Islamischer Staat im Irak und der Levante

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Sehe nicht, wo waah11's these nicht auch auf somalia übertragbar wäre.
Dort gibts immerhin auch medien, die ihnen das leben der "reichen" suggerieren.

So gesehen kann man dort auch einen sehr großen unterschied zwischen arm und reich feststellen.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
also muss "arm und reich" global gesehen werden? finde ich nicht so einleuchtend, denn global gesehen gab es immer arm und reich und wird es wohl immer geben. trotzdem haben sich manche regionen (trotz regional noch stärker auftretender ungleichheit) schneller/besser entwickelt.
 

Moranthir

GröBaZ
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Fast alle Länder mit niedrigem Gini-Koeffizienten haben doch auch ein Problem mit Gewaltverbrechen, ziemlich unabhängig von der Religion. Sollte doch jeden klar sein, dass das für Unfrieden sorgt?

Der andere Punkt ist, dass der Zufall einfach nicht beachtet wird. Man tut so, als ob jeglicher technologischer Fortschritt, sowie sämtlicher globaler Machtgewinn nur eine logische Konsequenz von bestimmten Wertesystemen wäre. Das ist lachhaft, auch wenn z.B. Freiheit sicherlich förderlich ist.
 
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bei völkern die von der aussenwelt abgeschnitten leben gilt arm und reich natürlich nicht global. somalia ist aber nicht isoliert und so macht es für einen somalischen bürger wenig unterschied, ob es die somalische oberschicht ist die geld hat und dabei zufrieden und glücklich wirkt. Oder die westliche welt, von der die somalischen bürger eben durch die medien erfahren.
 
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natürlich, der ursprung ihrer macht liegt in der konzeption des staates, der auf individueller freiheit, rechtsstaatlichkeit und eigeninitiative fußt. gepaart mit einer guten geographischen lage und günstiger resourcenverteilung, keine frage. aber ohne die o.g. grundwerte ist keine langfristig erfolgreiche gesellschaft zu bauen. oder denkst du es ist zufall, dass die reichsten länder der welt mit dem höchsten lebensstandard alles demokratische rechtsstaaten sind? dass diese werte in teilen heute nicht mehr gelebt werden widerspricht dem nicht.
russland ist um welten nicht so stark wie die usa, das habe ich auch nicht behauptet. manche denken halt immer, dass eine außenpolitische aktion bewerten = alles drum herum feiern ist. wenn du milch lecker findest musst du ne kuhherbe halten. :deliver:

Ich halte es für ein wenig vermessen was von macht dank überlegener werte zu schwafeln, wenn wir vor kaum 70 jahren die schlimmsten barbareien begangen haben die man sich so vorstellen kann. Technologisch und wirtschaftlich überlegen waren wir den wüstennegern trotzdem massiv.

Auch denke ich, dass es einem schwer fallen wird die technologisch und wirtschaftliche überlegenheit des westens in z.B. der kolonialzeit tatsächlich mit "überlegenen werten" gegenüber irgendwelchen indianischen bzw. stammeskulturen begründen zu können.
Das ist einfach nur vollkommener schwachsinn und historisch nicht haltbar.
 
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Ich halte es für ein wenig vermessen was von macht dank überlegener werte zu schwafeln, wenn wir vor kaum 70 jahren die schlimmsten barbareien begangen haben die man sich so vorstellen kann. Technologisch und wirtschaftlich überlegen waren wir den wüstennegern trotzdem massiv.

Auch denke ich, dass es einem schwer fallen wird die technologisch und wirtschaftliche überlegenheit des westens in z.B. der kolonialzeit tatsächlich mit "überlegenen werten" gegenüber irgendwelchen indianischen bzw. stammeskulturen begründen zu können.
Das ist einfach nur vollkommener schwachsinn und historisch nicht haltbar.
und dann gab es die Inkas, Mayas oder what weiß ich gerade mit ihren Massenmordkulten und Ritualen, und die edlen wilden Indianer haben auch regelmäßig gegeneinander Krieg bis zur vollkommenen Vernichtung geführt. Beim Holocaust ist wohl am meisten erschreckend, dass sowas im modernen aufgeklärten Europa passieren konnte mit industrieller Effizienz und nicht "barbarisch".
Zurück zum Thema:
Joschka Fischer mit einem Gastbeitrag bei der sz:
http://www.sueddeutsche.de/meinung/krise-im-nahen-osten-irak-einmarsch-war-die-ursuende-1.2036233
Den zweiten Fehler im Irak machte Präsident Obama, der zu schnell und zu früh den militärischen Rückzug anordnete - damit waren die USA keine Ordnungsmacht mehr in der Region. Auch nach dem Ausbruch des syrischen Bürgerkriegs blieb Obama passiv, und nun droht mit dem schnellen militärischen Vormarsch der Isis-Terroristen und deren Einnahme der zweitgrößten irakischen Stadt Mossul der Zerfall des Irak. Die Grenze zwischen dem Irak und Syrien existiert faktisch nicht mehr. Bleibt dies so, stehen nicht nur die Grenzen des Irak infrage, sondern auch die vieler seiner Nachbarstaaten. Vermutlich werden dann die Grenzen der ganzen Region mit Gewalt neu gezogen werden. Und die humanitäre Katastrophe wird noch größere Dimensionen annehmen.

Finde die Aussagen von unserem ehemaligen Außenminister ziemlich langweilig, Haufen Geschwafel mit wenig Inhalt und mehr Plattitüden, aber interessant finde ich, wie er den Abzug aus Irak und die Passivität zur Syriensache kritisiert, wo alle Linke doch immer beides wollten.
 
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Sehrwohl Barbarisch. Und das ist noch eine beleidigung für die armen Barbaren.
 
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ehm nein das war grausam, unmenschlich, entmenschlicht etc. aber nicht barbarisch. Das war industriell geplant und durchgeführt. Nicht einfach alle vom anderen Stamm mit dem erstbesten totschlagen, was man da hat. Das ist das genaue Gegenteil von barbarisch. peta ist totaler Mist, aber der Vergleich mit moderner Massentierhaltung ist da vllt schon passend.
 
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Synonyme für: barbarisch | Bedeutung


140 Synonyme in 10 Synonymgruppen

1
Bedeutung: unmenschlich [a]
gefühllos, gnadenlos, herzlos, inhuman, mitleidlos, schonungslos, unbarmherzig, unsozial, brutal, erbarmungslos, grausam, kaltblütig, roh, ungesittet, barbarisch

2
Bedeutung: unzivilisiert [a]
völlig ungebildet, barbarisch

3
Bedeutung: erbarmungslos [a]
brutal, hart, eisern, eisig, gewissenlos, grausam, herzlos, kaltblütig, schonungslos, unbarmherzig, unerbittlich, ungerührt, barbarisch, bedenkenlos, gefühllos, gnadenlos

4
Bedeutung: gefühlskalt [a]
gefühllos, gefühlsarm, erbarmungslos, gnadenlos, unbarmherzig, unempfindlich, barbarisch, brutal, dickfellig, eisig, gemütsarm, grausam, hart, hartherzig, ungerührt

5
Bedeutung: grob [a]
grausam, grobschlächtig, ungehobelt, ungeschliffen, barbarisch, brutal, eisig, erbarmungslos, gefühllos, gefühlsarm, gefühlskalt, gemütsarm, gleichgültig, gnadenlos, roh

6
Bedeutung: hartherzig [a]
abgestumpft, barbarisch, brutal, eisig, fest, gefühllos, gefühlsarm, gefühlskalt, gemütsarm, gleichgültig, gnadenlos, grausam, hart, herzlos, erbarmungslos

7
Bedeutung: gewalttätig [a]
erbarmungslos, rücksichtslos, barbarisch, bestialisch, entmenscht, gewaltsam, grausam, inhuman, mitleidslos, roh, unbarmherzig, unmenschlich, verroht, gefühllos, gnadenlos, brutal

8
Bedeutung: schonungslos [a]
barbarisch, brutal, eisig, erbarmungslos, gnadenlos, grausam, hart, inhuman, kaltschnäuzig, kompromisslos, mitleidlos, roh, seelenlos, unbarmherzig, kaltblütig

9
Bedeutung: roh [a]
barbarisch, brutal, erbarmungslos, grausam, kalt, radikal, schonungslos, tyrannisch, eisig, herzlos, inhuman, kaltblütig, kannibalisch, kühl, verroht

10
Bedeutung: streng [a]
barbarisch, brutal, erbarmungslos, gefühllos, gefühlsarm, gefühlskalt, gemütsarm, fest, gleichgültig, gnadenlos, grausam, hart, hartherzig, herzlos, inhuman, unerbittlich

:o
 
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Was soll die Scheiße schläfer? Es ging darum heat0rs Meinung, dass technisch/wirtschaftliche Überlegenheit aus überlegenem Wertesystem folgt als Unfug zu demaskieren, und nicht darum irgendwelche Barbarenstämme zu beleidigen. Also hör mit dem Hansgehabe auf.
 
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warum sollte es Unfug sein? Weil es ein Putinsympathisant geschrieben hatte? Weil es dem Bild des edlem Wildem widerspricht? Gibt doch viele Belege, dass liberale Werte etc. gute Bedingungen für technische und wirtschaftlichen Aufschwung sind.
 
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und barbarisch hat nicht immer die gewisse Konotation von unziviliziert drin?
http://www.duden.de/rechtschreibung/barbarisch
http://de.wiktionary.org/wiki/barbarisch
Und Synonyme entsprechen nicht der Bedeutung.

Um aus deinem zweiten Link zu zitieren:
Sinnverwandte Wörter:

[1] bestialisch, eiskalt, martialisch, unmenschlich
[2] ausufernd, ungebildet, unkultiviert, unzivilisiert
[3] extrem, furchtbar, sehr, tierisch, übermäßig, unerträglich
[4] fremd

trifft bis auf 4 alles auf das zu, was im hier angesprochenen Zeitraum passiert ist. Die Pfade der Zivilisation wurden da bereits lange verlassen, auch wenn die industrielle Maschinerie lief.

Über was für eine retardierte Scheiße hier diskutiert wird du meine Fresse :rofl2:
 
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Was soll die Scheiße schläfer? Es ging darum heat0rs Meinung, dass technisch/wirtschaftliche Überlegenheit aus überlegenem Wertesystem folgt als Unfug zu demaskieren, und nicht darum irgendwelche Barbarenstämme zu beleidigen. Also hör mit dem Hansgehabe auf.

Definiert doch erstmal "überlegenes Wertesystem" bevor ihr euch an die Gurgel geht :troll:


Vielleicht ist das "überlegene Wertesystem" nicht so zu verstehen, die friedlichste, gerechteste und humansten Lebensformen hervorzubringen, sondern einer gut funktionierenden und effizienten Gesellschaft den Rahmen zu geben.
 
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Finde die Aussagen von unserem ehemaligen Außenminister ziemlich langweilig, Haufen Geschwafel mit wenig Inhalt und mehr Plattitüden, aber interessant finde ich, wie er den Abzug aus Irak und die Passivität zur Syriensache kritisiert, wo alle Linke doch immer beides wollten.

Eigentlich wollten die Linken erst gar keinen Einmarsch und Einmischung.
Ein souveräner Irak hätte den ISIS Jungs so in den Arsch getreten, dass die Schuhspitze vorne wieder rausgekommen wäre. Einige Kollaterallschäden häts dabei natürlich auch gegeben, aber die gibts ja jetzt auch zur genüge.

Und was Fischer mit "links" zu tun haben soll erschließt sich mir nicht. Das Steinewerfer-Image bleibt hartnäckig an ihm kleben, obwohl der doch schon nicht erst seit seiner Außenministerzeit von der Einstellung her besser zur FDP passen würde als zu den Grünen.
 

cReAtiVee

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Terrorgruppe im Irak: "Islamischer Staat" lässt Schaufensterpuppen verhüllen

Mossul - Zuerst haben die radikalen Islamisten der Terrorgruppe "Islamischer Staat" drakonische Regeln für die Menschen in den von ihnen eroberten Gebieten erlassen, jetzt nehmen sie sich die Schaufensterpuppen vor. Die Dschihadisten haben Ladenbesitzern in der irakischen Großstadt Mossul die strikte Anweisung erteilt, die Gesichter sämtlicher Schaufensterpuppen zu verhüllen. Die Anordnung gilt für weibliche und männliche Puppen gleichermaßen.

weiterlesen...

:rofl2:

Ist das Realsatire? :ugly:
 
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Das sich die leute da unten schon seit ein paar jahren Saddam zurück wünschen könnte man sicherlich auch satirisch verpacken, wenn es nicht so traurig wäre... :8[:
 
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Das sich die leute da unten schon seit ein paar jahren Saddam zurück wünschen könnte man sicherlich auch satirisch verpacken, wenn es nicht so traurig wäre... :8[:

Unter Saddam ging es dem größten Teil der Vevölkerung (ausser den Kurden im Grunde genommen) auch deutlich besser, da er die ganzen bekloppten Extremisten im Land noch unter Kontrolle hatte. Sieht man in den letzten 25 Jahren ja häufiger, dass sich die Situation für Teile der Bevölkerung gerade beim Zerfall eine recht strikten Diktatur nicht grad verbessert, da die neue Regierung religiös extremistische Kräfte nicht mehr verfolgt/kontrollieren kann (zuletzt zB die Situation der christlichen Minderheit in Ägypten). Der Islam ist in großen Teilen der Welt aktuell auf einem Level mit dem Christentums des Mittelalters (und das obwohl es eine Hochzeit der Toleranz während der maurischen Herrschaft in Spanien bereits gab) , Toleranz gegenüber anderen Religionen ist de facto nicht existent. Der Schritt weg vom aktuellen Fanatismus und hin zu sowas wie Säkularisierung kann es aber nur aus der Religion selber geben
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
Alles war besser als jetzt. Saddam, Gadaffi, Assad. Alle spitze im Vergleich zur jetzigen Realität. Aber nein, wir haben diese scheisse ja unterstützt "Freiheit, Demokratie" und der ganze Unsinn. Hoffentlich lernt mal irgendwer irgendwas, wenn das nächste mal irgendwo eine "Revolution" für "Demokratie" vom Zaun gebrochen wird.
 
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Naja, es ist ne Entwicklung, die auch in Europa sehr steinig war (*hust* Robespierre). Das Problem ist ja nicht, wenn das Volk für Demokratie kämpft, das Problem ist eher wenn der Westen dem Volk ne Demokratie nach seinen eigenen Vortstellungen aufzwängen will
 

Teegetraenk

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Man braucht eine ganz neue Ordnung für den gesamten Nahen Osten, vor allem territorial. Das geht aber nur wenn alle regionalen Großmächte und die USA an einem Strick ziehen und wird daher nicht passieren.

Die Grenzen der meisten Staaten sind sehr willkürlich gezogen. Sie orientieren sich an irgendwelchen romantischen europäischen Vorstellungen und Überlieferungen der Bronze- und Eisenzeit (z.B. Irak/Syrien), an für die entsprechende Kolonialmacht mehr oder weniger einfach zu organisierenden Einheiten (z.T. Irak, Saudi-Arabien, Palästina, z.T. Ägypten) oder einem Mix aus beidem (Israel, Iran).

Nimmt man nun noch die teilweise extremen kulturellen und religiösen Unterschiede und Befindlichkeiten und Konflikte, die sich grenzübergreifend darstellen, dazu dann ergibt sich ein hochexplosives Gemisch, das quasi nicht zu befrieden ist.

Selbst wenn man es schaffen würde, dass gewisse Ethnien/Religionsgemeinschaften weitgehend homogene Staatsgebilde kreieren hätte man die Gefahr wirklich schwerwiegender Konflikte nicht beseitigt - man denke nur an Europa, das deutlich weniger vorbelastet war aber blutigste Konflikte ständig wechselnder Hegemone erleben musste. Es ist also nicht mal klar ob ein Auseinanderfitzeln der bestehenden Staaten die Region wirklich sicherer machen würde, auch wenn die Risiken eines Bürgerkriegs sinken würden.

Idealerweise versucht man also mit den einmal kreierten Konstrukten zu arbeiten und und eine politische Ordnung zu schaffen, die einen Weg der fairen Partizipation aller verfeindeten Bevölkerungsgruppen findet. Die Demokratie ist hier im ersten Schritt nur wenig hilfreich, da, wie z.B. im Irak, die größte Bevölkerungsgruppe die anderen hemmungslos aus der öffentlichen Partizipation ausschließen wird und so neue Konflikte schafft oder alte Konflikte neu anheizt.

Realistischer wäre ein Krisenmanagement zu schaffen, dass es den beteiligten Staaten ermöglicht die meisten Konflikte schon in der Frühphase zu begrenzen, dafür sind allerdings auch immer entsprechende Politiker gefragt. Und die sind selten in einer Ecke der Welt, in der politischer und wirtschaftlicher Einfluss nun mal Hand in Hand mit eskalierenden Konflikten steht. Die Situation ist also annähernd hoffnungslos und man kann nur hoffen die jeweils auflodernden konkreten Konflikte möglichst unblutig zu kontrollieren.

Eine einzige Tragödie
 
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Man braucht eine ganz neue Ordnung für den gesamten Nahen Osten, vor allem territorial. Das geht aber nur wenn alle regionalen Großmächte und die USA an einem Strick ziehen und wird daher nicht passieren.

Die Grenzen der meisten Staaten sind sehr willkürlich gezogen. Sie orientieren sich an irgendwelchen romantischen europäischen Vorstellungen und Überlieferungen der Bronze- und Eisenzeit (z.B. Irak/Syrien), an für die entsprechende Kolonialmacht mehr oder weniger einfach zu organisierenden Einheiten (z.T. Irak, Saudi-Arabien, Palästina, z.T. Ägypten) oder einem Mix aus beidem (Israel, Iran).

Nimmt man nun noch die teilweise extremen kulturellen und religiösen Unterschiede und Befindlichkeiten und Konflikte, die sich grenzübergreifend darstellen, dazu dann ergibt sich ein hochexplosives Gemisch, das quasi nicht zu befrieden ist.

Selbst wenn man es schaffen würde, dass gewisse Ethnien/Religionsgemeinschaften weitgehend homogene Staatsgebilde kreieren hätte man die Gefahr wirklich schwerwiegender Konflikte nicht beseitigt - man denke nur an Europa, das deutlich weniger vorbelastet war aber blutigste Konflikte ständig wechselnder Hegemone erleben musste. Es ist also nicht mal klar ob ein Auseinanderfitzeln der bestehenden Staaten die Region wirklich sicherer machen würde, auch wenn die Risiken eines Bürgerkriegs sinken würden.

Idealerweise versucht man also mit den einmal kreierten Konstrukten zu arbeiten und und eine politische Ordnung zu schaffen, die einen Weg der fairen Partizipation aller verfeindeten Bevölkerungsgruppen findet. Die Demokratie ist hier im ersten Schritt nur wenig hilfreich, da, wie z.B. im Irak, die größte Bevölkerungsgruppe die anderen hemmungslos aus der öffentlichen Partizipation ausschließen wird und so neue Konflikte schafft oder alte Konflikte neu anheizt.

Realistischer wäre ein Krisenmanagement zu schaffen, dass es den beteiligten Staaten ermöglicht die meisten Konflikte schon in der Frühphase zu begrenzen, dafür sind allerdings auch immer entsprechende Politiker gefragt. Und die sind selten in einer Ecke der Welt, in der politischer und wirtschaftlicher Einfluss nun mal Hand in Hand mit eskalierenden Konflikten steht. Die Situation ist also annähernd hoffnungslos und man kann nur hoffen die jeweils auflodernden konkreten Konflikte möglichst unblutig zu kontrollieren.

Eine einzige Tragödie
alles nur auf die bösen willkürlichen Grenzen schieben ist ja so einfach.
http://www.bbc.com/news/world-middle-east-25299553
For the period from the end of the Crusades up until the arrival of the European powers in the 19th Century, and despite the region's vibrant trading culture, the different sects effectively lived separately from each other.

But the thinking behind Sykes-Picot did not translate into practice. That meant the newly created borders did not correspond to the actual sectarian, tribal, or ethnic distinctions on the ground.

These differences were buried, first under the Arabs' struggle to eject the European powers, and later by the sweeping wave of Arab nationalism.
Dieser fick Panarabismus oder später dieser fick Islamismus.
http://www.ft.com/cms/s/0/86c958c2-ff78-11e3-8a35-00144feab7de.html#axzz38NShKN1R
High quality global journalism requires investment. Please share this article with others using the link below, do not cut & paste the article. See our Ts&Cs and Copyright Policy for more detail. Email ftsales.support@ft.com to buy additional rights. http://www.ft.com/cms/s/0/86c958c2-ff78-11e3-8a35-00144feab7de.html#ixzz38NWPyHNq

As Reider Visser, a historian of Iraq, has noted, the Sykes-Picot borders were not as artificial as some think. They corresponded for the most part to administrative arrangements that had been in place under the Ottomans for decades, if not centuries. Syria and Iraq referred to specific geographic entities long before the collapse of the empire. Under the British and French mandates, the main protestation over borders was about the partitioning of Greater Syria into several mini-states, with one part also added on to Lebanon. The separate entities did not survive for long, linking up with Damascus in an independent Syrian state. To blame Sykes-Picot is to ignore the fact that territorial nationalism is deeply entrenched in Arab states today, despite the repeated outbreak of sectarian violence.

http://www.theatlantic.com/internat...borders-for-the-middle-easts-problems/279561/
neben weiteren Ausführungen, warum alles auf Grenzen schieben zu einfach ist, paar Beispiele, wie dass die jahrhundertehalte Grenze zwischen Irak und Iran/Persien trotzdem nett umkämpft ist, während Jordanien, das als einziges erst seit 1922 existiert, stabil ist, auch paar what if Szenarios, z.B.
So what if the British and French had instead endorsed the logic of pan-Arabism and created one big Arab state out of the whole region? Well, any such state would still have faced difficulty with its Christian, Kurdish, and Shiite minorities. And with Iraq, Egypt, Syria, and Saudi Arabia all asserting their own claims to preeminence in the Arab world, the question of leadership would have been contentious. Had such a state failed, like the short-lived United Arab Republic (1958-1961), its division would have brought regional politics back to square one.

Most appealing, perhaps, is the idea that things might have gone smoother if the Europeans had just left the region’s inhabitants to sort things out themselves. This is what happened in the Balkans, where local leaders drew their own borders, and the fighting lasted up through the 1990s.

zum Krisenmanagement, haben die nicht die Arabische Liga, OIC,die UNO und what weiß ich noch?
und dass die dort, wenn sie Lust haben, auch intervenieren, man erinnere sich an den arabischen Frühling in Bahrain
http://de.wikipedia.org/wiki/Proteste_in_Bahrain_2011#Vor_Verh.C3.A4ngung_des_Ausnahmezustandes

die ganze Region ist ein Müllhaufen und es scheinen zu wenig Leute dort auch Interesse zu haben, es zu beenden.
 

Teegetraenk

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Du hast meinen Post offenbar weder richtig gelesen noch verstanden.
 
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also die Lösung wären imaginäre utopisch-friedliebende Politiker, die sich dort zwischenstaatlich einigen können, wenn sie dabei innenpolitisch schon jede Opposition unterdrücken? Wäre da nicht ein bischen Demkratie- und damit Konsenssfähigkeit nicht schlecht, wenn sie das da hätten?
 

Teegetraenk

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Wäre da nicht ein bischen Demkratie- und damit Konsenssfähigkeit nicht schlecht, wenn sie das da hätten?

Das schrieb ich.
Aber das kann halt nicht aus dem Nichts entstehen, und setzt eine funktionierende Zivilgesellschaft voraus.
 

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klar doch. weil es nicht genug vorbilder in der geschichte gibt, aus denen sie lernen könnten. sie müssen ja das rad komplett neu erfinden! ist ja nicht so, dass europa ihnen seit jahrhunderten vorlebt wie man erfolgreich ist und sie sich stattdessen immer wieder für ihre primitive, unterlegene lebensweise entscheiden und DANN den westen dafür verantwortlich machen, dass ihre länder in jeder beziehung versagen.
 
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Jo die große anzahl westlicher wüstenstaaten machen es den nahost wüstenlöchern echt mal eazy vor wie man ohne die entsprechenden natürlichen gegebenheiten und ohne permanente einmischung und technologischen vorsprung fett absahnt. :rofl2:
 
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wenn die ihren Vorsprung aus dem Hochmittelalter der frühen Neuzeit auch durch eigene Blödheit verspielt und den Sprung ins Kolonialzeitalter verpasst haben und sich trotzdem daran festklammern, kann man ihnen auch nicht mehr helfen. Deutschland hatte auch beschissene Startnachteile und hat es trotzdem irgendwie geschafft. Hätten die alten Mesopotamier halt mal ihre Böden damals nicht versalzen.
 
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Das ist eine fail Gegend voller Spasten.
Wir sollten zusehen, dass wir von dort billiges Öl bekommen und die Gegend ansonsten einfach nicht betrachten.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Jo die große anzahl westlicher wüstenstaaten machen es den nahost wüstenlöchern echt mal eazy vor wie geht man ohne die entsprechenden natürlichen gegebenheiten und ohne permanente einmischung und technologischen vorsprung fett absahnt. :rofl2:

Klar, die ganze islamische Welt besteht aus Wüsten und Kamelen. Insbesondere Länder wie Indonesien, Pakistan, islamische Länder in Afrika oder im Kaukasus sind für ihr dürres Klima bekannt. Vielleicht einfach mal aufhören die Schuld primär immer bei anderen zu suchen. Dieses muslimische Opferduktus geht gehörig auf den Keks.

Die muslimische Welt ist im Arsch weil eine Kultur in der Religion eine so massive Rolle spielt und Gemeinschaft über Individualismus geht nur verlieren kann gegen unsere geile individualistische Leistungsgesellschaft voller Egoisten und der Überzeugung, dass es nur diese paar Jahre im Leben gibt. Kein Leben danach und keine zweite Chance. Ist einfach ein stärkeres Mindset.
 
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Gelöschtes Mitglied 137386

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Wenn du nen ordentlichen islamischen Staat kennst sag Bescheid. Alle die es gab haben wir mit diesem scheiß arabischen Frühling vernichtet. Lybien, Syrien, Irak waren im Vergleich zu Heute paradiesische Orte. Wir hätten dafür sorgen müssen dass alles so bleibt wie es war.
 

Moranthir

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Captain Heatsight zur Stelle! Mal davon abgesehen, dass der Irak nichts mit dem arabischen Frühling zu tun hat, muss man mal erwähnen, dass die unterdrückten/benachteiligten Menschen, die die jeweiligen Aufstände am Anfang mitgetragen haben sicherlich nicht die Wahl zwischen Diktatur (in der sie am kürzeren Hebel sitzen) sowie jahrelangem Bürgerkriegsschrecken betrachten haben, sondern wohl tatsächlich daran glaubten, dadurch am Ende besser dazustehen.
Jetzt weiß "man", dass es wahrscheinlich besser gewesen wäre, das Folterregime von Assad zu erdulden, als in den Trümmern seiner Heimat aufgrund konfesioneller Unterschiede geköpft zu werden.
Es hätte ja prinzipiell so werden können, wie in Tunesien oder dem Libanon (auch nicht arabischer Frühling). Deshalb die Frage: welche guten islamischen Staaten wurden durch den arabischen Frühling vernichtet?

Zu behaupten, der Saddam-Irak wäre ein Paradies im Vergleich zu heute, ist idiotisch - aber typische Heatorpolemik (die du aber wahrscheinlich auch selbst glaubst). Da hat jemand den ersten Golfkrieg inklusive der Al-Anfa Campaign, den zweiten Golfkrieg inklusive der Niederschlagung des Schiitenaufstandes vergessen. Der Bodycount von Saddam ist ziemlich beeindruckend. Der einzige Lichtblick der Baath-Diktatur war tatsächlich der Säkularismus.

€: Ich bin übrigens auch der Meinung, dass man sich da größtenteils heraus halten sollte, da Interventionen offensichtlich wenig erfolgversprechend sind.

€2: "Wir" müssen aber sicherlich nicht dafür sorgen, dass Folterregime im Sattel bleiben. Wo kommen wir denn da hin? So macht man sich übrigens eben so viele Feinde in den betroffenen Ländern (Ägypten mit der Militärhilfe z.B.).
Außenpolitik der Marke "so einfach ist das" ist leider zu plump.
 
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Benrath

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klar doch. weil es nicht genug vorbilder in der geschichte gibt, aus denen sie lernen könnten. sie müssen ja das rad komplett neu erfinden! ist ja nicht so, dass europa ihnen seit jahrhunderten vorlebt wie man erfolgreich ist und sie sich stattdessen immer wieder für ihre primitive, unterlegene lebensweise entscheiden und DANN den westen dafür verantwortlich machen, dass ihre länder in jeder beziehung versagen.

lol
 
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Klar, die ganze islamische Welt besteht aus Wüsten und Kamelen. Insbesondere Länder wie Indonesien, Pakistan, islamische Länder in Afrika oder im Kaukasus sind für ihr dürres Klima bekannt. Vielleicht einfach mal aufhören die Schuld primär immer bei anderen zu suchen. Dieses muslimische Opferduktus geht gehörig auf den Keks.

Die muslimische Welt ist im Arsch weil eine Kultur in der Religion eine so massive Rolle spielt und Gemeinschaft über Individualismus geht nur verlieren kann gegen unsere geile individualistische Leistungsgesellschaft voller Egoisten und der Überzeugung, dass es nur diese paar Jahre im Leben gibt. Kein Leben danach und keine zweite Chance. Ist einfach ein stärkeres Mindset.

Gerade eben reden wir noch vom nahen osten, jetzt über alle muslimischen länder. Warum hören wir nicht jede woche horrorstorys über Indonesien wo wir gerade dabei sind?

Seit wann sind wir denn so eine geile individualistische leistungsgesellschaft? Ist noch garnicht so lange her, da sind wir im gleichschritt marschiert oder ermordet worden. Dein geschichtsverständniss ist wirklich ungefähr so ausgefeilt wie das des nächstbesten npd wählers. Da hätte ich von einem hoch gebildeten mitteleuropäer echt mehr erwartet.
 
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dann kann die arabische Welt ja von der deutschen Zwangsdemokratisierung lernen. Hat beim zweiten Anlauf geklappt. Mit Druck und Einfluss von außen, kaltem Krieg und dem ganzen Pack. Und vergessen wir nicht die nicht ideale teils sehr verspätete Entnazifizierung und irgendwie hat es doch geklappt.

Über Indonesien, da gäbe es bestimmt jede Woche Horrorstories, wenn es nicht so fick weit weg wäre und die Touristengebiete nicht gesichert.
http://www.nytimes.com/2012/05/22/opinion/no-model-for-muslim-democracy.html
http://www.crisisgroup.org/en/regions/asia/south-east-asia/indonesia.aspx
http://en.wikipedia.org/wiki/Terrorism_in_Indonesia
und ein mal im Jahr kommt wie immer open doors mit ihre Christenverfolgung.
aber ist eig. zu viel verlangt, wenn man in 15 Minuten Tagesschau noch viel mehr reinquetschen müsste.
 
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#exactly this.

Eine Revolution findet nicht statt und 2 Tage danach ist eine neuer perfekte Welt erschaffen. Sowas dauert Jahrzehnte.

Nur dass die Revolution damals von der aufgeklärten Elite und hungrigen Bürgern ausging, um die religiösen Fanatiker loszuwerden. Heute werden hungrige, dumme Bauern zu religiösen Fanatikern ausgebildet, um für eine Minderheit mittelalterliche Zustände zu schaffen.
 
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Nur dass die Revolution damals von der aufgeklärten Elite und hungrigen Bürgern ausging, um die religiösen Fanatiker loszuwerden. Heute werden hungrige, dumme Bauern zu religiösen Fanatikern ausgebildet, um für eine Minderheit mittelalterliche Zustände zu schaffen.

zumindest das haben die Islamisten von Europa gelernt, nichts außer Koranschule ist erlaubt. Wie war das, "boko haram" stand für "westliche Bildung ist böse"?
http://cicero.de/weltbuehne/islamismus-warum-extremisten-und-diktaturen-bildung-hassen/58005
 
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Alter.. grad die Beschreibung eines Videos gelesen. Da fährt ein Auto eine Straße im Irak entlang und daneben sind Köpfe aufgespießt von Kriegsgefangenen. Das macht den Islam sehr sympathisch... moment, das hat nichts mit dem Islam zu tun! Egal ob die Schlächter gerade beim Köpfen zu Allah beten
 
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