fixed und genau das markierte ist der knackpunkt den viele anders sehen
Heator redet hier natuerlich komplet emotionsfrei und rational ueber mama russia, ist klar
rein wirtschaftlich ist Russland mal komplett unwichtig, militärisch sieht die Sache natürlich anders aus
Also ich finde es ja einigermaßen erstaunlich bis amüsant, wie dieselben Leute, die Menschen Rassismus vorwerfen, weil sie Mitbürgern mit Migrationshintergrund unterstellen keine "richtigen" Deutschen zu sein, die zB türkische Namen tragen zugleich sofort in genau denselben Rassismus verfallen, wenn es ihrem Weltbild entspricht.
Ich weiß nicht, was du dir so vorstellst, aber mir ist Russland emotional vollkommen egal. Ich war in meinem ganzen Leben 2 Wochen in Russland als Tourist, ich habe nicht einen Verwandten in dem Land und habe auch sonst keinerlei Bezug zu Russland, bis auf die Muttersprache, die nunmal auch in anderen Teilen der Welt Landessprache ist. Also streng das Gehirn ein bisschen mehr an, die Primitivität deines Arguments langweilt.
Dann ist auch noch deine Analyse in wirtschaftlicher Sicht vollkommen neben der Spur. Russland ist einer der wichtigsten Rohstoffliferanten der Welt und damit das exakte Gegenteil von wirtschaftlich unbedeutend. Ganz davon abgesehen, dass es auf Platz 12 der Welt nach BIP liegt, nur knapp hinter Kanada auf Platz 11. Also keine Ahnung wovon du redest, komm mal aus deinem 90er Jahre Sovjet Film raus.
Gegen riesen wie China oder die USA kommt man sowieso nur im verbund mit anderen EU ländern an, wer meint Deutschland könne da irgendwie im alleingang dicke geopolitik betreiben sollte sich mal aktuelle zahlen zur wirtschaftsleistung anschauen.
Zum Einen könnte das Deutschland durchaus alleine, wenn gewollt. Deutschland konnte auch alleine gegen die ganze Welt einen Weltkrieg führen und hätte den evtl. sogar gewonnen, wenn man sich nicht so dumm bzgl. der Sovjetunion angstellt hätte. Aber das verlangt nicht mal wer. Ich habe es schon mal gesagt: alleine Frankreich und UK wären sehr froh darüber, wenn sich Deutschland mehr militärisch einbringen würde. Ich zumindest bin auch überhaupt kein EU Gegner, ich würde sie nur gerne auf wirtschaftsstarke Länder mit einem Nord Euro beschränken. Ich sehe nicht, wie wir von einem Griechenland oder Ungarn in der EU profitieren würden.
Erstmal muss man doch die politische und wirtschaftliche Position der Nationen mit berücksichtigen und auch die potenziellen Kosten, die die entsprechende Politik gefordert hat. Die amerikanische Außenpolitik als leuchtendes Beispiel festhalten zu wollen ist schon ganz schön gewagt. Ich behaupte mal, dass die Amis mit einer handvoll weniger Konflikte einen guten Teil ihres Militärbudgets sparen und das Geld für Bildung, Medizin oder Soziales hätten ausgeben können. Ohne Außenpolitisch an Bedeutung zu verlieren.
Das halte ich für falsch. Ohne die Stützpunkte überall auf der Welt und die ständig modern gehaltenen Streitkräfte mit der Fähigkeit überall und zu jeder Zeit nach den eigenen Bedingungen zuschlagen zu können, würden die USA ganz massiv an Bedeutung verlieren. Da reicht doch schon ein Blick nach Syrien um zu sehen, wie schnell Schwächen genutzt und ein Machtvakuum von anderen Akteuren geschlossen wird.
Bevor du Outsider dazu zwingst, etwas plausibel zu begründen wäre es nett, wenn du deine Position mal plausibel unterfuttern könntest. Für mich ist es nämlich keineswegs klar, dass eine aggressivere oder egoistischere Außenpolitik Deutschlands unser Leben in irgend einer weise positiv beeinflusst hätte, es mir also im hier und jetzt besser gehen würde. "Stärke Deutschlands" ist für mich dabei eine wertlose, hohle Phrase.
Das liegt zum Einen natürlich daran, dass du nicht national denkst und dich entsprechend nicht mit deinem Land identifizierst. Das ist die Meta-Ebene, kannst du ja handhaben wie du willst, ich sehe das anders. Für mich ist ein starkes Deutschland schon ein Wert an sich.
Aber nur um dir ein Beispiel zu nennen: die ganze Flüchtlingsgeschichte hätte ein auch militärisch starkes Deutschland anders lösen können. Konkret könnte man Länder, die sich weigern ihre abzuschiebenden Mitbürger zurückzunehmen schlicht dazu zwingen. Flugzeugträger mit Begleitung in den Hafen von Tunis, Ware ausladen, tschüss - so wie es die Amis mit Japan gemacht haben, als die bockig waren.
Noch grundlegender: die ganze Syrienkrise hätte in unserem Sinne beeinflusst werden können, wenn wir zB das russische Militärpotential und den russischen Einsatzwillen hätten. Dann hätten wir auch "unsere" Ziele dort durchsetzen können - je nach dem welche das wären. Wir hätten entweder Assad stürzen oder halten können und zumindest die Massenflucht nach Europa verhindern.
Sieh dir die Einsätze der Franzosen in Afrika an. Denkst du Franzosen sind so dumm und können nicht rechnen, ob sich das lohnt? Die schützen dort ihre Unternehmen und Ressourcen und das wird ihnen sicherlich den Einsatz wert sein.
Dann der Kampf gegen den politischen Islam und seine Verbreitung auf der Welt. Frankreich, England oder die USA können international partizipieren und etwa Boko Haram in die Hölle zurückbomben, wenn sie mal wieder zu frech werden. Deutschland kann nicht glaubhaft vertreten auf irgend einer Seite zu stehen, solange man nicht willens und in der Lage ist, sich die Hände schmutzig zu machen. Deutschland kann insbesondere seine Interessen nicht durchsetzen, wenn es nicht willens und in der Lage ist sich an Militäreinsätzen zu beteiligen. War es etwa in unserem Interesse wie die Geschichte in Libyen gelaufen ist? Ich glaube nicht. Aber wir hatten dort nichts zu sagen, weil wir im Gegensatz zu Frankreich militärisch nichts können. Und wer nichts kann, der darf auch nicht mitentscheiden.