vergangenheit sind bitte "ein sehr kleiner Teil der Zivilbevölkerung in den Betroffenen gebieten gestorben"?!

Im November '23 sind laut reuters sowie anderen Quellen 10.000 Zivilisten in der Ukraine gestorben:

Das ist nach konservativer Rechnung die Hälfte der gemeldeten Toten in Gaza. Der Gazakrieg tobt seit 3 Monaten, im November war der Ukrainekrieg über anderthalb Jahre andauernd.

Aber vielleicht hast du ja ein anderes Kriegsbeispiel um zu belegen, dass ja nur ein sehr kleiner Teil der Zivilbevölkerung gestorben ist. Heilige Scheiße.
Du vergleichst aber auch Äpfel mit Birnen. Einerseits gibts einen gewaltigen Unterschied bei der Bevölkerungsdichte zwischen Gaza und dem Donbas, andererseits werden die Gefallenen der AFU bei diesen 10k nicht mitgezählt.
 

Gustavo

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Für mich ist es auf der Skaal "Polizeiaktion" vs "Krieg" klar am Ende "Krieg".
De facto hat die Hamas nämlich staatliche Kontrolle über den Gaza-Streifen - und das sieht wohl nicht nur Israel so, sondern auch die Hamas selbst.

Ich finde der Gazastreifen ist praktisch wie ein eigener Staat, und bewerte daher diesen Krieg so wie ich es tue.

(Dass Israel die Außengrenzen kontrolliert ist für mich kein Gegenindikator - das würde jeder Staat in einem Krieg mit seinen Gegnern machen.
Die Hamas hat ja auch vor dem 7. Oktober Israel wieder und wieder mit Raketen angegriffen.

Würde man es als reine Polizeiaktion bewerten, dann verstünde ich harsche Kritik eher.
Bspw. würden wir uns ja nicht wünschen, dass die Bundeswehr Bochum in Schutt und Asche legt, falls eine Terrormiliz dort die Kontrolle übernimmt.
Aber wenn Bochum seit >15 Jahren de-facto self-governed wäre & die Terrormiliz beständig die Umgegend angreift, und die Bochumer die Terrormiliz an die Macht gewählt haben, 40.000 Mann unter Waffen hat & es keine relevante Opposition in Bochum mehr gäbe - dann würde ich es eben auch eher als Krieg sehen denn alls Polizeieinsatz.


Das halte ich als Argumentation für überhaupt nicht stringent. Die Hamas hat Gebiet unter ihrer Kontrolle; das ist etwas anderes als ein "Staat" und selbst ein richtiger Staat als Kriegsgegner würde an sich noch nicht bedeuten, dass wir alleine deshalb dem Idealtyp eines Krieges auch nur entfernt nahe kommen. Im Gegenzug gibt es natürlich auch innerstaatliche Konflikte, die "rules of engagement" brauchen, das war nicht der Punkt und insofern ist der Einwand auch hinfällig. Ich halte es btw nicht wirklich für zielführend, für die Situation in Gaza irgendwelche Parallelen zu finden, einfach weil die Situation auf viele Arten (meines Wissens) so ziemlich sui generis auf der Welt ist. Gaza ist weder Teil eines Staates, noch hat ein anderer Staat einen anerkannten Claim auf das Gebiet oder versucht einen durchzusetzen. Gleichzeitig wird Gaza (wie dem Westjordanland) eine eigene Staatlichkeit verwehrt. Vielleicht gibt es eine vergleichbare Situation auf der Welt, aber falls ja, kenne ich sie nicht und die Vergleiche, die ich bisher gehört habe, sind alle auf mehrere Arten extrem defizitär.

Aber: Auch in einem rein innerstaatlichen Konflikt, ob es jetzt auf der Skala eines richtigen Krieges (bspw. Bürgerkriege) oder niedriger, geht es in aller Regel um die Kontrolle über Gebiete. Die will Israel aber nicht und so ziemlich der komplette Rest der Welt will auch nicht, dass Israel sie übernimmt. Der primäre Zweck dieser Militäraktion ist laut Israel selbst, die Hamas zu zerschlagen (auch wenn unklar ist wie das effektiv aussehen soll). Die Hamas hatte die Kontrolle über das Gebiet, aber sie hatte im Gegensatz zu einem richtigen Staat keine Kontrolle über die Grenzen und nur begrenzte Autonomie: Sie konnte keine Armee aufstellen und kann nur in sehr begrenztem Umfang militärische Güter einführen weil sie noch nie die Kontrolle über die Außengrenze Gazas hatte (und nicht nur nicht, wie du irreführend behauptest, im "Krieg"). Die Hamas hat auch keine "40.000 Mann unter Waffen", das ist eine völlig unbelegte Behauptung der IDF die du nicht einfach wiederholen solltest; realistische Einschätzungen rechnen mit der Hälfte und selbst das ist irreführend, denn auch ein paramilitärischer Arm, insbesondere einer der gegen eine professionelle Armee kämpft, braucht ein Mindestmaß an Material und Ausbildung, nicht einfach Männer und Waffen; wie viele selbst rudimentär ausgebildete Kämpfer es gibt ist meines Wissens absolut unklar. De facto hätte die Hamas, würde die IDF sich alleine auf Bombardements beschränken, überhaupt keine Möglichkeit irgendwie militärisch zu agieren. Nach aktuellen Stand müssen wir davon ausgehen, dass die Hamas einen Krieg *provozieren* wollte, aber eben einen, bei dem andere zu ihren Gunsten Krieg gegen Israel führen; dass die Hamas selbst Krieg gegen Israel führen wollte erscheint in Anbetracht der militärischen Aussichtslosigkeit ausgeschlossen.
Ich sage wie gesagt nicht, dass es irgendeine vergleichbare Situation auf der Erde gibt; zumindest keine, die ich kenne. Aber faktisch sind wir hier in meinen Augen einer Polizeiaktion deutlich näher als einem Krieg und ich habe weiterhin kein nicht-legalistisches Argument gehört, warum es anders sein sollte.




Agree. Es muss immer eine Einzelfallentscheidung bleiben.
Deswegen finde ich die die Betrachtung Opferzahl vs Umfang des Einsatzes relevant:
Es ist nur ein sehr kleiner Teil der Zivilbevölkerung in den Betroffenen gebieten gestorben, selbst wenn wir die Zahlen der Hamas für bare Münze nehmen.


Das hier ist das erste Mal, dass ich mikanos Einstellung zu 100% teile: Das ist eine absolut widerwärtige, menschenverachtende Aussage. Im gesamten Zweiten Weltkrieg sind durch Bombardements der Alliierten weniger als ein Prozent der zivilen Bevölkerung Deutschlands getötet* worden und da ging es um ein klares Kriegsziel, gegen einen gefährlichen, hochgerüsteten Gegner der aktiv und während der Bombardements andauernd eines der größten Menschheitsverbrechen der Geschichte beging.
Ich habe mal nachgeschaut und das einzige Land im Zweiten Weltkrieg, dessen Verluste als Anteil der Bevölkerung pro Kriegsmonat vergleichbar wären ist Polen, das 20% seiner Zivilbevölkerung verloren hat, das allerdings auch über einen Zeitraum von fast sechs Jahren. Kannst dir mal überlegen, ob man als Land die eigene Kriegsführung tatsächlich mit der von Nazideutschland und der Sovietunion unter Stalin verglichen sehen will. Insbesondere wenn es um das Ziel geht, die Hamas zu zerschlagen, welche man vorher mehr als ein Jahrzehnt lang nicht nur geduldet sondern passiv unterstützt hat.



*in Gzaa wird nicht einfach "gestorben", es wird getötet (und verwundet und vertrieben, aber das lassen wir mal außen vor)


Die Skala ist gigantisch, ja.
Frage: Würdest du es bei geringerer Skala anders bewerten?

Beispiel:
  • Die Hamas wären nicht 40k, sondern 40 Dudes - die schießen Raketen auf die Nachbarsiedlungen
  • Sie kontrollieren nicht 2 Mio, sondern 20k Leute
  • 10k dieser Leute werden zur Evakuierung aufgefordert, weil ein reiner Urban Combat Einsatz auch extrem schwer wäre, weil die 20k Zivilisten die 40 Dudes unterstützen & die Dudes optimisch nicht unterscheidbar von Zivilisten sind
  • Nach der Evakuierung gibt es Bombardemnent, bei dem die 40 Dudes, 100 Zilivisten die nicht geräumt haben, und 2000 Wohnungen platt.
Wie würdest du das bewerten?


Ich habe oben ja geschrieben: A priori sind für mich Menschenleben erst mal alle dasselbe wert. Es wäre eine geringere Tragödie, aber an der moralischen Bewertung ändert sich deshalb nichts.
 
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Du meinst "bis November". Und 10k zivile Tote in der Ukraine bis Nov'23 sind natürlich eine totale Bullshit-Zahl.
Alleine in Mariupol sind weit über 10k Zivilisten gestorben - man kann es nur nicht zählen, weil von Russland besetzt.
Vor dem Krieg hatte Mariupol ene Bevölkerung von 425k.

Beispielquelle: https://apnews.com/article/russia-ukraine-war-erasing-mariupol-499dceae43ed77f2ebfe750ea99b9ad9

Wir reden in Mariupol also von 5-15% der Bevölkerung als Tote.
Das passiert, wenn der Angreifer einen Fick auf Zivilisten gibt & diese zu guten Teilen nicht fliehen konnte, weil umzingelt.

Bakhmut habe ich weiter oben als Beispiel genannt - da sind wir bei 1-3% derer, die zu Beginn der akuten Kämpfe in der Stadt noch da waren.

Daher ja: Ich halte 1% für eine Zahl, die keineswegs auf massive Kriegsverbrechen oder gezielte Angriffe auf Zivilisten hindeutet.

Ich spiel mal mit.

In der Ukraine lebten 2021 knapp 44 Mio. Einwohner:

Zivile Opfer sind laut diversen Quellen bis November 2023 10.000 gemeldet.

"In early November, Ukraine stated that at least 25,000 civilians had been killed in Mariupol.[44] In late December, based on the discovery of 10,300 new mass graves, the Associated Press estimated that the true death toll may be up to three times that figure.[317]"

Nehmen wir die geschätzten hochgerechneten 75k zivilen Tode und rechnen noch die 11.000 vermissten Zivilisten[1] dazu, wenn wir einfach mal davon ausgehen dass die alle tot sind.
Sind wir bei ca. 100k toten Zivilisten.

100k tote Zivilisten auf ~44 Mio. Einwohner sind ~0,23% der Gesamtbevölkerung in 21 Monaten Krieg.

Das sind etwa 0,01% tote Zivilisten pro Monat.


Schauen wir auf Gaza:

Es lebten am 04. Januar 2023 ~2,4 Mio. Menschen im Gazastreifen:

Laut Euro-med Montior sind, wenn man die im Geröll vermissten als tot wertet, über 30k Menschen gestorben, davon der überwiegende Großteil Zivilisten.

Sagen wir mal konservativ: 20k tote Zivilisten in Gaza bis zum 04.01.24, auch wenn 25k+ deutlich realistischer wäre.

20k tote Zivilisten auf ~2,4 Einwohner sind 0,83% der Gesamtbevölkerung in drei Monaten Krieg.

Das sind 0,28% tote Zivilisten pro Monat.

Die zivilien Todesopfer in Gaza sind somit um den Faktor 28 höher als jene in der Ukraine, bei konservativer Rechnung.

So viel zu "nur ein sehr kleiner Teil der Zivilbevölkerung in den Betroffenen gebieten gestorben". For fucks sake.

Danke geht raus an die Diskussionskultur hier, die solche inhumanen Zahlenstatistiken möglich und nötig macht.


[1] https://www.slovoidilo.ua/2023/10/0...ilkist-znyklyx-bezvisty-ukrayinskyx-vijskovyx


Du vergleichst aber auch Äpfel mit Birnen. Einerseits gibts einen gewaltigen Unterschied bei der Bevölkerungsdichte zwischen Gaza und dem Donbas, andererseits werden die Gefallenen der AFU bei diesen 10k nicht mitgezählt.

Ja natürlich zähle ich, wenn wir von getöteten Zivilisten sprechen, auch nur von Zivilisten und nicht von Streitkräften.
Und lol an das Argument der Bevölkerungsdichte. Das macht die Bombardements der IDF nur umso barbarischer, nicht andersrum.
 

Gustavo

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Ich würde ja Geld dafür zahlen, die Rohdaten dieser Umfrage zu sehen, um das mal nach Parteipräferenz aufzuschlüsseln.
 
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Anhang anzeigen 9896

Ich würde ja Geld dafür zahlen, die Rohdaten dieser Umfrage zu sehen, um das mal nach Parteipräferenz aufzuschlüsseln.

Grün: AfD, Teile CDU, Teile FDP, sonstige
Rot: SPD, Teile CDU, Grüne, Teile FDP, Linke

Wäre mein money bet :deliver:

Dieser Trend ist zumindest in diesem Thread hier erkennbar.

Oder mal ehrliche Frage: gibt es hier Verteidiger von Israels Gazakrieg, die in der letzten BTW SPD, Grün oder Linke gewählt haben?
 
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Ich spiel mal mit.

In der Ukraine lebten 2021 knapp 44 Mio. Einwohner:

Zivile Opfer sind laut diversen Quellen bis November 2023 10.000 gemeldet.
Du spielst nicht mit, weil du diese falschen Zahlen einfach wiederholst.
Allein in Mariupol (425k Einwohner) gab es weit über 10.000 Tote.

Weiterhin kannst du nicht Gaza mit der Ukraine vergleichen, sondern du musst konkret betroffene Gebiete vergleichen.
Im Gazastreifen ist das der Großteil - 1,9 Mio displaced.
In der Ukraine ist es regional sehr unterschiedlich - weshalb es Sinn macht, konkrete Städte wie Mariupol und Bakhmut anzuschauen.

Siehe daher mein letztes Post:
  • In Mariupol reden wir von 5-15%
  • In Bakhmut von 1.5-3% ab Beginn der heftigen Kämpfe in der Stadt
  • Im Gazastreifen reden wir von maximal 1%, selbst wenn wir die Hamas-Zahlen zu 100% glauben (ich denke, 10-15k tote Zivilisten ist wahrscheinlicher als 20k, aber wir können auch mit 20k rechnen)
 
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Dieser Vergleich Ukraine - Gaza macht vorne und hinten keinen Sinn. Was wollt ihr denn damit aussagen?

Es geht doch auch gar nicht um die absoluten Zahlen, sondern darum, ob diese Opferzahlen sinnvoll und/oder gerechtfertigt sind. Was soll denn da dieser Vergleich zwischen Ukraine (wo zwei Staaten gegeneinander Krieg um Territorium führen) und Gaza (was ja im Prinzip ein gigantischer Anti-Terror-Kampf ist) bringen?
 
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Du spielst nicht mit, weil du diese falschen Zahlen einfach wiederholst.
Allein in Mariupol (425k Einwohner) gab es weit über 10.000 Tote.
Sag mal liest du meine Posts auch?
Ich habe Mariupol nicht nur erwähnt, sondern genau aufgezeigt wie ich es einberechnet habe.

Weiterhin kannst du nicht Gaza mit der Ukraine vergleichen, sondern du musst konkret betroffene Gebiete vergleichen.
Im Gazastreifen ist das der Großteil - 1,9 Mio displaced.
In der Ukraine ist es regional sehr unterschiedlich - weshalb es Sinn macht, konkrete Städte wie Mariupol und Bakhmut anzuschauen.

Siehe daher mein letztes Post:
  • In Mariupol reden wir von 5-15%
  • In Bakhmut von 1.5-3% ab Beginn der heftigen Kämpfe in der Stadt
  • Im Gazastreifen reden wir von maximal 1%, selbst wenn wir die Hamas-Zahlen zu 100% glauben (ich denke, 10-15k tote Zivilisten ist wahrscheinlicher als 20k, aber wir können auch mit 20k rechnen)
Du bist derjenige, der foglendes behauptet hat:
" Es ist nur ein sehr kleiner Teil der Zivilbevölkerung in den Betroffenen gebieten gestorben, selbst wenn wir die Zahlen der Hamas für bare Münze nehmen. "

Ich habe nach einem vergleichbaren Konflikt gefragt, bei dem es verhältnismäßig mehr tote Zivilisten gab. Eine Antwort darauf blieb aus, weil es keinen gibt.

Stattdessen pochst du darauf, dass 1% tote Zivilisten der Gesamtbevölkerung für dich im Rahmen seien. Das für sich zeigt bereits eine völlige mentale Verrohung. Menschenverachtend, zynisch und verabscheuenswürdig.

Ich verweise mangels Vergleich deinerseits auf die Ukraine, in der im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung deutlich weniger Zivilisten getötet wurden. Heck, sogar insgesamt, wenn man die zivilen Tode pro Monat vergleicht.

Und jetzt wär's dir natürlich lieber, wenn ich statt der gesamten Ukraine nur einzelne Regionen vergleiche damit die mentalen Gymnastikübungen einfacher sind. Ich vergleiche aber den Staat Ukraine mit dem, von dir ja bereits so eingestuften, Quasi-Staat Gazastreifen. Ob dir das gefällt oder nicht, ist mir dabei scheiß egal.
 

zimms

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[...]
Und lol an das Argument der Bevölkerungsdichte. Das macht die Bombardements der IDF nur umso barbarischer, nicht andersrum.
Man könnte auch mal nicht absichtlich die Posts andere falsch verstehen.

Ihr habt doch gerade schön Zahlenspiele gemacht, oder etwa nicht? Der Punkt war lediglich dass bei Bombardements von Häuserblöcken leider mit mehr zivilen Opfern zu rechnen ist, als wenn man auf Felder und Wälder schießt.
 
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Man könnte auch mal nicht absichtlich die Posts andere falsch verstehen.

Ihr habt doch gerade schön Zahlenspiele gemacht, oder etwa nicht? Der Punkt war lediglich dass bei Bombardements von Häuserblöcken leider mit mehr zivilen Opfern zu rechnen ist, als wenn man auf Felder und Wälder schießt.
Damit hast du völlig recht. Mein Punkt ist nur: das weiß auch die IDF (das IDF?). Und trotz dieses Wissens haben sie sich für ein flächendeckendes Bombardement entschieden. Mit Zweitonner dumb bombs.

Das meine ich mit: das macht die Bombardements der IDF nur umso barbarischer.
 
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Sag mal liest du meine Posts auch?
Ich habe Mariupol nicht nur erwähnt, sondern genau aufgezeigt wie ich es einberechnet habe.
Stimmt, habe mich verlesen und in der Rechnung gedacht, dass du wieder 10k (nicht 100k) ansetzt.
100k ist eine faire Schätzung für die Ukraine.

Nur: Der Großteil der Ukraine ist kein akutes Kriegsgebiet i.S. einer Urban Battlezone.
Russland macht Terrorschläge mit Raketen, aber steht nicht in Kyiv, Lviv mit Bodentruppen & will die Stadt erobert.
Da vergleichst du also Äpfel mit Birnen.

Deswegen beschränke ich mich im Vergleich auf Urban Battlezones wie Mariupol und Bakhmut.
Du bist derjenige, der foglendes behauptet hat:
" Es ist nur ein sehr kleiner Teil der Zivilbevölkerung in den Betroffenen gebieten gestorben, selbst wenn wir die Zahlen der Hamas für bare Münze nehmen. "

Ich habe nach einem vergleichbaren Konflikt gefragt, bei dem es verhältnismäßig mehr tote Zivilisten gab. Eine Antwort darauf blieb aus, weil es keinen gibt.
Eine Antwort blieb nicht aus - sie lautet Mariupol (5-15%) und Bakhmut (1,5-3%).
Wobei Mariupol klar Kriegsverbrechen waren (keine Fluchtkorridore für Zivilisten etc), Bakhmut eher Kollateralschäden im Urban Combat.

Ich kann dir noch andere Beispiele nennen:
  • Battle of Berlin - 125k Tote Zivilisten, 5% (ohne relevante Kriegsverbrechen - die Stadt wurde halt krass umkämpft)
  • Stalingrad - 40k zivile Tote, weil das meiste Evakuiert - am Ende waren noch 10-60k Zivilisten da. Also kann man sagen von den nicht-evakuierten irgendwas zwischen 20-80%
  • Battle of Mosul - 6-30k zivile Tote bei 1,4 Mio Einwohnern - 0,4%-3% (und hier versuchte der Angreifer zivile Opfer zu vermeiden - waren ja eigene Staatsbürger)
  • First Battle of Grozny - 27k+ zivile Tote bei 370k Bevölkerung - 8%+
Stattdessen pochst du darauf, dass 1% tote Zivilisten der Gesamtbevölkerung für dich im Rahmen seien. Das für sich zeigt bereits eine völlige mentale Verrohung. Menschenverachtend, zynisch und verabscheuenswürdig.
Ich sage nicht, dass ich 1% Tote geil finde. Ganz und gar nicht.
Ich sage, dass 1% zivile Tote bei Urban Warfare nicht besonders viel sind, auch wenn der Angreifer auf Zivilisten Rücksicht nimmt.
Ich verweise mangels Vergleich deinerseits auf die Ukraine, in der im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung deutlich weniger Zivilisten getötet wurden. Heck, sogar insgesamt, wenn man die zivilen Tode pro Monat vergleicht.

Und jetzt wär's dir natürlich lieber, wenn ich statt der gesamten Ukraine nur einzelne Regionen vergleiche damit die mentalen Gymnastikübungen einfacher sind. Ich vergleiche aber den Staat Ukraine mit dem, von dir ja bereits so eingestuften, Quasi-Staat Gazastreifen. Ob dir das gefällt oder nicht, ist mir dabei scheiß egal.
LOL. Was ist daran "mentale Gymnastik".
Gaza ist nunmal ein urbanes Gebiet, was fast komplett betroffen ist.
Sonst können wir auch die Westbank und ggf noch Libanon und Jordanien dazurechnen - hat mit der Bombardierung von Gaza soviel zu tun wie eben Lviv mit Mariupol.


Man kann natürlich sagen "scheiß drauf, ob die 1% normal sind. Es sind zu viel".
Aber dann muss man halt eine Alternaitve anbiete.
Wenn die heißt "Nichts machen", dann aber bitte nicht wundern, dass die Israels diese Option nicht wählen.
 

Celetuiw

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Dieser Vergleich Ukraine - Gaza macht vorne und hinten keinen Sinn. Was wollt ihr denn damit aussagen?

Es geht doch auch gar nicht um die absoluten Zahlen, sondern darum, ob diese Opferzahlen sinnvoll und/oder gerechtfertigt sind. Was soll denn da dieser Vergleich zwischen Ukraine (wo zwei Staaten gegeneinander Krieg um Territorium führen) und Gaza (was ja im Prinzip ein gigantischer Anti-Terror-Kampf ist) bringen?
Was er sagt. Lasst doch den Unsinn, das sind doch keine Argumente für irgendwas.
 
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Oder mal ehrliche Frage: gibt es hier Verteidiger von Israels Gazakrieg, die in der letzten BTW SPD, Grün oder Linke gewählt haben?
Bisher jede BTW in der ich wählen konnte die Grünen gewählt. Schachmatt, Hamastheist. :deliver:
 
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Was er sagt. Lasst doch den Unsinn, das sind doch keine Argumente für irgendwas.
Was soll ich sagen. Ich konnte nicht widerstehen, in dieses "gemütlich von Zuhause aus zivile Kriegsopfer in zynische Statistiken umwandeln" einzusteigen. :| Habe mich auch schmutzig beim Verfassen gefühlt.

Bisher jede BTW in der ich wählen konnte die Grünen gewählt. Schachmatt, Hamastheist. :deliver:
Ach, jetzt weiß ich endlich wen die immer meinen, wenn sie von linksgrünen Faschisten reden. :troll:
 
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Pakistan greift Ziele im Iran an​

Pakistan hat mit Raketen Extremisten auf iranischem Staatsgebiet angegriffen. Medien berichten von Explosionen rund um die Stadt Saravan im Grenzgebiet​


okay. jetzt gehts rund. war am überlegen einen eigenen thread zu machen, ggf. mods raustrennen: iran scheint ja gerade nen lauf zu haben, konflikt mit israel (proxy hamas), jüngste angriffe auf iraq/syrien, finger bei den huthis im spiel (proxy gegen saudi-arabien) und jetzt noch pakistan an der backe.
 
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Man kann natürlich sagen "scheiß drauf, ob die 1% normal sind. Es sind zu viel".
Aber dann muss man halt eine Alternaitve anbiete.
Wenn die heißt "Nichts machen", dann aber bitte nicht wundern, dass die Israels diese Option nicht wählen.
Ich würde mal behaupten ein gangbares Zukunftsszenario zu skizzieren liegt in der Verantwortung beider Seiten. Ob das dann aufgrund der Akteure Israel und Palästina umsetzbar ist steht noch auf nem anderen Blatt. Ich habe da keine gute Antwort parat, für mich haben die Befürworter des Vorgehens der IDF aber auch keine passende. Das hier ist ja auch noch ein wichtiger Punkt dabei:

Und während Russland gegen die Ukraine dagegen vergleichsweise orthodox aussieht, ist was in Gaza passiert nicht mal mit den klassischen insurgencies zu vergleichen, weil dort beide Seiten in ihren Kriegshandlungen dahingehend eingeschränkt werden, dass sie auf die Unterstützung der Zivilbevölkerung angewiesen sind, wie bspw. die Russen respektive die USA in Afghanistan. Auch das ist hier aber nicht der Fall: Israel braucht die Unterstützung der Zivilbevölkerung nicht, weil es überhaupt keine Pläne dafür gibt eine genehmere Administration nach Ende der Kampfhandlungen zu installieren.
Israel scheißt gerade auf die Unterstützung der Zivilbevölkerung, gleichzeitig gibt es keine Pläne zur dauerhaften Besetzung des Gaza-Streifens. Sie werden also irgendwann doch auf die Unterstützung der Zivilbevölkerung angewiesen sein, wenn diese nicht schon wieder die Hamas, oder was noch radikaleres, in die Verantwortung bringen soll wenn der Einsatz vorbei ist. Und denkst du, dass dann so Aussagen wie "Ja _eigentlich_ ist die Hamas ja an all den Toten und der Zerstörung schuld, siehe 07.10. und menschliche Schutzschilde" bei der palästinensischen Bevölkerung funktionieren wird? Wer Israels Vorgehen so akzeptiert darf sich dann auch nicht wundern, dass die Palästinenser das nicht akzeptieren werden und die Radikalitätsspirale im Gaza-Streifen (und in der West Bank) munter weiter geht.
 
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kann da einer der was von versteht bitte Kontext geben, warum sich jetzt Iran und Pakistan klopfen? das ist für mich komplett neu und schnall ich grad auch nicht. worum streiten die sich denn? Nur Islamauslegung?
 
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